AJOURE MEN / PEOPLE
die mich, Adam, zeigt. Es ist aber natürlich auch so, dass ich auf die vorherigen Alben sehr stolz bin, doch „Velvet“ fühlt sich anders und neu an und ich freue mich unglaublich darauf.
Wie würdest du sagen hat sich deine Musik bei “Velvet” im Vergleich zu deinen anderen Alben verändert?
Meiner Meinung nach ist das Problem in der Musikindustrie heutzutage, dass wir sozusagen in ein Genre gewickelt werden, welches wir eigentlich nicht bedienen wollen und so vergessen wir irgendwann, warum wir Musik ursprünglich machen wollten. Ich spreche viel mit anderen Musikern und viele sagen, sie machen Musik, weil sie es lieben und nicht, weil es in erster Linie um Chartplatzierungen geht. Sie lieben die Songs und das ist es, was für sie zählt. Es ist sozusagen einfacher, als wir es uns oftmals machen oder anders gesagt: Wir machen es komplizierter, als es ist. Genau aus diesem Grund bin ich zurück zu meinen Basics als Musiker und mache die Musik, die mich damals dazu verleitete, in diese Branche einzusteigen.
AJOURE MEN MAGAZIN SEITE:
38 |
JULI
2019
Fotos: Manuel Cortez; Franz Szony
Ich finde, „Velvet“ ist komplett zeitlos. Es geht bei dem Album nicht darum, einen Trend zu verfolgen. Im Gegenteil, es ist einfach die Art Musik, die ich seit meiner Kindheit schon immer geliebt habe. Im Album ist ein großer Einfluss von der Vinylsammlung meiner Eltern erkennbar – 70er und 80er Jahre Musik. Über die letzten vier Jahre habe ich viel mehr Alternative-Music gehört als die Top 40 dieser Welt. Das hat sozusagen meine Ohren geöffnet und mich durchaus beeinflusst. Popmusik fängt nahezu immer gleich an und es klingt auch immer sehr ähnlich. Ich wollte etwas Neues und ich glaube, dass mir das gelungen ist. Ich wollte ein Album, das einen echten Wert hat, unabhängig davon, wie viele Streams es hat oder wie oft es auf YouTube aufgerufen wird oder wie gut die Chartposition ist. Das was zählt ist, ob ich es mag oder nicht. Und ich liebe es!