mensch & tier 04/2013

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Sehr häufig im Alter auftretende Erkrankungen wie Nieren-, Herzoder Tumorerkrankungen kann man als Tierbesitzer kaum erkennen. Bei Anzeichen von Krankheit oder Schmerzen muss jedes Tier, also auch unsere alte Katze, sofort dem Tierarzt vorgestellt werden. Daneben sollte man aber auch mindestens zwei Mal pro Jahr eine tierärztliche Routineuntersuchung durchführen lassen. Optimal wäre, wenn der Tierarzt zur Kontrolle und für kleinere Behandlungen ins Haus käme, da vor allem der Transport zum Doktor für alte Katzen oft mit Stress verbunden ist. Altersangepasstes Futter Man sollte alten Katzen immer nur das beste Futter geben. Zwei kleine Mahlzeiten am Tag sind für Senioren besser als eine Riesenportion. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Sie können proteinreiche Nahrung wie Fisch, Geflügelfleisch und Ei sowie Fette und Öle sehr gut verwerten. Stärke, die zum Beispiel in Getreide, Reis, Mais und Kartoffeln enthalten ist, wird dagegen nur begrenzt verdaut, in der Regel schnell in Fettdepots gelagert und macht daher dick. Den Protein- und Stärkegehalt von Katzenfutter können Sie der Zutatenliste auf der Verpackung entnehmen.

schnell installiert. Ein geregelter Tagesablauf mit festen Zeiten für Fressen, Spielen und Schmusen ist für alte Katzen genauso wichtig wie für alte Menschen. Stress und Unruhe (z.B. Festivitäten mit vielen fremden Menschen, lärmende Kindergeburtstage) sollte vermieden oder die Katze in dieser Zeit in einem ruhigen Raum untergebracht werden. Mit alten Katzen sollte man nicht mehr auf Reisen gehen. Auch ein Umzug in eine völlig neue Umgebung ist für das betagte Tier schwierig. Katzen-Senioren sind anfälliger für Erkrankungen als junge Tiere. Sie müssen daher vor zu großer Kälte und vor allem vor Zugluft geschützt werden. Auch große Hitze im Sommer belastet die Tiere. Hier sollte ein schattiges kühles Plätzchen vorhanden sein.

Wie kann ich meine alte Katze unterstützen Man sollte seiner Katze mit zunehmendem Alter grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit widmen. Alte Katzen ziehen sich oft zurück und schlafen viel, aber sie einfach nur in Ruhe lassen ist nicht der richtige Weg. Besser ist, sich viel mit dem Tier zu beschäftigen – so bekommt man auch am besten mit, wie es der Katze geht. Außerdem sollten Katzenbesitzer zum Beispiel durch gemäßigtes Spielen dafür Sorge tragen, dass sich die betagte Mieze ausreichend bewegt, damit Übergewicht vermieden wird und die Muskulatur erhalten bleibt. Um das reduzierte Putzverhalten von alten Katzen zu kompensieren, kann man sanften Bürstenmassagen in die tägliche Schmusezeit einbauen. Vorsichtiges Bürsten regt die Durchblutung an und verhindert Verfilzungen des Felles. Da Springen und Klettern zunehmend schwierig wird, sollten vertraute Plätze und Gegenstände in leicht erreichbarer Höhe sein. Den Kratzbaum beispielsweise kann man leicht etwas verkürzen, „Treppchen“ zum Lieblingsplatz sind ebenfalls

© Ursula Bauer

Manche Katzen können auch an Altersdemenz leiden. Symptome sind hier beispielsweise stereotypes Miauen vor allem nachts, allgemeine Unruhe und Verwirrtheit. An dieser für Katzenbesitzer sicher etwas aufreibenden Alterserscheinung lässt sich nichts ändern.

Bei alten Katzen nimmt, wie bei Menschen, der Geruchs- und Geschmackssinn ab. Das kann ihren Appetit dämpfen und zur Gewichtsabnahme führen, was ebenso gefährlich sein kann wie Übergewicht. Außerdem können die Senioren in der Regel nicht mehr so gut kauen und auch die Verdauung klappt nicht mehr optimal. Das Futter sollte also leicht zu zerkleinern, sehr schmackhaft, appetitlich riechend und leicht verdaulich sein. Der Energiegehalt sollte gering sein, damit die Katze nicht zunimmt. Dafür sollte das Futter aber einen hohen Nährstoffgehalt (u.a. Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe) aufweisen. Kranke, unter- oder übergewichtige Tiere sollten Spezialfutter nach tierärztlicher Empfehlung erhalten. Katzengras sollte übrigens immer angeboten werden.

Alte Katzen schlafen viel.

© Ursula Bauer

sollte die aufgenommene Menge kontrollieren. Nassfutter kann einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs decken. Diabetes aufgrund hormoneller Veränderungen: vermehrte Was­seraufnahme, vermehrter Urin­absatz, ständig hungrig, deut­l iche Gewichtszu- oder -abnahme, gelegentlich Fellveränderungen (z.B. Schuppen, Haarausfall).

Nur keinen Stress. Alte Katzen lieben Ruhe und einen geregelten Tagesablauf.

Grundsätzlich sollte man den alten Tieren immer mit sehr viel Liebe und Verständnis begegnen, die schlafende Katze nicht stören und auch etwas zurückstecken, wenn das Tier beispielsweise nun unbedingt auf unserem Lieblingsplatz sitzen möchte. Damit unsere Miezen ihren Lebensabend möglichst lange und in Ruhe genießen können.

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