AJOURE´ Magazin September 2019

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#FITNESS

TOPFIT MIT DER KETTLEBELL EFFEKTIVE ÜBUNGEN FÜR DEIN WORKOUT ZUHAUSE

+

#FOOD

KARTOFFEL VS. SÜSSKARTOFFEL WELCHE KNOLLE IST GESÜNDER?

#LIFESTYLE

SPOTIFY NEU ENTDECKEN

SO HOLST DU ALLES AUS DEM MUSIKDIENST RAUS

#FASHION

GÜNSTIGE FAIR FASHION LABELS

QUALITÄT MUSS NICHT TEUER SEIN

#LIEBE

CASUAL DATING

DARAUF SOLLTEST DU BEIM EROTISCHEN TREFFEN ACHTEN

SEPTEMBER 2019 WWW.AJOURE.DE

#BEAUTY

NATURKOSMETIK MIT CBD

Miley Cyrus

WAS IST DRAN AN DEM HYPE?

Foto: Sony Music


Foto: Masson / stock.adobe.com AJOURE MAGAZIN SEITE:

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AJOURE / EDITOR

from the editor

ALLES NEU MACHT DER... - SEPTEMBER! Wenn du dich durch unsere neue Ausgabe klickst, wirst du schnell feststellen, dass sich Einiges geändert hat. Unsere Themen haben eine neue Reihenfolge, neue Kategorien sind dazugekommen und andere Bereiche sind dafür in den Hintergrund gerückt. Warum? Nun, ab und zu wird es einfach Zeit, das bisherige Konzept zu überdenken und zu optimieren. Was ist wirklich relevant? Worauf möchten wir unseren Fokus legen? Welche Message möchten wir vermitteln? Diese und noch viele weitere Fragen sind mit eingeflossen und wir hoffen, dir ein noch interessanteres und informativeres Magazin bieten zu können, das mehr Tiefgang besitzt, aber natürlich trotzdem noch jede Menge Unterhaltungswert hat. Was hat sich nun also konkret geändert? Zuerst einmal haben Umweltthemen ihren eigenen Bereich bekommen, in dem es hauptsächlich darum gehen wird, was wir tun können, um unseren Teil zum Umweltschutz beizutragen. Aber auch unsere Fashion- und Beautythemen werden ihren Fokus auf Nachhaltigkeit und Naturkosmetik haben. Ebenso bei unseren Reiseartikeln werden wir ein besonderes Hauptaugenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit haben. Nach wie vor werden wir in den Bereichen Fitness und Food vor allen Dingen deine Gesundheit im Auge haben. Und für dein Glück und Wohlbefinden findest du in den Rubriken Erfolg und Liebe viele Ratschläge und Anregungen. Zu guter Letzt sorgen unsere Lifestyle-Themen für Unterhaltung und geben dir einige Tipps für deinen Alltag mit auf den Weg. Wie du siehst, ist auch unsere September-Ausgabe wieder vollgepackt mit jeder Menge spannender Themen. Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Entdecken unseres neuen E-Mags!

-liche Grüße

Melanie Bojko

Editor-in-chief: Melanie Bojko | E-Mail: redaktion@ajoure.de /AjoureGermany

/ajoure_germany

/ajoure

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48

KETTLEBELL WORKOUT

Fitness

20

MILEY CYRUS IM INTERVIEW

48 FIT MIT DER KETTLEBELL Effektive Übungen für dein Workout zuhause 52 10.000 SCHRITTE AM TAG So veränderst du durch Gehen deinen Körper 54 KUNG FU FIGHTING Das erwartet dich in einer KursStunde

People

Food

20 MILEY CYRUS Die She-Ro unserer Zeit im Interview über ihr neues Album

58 DER KNOLLEN-VERGLEICH Süßkartoffel vs. Kartoffel - welche ist gesünder?

28 SERIENHIT LOST Was wurde eigentlich aus den Stars der Mysterie-Serie?

60 KOFFEINFREI So wirst du morgens ohne Kaffee wach

Erfolg & Motivation

34 MADELINE JUNO „Was bleibt“ - Ein Album, so echt, wie es nur geht

62 WECKE DEN SPARFUCHS Mit diesen Tipps sparst du beim Wocheneinkauf richtig Geld

08 PRIORITÄTEN SETZEN Dinge, für die wir uns mehr Zeit nehmen sollten

Umwelt

Travel

10 FIND YOUR HAPPINESS Geniale Tipps gegen schlechte Laune

40 ZERO WASTE Wie funktioniert plastikfrei leben und einkaufen?

68 IM HERBST AN DIE OSTSEE So schön kann ein Wochenend-Trip in der Nebensaison sein

12 INTROVERTIERT? So machst du eine persönliche Stärke daraus

42 FLUGSCHAM Wie sinnvoll ist eine CO2Kompensation?

70 REISE NACH TSCHERNOBYL Wie sicher ist der Abenteuertrip in die Geisterstadt?

12 ENTWICKLE DICH WEITER Mit Persönlichkeitsentwicklung zu mehr Erfolg im Leben

44 NACHHALTIGE BANKEN Dein positiver Beitrag zur Finanzwirtschaft

72 KEEMALA RESORT PHUKET In Thailand trifft Luxus auf Nachhaltigkeit

PRIORITÄTEN SETZEN

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AJOURE / EDITOR INHALT

84

UMSTIEG AUF NATURKOSMETIK

100

DIE ABSOLUT DURCH ABNEHMEN DÜMMSTEN DIÄTEN INTERVALL-FASTEN?

90

Fashion

90

76 MUST-HAVE BASICS Die 9 besten Key-Pieces für einen minimalistischen Kleiderschrank

DATING-TREND KONDO-ING

78 GÜNSTIGE FAIR FASHION 5 Eco-Fashion-Labels für den kleinen Geldbeutel

und...

Beauty

3 FROM THE EDITOR Alles neu macht der... - September!

84 NATURKOSMETIK So gelingt dir der Umstieg auf natürliche Produkte 86 CBD IN DER KOSMETIK Was ist dran an dem BeautyHype?

Liebe & Beziehung

112 IMPRESSUM

MUST-HAVE BASICS

76

90 KONDO-ING BEIM DATEN Hilft das Aufräumprinzip auch in der Liebe?

Lifestyle

92 CASUAL DATING Darauf solltest du beim ersten Sextreffen achten

102 NATRON LIFEHACKS Was das Alltagswundermittel so alles kann

94 MÄNNER UND KUSCHELN Was das starke Geschlecht wirklich darüber denkt

104 RIEN NE VA PLUS Die 10 besten Casino- und ZockerFilme

96 SCHMERZEN NACH DEM SEX Das sind die Ursachen

108 SPOTIFY NEU ENTDECKEN So holst du alles aus dem MusikStreamingdienst raus

102

108

WAS DU ÜBER DEINEN KÖRPERFETTANTEIL SPOTIFY WISSEN SOLLTEST

NEU ENTDECKEN


AJOURE / PEOPLE

Ajouré INTERVIEW

Fotos: svitlananiko / stock.adobe.com; Sølve Sundsbø

MENSCHEN

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Und

PERSÖNLICHKEITEN AJOURE.DE/PEOPLE 6|

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ERFOLG & MOTIVATION

Foto: zolotareva_elina / stock.adobe.com


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Dinge, FÜR DIE WIR UNS MEHR

ZEIT NEHMEN SOLLTEN

Früh wird uns beigebracht, im Leben Ziele zu setzen und unsere Prioritäten ihnen entsprechend auszurichten. Meistens steht dabei die Arbeit im Vordergrund, die eigene berufliche Weiterentwicklung oder die bestmögliche Entwicklung der Kinder, natürlich im Hinblick auf ihren späteren beruflichen Erfolg. Aber Geld ist nicht alles und der Beruf sollte im Normalfall auch nur ein Drittel des Tagesablaufs ausfüllen. Ein weiteres Drittel benötigen wir für einen erholsamen Schlaf. Und das letzte Drittel? Häufig wird es übersehen oder geht aus Unwissenheit in den beiden vorgenannten Teilen auf. Wir finden, das letzte Drittel des Tages braucht definitiv mehr Aufmerksamkeit.

Zum Beispiel für... • Soziales Großfamilie, Partnerschaft, Freundschaft – das alles ist wichtig, das muss einmal deutlich gesagt werden. Ein gutes Verhältnis zu Nachbarn und Geschäftskollegen reicht nicht aus, um den menschlichen Verstand genügend zu erfüllen. Jawohl, den Verstand, nicht bloß das romantische Herz! Wir Menschen sind soziale Wesen, unsere Hirnstruktur verlangt lebenslang nach sozialem und emotionalem Anspruch, sonst drohen Depressionen und Burnout. Ganz besonders solltest du dir das zu Herzen nehmen, wenn in deinem familiären Umfeld Kinder leben. Sie benötigen weit mehr als nur die Aufmerksamkeit der Bezugserzieherin und Spielmöglichkeiten mit Gleichaltrigen, um ein gesundes Selbstbewusstsein und ein angemessenes Verständnis unserer Gesellschaft zu entwickeln.

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AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION

• Gesundheit

• Genuss

Gesundheit ist ein weites Feld, dafür sollten wir uns definitiv mehr Zeit im Alltag nehmen. Wichtige Stichpunkte sind etwa Sport, Ernährung und Ruhephasen. Letzteres ist wichtig, damit das Training sich auszahlt und die Muskeln wachsen können, statt durch sture Überforderung unverstanden zu verkümmern. Meditation oder Yoga bieten sich besonders an, damit entspannst und dehnst du nicht nur gezielt deinen Körper, sondern erweiterst auch deinen geistigen Horizont und schonst deine Nerven.

Mal für ein paar Stunden der Realität entfliehen und in einer guten Geschichte abtauchen statt auf der Fahrt zur Arbeit nebenbei einen Podcast zu hören, ein richtiges Streichorchester erleben oder eine Ausstellung besuchen, anstatt die Bilder oder die Musik zu googeln – das sind unwiederbringliche Momente einer sinnlichen Harmonie, die in unserer schnellen, hochtechnisierten Welt beinahe verloren geht. Einfach vor der Haustür sitzen und das Geschehen auf der Straße zu beobachten, bleibt älteren Ehepaaren vorbehalten, die dann auch noch misstrauisch beäugt werden. Wir finden, es ist wichtig und auch richtig, ab und an den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und bewusst zu entschleunigen – um dann mit frischer Kraft und neuem Tatendrang wieder voll durchzustarten!

• Klima-, Tier- und Umweltschutz

Fotos: Dasha Petrenko; simona / stock.adobe.com

„Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht“ – die aktuellen Nachrichten verdeutlichen immer wieder, wie falsch das alte Sprichwort liegt. Es ist unbedingt notwendig geworden, dass wir – jeder Einzelne von uns – aktiv ein bisschen unserer Zeit opfern, um dem Planeten etwas zurückzugeben. Sei es, eine regelmäßige Wegstrecke konsequent mit dem Rad zurückzulegen, ausgesetzten Hundebabys ein neues Zuhause zu bieten oder einmal im Jahr einen Fluss von Plastikabfall zu säubern.

• Bildung

Wir lernen nicht für die Noten, den Abschluss oder für den Chef. Wir lernen für uns. All das Wissen, das wir uns aneignen, verbleibt unauslöschbar in unserem persönlichen Datenspeicher, dem Gehirn. Auch wenn wir meinen, die genauen Inhalte kurz nach der Prüfung erfolgreich verdrängt zu haben, werden • DIY sie eigentlich nur ins Unterbewusste verSelbermachen ist in, kinderleicht zu schoben und beeinflussen so weiter unlernen und praktisch grenzenlos. Im sere tagtäglichen kleineren und größeren Internet findest du für nahezu alle Le- Entscheidungen. benslagen ein Video, eine ausführliche Anleitung oder einen ganzen Blog mit Tipps und Tricks, wie du deine eigenen, wertvollen Ideen materiell manifestieren kannst. Von Schmuck über Kleidung und Badeartikeln bis hin zum Gartenparadies inklusive Igelhaus und Vogeltränke. Und das ist auch gut so. Leider geht bei den typischen Konsumgütern die Individualität verloren und damit auch ein Stück Persönlichkeitsentwicklung. Wie soll man sich auch selbst finden, wenn man dasselbe trägt wie jeder in der Peergroup, dasselbe isst, die Wohnung deckungsgleich einrichtet? Überdies ist Selbermachen meistens günstiger als kaufen und oft birgt es nie dagewesene Gelegenheiten für Zusammenkünfte innerhalb der Familie. So kann jedes Mitglied sich als Teil der Gemeinschaft wahrnehmen, die eigenen Stärken und Schwächen erfahren und echtes Teamwork erleben.

Vor diesem Hintergrund solltest du bewusst entscheiden, was du lernen möchtest und den Lernprozess aktiv in die Richtung treiben, in der du dich weiterentwickeln möchtest. Ansonsten riskierst du, nur das aufzunehmen, was die Werbung dich glauben machen möchte.

• Eigene Projekte Mach mehr aus deinen Hobbys und Talenten. Setz dir eigene Ziele und entwickle einen konkreten Plan, um sie zu erreichen. Das schafft mehr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und verhindert, dich von den Plänen anderer allzu sehr vereinnahmen zu lassen. Natürlich ist es manchmal ebenso sinnvoll, sich mit anderen zusammenzutun, falls die Interessen sich sinnbringend ergänzen. Gründe eine Band, trainiere mit deiner Laufgruppe für den nächsten Halbmarathon oder entwickle mit ein paar Nerds unterschiedlichster Fachgebiete die neueste Millionen-App. Ganz egal wofür du dich entscheidest, triff die Entscheidung für dich und bleib dabei, solange es sich für dich richtig anfühlt. Selbst wenn das bedeutet, dass du die Band wieder verlassen musst, um ein Soloprojekt zu starten. Dies ist dein Leben, also solltest du dir auf jeden Fall die Zeit nehmen, dir aktiv Gedanken darum zu machen, wie du es verbringst.

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11 GENIALE TIPPS GEGEN SCHLECHTE LAUNE Kein Mensch ist ständig nur gut gelaunt. Zu der Palette unserer Gefühle und Stimmungen gehört auch, gelegentlich mal schlechter Stimmung zu sein. Meistens gibt es dafür einen triftigen Grund wie Streit, Ärger auf der Arbeit oder eine traurige Nachricht. Wenn du es dir leisten kannst, dann gönne dir eine kurze Auszeit, in der du dich deinem Seelenschmerz hingibst. Es ist besser, die unangenehmen Gefühle für den Moment zu akzeptieren, als sie zu verdrängen. Zudem hat Verdrängung den unangenehmen Nebeneffekt, dich meist zu sehr unpassender Gelegenheit wieder einzuholen.

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Doch es gibt auch die Art von schlechter Laune, die dich unangekündigt, aus heiterem Himmel und scheinbar ohne Anlass überkommt, nur um dir den Tag zu vermiesen. Unter den folgenden Tipps findest du garantiert welche, die dir dabei helfen, sie schnell wieder zu vertreiben.

1. Steh zu deiner schlechten Laune Um deine schlechte Stimmung aufzubrechen, solltest du sie dir eingestehen, anstatt sie zu verleugnen. Wenn du an dich die Erwartung stellst, immer gut drauf sein zu müssen, fällt dir das vermutlich nicht so leicht. Beschließt du, sie zuzulassen und auszuleben, dann suche nach dem Auslöser.

Meist steckt ein banaler Grund dahinter, der genauerer Betrachtung nicht standhält. Um dein Umfeld nicht zu nerven, ziehst du dich dafür am besten für eine Weile zurück.

2. Kontrolliere deine Atmung Deine Atmung hat großen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Bei Aufgeregtheit, Angst oder Stress atmest du in der Regel zu flach und produzierst nicht genügend Sauerstoff, um dich wohlzufühlen. Atme deshalb langsam und tief in deinen Bauch hinein. Das gelingt dir noch besser, wenn du bei jedem Atemzug zählst. Du wirst erstaunt sein, wie viel ruhiger und lebendiger du dich fühlst, wenn du bei „10“ angekommen bist.


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3. Nimm dich nicht so ernst Oder gehe noch einen Schritt weiter und ziehe deine schlechte Laune ins Lächerliche, indem du dich in deiner Situation auf die Schippe nimmst. Was ist heute alles schiefgelaufen? Bestimmt hat sich die ganze Welt gegen dich verschworen, nur um dich zu ärgern. Schau in den Spiegel und betrachte, was für ein Gesicht du ziehst. Es gefällt dir nicht? Dann zieh doch die Mundwinkel hoch!

4. Erinnere dich an etwas Schönes Setze deiner miesen Laune eine schöne Erinnerung entgegen. Denk an etwas Schönes und versetze dich in die Stimmung hinein, wie es sich damals für dich angefühlt hat. Wenn dir nicht sofort eine Erinnerung in den Sinn kommt, dann krame in alten Fotos aus Urlauben und in Briefen von lieben Menschen. Werde nicht melancholisch, sondern erfreue dich daran, das alles erlebt haben zu dürfen.

5. Geh an die frische Luft Das Gegenmittel zu Anspannung und flacher Atmung ist Bewegung in frischer Luft. Egal wohin du gehst, frische Luft tut dir gut und zu laufen entspannt dich. Wenn du dich bewegst, lockerst du dich und beginnst automatisch tiefer zu atmen. Mach dir bewusst, dass du lebendig bist und etwas bewegen kannst. Es steht dir frei, aktiv zu werden und Dinge zu ändern, die dich stören.

Fotos: zhu difeng; BillionPhotos.com / stock.adobe.com

6. Setz dich in Bewegung Wenn du so richtig Dampf ablassen willst, dann powere dich aus. Sport entspannt deine verkrampften Muskeln. Mach deinen Lieblingssport und strenge dich an, bis du auf andere Gedanken gekommen bist. Durch die körperliche Belastung schüttet dein Körper Glückshormone aus und du bekommst erneutes Vertrauen in deine Leistungsfähigkeit.

7. Schlaf dich richtig aus Falls du müde und überlastet bist, ist es höchste Zeit für eine Auszeit. Wenn du Erholung benötigst, bist du sowieso nicht leistungsfähig. Stöpsel dich aus, lass die digitale Welt außen vor und gönne dir einen Kurzurlaub fürs Gehirn.

Denk nicht an Verpflichtungen oder daran, wer etwas von dir möchte. Denke nur an dich und verschaffe dir die Ruhe, die du brauchst.

8. Gönn dir ein Entspannungsbad Je nach Tageszeit hilft dir auch eine erfrischende Dusche, um auf andere Gedanken zu kommen. Wasch dir die schlechte Laune vom Körper, tanke Energie und wage dich erfrischt an neue Aufgaben. Am Abend hilft dir ein warmes Bad, um den Tag loszulassen. Wenn du Zeit hast, dann verlängere die Auszeit und geh in die Therme. Das alles ist Nahrung für das Belohnungszentrum in deinem Gehirn.

9. Höre deine Lieblingsmusik, singe und tanze Im Auto, unter der Dusche oder in der Badewanne machst du es wahrscheinlich sowieso. Singe laut. Singen hilft gegen Trübsal! Du musst keine Madonna sein, um deinen Lieblingssong aus vollem Hals loszuschmettern. Wenn du die Gelegenheit hast, dann tanze dazu. Lass einfach los und befreie deine Seele. Es wirkt, garantiert.

10. Umgebe dich mit positiven Menschen Wenn du selbst mies drauf bist, brauchst du nicht noch jemand, der seinen Schrott bei dir ablädt. Triff dich mit einer Freundin, die dich mit ihrer positiven Energie aufbaut und dich so nimmt wie du bist. Oder ruf jemand an, von dem du weißt, dass er meistens gut drauf ist. Nichts ist so ansteckend wie gute Laune! Du kannst sie irgendwann zurückgeben.

11. Lächle die schlechte Stimmung weg So absurd es klingen mag, versuche zu lächeln, wenn du schlechte Laune hast. Du kannst deine seelische Verfassung allein dadurch beeinflussen, dass du deinen Mundwinkel nach oben ziehst. Das Gehirn lässt sich austricksen, weil es keinen Unterschied macht, aus welchem Grund du lächelst. Schon nach einer Minute schüttet es Glückshormone aus und du fühlst dich besser.

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Introvertiert? Du kennst Sprüche wie „Du sagst ja nie was!“, „Du bist so still!“, „Du redest wohl nicht mit jedem!“, „Lach doch mal!“ „Geht‘s dir nicht gut?“, „Geh doch mal mehr aus dir heraus!“, „Geh doch mal mehr unter Menschen!“, „Aus dir wird man nicht schlau!“, „Du bist wohl was Besseres!“ und und und. Weil du offensichtlich nicht mit dem Strom schwimmst, wird dein Verhalten falsch und mitunter sogar als arrogant interpretiert. Dies nervt natürlich auf die Dauer und entspricht so gar nicht deiner Wahrnehmung. Am Ende wirst du unsicher und fragst dich vor allem, warum du dich unter vielen Menschen nicht gerade wohlfühlst? Dieses Szenario kommt dir vielleicht bekannt vor.

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Foto: Yakobchuk Olena / stock.adobe.com

So machst du eine Stärke daraus!


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Du bist nur anders nicht schwächer!

Bist du in Meetings & Co. manchmal sprachlos, obwohl du eigentlich etwas sagen möchtest? Geht dir gelegentlich durch den Kopf, warum du nicht mehr Freunde hast? Stehst du auf Partys oft verloren da, weil du nicht weißt, was du sagen sollst oder es dir einfach zu blöd erscheint, nur oberflächlich zu quatschen? Beneidest du manchmal die lauten, extrovertierten Menschen - wünschst du dir manchmal, so zu sein wie sie? Keine Sorge: Du bist absolut ok - du bist nur anders!

les gut vorbereitet. Was du sagst, ist so gut wie immer wohl durchdacht - kein Bullshit! Und mit deiner Ausdauer übertriffst du die anderen mitunter um Längen - ein großer Vorteil nicht zuletzt im Job.

Du brauchst eben eher Ruhe, wo andere nach Partys lechzen. Du gehörst einfach zu der Spezies Mensch, die mit ihrer Umwelt nicht im Übermaß kommuniziert - du bevorzugst eben eine eher „minimalstimulierende“ Umwelt. Du bist eher ein leiser, sogenannter introvertierter Mensch - dies ist kein Makel. Du solltest wissen, es gibt etwa genauso viele extrovertierte wie introvertierte Menschen. Auch ist ein extrovertierter Mensch nicht generell erfolgreicher als ein introvertierter Mensch - beide verfügen über spezielle Stärken und auch Schwächen. Es gibt im Übrigen auch nicht DEN extrovertierten und nicht DEN introvertierten Menschen, kein Mensch ist nur extrovertiert oder nur introvertiert - die Übergänge sind vielmehr fließend, wir tragen also auch Teile beider Seiten in uns. Wenn du jedoch in Zukunft präsenter werden möchtest, dann geben wir dir ein paar wertvolle Tipps.

Deine vermeintlichen Schwächen solltest du offensiv angehen: Egal ob in Diskussionen, bei Partys oder in welchem Rahmen auch immer - verkrieche dich nicht! Sag, was dir wichtig erscheint - auch wenn du nicht alles bis ins Detail vorab recherchiert hast. Trau dich, verschaffe dir Gehör - auch mit deiner Stimme. Dabei darf es ruhig mal etwas lauter sein - du bist doch schließlich kein Leisetreter, du hast vielmehr etwas Wichtiges zu sagen. Wenn du jetzt meinst, andere könnten mit dir beziehungsweise deinem Verhalten manchmal überfordert sein, dann trau ihnen ruhig zu, dich auszuhalten.

Steh zu dir!

Erst einmal: Steh zu dir! Du bist gern allein - wenn du dich zurückziehen möchtest, dann tu es nach Möglichkeit auch! Du besitzt die einzigartige Fähigkeit, dir selbst zu genügen eine Fähigkeit, die Extrovertierten eher fremd ist. Betrachte deine Introvertiertheit nicht als Makel, artikuliere sie gleichwohl nicht ständig - mit letzterem setzt du dich nicht nur selbst herab, sondern nervst auch die Umwelt. Dein Freundeskreis mag vielleicht kleiner sein als jener eines extrovertierten Menschen. Dafür ist er aber nicht weniger erlesen - ganz im Gegenteil: Du zählst eben nicht gleich Hinz und Kunz zu deinen Freunden, sondern nur wirkliche Freunde, mit denen dich eine eher tiefe Freundschaft verbindet. Du wählst die Menschen, mit denen du dich umgibst, eben in besonderer Weise aus - du bist ein wählerischer Mensch, du bist kein Mainstream. Dies passt zu dir - bist du doch eben ein eher tiefgründiger Mensch.

Stärke beweisen!

Sei dir deiner Stärken bewusst und nutze sie! Du bist stark, weil du über eine überproportional ausgeprägte Beobachtungsgabe verfügst. Du verfügst über ein hohes Maß an Empathie und Menschenkenntnis. Du bist ein Individualist - das ist stark! Für dich stellt es normalerweise kein Problem dar, als Ein-Mann- oder Ein-Frau-Team zu arbeiten: Ganz im Gegenteil - du bist gerne Einzelkämpfer, wo andere lieber im Team arbeiten. Zwänge dich nicht ohne Not in Team-Situationen - genieße vielmehr die Ruhe sowie Konzentration, die dir dabei hilft, die tatsächlich tollen Dinge zu tun.

Vermeintliche Schwächen offensiv angehen!

Deine Umwelt beneidet dich!

Vergiss letztlich nicht: Deine Umwelt beneidet dich insgeheim um deine Stärken - deine Empathie, dein Einfühlungsvermögen, deine Selbstreflexion! Dir entgeht außerdem so gut wie nichts - du kriegst alles in deiner Umgebung ohne große Anstrengung mit, was anderen in der Regel entgeht. Dies kann dir unschätzbare Vorteile nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben bringen. Die Umwelt ist an deinem Daten-Input höchst interessiert, bringt er letztlich auch ihr Vorteile. Deine Mitmenschen sind aber noch von anderen Persönlichkeitseigenschaften beeindruckt: Du kannst nämlich gut zuhören, du hörst eben nicht dich am liebsten reden. Wenn du dann doch mal redest, imponierst du den anderen mit guten Ratschlägen. Spiele dies aus - gerade im Beruf, indem du eine entsprechende Beschäftigung suchst! Versicherungsvertreter dürfte nicht der optimale Job sein, vielmehr dürftest du dich bei einer wissenschaftlichen Tätigkeit weitaus wohler fühlen.

Kein Platz für Selbstzweifel!

Nutze die positive Wahrnehmung der anderen, setze deine Stärken bewusst ein! So bleibst du dir selbst treu und fühlst dich gut in deiner Haut. Somit gelingt es dir, deine Sachen auf die Reihe zu bekommen und kannst am Ende das tun, was dir wirklich wichtig ist. Es ist nämlich vor allem deine Fantasie, die dich in deinen Möglichkeiten beschränkt. Halte immer die Augen auf: Du wirst sehen, es gibt so viele „Gleichgesinnte“ - du musst also keinesfalls immer gegen den Strom schwimmen und viel Kraft aufwenden, um dich gut zu fühlen. Und wenn du mal wieder Selbstzweifel hast und so sein möchtest wie die lauten Extrovertierten, dann sage dir einfach: „Ich bin ok - ich hab was, was die anderen nicht haben“. Denke in solchen Situationen ruhig mal an so geniale introvertierte Menschen wie Bill Gates oder Albert Einstein gesteigertes Selbstvertrauen inklusive.

Auf dich kann sich im Prinzip jeder verlassen. Du hast auch nicht selten einen genauen Plan - du bist in der Regel auf al-

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ENTWICKLE DICH! MIT PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG ZU MEHR ERFOLG IM LEBEN

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Persönlichkeit ist veränderbar Neben feststehenden Faktoren gehören zur Persönlichkeit auch zahlreiche veränderbare. Man bleibt also nicht sein Leben lang gleich, sondern entwickelt sich stetig weiter. Das hört mit der Kindheit nicht auf. Wie das zu erklären ist, darüber sind die Forscher nicht einig, doch hauptsächlich gibt es drei Richtungen. Jede davon vertritt einen anderen Ansatz.

Persönlichkeit in der Theorie: + psychodynamisches Modell nach Sigmund Freud und C. G. Jung + lebenslange Entwicklung - nach Paul Baltes + Stufentheorie - nach James E. Marcia und Erik H. Erikson

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Die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit bringt tatsächlich mehr Erfolg im Leben. Das zeigte vor ein paar Jahren eine Studie: Sie ergab, dass Erfolg mehr von der Persönlichkeit als von Intelligenz abhängt. Deshalb sollte jeder daran arbeiten, seine Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben. Aber wie geht das konkret?


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Persönlichkeit hängt auch von dir ab

Erkenne dich selbst

Was auch immer davon am ehesten zutrifft, eines steht fest: Deine Persönlichkeit lässt sich verändern. Sie sollte das sogar tun, weil du dann mehr Erfolg haben kannst. Das gibt dir eine große Freiheit, denn was aus dir wird, hängt nicht mehr nur von Erziehung und Umwelt ab. Selbst wenn diese Faktoren auch eine große Rolle spielen, bist vor allem du für dein Leben verantwortlich.

Das gehört dazu:

Dies sind die Persönlichkeitsmerkmale, die sich ändern lassen: + Eigenschaften + Verhalten + Fähigkeiten + Gewohnheiten Der Zweck ist aber nicht, sich selbst in irgendeiner Art zu heilen. Vielmehr ist die Anlage zur Persönlichkeitsentwicklung schon da, und nun willst du das Beste daraus machen. Wer eine Therapie sucht, weil er unzufrieden mit sich ist, wird hier nicht fündig! Der Unterschied zwischen beidem: Therapie heißt oft Umkehr, du willst dich dann ändern oder Probleme bewältigen. Wer aber eine Persönlichkeit entwickeln möchte, will sich weiterentwickeln, also die Anlagen in sich entdecken und fördern. Du gehst dann den Weg weiter, auf dem du sowieso schon bist. Das ist Persönlichkeitsentwicklung nicht: + Imitieren anderer + Eigentherapie + ein anderer Mensch werden

Persönlichkeitsentwicklung: Wie geht das konkret? Persönlichkeitsentwicklung soll dich also voranbringen, ohne dich von dir selbst zu entfernen. Klingt schwierig, ist es aber nicht, denn es gibt konkrete Schritte auf dem Weg dahin. Konkret kannst du allerdings erst werden, wenn du weißt, wo du zurzeit stehst. Dazu braucht es Selbstreflexion. Wir nennen es Selbsterkenntnis - aber lass dich von dem großen Wort nicht abschrecken. Eigentlich geht es nur darum, zu verstehen, was dich heute ausmacht. Sozusagen der aktuelle Stand der Dinge.

+ Fähigkeiten + Vorlieben + Charakter / Temperament + Stärken und Schwächen Merkst du etwas? Jedes gewöhnliche Vorstellungsgespräch verlangt dir das ab! Deshalb ist diese Analyse vermutlich nicht neu für dich. Neu ist nur das, was nun folgt. Akzeptiere, wer du bist

+ mentale Stärke + mehr Ruhe und Zeit für sich selbst + realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten Bei vielen Menschen stellt sich im Ergebnis auch mehr Gelassenheit ein. Klar: Je mehr wir mit unserem Leben zufrieden sind, desto gelassener können wir in die Zukunft blicken. Dabei geht es aber nicht darum, Hindernissen auszuweichen. Im Gegenteil! Hindernisse, Probleme, Krisen werden dich desto weniger aus der Bahn werfen, je weiter du in deiner Persönlichkeitsentwicklung fortgeschritten bist.

Scheinbar ist es eine Selbstverständlichkeit, Persönlichkeitsentwicklung: Diese Proaber dennoch nicht jedem klar: Ändern bleme können auftauchen kannst du dich nur, wenn du dich vorher selbst akzeptierst. Das betrifft alle Seiten Probleme können sich bereits dadurch ervon dir, auch solche, die dich vielleicht geben, dass du überhaupt beginnst, an dir stören. Sie gehören dennoch zu dir! Mach zu arbeiten. Zum Glück gibt es aber ein auch nicht den Fehler, andere imitieren zu paar hilfreiche Tipps, wie du solche Problewollen, denn jeder Mensch ist einzig. Wer me möglichst weit reduzieren kannst. seine Persönlichkeit entwickeln möchte, sollte darum zunächst lernen, sich selbst + Bleibe realistisch: Je klarer du dich selbst anzunehmen. siehst, umso deutlicher wirst du auch sehen, was du ändern kannst - und was auf keinen Verändere, was dir nicht passt Fall. Dies ist die eigentliche Arbeit: Durchhal- + Übernimm Verantwortung für dich selbst: tevermögen gehört ebenso dazu wie ein Lerne, dich selbst zu achten! Dazu gehört starker Wille und Disziplin. Überdies noch auch, liebgewonnene Gewohnheiten aufzuMut: Einfach wird das Ganze nicht! Es wird geben, wenn sie dir schaden. zudem nicht von heute auf morgen klappen. Doch Stück für Stück wirst du positive Ver- + Akzeptiere persönliche Grenzen: Manänderungen an dir bemerken. ches geht einfach nicht, egal, wie sehr du es dir wünschst. Das musst du irgendwann Das ist deine Belohnung: akzeptieren, um voranzukommen. Andernfalls stagniert deine Entwicklung, weil Entwickelte Persönlichkeiten nennt man du stets am immer gleichen Problem knaauch reif. Was das eigentlich heißt, machen bberst. sich aber nur wenige Menschen klar. Häufig kommt es ganz von allein, mit steigendem Was noch passieren kann Lebensalter und zunehmender Lebenserfahrung. Wer nicht warten möchte, bis er - Vielleicht wird dein Leben etwas weniger oder sie alt und weise ist, hat das Prinzip bequem. verstanden: Bereits vor dem Lebensabend - Du lernst vielleicht Seiten an dir kennen, lässt sich die eigene Persönlichkeit weiter- die dir nicht ganz geheuer sind. entwickeln. Resultat ist nicht nur eine hö- - Manch ein sogenannter Freund wird sich here Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. vielleicht von dir verabschieden. - Ablehnung anderer kann nicht ausge+ Erfolg beruflich wie auch privat schlossen werden. + mehr Kompetenz bei der Lösung von Problemen + Krisen leichter bewältigen

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Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.

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Sei darum stets offen zu deinen Freunden. Erkläre ihnen, was du gerade tust. Nur dann haben sie eine Chance, dich zu verstehen und auf deinem Weg zu begleiten.

Mehr wissen heißt aktiv lernen Viel lesen ist nicht jedem gegeben. Gute Freunde können auch helfen, denn Wissen erlangen wir nicht nur aus Büchern, sondern auch aus Gesprächen. Lerne aktiv mehr über dich und deine Persönlichkeit. Höre aufmerksam zu, wenn dir jemand Feedback gibt. Lehne nicht gleich ab, was dir nicht passt, sondern durchdenke es - verwerfen kannst du es dann immer noch! Tagebuch führen hilft übrigens sehr. Dazu musst du nicht nur deine Gedanken ordnen, ein wichtiger Punkt bei der Persönlichkeitsentwicklung. Du kannst auch später nachlesen, auf welchem Stand du zu einer bestimmten Zeit warst - und ob sich seither überhaupt etwas geändert hat.

Das kannst du erreichen: > Deine Empathie mit anderen steigt. > Bei Problemen kannst du nicht nur schnell, sondern auch angemessen reagieren. > Langfristige Ziele verlierst du nicht mehr so rasch aus den Augen. > Hinterfragen schwächt dich nicht, sondern stärkt dich. > Du wirst selbstständiger handeln und so, wie es deiner Persönlichkeit entspricht.

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Persönlichkeitsentwicklung durch Ausprobieren Die beste Methode zur Persönlichkeitsentwicklung besteht immer noch darin, etwas Neues auszuprobieren. Häufig lernst du dann nicht nur eine Fähigkeit, sondern triffst auch viele neue Menschen. Sie kennen dich nicht von früher, weshalb du hier gute Chancen hast, von ihnen in deiner Persönlichkeitsentwicklung akzeptiert zu werden.

Das alles eignet sich zum Ausprobieren: + Sport + neues Hobby + Ehrenamt + neue Projekte im Job Kleine Schritte sind übrigens stets besser als große. Lass dir Zeit bei dem, was du tust. Allzu viel auf einmal lässt sich sowieso nicht erreichen, denn es soll ja auch ein Lerneffekt einsetzen.

Entwickle deine Stärken, nicht die Schwächen Was selbstverständlich klingt, ist es im Alltag nicht immer. Manchmal fokussierst du vielleicht auf deine Schwächen, während eine Stärke ungenutzt brach liegt. Beginne lieber damit, denn hier kannst du reale Erfolge auch sehen. Vergiss nicht, dich zu belohnen, wenn etwas gut klappt. Das Belohnungssystem hilft dir, den Erfolg in deinem Unterbewusstsein zu verankern! Und noch eines: Nimm dir ab und zu eine Auszeit. Setz dich nicht zu sehr unter Druck, sondern gehe realistisch an deine Persönlichkeitsentwicklung heran. Andernfalls besteht die Gefahr, dass du dir zu viel auf einmal vornimmst und verzweifelst.

Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung Zwar ist das ziemlich teuer, kann aber da helfen, wo du selbst immer scheiterst. Denn ein Coach wird dich intensiver betreuen, als du selbst das vielleicht tust. Er schafft Verbindlichkeiten und kann zudem ganz anders über dich nachdenken. Und er hat nicht deinen inneren Schweinehund!

Fazit Persönlichkeitsentwicklung Persönlichkeitsentwicklung ist ein Prozess. Er begleitet dich durch dein ganzes Leben und erweitert deinen Horizont. Du kannst ihn gar nicht umgehen, denn er findet sowieso statt. Doch du kannst ihn steuern und somit ein bisschen beschleunigen. Das bringt dir nicht nur mehr Erfolg im Leben. Es hilft dir auch, Hindernisse gestärkt anzugehen und dich in die Richtung zu entwickeln, in die du willst. Denn Persönlichkeitsentwicklung macht dich nicht zu einem neuen Menschen: Sie holt vielmehr das Beste aus dir heraus, was in dir steckt!

So kann deine Persönlichkeitsentwicklung starten - Anregungen + Stress reduzieren: Smartphone regelmäßig abschalten + Zeitmanagement: früher aufstehen, den Tag besser nutzen + Fitness: Morgens / abends eine Runde um den Block laufen + Ernährung: mehr Gemüse / Obst zu sich nehmen + soziale Beziehungen: alte Freundschaften wieder aufnehmen + Partnerschaft: Gefühle offener zeigen Kommst du gar nicht allein zurecht, hilft übrigens ein Profi. Coaching wird auch auf diesem Gebiet in den letzten Jahren immer erfolgreicher.

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Interview

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MILEY CYRUS DIE SHE-RO UNSERER ZEIT

„She Is Coming“ ist nur die erste von drei EPs, die mit jeweils sechs neuen Songs erscheinen wird. Einer der Tracks, der auf ihrer neuen EP ebenfalls zu hören sein wird, ist der im Juli 2019 veröffentlichte Song „Mother´s Daughter“, welcher weltweit innerhalb von nur vier Wochen bereits 44 Millionen Mal gestreamt wurde. Miley Cyrus ist ein Ausnahmetalent – und dies sicherlich nicht nur als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin. Aktuell ist sie in der neuen Staffel der Erfolgsserie „Black Mirror“ zu sehen. Dies alles sind mehr als genug Gründe, um zu erfragen, was sie über die Entstehung ihrer neuen EP zu erzählen hat, was sie von Black Mirror hält und wie ihre Tourpläne für die kommende Zeit aussehen.

Foto: Sony Music

Deine neue Veröffentlichung trägt den Titel „She Is Coming”. Wofür steht „She“ für dich? Miley: „‘She’ repräsentiert für mich ‘Power’. Die ‚She’s in meinem Leben waren die stärksten, stabilsten, kraftvollsten, selbstbewusstesten, mutigsten und dreistesten Menschen. Und deshalb steht ‚She‘ nicht notwendigerweise für ein Geschlecht, es repräsentiert eine Art Zustand von Kraft. Ich fahre ein sehr schnelles Auto, das ich ‚She‘ genannt habe, weil sie schnell ist, sehr flott, sie hat’s drauf und bringt mich dahin, wohin ich hinmuss. Ich denke einfach, ‚She‘ steht für Power. Dann denke ich - in Bezug auf die Frauenbewegung Frauen beginnen, sich zurückzuholen, was ihnen gehört, um wieder Macht zu gewinnen. Das ist das, worum es bei ‚She‘ geht. ‚She Is Coming’ ist die Macht der ‚She-Ros’. Mein Vater nannte mich neulich eine ‚She-Ro‘ und ich dachte mir, dass es genau das ist, wie ich von jedem Mann in meinem Leben gesehen werden will. Ich will, dass er mich als She-Ro sieht, als SHE.R.O. Es geht darum, ein Boss zu sein und die Kontrolle über das eigene Schicksal zu haben.“

Wie hat Streaming und die Art und Weise, wie Fans Musik konsumieren, deine Ideen rund um diese Veröffentlichung beeinflusst? Miley: „Die Art, wie Leute heutzutage Musik konsumieren, hatte definitiv einen großen Einfluss darauf, wie ich meine Musik veröffentliche, als noch zuvor – und ich bin ein sehr experimenteller Mensch. Ich mache gerne Dinge, die vor mir noch niemand versucht hat. Dazu schaue ich mir an, was es bedeutet, wie es funktioniert und vielleicht einen Trend auslöst und zu einem Weg werden könnte, wie Menschen verschiedenartige Werke kreieren können, ohne dass sie das Gefühl bekommen, es mangele an Kohäsion bzw. Zusammenhang. Denn das ist ein Wort, das ich immer und immer und immer wieder gehört habe: ‚kohäsiv‘. Ich habe gerne Songs wie ‚Mother‘s Daughter‘, die mehr Rock’n’Roll/Pop sind, wie ein M.I.A. Song oder so etwas in der Art. Und dann habe ich da noch Songs mit Mark Ronson, die wie Bonnie Tyler, Joan Jett oder Stevie Nicks klingen.

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Wenn die Menschen sich ein ganzes Werk auf diese Weise komplett anhören - nicht jeder ist so komplex, ganz besonders in der Art, wie man aufwächst. Ich bin die Hälfte meines Lebens in Los Angeles aufgewachsen, die andere Hälfte in Nashville, dazwischen lebte ich eine kurze Zeit mit meinen Dad in einer Stadt in Kanada. Ich habe also recht viele verschiedene Arten von Kultur mitbekommen. Auch wenn du dir einige der Produzenten anschaust, mit denen ich gearbeitet habe, u.a. Andrew Wyatt mit seinem eher Alternative-Background, und Mark Ronson, der diese vintage, moderne Variante des Oldschool Grooves macht sowie Mike Will, mit dem ich alles Mögliche zusammen gemacht habe. Wir haben ungefähr 23 Songs gemacht, Lieder wie ‚We Can’t

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Stop‘ und ‚Maybe You’re Right‘, das Coun- An diesem Projekt hast du mit jungen, try-Elemente hat und er dennoch etwas weiblichen Kreativen gearbeitet. Was Neues damit ausprobieren wollte. kannst du uns über diese Kollaborationen sagen? Es ist also einfach ein cooles Mosaik aller Dinge, die ich vorher schon einmal war. Miley: „Wenn man als junges Mädchen Wenn man den Leuten achtzehn Songs oder Frau in der Musikindustrie arbeitet, auf einmal gibt, ist das schon ziemlich sei es nun bei ‘Hannah Montana‘ oder soviel, was man verdauen muss. Nicht jeder gar schon davor, herrscht ein Mangel an Song bekommt dabei die nötige Quali- Ernsthaftigkeit, die Leute nehmen dich ty-Time, denn es ist so viel, das man ver- nicht ernst. Selbst wenn sie es tun, fühlt arbeiten muss. Die Leute wollen sich die es sich nicht so an, denn du bist verunsiPlatte schnell anhören, anstatt sechs Songs chert. Du bist jeden Tag von Menschen auf einmal und man will sich die Songs umgeben, die älter sind und offensichtlich immer und immer wieder anhören und mehr wissen, weil sie wesentlich mehr Erallmählich richtig verstehen. Ob man nun fahrung haben. ein Hörer ist, ein Fan oder ein Medienvertreter, die Leute sollten jedem Song ein- Aber die Jugend hat auch etwas für sich, fach mehr Respekt und Aufmerksamkeit weil du nicht so oft verletzt wurdest und schenken.“ du wirklich nicht so abgestumpft bist.

Foto: Sony Music

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Du hast auch eine neue Perspektive auf Sexualität, Geschlecht, Musik, auf das alles. Du hast nur diese Perspektive und ich denke, dass man gerade als jüngere Frau nicht immer die Möglichkeit hat eingestellt zu werden. Viele meiner Freunde haben College-Schulden, die sie noch abbezahlen und sie leben nicht einmal den Traum, den sie leben wollen, weil sie Jobs haben, die ihnen irgendwann die Inspiration nahmen. Denn sie versuchen immer noch, ihre Ausbildung abzubezahlen, für die sie eine Schule besuchten, um etwas machen zu können, was eigentlich gar nicht ihr Ziel war. Sie wollten eigentlich nur irgendetwas tun, weil sie das Gefühl hatten, dass ihnen das College aufgezwungen wurde. Ich denke, dass die Menschen tun sollten, was für sie und ihren Lebensweg das Beste ist und was sie an ihr Ziel bringt. Aber meistens sind die Dinge, die wir in Schulen oder anderen Programmen lernen, nicht das, was wir wirklich in unserem Leben machen wollen. So ist es eigentlich wirklich lustig, dass Gray Sorrenti [Fotografin] noch immer in der High School ist. Sie und ich arbeiteten jeden Tag nach 14 Uhr, weil sie dann mit dem Unterricht fertig war. Aber ich möchte nicht, dass irgendjemand denkt, er könnte kein großes Mainstream-Popalbum-Cover machen, nur weil er in der High School ist. Ich habe Fotoshootings für Albumcover gemacht, als ich elf Jahre alt war. Deshalb schaue ich nie auf jüngere Mädchen und denke, dass sie etwas nicht können, denn ich hatte noch nicht einmal alle meine Zähne, als ich zum ersten Mal bei den Grammys saß. Ich glaube einfach nicht, dass man vollständig ausgewachsen sein muss, um vollständig entwickelt zu sein.“ Wie unterscheiden sich die drei Teile dieser Veröffentlichung hinsichtlich des musikalischen Stils und der Visuals? Miley: „Bei ’She Is Coming’ dreht sich alles um Power und Personality und wirkliches Repräsentieren. Indem ich mich selbst ‚She‘ nenne, gebe ich mir selbst Power und das sind große Fußabdrücke, die es zu füllen gilt. Denn es gibt so viele unglaubliche Frauen, ganz besonders in dieser Industrie und ich möchte jemand sein, auf den sie stolz sein können. Wir haben also die-

INTERVIEW se Hyper-Popkultur mit Lo-Fi gemischt, denn ich denke nicht, dass ich nur das eine oder das andere bin. Ich bin gerne experimentell und gerne etwas mehr lo-fi. Ich verwende alte Vintage-Kameras oder nehme sogar ein Musikvideo mit meinem Handy auf, weil das so einfach ist, aber ich mag auch die Aufpoliertheit des Pop. Ich wollte eine Mischung finden zwischen Lo-Fi-Ästhetik und Bangern, die so overthe-top sind, dass es schon fast surreal ist. Meine Songs sind so real, dass ich die Menschen gerne in eine Art Fantasiewelt versetze, so dass man trotzdem noch das bekommt, was man sich von Pop wünscht: eine Art Realitätsflucht.“ Der Song „Mother’s Daughter” hat einen sehr kraftvollen Text. Kannst du uns mehr über den Song sagen? Miley: „‘Mother’s Daughter‘ handelt davon, dass niemand versuchen soll, dir deine Freiheit zu nehmen, dir ein Etikett zu verpassen, was du mit deinem Körper machen kannst oder nicht und dass niemand versuchen soll, dich zu ändern. Tatsächlich habe ich neulich ‚I Can’t Be Tamed‘ gesungen und dachte, ich schreibe wohl seit fünfzehn Jahren immer den gleichen Song. Denn als ich fünfzehn war, war die Aussage meiner Songs: ‚Versucht mich nicht zu verändern, und wenn Jungs versuchen, mich zu ändern, es ihnen aber nicht gelingt und sie es trotzdem versuchen, bin ich weg.‘ Und darum geht es in ‚Mother’s Daughter‘ ebenfalls. Ich würdige damit auch Frauen, die als so vieles betitelt wurden. Zum Beispiel wurden wir Hexen genannt, weil wir über Magie verfügen, heilen können und Leben hervorbringen. Wenn man neidisch darauf ist, dann sagt man möglicherweise, dass man eine Hexe sei, weil man eine magische Person ist. Der Song sagt also: ‚Hallelujah, I’m a witch, I’m a witch, Hallelujah‘. Ich bin lediglich eine Hexe, weil du denkst, dass mir Magie innewohnt. All dies, was Frauen Erniedrigendes entgegengeschleudert wurde, kehre ich um und benutze es, um den Leuten zu zeigen, dass sie eigentlich Angst vor den Frauen haben, sie haben Angst vor unserer Power.“

Du hast bei einigen Projekten auch mit RuPaul gearbeitet, auch bei diesem hier. Welche Erfahrungen hast du gemacht? Miley: „Ich bin definitiv mehr aus dem Häuschen wegen eines RuPaul-Features, als wenn ich Gott auf meinem Album hätte. Das ist für mich Gott. Das ist für mich meine Göttin. Es gibt für mich keine höhere Macht und der Grund, warum ich sage, dass Ru für mich wie eine Göttin und eine höhere Macht ist, liegt darin, dass das, was sie predigt und ihre Lehren in mir die stärksten Gefühle auslösen. Das ist das, was für die meisten Menschen Religion bedeutet. Religion ist das, was dich voll und ganz und ohne Angst fühlen lässt, und wenn ich Rus Show sehe, habe ich einfach nie das Gefühl, dass es etwas gibt, was ich nicht tun kann. Sie sagt dir einfach jeden Tag, dass du alles bist, dass du alles sein kannst, was du sein möchtest. Selbst in dieser Show verwenden die Menschen Humor, um sich besser zu fühlen. Negativen Worten die Kraft nehmen und sie in Humor verwandeln. So habe ich es immer gemacht. Es tut nur weh, wenn andere Leute sich über dich lustig machen, wenn du nicht mit ihnen lachst. Das Leben ist lustig und ihre Perspektive ist die beste.“ Kannst du uns etwas über den Song „D.R.E.A.M.“ und die Arbeit mit den Wu Tang Clan-Mitgliedern RZA und Ghostface Killah erzählen? Miley: „Als ich ‘D.R.E.A.M.‘ schrieb, war ich inspiriert von dem Original ‚C.R.E.A.M.‘ Ich saß auf der Couch, hörte mir die Beats an und dachte, dass ‚C.R.E.A.M.‘ der coolste Titel überhaupt ist. CASH RULES EVERYTHING AROUND ME - und ich wünschte, es gäbe ein richtig gutes Wort mit ‚D‘, damit ich ‚D.R.E.A.M.‘ daraus machen könnte. Dann stellte sich heraus, dass ‚Drugs‘ das beste Wort war. In dem Song ‚Drugs Rules Everything Around Me‘ geht es aber nicht nur um Partys, sondern auch um die Zeile ‚we’re just trying to fill the lonely‘. Es ist teilweise eine Partyhymne, aber es soll auch zeigen, wo wir mit dem Zustand der Welt angekommen sind. Ich denke, es war sehr wichtig, dass sie ihren Segen gegeben haben und Ghost auf der Platte zu haben, war das Allercoolste.“

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Auf der Platte gibt es auch eine Kollaboration mit Mike Will und Swae Lee. Wie kam das zustande? Miley: „Mike Will produzierte ‚Party At The Street’ mit Swae Lee, einer seiner Künstler bei Ear Drummers. Mike und ich haben in der Vergangenheit so viel zusammen gemacht, zwischen uns herrscht die beste Chemie und weil wir über einen langen Zeitraum so viel miteinander gearbeitet haben, stehen Swae und ich uns sehr nahe. Wir haben ein paar Festivals zusammen gespielt, ich habe ein paar Musikvideos mit ihnen gemacht und wir haben uns immer zu gleichen Zeiten das gleiche Studio geteilt. Aber dieser Song hat sich einfach richtig angefühlt. Ich denke, er zeigt Swae auf eine ganz andere Art und Weise, fast schon in einer Alternativ-Welt und ich finde, das macht er ziemlich gut. Auf der Platte ergänzt sich das Stück mit Songs wie ‚The Most‘ und ‚D.R.E.A.M.‘ sehr gut. Das sind diese Midtempo-Partysongs, so wie auch ‚We Can’t Stop‘ war und ich denke, das ist Mike Wills Spezialität. Midtempo-Banger.“

INTERVIEW Du hast beim Radio 1 Big Weekend deine neuen Songs gespielt. Wie war das? Miley: „Ich liebe es, Songs des neuen Albums zu spielen, aber ich freue mich besonders darauf, Shows zu spielen, wenn die Leute mitsingen können. Das ist das, was mir bei Auftritten am besten gefällt, wenn man es hinbekommt, dass jeder mitsingt. Man kann ihre Leidenschaft sehen, welcher Song bei wem ankommt. Manche Leute singen bei Songs wie ‚Mother’s Daughter‘ lauter, die von Women Empowerment handeln, andere singen lauter zu ‚We Can’t Stop‘. Sie lieben die Hits. Die Reaktionen der Menschen zu beobachten und wie sie Songs verschieden singen, weil ein Lied ihnen mehr bedeutet als ein anderes, das macht mich glücklich. Ich freue mich also sehr darauf, die Songs des Albums live zu spielen, wenn es erst einmal veröffentlicht ist.“ Du spielst in diesem Jahr beim Glastonbury Festival. Was können wir erwarten? Miley: „Glastonbury hatte ich schon immer auf meiner Bucket-List, nicht nur als Künstler. Ich wollte immer schon einmal im Publikum sein und so ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Besonders, weil die

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Platte einen Monat zuvor veröffentlicht sein wird und hoffentlich das ganze Publikum mitsingt. Es ist definitiv eine Erfahrung, die ich kaum erwarten kann.“ Gibt es Tourpläne für die Zukunft? Miley: „Ja, ich will auf jeden Fall auf Tour gehen. Ich denke, wir werden auf eine für mich neue Art auf Tour gehen. Ich habe nie wirklich auf Festivals gespielt. Nach Europa zu kommen und bei diesen Festivals aufzutreten, lässt mich überlegen, ob das die richtige Zeit ist, um auf Tour zu gehen. Will ich so lange Zeit von meiner Familie getrennt sein, von meinen Schweinen, von meinem Hund? Bis jetzt denke ich, kann ich ein wenig reisen und ich will Shows spielen. Aber ich will Shows auf eine andere Art und Weise spielen. Ich will auf Tour gehen und dennoch meine Familie beisammenhalten und kann immer noch zwischendurch zu Hause sein. Ich denke, es gibt einen Weg, wie ich diese Balance hinbekomme, die ich vorher noch nicht hatte.“ Stichwort ASMR – beteiligst du dich daran? Miley: „Ich beschäftige mich gerne mit Kultur und was die Kids so machen, was sie viral machen und worauf sie anspringen. Ich beteilige mich gerne an der Konversation und nehme wahr, was im Augenblick so passiert. ASMR ist etwas, das ziemlich durch die Decke gegangen ist und das wirklich sehr stimulierend ist. Ich bin sogar auf Playlisten gegangen. Spotify hat z.B. jetzt ASMR-Playlisten. Mein Lieblings-ASMR ist vermutlich ‚Paris Hilton shucking corn’. Sie sagt: ‚Hier sind überall Haare vom Maiskolben’. Ich denke, es ist wirklich interessant und ich bin gerne Teil der Dinge, die gerade passieren, die jeder gerade viral macht. Wenn es für sie viral ist, ist es hoffentlich auch für mich viral.“

Miley: „Ich war schon immer ein großer ‚Black Mirror‘-Fan. Ich habe mir jede Folge von jeder Staffel angeschaut. Ich denke, dass Charlie [Brooker] wirklich ein Genie ist, die Art und Weise, wie er diese Episoden schreibt. Ganz offensichtlich ist die Technik das Zentrum unseres Lebens. Damit machen wir alles, nicht nur Kommunikation. Meine ganze Welt ist auf meinem Telefon.“

Foto: Katja Kuhl

Foto: Sony Music

Stichwort “Black Mirror” – warst du bereits ein Fan der Serie, bevor du damit zu tun hattest?

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Foto: nikomsolftwaer / stock.adobe.com


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WAS WURDE EIGENTLICH AUS

DEN STARS VON

LOST?

Fotos: Buena Vista Pictures; abc

STAR-PORTRAIT

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AJOURE / PEOPLE

Lost ist und bleibt eine der einflussreichsten TV-Serien aller Zeiten. Auch wenn das Ende der Serie besonders von Fans kritisiert wurde, darf der Einfallsreichtum und die unglaubliche Geschichte, die die Serie erzählte, nicht vergessen werden. Nun ist es schon neun Jahre her, dass die letzte Folge Lost über die Bildschirme flackerte. Die Schauspieler, die zwischen 2004 und 2010 die gestrandeten Inselbewohner verkörperten, mussten sich nach dem Ende der Serie neue Rollen suchen und hatten durch den Erfolg von Lost oft die Möglichkeit, in großen Filmen und Serien mitzuwirken. Manche hast du bestimmt in anderen Serien oder Filmen wiedererkannt, andere hast du nach dem Ende der Serie vielleicht nie mehr gesehen.

größere Rollen in den Filmen „Alex Cross“, „Extinction“ und „World War Z“, wo er an der Seite von Brad Pitt versuchen musste, die Welt vor einer Zombie-Apokalypse zu bewahren. Seine letzte Rolle hatte Fox bislang im 2015 erschienenen „Bone Tomahawk“, einem brutalen Western.

Zuge dessen war sie auch in „Avengers: Endgame“ zu sehen, der heute einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten ist. Momentan arbeitet sie an den Filmen „Dreamland“ und „Happy Life“, in denen sie Nebenrollen übernehmen wird. Die Filme sind für 2020 geplant.

Ein Grund für seine wenigen Projekte könnte die Klage einer Busfahrerin sein, die Matthew Fox anzeigte, da er sie geschlagen haben soll. Als Fox eine Gegenklage einreichte und die Vorwürfe abstritt, zog die Frau ihre Klage zurück. Trotzdem sagte Fox in Interviews, dass der Vorfall seiner Karriere geschadet habe.

Privat war Lilly lange mit Dominic Monaghan zusammen, der in Lost Charlie spielte. Das Paar trennte sich allerdings und heute lebt Lilly zusammen mit einem Crew-Mitglied von Lost auf Hawaii.

Jorge Garcia - Hugo Reyes

Privat ist Fox verheiratet und hat zwei Kinder.

Evangeline Lilly – Kate Austen

Matthew Fox – Dr. Jack Shephard Obwohl Lost vor allem durch das großartige Ensemble an Charme gewann und die Gespräche zwischen den oft sehr unterschiedlichen Charakteren das Grundgerüst der Serie bildeten, war es wohl Matthew Fox als Dr. Jack Shepard, dem am ehesten die Hauptrolle in der Serie zugesprochen werden kann. Er war in allen Episoden der Serie zu sehen und somit von 2004 bis 2010 Teil von Lost.

Auch die Hauptdarstellerin der Serie, Evangeline Lilly alias Kate Austen, war in allen Folgen der Serie dabei. Die Kanadierin hat von allen Schauspielern des Lost-Ensembles wohl die meisten hochkarätigen Rollen nach dem Serienende ergattern können. Auch sie entschied sich nach Lost dafür, der Serienwelt den Rücken zu kehren und sich als Filmschauspielerin zu versuchen.

Nach dem Erfolg der Serie wechselte Fox, der davor schon in mehreren Serien zu sehen war, in die Filmwelt. 2012 spielte er in „Emperor - Kampf um den Frieden“ die Hauptrolle, wo er als amerikanischer General die Kapitulation Japans nach dem 2. Weltkrieg überwachen musste. Außerdem hatte Fox

Direkt nach dem Ende der Serie wurde sie als Tauriel in den „Hobbit“-Filmen von Peter Jackson gecastet und war in „Smaugs Einöde“ und „Die Schlacht der Fünf Heere“ zu sehen. Danach stieg sie in das „Marvel Cinematic Universe“ ein und war als Wasp in „Ant-Man and the Wasp“ zu sehen. In

Der Sympathieträger und Tollpatsch aus Lost war ebenfalls für die gesamte Dauer der Serie dabei und beendete zusammen mit den Hauptdarstellern 2010 die Arbeit an Lost. Seitdem setzt Garcia auf eine Mischung von Serien und Filmen. Seit 2010 hatte er große Rollen in Serien wie „Alcatraz“, „Californication“ und „Maggie“. Seine bekannteste Serienrolle nach Lost ist aber ohne Zweifel die des Jerry Ortega in der Neuauflage von „Hawaii-Five-0“. Hier war er von 2013 bis 2019 zu sehen. Neben diversen Serien ist Garcia auch in Filmen wie „The Healer“, „Get a Job“ oder „Die lächerlichen Sechs“ zu sehen. Außerdem hatte er Gastauftritte in „How I Met Your Mother“ und „BoJack Horseman“. Zusammen mit seiner Freundin produzierte Garcia zudem einen Podcast zu Lost, er betreibt auch einen eigenen Blog.

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Josh Holloway – James Ford

Terry O’Quinn – John Locke

Naveen Andrews – Sayid Jarrah

Der in der Serie auch oft Sawyer genannte James Ford wurde von Josh Holloway ebenfalls 118-mal, also für die gesamte Laufzeit der Serie, verkörpert. In Lost war er oft Gegenspieler Jacks und hielt sich eher bedeckt.

Als harter Kerl mit einem dunklen Geheimnis eroberte Terry O’Quinn als John Locke die Herzen der Fans der Serie, er wurde sogar mit einem Emmy für seine Leistungen ausgezeichnet. Sein Erfolg in der Serie hat ihn wohl dazu bewogen, weiter in der Serienwelt zu bleiben, denn seit dem Abschluss der Serie in 2010 war O’Quinn beinahe ausschließlich in Serien zu sehen. Rollen in Serien wie „666 Park Avenue“, „Falling Skies“, „Gang Related“, „Full Circle“ und „Secrets and Lies“ dominieren seine Karriere. Von 2015 bis 2018 war er zudem in „Patriot“ als Tom Tavner zu sehen, von 2011 bis 2018 hatte er wie sein ehemaliger Kollege Jorge Garcia Auftritte in „Hawaii-Five-0“.

Als Sayid Jarrah hält sich Naveen Andrews zunächst bedeckt und beteiligt sich wenig an den Expeditionen der anderen Gestrandeten. Später in der Serie wird er aber zu einem wichtigen Bestandteil des Ensembles. Er wurde für seine Rolle in Lost für einen Golden Globe nominiert.

Er war nach dem Serienende auch in mehreren TV-Werbespots zu sehen und hatte einen Gastauftritt in der Serie „Community“, wo er in einer Paintball-Episode einen mysteriösen Kämpfer verkörpert.. Privat ist Holloway verheiratet und hat eine Tochter.

2012 ließ sich O’Quinn von seiner Frau scheiden, sie hatten gemeinsam zwei Kinder.

Nach dem Ende der Serie blieb auch Andrews Großteils bei Serien. Er spielte in „Sinbad“, „Once Upon A Time in Wonderland“ und „Instinct“ mit. Seine größte Serienrolle nach Lost war wohl die des Jonas Maliki in „Sense8“. Außerdem war Andrews zusammen mit Naomi Watts 2013 in „Diana“, einem Film über die verstorbene, britische Prinzessin, zu sehen. Obwohl Andrews in Lost einen ehemaligen irakischen Soldaten spielt, ist er im echten Leben ein britischer Staatsbürger mit indischen Wurzeln. Er hat zwei Kinder, Jaisal und Naveen Joshua.

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Fotos: Buena Vista Pictures; Richard Foreman FOX

Auch nach dem Ende der Serie ist es um den Schauspieler Holloway eher still geworden. Er hatte einen kleinen Auftritt in „Mission Impossible - Phantom Protokoll“, aber ansonsten wirkte er in fast keinen und nur unbedeutenden Filmen mit. Die Serien „Intelligence“ und „Colony“ sind die einzigen Projekte nach Lost, in denen Holloway größere Rollen übernahm.


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Stoppt den Klimawandel,

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Künstler: Matthew Cusick

bevor er unsere Welt verändert. www.greenpeace.de/helfen

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MADELINE JUNO „WAS BLEIBT“ EIN ALBUM, SO ECHT, WIE ES NUR GEHT

Wenn es in Deutschland um authentische deutsche Musikerinnen geht, dann gehört Madeline Juno wohl zu den ersten Personen, die einem in den Sinn kommen. Musik war für Madeline schon in frühen Jahren ein Anker, der ihr nicht nur Halt geben konnte, sondern der in der Lage war, sie emotional aufzufangen. Madeline weiß heute genau, worin ihre Stärken liegen und wenn ihr dennoch eine fehlen sollte, dann trainiert sie sich diese einfach an. Am 06. September erscheint ihr neues Album „Was bleibt“ und sie ist zurecht stolz darauf, dass die Songs alles andere als „stumpf “ sind. Wir haben uns mit der impulsiven Löwin, die eigentlich ein Skorpion hätte werden sollen, getroffen und waren neugierig, worum es in ihrem neuen Album geht, wofür „Was bleibt“ steht und wie Musik ihr geholfen hat, mit diversen Situationen umzugehen.

Irgendwie gar nicht. Ich kann dir aber auch nicht sagen, warum ich nicht aufgeregt bin. Es ist irgendwie so, dass je älter ich werde, ich alles relativ realistisch betrachte. Alles was mit Aufregung zu tun hat, sind Erwartungshaltungen. Erwartungen an die Platte, Platzierungen und an vieles mehr. Ich bin nicht wirklich sehr aufgeregt, aber ich freue mich extrem, dass das Album erscheint. Ich frage mich jetzt nicht ständig, was mit dem Album passiert und wo es platziert wird, denn ich weiß, dass es sehr schwer ist, aber ich freue mich auf die Zeit, die vor mir liegt. Während es bei deinen früheren Alben viel um Zwischenmenschliches geht, sind bei „Was Bleibt“ die personenbezogenen Texte weg. Woran liegt das?

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Fotos: Danny Jungslund

Am 06. September erscheint dein viertes Album „Was Bleibt“. Bist du aufgeregter als bei deinen vorhergegangenen Alben kurz vor einer Veröffentlichung?


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Es war keine bewusste Entscheidung. Ich bin seit ein paar Jahren in einer festen Beziehung und das nimmt einem diese wahnsinnig dramatischen zwischenmenschlichen Sachen weg. Wenn man glücklich ist, dann hat man das Drama nicht mehr, worüber man schreiben kann. Der Song „Vor dir“ ist sehr positiv und zwischenmenschlich, dann gibt es den Song „Geliehen“, welcher das Gegenteil von dem anderen Song ist, aber das sind die einzigen beiden Lieder, die über Beziehungen gehen. Alles andere sind Themen, die mich über Jahre begleitet und nicht losgelassen haben. Mit meinem neuen Album will ich Menschen mit Themen ansprechen, die mich als Menschen einfach bewegen und nicht als Madeline, die zu Hause hockt und gerade angepisst oder verletzt ist. Der Song „SchwarzWeiß“ klingt zwar wie ein Beziehung, er handelt aber von Freundschaften und Menschen, die einfach so aus dem Leben verschwinden. Ich glaube, die Entscheidung „Was bleibt“ in Form von Fragen zu schreiben, hat sich so eingeschlichen. Ich hatte an das Leben viele Fragen, die mich generell bewegen. Sei es Depressionen, schlaflose Nächte oder Konflikte mit mir selbst. Auf dem Album „Was bleibt“ geht es um das Künstlerleben und das weckt mich täglich. Alles was ich habe, gehört mir eigentlich nicht. Diese ganzen Streaming-Zahlen und die Fans, die ich habe - nichts davon gehört mir. Die Musik, die ich schreibe, gehört mir nicht, die Frage ist, was bleibt am Ende? Es hat sich einfach so eingeschlichen.

einfach in die Situation zurückversetzt, was sehr gut funktioniert hat. Ich kenne mich ja selbst und auch meine Macken sowie meine Hochs und Tiefs. Wahrscheinlich kenne ich mich sogar besser, als mir recht ist, deshalb weiß ich was ich immer wieder durchmache. Wenn ich jetzt gerade eine Hochphase habe, kann ich mich bestenfalls noch an die Tiefphasen erinnern und dann auch darüber schreiben. Ich saß auch oft genug schon im Studio und habe über emotionale Dinge geschrieben und gesungen und saß am Ende des Tages vollkommen aufgelöst zu Hause. So etwas passiert einfach, aber ich glaube, generell ist das Songwriting und das Verarbeiten von Themen wie diese sehr therapeutisch. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich nur auf diese Art und Weise so authentisch rüberkommen kann, wie ich es tue. Also kann ich selbst nur authentisch sein, wenn ich es zu 100% fühle. Die Zuhörer werden nicht selten aber vor allem bei „Automatisch“ anfangs

auf eine völlig falsche Fährte gelockt. Beinahe ein Pop-Track, der einen Tanzen lassen will. Schmunzelst du bei dem Gedanken daran, wie das Gesicht der Leute entgleisen könnte, wenn sie verstehen, um was es eigentlich geht? Nein. Aber genau das habe ich mir erhofft, dass vielleicht irgendwann einmal bei einem Hörer der Schalter umgestellt wird. Ich liebe es, mit solchen Sachen zu spielen. Das habe ich auf dem letzten Album auch einmal gemacht und dachte „ok, let‘s do it again“. Ich finde es wahnsinnig spannend, denn ich wollte einen Song auf dem Album haben, der super tanzbar ist und auf den man loslassen kann. Meistens konsumiert man Musik im Auto oder irgendwo und sie läuft einfach nur so nebenher. Dazu kommt, dass man oftmals gar nicht richtig hinhört und nie so wirklich beim Text ist. Ich kenne das von mir, denn wie oft höre ich Songs, die links ins Ohr rein gehen und auf der anderen Seite wieder rauskommen und du selbst weißt gar nicht, worum es thematisch eigentlich

Wie sind die Ideen zu deinem neuen Album und die ganzen, teilweise sehr harten Texte, entstanden? Vor 12 Jahren hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass ich beim Schreiben genau in dieser emotionalen Situation sein muss, um so schreiben zu können. Aber bei meinem neuen Album war es zum ersten Mal so, dass ich wahnsinnig viel zurückgeblickt und reflektiert habe und auch Themen aufgriff, die Teil meines Lebens waren und die mich in der Vergangenheit verletzt und bewegt haben. Während ich diese Songs geschrieben habe, war ich relativ konstant und bei mir. Ich habe mich

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INTERVIEW „Gib doch nach“ tut beim Zuhören beinahe weh. Wie ist der Song entstanden, wie schwer war es, die Bedeutung in Worte zu fassen? Dennoch poppig und keinesfalls Ballade. Wie passt das zusammen? Ich wollte einfach weiter die Popschiene fahren. Besonders seit ich Deutsch singe, ist es elektronischer geworden. Frühere Alben waren noch englisch und so viele Leute haben sich gewundert, dass ich auf einmal deutsch singe. Einige waren sicherlich der Meinung, man könne doch nicht einfach so von Englisch zu Deutsch wechseln, aber ich denke, dass ich das durchaus konnte. Ich denke, dass ich jetzt meinen Sound gefunden habe und wollte ein poppiges Album machen, bei dem die Themen nicht egal sind. Bei dem Song „Gib doch nach“ gibt es keine richtige Handlung, sondern es ist eine Situation, ein Daseinszustand, der in Form eines Textes aufgefasst wurde. Eigentlich geht es um Momente, in denen ich zum Beispiel völlig irrational denke oder vielleicht gar nicht denke, sondern einfach durchdrehe und irrational handle. All das wollte ich in einen Song packen. Der Song hat einen tragenden Beat, es ist keine Ballade und ich wollte, dass es antreibt und dennoch diesen „emotionalen Abfuck“ einfängt.

Song ist sozusagen das Intro zum Album und „Was bleibt“ ist der letzte Track. Diese beiden Songs sind die einzigen beiden Lieder auf dem Album, die so akustisch sind, denn ich bin nicht unbedingt der Über-Fan von akustischen Liedern. Ich wollte, dass das Album mit einem sehr rohen und nahen Song beginnt und deshalb mag ich ihn wohl jetzt gerade am meisten. In dem Song geht es um meinen damaligen langjährigen allerbesten Freund, mit dem ich leider nicht mehr befreundet bin. Es geht sozusagen einfach nur um die Frage, wie es wohl gewesen wäre, wenn die Freundschaft nicht auseinandergebrochen wäre. Nach einigen Lieder deines neuen Albums, von denen viele hart waren, kommt auf einmal der Song „Vor dir“. Ein Song voller Gefühle und irgendwie so das Gegenteil der anderen Lieder. Wie passt das zusammen? Man hat immer im Hinterkopf, dass das Radio emotionale Songs nicht so wirklich spielt, sondern lieber einfache Lieder, die jeder versteht. Aus Erfahrung sprechend kann ich so nicht schreiben. Das bedeutet, dass ich mich nicht hinsetzten kann und einen Text verfasse, bei dem ich mir vorher überlege, ob die Radiosender diesen spielen würden. Es wäre unauthentisch bis zum Gehtnichtmehr. Ich kann nur über Dinge schreiben, die mich bewegen. „Vor dir“ ist ein Song, den zum Beispiel ich auf meine Beziehung projizieren könnte. Ich bin glücklich, dass es meine Partner gibt und wir uns gefunden haben. Seit dieser Mensch in meinem Leben ist, ist so Vieles einfach besser beziehungsweise besser mit ihm. Darum wollte ich einen Song schreiben, der Menschen die Möglichkeit gibt, dieses Lied auf Menschen in deren Umfeld zu beziehen.

Welches ist dein persönlicher Lieblingstrack auf dem neuen Album?

Wer sich etwas mit dir und deiner Person beschäftigt, der erfährt schnell, dass du seit jungen Jahren unter Depressionen leidest, so wie ca. 300 Mio (WHO) andere auf dieser Welt. Half dir Musik bei dem Umgang und der Verarbeitung deiner Gefühle? Ist es wie eine Art Eigentherapie für dich?

Das kommt und geht immer. Eigentlich ist es immer der Song, den du gerade als letztes fertiggemacht hast, da er am aktuellsten ist. Jetzt gerade ist mein Favorit der allererste Track „Zu zweit allein“. Der

Total. In wahnsinnig jungen Jahren, als ich elf oder so war, natürlich noch nicht. Damals war ich zwar auch schon ein sehr emotionaler Mensch, aber nicht so, dass ich mich mit mir selbst beschäftigt habe.

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ging. Eigentlich sollte das aber nicht so sein, denn wenn ein Song dich richtig abholt, dann bist du auch dabei. Ich glaube, viele Menschen konsumieren Musik beiläufig und nebenher und ich wollte produktionell einen Song haben, der einen irgendwie tanzen lassen möchte, wollte aber thematisch dennoch einen Twist einbauen. Irgendwie ist es relativ gut geglückt und ich glaube, viele Menschen, die mich verfolgen und die mich als Künstler kennen, checken das, denn ich habe eine sehr emotional „angeknipste“ Fanbase, die dies durchschauen und auf sich beziehen.


AJOURE / INTERVIEW

Da war Musik für mich noch kein so bewusstes Ding, trotz dass meine Familie sehr musikalisch war. Wirklich wichtig wurde Musik für mich, als ich etwa 12 wurde und angefangen habe Gitarre zu spielen und meine ersten Songtexte zu schreiben. Ab diesem Zeitpunkt war Musik etwas, was mich zu 100 Prozent gestützt hat – in jeglicher Form. Natürlich war ich damals noch ein Kind und heute sehe ich logischerweise alles etwas anders, aber das Medium „Musik“ ist geblieben. Durch Musik kann man noch tiefer in ein gewisses Gefühl sinken und fühlt sich darin aufgefangen. Es ist ein merkwürdiges Phänomen. Ich selbst konsumiere nur Musik, die so ein Gefühl nur krasser macht bzw. verstärkt. Ich höre Musik, um mich verstanden zu fühlen. Genau das war schon sehr früh bei mir gegeben. Es ist bittersüß und ich würde es für nichts anderes eintauschen wollen. Im Song „Borderline“ heißt es: „Oh Gott, ich hasse dich und dann mich“. Kannst du uns das etwas beschreiben? Was passiert da mit dir? Ich bin sehr impulsiv. Wenn man manchmal mit einer Situation unzufrieden ist, ist es wohl menschlich, erst einmal aufzubrausen und zu sagen „du hast das und jenes gemacht…“. Man projiziert das auf einen anderen Menschen, weil der vielleicht gerade am nächsten bei dir dran ist. Eigentlich ist der Ursprung von so vielen Dingen aber intern, weil du mit so vielen Dingen manchmal nicht klarkommst oder zu viel in etwas hineininterpretierst. Klar macht Person XY vielleicht etwas, was dir nicht passt. Aber man muss sich dann die Frage stellen, weshalb einem selbst das nicht passt. Was ist mein Problem, dass ich hiermit nicht klarkomme? Und dann bemerkt man, dass man vielleicht über das Ziel hinausgeschossen ist und das alles nur halb so wild ist. Genau um dieses ewige Hin und Her geht es in dem Song. Diese Extreme, die dich komplett in die eine oder die andere Richtung manövrieren. Du hasst jemanden und im nächsten Moment liebst du ihn. Du kommst super mit einer Person aus und im nächsten Moment herrscht sozusagen Krieg.

Tourdaten: 23.10.2019 Dortmund, FZW 24.10.2019 Hannover, LUX 25.10.2019 Osnabrück, Kleine Freiheit 26.10.2019 Frankfurt, Zoom 27.10.2019 Frankenthal, Gleis 4 29.10.2019 Hamburg, Knust 30.10.2019 Bremen, Lagerhaus 31.10.2019 Berlin, Musik & Frieden 03.11.2019 Dresden, Groovestation 04.11.2019 Freiburg, Jazzhaus 05.11.2019 München, Ampere 06.11.2019 Köln, Club Volta 07.11.2019 Stuttgart, ClubCANN

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Nachhaltig denken...


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Zero Waste Plastikfrei leben und einkaufen? Alle reden davon, plastikfrei(er) zu leben. Doch die konsequente Umsetzung ist viel schwerer als gedacht. Viele Bereiche unseres Lebens sind mittlerweile mit unzähligen und für unverzichtbar gehaltenen Kunststoffutensilien bestückt. Uns ist die Unmenge an Müll, die jeder einzelne Deutsche damit produziert, kaum noch bewusst. Wenn du einmal den Kunststoffmüll eines Monats in einem großen Papiersack sammelst und am Monatsende diese Menge mit 12 multiplizierst, ahnst du, wo das Problem liegt: bei jedem einzelnen. Die Industrie beruft sich auf eine hohe Nachfrage nach hygienischen Verpackungen. Nur wenn diese nicht mehr gegeben ist, wird sie ihre Haltung ändern.

1. Coffee to go Kaffeetrinken geht auch anders

2. Flüssigseife und Seifenspender adé, Handseife genügt Flüssigseife im Kunststoff-Dosierspender ist zweifelllos hygienisch und praktisch. Aber am Ende landet die Flasche im Müll. 50 Jahre später wird sie zu Mikroplastik. Minimal besser ist es, die Flasche mehrfach zu verwenden und Nachfüll-Flüssigseife zu kaufen. Umweltfreundlicher sind Handseifen in Kartonverpackungen oder selbstgemachte Flüssigseife.

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Weil 320.000 weggeworfene Coffee-to-go-Einwegbecher mit Plastikdeckel in der Stunde für Deutschland zu viel Müll sind, solltest du dir noch heute einen wiederverwendbaren Kaffeebecher für unterwegs kaufen. Es passt genauso viel hinein, aber die Müllberge schrumpfen um einiges.


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3. Plastikfreie Zahnhygiene ist möglich Blitzende Zähnchen sollten nicht um den Preis von Müllbergen erreicht werden. Tausche deine Kunststoffzahnbürste gegen eine aus nachwachsenden Materialien, die Zahnpasta-Tube gegen ein Gläschen mit Zahnpulver oder achte auf umweltfreundliche Zahnseide mit Bienenwachs-Beschichtung. Auch kleine Beiträge helfen, Müllberge zu verkleinern.

4. Getränke nur noch in der Glasflasche Der Handel denkt in Sachen Plastikflaschen nur um, wenn immer mehr Kunden nach Getränken in Glasflaschen verlangen. Getränke in Dosen und Plastikflaschen sollten aus deinem Haushalt verschwinden. Plastikflaschen benötigen mehr als 50 Jahre, um zu verrotten. Umweltfreundlicher ist Leitungswasser aus nachfüllbaren Trinkflaschen.

5. Silikon und Kunststoff adé - Holzlöffel sind besser Selbst auf Weihnachtsmärkten werden bunte Silikongeschirre und Plastiklöffel als Trend-Küchentools vermarktet. Kauf lieber nebenan einen langlebigen Rührlöffel aus Oliven- oder Thuja-Holz. Was unsere Großmütter schon nutzten, hält ein Leben lang. Wer will schon Mikroplastik und Weichmacher ins Essen rühren?

6.Wiederverwertete Schraubgläser ersetzen Plastikboxen In Unverpackt-Läden wird alles ohne Kunststoff-Umverpackung verkauft. Vorbildliche Supermärkte haben nichts dagegen, wenn du an der Frischetheke deine Brotdose über den Tresen reichst. Ein wiederverwendetes Schraubdeckelglas spart im Jahreslauf jede Menge Alu- oder Frischhaltefolie ein. Nutze ab jetzt Gläser für Büroklammern, Bleistifte, Nudeln oder deinen Mittags-Nudelsalat.

7. Kauf Smoothies oder Joghurt nur im Glas Es gibt fast immer Alternativprodukte aus Glas im Verkaufsregal. Verzichte ganz bewusst auf den 1.000sten Joghurtbecher aus Plastik oder den Smoothie in Plastikflaschen. Die Fruchtsäure löst Weichmacher und anderes aus dem Kunststoff. Selbstgemachte Smoothies haben übrigens auch einen höheren Gesundheits- und Genusswert.

8. Komplett verpackungsfrei statt Nachfüllpack Viele Shampoos oder Duschgels gibt es heute schon im Nachfüllkanister zu kaufen. Noch besser sind Produkte, die in komplett plastikfreien Online-Shops wie „Monomeer“ oder „Beechange“ zu kaufen sind. Hier findet sich beispielsweise vollkommen verpackungsfreie Haarseife mit verschiedenen Duftnoten, Zahnputzpulver im Glas oder feste Salbei-Zitronen-Zahncreme am Holz-Stiel. Einfach mal probieren.

9. Einwegrasierer sind unnötig, plastikfrei ist machbar Einweg-Rasierer sind absolut überflüssig. Auch ein Nassrasierer stellt wegen seiner austauschbaren Klinge Abfall her. Heute gibt es bereits Holzrasierer, bei denen nur die Klinge auf dem Müll landet. Rasierhobel, Rasiermesser oder elektrische Rasierer halten jahrelang. Sie verursachen den geringsten Müllanteil. Dazu kaufst du Rasierseife in der Pappschachtel.

10. Schwierig, aber möglich: müllfreie Damenhygiene Auch deine Damenhygiene-Artikel sind am Anwachsen der Plastik-Müllberge beteiligt. Etwa 10.000 bis 17.000 Tampons landen in einem einzigen Frauenleben auf dem Müll. Probiere es einmal mit sauberen Alternativen: mit jahrelang verwendbaren Menstruationstassen oder waschbaren Monatsbinden bzw. Slip-Einlagen von „Lunapads“ oder „Kulmine“ aus Bio-Baumwolle.

portieren. Nimm stattdessen einen Einkaufskorb mit oder nutze einen Shopper zusammen mit mehrfach verwendbaren Papiertüten, um einzukaufen.

13. Plastik-Strohhalme Unmengen davon schwimmen im Meer Dass auch kleine Beiträge eine große Wirkung entfalten können, belegt das Beispiel Plastik-Strohhalm. Allein der Verzicht darauf würde die Weltmeere um 40 Milliarden Strohhalme im Jahr allein aus Deutschland entlasten. Inzwischen gibt es gute Alternativen aus Glas, Aluminium oder auch Papier.

14. Alles Deo oder was? Selbstgemacht ist besser. Ein Deodorant ohne Plastikspender ist kaum zu bekommen. Mancher Hersteller hat bereits feste Deos in Pappverpackung im Angebot. Umweltfreundlicher sind aber Deos aus Eigenherstellung. Aus drei Esslöffeln Kokosöl, zwei Teelöffeln Natron und zwei Teelöffeln Kartoffelstärke kannst du ganz einfach ein Neutral-Deo herstellen. Zuerst wird das Kokosöl auf dem Herd geschmolzen, mit den anderen Zutaten versetzt und gegebenenfalls mit einigen Tropfen eines ätherischen Öls deiner Wahl versetzt. Die Zutaten kannst du so anpassen, dass die Konsistenz stimmt. Das Ganze kommt in ein Schraubdeckelglas. Mit den Fingern verteilst du bei Bedarf etwas Selfmade-Deo unter den Achseln.

Buchtipp:

11. Obst und Gemüse ohne Kunststoffverpackungen Es ist nicht nachvollziehbar, warum selbst Bio-Obst und -gemüse mehrfach in Kunststoff verpackt wird. Kauf nur lose Gemüse und Obstsorten - zum Beispiel auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen. Wenn die Nachfrage nach in Plastik verpacktem Obst und Gemüse sinkt, passt sich nach einer Weile auch das Sortiment der Supermärkte den Kundenwünschen an.

12. Plastiktüten sind absolut verzichtbar Hättest du alle Plastiktüten gesammelt, die du im Jahreslauf erhalten hast, wäre dein Küchenfußboden einen oder zwei Meter hoch bedeckt. Verzichte zukünftig darauf, Einkäufe in Kunststofftaschen zu trans-

Christoph Schulz: „Plastikfrei für Einsteiger“ (mvg, 14,99 Euro) https://amzn.to/2SvM8ON AJOURE MAGAZIN SEITE:

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Flugscham Wie sinnvoll

ist eine

CO2-

Kompensation?

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Das Weltklima verändert sich, so viel ist klar! Als Hauptauslöser für die schleichende Temperaturerwärmung sowie drastische Wetterveränderungen gelten von Menschen verursachte Treibhausgase. Jährlich werden weltweit 30 bis 40 Milliarden Tonnen CO2 durch Industrie, Fahrzeuge, Flugzeuge und heimische Heizungen in die Luft geblasen. Umweltschützer und Klima-Apostel haben es mit ihren Mahnungen jetzt zunehmend auf den Einzelkonsumenten und insbesondere das Fliegen abgesehen.

Das Problem mit dem CO2 Tatsächlich macht CO2 trotz der enormen Emissionen nur einen winzigen Teil der gigantischen Erdatmosphäre aus. Dennoch können bereits kleinste Mengen dynamische Systeme empfindlich stören. Bewiesen ist dieser Einfluss zwar noch nicht und Gegner der Klimawandel-Theorien führen gerne ins Feld, dass es klimatische Veränderungen auf der Erde schon immer gegeben hat und weiterhin geben wird. Eines liegt jedoch auch für den Laien klar auf der Hand: es kann nicht allzu gut für den Planeten, die Umwelt, Mensch und Tier sein, wenn Un-

mengen von schädlichen Substanzen und Giften in die Atmosphäre gelangen! Die letzten 100 Jahre ist die Durchschnittstemperatur auf der Erde um ca. 1° Grad gestiegen. Das klingt zuerst minimal, trotzdem ist dieser kleine Anstieg dafür verantwortlich, dass Gletscher und die Pole schmelzen! Geht diese Entwicklung weiter, wären dramatische Wetterveränderungen sowie weitreichende Katastrophen durch Überschwemmungen oder Hitzeperioden zu befürchten.

CO2 und das Fliegen Die meisten Treibhausgase entstehen durch die industrielle Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Kohlekraftwerke pusten eine enorme Menge in Luft und grundsätzlich fällt überall, wo geheizt und Motoren betrieben werden, CO2 an. Private Haushalte tragen durch PKW-Nutzung, Heizung, unter Energieeinsatz hergestellte Konsumgüter und die Nutzung von Flugzeugen zum CO2-Ausstoß bei. Der Klima-Hype rund um das Fliegen hat derzeit einen Höhepunkt erreicht. Klimaschützer rechnen beruflichen Vielfliegern wie auch ganz normalen Urlaubsfliegern die eigene


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CO2-Schandtat vor und fordern vehement einen Ausgleich. Um die freiwillige Bereitschaft der Menschen zu dieser Abgabe zu steigern, wird „Flugscham“ propagiert. Neben all der Schwarzmalerei, den täglichen Terrormeldungen und gesellschaftlichen Ängsten sollen wir uns jetzt also auch noch kräftig schämen, wenn es mit dem Flieger in die schönste Zeit des Jahres geht.

Ein paar Daten und Fakten In Deutschland liegen die CO2-Emissionen jährlich bei etwa 900 Millionen Tonnen CO2. Laut Berechnungen diverser Umweltschutzorganisationen entfallen etwa 11 Tonnen CO2 auf jeden einzelnen Bundesbürger. Dem privaten Flugvergnügen käme, wenn man denn überhaupt fliegt, dabei ein Großteil der jährlichen Klimabilanz zu. Immerhin verursacht ein achtstündiger Flug bereits 3,8 Tonnen CO2 pro Person. Sogenannte Klima-Kompensatoren mahnen jeden einzelnen Flieger für die verursachte Umweltverschmutzung einen freiwilligen Ausgleich zu leisten.

Fotos: TheModernCanvas; phaisarnwong2517 / stock.adobe.com

Den eigenen CO2-Ausstoß kompensieren Im Internet finden sich inzwischen zahlreiche Rechner, hinter denen große Organisationen stehen. Die Ergebnisse und Werte fallen dabei je nach System leicht unterschiedlich aus. Gibt man die Werte für den eigenen Flug ein, erscheint der Ausgleichsbetrag. Diesen kann der Abgabe-Willige dann an eine entsprechende Organisation zahlen und so den eigenen ökologischen Fußabdruck neutralisieren. Nur leider scheint es wie immer so, dass nur ein bestimmter Anteil der Bevölkerung an solchen Aktionen teilnimmt. Die Mahnungen und Schlechte-Gewissen-Kampagnen treffen vor allem wieder diejenigen, die sich aus Gewissensbissen schon gar nicht mehr zum Discounter trauen oder Bananen aus konventionellem Anbau essen können. Der Rest der Bevölkerung, berufliche Vielflieger und Privatjet-Besitzer werden sich wahrscheinlich nur in Ausnahmefällen um solche Abgaben scheren.

Wohin die Gelder fließen

Stiftung Warentest hat’s getestet

Umweltorganisationen, die sich die CO2-Kompensation auf die Fahne geschrieben haben, wachsen derzeit wie Pilze aus dem Boden. TheCompensators beispielsweise kaufen mit Spendengeldern Emissionsrechte und lassen sie dann löschen. Atmosfair investieren in Projekte, die der Abholzung von Wäldern in Drittweltländer entgegenwirken sollen und Myclimate investiert in Windräder sowie Solarbrenner für die arme Landbevölkerung. Andere Organisationen forsten Regenwald in Asien oder Südamerika systematisch auf. Eigentlich eine gute Sache, oder?

Wer immer sich dazu entscheidet, sollte gut auf die kompensierende Organisation und deren Arbeitsstil achten. Kommt eine Firma mit positiven Leitsätzen daher und scheint wahrhaftig engagiert, dann steht der CO2-Neutralisierung wohl kaum etwas im Wege! Solche Firmen, die extrem mahnen und ausschließlich über schlechtes Gewissen und Schuldzuweisungen arbeiten, solltest du möglichst meiden. Zudem ist inzwischen ein ausführlicher Bericht der Stiftung Warentest zu den Klima Kompensatoren und deren Arbeit erhältlich.

Bitte immer kritisch bleiben! Wer etwas Gutes tun kann und möchte, sollte das absolut tun! Dann aber, weil er oder sie Freude dabei empfinden und nachher mit einem guten Gefühl in den Flieger steigt. Wer nur aus Schuld und Scham die letzten Heller abdrückt, die eigentlich für Pizza und Eis im heiß geliebten Urlaubsland gedacht gewesen wären, sollte es besser sein lassen! Sicher ist es wichtig, dass jeder einzelne seinen Beitrag leistet, wenn er kann. Was bei all diesem Aktionismus jedoch völlig auf der Strecke zu bleiben scheint, ist die Tatsache, dass Lobbyisten der großen Industrienationen immer noch alternative Antriebstechniken, die theoretisch längst möglich wären, unterdrücken. So werden weiter Unmengen CO2 ausgestoßen und einzelne Verbraucher mit einer Flugscham mürbe gemacht. Das kann einzelnen Menschen, die sich bisher überhaupt keine Gedanken um Umwelt und das eigene Konsumverhalten machten, nicht schaden, anderen schon. Gehörst du nun zu den Menschen, die sich vor Horrormeldungen nicht mehr vor die Tür trauen, dann vergiss die Flugscham bitte ganz schnell!

„Klimaneutral“ scheint sich zu einem neuen Trend zu entwickeln. Doch nicht überall müssen die Versprechungen auch gehalten werden, zumal dieses Siegel nicht geschützt ist. Reiseunternehmer, Hoteliers und Busunternehmen bieten immer öfters teurere Tickets und Raten für Übernachtungen als angeblich „klimaneutral“ an. Kleine Beträge locken oftmals damit, das beim Reisen aufkommende schlechte Gewissen schnell und nebenbei zu beruhigen. Gibt ein Anbieter jedoch nicht gleichzeitig leicht verfügbar und transparent weitere Informationen über den Verbleib der Gelder, solltest du solche Tarife besser meiden. Umweltschutz ist eine gute Sache! Allerdings machen Medien, Politik und Wissenschaft den Menschen heute schon mit so vielen Dingen Angst, dass wir sicher nicht auch noch eine Flug- oder Urlaubsscham brauchen. Viele Menschen sparen sich den Jahresurlaub hart zusammen oder junge Menschen freuen sich lange auf die ersehnte Weltreise. Wer kann, sollte einen sinnvollen, vertretbaren und bezahlbaren Beitrag leisten und ansonsten einfach auch mal mit dem Auto oder dem Zug in den Urlaub fahren.

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auf dem Vormarsch sind Unser wirtschaftliches System ist kapitalistisch geprägt, denn Geld wird als Tauschmittel für Arbeitszeit, Dienstleistungen und Waren genutzt. Somit spielt Geld spielt eine ziemlich große Rolle in der Welt und ihrer weiteren Entwicklung. Du kannst dein Geld in die Hand nehmen und Einfluss darauf nehmen. Wir zeigen dir wie!

Deine Macht als Konsumentin Du bist in einer kapitalistischen Welt kein Mensch, sondern eine Konsumentin. Du konsumierst die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen und bezahlst dafür. Dadurch hast du einen ge-

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wissen Einfluss auf die verschiedenen Anbieter. Wenn du beispielsweise keine Produkte aus Plastik kaufst und andere es dir gleichtun, haben die entsprechenden Unternehmen keine Chance mehr, weil die Produktion unwirtschaftlich wird. Unsere Handlungen werden immer nachhaltiger, mittlerweile steigt die Zahl der Bio- und Unverpackt-Läden an. Deine Einflussnahme als Konsument wird sich also lohnen.

Deine Macht als Investorin Falls du dein Geld unter deinem Kopfkissen lagerst, bist du nur begrenzt als Investorin unterwegs. Falls du jedoch ein Girokonto bei

einer Bank hast und dort dein Geld lagerst, kann die Bank dieses Geld für sich nutzen. Sie verleiht dein Geld gegen Zinsen und verdient so daran. Dein Geld wird beispielsweise von Unternehmen geliehen, die dann Maschinen davon kaufen oder Mitarbeiter einstellen – um so vielleicht Dinge aus Plastik oder Waffen herzustellen. Du hast also einen gewaltigen Einfluss auf die Unternehmen, kannst diesen bei einer herkömmlichen Bank aber nicht steuern. Möglicherweise wird dein Geld für erneuerbare Energien, Bildung oder andere nachhaltige Dinge genutzt. Vielleicht wird es jedoch für Waffen, Kinderarbeit, fossile Energieträger oder andere schädliche Dinge genutzt – du hast keine Kontrolle darüber. Du kannst dir die Kontrolle wiederholen, indem du beispielsweise Anleihen oder Aktien von nachhaltigen Unternehmen kaufst. Alternativ kannst du dein Geld in entsprechende Fonds stecken. Im Alltag wirst du ohne Girokonto nicht weit kommen, denn die Miete, Energiekosten, dein Lohn und vieles andere läuft über Banken und Konten. Somit könnte deine Bank dein Geld für jede erdenkliche Investition nutzen, auch wenn das mitunter fragwürdige Unternehmen sind. Denn Banken investieren vor allen Dingen für ihren größtmöglichen Profit und nicht nach ethischen Gesichtspunkten.

Fotos: Lumina Images; hui_u / stock.adobe.com; GLS Bank, Ethikbank, Tomorrow Bank, UmweltBank, Triodos Bank

Warum nachhaltige Banken

“Nachhaltige Banken”

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Die Auswahl der Bank ist also mindestens genauso wichtig wie dein Konsumverhalten.

Das Zünglein an der Waage Im Alltag ist es uns meistens gar nicht bewusst, aber im Endeffekt sind wir Menschen für alles verantwortlich. Wir fördern oder boykottieren Unternehmen mit jeder Kaufentscheidung, die wir treffen. Wir stellen den Banken und damit den Unternehmen das Geld zur Verfügung. Natürlich könntest du die Gewinne, die du bei einer herkömmlichen Bank durch Aktien und Zinsen machst, für gute Zwecke spenden. Dabei gibt es nur einen kleinen Haken: Das Geld wurde zumindest teilweise - durch Atomkraft, Waffen oder Kinderarbeit verdient. Das kannst du auch mit der Investition in Biolebensmittel und nachhaltiger Kleidung nicht kompensieren. Die unterstützten Unternehmen, beispielsweise Nestle, zerstören die Umwelt und kümmern sich nicht um die Menschenrechte. Sie leihen sich dein Geld von deiner Bank und bauen damit neue, ausbeuterische Firmen auf. Du solche Firmen durch den Nichtkauf ihrer Produkte zwar als Konsumentin boykottieren, unterstützt sie aber als Investorin. Dieser Prozess wird erst stoppen, wenn diese Firmen kein Geld mehr bekommen. Das geht zum einen über deine Kaufentscheidung, zum anderen über deine Investitionen.

Eine Alternative muss her

Triodos Bank

Heutzutage ist niemand mehr gezwungen, sein Geld an solche Banken zu verleihen. Es gibt nachhaltige Banken, die keine Atomkraft, Kinderarbeit, Waffenexporte oder Verstöße gegen die Menschenrechte unterstützen. Die Gewinne durch Zinsen und andere Anlageformen sind zwar niedriger, dafür unterstützt du die Nachhaltigkeit.

Die Triodos Bank bezeichnet sich als „Europas führende Nachhaltigkeitsbank“. Sie wurde 1980 von der niederländischen Triodos-Stiftung gegründet und betreut weltweit über 681.000 Kunden. Die Bank finanziert ausschließlich Projekte, Unternehmen und Institutionen, die einen Mehrwert für Mensch und Umwelt schaffen.

Hier eine Auswahl nachhaltiger Banken, die wir empfehlen können:

https://www.triodos.de/

GLS Bank Die GLS Bank ist eine Genossenschaft und bezeichnet sich selbst als „erste sozial-ökologische Universalbank der Welt“. Sie möchte den Kunden nachhaltige Dienstleistungen, soziale und ökologische Investitionen sowie eine konsequente Transparenz anbieten. Die Zentrale der Bank befindet sich in Bochum, es gibt jedoch auch Filialen in Stuttgart, München, Berlin, Frankfurt, Freiburg und Hamburg. Sie hat derzeit rund 200.000 Kunden und 50.000 Mitglieder.

EthikBank Die EthikBank ist an die Volksbank Eisenberg eG angeschlossen und beschreibt sich selbst als „ethisch-ökologische Direktbank“. Sie hat derzeit etwa 20.000 Kunden und finanziert mit den Kapitaleinlagen ausschließlich soziale und ökologische Maßnahmen. Sie finanziert auf diesem Wege Passiv- und Energiesparhäuser, erneuerbare Energien, Elektroautos und kulturelle Projekte.

https://www.ethikbank.de/

Tomorrow Bank https://www.gls.de/

Die Bank ist noch sehr jung, sie wurde nämlich erst 2018 ins Leben gerufen. Sie richtet sich an Nutzerinnen und Nutzer in deinem Alter und kann nur über eine App genutzt werden. Später soll es aber auch die Online-Banking-Funktionen über die Webseite geben. https://www.tomorrow.one/

UmweltBank Diese Bank versteht sich als rein ökologische Bank und finanziert dementsprechend nur ökologisch sinnvolle Projekte. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Wasser-, Wind und Solarenergie, Passiv- und Energiesparhäuser sowie umweltfreundliche Produktionen und Recycling.

https://www.umweltbank.de/

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IMMER DAS

NEUESTE MIT AJOURÉ WWW.AJOURE.DE

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FITNESS & FOOD

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MIT DEN

Jeder von uns hat ihn schon einmal gehört, den Begriff „Kettlebell“. Doch was steckt genau dahinter? Ist der Hype rund um die Gewichtskugel realistisch und wirklich so ein effektives Trainingsmittel oder doch nur ein Fitnessgerät wie jedes andere? Im Folgenden findest du nicht nur viele Fakten rund um die Kettlebell, sondern auch noch die Top 10 Übungen für den gesamten Körper. Inklusive Gestaltungshilfe für dein persönliches Kettlebell-Workout!

Was hat es mit der Kettlebell auf sich? Du hast schon öfter davon gehört, dich aber noch nie genauer damit beschäftigt? Bei der Kettlebell handelt es sich um ein traditionelles Trainingsgerät und nicht um eine neue Fitnesserscheinung aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Vielen ist die Kettlebell auch als „Kugelhantel“ bekannt. Die Geschichte der Kugelhantel beginnt bereits im 18. Jahrhundert in Russland. Sie stand damals symbolisch für Kraft und Stärke und wurde als Trainingsgerät beim Militär eingesetzt. Doch in den letzten Jahren hat die kugelförmige Hantel ihre Aufmerksamkeit zurückerlangt. Tendenziell werden Kettlebell-Übungen eher mit weniger Gewicht und dafür mehr Wiederholungen ausgeführt. Wichtig dabei ist, die Übungen sauber und mit Körperspannung durchzuführen.

TOP 10 KETTLEBELLÜBUNGEN

EIGENEN

WORKOUT Dein persönliches Kettlebell-Workout

Such dir aus den Top 10 Kettlebell Übungen 5 Favoriten aus und power sie nacheinander durch. Am besten mit 30 Sekunden Training und 30 Sekunden Pause (6 Runden pro Übung). Du kannst sie bei jedem Training neu kombinieren. So schnell hast du dein eigenes Workout zusammengestellt.

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ZU DEINEM

Vorteile von Kettlebell-Übungen: Neue Reize für die Muskelfasern werden gesetzt Muskeln können von unterschiedlichen Winkeln aus bearbeitet werden Cardio und Kraft werden trainiert Es wird kein Fitnessstudio benötigt Für jedes Fitness-Level geeignet Gezielt Schwachstellen können trainiert werden Die komplexen Übungen beanspruchen direkt mehrere Muskelgruppen Es gibt einen hohen Nachbrenneffekt, der besonders gut zum Abnehmen ist Ein vielseitiges Training ist möglich

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Ready!

Sporty


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1

Swing

1. Stelle dich breitbeinig in eine leichte Kniebeuge, wobei der Rücken gestreckt ist. 2. Richte dich auf, indem du deine Hüfte blitzartig nach vorne bringst und die Kettlebell mit beiden Armen gestreckt bis auf Brusthöhe bringt. 3. Lass sie dann kontrolliert zwischen die Beine zurückpendeln und hole neuen Schwung. Fortgeschrittene können sich auch an einarmigen Swings versuchen. Beanspruchte Muskelgruppen: ganzer Körper, Fokus liegt auf dem Rücken Schwierigkeitsgrad: mittel – hoch Darauf ist zu achten: Schwung aus den Beinen/ der Hüfte holen, nicht aus den Armen!

2

1. Stelle dich etwas breiter als schulterbreit hin, die Beine bleiben dabei leicht gebeugt. Die Kettlebell steht mittig vor dir. 2. Greife dann mit beiden Händen nach der Kettlebell, umfasse sie mit beiden Händen und achte darauf, dass der Daumen immer über dem Zeigefinger liegt. Die Arme sind gestreckt und die Ellbogen liegen eng an den Rippen an. 3. Jetzt führst du leichte eine Kniebeuge aus, indem du das Gesäß Richtung Fersen führst und die Hüfte nach hinten drückst. Der Rücken bleibt gerade und dein Blick ist nach vorne gerichtet. 4. Nun richtest du dich auf und streckst die Knie durch, die Hüfte wird nach vorne geschoben und Bauch und Gesäß angespannt. 5. Dann beginnst du das Gewicht erneut abzusenken. Beanspruchte Muskelgruppen: Oberschenkelmuskulatur, das Gesäß und der untere Rücken Schwierigkeitsgrad: leicht

3

Goblet Squat

1. Halte mit beiden Händen eine Kettlebell vor deiner Brust. 2. Dann gehst du in die Hocke, als würdest du dich hinsetzen, so tief, dass der Po kurz vorm Boden ist - mindestens so, dass deine Beine parallel zum Boden sind. 3. In der Position kurz halten und kontrolliert in die Ausgangsposition zurückkehren. Beanspruchte Muskelgruppen: Oberschenkel, unterer Rücken, Po Schwierigkeitsgrad: mittel – hoch Darauf ist zu achten: Der Gewichtsschwerpunkt ist während der gesamten Übung auf den Fersen, nicht auf dem Vorderfuß!

Deadlift

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Kickbacks

1. Du stehst gerade mit leicht geöffneten Beinen und hast am besten etwas zum festhalten (z.B. eine Wand) in der Nähe. 2. Der Bauch ist fest angespannt, der Rücken aufrecht. Nehme eine Kettlebell in die Hand und lege diese auf einer deiner Pobacken ab. Halte sie fest. 3. Nun beginnst du das Bein so hoch es geht nach hinten anzuheben und nutzt das Gewicht der Kettlebell, um den Muskel besser zu reizen. Der Rücken bleibt dabei gerade und etwas nach vorne gelehnt. Anschließend wechselst du das Bein. Beanspruchte Muskelgruppen: hintere Oberschenkelmuskulatur, Gesäß Schwierigkeitsgrad: leicht

5

Lunges

1. Stelle dich aufrecht hin und spanne den Bauch fest an. 2. Nehme nun eine Kettlebell in die linke und eine in die rechte Hand. Hier empfiehlt sich, anfangs mit sehr wenig Gewicht zu arbeiten. 3. Halte den Arm gestreckt neben dem Körper. 4. Mache jetzt mit dem rechten Bein einen tiefen Ausfallschritt nach vorn. Das Knie sollte nicht über die Fußspitze hinausragen. 5. Komme in die Ausgangsposition zurück.

6

Push-ups 1. Stelle zwei Kettlebells auf Schulterhöhe neben dich. 2. Umfasst sie mit den Händen und spanne den Bauch fest. 3. Nun kommst du in eine Liegestützposition. Du stützt dich nur auf den Händen an den Kettlebells und den Fußspitzen ab. 4. Nun machst du in dieser Position Liegestütze. Fortgeschrittene können dabei abwechselnd einen Arm samt Kettlebell vom Boden abheben. Beanspruchte Muskelgruppen: Arme, Bauch, Rücken Schwierigkeitsgrad: mittel

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Um langsam in ein KettlebellTraining einzusteigen und es zu erlernen, ist es empfehlenswert, mit leichten Gewichten zu beginnen. Du solltest dich vorerst auf die Ausführung und Technik konzentrieren. Wenn du diese sicher beherrschst, kannst du auch beim Gewicht variieren. Du kannst auch – je nach deinem Trainingslevel - die oben genannten Übungen durch Sätze und Wiederholungen steigern.

Fotos: lordn / stock.adobe.com; AJOURE´ Redaktion

Beanspruchte Muskelgruppen: Beine, Gesäß, Arme Schwierigkeitsgrad: leicht - mittel


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7

Seitstütz

1. Setze dich hin und winkle die Beine an. 2. Lehne dich mit dem Oberkörper leicht nach hinten. 3. Nun hebst du die Kettlebell abwechselnd zur rechten und linken Seite, ohne sie dabei abzusetzen. 4. Auf Höhe deines Bauchs machst du immer eine kurze Pause und hältst die Position. Beanspruchte Muskelgruppen: Bauch, Rücken, Arme Schwierigkeitsgrad: mittel-schwer

1. Stelle eine Kettlebell auf Schulterhöhe vor dich auf den Boden. 2. Umfasse sie mit der linken Hand, streckt den Arm gerade durch, er sollte sich direkt unter der Schulter befinden. 3. Spanne deinen Bauch fest an und hebe den Körper vom Boden ab. 4. Du stützt dich nur noch auf der linken Hand und den Fußaußenkanten ab. 5. Halte diese Position so lange du kannst und wechsle anschließend die Seiten. Beanspruchte Muskelgruppen: seitliche Oberschenkelmuskulatur, seitliche Bauchmuskulatur, Arme, Schultern Schwierigkeitsgrad: mittel

9 Turkish Get Up

Russian twist

1. Du liegst auf dem Rücken und dein linkes Bein ist angewinkelt, das rechte Bein ist gestreckt. 2. Nun drückst du die Kettlebell mit dem gestrecktem linken Arm nach oben und richtest die Brustwirbelsäule auf. 3. Dann drehst du dich auf die andere Seite und verwendest den rechten Arm als Unterstützung, um dich nach vorne in eine Ausfallschrittposition zu bewegen. 4. Ziehe nun dein rechtes Bein unter der Hüfte durch, damit du dich auf dem rechten Knie abstützen kannst. Dein Blick ist auf die Kettlebell gerichtet. 5. Zum Schluss richtest du dich über das linke Knie langsam in den Stand auf. 6. Nach einigen Wiederholungen wird der Arm gewechselt. Beanspruchte Muskelgruppen: gesamter Körper Schwierigkeitsgrad: schwer

10

1. Stelle dich hüftbreit hin. Dein Oberkörper ist gerade. 2. Nimm die Kettlebell mit dem linken Arm und halte ihn an deiner linken Seite gestreckt. 3. Nun winkelst du den Arm an und bringst die Kettlebell vor die Brust. 4. Anschließend denkst du deinen Arm wieder zurück in die Ausgangsposition. 5. Die Spannung im Arm sollte immer erhalten bleiben. Beanspruchte Muskelgruppen: Bizeps Schwierigkeitsgrad: leicht

Bizeps Curl

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10.000 Schritte am Tag: 10.000 Schritte am Tag – so viel sollte jeder laut WHO täglich gehen. In einer Gesellschaft, in der das Sitzen aber immer mehr unseren Alltag einnimmt, ist das gar nicht so einfach. Wer jedoch sein allgemeines Wohlbefinden verbessern möchte, kommt um Bewegung nicht herum. Deshalb gehen wir näher auf die Empfehlung der WHO ein und helfen dir dabei, wie du dieses Ziel erreichen kannst. Vielleicht fragst du dich gerade, wer diese utopische Empfehlung eigentlich festgelegt hat? Die Antwort darauf wird dich vermutlich ebenso stutzig machen wie uns. Tatsächlich stammt

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diese Zahl von einer japanischen Schrittzählerfirma während einer Marketingkampagne im Jahr 1964. Sie wurde anfangs rein willkürlich festgelegt, ohne etwaige wissenschaftliche Untersuchungen. Dennoch hat sich diese hohe Zahl bis heute durchgesetzt und beeinflusst nach wie vor die Medien. Mittlerweile wird diese Festlegung jedoch von unterschiedlichen Studien unterstützt, wobei es aber immer wieder zu Abweichungen kommt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass dieses Ziel von nicht sportaffinen Menschen kaum erreichbar ist.

Fotos: Siam / stock.adobe.com; AJOURE´ Redaktion

Das geschieht mit deinem Körper


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Sport im Berufsalltag – Ist das überhaupt möglich? Eine berechtigte Frage, die sich viele Berufstätige nach einer solchen Aussage stellen. Wie soll es bei einem Ganztagsjob überhaupt möglich sein, 10.000 Schritte zu erreichen? Grundsätzlich sind die meisten Menschen einfach froh, nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause zu kommen und die Beine hochzulegen.

2. Stärkeres Herz

1. Treppe statt Aufzug

Genügend Bewegung ist Voraussetzung für ein gesundes und starkes Herz. Anders als bei Leistungssportarten trainierst du dein Herz nicht zu stark, sondern sanft. Wenn du daher jeden Tag eine gewisse Anzahl an Schritte – vorzugsweise 10.000 – machst, wird dein Herz mit jedem Mal stärker.

Egal ob beruflich oder privat: Nimm die Treppe! Das tut nicht nur deiner Figur gut, sondern hilft dir auch dabei, auf die Anzahl der notwendigen Schritte zu kommen.

3. Mehr Kreativität

Andere wiederum möchten einfach den restlichen Tag mit der Familie verbringen und wieder andere gehören einfach nicht zu der Sorte, die sich für Sport motivieren kann. Wer sich zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen einredet, wieder keinen Sport gemacht zu haben, tendiert nicht selten zu Stress. Dieser Teufelskreis ist tückisch, aber dennoch nicht unüberwindbar.

Studien beweisen: Wer sich an der frischen Luft bewegt, wird kreativer. Falls dich also ein Problem belastet und dir einfach keine Lösung in den Sinn kommt, könnte dir vielleicht ein Spaziergang helfen. Du siehst nicht nur alles gelassener, sondern kannst zudem mit neuem Elan an die Sache herangehen.

Gibt es ein minimales Ziel?

4. Du fühlst dich besser

Experten raten solchen Menschen, sich ein Ziel von mindestens 6.000 Schritten pro Tag zu setzen. Wer jedoch trotzdem seine Gesundheit nachhaltig verbessern will, muss dennoch die 10.000 Schritte knacken.

Positive Auswirkungen durch Bewegung Egal ob du nun mit einer kleineren Schrittzahl beginnst oder dich sofort an die 10.000 Schritte wagst: Gehen macht nicht nur fit, sondern sorgt zudem für eine Reihe positiver Effekte. Du senkst nicht nur dein Risiko, an Alzheimer, Krebs, Altersdiabetes oder Osteoporose zu erkranken, du kannst auch Stress reduzieren, Rückenschmerzen lindern und sogar Depressionen verbessern. Zusätzlich schläfst du bei ausreichender Bewegung um einiges besser. Ein weiterer positiver Aspekt des regelmäßigen Gehens: Es können sogar andere Sportarten damit ersetzt werden. Zudem hat ausreichend Bewegung noch weitere Effekte, die du nicht missen solltest:

1. Du wirst seltener krank Wenn du regelmäßig um die 10.000 Schritte machst, härtest du dich nicht nur ab, sondern stärkst auch dein Immunsystem. Gleichzeitig wird das Risiko, an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken, minimiert.

Bist du oft nervös und kannst nicht richtig abschalten? Dann ist Gehen die ideale Lösung für dich. Du kommst nicht nur auf andere Gedanken, sondern kannst dich auch besser entspannen. Lass einfach deine Seele baumeln und du wirst schon bald merken, wie sich deine Laune langsam verbessert.

5. Du nimmst ab Jeder, der gerne ein paar Pfunde weniger hätte, kommt um regelmäßige Bewegung nicht drum herum. Wer jedoch nicht stundenlang am Laufband hängen möchte, kann bereits mit einem regelmäßigen Spaziergang den überschüssigen Pfunden den Kampf ansagen. Wenn du es noch dazu schaffst, 10.000 Schritte zu machen, steht einem schlanken Körper eigentlich nichts mehr im Weg.

10.000 Schritte am Tag – Wie schaffe ich das? Zwar mag diese hohe Zahl am Anfang äußerst erschreckend wirken, dennoch ist es gar nicht so schwierig, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.

2. Fahrrad vs. öffentliche Verkehrsmittel Natürlich hängt dieser Punkt stark davon ab, wo du wohnst, aber wenn deine Arbeitsstelle nicht zu weit entfernt ist, könntest du dorthin auch mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen. Willst du am Morgen oder nach Feierabend nicht auf die Bequemlichkeit der Öffis verzichten, kannst du trotzdem etwas Gutes für deinen Körper tun und für den Anfang ein oder zwei Stationen früher aussteigen. Auf diese Weise startest du nicht nur wacher in den Tag, sondern kannst auch besser durchatmen und Stress abbauen.

3. Spaziergang während der Mittagspause Nutze deine wertvolle Mittagspause nicht nur dafür, deine letzten Snacks zu verdrücken, sondern lege einen kurzen Spaziergang ein. Dieser muss auch nicht immer gleichlang sein – Hauptsache, du bewegst dich.

4. Verabrede dich mit Bekannten zum täglichen Spaziergang Zusammen ist es einfacher als alleine. Zusätzlich vergeht die Zeit schneller und es ist nicht ganz so langweilig, als alleine durch die Wälder zu schlendern. Bereits einmal in der Woche kann ein solches Treffen dabei helfen, die eigene Gesundheit zu verbessern.

5. Stepper vor dem Fernseher Wenn du keine Lust hast, spazieren zu gehen, kannst du dir auch einen Stepper besorgen. Diesen platzierst du ganz einfach vor dem Fernseher. Mit dieser Ablenkung vergeht nicht nur die Zeit schneller, du machst vielleicht sogar mehr Schritte, weil du auf die Uhrzeit vergisst.

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KICK IT:

DAS ERWARTET DICH IN EINER KUNG FU STUNDE

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Kung Fu für mehr Lebensqualität Dieser Kampfsport schult den gesamten Körper und ist eine ausbalancierte Mischung aus Kraft und sanfter Bewegung. Technik und Schnelligkeit gehen Hand in Hand mit Stärke, Präzision und Ausdauer. Körper und Geist im Fokus bereitet dich Kung Fu darauf vor, dich bei Gefahren selbst zu schützen. Es gibt dir neue Energie und verbessert dein Körperbewusstsein nachhaltig. Gewappnet mit einer effizienten Methode der Selbstverteidigung steigert es dein Selbstbewusstsein und lässt dich gestärkt durch die Welt marschieren.

Von nichts kommt nichts

- mit dieser Kampfkunst wirst du das Beste aus dir heraushoJeder noch so kleine Muskel in len. Du wirst Blut und Wasser deinem Körper wird beim Trai- schwitzen und es wird dir gening mobilisiert. Es bringt dich fallen. an deine Grenzen und zeigt dir, wozu du fähig bist. Wer genü- Was dich erwartet gend Willensstärke zeigt, kann es im Kung Fu weit bringen. Mit der Grußformel „AmitouDoch vordergründig geht es fou“ startet der Meister seine bei diesem Kampfsport nicht Stunde. Ein Ausdruck des Reum Wettbewerbe. Im Mittel- spektes vor dir, der Welt und punkt stehst du und dein Kör- der Kampfkunst. Diese gibt dir per. Kung Fu zeigt dir deine die Kraft für das Kommende Schwachstellen und stellt dich und bereitet dich vor. Der Kung selbst auf die Probe. Im Kampf Fu-Meister wird Shifu genannt. gegen dich selbst besiegt du dei- Übersetzt bedeutet es so viel nen Schweinehund. Bequem- Lehrer oder Vater. Er wird dir lichkeit und Faulheit haben bei die nötige Haltung und Respekt diesem Sport nichts verloren. Er beibringen und dir die Werte wird dir zeigen, wie viel Spaß von Freundschaft und HerzBewegung macht und dich zu lichkeit vermitteln. Der Shifu neuen Höhen aufsteigen lassen. bereitet seine Schüler auf ein Egal wie jung oder alt, wie ath- gutes und fröhliches Leben vor letisch oder unsportlich du bist und sorgt dafür, dass sie zu guten Menschen herangezogen

Fotos: serhiibobyk / stock.adobe.com

Immer mehr schwappt die Welle der chinesischen Kampfkünste zu uns rüber, die uns bereits seit vielen Jahren begleitet. So kennt wohl jeder die spektakulären Kampfszenen aus Jackie Chan-Filmen und kann mit dem Begriff Kung Fu etwas anfangen. Doch was auf der Kinoleinwand so einfach aussieht, ist in Wahrheit ein hartes Stück Arbeit. Genauso kann man den Begriff „Kung Fu“ auch übersetzen. Es gehört viel Disziplin dazu und ist ein ziemliches Stück Arbeit, um ein wahrhaftiger Meister des Kung Fu zu werden.


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und diese überwinden müssen. Weiter geht es mit Kickübungen und Kampfformen. Stetig werden diese wiederholt und eingeprägt. Sie sind ein wichtiges Standbein für das erfolgreiDas Warm-up che Anwenden des Kung Fu in Das Training beginnt mit in- Verteidigungssituationen. Selbst tensiven Atemübungen. Durch im Schlaf wirst du diese abrufen das tiefe in den Bauch atmen können. wird dein Geist für die folgenden Übungen geöffnet. Mental Auge um Auge, Zahn um Zahn hochkonzentriert geht es weiter mit Dehnübungen. Zuerst die Paarweise aufgereiht trainierst Hüften, dann die Knie, Arme du unter Anleitung verschiedeund der restliche Körper. Die- ne Angriff- und Abwehrtechnise einfachen Übungen lockern ken. Du musst deine gesamten deine Muskeln und Sehnen auf Kraftreserven mobilisieren, um und helfen dir gleichzeitig, die mithalten zu können. Dabei verschiedenen Bewegungsab- geht es alles andere als zimperläufe zu verinnerlichen. Schon lich zur Sache. Austeilen und dabei zeigt sich, dass Kung Fu einstecken können lautet hier nichts für schwache Gemüter die Devise. Immer und immer ist. Minutenlang in überdehn- wieder werden die Bewegungen ten Positionen wirst du an dei- in Kampfsimulationen erprobt ne Schmerzgrenzen kommen und verbessert. Angriff und werden. Du siehst also, dass auch die innere Einstellung ein existenzieller Teil der Kung FuKunst ist.

Verteidigung stehen auf dem Plan. Stabilisierung des Körpers während einer Attacke, das Vorausschauen der gegnerischen Bewegung für die Abwehr. Alle diese Punkte werden nun nach und nach abgearbeitet, wiederholt, vertieft. Immer routinierter wirst du die Übungen ausführen können und immer erfolgreicher wirst du diese bewältigen. Du wirst lernen den Schmerz zu ertragen und härtest so deinen gesamten Körper nach und nach immer weiter ab. Deine körperlichen Schwachstellen verschwinden und zurückbleibt ein gefestigter Körper, der für jede Gefahrensituation gewappnet ist. Deine Selbstsicherheit wächst unaufhörlich und du wirst von diesem Gefühl profitieren und als neuer Mensch in der Gesellschaft ankommen. Deine Eleganz und Ausstrah-

lung werden sich immer weiter ins Positive verbessern. Dein Umfeld wird dich kaum wiedererkennen.

Entspannter Ausklang Nach dem anstrengenden Teil folgt das „cool down“. Erneut folgen Atem- und Dehnübungen. Die Energie sammelt sich und du kommst zur Ruhe. Du lässt das Gelernte Revue passieren und reflektierst das Training ganz genau. Mit dem Respektgruß wird das Training beendet. Leichte Blessuren sind durchaus möglich und zeigen den Erfolg der Trainingseinheit an. Du wirst merken, wie viel du und dein Körper geleistet haben. Schon nach der ersten Stunde wirst du wertvolle Tipps für deinen Alltag mitnehmen. Kung Fu wird dich mitreißen wie eine Droge, von der man nicht genug haben kann.

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mit Ajouré

Gesund und Fit bleiben AJOURÉ www.ajoure.de

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Interviews Sport ernährung


FOOD


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Süßkartoffel vs. Kartoffel

Soll ich zur farbenprächtigen Trendknolle oder doch zum erdfarbenen Klassiker greifen? In nahezu jedem Supermarkt hast du inzwischen die Wahl zwischen der derzeit besonders angesagten Süßkartoffel und der altbekannten Kartoffel. Doch was hat die länglich geformte, rötliche Namensvetterin unseres altbewährten Erdapfels wirklich zu bieten? Wer hat in Bezug auf Nährstoffe, Vitamine und Mineralien die Nase vorn? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengestellt und erklären, wann du am besten zu welcher Variante greifst.

Süßkartoffel und Kartoffel zwei botanisch Fremde mit ähnlichem Namen Beide Pflanzen stammen aus Südamerika, beide werden mittlerweile mit Erfolg in Deutschland angebaut - und doch gehören Süßkartoffel und Kartoffel botanisch betrachtet nicht einmal der gleichen Familie an.

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Welche ist gesünder?


AJOURE / FOOD Die Kartoffel zählt zu den Nachtschattengewächsen, während die Süßkartoffel unter die Familie der Windengewächse fällt. In einem Atemzug genannt werden die beiden Sorten dennoch aus gutem Grund. Sie ähneln sich nicht nur in der äußeren Form, sondern lassen sich auch in der Küche vergleichbar einsetzen. Um den Gesundheitswert der Lebensmittel vergleichen zu können, hilft allerdings der Blick auf die Inhaltsstoffe - und hier werden weitere Unterschiede offenkundig.

Nährstoffzusammensetzung Schlankmacher versus Kraftpakt? Vornweg das Wichtigste für alle, die ihre Figur im Blick behalten wollen: Beide Sorten enthalten wenig Fett und haben im Vergleich zu anderen typischen Beilagen wenig Kalorien. Beim Fettgehalt hat dabei die Süßkartoffel knapp die Nase vorn, während die Kartoffel beim Kaloriengehalt Punkte sammeln kann. Doch zu den nackten Zahlen: Die Süßkartoffel bringt es je 100 g auf nur 0,1 g Fett und circa 108 Kalorien. Unsere vertraute Bekannte kommt hingegen mit 0,3 g Fett und circa 80 Kalorien noch etwas figurfreundlicher daher. Die Unterschiede im Kaloriengehalt lassen sich mit den enthaltenen Kohlenhydraten erklären. Süßkartoffeln bestehen zu 20 % aus Kohlenhydraten und enthalten je 100 g 4 g Zucker. Kartoffeln haben demgegenüber nur 14 % Kohlenhydrate und enthalten weniger als einen Gramm Zucker. Du hattest die Kartoffel bislang eher als Dickmacher abgespeichert und bist überrascht über ihren - wenn auch knappen - Sieg? Der Mythos lässt sich mit den häufigsten Zubereitungsarten erklären. In der Fritteuse oder in heißem Fett gebraten sind sowohl Kartoffeln als auch Süßkartoffeln alles andere als kalorienarme Schlankmacher. Hältst du dich hingegen an fettsparende Garmethoden, sind beide Sorten ein hervorragender Kraftspender für deinen gesundheitsbewussten Alltag.

Hinzu kommt nicht zuletzt die positive Wirkung der Pflanzenstoffe auf den Blutzuckerspiegel. Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen fördern sie die Verwertung des vom Körper produzierten Insulins und tragen außerdem zum schnellen Transport des Zuckers in die Zellen bei. Auf diese Weise wird die Bauchspeicheldrüse entlastet und der Blutzuckerspiegel steigt nach der Mahlzeit langsamer an.

Kann die Kartoffel da mithalten? Betrachtest du den Vitamingehalt, sieht es zunächst schlecht für die Kartoffel aus. Sie enthält die genannten wertvollen Vitamine in weitaus geringerer Menge. Doch vorschnell abschreiben solltest du sie dennoch auf keinen Fall. Denn ihre Stärken liegen im Bereich der Mineralien. Kartoffeln liefern zum einen jede Menge wertvolle Folsäure, die der Körper für die Zellteilung und zur Blutbildung benötigt. Gerade in der Schwangerschaft solltest du darauf achten, ausreichend Folsäure zu dir zu nehmen - und hast mit der Kartoffel genau das richtige Lebensmittel dafür gefunden. Doch damit nicht genug. Zum anderen kann die Kartoffel auch bei den Mineralien Kalium, Eisen und Phosphor punkten. Von diesen unter anderem ebenfalls für die Blutbildung und zudem für den Knochenaufbau wichtigen Stoffe stecken in der Kartoffel weit mehr als in der Süßkartoffel. Darüber hinaus schafft es die Kartoffel bei einem Vitamin nach oben aufs Treppchen. In Sachen Vitamin B sieht die Süßkartoffel gegenüber der Kartoffel alt aus.

In der Küche - Einsatzmöglichkeiten im Überblick

Kalzium und Magnesium haben zunächst einmal beide Sorten in etwa gleicher Menge zu bieten. Unterschiede gibt es allerdings bei den einzelnen Vitaminen und weiteren Mineralstoffen.

Ob du die Süßkartoffel oder doch die klassische Kartoffel auf den Teller bringst, hängt bei allem Gesundheitsbewusstsein selbstverständlich auch von ihren Zubereitungsmöglichkeiten und ihrem Geschmack ab. Zwei wesentliche Unterschiede solltest du dabei im Blick behalten. Wie es der Name schon vermuten lässt, schmeckt die Süßkartoffel zum einen etwas süßer als die Kartoffel. Bei der Zubereitung kannst du zum anderen einen klaren Vorteil der Süßkartoffel nutzen: Sie lässt sich im Gegensatz zur Kartoffel auch roh verzehren. Ansonsten hast du bei beiden Sorten aber prinzipiell die freie Wahl. Sowohl klassisch gekocht als auch in diversen Gerichten verarbeitet zeigen sowohl Kartoffel als auch Süßkartoffel, was ihn ihnen steckt.

Ein Blick ins Innere der Süßkartoffel

Süßkartoffel oder Kartoffel? Ein Fazit

Mit ihrem höheren Gehalt an den Vitaminen A, C und E gilt die Süßkartoffel als wahrer Jungbrunnen, der als sanftes Anti-Aging-Mittel wirkt. Schon an der auffälligen Farbe wird zudem ein weiterer Inhaltsstoff mit wertvollen Eigenschaften für unsere Gesundheit deutlich. Die Farbe kommt durch den hohen Gehalt an Carotinoiden und dabei vor allem Beta-Carotin zustande. Diese Stoffe wirken als Antioxidantien und können damit nach aktuellen Studien verschiedenen Krankheiten von Krebs bis hin zu Herz-Kreislauf-Beschwerden oder gar Alzheimer vorbeugen. In Kombination mit weiteren enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen wirkt die Süßkartoffel zellschützend und unterstützt ein strahlendes, jugendliches Erscheinungsbild.

Bleibt noch die Ausgangsfrage: Wer macht nun das Rennen um die Gesundheit? Wie so oft lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten. Beide Sorten liefern bei einem vergleichsweise geringen Kaloriengehalt wertvolle Energie, halten lange satt und besitzen wertvolle Inhaltsstoffe, die unseren Körper positiv beeinflussen. Experten raten daher dazu, beiden Sorten einen festen Platz im Speiseplan einzuräumen und die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten im vollen Umfang auszuschöpfen. Vorsicht ist für Figurbewusste allerdings bei beiden Sorten in Kombination mit Fett geboten. Im Ofen gegart oder gekocht bereichern Süßkartoffeln und Kartoffeln deine Ernährung auf wohlschmeckende Art und Weise.

Vitamine und Mineralien - gesunde Inhaltsstoffe für strahlende Schönheit

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Koffeinfrei

Der Wecker klingelt, die Augen sind klein und das Gefühl purer Müdigkeit will einfach nicht weichen - jetzt erst mal zur Kaffeemaschine. Für viele ist die Aussicht auf eine ordentlich große Tasse Kaffee die einzige, die für das Verlassen des weichen und warmen Betts entschädigt. Wäre das auch deine erste Option für den Morgen eines gewöhnlichen Werktags? Überlege dir das lieber noch einmal - denn der Kaffee, der am frühen Morgen einen Energieschub zu geben scheint und der im Winter zudem herrlich Hände und Magen wärmt, ist nicht unbedingt ein guter Wachmacher.

Warum ist Kaffee so gar nicht ideal für den Start in den Morgen? 2-3 Tassen Kaffee pro Tag - das ist der durchschnittliche Konsum von vielen Menschen jeden Tag. Viele schätzen das enthaltene Koffein, das subjektiv gefühlt wacher machen und

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die Müdigkeit vertreiben soll. Doch genau diese Substanz hat auch negative Auswirkungen. Erhöhter Blutdruck kann Menschen, die diesbezüglich vorbelastet sind, schaden, da das Herz und der Kreislauf nach dem Konsum stärker belastet werden. Zudem wirkt Koffein harntreibend - und das besonders bei empfindlichen Blasen. Die Wirkung lässt außerdem nach einer Zeit nach, die Dosis muss also erhöht werden, was wiederum den Puls und Herzschlag in die Höhe treibt. Wir zeigen dir andere fünf Wege, wie du morgens auch ohne Kaffee wach wirst und Energie für den Tag tankst! Alternativen für die tägliche Dosis Kaffee - so startest du richtig in deinen Tag

1. Ingwertee - ein würdiger Ersatz Wer am Morgen eine „heißen Schubs“ braucht und vor allem im Winter eine warme Tasse eines Getränks liebt, wird mit Ingwertee fündig. Die braune Knolle aus Asien enthält viele wertvolle Elemente, wie zum Beispiel Kupfer, Zink, Borneo oder Gingerole. Letztere sorgen für den typisch scharfen Geschmack und haben

Fotos: annaileish; Chinnapong / stock.adobe.com

so wirst du morgens ohne Kaffee wach


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eine antibakterielle Wirkung - damit sagst du vor allem an nassen und kalten Tagen Erkältungsviren den Kampf an! Zink und Vitamin C stärken zusätzlich den Immunsystem und schmecken kann die Knolle sogar auch. Ein wenig echter Bienenhonig mildert den durchdringenden Geschmack und verleiht dem Gebräu eine Süße - der ideale Start in den Tag, oder?

2. Ein ausgewogenes Frühstück Zugegeben, diese Anregung klingt nicht gerade nach dem innovativsten Super-Tipp, hat jedoch ihre absolute Berechtigung. Ein ausgewogenes und leckeres Frühstück ist einer der besten Muntermacher überhaupt, denn Kreislauf und Stoffwechsel bekommen nach der Nacht neue Energie. Das ist mit ein wenig Aufwand verbunden, je nach Job oder Vorlesungsbeginn ist ein pikantes Rühr- oder Spiegelei mit sanft geröstetem Vollkornbrot und einem leckeren Gemüseaufstrich nicht die schnellste Option am Morgen. Doch wer suchet der findet - bereite dir dein Lieblingsfrühstück einfach schon am Abend zuvor zu! Bestens dafür geeignet sind Oat-Meals. Das sind Haferflocken in gemahlener oder grob zerkleinerter Form, die mit Joghurt, Quark, Milch und Obst angereichert werden und über Nacht quellen. Dieses Frühstück ist dank der vielen Ballaststoffe und Vitamine besonders sanft zu deinem Magen - und auf jeden Fall kein Pulstreiber wie Koffein!

3. Ein eiskalter Schauer ... Diese Möglichkeit für den schnellen Adrenalin-Schub, der dich garantiert aufweckt, ist vielleicht nichts für zarte Gemüter. Eine kalte Dusche gibt dir auf jeden Fall Energie und das innerhalb weniger Sekunden. Der Grund: Das Gehirn reagiert blitzschnell auf die unangenehmen „Weckruf “, auch wenn es sich noch in den ersten Minuten nach dem Aufstehen im Halbschlaf befindet. Durch den kurzen Temperatursturz wird die Gehirnregion aktiviert, die mit

der Wachsamkeit betraut ist - und das spürst du sofort. Dabei muss es nicht sofort die sibirische Version sein, bei der der Wasserhahn bis zum Anschlag nach rechts gedreht wird. Steigere dich ruhig langsam und versetze dir beim ersten Mal keinen überdimensionalen Kälteschock, schließlich soll der Tag ja gut beginnen. Kalte Duschen jedoch stärken deinen Kreislauf und tragen langfristig zu einem guten Immunsystem bei - eine überaus positive Begleiterscheinung!

4. Drink me, baby ... Trinken ist wichtig, das wusstest du bestimmt schon vor diesem Artikel. Doch wusstest du auch, dass Flüssigkeitszufuhr am Morgen besonders positiv wirkt? Durch nächtliches Schwitzen (nicht nur im Sommer) und den Giftabbau mit anschließendem Ausscheiden verliert dein Körper Wasser und Elektrolyte. Da wir jedoch zu rund 90 Prozent aus Wasser bestehen, ist es immens wichtig, diesen Verlust der letzten 7 - 9 Stunden wieder auszugleichen. Beginne deshalb den Morgen mit einem neuen Ritual und nimm ein großes Glas Wasser zu dir. Ein wenig frischgepresster Zitronensaft gibt ihm einen Frischekick, zusätzlich kannst du selbst geerntete Minzblätter zerpflücken und kurz ziehen lassen. Die Zitrone verschafft dir nicht nur einen angenehmen Geschmack im Mund, sondern regt auch zusammen mit dem Wasser die Verdauung und den Stoffwechsel an.

die restlichen Synapsen in deinem Organismus. Angenehmer Nebeneffekt: Deine Muskeln erhalten gleich zu Beginn eine ausgedehnte Auflockerung und entkrampfen sich. Besonders bei einer nicht perfekt ergonomischen Matratze kann es manchmal zu Verspannungen an Nacken oder Rücken kommen. Mehr oder weniger sanfte Sportübungen - es reichen auch schon 10 Minuten - schaffen hier Abhilfe und schicken dich auf jeden Fall mit einem guten Gefühl in den Tag. Musik verleiht zusätzliche Motivation und hebt noch einmal mehr die Laune - let‘s go!

Fazit Ob Ingwertee, (Eis-)Dusche, ein gesundes leckeres Frühstück oder Yoga - es gibt viele Wege, wie du am Morgen wach werden kannst, ohne zwingend Kaffee zu konsumieren. Entdecke den besten Weg für dich persönlich und schaffe dir deine ganz eigene Morgenroutine.

5. Dehnen und Gymnastik Der letzte goldene Tipp für deinen WachKick in der Frühe: Bewegung. Keine Angst, das ist nicht zwingenderweise die ausgedehnte Laufrunde zum nächstgelegenen See. Auch in Form von Yoga, Tai-Chi oder schlichten Dehnübungen kannst du deinen Körper am Morgen aufwecken und den HerzKreislauf so richtig in Schwung bringen. Dein Puls wird durch Bewegung aktiviert und sendet diese Signale an

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Tipps für deinen nächsten

Einkauf

SO SPARST DU BEI LEBENSMITTELN GELD Im Supermarkt betören dich Sonderangebote, bunte Verpackun- gen häufig Produkte, die teurer sind, zum Beispiel Markenartikel. Deshalb gen und appetitliche Präsentationen – und schon landet mehr lohnt es sich, wenn du wirklich alle Preise mit dem Blick scannst und nicht in deinem Einkaufswagen, als du dir eigentlich vorgenommen das Erstbeste nimmst, das dir ins Auge sticht. hast. Damit du den Versuchungen leichter widerstehen kannst, haben wir dir einige Tipps zusammengestellt. So kannst du beim Eigene Beutel und Gemüsenetze mitbringen Einkaufen Geld sparen! Gewöhne dir an, immer einen Beutel in der Handtasche oder im Auto aufzubewahren, um auch für spontane Einkäufe gewappnet zu sein. Eine Tüte Nicht nur auf Augenhöhe suchen kostet zwar nicht die Welt, doch die Beträge summieren sich. Zusätzliche In Supermarktregalen ist es nicht dem Zufall überlassen, wo ein Gemüsenetze – die teilweise auch kostenpflichtig werden sollen – helfen dir Produkt platziert wird. Günstige Produkte findest du oft unten zudem, Plastik zu sparen. oder ganz oben im Regal. Auf Augenhöhe befinden sich hinge-

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Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum!

Das Preisgedächtnis trainieren

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verbrauchsdatum, sondern garantiert nur eine bestimmte Beschaffenheit des Produkts. Viele Supermärkte verkaufen Waren, deren MHD bald abläuft, jedoch günstiger. Entsprechende Schnäppchen sind oft mit einem bunten Preisschild markiert. Einige Discounter präsentieren solche Waren auch in einer eigenen Kiste, zum Beispiel im Kühlregal.

Versuche, dir die Preise in verschiedenen Läden zu merken. Grundnahrungsmittel kosten in vielen Geschäften gleichviel, doch hier und da können Unterschiede auftreten. Manchmal passen die Supermärkte die Preise an – aber nicht genau gleichzeitig. Dadurch entsteht mitunter eine Übergangsphase, in der zum Beispiel Haferflocken bei einer Supermarkt-Kette schon teurer sind, während die Preise bei einem anderen erst etwas später anziehen. Indem du den Preisen von einzelnen Produkten, die du häufig kaufst, Beachtung schenkst, können dir solche Veränderungen auffallen.

Den Zustand von Obst und Gemüse überprüfen Obst und Gemüse tragen kein Mindesthaltbarkeitsdatum, das dir die Orientierung erleichtern könnte. Die Qualität, Haltbarkeit und Reife des Produkts kannst du jedoch mithilfe deiner Sinne einschätzen. Kondenswasser, das sich innerhalb einer Plastikverpackung sammelt, kann kritisch sein – denn das feuchte Milieu begünstigt die Entstehung von Schimmel. Loses Obst und Gemüse bietet hingegen den Vorteil, dass du dir einzelne Früchte bzw. Gemüse-Artikel aussuchen kannst, du noch richtig frisch sind. Außerdem kannst du bei losen Artikeln genau so viel kaufen, wie du verbrauchst. Wenn zum Beispiel von einem Dreierpack Paprika immer eine verschimmelt, bevor du sie essen kannst, solltest du ausrechnen, ob zwei lose Paprika nicht günstiger sind.

Vielleicht erinnerst du dich noch an die Rechenaufgaben aus deiner Grundschulzeit, für die du Preise miteinander vergleichen musstest. Wenn du beim Einkaufen Geld sparen möchtest, lohnt es sich, diese Fähigkeit wiederzubeleben. Achte auf den Preis pro Kilogramm oder pro Liter, wenn du verschiedene Sorten von Nudeln, Duschgel und anderen Waren vergleichst. Bei Waschmittel und ähnlichen Produkten solltest du zudem die Verbrauchsmenge beachten. Auf dem Preisschild von Waschmittel findest du deshalb oft die Angabe, wie viel ein solches Produkt pro Waschladung kostet.

Einkaufszettel vorbereiten

Coupons und Punkte sammeln

Ein Einkaufszettel hilft dir dabei, dich nicht von Angeboten verführen zu lassen. Schreibe dir in Ruhe auf, was du wirklich brauchst – und halte dich im Laden daran. Einige Punkte sind allerdings verhandelbar: Welches Gemüse gerade besonders günstig ist, kann sich schnell ändern. Für mehr Flexibilität kannst du also Punkte wie „Gemüse“ offenlassen und dich im Geschäft für das günstigste Angebot entscheiden.

Planung: Angebote sichten

Fotos: Gorodenkoff; haushe / stock.adobe.com

Viele Supermärkte und Discounter veröffentlichen vorab, welche Produkte sie demnächst besonders preiswert anbieten. Entsprechende Informationen findest du meistens auch online. Dieses Wissen kannst du nutzen, um deine Einkaufsliste zu schreiben. Achte jedoch darauf, dich auch beim Lesen der Angebote nicht verführen zu lassen! Manche Discounter wiederholen ihre Preisaktionen in bestimmten Abständen: Saisonale Artikel kehren oft ein Jahr später in ähnlicher Form wieder, wenn sie sich gut verkauft haben. Bei anderen Produkten können die Abstände durchaus kürzer sein, zum Beispiel bei Preisaktionen für zeitlose Süßigkeiten.

Preise vergleichen – aber richtig!

Manchmal findest du auf dem letzten Kassenzettel, in einem Werbeprospekt oder im Internet Coupons, mit denen du bei deinem nächsten Einkauf Geld sparen kannst. Häufig bezieht sich ein solcher Preisnachlass allerdings nur auf ein bestimmtes Produkt. In diesem Fall solltest du dich zuerst fragen, ob du das Produkt überhaupt benötigst oder ob es nicht Alternativen gibt, die sogar ohne Coupon noch günstiger sind. Neben Coupons bieten Payback-, Treuepunkte & Co. die Möglichkeit, an Prämien zu gelangen oder anderen Belohnungen zu erhalten.

Nicht auf Marken achten Für viele Markenprodukte findest du Alternativen, die deutlich günstiger sind als das Original. Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten bieten dir oft eine Auswahl von Basic-Produkten wie Körperpflegeprodukte und Grundnahrungsmittel, die ihren Zweck vollauf erfüllen und dabei auch noch preiswert sind.

Den richtigen Moment abpassen

Wenn du hungrig einkaufst, gehst du das Risiko ein, mehr zu kaufen als du beabsichtigt hast. Deshalb solltest du ein Geschäft am besten dann betreten, Häufig kannst du durch Selbermachen Geld sparen. Fertiggerichte wenn du satt bist. Auch deine Stimmung kann zu kaufen, ist meistens teurer als das Essen selbst zuzubereiten – sich auf dein Einkaufsverhalten auswirken. auch, wenn der Preis für eine Portion Instant-Nudeln auf den ers- Neigst du zum Frust-Shopping? Dann ten Blick günstig erscheint. Das gilt sowohl für Mahlzeiten zum hinterfrage deine KaufentscheidunAufwärmen als auch für Sandwiches & Co. Unter der Marinade von gen in solchen Situationen besonabgepacktem Fleisch kannst du zudem nicht erkennen, in welchem ders gründlich. Zustand sich die Ware befindet.

Verarbeitete Produkte sind oft teurer

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MENSCHEN Und

PERSÖNLICHKEITEN

&

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6 GUTE GRÜNDE FÜR EINEN HERBSTTRIP AN DIE OSTSEE Die Ostseeküste Deutschlands ist in den Sommermonaten ein beliebtes und sehr gut besuchtes Reiseziel für viele Urlauber bundesweit. Die weitläufigen Sandstrände, das kühle, strahlend blaue Meer und unzählige gemütliche Restaurants laden zum Verweilen, Entspannen, Baden und Kraft tanken ein. Wer bereits einmal einen Ausflug an die Ostsee im Hochsommer unternommen hat, der weiß, dass es hier schnell ganz schön voll werden kann. Für viele deutsche Bundesländer ist der Anfahrtsweg an die Ostseeküste mit dem PKW relativ kurz. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen, besonders an den Wochenenden oder in der Ferienzeit, ganz spontan für einen Trip ans Meer. Deshalb wird es dort schnell ziemlich voll. Wenn du deinen Ostseetrip wirklich genießen möchtest, solltest du daher nicht im Sommer, sondern unbedingt im Herbst die Küste bereisen. Nachstehend haben wir sechs wirklich gute Gründe für dich zusammengestellt, warum sich ein Ausflug an die Ostsee im Herbst für dich so richtig lohnt.

1. Farbenspiele des Herbstes Wenn der Herbst langsam beginnt, die Sommerferien längst vorüber sind und auch die letzten Sonnenanbeter die Strände verlassen haben, beginnt an der Ostseeküste die schönste Zeit des Jahres. Die bunt gefärbten Blätter an den Bäumen tauchen die Landschaft um die wunderschöne Küste herum in ein leuchtendes Farbenspiel. Hinzu kommen die letzten herbstlichen Sonnenstrahlen, die auf das ruhige, idyllische Meer hinabstrahlen. Unzählige Farbtöne sind durch dieses Naturspektakel zu erkennen und du wirst dich wie in einer anderen Welt fühlen. Eine solche natürliche Schönheit muss man einfach einmal gesehen haben. Und das Beste daran: Die atemberaubende Umgebung kannst du ohne jede Hektik genießen.

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2. Die Preise sinken In der Hauptsaison können die Preise für Unterkünfte an der Ostseeküste rasant in die Höhe steigen. Bereits für ein verlängertes Wochenende wird man hier schnell mehrere hunderte Euro los. Zudem sind viele gute Hotels bereits lange im Voraus ausgebucht, sodass man häufig auf noch teurere Alternativen zurückgreifen muss. Im Herbst läuten die Hotels und Pensionen jedoch offiziell die Nebensaison ein. Dies hat zur Folge, dass die Preise enorm sinken. Als Urlauber im Herbst kannst du daher nicht nur bares Geld bei der Buchung einer Unterkunft für deinen Trip sparen, sondern hast zudem auch die Möglichkeit, zwischen vielen freien Zimmer in ganz unterschiedlichen Hotels zu wählen.

3. Stau und stockenden Verkehr umgehen Durch den enormen Andrang in den Sommermonaten herrscht auf den Autobahnen, die Richtung Küsten führen, oftmals Stillstand. Die Straßen sind völlig überfüllt und es kommt zu lästigen Verkehrsbehinderungen und Staus. Wenn du dich nicht bereits vor Sonnenaufgang oder aber spät am Abend auf den Weg machst, musst du mit langen Fahrtwegen rechnen. Dies kann dir bereits vor Ankunft ordentlich die Laune verderben und kostet dich wertvolle Zeit, die du normalerweise bereits am Strand verbringen könntest. Entscheidest du dich jedoch für eine Reise in den Herbstmonaten, sind die Autobahnen frei und du kommst deutlich schneller ans Ziel.

4. Ruhe genießen und entspannen

Fotos: marcus_hofmann; contrastwerkstatt; pixs.sell / stock.adobe.com

Die turbulenten Sommermonate bringen unzählige Touristen an die Strände der Ostsee. Oftmals sind diese so überlaufen und überfüllt, dass von Ruhe und Entspannung keine Rede mehr sein kann. Ein Handtuch liegt dicht neben den nächsten. An etwas Privatsphäre oder Bewegungsfreiheit ist da nicht einmal zu denken. Im Herbst hingegen sind die weitläufigen Strände wie leergefegt. Erholsame Strandspaziergänge, bei denen du einfach einmal die Seele baumeln lassen kannst, sind somit möglich. Auch in den umliegenden Restaurants und Gaststätten sind keine Tischreservierungen von Nöten. Du kannst dich ganz spontan in einem gemütlichen Restaurant niederlassen und köstliche, frisch zubereitete Spezialitäten des Nordens genießen. Es herrscht kein hektischer Hochbetrieb mehr, sondern eine gesellige und ruhige Atmosphäre. Hektik und Alltagsstress sind mit einem Mal vergessen.

5. Erfolgreiche Bernsteinsuche Bernstein gilt nach wie vor als beliebtestes Urlaubssouvenir der Ostseeküste. Nur selten gelingt es Touristen jedoch in der Realität einen solchen zu finden. In den Herbstmonaten erhöht sich die Chance, ein wertvolles Schmuckstück zu finden, allerdings enorm. Dies ist auf die Witterungsverhältnisse zurückzuführen. Durch stürmische Tage wird der Meeresboden ordentlich aufgewirbelt. Hierbei werden immer wieder wunderschöne und heiß begehrte Bernsteine an die Strände gespült. Es lohnt sich daher, beim Spazieren gehen die Augen offen zu halten

6. Neue Seiten des Küstenlebens entdecken Während der Hochsaison sind die vielen kleinen Küstenorte für die meisten Besucher zweitrangig. An erster Stelle wollen alle Urlauber sich am Strand vergnügen, im Meer für etwas Abkühlung sorgen und ordentlich Sonne tanken. In der Nebensaison hingegen bieten sich völlig neue Möglichkeiten für Touristen, um die Ostseeküste von einer anderen Perspektive aus zu entdecken. Zum einen ist es in der Nebensaison möglich, die verschiedenen Küstenorte zu besuchen und etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Außerdem besteht die Option, mit einem regionalen Fischer raus aufs Meer zu fahren, und ihm bei seiner Tätigkeit zuzusehen. Hierbei kannst du nicht nur eine ganze Menge lernen und neue Erfahrungen sammeln, sondern im Anschluss an den spannenden Bootsausflug den frisch gefangenen Fisch in verzerren. Grundsätzlich ist es in der Nebensaison möglich, mehr über das Leben der Einwohner und dessen Alltag zu erfahren. Auch der gewöhnliche Strandspaziergang kann im Herbst zu einem besonderen Abenteuer werden, beispielsweise dann, wenn man sich trotz kälterer Temperaturen in das kühle Nass wagt. Gummistiefel stellen hierbei die optimale Lösung dar. Die bunten, wasserabweisenden Treter, die stark an Kindheitstage erinnern, eigenen sich ideal für einen ausgiebigen Spaziergang ganz nah am oder sogar im Meer. Auch für Hundebesitzer eignet sich ein Besuch der Ostseeküste im Herbst ganz besonders. Anders als in der Hauptsaison ist es Hunden im Herbst nämlich gestattet, die gesamten Strände zu erkunden. Einem erholsamen Urlaub mit Vierbeiner steht somit nichts im Wege.

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Eine Reise nach Tschernobyl: Wie sicher ist der Abenteuertrip in die Geisterstadt?

Die ukrainische Geisterstadt Prypjat Du stehst auf Horrorfilme? Dann ist die rund vier Kilometer vom Unglücksreaktor Tschernobyl entfernt gelegene und einst knapp 50.000 Einwohner beherbergende Geisterstadt Prypjat genau das Richtige für dich. Im Wind knarrende, längst verrostete Riesenradgondeln sowie mit rotbraunem Rost und Gras bedeckte Wagen eines Autoscooters erwarten den wagemutigen Besucher. Auf dem Gelände des einstigen Freizeitparks, der heute einem Gruselpark ähnelt, ächzt und knirscht es an allen Enden.

blickt. Jeder Schritt und jeder Laut hallt in den Ruinen nach. Die perfekte Kulisse für einen gelungenen Horrorfilm - mit einem Unterschied: Das Szenario ist „echt“. Das Gruselfeeling, von dem der Besucher hier erfasst wird, ist sonst höchstens aus Filmen oder Videospielen bekannt. In Prypjat bei Tschernobyl wurde aus Fiktion knallharte Realität.

Wie es zu dem Unglück kam Vor nunmehr 33 Jahren, am 26. April 1986, führte im Kernkraftwerk Tschernobyl, nahe der Stadt Prybjat, ein fehlgeschlagener Test zu der bekannten Nuklearkatastrophe. Für einen eventuellen Stromausfall sollte am Reaktor 4 des Kernkraftwerkes überprüft werden, ob dieser im Ernstfall noch genügend Strom liefert, um ihn sicher abzustellen. Der Versuch ging schief, und der Reaktorblock überhitzte und explodierte, wobei große Mengen radioaktiven Materials freigesetzt wurden. Alles in der Umgebung, egal ob Mensch, Tier oder Natur, war der Strahlung hilflos ausgesetzt. Schätzungsweise 350.000 Menschen mussten evakuiert werden und ihr Zuhause verlassen. Es wurde eine Sperrzone von 30 Kilometern Umkreis errichtet. Trotz der hohen Strahlenbelastung kehrten einige Menschen in die Sperrzone zurück und teilen sich nun die Region mit Touristen.

Das heutige Prybjat

Trotz Strahlenbelastung wurde die Stadt im Verlauf der Jahre wiederLeerstehende und teils eingeholt von illegalen Besuchern und fallene Häuser mit zerbrochenen Scheiben säumen die verlas- Plünderern heimgesucht. Um für den Fall eines weiteren Unfalls senen und menschenleeren Straßen. Schulen und Kindergärten, schnelle Zufahrtswege zu schaffen, sind dort noch annähernd in denen keine Kinder mehr lachen oder toben. Ein bis an das 4.000 Arbeiter beschäftigt. Die Straßen wurden bereits dekontaMauerwerk zugewuchertes Schwimmbad mit einem gruselig an- miniert, was bedeutet, dass sie weitgehend von der schädlichen mutenden Sprungturm. Leere, Zerfall und Düsternis, wohin man Strahlung befreit wurden. Die aktuelle Strahlung liegt bei einem

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Fotos: enolabrain; Stefan; konoplizkaya / stock.adobe.com

Obgleich noch immer der Geigerzähler ausschlägt, zählt Tschernobyl zu den beliebtesten Abenteuertrips der vergangenen Jahre. Schätzungsweise 70.000 Touristen besuchten 2018 das in der Ukraine liegende radioaktiv verseuchte Sperrgebiet: Tendenz steigend. Touranbieter melden für dieses Jahr bereits einen Buchungsanstieg um 30 bis 40 Prozent. Die Ursache für diesen Hype liegt unter anderem in der US-Erfolgsserie „Chernobyl“ von HBO begründet, die seit Mai dieses Jahres über Sky ausgestrahlt wird. Was dich auf deinem Trip nach Tschernobyl, 33 Jahre nach dem Supergau, erwartet und welche Sicherheitsvorkehrungen du beachten solltest, verraten wir dir hier.


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Messwert von 0,97 Mikrosievert pro Stunde. Im Vergleich dazu liegt in Deutschland die natürliche Strahlung bei circa 2,0 Millisievert im Jahr. Umgerechnet entspricht dies einer Dosis von 0,23 Mikrosievert pro Stunde. Bei kürzeren Aufenthalten im betroffenen Gebiet stellt dies also kein unmittelbares Gesundheitsrisiko mehr dar. Die Pflanzen und Tiere der Gegend haben sich offensichtlich gut an die Radioaktivität angepasst. Ein ausgedehntes Forschungsfeld hat sich hier für die Wissenschaft eröffnet. Die Forscher untersuchen seit Jahren die Entwicklung und Vegetation der heimischen Arten, wobei das Augenmerk besonders auf etwaige Veränderungen gerichtet wird.

Touren und Ausflüge nach Tschernobyl 25 Jahre nach dem verheerenden Unglück wurde Prybjat und die Umgebung für den Tourismus eröffnet. Die radioaktiv kontaminierte Stadt im Zentrum des Sperrgebiets wird laut Forbes Magazin in die Rubrik „world’s unique place to visit“ eingestuft. Das Stichwort lautet: Dark Tourism. Für einen Besuch in Prypjat und den umliegenden Dörfern in der Sperrzone von Tschernobyl brauchst du eine gültige Zugangsberechtigung. Diese Berechtigung wird nur von ukrainischen Reiseveranstaltern ausgehändigt.

Für eine mehrtägige Tour findest du Übernachtungsmöglichkeiten in einem Hostel direkt im Sperrgebiet von Tschernobyl. Inklusive Dusche, WLAN und Fernsehen liegt der Preis für eine Übernachtung in dem einfachen Hostel bei umgerechnet 7 Euro. Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Auch als Gast des Hostels darfst du die Geisterstadt nicht in Eigenregie erkunden, sondern nur im Rahmen einer geführten Tour! Die Veranstalter weisen explizit darauf hin, dass die Teilnehmer der Touren ihr eigenes Trinkwasser sowie eigene Verpflegung für unterwegs mitbringen sollen. Die Lebensmittel und das Wasser in der Region gelten noch immer als radioaktiv kontaminiert und insofern als gesundheitsschädlich. Ein eigener Geigerzähler wird ebenfalls empfohlen, um während der Tour die Strahlenbelastung zu messen. Sollte kein eigener Geigerzähler vorhanden sein, kann er vor Ort ausgeliehen werden.

Sicherheitshinweise für eine Reise nach Prybjat

Wenn du eine Reise in das ehemals stark verseuchte Gebiet in Tschernobyl wagst, solltest du einige Sicherheitshinweise beachten. Trotz der vergangenen 33 Jahre seit dem Unglück sind durch die Nähe zum Reaktor die Gebäude und Pflanzen noch immer radioaktiv belastet. Aus diesem Grund ist das Sammeln von Pilzen und Beeren strengstens untersagt. Ebenso ist das Berühren von Pflanzen, der Wände Die geführte Reise startet in den meisten von Gebäuden sowie sämtlicher Gegenstände Fällen mit dem Bus oder Van ab dem 100 verboten. Laut Veranstalter ist jedoch keine Kilometer entfernt gelegenen Kiew und besondere Schutzkleidung vonnöten; langärwird von professionellen Guides begleitet, die dich durch Prybjat und das Sperrgebiet führen. Ein zusätz- melige Kleidung und festes Schuhwerk reichen aus, um sich vor liches Angebot besteht in Treffen mit Zeitzeugen, die den Besu- der noch bestehenden Strahlung zu schützen. chern einen hautnahen Einblick in die Geschehnisse vermitteln. Für einen nachhaltigeren Eindruck können mehrtägige Touren Bei der Ein- und Ausreise ins Sperrgebiet wird der Strahlungslevel gemessen sowie die behördlichen Genehmigungen überprüft. nach Tschernobyl gebucht werden. Um diese Sicherheitsformalitäten kümmert sich im Normalfall Der Preis für die eintägige Tour beläuft sich auf etwa 80 Euro und der Veranstalter. Bei einem Aufenthalt in der Ukraine von bis zu umfasst sowohl den Besuch des Atomkraftwerks in Tscherno- 90 Tagen brauchen Deutsche lediglich einen gültigen Reisepass; byl als auch die Geisterstadt Prybjat. Zu den Stationen der Tour ein Visum wird nicht benötigt. zählen verlassene Kindergärten und Schulen mit umgefallenen Stühlen und Regalen sowie auf dem Boden verstreuten Blättern. Bist du bereit für eine Reise nach Tschernobyl? Desgleichen wird ein Krankenhaus besucht, in dem sich die verrosteten Bettchen der einstigen Säuglinge aneinanderreihen und Ein Ausflug nach Tschernobyl ist nichts für schwache Nerven, die von Tieren zerfetzten Puppen herumliegen. Ein wahrlich doch unglaublich beeindruckend. Das havarierte Atomkraftwerk grauenerregender Anblick. Das wie von Geisterhand sich drehen- führt eindringlich das Ausmaß an Gefährlichkeit und Zerstöde Riesenrad mit seinen verrosteten und schaukelnden Gondeln rungskraft nuklearer Strahlung vor Augen. Es mahnt zu Vorsicht sowie das verfallene und leere Schwimmbad gleichen der Filmku- und Demut im Umgang mit radioaktivem Material und erinnert lisse zu einem apokalyptischen Blockbuster; sie hinterlassen auch an die verheerenden und langanhaltenden Folgen für Mensch, Tier und Natur. bei einmaligem Besuch einen unvergesslichen Eindruck.

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KEEMALA

RESORT IN PHUKET, THAILAND:

WO LUXUS AUF NACHHALTIGKEIT

TRIFFT

Du planst deinen nächsten Urlaub und bist dir über eines genau im Klaren: Nachhaltigkeit steht an erster Stelle! Trotz dessen möchtest du verwöhnt werden und in reinem Luxus verweilen? Willkommen beim

Keemala Resort in Phuket: Eines der innovativsten Resorts in ganz Thailand! Dort kannst du dem Alltag entfliehen und die Natur in höchstem Maße genießen. Denn in den tropischen Wäldern von Phuket herrscht absolute Stille. Die 38 Villen schlängeln sich um Bäume und Wasserfälle. Anstatt lauter Musik ausgesetzt zu sein, herrscht ihr eine Einkehr der Ruhe. Denn hier kannst du zu Vogelgesängen und anderen Tieren lauschen. Aber auch weitere Zimmer und Suiten, wie die Vogelnester sind ein einmaliges Erlebnis für Jung und Alt.

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Die Architektur:

Im Einklang mit der Natur Die Landschaftsbilder werden oft durch riesige Hotelbauten zerstört. Das Gegenteilige wurde durch den Bau dieses Resorts realisiert. Keine hohen Gebäude, die die Berglandschaft beeinträchtigen könnten. Die natürlichen Wasserressourcen, Bäume und Böden sind entweder unverändert geblieben oder wurden nur minimal verändert. Der hohe Einsatz von Glas reduziert außerdem das synthetische Licht, da der Anteil des natürlichen Tageslichtes gesteigert wird. Auch der Verbrauch von Holz wurde beim Bau reduziert. Anstatt dessen wurde umweltfreundliches Kunststoff verwendet, um die Abholzung der Wälder zu vermeiden. Geringer Co2-Abdruck:

Eigenes Wasseraufbereitungssystem und vieles mehr!

Fotos: Keemala Resort / Green Pearls

Bereits bei der Konzeption wurde darauf geachtet, natürliche Ressourcen zu nutzen und mit der Natur schonend im Einklang zu sein. Den CO2-Fußabdruck klein zu halten, ist eines der vielen umweltschonenden Ziele dieses Resorts. Beispielsweise wird jede Villa mit einem eigenen Wasseraufbereitungssystem versorgt. Die Wasserwerte werden zwei Mal jährlich in einem Labor überprüft, um eine gute Qualität zu gewährleisten. Das Abwasser wird gespeichert und auf den Plantagen zu Bewässerung eingesetzt. Zudem werden Wasserpflanzen im Bach, dem Wasserfall und in den anderen Gewässern genutzt, um eine natürliche Reinigung vornehmen zu können. Dementsprechend ist das nachhaltig erwirtschaftete Wasser klar und sauber, auch ohne den Einsatz von Chemikalien. Vorausschauend wurde auch der Plastikmüll bereits 2015 zum Thema gemacht, sehr innovativ für eine asiatische Insel. Trinkwasser erhalten die Gäste deswegen nur in Glasflaschen, Papierstrohhalme werden genutzt und die Toiletten sind mit speziellem Klopapier ausgestattet, welches aus Recyclingpapier und Stoff besteht. Des Wei-

teren werden die Gäste im Hotel über die Aktivitäten mit Tieren im Land aufgeklärt, bei denen diese ausgenutzt werden. Diese Touren werden im Hotel erst gar nicht angeboten, beispielsweise Tiger- und Delfinshows oder das Elefantenreiten. Im eigenen Areal können gerettete Tiere bestaunt werden. Sowohl Wasserbüffel als auch kleine Ziegen, Enten, Pfauen und Hühner leben in Keemala. Farm-to-Table:

Der Anbau eigener Produkte Die Initiatoren dieses Resorts sind die beiden Geschwister Samornpun Somnam und Tanapong Somnam. Beide legen höchsten Wert auf die regionale Kultur und heimische Werte. Derzeit sind bereits rund 50 Prozent des Gemüses und der verwendeten Kräuter aus dem eigenen Bio-Garten des Resorts. Auch Kochkurse werden angeboten, um den Gästen zu zeigen, wie beispielsweise ein Thai-Curry zubereitet wird. Die Zutaten dafür werden selbstverständlich frisch im eigenen Garten geerntet. Der Fisch wird von umliegenden Dörfern bezogen. Auch die Mitarbeiter werden dahingehend geschult, umweltbewusst zu leben. Generell kann in einem der vier Restaurants gespeist werden. Vor allem im Mala Restaurant und der Mala Bar kann die einmalige Atmosphäre genossen werden.

Beste SPA-Angebote Wellness-Angebote kannst du im Mala Spa genießen. Die traditionellen Heil-

methoden und Kurse wie Yoga versetzen dich mit Sicherheit in Ausgelassenheit und Entspannung. Auch Massagen und ein perfekt durchdachtes Fitness-Programm lassen keinerlei Wünsche offen.

Strände Ein kleiner, aber feiner Strand ist der Laem Singh. Er ist wenig frequentiert und malerisch anzuschauen. Dieser ist durch eine zehnminütige Fahrt mit dem Auto und einem Boot schnell erreichbar. Einer der Favoriten ist Nai Thon. Das Wasser ist dort kristallklar und das Schnorcheln ein absoluter Traum. In der Trockenzeit kann aufgrund der Wellen nicht geschwommen werden, die zu spürende Energie ist jedoch umso deutlicher spürbar. Die Fahrt vom Hotel dauert um die vierzig Minuten. Zu guter Letzt ist auch der Mai Khao-Strand empfehlenswert. Denn die Fahrt zu diesem Abschnitt inmitten des Nationalparks ist bereits beeindruckend. Innerhalb von 50 Minuten kannst du bereits dort sein. Auf dem Weg sind zudem auch der Layan Beach an der Nordspitze des Bang Tao Beach und der Nai Thon Beach anzutreffen. Auch ein Mittagessen auf dem Weg dorthin ist in vielen Tagesplänen vereint.

Einzigartiges Hotel Möchtest du deinen gesunden Lebensstil fördern und in der heimischen Kultur Thailands versinken? In diesem Resort warten unvergessliche Stunden auf dich. Zeit, ganz für sich zu sein, und das mitten auf Phuket, das gibt es selten. Exzellentes Essen, das auf ökologischem Anbau basiert, Stille und Einkehr, ein eigener Pool und der kurze Weg zum Strand - alles Gründe, die für einen Besuch dieses Resorts sprechen. Breche aus dem Alltag aus und lande im Wunderland.

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Foto: PETA Deutschland e.V.


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Foto: djile / stock.adobe.com


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MUST-HAVE BASICS

Die 9 besten Key-Pieces für einen minimalistischen Kleiderschrank Zwar ist die Mode immer im Wandel, doch es gibt auch gewisse immer modische Klassiker, die du in jeder Saison miteinander kombinieren kannst, ohne dadurch veraltet zu wirken. Daher sollten diese zehn Kleidungsstücke deinen minimalistischen Schrank füllen, damit du klamottenmäßig auf alle Fälle vorbereitet bist. BELTED TRENCH COAT BEIGE € 179,00

T R E N D

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TRENCHCOAT Als Dauerbrenner gilt hier der Camel Coat mit schlichtem Reverskragen und zwei Eingriff-Taschen. Inzwischen kannst du aber auch Modelle mit viel Schnickschnack wie besondere Knöpfe und Reißverschlüsse finden. Achte aber darauf, auf die Farben Schwarz, Marineblau oder Grau zurückzugreifen. Denn diese Farben gelten besonders bei einem Mantel als ein Zeichen des guten Geschmackes und lassen sich wunderbar kombinieren.

ORGANIC COTTON JERSEY T-SHIRT - WHITE € 19,00

DAS WEISSE SHIRT Das weiße Shirt ergänzt perfekt eine Jeans und eine schwarze Lederjacke auf jeder Party. Aber auch mit Rock und Sneaker zauberst du ein tolles Sommer-Outfit. Und zu Hause kannst du es auch tragen, weil es unheimlich bequem ist und deine Bewegungsfreiheit nicht einschränkt.

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SCHWARZE PUMPS Schwarz lässt sich mit jeder Farbe kombinieren und wirkt dazu noch besonders erhaben. Deshalb machen schwarze Pumps immer einen besonders edlen Eindruck und eignen sich nicht nur für offizielle Anlässe, sondern auch zum Essen gehen, Party feiern oder auch fürs Theater. HÖGL PUMPS - SCHWARZ € 160,00


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BIKER PRINCESS LEDERJACKE - SCHWARZ € 199,95

LIVING CRAFTS BANDEAU-BH SCHWARZ € 32,99

Bei deiner Unterwäsche ist das wichtigste Kriterium, dass sie gut sitzt, damit du dich den ganzen Tag damit wohlfühlst. Ein gut stützender BH zaubert dir nicht nur eine schöne Silhouette, sondern verhindert auch das Durchschimmern deiner Nippel bei leichten Sommerstoffen. In den Farben Schwarz, Weiß oder Nude wird er unter deiner Kleidung fast unsichtbar.

Eine Bluse lässt sich nicht nur mit einem Blazer gut kombinieren – auch mit Lederjacke erzeugst du einen tollen Stilbruch, insbesondere, wenn sie weiß ist. Denn auch hier wirkt der Kontrast positiv. Je nachdem, ob du eine Jeans oder eine Stoffhose dazu trägst, wirkt der Look mehr casual oder edel.

FELICITAAS HEMDBLUSE € 69,95

WEISSE SNEAKER Fotos: PR / TRACDELIGHT; alonesdj / stock.adobe.com

Steht eine Party bevor und du weißt nicht, was du anziehen sollst? Dann ziehe deine Lederjacke an. Diese sollte aber unbedingt schwarz sein, damit sie dir den nötigen coolen Touch verleiht. Und achte vor dem Kauf, dass sie gut verarbeitet ist. Denn nur bei hochwertigem Leder hast du viele Jahre deine Freude damit und die zusätzlichen Euros machen sich durchaus bezahlt. Den Schnitt kannst du dagegen nach Belieben wählen.

DIE WEISSE BLUSE

DER BH

Sneaker harmonieren prächtig mit Lederjacke – insbesondere, wenn sie farblich einen Kontrast zur Oberkleidung bilden. Achte aber darauf, dass du nicht zu breite Sneaker ohne Zehenkappe wählst. Denn Modelle mit Zehenkappe und großer Breite wirken klobig und wirken meist zu aufdringlich für den Gesamteindruck deines Outfits.

SCHWARZE LEDERJACKE

BLUE JEANS

VEJA NET SUSTAIN V-10 SNEAKERS - WEISS € 125,00

Als Basic gilt eine Skinny Jeans oder eine Flared Jeans. Am wichtigsten ist, dass diese dir im Schnitt steht und schön sitzt. Damit sie sich leicht mit anderen Kleidungsstücken kombinieren lässt, entscheide dich für ein Denim-Model, das nicht so ausgewaschen ist. ARMEDANGELS JEANS TILLY € 99,95

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Geht faire Mode auch günstig? Kleidung ist Teil unseres Alltags und oft ein sehr wichtiger. Laut Statistik sind Kleidungsartikel das am häufigsten gekaufte Online-Produkt. Und auch offline stehen sie schon an zweiter Stelle. Dabei ist die Modeindustrie eine der schädlichsten Branchen für Mensch und Natur. In Anbetracht der schlechten Bedingungen, unter denen die meisten Kleidungsstücke produziert werden, wenden sich immer mehr Menschen der fairen Mode zu. Jedoch hat diese noch immer den Ruf weit teurer zu sein, als ihre Verwandten aus der Fast Fashion. Mit dem aufkommenden Interesse an nachhaltiger Mode haben sich aber auch einige Fashionlabels gebildet, die durchaus mit den Preisen herkömmlicher Kleidung mithalten können. Hier präsentieren wir dir fünf Labels, die mit fairer und günstiger Mode punkten können.

Armedangels Armedangels wurde 2007 in Deutschland gegründet. Mittlerweile wird ihr Sortiment auch in diversen Läden angeboten und so hat sich die Marke schon seit einiger Zeit auf dem Markt etabliert. Ihre Produkte bestehen ausnahmslos aus nachwachsenden Rohstoffen oder recyceltem Plastik und werden unter fairen Bedingungen in Europa und Asien produziert. Das Herkunftsland wird für jedes Produkt einzeln auf ihrer Website angegeben. Auch Zertifikate, wie GOTS, Fairtrade oder Fair Wear sind dort verzeichnet. Der zeitlose Stil und die hohe Qualität bilden einen soliden Grundstock. Außerdem zeichnet sich Armedangels durch ein großes Sortiment aus. Eines ist diesem Label auf jeden Fall gelungen: Stil unter umwelt- und menschenfreundlichen Bedingungen zu entwickeln. https://www.armedangels.de

Grundstoff 2007 gegründet, ist dieser Onlineshop bekannt für seine überaus preiswerten Waren. Basics, wie T-Shirts, gibt es dort beispielsweise schon ab 10€. Das Sortiment –inzwischen ausschließlich fair produziert - besteht hauptsächlich aus einer großen Auswahl an schlichten Kleidungsstücken. Die angebotenen Kleidungsstücke werden unter anderem von Labels wie ThokkThokk, Living Crafts,

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Fotos: instagram.com/dedicatedbrand; instagram.com/thoughtclothing; Logos: Armedangels, Grundstoff; ThokkThokk; Dedicated; Thought Clothing

5 Eco-Fashion-Labels für den kleinen Geldbeutel


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MUD Jeans, HempAge und Bleed produziert. Auch auf deren Seite werden die entsprechenden Zertifikate angegeben und die Beschreibung jedes Produktes enthält Angaben zur Herstellung. https://www.grundstoff.net

ThokkThokk Bei ThokkThokk wird alles biologisch, fair und vegan produziert. Der verwendete Baumwollstoff kommt hauptsächlich aus Indien und wird dann in Deutschland weiterverarbeitet. Schlichte Kleidungsstücke werden hier mit minimalistischem Grafikdesign versehen, das in Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern entwickelt wurde. Kleidungsstücke findest du hier sowohl für Damen und Herren, als auch für Kinder. Der Shop achtet auch auf plastikfreie ökologische Verpackungen und der Versand erfolgt mit CO²-Ausgleich. Das Ziel dieses Labels ist es, faire Mode für jeden zugänglich zu machen und eine Alternative zu den gängigen Fast Fashion Labels zu bieten. Außerdem ist ThokkThokk seit 2014 GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert und manche Produkte weisen zusätzlich noch weitere Zertifizierungen auf. Auch unterstützt das Label die indische Organisation SAVE, die sich für Kinder- und Frauenrechte einsetzt. www.thokkthokkmarket.com

Die Kleidung besteht aus fair produzierter Bio-Baumwolle und wird zum größten Teil in Indien hergestellt. Hierbei stellen die Textilstandards GOTS und Fairtrade sicher, dass dies unter fairen Arbeitsbedingungen und fairer Bezahlung geschieht. Auf ihrer Website kannst du dich außerdem über die Zulieferer näher informieren. www.dedicatedbrand.com

Thought Clothing Vormals unter dem Namen Braintree bekannt, bietet das faire Modelabel aus Australien eine große Auswahl an Herren- und Damenmode an. Inzwischen ist ihre Mode in über 1000 Shops vertreten. Von Beginn an setzte die Marke auf nachhaltige Rohstoffe wie Hanf, Bio-Baumwolle und Bambusfasern. Auch recycelte Materialien werden in der Produktion verwertet. Produktionsmuster und Altbestände, die keine Verwendung finden, spendet die Marke an Smart Works, Traid und In Kind Direct. Die Manufakturen werden laut Thought Clothing viermal pro Jahr überprüft, um faire Arbeitsbedingungen garantieren zu können. Nebenbei betreibt die Marke auf ihrer Website auch einen Blog, der sich neben Mode mit nachhaltigem Lebensstil beschäftigt. www.wearethought.com

Dedicated Dedicated wurde 2006 in Schweden mit dem Ziel gegründet, eine nachhaltige Streetwear-Marke aufzubauen. Um dies zu verwirklichen, arbeitet Dedicated mit vielen verschiedenen Künstlern der Branche zusammen. Bei Dedicated gibt es vor allem ausgefallene Stücke, die mit ansprechenden Grafiken und Statements versehen sind.

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WAS IST DRAN AN DEM HYPE?

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#BEAUTY

NATURKOSMETIK MIT CBD


BEAUTY

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Natur Kosmetik

SO GELINGT DIR DER UMSTIEG AUF NATÃœRLICHE PRODUKTE

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Naturkosmetik die besten Tipps und Infos Naturprodukte und Biomarken sind in aller Munde und in ganz verschiedenen Bereichen unseres Alltags auf dem Vormarsch. Kein Wunder, dass das auch für die Kosmetik gilt. Was spricht also dagegen, seinem Körper in Bezug auf die Hygiene- und Pflegeprodukte etwas Gutes zu tun? Schieb doch den chemischen Zusatzstoffen in deinen Kosmetika einen Riegel vor. Bye bye Silikon, auf Nimmerwiedersehen Parabene, Ciao Paraffin!

Gründe für den Umstieg auf Naturkosmetik Die Gründe für den Umstieg sind vielseitig. Grundsätzlich ist eine solche Veränderung die einzige Möglichkeit, aus einem chemischen Teufelskreis auszubrechen. Denn die Silikon- oder Paraffinschichten aus den herkömmlichen Cremes, die sich auf der Haut absetzen, erscheinen auf den ersten Blick zwar pflegend, sorgen aber für einen Schweißstau unter der Oberfläche. Unter der schönen Silikon-Paraffin-Folie wird die Haut brüchig. Wäschst du die Schicht beim Duschen ab, fühlt sich das Gesicht unangenehm gespannt an. Folglich cremst du direkt nach. Und genau diesen Kreislauf solltest du beenden.

Ähnlich sieht es bei deinen Haaren aus. Zunächst erscheinen sie trocken und matt. Das liegt an dem fehlenden lichtreflektierenden Silikonfilm. Mitunter reagiert das Haar zudem mit starkem Nachfetten. Doch auch das pendelt sich auf ein normales Maß ein, sodass du bald herrlich glänzende Haare präsentierst.

Wichtige Tipps für den Umstieg auf Naturkosmetik Für einen erfolgreichen Umstieg solltest du einige Tipps berücksichtigen, damit kein Frust aufkommt. Zunächst einmal ist wichtig, dass du dir folgendes klar machst: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Soll heißen, du musst nicht deine kompletten Gewohnheiten alle auf einmal umstellen. Vielleicht fängst du mit kleinen Schritten an und kommst so auch ans Ziel. Starte doch damit, dein Shampoo umzustellen. Hast du dich daran nach einiger Zeit gewöhnt, kommt das nächste Mittel dran, und so weiter. Dadurch hast du nicht eine große Hürde vor dir, sondern überspringst viele kleine spielend leicht, probiere es aus.

Geduld ist gefragt

Bei der Umstellung auf grüne Kosmetik solltest du dran denken, dass nichts von heute auf morgen passiert. Entscheidend ist, dass du den Mut nicht aufgibst. Bleib am Ball, wie es so schön heißt. Dein Körper benötigt eventuell mehrere Wochen - oder vielleicht sogar Monate Zudem gibt es einen ökologischen Grund, der für Naturkosme- - um die Umstellung zu bewältigen. tik spricht. Denn bei vielen chemischen Pflegemitteln werden MiZunächst einmal kommt bei der Umstellung nämlich höchstwahrkro-Plastik-Partikel eingesetzt. Diese lassen sich von den Kläranlagen nicht aus dem Wasser filtern. So gelangen sie in die Gewässer, scheinlich ein wenig Frust auf. Denn dein Körper scheint zunächst mit wo sie von Fischen und anderen Meeresbewohnern aufgenommen den neuen Bedingungen so gar nicht einverstanden zu sein. Haut und werden. Und diese landen dann womöglich später auf deinem Tel- Haare spielen verrückt. Aber keine Sorge, nach und nach gewöhnt er ler. Keine schöne Vorstellung, oder? Also lohnt es sich auch, auf sich an die neuen Mittel. Naturkosmetik zu setzen, um der Natur - und damit letztlich dir Überfordere deine Haut nicht selbst - etwas Gutes zu tun.

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Wie läuft der Umstieg ab? Die hochwertigen Pflanzenöle aus den Naturmitteln dringen tief in deine Haut ein. Hier entfalten sie ihre volle Wirkung. Die geschädigten Zellen erhalten eine echte Frischzellenkur. Allerdings nimmt das ein wenig Zeit in Anspruch. Rötungen oder Pickel sollten dich in dieser Zeit nicht beunruhigen. Sie zeigen nur an, dass sich die Oberfläche an natürliche Einflüsse gewöhnt - schließlich gibt es keine Barriere aus Silikon und Paraffin mehr. Nach und nach bildet die Haut aber ihre eigenen Abwehrkräfte aus. Die verschiedenen chemischen Stoffe aus der Hornschicht werden ausgeschieden. Sollte deine Haut besonders empfindlich sein, empfehlen wir dir, sie mit einem milden Serum bei der Regeneration zu unterstützen. Auch eine wohltuende Pflegemaske kann eine gute Idee sein. Sobald sich die Haut von den schädlichen Stoffen befreit und auf die Umgebung eingestellt hat, freust du dich über herrlich glatte und strahlende Haut.

Mach dir auch klar, dass nicht jedes Naturprodukt geeignet ist. Nur weil „Natur“ draufsteht, heißt das nicht automatisch, dass dein Körper die Inhaltsstoffe verträgt. Gerade bei ätherischen Ölen oder bei Präparaten mit hoher Alkoholkonzentration kann es zu Problemen kommen. Wer sich an den Naturprodukten versucht, der hat zunächst einmal eine neue und völlig unbekannte Auswahl vor sich. Da bekommt jeder Lust, sich durch das Sortiment zu probieren. Ausprobieren ist auf jeden Fall auch erlaubt und erwünscht. Kritisch wird es aber, wenn du ständig zwischen unterschiedlichen Produkten hin und her springst. Besonders empfindliche Haut ist mit diesen ständigen Umstellungen schnell überfordert. Im Übrigen ist zu beachten, dass allein eine Umstellung auf Naturkosmetik kein Garant für Erfolg ist. Wenn du spezielle Hautprobleme damit in den Griff bekommen willst, solltest du beachten, auch andere Bereiche deines Alltags zu verändern. Das gilt in besonderem Maße für die Ernährung. Hier ist es wichtig auf ausgewogene und gesunde Speisen zu achten. Denn die Nahrung hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Haut.

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AJOURE / BEAUTY

CBD in der Naturkosmetik

Kaum ein Wirkstoff ist momentan häufiger Thema in der Beautyszene als CBD. Der in Hanfpflanzen enthaltene Wirkstoff verspricht gesunde und reine Haut, und sogar gegen schwerwiegende Hautprobleme wie Rosazea, Ekzeme und Akne soll CBD helfen. Doch was kann der Pflanzenstoff wirklich und ist CBD in Kosmetikprodukten legal?

Wie sich CBD von der Droge aus der Cannabispflanze unterscheidet Weitaus bekannter als CBD ist der ebenfalls in Hanfpflanzen enthaltene Stoff THC, auch Tetrahydrocannabinol genannt, der wohl den meisten vorschwebt, wenn sie von Produkten hören, in denen Bestandteile der Hanfpflanze enthalten sind. THC gilt als illegales Rauschgift, das für seine freudig machenden und extrem entspannenden Highs bekannt ist. Im Gegensatz zu dem Rauschmittel THC ruft CBD keine Rauschzustände hervor, weshalb es in Kosmetika legal vertrieben werden darf und als unbedenklich

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Beautywunder CBD - das kann das Hanfprodukt wirklich Hautberuhigende, entspannende und heilende Wirkungen werden CBD in der äußeren sowie inneren Anwendung zugeschrieben und das nicht umsonst: In Kosmetikprodukten wie Cremes, Lotionen und Balsam gilt der Wirkstoff der Cannabispflanze als echtes Allrounder-Talent, das die Haut durch enthaltenes Vitamin E in ihrer Regeneration unterstützt. In Kombination mit pflanzlichen Ölen stärkt es die natürliche Schutzfunktion der Haut und unterstützt die Zellregeneration, was es zum beliebten Inhaltsstoff für Anti-Aging-Produkte macht. Der Wirkstoff wirkt zudem antibakteriell und antiviral, was ihn besonders für die Gesichtspflege unreiner Haut optimal macht. Sogar schwerwiegende Hautunreinheiten und Akne lassen sich mit CBD in natürlichen Kosmetika wirksam und effektiv bekämpfen, wodurch der Wirkstoff in der Beautyszene große Bekanntheit erlangte. Auch für das Haar gilt CBD als nährreiche Wunderwaffe: Durch den hohen Proteingehalt des CBDs wird die Keratinsubstanz geschädigter Haare gestärkt, wodurch das Haar an Elastizität und Glanz gewinnt.

Foto:s Africa Studio / stock.adobe.com; cbd-vital.de; ecco-verde.de

Was ist dran an dem Hype?

gilt. Auch die Gewinnung von CBD unterscheidet sich von der des THCs, denn es kann nur aus weiblichen Hanfpflanzen gewonnen werden. CBD oder Cannabidiol gehört zu den Phytocannabinoiden, von denen mehr als einhundert in der Hanfpflanze gefunden werden können. Zwar besitzt auch CBD eine beruhigende Wirkung, ist aber nicht schädlich für das Nervensystem und wirkt antipsychotisch. Somit hat das in Kosmetika verwendete Hanfprodukt CBD nur wenig mit der berauschenden Droge gemein und wirkt nahezu gegenteilig.


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Da CBD eine natürlich entspannende und beruhigende Wirkung hat, wird es vermehrt bei Muskelkrämpfen und Gelenkbeschwerden angewendet, weil es hilft, Verspannungen zu lösen und Schmerzen sowie Entzündungen hemmt.

CBD kann in der Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt werden Entzündungshemmend, antibakteriell, schmerzlindernd, beruhigend - Die Liste der Wirkungen von CBD ist lang. Besonders bei schwerwiegenden Hautproblemen und Hautkrankheiten wie Ekzemen, Rosazea und Schuppenflechte kann der Wirkstoff der Hanfpflanze Abhilfe verschaffen. Auch Hautausschläge und Akne vermag der Pflanzenstoff zu lindern, was ihn nicht nur zu einem beliebten Inhaltsstoff für Naturkosmetik, sondern auch zu einem wahren Hautretter macht.

So wird CBD angewendet Der pflanzliche Stoff kann von außen auf die Haut aufgetragen oder mit speziellen Mitteln zur Nahrungsergänzung aufgenommen werden. Am weitesten verbreitet ist die Verwendung von CBD als Zutat von natürlicher Kosmetik, in welcher der Stoff mit anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen kombiniert wird. Während das rohe CBD eine grünliche Paste ergeben würde, die in der herkömmlichen Naturkosmetik wohl kaum Anklang finden würde, fällt der Wirkstoff in Cremes und Lotionen kaum auf: CBD ist schlecht in Wasser löslich, dafür aber umso besser in Ölen, was den Wirkstoff perfekt zur Anwendung in Kombination mit Pflanzenölen macht. Erhältlich ist der Stoff in vielen Drogerien und Kosmetikketten entweder als CBD-haltiges Hanföl, das vielseitig verwendbar ist, oder als fester Bestandteil eines fertigen Produkts wie Gesichtscreme oder Bodylotion.

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Fazit Obwohl der Wirkstoff der Hanfpflanze aufgrund seines Ursprungs, der dem des berauschenden THCs ähnelt, noch immer kritisiert wird und kaum handelsüblich ist, hält CBD viele vorteilhafte kosmetische Wirkungen für Haut und Haar bereit, die eine Beautyroutine sinnvoll ergänzen können. Besonders bei empfindlicher Haut oder gegen wiederkehrende Hautirritationen durch herkömmliche Kosmetika könnte der pflanzliche Stoff eingesetzt werden. CBD erfüllt ohne jeden Zweifel sein Wirkversprechen durch seine speziellen Eigenschaften und sorgt für wirksame Naturkosmetik, die in dieser Form bisher nicht existierte.

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Kondo-ing

Das steckt hinter

dem

Dating-Trend Falls du noch nichts von dem Netflix-Hit „Aufräumen mit Marie Kondo“ gehört hast, dann wird es höchste Zeit – denn Aufräumen und Ausmisten liegt gerade voll im Trend! Die Japanerin zeigt in ihrer unterhaltsamen Serie, wie Paare und Familien ihr Zuhause mit ganz bestimmten Strategien aufräumen können, um ein geordnetes und besseres Leben führen zu können.

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Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: Alles, was in irgendeiner Weise Ballast ist und den Eigentümer nicht mehr auf positive Weise bereichert, gehört aussortiert. Laut Aufräumexpertin bringt dieses regelmäßige Ausmisten nicht nur mehr Ordnung in die eigenen vier Wände, sondern sorgt gleichzeitig für ein verbessertes Lebensgefühl. So lautet jedenfalls die Theorie dahinter. Dennoch kann dieses interessante Prinzip nicht nur auf deinen Kleiderschrank oder deine Wohnung angewandt werden, sondern auch auf dein Liebesleben – das beweist zumindest der neue Dating-Trend „Kondo-ing“.

Kondo-ing: Was hat es mit diesem neuen Trend auf sich? Um diesem rätselhaften Dating-Trend auf die Spur zu kommen, müssen wir kurz einen Blick auf die Dating-App „Plenty of Fish“ werfen. Die junge Plattform nahm sich ein Beispiel an der bekannten Netflix-Serie und war sich eines sicher: Das Prinzip des Aufräumens kann auch auf das Liebesleben übertragen werden. Aus diesem Grund taufte die App diesen neuen Dating-Trend kurzerhand „Kondo-ing“, um der Aufräumexpertin alle Ehre zu erweisen. Das mag zwar für den ein oder anderen etwas eigenartig klingen, dennoch soll die App bei schwierigen Entscheidungen im Dating-Bereich genau gelegen kommen. Es heißt, in manchen Fällen könne „Kondo-ing“ Anwender sogar vor einem gebrochenen Herzen bewahren – was heutzutage viele Menschen davon abhält, überhaupt einen Schritt in den unbekannten Dating-Dschungel zu wagen. Eine App, die Liebessuchende vor emotionalem Schmerz bewahrt? Warum ist niemand früher darauf gekommen?

Wie funktioniert Kondo-ing?

ohne Rücksicht auf Verluste einfach aus deinem Leben gestrichen. Bringt dir eine bestimmte Person nur noch Leid? Dann lass sie los. Gibt es jemanden, der dir zuerst den Kopf verdreht hat, sich aber nun nicht mehr bei dir meldet? Sich aber laut Fotos prächtig mit den Freunden amüsiert? Dann probiere es mit „Kondo-ing“. Vielleicht hast du es aber auch einfach satt, ständig das fünfte Rad am Wagen zu sein, für das sich sowieso niemand wirklich interessiert? Dann befreie dich von dieser Last und öffne dich für Neues. Egal um welchen Grund es sich handelt, dieses Prinzip kannst du in den unterschiedlichsten Bereichen anwenden. Zusammengefasst können wir also sagen, dass es sich bei „Kondo-ing“ um einen emotionalen Frühjahrsputz handelt. Alles, was du nicht mehr in deinem Leben benötigst oder dir nicht guttut, wird losgelassen.

„Kondo-ing“ ist befreiend Zwar gehen die Meinungen zu diesem Dating-Trend auseinander, es ist aber dennoch bewiesen, dass sich das Ausmisten von emotionalem Ballast in deinem Leben positiv auf dein Wohlbefinden auswirkt. Du bist nicht nur offener für Neues, sondern lässt dich auch nicht so schnell unterkriegen. Bevor du also geradewegs ins Messer läufst und dich wieder in jemand Falschen verliebst, vertrau auf „Kondo-ing“.

Ähnlich wie bei Marie Kondos Aufräum-Prinzip, wo alle Gegenstände, die einem keine Freude mehr bereiten, entfernt werden, läuft es auch im Dating-Bereich. Was du also nicht mehr brauchst, wird

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DARAUF SOLLTEST DU BEIM ERSTEN SEXTREFFEN ACHTEN! AJOURE MAGAZIN SEITE:

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Casual Dating - hinter diesem unauffällig wirkenden Schlagwort versteckt sich das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Immer mehr Frauen finden Gefallen an ungezwungenen Dates mit der Aussicht auf Sex - aber ganz ohne Verpflichtungen! Die Arbeit lastet dich vollkommen aus oder du hast schlicht und einfach keine Lust auf all diesen Stress, den eine Beziehung, egal wie gut diese ist, zwangsläufig mit sich bringt. Dennoch willst du nicht auf körperliche Nähe und Intimität verzichten? Dann ist Casual Dating auch für dich das richtige.

Fotos: Antonioguillem; vadim_design; deagreez / stock.adobe.com

CASUAL DATING:


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Was ist Casual Dating? Bei Casual Dating geht es nur um das Eine. Männer und Frauen melden sich auf diversen Plattformen (egal ob online oder mittels Smartphone-App) an, geben ihr Alter, ihren Wohnort und natürlich ihre sexuellen Präferenzen an. Das Ganze wird durch ein oder mehrere aussagekräftige Fotos abgerundet. Anschließend klickst du dich durch die Profile der anderen Nutzer und hinterlässt Likes oder kurze Nachrichten bei denen, die du ansprechend findest. Eines führt zum anderen und im Nu flirtest du heftig online mit deinem Wunschpartner für das Casual Date. Es ist klar, ihr wollt beide das Gleiche. Eine Verabredung zu einem Sextreffen wird ausgemacht. Doch was nun? Worauf solltest du unbedingt vor und bei deinem ersten Sextreffen achten?

Auf diese Punkte solltest du beim ersten Sextreffen achten! Ehrlichkeit siegt

Bereits vor dem ersten Sextreffen solltest du gewisse Regeln beachten. Sei im Chat durchwegs ehrlich. Ihr werdet mit Sicherheit vorab darüber reden, welche Dinge euch interessieren und reizen. (Wenn ihr das noch nicht gemacht habt, solltest du dies vor eurem ersten Treffen unbedingt noch nachholen!) Es bringt hier nichts, wenn du große sexuelle Aufgeschlossenheit vorgaukelst, wenn diese nicht vorhanden ist. Der offene Umgang und Gespräche über solche Themen bilden die wichtigste Grundlage für ein Casual Date.

Zu mir oder zu dir? Die Wahl des richtigen Ortes ist ein Thema für sich. Manche Frauen schwören darauf, dass ein Sextreffen in den eigenen vier Wänden stattfinden muss, weil sie sich hier am sichersten fühlen.

Jetzt geht’s zur Sache Andere bevorzugen die Wohnung des Dates. Immerhin kannst du dann einfach gehen wann immer du willst. Unser Tipp hingegen ist: Trefft euch auf neutralem Boden. Ein erstes persönliches Kennenlernen bei einem Drink in einer Bar wirkt Wunder. Hier kannst du einfach überprüfen ob die Chemie auch im echten Leben stimmt. Durch die öffentliche Lage setzt du dich keinerlei Gefahren aus und kannst sicher und vollkommen entspannt in das Date starten. Seid ihr euch dann beide sicher, dass es auch zum Sex kommen soll, empfehlen wir weiterhin einen neutralen Ort wie ein Hotelzimmer. Beide Partner sind hier nicht vorbelastet und können sich vollkommen frei entfalten. Auch besitzen beide die Freiheit, das Date zu jedem Zeitpunkt beenden, zu dem sie wollen.

Safety first! Vor allem Frauen haben häufig Sicherheitsbedenken bei Casual Dates. Das ist vollkommen verständlich und nur natürlich. Immerhin triffst du dich mit einer wildfremden Person und weißt nur die Dinge, die dir über das Internet mitgeteilt wurden. Wir empfehlen, dass du deine beste Freundin in deine Pläne einweihst. Macht untereinander aus, dass du dich regelmäßig (oder zumindest einmal) meldest und signalisierst, dass alles in bester Ordnung ist. Gib ihr die Adresse, wo du dich mit deinem Date triffst. Wechselt ihr später in eine Wohnung oder ein Hotelzimmer, lass dir die genaue Adresse geben und teile sie deiner Freundin mit. Du kannst dies gerne auffällig machen lassen und dein Date informieren. Das Wissen um solche Sicherheitsnetze ist äußerst abschreckend und kann Sexualtäter bereits im Vorfeld vertreiben.

Wenn es dann nun endlich zum heiß ersehnten Sex kommt, solltest du ohne große Erwartungshaltungen rangehen, so bleiben dir Enttäuschungen erspart, positive Überraschungen werden allerdings häufig auftreten. Du darfst nicht vergessen - ihr kennt euch nicht. Lasst euch dementsprechend Zeit, euch und eure Körper kennenzulernen. Setz dich und deinen Partner nicht unter Druck, sondern genießt die gemeinsame Zeit miteinander. Natürlich kannst du die Situation durch das Tragen von aufreizenden Dessous anheizen. Nach einer guten Kommunikation vorab können auch Sexspielzeuge einige Würze in das ganze Treffen bringen.

Nach dem Sex ist vor dem Sex Wenn euer heißes Spiel vorüber ist, solltet ihr in euer jeweiliges Zuhause zurückkehren. Es handelt sich schließlich um ein Casual Date - Sex ohne Liebe. Schnell werden nach einer gänzlich gemeinsam verbrachten Nacht bei dem einen oder anderen doch Gefühle wach - die Wahrscheinlichkeit dadurch zutiefst enttäuscht zu werden, ist gigantisch. Am nächsten Tag könnt ihr ja gerne eine „Nachbesprechung“ machen. War das Treffen toll genug, um wiederholt zu werden? Was war gut, was hatte Potential zur Verbesserung? Auch zu diesem Zeitpunkt gilt wie während des gesamten Verlaufs von Casual Dating: Offene Kommunikation ist alles - damit wirst auch du mit Garantie großen Spaß beim Casual Dating haben!

Doch auch wenn alles bestens läuft - auch beim Sex steht Sicherheit ganz oben! Bei einem Treffen mit fremden Menschen sollte Safer Sex immer(!) oberste Priorität haben. Da du dich nie darauf verlassen kannst, dass Männer sich um dieses Thema kümmern, geh vorbereitet zu deinem Sextreffen und bringe Kondome mit.

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Was Männer wirklich übers Kuscheln denken Gleichzeitig schüttet dein Körper Endorphine aus, die deine Stimmung steigen lassen. Auch das Oxytocin spielt eine Rolle: Es ist umgangssprachlich als Kuschel-Hormon bekannt und leistet durch seine positive Wirkung einen wesentlichen Beitrag für deine Gesundheit.

Warum ist Kuscheln überhaupt wichtig

Es ist eigentlich recht simpel zu verstehen: Der Hautkontakt ist einer der ursprünglichsten Kommunikations- und Kontaktwege des Menschen; Körperkontakt und Zärtlichkeiten zählen zu den menschlichen Grundbedürfnissen und festigen die zwischenmenschliche Beziehung. Damit ist Kuscheln manchmal sogar intimer als Sex. Und während ihr diese Zärtlichkeiten austauscht, nehmt ihr euch Zeit füreinander, bildet eine Art Symbiose.

Kuscheln tut gut und das nicht ohne Grund. Es gibt dir ein Gefühl von Geborgenheit, Zuneigung und Liebe. Es löst Anspannungen und sendet Beruhigungssignale an dein Gehirn, was erneutem Stress vorbeugt. Tatsächlich führt ein solch inniger Körperkontakt zu einer sofortigen Senkung des Stresshormons Cortisol.

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Und was denken die Männer nun darüber? Bei so vielen verblüffend guten Argumenten konnten wir dich mit Sicherheit schon vom Kuscheln überzeugen. Aber wie steht nun dein Partner dazu? Führt ihr bereits eine kuschelige Beziehung oder gibt es da dringenden Aufholbedarf? Vielleicht findest du ja schon im Folgenden heraus, ob dein Herzensmensch eher ein Genießer oder Skeptiker ist. Fotos: bernardbodo / stock.adobe.com

Nach der Arbeit erschöpft die Jogginghose anziehen und ab aufs Sofa – herrlich. Noch schöner wäre es ja aber, wenn sich der Partner dazugesellt. So eine Schmuse-Einheit täte jetzt nämlich richtig gut. Doch wie denken Männer eigentlich wirklich übers Kuscheln?


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Typ 1:

der Kuschel-Genießer Ja, es gibt ihn, den Mann, der das Kuscheln mit all seinen Sinnen genießt. Er fühlt sich männlich, während er seinen starken Arm um dich legt, dich beschützt und dir Geborgenheit schenkt. Er zieht es vor, dir nah zu sein, ganz ohne Druck, einfach mal gehen lassen. Er strebt nach einer behaglichen und wohligen Nähe, möchte Innigkeit und Vertrautheit mit dir teilen. Und das vielleicht Wichtigste: Beim Kuscheln mit dir darf er ganz sein, wer er ist.

Typ 2:

Der Kuschel-Skeptiker Doch dann kennen wir auch ihn, den Kuschel-Skeptiker. Und vielleicht kennst du ihn ebenso gut wie wir. Dem Skeptiker ist das innige Schmusen oft lästig. Dein Kopf auf seiner Brust wird irgendwann so schwer, dass er – laut eigener Aussauge – keine Luft mehr bekommt und auch deine wunderschönen, langen Haare in seinem Gesicht scheinen ihn schier verrückt zu machen – nicht zuletzt, weil er den Fernseher nun nicht mehr sehen kann. Und irgendwie ist es ihm auch alles viel zu warm, so eng umschlungen. Aber deine Füße, die sind definitiv zu kalt. Der Skeptiker ist demnach nicht gerade entscheidungsfreudig. Und wenn er sich dann trotzdem zum Kuscheln überwindet, dann muss es laut ihm aber auch noch Sex obendrauf geben.

Aber muss Kuscheln denn eigentlich immer zum Sex führen? Die Antwort lautet: Nein. Denn das Kuscheln selbst kann bereits eine große Wirkung erzielen. Das gängige Klischee besagt jedoch, dass Frauen dieser Form von Körperkontakt mehr zugetan sind als Männer. Doch Letztere sollten sich – zumindest ihrer Partnerin zuliebe – diesem zwischenmenschlichen Gebiet nähern. Denn es ist nicht einzig und allein der Sex, der dich und deinen Partner zusammenhält. Es geht um den Austausch von Zärtlichkeit im Gesamten. Denn all das, was dazugehört, schafft bereits Vertrauen und Intimität. Also ist es gar nicht notwendig, die eigene Beziehung über das Sexleben zu definieren. Auch das gemeinsame Kuscheln ist bedeutsam und sollte als eigenständiger Akt gepflegt werden. Vielleicht ist es für dich ja schon längst selbstverständlich, dass Kuscheln keine Einleitung für anschließenden Geschlechtsverkehr ist. Viele Männer scheinen dies jedoch noch nicht so richtig verstanden zu haben; das Kuscheln interpretieren sie eher als Startschuss.

So machst du ihn zur Kuschelmaus Wenn du darunter leidest, dass dein Partner auch ganz gut ohne Kuscheln auskommt, dann raten wir dir, zunächst einmal herauszufinden, woran das liegen könnte. Vielleicht weiß dein Partner nämlich gar nicht so richtig, wie er auf dein Bedürfnis nach Nähe reagieren soll. Das könnte

daran liegen, dass er solche körperlichen Zärtlichkeiten in seiner Kindheit eher seltener erlebt hat, was dir wiederum eine tolle Chance eröffnet, ihm zu zeigen, wie schön das sein kann. Warte nicht allzu lang damit, das Thema offen anzusprechen. Und am besten tust du es auch nicht in der entsprechenden Situation, sondern wartest auf einen „neutralen“ Moment, in dem die Gefahr eines Streits geringer ist. Kläre mit ihm Begriffe wie „Kuscheln“, „Vorspiel“, „Sex“ und was dir noch so einfällt. Und frage ihn, was er sich genau darunter vorstellt. Dass er das Kuscheln möglicherweise mit Sex verknüpft, kann auch auf einem Missverständnis zwischen euch beruhen. Wir sprechen hier jedoch nicht von einer klaren Absage dem Sex gegenüber. Und so solltest du ihm das auch nicht vermitteln. Vielmehr geht es darum, die Bereiche künftig voneinander zu trennen. Dein Partner soll das lernen, was du schon ziemlich gut kannst: Das Kuscheln an sich wertzuschätzen. Viele Männer mögen es nicht, Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit auszutauschen und du kannst deinem Partner eben auch nicht alles abverlangen. Aber vielleicht findet ihr einen gemütlichen Ort in eurem Zuhause, an dem ihr ganz für euch nach Herzenzlust kuscheln könnt. Und wenn er dann immer noch meckert, dass ihm der nötige Komfort fehlt, wenn ihr eng umschlungen beieinander liegt, dann könnte eine neue Position die Lösung sein. Versucht es mit der Löffelchen-Stellung, legt euch gegenüber und verschlingt nur die Beine ineinander. Probiert euch aus und macht es euch so richtig kuschelig. Das wird wunderbar!

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SCHMERZEN

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nach dem Sex, das sind die Ursachen

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Am Sex haben die meisten Menschen Freude. Doch immer wieder kommt es vor, dass Frauen, seltener Männer, während oder nach dem Sex Probleme haben. Etliche Ursachen können Irritationen auslösen und die Beschwerden müssen nicht zwangsläufig auf eine Krankheit hinweisen. Meistens kann das Problem schnell behoben werden und der Spaß am Miteinander stellt sich rasch wieder ein.

1. Wilder Sex Ist die Scheide zu trocken, kann es beim Eindringen zu mechanischen Reizungen kommen. Das kann beispielsweise an einem zu kurzen Vorspiel liegen. Abhilfe schafft hier – außer natürlich die Lust aufeinander – ein wenig Gleitgel oder einfach mehr Zeit füreinander. Ebenso kann durch wilden Sex gelegentlich der Gebärmuttermund und die Gebärmutter gereizt werden, und das führt zu Unterleibsschmerzen. Und weil die meisten Menschen beim Verkehr nicht merken, wie sehr sie sich anstrengen, ist selbst Muskelkater eine mögliche Ursache für Beschwerden im Bauchbereich. Treten die Schmerzen erst am nächsten Tag auf, ist dies wahrscheinlich der Grund.

2. Die Regel Vor und während der Periode ist der Hormonhaushalt der Frau verändert. Geschlechtsverkehr wird dann, obwohl die Frau Lust hat, gelegentlich als unangenehm und schmerzhaft empfunden. Das ist zwar nicht schön, aber ungefährlich. Vielleicht ist es eine Lösung, in dieser Zeit auf die Penetration zu verzichten und auf andere Methoden zur Befriedigung zurückzugreifen. Das ist spannend und bereichert das Sexualleben.

3. Vaginismus

3. Wechseljahre Auch in den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt der Frau. Die Scheide wird trockener und das Eindringen des Gliedes kann schmerzhaft sein. Hier hilft eine Gleitcreme oder eine Hormonbehandlung.

4. Zu enge Kleidung Manchmal belasten enge Hosen oder Einlagen das Gewebe so sehr, dass die Reizung beim Sex die Vorschädigung bis zur Schmerzgrenze verstärkt. Weite Kleidung ist ohnehin bequemer und zudem besser, als keinen Sex zu haben.

5. Fehlende Entlüftung Je nachdem, wie das beliebte Rein-Raus-Spiel gespielt wird, pumpt der Penis des Mannes nach und nach Luft in die Vagina der Frau. Wenn diese nicht herausgelassen wird, dann macht diese Beschwerden. Vergleichbar mit Blähungen, die nicht abgelassen werden können. Dies waren die wahrscheinlichsten Ursachen, die für Schmerzen sorgen können, ohne dass Krankheiten vorliegen. Besonders bei jungen Frauen, die noch nicht viel Erfahrung haben, können diese Symptome verwirren. Doch keine Sorge, fast immer sind es ganz banale Dinge, die für das Unwohlsein in Frage kommen. Wichtig ist aber, dass bei starken Schmerzen, auch wenn natürliche Auslöser hinter den Beschwerden vermutet werden, umgehend ein Arzt aufgesucht wird!

In Folge noch einige Möglichkeiten, die eine Erkrankung als Grund haben. Dies soll natürlich nicht die Beratung des Mediziners ersetzen, sondern lediglich als Orientierung bei ungewohntem Empfinden dienen.

1. Infektionen Bakterien und Pilze können die Geschlechtsregion befallen und dort für Juckreiz sorgen. Gut verständlich ist, dass Sex dann ein eher unangenehmes Erlebnis ist, das womöglich für nachhaltige Schmerzen sorgt. Zum Glück gibt es heute gegen fast jeden Infekt ein wirksames Mittel, das den Erreger schnell und konsequent abtötet. Ein Besuch bei einem Arzt ist im Zweifelsfall erforderlich, zumal sich die Keime ohne Behandlung vermehren und andere Sexualpartner anstecken. Dies gilt insbesondere für typische Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Herpes, Feigwarzen oder Syphilis. All diese Krankheiten sind heilbar, aber definitiv eine Sache des Facharztes.

2. Allergien Neben Allergien gegen Metalle, Pollen und Tierhaare gibt es auch eine Allergie gegen Sperma. Das ist eine sehr unschöne Angelegenheit, besonders wenn die Nähe zueinander gesucht wird. Manchmal hilft nur der mit Kondomen geschützte Verkehr. Doch auch Unverträglichkeiten gegen Präservative und manche Gleitmittel sind möglich. Duftöle und billiger Intimschmuck machen regelmäßig Probleme und sollten im Intimbereich nicht verwendet werden.

Mit Vaginismus wird das Verkrampfen der Scheidenmuskulatur bezeichnet. Er tritt aufgrund physischer und psychischer Probleme auf. Auch bei Frauen, die mit der Penetration einverstanden sind und ihren Partner mit Vorfreude erwarten, kann es dazu kommen. Zum Glück ist es möglich, auch diese Krankheit erfolgreich zu behandeln.

4. Zysten Nicht jede Zyste, die sich im Unterleib bildet, ist gefährlich. Beim Sex aber können Druckgefühle und Schmerzen auftreten. Besonders, wenn er innenliegend, stechend und langandauernd ist, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen.

5. Endometriose Normalerweise wird die Schleimhaut der Gebärmutter mit der Regelblutung ausgeschieden. Passiert dies nicht vollständig, kann es zu schmerzhaften Verwachsungen kommen. Auch hier kann der Arzt helfen. Abschließend möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass Probleme nach dem Geschlechtsverkehr immer wieder auftreten und meistens ganz natürliche Ursachen haben. Nur bei wiederkehrenden, unerklärlichen oder starken Schmerzen solltest du nicht zögern und einen Gynäkologen aufsuchen.

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Natron Was das Wundermittel alles kann Natron im Haushalt: Die Küche

Unter der gängigen Bezeichnung Natron versteckt sich Natriumhydrogencarbonat (mit der chemischen Formel NaHCO3). Das Pulver, welches im Handel meist als Speisesoda, Backsoda, Backnatron oder Speisenatron angepriesen wird, darf nicht mit Natriumcarbonat (nur Soda) verwechselt werden. Das Pulver findet vielfältige Arten der Verwendung, unter anderem in der Lebensmitteltechnik aber auch in der Medizin, der Sportlerernährung und im Haushalt. Wir haben für dich die wichtigsten Verwendungsmöglichkeiten von Natron zusammengefasst.

Wir konzentrieren uns hier auf kleine Tipps zur Anwendung von Natron, welche dir das Leben in der Küche leichter machen sollen: - Angebrannte Speisereste in den Töpfen: Jeder kennt dieses Problem. Das Essen ist an den Töpfen angesetzt, die Reinigung ist mühsam und geht nur schleppend voran. Unser Tipp: Ein Esslöffel Natron in einem Liter Wasser auflösen und anschließend aufkochen lassen. Die Speisereste werden sich nun super einfach entfernen lassen. - Kalkflecken und Verkalkungen in der Küche? Kein Problem. Eine Paste, die du aus Natron und Wasser anmischen kannst, schafft Abhilfe!

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- Karottenschälen leicht gemacht: Du legst die Karotten in kochendes Wasser, gibst pro Liter Wasser einen halben Teelöffel Natron hinzu, nimmst die Karotten nach kurzer Wartezeit heraus und schreckst sie ab. Anschließend kannst du die Schale einfach abziehen. - Eier einfacher schälen: Ein Teelöffel Natron im Wasser beim Eierkochen sorgt dafür, dass das Ei deutlich einfacher zu schälen ist. - Nach einem langen Abend beim Kochen in der Küche stinken deine Hände. Unzählige Zwiebel und Knoblauchzehen wurden geschält, geschnitten und gepresst. Der hartnäckige Geruch kann sich für Stunden halten, egal wie sorgfältig du dir die Hände mit Seife wäschst. Ein wenig Natronpulver mit ein paar Tropfen Wasser zwischen den Händen verreiben, einwirken lassen und abwaschen - im Nu sind deine Hände wieder wohlriechend!

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Was ist Natron überhaupt?


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Ajouré Lifestyle tipp Natron im Haushalt: Sonstige Anwendungen - Schuhe mit Schweißgeruch: Auch du wirst es kennen: Nach einem langen Tag in den Schuhen kannst du machen was du willst, die Schuhe müffeln vor sich hin. Egal ob Schuhdeo oder Auslüften, nichts schafft Abhilfe. Doch: Streu einfach etwas Natron hinein und schütte es morgens wieder aus. Der Geruch wird so neutralisiert. - Schuhe reinigen mit Natron? Ja, auch dies ist möglich. Vor allem für Schuhe aus Textil, die nicht in der Waschmaschine gereinigt werden dürfen, ist das eine perfekte Lösung. Etwas Natron auf einem feuchten Schwamm aufnehmen und damit die Schuhe (vor allem die hellen Teile) sanft einreiben. Im Bedarfsfall etwas einwirken lassen und später mit einem feuchten Tuch und klarem Wasser abwischen. Diese Reinigung funktioniert auch hervorragend bei Ledersandalen und schwarzen Abdrücken von den Zehen auf der Sohle. - Kleberreste entfernen: Meist wird zum Entfernen von Kleberresten Nagellackentferner auf Aceton-Basis verwendet. Immer mehr Nagellackentferner steigen allerdings auf weniger aggressive Mittel um, weswegen dieses Hausmittel häufig nicht mehr angewendet werden kann. Wir empfehlen: Halbiere eine Zitrone und reibe die Schnittfläche mit etwas Natron ein. Anschließend kannst du mit der Schnittfläche über die Kleberreste fahren und diese einfach entfernen. - Insekten auf der Autoscheibe: Vor allem im Frühsommer ist die Situation extrem. Nach einer kurzen Ausfahrt über das Land ist die Windschutzscheibe von oben bis unten mit toten Insekten verklebt, der Anblick ist nicht appetitanregend und die Sicht ist eingeschränkt. Meist können die Insekten nur mit speziellen, teuren Reinigungsmitteln entfernt werden. Doch etwas Natron-Pulver auf einem feuchten Lappen schafft Abhilfe und die Windschutzscheibe ist im Nu wieder sauber.

Natron zur Körperpflege Man sollte meinen, ein Mittel, welches so gut zur Reinigung im Haushalt geeignet ist, wäre äußerst aggressiv und nicht zur Körperpflege geeignet? Weit gefehlt. Das Wundermittel Natron ist sogar sehr schonend zur Haut.

Kaiser Natron 250 g 1,59 €

- Unverträglichkeiten auf Parfüme und Zusatzstoffe? Die einfachste Lösung lautet Natron: Löse einfach vier Teelöffel Natron in einer Schüssel Wasser auf und reinige dir damit das Gesicht. Die Reinigung ist äußerst effektiv und die Haut fühlt sich weich und entspannt an. Das Natron aktiviert gleichzeitig den Rückfettungsmechanismus der Haut. - Zähneputzen und Natron: Etwas Natron-Pulver auf der Zahnbürste kann Zahnbeläge reduzieren und das Weiß der Zähne verstärken. Aggressive Säuren im Mundinnenraum werden neutralisiert und so der Schutz vor Karies gewährleistet. - Lästige juckende Mückenstiche? Auch hier ist Natron die Lösung. Einfach einen Brei aus Wasser und Natron anmischen und direkt auf die Stiche reiben. Sowohl der lästige Juckreiz als auch die Schwellung werden im Nu verschwinden! - Entspannung pur: Das Basenbad mit Natron! Du kannst dir eine wunderbare Entspannung gönnen, indem du in etwa 100g Natron in dein Vollbad streust. Willst du dazu eine angenehme Duftnote haben, empfehlen wir dir fünf bis zehn Tropfen eines reinen ätherischen Öls deiner Wahl (am besten natürlich aus biologischem Anbau). Bei einem solchen Basenbad werden die Hautporen durch das heiße Wasser geöffnet, der hohe PH-Wert (durch das Natron) regt die Durchblutung der Haut an. Unser Spezial-Tipp: Streue das Natron nicht direkt in das Wasser, sondern verwende es in der Badewanne liegend als Peeling und reibe dich damit ein. Dadurch werden abgestorbene Hautzellen entfernt und die Wirkung des Natrons noch zusätzlich verstärkt.

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Buchtipp: Das Natron-Handbuch: Ein Mittel für fast alles: Mehr als 250 Anwendungen für den umweltfreundlichen Alleskönner in Haushalt, Küche, Bad und Garten 14,95 €

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DIE 10 BESTEN

Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas. Im wahrsten Sinne des Wortes: Denn die vielen Gelder, die täglich in die Wüstenmetropole getragen werden, verbleiben eben da. So mancher Traum ist am Roulette-Tisch geplatzt, andere wiederum sind mit der notwendigen Portion Glück beim Blackjack wahrgeworden. Das Glücksspiel schreibt die besten Geschichten. Dass die Film- und Fernsehbranche auf den Zug aufgesprungen ist, verwundert kaum. Zahlreiche Produktionen behandeln die Branche, zeigen sie von ihrer farbenfrohen als auch niederschmetternden Seite. Grund genug für uns, die besten Filme ausfindig zu machen und für spannende Abende vor dem Flachbildfernseher zu garantieren!

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Der Trumpf der Stochastik: 21 (2008)

Mit Staraufgebot zu den Millionen: Ocean’s Eleven (2001)

Glücksspiele basieren auf Mathematik. Jeder Spieler besitzt eine leicht unterdurchschnittliche Gewinnchance, kann jederzeit erfolgreich sein, aber auch viel Geld einbüßen. Dass Casinos derart hohe Einnahmen verzeichnen, liegt in den meisten Fällen an Gier und Unwissen. Das MIT Blackjack Team bewies, dass es auch anders geht! Eine Gruppe von Studenten aus Massachusetts machte sich die Technik des Kartenzählens zu eigen und erleichterte reihenweise Casinos durch einen kleinen stochastischen Trick. Die Geschichte wurde derart legendär, dass sie anno 2008 mit Top-Besetzung verfilmt wurde. Mit Jim Sturgess, Kevin Spacey und Laurence Fishburne in den Hauptrollen wurden am Box Office über 150 Millionen Dollar eingenommen.

Ocean’s Eleven stellte zu Beginn des Jahrtausends die vielleicht größte Ansammlung an Filmstars aller Zeiten dar. George Clooney scharte unter anderem Brad Pitt, Matt Damon und Julia Roberts um sich, um den Casino-Besitzer Andy Garcia auszurauben. Das Glücksspiel selbst wird eher als Randerscheinung präsentiert. Doch die tollen Aufnahmen des Bellagios lassen jedes Zockerherz höherschlagen. Im Fokus der Produktion steht die Gerissenheit, mit der das Team den Millionencoup landen möchte – allerlei Irrungen und Wirrungen inklusive. Aber eben davon zehrt Vegas: Mit etwas Glück und Planung kann sich das Leben für immer verändern! Auch wenn wir dir selbstverständlich keinen spektakulären Raubzug nahelegen möchten.

https://youtu.be/fJYiw1ta6vQ

https://youtu.be/ZaXp5g3rhJ4

Fotos: Nejron Photo / stock.adobe.com; Sony Pictures Germany; Warner Bros Gmbh; Universum Film Gmbh; Channel Four Films; Universal Pictures

CASINO- UND ZOCKER-FILME


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Casino mal anders: Der Croupier (1998) Kein Vegas, dafür London: Der Croupier ist ein weiterer Film, der sich auf die Schattenseiten der Branche bezieht. Jack Manfred (Clive Owen) ist ein erfolgloser Autor, der einen Job als Croupier annimmt und sich immer weiter in düsteren Machenschaften verliert. Wollte er sich anfangs nur inspirieren lassen und Geld verdienen, geraten Berufs- und Privatleben auf einmal gleichermaßen aus den Fugen. Reichtum und blinkende Lichter? Nicht in diesem Film! https://youtu.be/LDWzeq5QGiA

Nervenkitzel am Pokertisch: James Bond 007 – Casino Royale (2006) Das Glücksspiel begeistert nicht nur uns Normalsterbliche. Selbst Stars und Sternchen geben sich gern dem Glamour hin, der von renommierten Spielbanken ausgeht. Wusstest du etwa, dass James Bond ein leidenschaftlicher Zocker ist? In der Vergangenheit verging kaum ein Film ohne seine Präsenz in einem Casino! Sei es, um ein Turnier zu gewinnen oder Schurken auf den Zahn zu fühlen. Anders als bei Ocean’s Eleven wurden die Casinoszenen leider ausschließlich im Studio gedreht. Trotzdem fühlen sich regelmäßige Gäste der Edeletablissements umgehend wohl, wenn sie 007 an den Texas-Hold’em-Tischen sehen. Spannender ist nur noch die eigene Teilnahme! https://youtu.be/rSUm_uL20dE

Von Licht und Schatten: Rounders (1998)

Höhen und Tiefen: Casino (1995)

Kaum ein Film zeigt die Glücks- und Pechsträhnen in Casinos so gut auf wie Rounders. Mike Dermott (Matt Damon) ist ein geschickter Pokerspieler, der sein Geld bei illegalen Turnieren verdient und von der World Series of Poker träumt. Ein bekannter Kniff kommt ihm gelegen: Poker ist nicht bloß ein Glücks-, sondern primär ein Strategiespiel. Sogar schlechte Hände können mit einem guten Bluff für den Gewinn sorgen. Später verschätzt sich Dermott mit einer fantastischen Hand und hinterfragt seine bisherige Leidenschaft. Poker oder Universität? Beides gestaltet sich zunehmend schwieriger.

Martin Scorsese hat ein hervorragendes Händchen für Gangster und zwielichtige Angelegenheiten. Casino ist der bekannteste und möglicherweise beste Mafiafilm, der jemals gedreht wurde. Sam „Ace“ Rothstein (Robert De Niro), der sein Geld als Schlitzohr beim Wetten verdient, erhält den Auftrag, das Casino Tangiers zu leiten und erledigt seinen Job so gut, dass ganz Vegas verzaubert ist. Bald werden seine schmutzigen Geschäfte jedoch allzu offensichtlich. Gepaart mit privaten wie familiären Problemen ergibt sich ein Cocktail, der schwer zu verdauen ist und zahlreiche Leben kostet. Sämtliche Casino-Szenen wurden im berühmten Riviera gedreht.

https://youtu.be/ldaLeV_RuzU

https://youtu.be/ZLdEAARR9XU AJOURE MAGAZIN SEITE:

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Poker und Drogen: Bube, Dame, König, grAS (1998) Im Casino kannst du viel gewinnen, aber genauso schnell alles verspielen! Diese Erfahrung sammeln vier Freunde, die ihr Geld mit kleinen Betrügereien aller Art ergaunern. Dann jedoch kommt alles anders: Es dauert nicht lang, da hat das Quartett beim Pokern einen Riesenberg Schulden angehäuft, den es konsequent binnen sieben Tagen bei der Mafia abzubezahlen gilt. Sollte das Unternehmen misslingen, droht der Verlust sämtlicher Finger. Fortan versuchen die Freunde, das Geld durch gestohlenes Marihuana anzuhäufen – und stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste. Unser Tipp: Sei vorsichtig, wo und mit wem du spielst!

Pechvogel mit Charme: The Cooler – Alles auf Liebe (2003)

Stets am Limit: The Gambler (2014)

Bernie Lootz (William H. Macy) hat Pech – und zwar eine ganze Menge davon! Eben deshalb hat er über die Jahre hohe Schulden gemacht, die er nunmehr im Casino abarbeitet. Sein Unglück gilt dort als Talent. Denn Bernie hat die einzigartige Gabe, seine Umwelt mit Pech anzustecken. Dementsprechend wandert er von Tisch zu Tisch, sieht Spielern beim Roulette oder Blackjack zu und provoziert unbewusst ihre Verluste. Dabei ist er im Grunde ein netter und freundlicher Mann, der von seinem Boss ausgenutzt wird. Eine charmante Satire, die mit den Schattenseiten klassischer Casinos spielt!

Spielsucht ist das gefährlichste Problem, das mit dem Glücksspiel einhergehen kann. Das weiß auch Jim Bennett (Mark Wahlberg), der längst das Erbe seines Großvaters verspielt hat und auf nichts als einen Schuldenberg blickt. Schlimmer noch: Er spielt mitunter in illegalen Casinos, in denen niemals sicher ist, ob er am Ende des Tages überhaupt auf eine Auszahlung seiner Gewinne spekulieren darf. Die Szenen am Roulettetisch sind magisch – wenngleich sie stets mit einer negativen Sicht skizziert werden. Aber Risiko gehört beim Casinobesuch nun einmal dazu! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

https://youtu.be/I1gLFd9zeKM

https://youtu.be/u7rcsaOhoaU

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Als Poolprofi zum Oscar: Die Farbe des Geldes (1986) Die Farbe des Geldes ist kein traditioneller Casinofilm. Im Grunde nimmt das Glücksspiel sogar eine nur untergeordnete Rolle ein. Dennoch möchten wir den Film in diese Liste aufnehmen, weil allein die Besetzung für sich spricht: Unter der Regie von Martin Scorsese entdeckt Paul Newman das Talent von Tom Cruise und bildet ihn prompt zum erfolgreichen Poolbillardspieler aus. In Nebenrollen fungieren unter anderem Forest Whitacker und Iggy Pop! Newman ist derart großartig, dass er für seine Rolle den Oscar für den besten Hauptdarsteller erhielt. Verdient, wie wir finden!

Fotos: kalligra / stock.adobe.com; Alamode Film; Paramount Pictures Germany; Universal Pictures Germany; Touchstone Pictures

https://youtu.be/xEn2f0sFq1E


Foto: Olesia Bilkei / stock.adobe.com


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Mit diesen Tricks holst du alles aus Spotify heraus Ajouré Tech

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1. Musik offline anhören

2. MP3s ohne Abo herunterladen

Das wissen wahrscheinlich viele nicht, aber du kannst die Songs von Spotify auch offline hören. Allerdings benötigst du dafür ein Premium-Abo. Unter „Einstellungen“ und dann „Wiedergabe“ aktivierst du den Offline-Modus. Diese Einstellung trennt das Programm von deinem Gerät. Nützlich, wenn du Datenvolumen sparen möchtest. Als Premium-Mitglied hast du auch die Möglichkeit, ganze Playlisten und Songs herunterzuladen. Dafür klickst du einfach auf den „Herunterladen“-Schalter.

Auch ohne Premium-Abo ist es möglich, ganze MP3s herunterzuladen. Dafür gibt es das Programm „Recordify“. Das Programm schneidet beim Hören mit und speichert die Songs als MP3 auf der Festplatte ab. Anschließend lassen sie sich zum Beispiel auf einen klassischen MP3-Player übertragen. https://www.recordify.de/

3. Sound richtig einstellen Hole das Beste aus der Musik heraus, indem du die Sound-Einstellungen verwendest. Unter „Einstellungen“ → „Soundqualität“ wählst du zwischen verschiedenen Bitrates. Je höher, desto besser ist der Sound. Dadurch steigt aber auch das Datenvolumen. 96 KBit/s ist normal, 320 KBit/s ist die höchste Einstellung.

Fotos: Eugenio Marongiu; Andrii A; Oleksii / stock.adobe.com; AJOURE´ Redaktion / Spotify App Screenshots

Spotify ist der größte Musik-Streaming-Dienst der Welt. Mehr als 200 Millionen Menschen hören mit ihm täglich Musik. Der Streaming-Dienst spielt nicht einfach nur Musik ab. Er bietet auch verschiedenste Funktionen, von denen die meisten wahrscheinlich nichts wissen. Mit unseren 15 Tipps und Tricks holst du das Beste aus deinem Spotify-Abo heraus.


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4. Eigene Musik hochladen Das Musikangebot von Spotify ist riesig, kennt aber nicht jeden Song. Für die Hipster unter euch gibt es die Möglichkeit, Musik hinzuzufügen, die der Dienst nicht kennt. Unter anderem lassen sich Playlists von iTunes und dem Windows Media Player importieren. Auch der Import aus einem Ordner mit lokaler Musik ist möglich. Für Smartphone-Nutzer besteht der Dienst nur bei einem Premium-Abo. Hierzu müssen die Songs zuerst über die Spotify-Desktop-Version einer deiner Playlisten hinzugefügt werden. Nun kannst du sie auch per Smartphone über diese Playlist auf dein Gerät laden.

6. Playlists mit Freunden bearbeiten Dass du deine Playlists mit deinen Freunden teilen kannst, weißt du bestimmt. Aber vielleicht nicht, dass du mit deinen Freunden Playlisten gemeinsam bearbeiten kannst. Dazu klickst du auf das Optionen-Symbol bei der Playlist und auf „Gemeinsame Playlist“. Anschließend auf „Teilen“ und „Playlistlink kopieren“. Alle, die den Link erhalten, können nun die Playlist bearbeiten.

8. Optimierte Sound-Optionen Spotify bietet 22 unterschiedliche Sound-Optionen an. Mit ihnen lässt sich die Klang-Qualität und die Art des Klanges einstellen. Zum Beispiel mit Konzert-Hall oder verstärkten Bässen. Passend zu unterschiedlichen Musikrichtungen. Bei Android findet sich diese Option unter „Soundqualität“ und „Equalizer“, bei iPhone unter „Wiedergabe“.

9. Optimierte Suche Ähnlich wie bei Google gibt es einige Optionen, mit denen du deine Suche präzisieren kannst. Schreibe „artist:“ vor dem Suchbegriff, um gezielt nach Künstlern zu suchen. Mit „track:“ suchst du nach Songs, „year:“ nach dem Jahr, „genre:“ nach Musikstilen, „label:“ nach Musiklabeln, „album:“ nach speziellen Alben und „tag:new:“ nach kürzlich veröffentlichten Alben. Du kannst die Suchbegriffe auch miteinander kombinieren.

5. Playlisten als Wecker auf dem Smartphone Möchtest du von deinen eigenen Playlisten geweckt werden? Dafür gibt es die Spotify-Wecker-App „MyAlarm“ für Android. Der Wecker begrüßt einen morgens auch mit Matheaufgaben und anderen Weckspielen. https://play.google.com/store/apps/details?id=com.kolmajor.alarm

10. Gelöschte Playlisten wiederherstellen Aus Versehen die Playlist gelöscht? Kein Grund, ihr nachzuweinen, denn sie lässt sich einfach wiederherstellen. Unter deinen Kontoeinstellungen auf der Spotify-Webseite findest du den Menüpunkt „Playlists wiederherstellen“. Damit bekommst du deine Playlist wieder.

7. Pausen zwischen den Songs deaktivieren Standardmäßig sind Pausen zwischen den einzelnen Songs eingestellt. Du kannst sie allerdings auch deaktivieren, indem du die Option „Crossfade“ einschaltest. Dann gehen die Songs fließend ineinander über. Möchtest du keine fließenden Übergänge, dann aktiviere die nahtlose Wiedergabe.

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11. Playlist anhand eines Liedes erstellen Gefällt dir dieser eine Songs besonders, hast aber keine Ahnung, ob es mehr von dieser Richtung gibt? Spotify kann dir helfen und automatisch eine Playlist mit Songs zusammenstellen, die ähnlich wie das eine Lied klingen. Dazu drückst du den Finger auf den Song, bis sich ein Menü öffnet. Klicke dann auf „Gehe zu Song-Radio“. Die automatisch erstellte Playlist findest du anschließend unter „Radio“.

12. Auf iPhones mit einem Wisch speichern Auf dem iPhone ist es ganz einfach, Songs mit dem Finger zu verwalten. Wische nach links über einen Song und klicke anschließend auf ein grünes Plussymbol, um ihn zu speichern. Wische nach rechts und der Song landet in der Warteschlange deiner Wiedergabeliste. Mit einem Android-Gerät kannst du lange auf den Song klicken, damit sich das Auswahl-Menü öffnet.

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13. Besserer Sound mit Spotify Connect

14. Songs in einer Playlist sortieren

Wer besseren Sound möchte, spielt die Musik von Spotify über eine Hi-Fi-Anlage ab. Bluetooth macht es möglich, die Musik direkt an die Boxen zu senden. Premium-Accounts können „Spotify Connect“ verwendet, um noch mehr aus dem Sound herauszuholen. Mit Spotify Connect ist der Sound wesentlich besser, da der Dienst die Musik mit 320 KBit/s direkt aus dem Internet streamt. Allerdings muss die Musik-Anlage auch Spotify Connect unterstützen.

Auf Windows lassen sich Songs manuell mit Drag & Drop sortieren. Dazu müssen zuerst Kriterien wie „Künstler“ und „Songs“ ausgeschaltet werden. Du erkennst am grünen Pfeil, welche Kriterien gerade aktiv sind. Klick zwei Mal auf den Pfeil, um ihn zu deaktivieren. Nun kannst du die Playlist von Hand sortieren.

15. Privatsphäre verbessern Normalerweise sehen Freunde auf Facebook, was du auf Spotify hörst, solange der Spotify-Account mit dem Facebook-Account verbunden ist. Legst du hingegen Wert auf mehr Privatsphäre, dann lässt sich das deaktivieren. Bei Windows findest du diese Option unter „Social“. Deaktiviere hier Optionen wie „Spotify“ oder „Facebook“. Spotify verfügt ebenfalls über eine „Private Session“. Damit deaktivierst du alle „Social“-Einstellungen bis zum Neustart der App.

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