#23 – November 2018
Fabian (HIV-negativ)
André (HIV-positiv)
HIV ist unter Therapie nicht übertragbar
– eine riesige Erleichterung für uns beide #wissenverdoppeln →→ Seite 9
WELT-AIDS-TAG 2018: „STREICH DIE VORURTEILE!“ • TAG DER OFFENEN TÜR • DER HIV-HEIMTEST IST DA FUCKING WITH HIV • TRAUMA AIDS • DER NEUE AIDSHILFETEDDY IST DA • WEIHNACHTLICHES BENEFIZKONZERT 2018 • RÜCKBLICK CSD 2018 • PRAXIS VIELFALT • KUKU KOLUMNAS LETZTE WORTE
DIE AIDSHILFE HALLE IST:
BERATUNG
Martin Thiele
Denis Leutloff
Anna Müller
Ronja Abhalter
Geschäftsführung, Referat Primärprävention MSM
Stellv. Geschäftsführung, Referat Sekundär-, Tertiärprävention & Beratung
Referat Primärprävention Allgemeinbevölkerung, Referat Primärprävention Frauen
Referat Sexualpädagogik Multiplikator_innenschulungen
Beratungsstelle Halle Information – Beratung – Betreuung Leipziger Straße 32 06108 Halle (Saale) Öffnungszeiten: Mo.: 10–13 Uhr, 14–16 Uhr Di., Do.: 14–19 Uhr Und nach Vereinbarung
Beratungstelefon Halle: 0345 - 19411
Universitätsklinikum Halle HIV-Sprechstunde Ernst-Grube-Straße 40, HIV-Ambulanz – Innere IV 06120 Halle (Saale) Sprechzeiten: Di.: 14–16 Uhr
(max. 9 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 Cent/ Min. aus den dt. Mobilfunknetzen)
(Ortstarif)
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Naumburg Beratungsangebot Am Markt 12, Raum 305 06618 Naumburg (Saale) Sprechzeiten: Jeden 4. Do., 15–18 Uhr EHRENAMT
SELBSTHILFE
LINKS
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Treffen der Berater_innen Jeden 1. Do., 17–18 Uhr Ort: Beratungsstelle der Aidshilfe
Positiventreffen Treffen für Menschen mit HIV Geschlossene Veranstaltung
Jeden 3. Mittwoch, ab 18 Uhr Ort: Seminarraum der Aidshilfe Email: positivleben@halle.aidshilfe.de
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EDITORIAL Liebe Leser_innen des red.-Magazins, liebe Freund_innen der Aidshilfe Halle, bald schon ist Welt-AIDS-Tag, dann folgt auch gleich das Weihnachtsfest und schon steht der Jahreswechsel vor der Tür. Das Jahr 2018 liegt damit schon bald hinter uns. Und was das für ein Jahr war! Wieder ist allerhand Geplantes und noch viel mehr Ungeplantes, aber stets Aufregendes bei uns passiert. Zu den Höhepunkten zählen auf jeden Fall der spontane Umzug der Beratungsstelle im Sommer, die Verabschiedung von Maarten Bedert, die Begrüßung von Anna Müller im Team und die von uns organisierte erste CSD-Demonstration in Halle seit über 20 Jahren. Auch im HIV-Geschehen ist in diesem Jahr so einiges passiert. Der Bundesgesundheitsminister hat die Übernahme der PrEP durch die Krankenkassen angekündigt, der HIV-Selbsttest wurde hierzulande eingeführt und wird nun in vielen Aidshilfen, Apotheken und Drogeriemärkten verkauft. Beides wird mittelfristig entscheidenden Einfluss auf die Infektions- und Diagnosezahlen haben. Zum Jahresende, an dem es immer etwas ruhiger bei uns wird, schauen wir also zurück und sind stolz auf all das, was wir erreicht und überstanden haben. Und natürlich freuen wir uns auf das nächste Jahr, für das wir schon allerhand Ideen entwickelt und Pläne geschmiedet haben, die wir umsetzen möchten.
nen Blick zurück. Wer nicht beim CSD im September dabei sein konnte oder wer dabei war, den Tag aber gern nochmals Revue passieren lassen möchte, findet einen Rückblick auf einen herrlich sonnigen und notwendig politischen 8. September 2018. Auch den HIV-Heimtest wollen wir euch vorstellen und zugleich das dazugehörige Projekt unseres Landesverbandes mitsamt Smartphone-App präsentieren. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Neues zu berichten. In der Vorstellung der diesjährigen Kampagne zum Welt-AIDS-Tag fordern wir dazu auf, die Vorurteile zu streichen und der Diskriminierung von HIV-Positiven ein Ende zu bereiten. Unsere Gastautorin Rebecca Jackson berichtet, was es heutzutage bedeutet, Sex mit HIV zu haben. Dirk Ludigs, ebenfalls ein immer wieder gern gelesener Gastautor, widmet sich in seinem Text dem Trauma AIDS und der Situation, als schwuler Mann eine HIV-negativer Langzeitüberlebender zu sein.
Auch mit unserer aktuellen Ausgabe der „red.“ werfen wir ei-
Martin Thiele, Geschäftsführer
Spannendes aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft also. Fast wie in der berühmten Weihnachtsgeschichte von Dickens. In diesem Sinne wünschen wir eine besinnliche Lektüre, ein entspanntes Weihnachtsfest im Kreis eurer Lieben und einen guten Rutsch in das Jahr 2019!
NACHRUF Wir nehmen Abschied von Rolf B. * 18.04.1959
† 21.09.2018
Wir stoßen auf ein freies und bewegtes Leben an und rauchen eine Kippe in deinem Gedenken. Vorstand, Mitglieder und Team der AIDS-Hilfe Halle/ Sachsen-Anhalt Süd e.V.
INHALT AIDS-Hilfe Halle / Sachsen-Anhalt Süd..................................... 2
„Ein Leben mit HIV kann lebenswert und
Editorial / Inhalt.................................................................................. 3
positiv gestalten werden.“...................................................16 – 17
WAT 2018: „Streich die Vorurteile!“.................................... 4 – 5
Rückblick CSD-Demonstration.........................................18 – 19
Trauma AIDS............................................................................... 6 – 7
Unser Redebeitrag zum CSD............................................ 20 – 21
Der HIV-Heimtest ist da!................................................................ 8
Praxis Vielfalt......................................................................... 22 – 23
Wissen verdoppeln........................................................................... 9
Kuku Kolumnas letzte Worte........................................... 24 – 25
Tag der offenen Tür..............................................................10 – 11
Welcher Ehrenamtstyp bist du?.................................................26
Der neue Aidshilfeteddy / Weihnachtsbenefiz.................... 12
HIV-Schnelltest-Termine / Impressum......................................27
Fucking with HIV...................................................................14 – 15
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Konzept & Design: dashochhaus.de, Kรถln AM 01.12. IST WELT-AIDS-TAG.DE
AM 01.12. IST WELT-AIDS-TAG.DE
Am 1. Dezember eines jeden Jahres wird international der Welt-AIDS-Tag begangen, um Solidarität mit HIV-positiven Menschen zu zeigen und denen zu gedenken, die seit Beginn der AIDS-Krise in den 1980er Jahren an den Folgen einer AIDS-Erkrankung starben. Seit 1988 – damit also bereits seit 30 Jahren – steht der Welt-AIDS-Tag für ein gesellschaftliches Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung. Denn trotz erstaunlicher medizinischer Fortschritte in der Behandlung von HIV-Infektionen, gehören HIV und AIDS noch keineswegs der Vergangenheit an. So sind weltweit fast 37 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Gerade einmal die Hälfte der weltweit Betroffenen hat jedoch uneingeschränkten Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten, die eine AIDS-Erkrankung verhindern. Seit Beginn der Epidemie sind nahezu 35 Millionen Menschen an den Folgen von AIDS gestorben. Mit fast 50% der HIV-Übertragungen findet die große Mehrheit der Infektionen auf dem ostund südafrikanischen Kontinent statt, doch auch in Ost-Europa und Zentralasien sind die Neuinfektionszahlen in den letzten Jahren wieder gravierend in die Höhe geschnellt. Allein im letzten Jahr haben sich dort 130.000 Menschen mit HIV angesteckt. Verantwortung hierfür tragen Regierungen, die ihre Augen vor der HIV-Epidemie verschließen und repressive Drogen- und Sexualpolitiken betreiben, statt lebensweltorientierte und partizipative Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. In Deutschland, dem Land mit einer der stabilsten und niedrigsten Neuinfektionsraten in Europa, leben heute laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) rund 90.000 Menschen mit HIV. Durch die mittlerweile hochwirksamen antiretroviralen Medikamente ist hierzulande ein gesundheitlich weitgehend problemloses Leben mit HIV möglich. Durch die Therapie haben HIV-positive Menschen heute eine normale Lebenserwartung. Die Medikamente verringern die Viruslast sogar so weit, dass HIV selbst beim
kondomlosen Sex nicht weitergegeben werden kann. Trotz der simplen HIVDiagnostik wissen jedoch rund 15% der HIV-Positiven hierzulande nichts von ihrer Infektion. Da HIV vor allem unwissentlich beim Geschlechtsverkehr übertragen wird, stellt diese Dunkelziffer ein erhebliches Problem dar, wenn es um die Verbreitung von HIV geht. Hinzu kommt, dass die nicht diagnostizierte Infektion die Gefahr einer AIDS-Erkrankung und damit schwerwiegender gesundheitlicher Folgeschäden mit sich bringt. Obwohl in Deutschland heute alle Mittel zu Verfügung stehen, damit niemand mehr an AIDS erkranken muss, kommt es daher immer noch zu 1.000 vermeidbaren AIDS-Diagnosen jährlich. Hierzulande finden sich das Bundesministerium für Gesundheit, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche AIDS-Hilfe und die Deutsche AIDS-Stiftung alljährlich zusammen, um mit einer gemeinsamen Kampagne zum Welt-AIDS-Tag Aufmerksamkeit für die Thematik zu schaffen. In diesem Jahr steht diese unter dem Motto: „Streich die Vorurteile!“. Aufmerksam gemacht werden soll damit auf die noch immer bestehende Diskriminierung und Stigmatisierung, die HIV-Positive auch heute noch in allen Lebensbereichen erleben müssen. Diese Ausgrenzung erschwert nicht nur den Menschen mit HIV ihren Lebensalltag, sondern behindert die HIV-Prävention. Die Kampagne setzt daher auf Aufklärung und möchte aktuelle Bilder vom Leben mit HIV vermitteln, um Unund Halbwissen sowie Berührungsängste abzubauen. Ihr zentrales Anliegen ist deutlich: Es gilt, endlich die hartnäckigen Vorurteile über HIV/ AIDS und Menschen mit HIV/AIDS loszuwerden und solidarisch füreinander einzustehen.
Infos: welt-aids-tag.de
Welt-AIDS-Tag 2018: „Streich die Vorurteile!“
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Trauma AIDS: „Ich bin ein HIV-negativer Langzeitüberlebender“
Bild: busdriverjens (photocase.de)
Dirk Ludigs hat Freunde, Weggefährten und Liebhaber verloren, die an den Folgen von Aids verstarben. Er sagt: Es ist Zeit, über das Trauma AIDS zu sprechen Ich bin ein HIV-negativer Langzeitüberlebender. Zu dieser Erkenntnis zu kommen war überraschend schwer, sie zum ersten Mal auszusprechen glich an Intensität meinem schwulen Coming-out. Der Gedanke, dass die Aids-Epidemie mein Leben und mich selbst auch ohne HIV-Infektion grundlegend verändert hat, begann so um das Jahr 2005 zu reifen. Damals war ich Chefredakteur des schwulen Magazins DU&ICH und wir machten eine Titelstory über „Barebacking“. Ich begann aufzuschreiben, was mein Unbehagen an all dem war, das um mich herum gerade passierte. Kaum hatte ich damit begonnen, brach die Trauer, die Wut, das unverarbeitete Trauma aus mir heraus, das ich über zwei Jahrzehnte in mich hineingefressen hatte. Ich schrieb:
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„In meinem Keller staple ich die Leichen junger Männer. Die meisten starben lange vor ihrem 30. Geburtstag: Abgemagert und entkräftet, entstellt von Wunden und Abszessen, gedemütigt beim Blick in den Spiegel, von Schmerzen gepeinigt und zerrissen. Manche zeigten gerade in ihren letzten Stunden nie gekannte Größe, andere trafen im Todesbett zum ersten Mal den Lieben Gott, und einer, mein bester Freund, streckte einfach seine ausgemergelte Hand aus, damit ich sie ergreife, und flüsterte, noch immer nicht fassend, dass er
jetzt sterben muss: „Ich möchte doch leben.“ Zwei Stunden später war er tot. Axel wurde 24. In zehn Jahren habe ich zwei Liebhaber an Aids verloren, davon einen, mit dem ich mir ernsthaft ein langes Leben vorgestellt hatte, ein halbes Dutzend enger Freunde und zahllose Bekannte. Ich habe Wohnungen leer geräumt, in denen Müllsäcke voller Medikamente lagerten, genug, um einen Gesunden ins Jenseits zu befördern. Es gab Tage, in denen ich auf einer Krankenhausstation hintereinander fünf Freunde in fünf Zimmern besucht habe. Vom letzten Weggefährten habe ich mich vor drei Jahren verabschiedet. Gestorben wird noch immer. Auch wenn wir es nicht mehr hören und sehen wollen. Über meinen Schmerz, meine Trauer und meine Angst habe ich nicht oft gesprochen. Meine Gefühle kamen und kommen mir lächerlich vor und selbstsüchtig, angesichts der Katastrophe, die um mich herum passierte. Habe ich überhaupt das Recht an meiner Situation zu leiden? Mich hat es schließlich in all den Jahren nicht erwischt. Ich muss doch froh sein. Aber ich bin es nicht. Stattdessen fühle ich mich wie ein Aids-Veteran. Mit vielen anderen Veteranen haben wir – bisher – den zwanzigjährigen Krieg dieses Virus gegen unsere Art überlebt. Wie viele meiner Mit-Veteranen bin ich von meinen Erlebnissen traumatisiert. Aids hat mein Leben auch ohne HIV-Infektion unwiderruflich verändert.
Wie viele HIV-Negative in meinem Alter lebe ich mit einem doppelten Schuldkomplex: Die erste Schuld: Warum lebe ich noch und meine Freunde nicht? Warum bin ich noch immer gesund? Womit habe ich das verdient? Die zweite Schuld ist: So zu denken. Ich weiß, das würden meine Freunde mir nicht verzeihen. Ich weiß, dass hinter diesen Schuldgefühlen der viel beschworene Selbsthass lauert, die Lust auf den eigenen Untergang. Mit vielen anderen Veteranen weiß ich: Diesen Gedanken Raum zu geben heißt, eine Büchse der Pandora zu öffnen. Also verdrängen wir die Schuldgefühle, sperren sie weg, und verschließen mit ihnen oft auch unsere Trauer, unsere Ohnmacht, unsere Angst.“ Wenn ich die Zeilen heute, zwölf Jahre später, lese, spüre ich noch immer die tiefe Verletzung, mit der sie geschrieben wurden, die mich geprägt hat und bis heute prägt. Heute sprechen wir viel über HIV im Alter. In den Achtzigern und Neunzigern glaubten meine hiv-positiven Freunde alle nicht daran, alt zu werden. Aber glaubte ich daran? Inwiefern hat auch das meine Entscheidungen im Leben geprägt? Seit zweiunddreißig Jahren latsche ich mehrmals im Jahr zum HIV-Test und bis heute triggert die Nadel im Arm diese Angst vorm Sterben, die mich vor dreißig Jahren fast verrückt gemacht hat. Obwohl ich weiß, dass HIV schon lange kein Todesurteil mehr ist! Aber ich kann kaum etwas dagegen tun. Wahrscheinlich glaube ich bis heute nicht ans Altwerden: Das Langzeitüberleben hat mich zum Hypochonder gemacht. Jeder Altersfleck ein Hautkrebs, jeder Kopfschmerz ein Tumor. Angst – Trauer – Schuld. Dieser Dreiklang hat
große Teile meines Erwachsenenlebens bestimmt und das teile ich mit vielen der HIV-positiven Langzeitüberlebenden. Nach der Jahrtausendwende aber kam noch ein viertes Gefühl dazu, das mich von ihnen unterschied: Neid. Damals formulierte ich das so:
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Ein ganzes Leben um die Krankheit herum zu kommen, erschien mir von Anfang an unmöglich. Wie bei einem Sandkorn in einer Eieruhr, so sei es auch bei mir nur eine Frage der Zeit, bis ich falle, so glaubte ich. Als ich 1990 die Nachricht bekam, einer meiner Lover aus den Achtzigern liege mit Tuberkulose und Vollbild im Krankenhaus, gab ich mir selbst noch fünf Jahre. Von da an lebte ich in der ständigen Angst vor dem Ausbruch, plagte mich mit Durchfällen, Fieberschüben, Gewichtsverlust. Als ich nach drei Jahren endlich den Mut fand zum Test zu gehen, war ich negativ.
„Mit der Ankunft der Protease-Inhibitoren standen viele, die es eigentlich schon erwischt hatte, vom Totenbett wieder auf und fuhren in Urlaub. Manche gingen dann anschließend zu ihrer ersten Bareback-Party. In den USA, wo ich seit 1996 lebte, auch um mit dem permanenten Sterben um mich herum nicht mehr so konfrontiert zu sein, folgte auf die Entdeckung der Medikamente innerhalb weniger Monate eine epidemische Verbreitung der Sexdroge Crystal-Meth in den schwulen Ghettos und mit ihr einhergehend der Trend zu kondomfreiem Sex. Die Gefahr der Re-Infektion (über die damals noch spekuliert wurde, Anm. des Autors) erschien den überlebenden HIV-Positiven lächerlich klein, im Vergleich zu dem, was sie durchgemacht hatten und dem Schicksal, das für sie vorgesehen war. Ich hatte damals Verständnis für ihre Position. Mehr noch: Aus der früheren Angst um meine Freunde (und um mich) wuchs angesichts der neuen Situation allmählich ein stiller, klammheimlicher Neid auf deren neue Freiheit, die mit dem Positiv-Sein einherzugehen schien. Kondome zu benutzen hieß, ständig an die Angst erinnert zu werden. Positiv sein dagegen verhieß ein Leben jenseits der Angst, ein Leben mit viel gutem, schnellen Sex. Negativ sein ist vielleicht gesund, aber nicht mehr cool. Schon gar nicht, wenn man der letzte ist.“ Das Gefühl, nicht mehr dazuzugehören, führte zu meinem Rückzug. Ich stieg aus der Leder- und SM-Szene aus, mein Sling verschwand im Keller. In den frühen Neunzigern hatte ich selbst noch Sexpartys organisiert, nun mied ich immer mehr die öffentlichen Orte, an denen man in Berlin Sex haben konnte. Snax-Party? Nicht mehr für mich! Ich wollte nicht länger eine ganze Nacht lang aufpassen und mich erklären müssen. Die Aids-Epidemie hatte meine Seele verletzt, doch ich hatte auch eine Community erlebt, die auf der Höhe der Krise Unvorstellbares an Solidarität und Menschlichkeit
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vollbracht hatte. Nun gingen unsichtbare Mauern hoch: HIV-Negative hier, HIV-Positive dort, Kondombenutzer hier, Barebacker dort. Trennwände, gebaut aus Angst, zusammengezimmert mit einer wilden Mischung aus Gesundheit und Moral. Meine Einigelung als HIV-negativer Langzeitüberlebender war perfekt. Vor etwa fünf Jahren geschah etwas Außerordentliches: Ich hatte den ersten Sex ohne Gummi mit einem HIV-positiven Mann unter der Nachweisgrenze. Zugegeben, erst nach dem nächsten HIV-Test war auch das letzte Echo meiner Angst verschwunden. Danach wollte ich diese Erfahrung wiederhaben. Sex, mit einem Positiven allzumal, ohne diese vermaledeite Angst im Nacken – nach dreißig Jahren – das war eine wunderbare Befreiung! Danach war es für mich klar, dass ich auch die PrEP nutzen würde. Sie hat mir zusätzlich meine sexuelle Autonomie zurückgegeben. Beim kondomfreien Sex ohne PrEP musste ich mich noch auf meinen Partner verlassen. „Therapie als Schutz“ und „PreP“ haben beide einen außerordentlich heilsamen Effekt auf mich, den HIV-negativen Langzeitüberlebenden. Ich bin den HIV-positiven Freunden, die mit mir zusammen diese Krise durchlebt und durchlitten haben, emotional und sexuell wieder näher gekommen. Wir sind jetzt, mit zum Teil weit über fünfzig Jahren an einem Punkt angekommen, an dem uns nicht länger der HIV-Status trennt, son-
Gartenweg 32 06179 Teutschenthal OT Zscherben Tel.: 0345 - 690 29 56 Fax: 0345 - 977 28 37 8
dern das gemeinsam Erlebte verbindet. Wir sind zusammen durch eine einzigartige Krise gegangen. In den schwulen Zentren der Achtziger und Neunziger Jahre war die Todesrate höher als in den Schützengräben des ersten Weltkriegs. Nicht alle von uns sind davon traumatisiert worden, aber die Chance ist verdammt hoch. Für viele war es nach einem schwierigen Coming-out in einer schwulenfeindlichen Welt und für manche nach einer gewalttätigen Kindheit bei weitem nicht das erste Trauma, das sie durchlebten. Es ist an der Zeit, dass wir diese Erfahrungen als Grund für unsere seelischen Probleme ernst nehmen, dass wir über sie sprechen, dass wir das Erlebte nicht in der Einsamkeit verdrängen, sondern gemeinsam verarbeiten, egal mit welchem HIV-Status wir durch dieses Leben laufen. Dann werden wir feststellen, davon bin ich überzeugt, dass wir der Welt auch etwas zu geben haben, eine Geschichte, die aus mehr als nur Leid und Tod besteht. Sie ist auch eine Geschichte von Heldinnen und Helden ist, die überlebt haben. Erstveröffentlichung des Artikels im Dossiers zum Trauma Aids: www.magazin.hiv/trauma-aids. Wir danken Dirk Ludigs und der Deutschen AIDS-Hilfe für die Genehmigung zum Abdruck in unserem Magazin! Text: Dirk Ludigs
HIV ist unter erfolgreicher Therapie nicht übertragbar! Der entlastende und entstigmatisierende Fakt soll mit der Kampagne „Wissen verdoppeln“ in die gesamte Bevölkerung getragen werden. Nur einer von zehn Befragten weiß, dass HIV unter Therapie nicht mehr übertragen werden kann – selbst beim Sex! Dies zeigten die Zahlen einer Umfrage der BZgA aus dem Jahr 2017. Die Kampagne will den Fakt der Nichtübertragbarkeit bekannt machen, um Vorurteile und Diskriminierung HIV-positiven Menschen gegenüber abzubauen. Durch die unterschiedlichen Protagonist_innen auf der Homepage wissen-verdoppeln.hiv soll deutlich gemacht werden, dass das Wissen um die Nichtübertragbarkeit bei vielen Menschen für große Erleichterung und Ent-
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Wissen verdoppeln!
spannung im Leben gesorgt hat und immer noch sorgt. Dabei kommen sowohl HIV-positive und negative Botschafter_innen zu Wort. „Wissen verdoppeln“ versteht sich explizit als Mitmach-Kampagne, für die möglichst viele Unterstützer_innen gesucht werden: Auf der Seite wissen-verdoppeln.hiv gibt es einen Bereich, in dem man seine individuelle Geschichte zum Thema erzählen kann. Außerdem gibt es viele spannende Fakten rund um die Nichtübertragbarkeit, die auf den üblichen Social Media Plattformen geteilt und somit verbreitet werden können. Wir freuen uns sehr über den Start dieser Kampagne und hoffen auf viele Unterstützer, damit wir alle gemeinsam das Wissen verdoppeln. Solange bis es alle wissen! 9
Fucking with HIV
Kurz bevor Rebecca Jackson Sex mit ihrem Freund haben will, sagt er ihr: „Ich bin HIV-positiv.“ Über ihren Weg vom ersten Schock zu einer entspannten Sexualität dank Schutz durch Therapie. „Ich muss dir was sagen.“ Das sind nicht die Worte, die ich hören will. Eigentlich überhaupt nicht und schon gar nicht jetzt, wo ich nackt und geil bin, und nicht aus dem Mund, den ich gerade geküsst habe. „Ich bin HIV-positiv.“ Und in meinem Kopf dreht sich „Sterben-Kinder-in-Afrika-Tom-Hanks-Haarausfall-Sterben-superabgemagert“. Das war vor über einem Jahr. Mein Partner, den ich damals einfach weiter küsste, und ich haben seitdem so manche komplizierte Situation durchlebt. Von diesen Erfahrungen möchte ich hier erzählen. Symptome des Stigmas Wie zeigt sich Stigma? Fangen wir ganz vorne an, mit dem Sich-als-positiv-Outen. Nehmen wir mich als „leuchtendes“ Beispiel – zurück zu meinem Partner:
Symbolbild! Die abgebildeten Personen sind nicht Rebecca Jackson und ihr Partner.
Kein „Danke, dass du mir das erzählst!“, kein „Tut mir leid. Aber ich habe gehört, dass das kein Riesenproblem ist. Nimmst du antiretrovirale Medikamente, sodass deine Viruslast unter der Nachweisgrenze ist und HIV nicht übertragen werden kann?“. Stattdessen fühlt er sich zurückgewiesen. Ausgegrenzt. Und ich habe Angst und Vorurteile. Was ist Safer Sex? Kann ich mit jemandem, der HIV hat, Safer Sex haben? Die Antwort ist ein ganz klares Ja! Als Erstes haben wir da eine uralte, sogar vom Vatikan anerkannte Methode: Kondome. Sie bieten guten Schutz gegen die meisten sexuell übertragbaren Infektionen und auch vor HIV, wie wir alle wissen. Aber ich war trotzdem nervös. Was ist, wenn das Kondom reißt? Oder abrutscht? Was ist Safer Sex? „Aber ich war trotzdem nervös. Was ist, wenn das Kondom reißt?“ Die Vorstellung, dass HIV-Positive eine Gefahr für „uns andere“ darstellen, ist immer noch weit verbreitet: „Sie“ könnten „uns“ anstecken.
„Ich bin HIV-positiv.“
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„Äh. Pfff. Okay. Puh. Also, äh, okay, darüber muss ich erst mal nachdenken, bevor wir Sex haben.“
Aber das stimmt nicht mehr. Dank der modernen Medizin heißt HIV-positiv sein heute, eine chronische Krankheit zu haben und je-
Unter der Nachweisgrenze Wenn man sich in Deutschland mit HIV infiziert, bekommt man eine antiretrovirale Therapie (ART) verschrieben. Diese Medikamente blockieren die HIV-Vermehrung und senken die Menge von HIV im Blut. Wie viel HIV im Blut ist, gibt die Viruslast an. Wenn die unter einen bestimmten Wert sinkt, ist HIV zwar noch vorhanden, kann aber nicht mehr nachgewiesen werden. Wenn die Viruslast mindestens sechs Monate unter der sogenannten Nachweisgrenze liegt, kann man andere beim Sex nicht mehr infizieren. Als ich mich näher damit beschäftigte, habe ich in meinen sozialen Communities, sexuellen Communities und selbst unter Mediziner_innen kaum jemanden gefunden, der darüber Bescheid wusste, abgesehen vielleicht von ein paar Spezialist_innen. In der HIV-Spezialpraxis meines Partners zum Beispiel sagt man mir, dass wir keine Kondome benutzen müssen, weil es kein Risiko gibt – er nimmt seine Medikamente regelmäßig ein und seine Viruslast liegt unterhalb der Nachweisgrenze. Bei der Berliner Aids-Hilfe sagen sie das Gleiche. Bei „normalen“ Ärzt_innen dagegen oder in der Klinik für sexuelle Gesundheit bekomme ich zu hören, ich soll Kondome benutzen und eine PrEP machen, das heißt ein Medikament nehmen, das mich vor einer Ansteckung schützt. „Schutz durch Therapie wirkt“ Ein Freund meinte auch: „Da braucht man ja ganz schön viel Vertrauen in die moderne Medizin.“ Vielleicht hat er Recht. Natürlich habe auch ich darüber nachgedacht. Was sagen die Daten?
Studie hinter dem Statement lief über 14 Jahre und beobachtete 393 heterosexuelle Paare, bei denen ein Partner oder eine Partnerin HIV-positiv war und der oder die andere nicht (man nennt das auch serodifferente Paare).
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den Tag eines oder mehrere Medikamente zu nehmen. Und diese Medikamente bewirken, dass man HIV nicht übertragen kann, dass man Kinder haben kann, ohne den_die Partner_in und ohne das Kind zu infizieren, und dass man ein langes, gesundes Leben führen kann.
Die nächste sehr bekannte und häufig zitierte Untersuchung war die PARTNER-Studie. Sie beobachtete 888 serodifferente heterosexuelle Paare und MSM-Paare (Männer, die Sex mit Männern haben). Ausgewertet wurden insgesamt 1.238 „Partner-Jahre“ mit mindestens 58.000 Mal Sex ohne Kondom. Dabei kam es zu keiner einzigen HIV-Übertragung innerhalb der Paare. Hinzu kommen Studien wie HTPN052, Opposites Attract und PARTNER 2. Sie alle bestätigten: Schutz durch Therapie wirkt. Kondome schützen. Medikamente auch. Ich bin eine Verfechterin des Kondomgebrauchs. Die Kondomkampagnen waren entscheidend für Eindämmung der HIV-Epidemie und sind auch weiterhin wichtig für die Prävention von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten. Dennoch habe ich das Gefühl, dass die medizinische Community auch deshalb sehr zögerlich mit neuen Empfehlungen ist, weil sie befürchtet, dass dies als grünes Licht für kondomlosen Sex verstanden wird. Auch wenn ich nicht glaube, dass dann alle die Gummis wegwerfen und „Orgie!“ schreien, so ist doch klar, dass der Kondomgebrauch geschwächt würde. „Niemand wird die Gummis wegwerfen und ‚Orgie!‘ schreien“ Deshalb trete ich ebenso für die Förderung des Diskurses über die HIV-Übertragung und -Prävention ein – und die Bekräftigung des mittlerweile ein Jahrzehnt alten medizinischen Beweises für die Wirksamkeit der antiretroviralen Therapie (ART), die vor einer Übertragung von HIV schützt. Kondome schützen. Die ART schützt. Der einzige Weg, das Stigma zu bekämpfen, ist Aufklärung. Text: Rebecca Jackson
2008 war Pietro Vernazza der erste Arzt, der öffentlich bestätigte: „Eine HIV-infizierte Person … unter einer antiretroviralen Therapie (ART) mit vollständig supprimierter Virämie (wirksame ART) ist sexuell nicht infektiös, d. h., sie gibt das HI-Virus über Sexualkontakte nicht weiter.“ Die
Rebecca Jackson hat ihren Text auf Englisch verfasst. Übersetzung: Literaturtest. Erstveröffentlichung des Artikels auf: https://magazin.hiv/2018/05/10/fucking-with-hiv Wir danken Rebecca Jackson und der Deutschen AIDS-Hilfe für die Genehmigung zum Abdruck in unserem Magazin!
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Der HIV-Selbsttest ist da! Mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt ist die geänderte Medizinprodukte-Abgabeverordnung in Kraft getreten. Am 21. September 2018 hatte der Bundesrat damit grünes Licht für den freien Verkauf von HIV-Selbsttests gegeben. Neben der Möglichkeit des Erwerbs im Onlinehandel werden die sogenannten HIV-Heimtests nun auch in Aidshilfen, Apotheken und bald in Drogerien erhältlich sein.
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Der Selbsttest auf HIV ergänzt die bisherigen Testangebote in Arztpraxen, Gesund-
heitsämtern und Aidshilfen. Er stellt eine verlässliche Alternative zu den etablierten Testmöglichkeiten dar, um schnell und unkompliziert den eigenen HIV-Status zu erfahren. Ganz unabhängig davon, bietet der Test eine sichere und anonyme Gelegenheit für all jene, die sich bisher nicht getraut haben, sich nicht offenbaren möchten oder eine lange Anreise scheuen, zu überprüfen, ob sie sich mit HIV infiziert haben. Vor allem da Sachsen-Anhalt eine der bundesweit größten Dunkelziffern an nicht diagnostizierten HIV-Infektionen hat, begrüßen wir
Ein HIV-Selbsttest ist ein Test, der sich – wie der Name schon sagt – ganz einfach selbst durchführen lässt, so zum Beispiel auch daheim. Dabei wird etwas Blut aus der Fingerkuppe entnommen und in eine Testapparatur gegeben. Der HIV-Selbsttest zeigt das Ergebnis nach ungefähr 15 Minuten an. Wie andere übliche Testverfahren auch, weist der Selbsttest das HIV nicht direkt nach, sondern die Antikörper gegen das Virus. Doch Achtung: Die Antikörper bilden sich erst nach einiger Zeit. Der Test kann daher erst 12 Wochen nach einer möglichen Ansteckung eine HIV-Infektion sicher ausschließen. Das Ergebnis „HIV-negativ“ ist also erst nach 12 Wochen zuverlässig. Eine bestehende HIV-Infektion nachweisen kann er oft schon früher. Die Selbsttests sind sogar so empfindlich, dass sie in seltenen Fällen überreagieren. Sie zeigen dann ein reaktives (positives) Ergebnis an, obwohl keine Infektion vorliegt. Daher muss er durch einen weiteren Labortest bestätigt werden. Dieser Bestätigungstest kann in einer Arztpraxis oder im Gesundheitsamt gemacht werden. Erst wenn auch dieser Test positiv ausfällt, liegt eine gültige Diagnose auf HIV vor. Wir raten, nur solche HIV-Selbsttests zu verwenden, die das CE-Prüfzeichen der Europäischen Union haben, für die Anwendung durch Laien konzipiert und in Europa als Selbsttest zugelassen sind. Produkte, die diese Kriterien erfüllen und zudem von
der Deutschen AIDS-Hilfe als zuverlässig eingestuft wurden sind der „EXACTO HIV-Selbsttest“, der „Autotest VIH“ und der „INSTi HIV-Selbsttest“. Trotz der simplen Handhabung aller Verfahren ist es vor der Durchführung ratsam, die Gebrauchsanweisung gut zu lesen, um Anwendungsfehler zu vermeiden.
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als Aidshilfe die Einführung des Selbsttests sehr.
Bei Unklarheiten ist es selbstverständlich möglich, den Test das erste Mal in unserer Beratungsstelle unter unserer Anleitung durchzuführen. Gern beraten wir auch umfangreich bei offenen Fragen. In jedem Fall– ganz gleich ob positives oder negatives Testergebnis – stehen unsere Berater_innen natürlich auch telefonisch oder online zur Verfügung. Außerdem: Der Landesverband der Sachsen-Anhaltinischen Aidshilfen hat in Kooperation mit den beiden regionalen Aidshilfen ein eigenes Heimtest-Projekt ins Leben gerufen. Unter www.selbsttest-hiv.de besteht daher auch die Möglichkeit, den Selbsttest im Online-Shop zu erwerben. Der Vorteil zu anderen Angeboten ist, dass ihr bei dem Test nicht allein gelassen werdet. Das Projekt beinhaltet nämlich eine eigens dafür programmierte Test-App, die kostenfrei in App-Stores heruntergeladen werden kann. Mit dieser kann der Test nicht nur ganz bequem nach Hause bestellt werden. Sie beinhaltet zudem ganz praktische Tipps zu Safer Sex, Gebrauchsanweisungen sowie eine Testauswertung. Sollte bei einer Testdurchführung dann doch ein reaktives Ergebnis herauskommen, könnt ihr dank der App direkten Kontakt zu zum Berater_innenteam der regionalen Aidshilfen aufnehmen. Dabei könnt ihr uns entweder via WhatsApp-Chat, Email oder Telefon erreichen. Gemeinsam schauen wir dann, wie es nach dem Selbsttest-Ergebnis nun weitergeht. Informationen, Onlineshop und Download der App: www.selbsttest-hiv.de
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EINLADUNG zum Tag der offenen Tür
Am 30.11.2018 bieten wir allen Kooperationspartner_innen, Freund_innen des Vereins sowie allen Interessierten die Gelegenheit, unsere neuen Räumlichkeiten zu besuchen und sich mit unserer Arbeit vertraut zu machen. Vorstand und Team laden im Rahmen des Welt-AIDS-Tages zum Tag der offenen Tür in unsere Beratungsstelle ein. Von 10:30 bis 15:00 Uhr stehen unsere Türen für alle offen, die einen Blick auf Aidshilfearbeit werfen, mit uns ins Gespräch kommen und sich auf den neues14
ten Stand bringen wollen. Dafür bereiten wir unsere Räume thematisch auf. Um 11 Uhr starten wir mit einem Sektempfang in den Tag. Zu Beginn des kleinen Programmes werden ein paar Grußworte gesprochen sowie ein Einblick in das aktuelle HIV- sowie Präventionsgeschehen gegeben. Im Anschluss führen wir durch unsere Geschäftsstelle. Für das leibliche Wohl wird mit kleinen Snacks und Getränken gesorgt sein. Wir freuen uns auf euren Besuch!
Ist er nicht süß? Der diesjährige 20. Aidshilfe-Teddy hat sich schon in unsere Herzen gekuschelt. Seit 1998 bekommen wir, anlässlich zum Welt-AIDS-Tag, jedes Jahr einen süßen Teddy dazu. Dieses Jahr besticht der kleine Bär mit seinem wuscheligem braun-schwarz geschecktem Fell und der klassischen Aidsschleife an der Pfote. Zurück geht der Teddy auf die Anfangsjahre von AIDS, in denen der Bürgermeister von San Francisco als Reaktion auf die damals vorherrschende Diskriminierung und Ausgrenzung HIV-Patient_innen persönlich einen kleinen Teddybären überreichte. In Anlehnung an die Staatsflagge Kaliforniens, der sogenannten „Bear Flag“, sollte damit ausgedrückt werden, dass die Betroffenen noch im-
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Bäriger Neuankömmling – der neue Aidshilfe-Teddy ist da! mer Bürger_innen der Stadt waren. Der Züricher Pfarrer und Hospizleiter Heiko Sobel brachte die Idee 1992 mit nach Europa und etablierte den Teddy auch hier als Symbol der Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS. Damals wie heute wird das kuschelige Pelztier vom Bärenvater Sobel entworfen und von Clemens Spieltiere GmbH produziert. In über 100 deutschen und europäischen Städten dient er jedes Jahr um den Welt-AIDSTag der Spendengewinnung, der Unterstützung der HIV- und AIDS-Prävention und der Solidarisierung mit den Betroffenen. Den plüschigen Begleiter bekommst Du ab sofort für 6€ in der Aidshilfe, z.B. zum Tag der offenen Tür am 30.11.2018 oder zum alljährlichen Benefizkonzerts des Chores „TonArt“ am 09.12.2018 in den Franckeschen Stiftungen. Natürlich kannst du auch zu unseren regulären Öffnungszeiten vorbei kommen. Der Gewinn fließt direkt in die hallesche Aidshilfearbeit.
Weihnachtliches Benefizkonzert
Auch in diesem Jahr freuen wir uns ganz besonders auf unseren besinnlichen Konzertabend in der Adventszeit. Unter der musikalischen Leitung von Michael Reuter wird der Kammerchor „TonArt“ nun bereits zum 13. Mal im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen zu Halle auftreten und seine Zuhörer_innen mit Advents- und Weihnachtsliedern verzaubern. Das diesjährige Programm steht unter dem Titel „Das neugeborene Kindelein” und wird neben Stücken aus aller Welt und unterschiedlichen Musikepochen auch einige musikalische Überraschungen aufbie-
ten. Zudem soll mit der Kantate “Das neugeborene Kindelein“ von Dietrich Buxtehude auf die schönste Zeit des Jahres eingestimmt werden. Wir laden recht herzlich zu einer weihnachtlich-musikalischen Reise durch viele Länder unserer Erde ein und freuen uns erneut auf ein Konzert der Extraklasse. Der Eintritt ist frei. Doch wir freuen uns natürlich über eine kleine Spende. Alle Einnahmen dieser Veranstaltung fließen direkt in die hallesche Aidshilfearbeit. Datum: Ort:
09.12.2018 um 17 Uhr Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen, Franckeplatz 1, 06110 Halle
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„Ein Leben mit HIV kann lebenswert und positiv gestalten werden.“ Florian liebt die bunte Partyszene der Hauptstadt. Vor sechs Jahren ist er für seine große Liebe von Augsburg nach Berlin gezogen. Nun leitet er als Geschäftsführer das SchwuZ, Deutschlands ältester queerer Club. All das macht ihn eigentlich zu einem „ganz normalen“ aktiven, schwulen Mann. Dass Florian HIV-positiv ist, schränkt sein Leben in keiner Weise ein. Wie hast du von der Diagnose erfahren und wie lief der HIV-Test ab? Ich habe mich damals in sehr unregelmäßigen Abständen auf HIV testen lassen, da ich ziemlich große Angst vor dem Ergebnis hatte. Als ich mich dennoch eines Tages wieder dazu entschlossen hatte, ließ ich den Test bei meiner Hausärztin in Augsburg machen. Früher musste man noch eine Woche auf das Testergebnis warten. Als ich in der Praxis anrief, fragte die Sprechstundenhilfe, ob ich am nächsten Tag um 17 Uhr zur Besprechung kommen könne. Das kam mir komisch vor, weil ich seit Jahren wusste, dass die Praxis eigentlich um 16 Uhr schließt. Ich war deswegen bereits auf ein positives Testergebnis gefasst – jedoch nicht auf meine Ärztin, die mir persönlich die Tür öffnete. Sie sagte mir weinend, ich sei HIV-positiv. Ihr Wissen um das Virus und die Folgen einer Infektion war noch auf dem Stand der 80er Jahre, daher fiel ihre Reaktion so krass aus. Tatsächlich hatte meine Infektion zur Folge, dass sie sich intensiv mit dem Thema HIV und AIDS auseinandersetzte. Sie besuchte zudem Weiterbildungen, sodass auch andere HIV-Positive aus meinem Bekanntenkreis dort Patienten wurden. Wie bist du mit der Diagnose umgegangen und hattest du Angst zu sterben? Mir wurde schnell klar, dass HIV in der heutigen Zeit kein Todesurteil mehr bedeutet. Schon wenige Tage nach der Diagnose habe ich gehandelt und eine Therapie begonnen, mit der das HI-Virus in meinem Blut nicht mehr nachweisbar ist. Außerdem habe ich mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, um über das Thema zu sprechen und mich mit anderen HIV-Positiven auszutauschen. Heute bin ich HIV-Aktivist. Was heißt das konkret? Ich engagiere mich für die Deutsche AIDS-Hilfe und be16
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suche als ehrenamtliches Teammitglied der Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU viele CSDs, Straßenfeste und Events. Als Referent für Party- und Sexdrogen halte ich Vorträge und Seminare zum Thema Chems – synthetische Drogen – in der MSM-Szene. Die Geburtsstunde meines Blogs flosithiv war meine Reise zur Welt-AIDS-Konferenz 2016 nach Durban in Südafrika. Ich wollte meine Community online mitnehmen und über die Ereignisse dort informieren. Die Aktion war ein voller Erfolg und ich konnte in nur einer Woche über 80 Tausend Menschen erreichen. Inzwischen schreibe ich auf meinem Blog über mein „positives“ Leben und Neuigkeiten zum Thema HIV und AIDS. Wie bist du zur Initiative #nochvielvor gekommen und was ist deine Motivation? Ich bin der Meinung, dass ein Leben mit dem Virus in der heutigen Zeit durchaus lebenswert ist und positiv gestaltet werden kann. Deswegen erhoffe ich mir auch, dass jemand, der die Diagnose HIV-positiv erhält, gar nicht erst in einen Trauermoment fällt, sondern sofort weiß, dass es viel Unterstützung und gute Therapiemöglichkeiten gibt. Wir haben noch so lange viel vor, bis wir jegliche Stigmatisierung im HIV-Bereich abgeschafft haben, damit wir ein positives, selbstbewusstes Leben mit dem Virus führen können. Zusammen mit Gilead und der Initiative #nochvielvor sehe ich die Chance mit dem Thema, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und Aufmerksamkeit für das Thema zu bekommen – denn HIV geht jeden etwas an. HIV wird von vielen Menschen nicht als persönliches Risiko wahrgenommen. 6 von 10 Deutschen haben sogar noch nie einen HIV-Test gemacht1. Ist ein regelmäßiger Test wirklich für alle Menschen wichtig? TÜV, Kundendienst, Winter-Check – warum gönnen wir unserer Gesundheit nicht die gleiche Pflege, die wir z. B. unseren Autos zukommen lassen? Ein HIV-Test hat doch nur Vorteile: Je früher ein eventuell positives Ergebnis erkannt wird, desto früher kann mit einer erfolgreichen Therapie begonnen werden. Diese Chance zu verpassen oder auf die lange Bank zu schieben, bringt niemanden weiter.
Seit Oktober 2018 gibt es den HIV-Selbsttest. Kannst du dir vorstellen, dass sich dadurch mehr Menschen testen lassen? Ich halte den HIV-Selbsttest für einen weiteren erfolgreichen Baustein im Kampf AIDS zu beenden – je mehr Menschen von ihrer Infektion wissen, desto eher können Betroffene auch von den heutigen medizinischen Fortschritten profitieren, um das Virus in Schach zu halten. Denn das langfristige Ziel ist es, HIV und AIDS zu been-
den. Noch immer gibt es in Deutschland zu viele nicht-diagnostizierte Menschen. Ein Heimtest kann für viele daher der richtige Weg sein, den HIV-Status in geschützter Atmosphäre selbst zu ermitteln. Im Falle eines positiven Testergebnisses bleiben dennoch für mich die umfangreichen Beratungs- und Selbsthilfeangebote – wie die der AIDS-Hilfe Halle – unumgänglich und wichtiger Bestandteil für ein positives Leben mit HIV.
1 Bei einer im Juni 2018 vom Marktforschungsinstitut Opinium im Auftrag von Gilead Sciences und der IAPAC (International Association of Providers of AIDS Care) durchgeführten Umfrage „Is HIV sorted?“ wurden insgesamt 24.212 HIV-negative Erwachsenen in zwölf westund osteuropäischen Ländern befragt. In Deutschland nahmen 2.015 Personen an der Befragung teil. Ziel der Umfrage war es Einblicke in das Bewusstsein, die Wahrnehmungen, das Wissen und die Einstellung der Öffentlichkeit zu HIV zu geben.
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CSD-Demonstration 2018 – Ein Rückblick Seit nun fast 50 Jahren finden weltweit „Christopher Street Day“- oder „Pride“-Veranstaltungen statt. Der Name „Christopher Street Day“ bezieht sich auf eine Straße in New York, in der sich 1969 Drag Queens, trans Frauen, Schwule und Lesben gegen Polizeigewalt im Stonewall Inn zur Wehr setzten. LGBTIQ-Menschen gehen seitdem weltweit einmal im Jahr auf die Straße, um für Akzeptanz zu kämpfen und sich selbst sowie die Erfolge ihrer politischen Bewegung zu feiern. Ein CSD gehört unserer Meinung nach also auch auf die Straße. Daher hat die Hallesche Aidshilfe in diesem Jahr eine politische Demonstration zum CSD organisiert. Unter dem Motto „Community, Solidarity, Diversity“ gedachten wir am 08. September all jenen, die vor 49 Jahren gegen ihre Unterdrückung aufbegehrten, um eine freie und lebenswerte Welt für LGBTIQ zu erstreiten. Besonders bedeutsam erschien uns eine Demonstration in diesem Jahr zudem, da wir als Aidshilfe ein entschiedenes Zeichen gegen den zunehmenden Rechtsruck sowie LGBTIQ-feindliche Strukturen in Politik und Gesellschaft setzen wollen. Mit viel Mühe, Engagement und der unverzichtbaren Hilfe zahlreicher Unterstützer_innen haben wir also die erste CSD-Demonstration in Halle seit über 20 Jahren auf die Beine gestellt. Immer noch können wir es nicht fassen, wie viele spektakuläre Höhepunkte das CSD-Wochenende für uns bereithielt. Wir können mit Stolz behaupten, dass diese Demonstration nicht nur ein gelungenes und großartiges Ereignis war, sondern eine schiere Vielzahl an Menschen auf die Straße gelockt hat, die uns absolut überwältigt hat.
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Trotz einiger Startschwierigkeiten haben sich über 600 Demonstrant_innen nicht die Laune verderben lassen und sind mit uns zu grandioser Musik lauthals und tanzend durch die Straßen der Stadt gezogen. Wir bekommen jetzt noch Gänsehaut, wenn wir uns die Bilder des Straßenzuges ansehen! An dieser Stelle möchten wir ein Kompliment und Dankeschön an die zwei bezaubernden Mädels von StellaGalaxy aussprechen, die mit ihrer Musik dazu beigetra-
gen haben den Tag unvergesslich zu machen. Außerdem möchten wir den Parteijugendorganisationen Linksjugend solid Halle, Jusos Halle (Saale) und GRÜNE JUGEND Halle (Saale) für ihre vielfältige Unterstützung im Vorfeld und während der Demonstration danken. Ein weiterer Dank gilt zudem Wolfgang Aldag sowie dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle (Saale) und der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt, die uns eine großzügige finanzielle Unterstützung zukommen lassen haben. Außerdem danken wir Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage und dem VL Ludwigstrasse, ohne deren Hilfe die Demonstration nicht möglich gewesen wäre. Vor allem aber wollen wir ein riesiges Dankeschön an Clara Fiedler loswerden, die den CSD-Demonstrationszug zum größten Teil für uns mitorganisiert hat! So groß die Beteiligung an der Demonstration war, so voll war dann auch der Marktplatz beim CSD-Straßenfest, welches in erster Linie durch das BBZ Lebensart e.V. organisiert wurde. In diesem Jahr konnte man durch die Demonstration eine deutlich gestiegene Besucherzahl sowohl auf dem Straßenfest, als auch auf unserer CSD-Abschlußparty am Abend beobachten. Fast 400 Gäste haben wir auf den Tanzflächen begrüßen dürfen. Bis in die späten Morgenstunden haben wir getanzt, getrunken und geflirtet, um den erfolgreichen CSD-Tag würdig zu feiern. Unser Dank geht an Katzengold, xBRAYNE, Herr Sakas und LeFriseur, die den Feierlustigen auf zwei Floors eingeheizt haben. Uns wurde vielfach zugetragen, dass dies die beste CSD-Abschlussparty der letzten Jahre war! Zu guter Letzt geht der allergrößte Dank an all unsere fleißigen Ehrenamtler_innen, ohne die Organisation, Vorbereitung und Durchführung des CSD-Tages nie und nimmer möglich gewesen wären! Ihr seid die Besten! Wir schmieden bereits Pläne für das nächste Jahr und freuen uns auf die CSD Demo 2019! Wir hoffen, ihr seid auch mit dabei.
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CSD-Redebeitrag: „Seid wütend auf eine Gesellschaft, die nicht akzeptieren möchte, wie ihr lebt, wen ihr liebt und wen ihr fickt!“ Heute möchte ich mit euch eine kurze Zeitreise unternehmen. Mein historischer Exkurs führt uns über dreißig Jahre zurück an den Beginn der 1980er Jahre. Wir erleben eine etablierte Schwulenbewegung, die erste politische Erfolge zu verzeichnen hat. Eine schwule Identität, ein schwuler Stolz und eine schwule Community haben sich herausgebildet. In diese hoffnungsfrohe Zeit des Aufbruchs bricht dann jedoch eine existentielle Bedrohung herein, die bald den Namen AIDS tragen soll.
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Das schwule Leben der 1980er und frühen 1990er wird fortan geprägt sein von einer tödlichen, rätselhaften und scheinbar unaufhaltsamen Krankheit. Eine ganze Generation schwuler Männer muss sich als Hauptbetroffenengruppe von AIDS nicht nur mit dem Schicksal auseinandersetzen, möglicherweise selbst infiziert zu sein. Sie müssen ebenso mit ansehen, betrauern und verarbeiten, wie
zahlreiche Bekannte, Freunde und Liebhaber von AIDS dahingerafft werden. Darüber hinaus wittern konservative und rechtspolitische Kräfte die Chance, um erneut Stimmung gegen all jene zu schüren, die nicht in ihr Weltbild einer aufgeräumten und reinlichen Gesellschaft passen. So wird vor allem im Sexualverhalten von schwulen Männern ein Grund für die AIDS-Epidemie gesehen. Mit ihrem vermeintlich promisken, asozialen und verantwortungslosen Sexualleben würden diese sogar eine Gefahr für ihre Mitmenschen und die gesamte Gesellschaft darstellen. Die weiteren 1980er Jahre sind daher geprägt von einem gesellschaftlichen Backlash gegenüber sexueller Selbstbestimmung und sexueller Vielfalt. Schwule Männer sehen sich nun nicht nur einer tödlichen Epidemie gegenüber, die sie in ihrem Fortbestehen bedroht, sondern ebenso einer Gesellschaft, die ihrem massenhaften Sterben
Sich heute an die AIDS-Krise und den mit ihr verbundenen konservativen Backlash zu erinnern ist vor allem deshalb von Bedeutung und außerordentlicher Dringlichkeit, weil die aktuelle gesellschaftliche Situation besorgniserregende Parallelen aufweist. Heute haben wir es zwar nicht mit einem todbringenden Virus zu tun. Doch auch wir erleben ein erneutes Erstarken rechtsnationaler, völkischer und homophober Kräfte in Politik und Gesellschaft. Bewegungen wie die selbsternannten „besorgten Eltern“ oder Parteien wie die vermeintliche „Alternative für Deutschland“ hetzen mit Kampfbegriffen wie „Frühsexualisierung“, „Gender-Gaga“ oder „Regenbogen-Trallala“ gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten. Es handelt sich um den Versuch, einer „konservativen Revolution“ Vorschub zu leisten, mit der die Grundpfeiler einer pluralistischen Gesellschaft und die Errungenschaften der LSBTIQ-Bewegung infrage gestellt werden sollen. Wenn es nach der AfD und ihrer Wählerschaft sowie den besorgniserregenden Eltern geht, sollen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen am besten gleich wieder ganz und gar ins Private, wieder ins Verstecken verschwinden. Dass sie in ihrem Kulturkampf dabei auf einen dankbaren gesellschaftlichen Resonanzboden bauen können, zeigen die Wahlergebnisse der Bundes- und Landtagswahl. Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass die AfD nur von politisch Enttäuschten und sozial Abgehängten gewählt wurde. Vielmehr ist anzunehmen, dass die meisten ihrer Wähler und Wählerinnen nicht trotz, sondern gerade wegen der homophoben, rassistischen und völkischen Grundhaltung der AfD ihre Stimme gegeben haben. Es ist zu befürchten, ja bereits zu spüren, dass das Klima für LSBTIQ hierzulande zunehmend rauer und unwirtlicher werden wird. Wir als Community können uns also nicht mit den politischen Erfolgen der letzten Jahre zufriedengeben. Vielmehr sind wir aufgefordert –
ja sogar gezwungen – eine deutliche Antwort auf den gesellschaftlichen Rechtsruck zu finden. Und auch hier können uns die 1980er Jahre als Beispiel dienen. Denn bereits gewohnt, sich jeglichen Widrigkeiten entgegenzustellen, die die heterosexuelle Gesellschaft für sie bereithält, traten damals einige schwule Aktivisten den wortwörtlichen Kampf ums Überleben an. Unter dem Namen ACT UP gründete sich weltweit eine politische AIDS-Bewegung. Ihre Angst und ihre Ohnmacht gegenüber der existentiellen Bedrohung, der sie sich gegenübersahen, verwandelte diese in produktive Wut und einen radikalen Aktivismus. Ihr Anliegen, aus der politischen Apathie herauszutreten, kam in dem Motto zum Ausdruck: „Schweigen bedeutet Tod; Handeln bedeutet Leben“.
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schulterzuckend zuschaut oder dieses sogar freudig begrüßt.
Dass sich ACT UP dabei gegen den konservativen Mainstream behaupten konnte, begründet sich vor allem darin, dass es sich bei deren Gruppen um solidarische Zusammenschlüsse handelte. Denn die schwulen Aktivisten übten schnell den Schulterschluss mit anderen marginalisierten und von AIDS besonders betroffenen Gruppen. Gemeinsam mit Prostituierten, Strichern, Junkies, Lesben, Bisexuellen und Transgeschlechtlichen kämpften sie Seite an Seite gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner. Die beste Antwort auf das Erstarken der Rechten, so glaube ich daher, ist auch heute eine solch radikale Bewegung aller sexuell Perversen und geschlechtlichen Dissidenten. Im Sinne von ACT UP möchte ich euch also daher dazu auffordern, heute nicht nur zu feiern, was wir bereits erreicht haben. Zeigt vielmehr, dass ihr wütend seid auf eine Gesellschaft, die noch immer nicht akzeptieren möchte, wie ihr lebt, wen ihr liebt und wen fickt! Zeigt, dass ihr nicht wieder ins Verstecken verschwinden werdet! Zeigt, dass ihr keinen Meter zurückweicht vor der rechten Hetze, die heute allerorts zu vernehmen ist! Und: Zeigt vor allem, dass ihr solidarisch seid und dass es diese Solidarität ist, die uns auszeichnet und uns als politische Bewegung unaufhaltsam macht! Text: Martin Thiele Bild: AHH
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PRAXIS VIELFALT – ein sicherer ORT für Alle ten trans* Menschen an, dass sie sich diskriminiert oder belästigt „fühlen“, weil sie als Trans* wahrgenommen würden (ebd.). Vergleichend kommt die Studie aus dem Jahr 2012 von LesMigraS, dem Antigewalt- und Antidiskriminierungs-Bereich der Lesbenberatung Berlin e.V., in der Auswertung zum Gesundheitsbereich zu dem Schluss, dass die meisten Diskriminierungen aufgrund der körperlichen Beschaffenheiten passieren, wenn diese nicht den medizinischen Normvorstellungen entsprächen.
Auch wenn das deutsche Gesundheitswesen eine hochwertige Versorgung und Absicherung für alle Bürger_innen bietet, berichten Menschen von alltäglichen Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen aufgrund von verschiedener Identitätsmerkmale bzw. -markierungen, wie z. B. die geschlechtliche und/oder sexuelle Identität, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Herkunft, ethnische Zugehörigkeit oder Zuschreibung, Behinderungen und/oder Beeinträchtigungen, der Religion als auch der Weltanschauung oder des sozialen Status. Diese Widerfahrnisse, von denen Menschen berichten, stehen einer adäquaten diskriminierungsfreien Gesundheitsversorgung entgegen.
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So wurde, dem deutschen HIV-Stigma-Index „Positive Stimmen“ nach, knapp zwanzig Prozent der 1148 Befragten in den letzten 12 Monaten mindestens einmal eine Gesundheitsdienstleistung aufgrund der HIV-Infektion verweigert. Aktuelle Fälle, die bei der Kontaktstelle zu HIV-bezogener Diskriminierung angezeigt werden, berichten von Schweigepflichtverletzungen, Diskriminierung bei der Terminvergabe oder sogar von der Verweigerung von Behandlungen. Für schwule, lesbische, bisexuelle und/oder trans*, inter* Menschen stellte die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte in ihrer ersten Erhebung zu LSBTIQ* in Europa fest, dass z. B. die Gleichbehandlung von trans* Menschen ein bisher schwer zu erreichendes Ziel sei. So gaben mehr als die Hälfte aller europaweit befrag-
Menschen, denen Ungleichbehandlungen und/ oder Diskriminierungen widerfahren, sind auf ein Versorgungssystem, das sie frei von Vorurteilen behandelt, dringend angewiesen. Als chronisch Erkrankte mit einer heute sehr guten Lebenserwartung, bedürfen Menschen mit HIV einer kompetenten ärztlichen Versorgung und Behandlung. Aber auch LSBTIQ*-Personen sehen sich in Praxen von Allgemeinmediziner_ innen und Fachärzt_innen immer wieder mit Unsicherheit, Vorurteilen und Zurückweisung konfrontiert. Im allgemeinen Gesundheitsprofil schneiden z.B. schwule und bisexuelle Männer schlechter ab als heterosexuelle Männer. Es mangelt an Vertrauen; und die Kommunikation mit Ärzt_innen und dem medizinischen Personal wird als unbefriedigend beschrieben. Mit dem Gütesiegel PRAXIS VIELFALT will die Deutsche AIDS-Hilfe einen Anreiz für Versorgungseinrichtungen schaffen, sich für einen diskriminierungsarmen und sensibleren Umgang zertifizieren zu lassen. Es sollen dabei positive Beispiele in der Versorgungslandschaft lobend hervorgehoben werden, bei denen die Bedürfnisse von LSBTIQ* und Menschen mit HIV vielfältiger kultureller und sprachlicher Hintergründe Berücksichtigung finden. Das Ziel ist es, einen konkreten Beitrag zur diskriminierungsfreien Gesundheitsversorgung zu leisten. Bei der Projektentwicklung und den Kriterien für das Gütesiegel setze die Deutsche AIDS-Hilfe auf einen partizipativen Ansatz und zog Vertreter_innen der Deutschen Aids-Gesellschaft, der Deutschen Arbeitsge-
• Wir beziehen die Lebenswelten von Menschen mit HIV und LSBTIQ-Personen mit ihren vielfältigen kulturellen und sprachlichen Hintergründen in unsere Arbeit ein. • Wir gehen korrekt und sensibel mit Diagnosen und persönlichen Daten um. • Wir sorgen dafür, dass unsere Patient_innen alle für sie wichtigen Themen auf gleicher Augenhöhe ansprechen können. • Wir ergänzen unser Wissen und verweisen auf spezielle Angebote für Menschen mit HIV und LSBTIQ-Personen. Auf dieser Basis entstand auch in weiteren Arbeitsgruppen ein abwechslungsreiches Schulungsprogramm, das ca. zehn bis zwölf Stunden an Lern- und Arbeitszeit umfasst und nicht nur Ärzt_innen, sondern auch Assistent_innen, Pflegekräfte und Praxispersonal mit einbezieht. Dazu gehören ein E-Learning, Webinare, Gruppendiskussionen und praktische Anleitungen z. B. zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Ärzt_in und Patient_in, zur Gestaltung von Praxisräumen in Bezug auf Diskretion und Datenschutz sowie auch Umsetzungsmöglichkeiten für eine Toilette, die ohne binär-geschlechtliche Zuschreibung zugänglich ist. Ganz am Ende des Qualifizierungsprozesses steht eine „Face to Face“-Schulung, die in den Praxen durchgeführt wird. Hier wird die Möglichkeit geboten, eigene Haltungen zu reflektieren und auf spezielle Bedürfnisse des Praxisteams einzugehen. Um die regionale Vernetzung zu stärken, ist geplant, dass die Schulungen von regionalen Aidshilfen und LGBTI-Organisationen durchgeführt werden. Zentral für das Gelingen ist, dass die Praxen den Erwerb des Siegels als eine Teamleistung begreifen und dass sich möglichst viele Kolleg_
innen daran beteiligen. Ziel ist, die gesamte Praxis als einen sicheren Ort für alle zu gestalten. Um eine Evaluation des Programms zu ermöglichen, sollen regelmäßige Befragung der Patient_innen durchgeführt werden.
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meinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä), Trans*- und Migrant_innenverbände, viele regionale Aidshilfen, Menschen aus der HIV-Selbsthilfe sowie niedergelassene Ärzt_innen hinzu. Unter der Federführung der Deutschen AIDS-Hilfe und der Bereitstellung von finanziellen Mitteln durch den Bundesverband der AOK – Die Gesundheitskasse, bildeten sich die folgenden Qualitätsstandards für das Gütesiegel heraus:
Im Anschluss an die Entwicklung des Schulungsprogramms und der Verleihung der ersten Gütesiegel PRAXIS VIELFALT an die vier Praxen, die sich an der Pilotphase beteiligt haben, startete das bundesweites Projekt am 21. September 2018 offiziell und ist über die Webseite des Projekts (www.praxis-vielfalt.de) für interessierte Praxen zugänglich. Auf der Webseite findet sich neben einem spannenden Info-Film, auch ein Selbsteinschätzungstool und die Möglichkeit, sich für die Teilnahme zum Erwerb des Gütesiegels anzumelden. Alle Materialien hierfür werden von der Deutschen AIDS-Hilfe kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ebenso werden die angemeldeten Praxen durch die Koordinationsstelle in der Deutschen AIDS-Hilfe, die durch eine Finanzierung des Bundesverbands der AOK – Die Gesundheitskasse ermöglicht wurde, begleitet. Wenn Ihr Fragen habt oder Euch an diesem Projekt in Eurer Region beteiligen wollt, stehen wir Euch sehr gerne für Fragen und mit weiteren Informationen zur Verfügung. Text: PRAXIS VIELFALT
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Kuku Kolumnas letzte Worte
Kuku Kolumna, die blasende Reporterin, fährt eine alte Vespa, von der aus sie ihre Ergüsse direkt in die Herzen der Leser*innen spritzt. Mit hunderten von km/h geht es tief durch die Kneipen dieser Gesellschaft, die Gärten der Lust und die Wälder des Geschlechts.
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Als gute Millenial-Tunte verbringe ich natürlich einen Großteil meiner Zeit in den verschiedenen social medias, die das Internet zu bieten hat. Natürlich bin ich mit twitter, facebook und instagram schon lange nicht mehr am Puls der Zeit und die jüngeren Leser*innen (Liest das eigentlich überhaupt jemand? Falls ja, ich freue mich immer über Leser*innen-Briefe!) werden mich wahrscheinlich auslachen, weil ich weder bei Snapchat, noch bei TikTok oder dem ganzen anderen neumodischen Quatsch bin, wo Leute (Kinder) heutzutage - ach keine Ahnung, ich weiß eigentlich auch gar nicht, was die da so machen. Ist
ja auch egal. Also ich bin mit, sagen wir mal 21 (Anmerkung der Redaktion: Wir können dieses Alter nicht bestätigen), schon lange ein altes Eisen, aber trotzdem bleibe ich diesen altbackenen Kommunikationsmitteln treu und verbringe viel zu viel Zeit im Medienimperium von Mark Zuckerberg. Ich bin allerdings auch gerne da und in Zeiten, in denen online Peepshows erfolgreicher sind als echte Peepshows, verkaufe ich gerne meine Daten, auch wenn ich streng genommen keinen einzigen Cent dafür sehe, aber bekanntlich zählt da ja der gute Wille. Letztens allerdings musste ich mich schon sehr wundern, als ein mir völlig unbekanntes Profil
Ähnlich verhält es sich manchmal auch im echten Leben. Letztens zum Beispiel hatte ich ein Date mit so einem Typen, der, man könnte sagen, politisch schwierig ist. Aber wenn das mit der Unterhaltung nicht so läuft bei einem schwulen Date, kann man ja theoretisch meist recht entspannt zum praktischen Teil übergehen, aber leider sind die meisten Männer zu komplexbeladen, um ein entspanntes, lustiges Stündchen mit ihnen zu verbringen. Stattdessen werden es dann eher so verkrampfte fünf Minuten, aber ich schweife mal wieder ab. Also eigentlich auch nicht, denn genau so wars mit dem auch. Glücklicherweise sind OneNight-Stands unter Schwulen aber sowas wie die Blockier-Funktion im echten Leben.
damit die Milch entsprechend würzig wird und die Ferkel gleich mit aromatisiert werden, damit dann Spanferkel daraus gemacht werden können, die selbstverständlich vor dem rösten auch noch mit der Wunderknolle gefüllt werden. Dabei sei euch aber nicht nur diese großartige Doku empfohlen, sondern auch eine weitere Möglichkeit Menschen auch offline blockieren zu können. Egal ob auf Arbeit, in der Schule oder der Uni, bei der Familie oder in der Beziehung, eine kleine Knolle unauffällig in der Handtasche mitgeführt, kann so manche Situation schneller an ihr lang ersehntes Ende bringen. Einfach schnell unter das Tischchen getaucht und schwuppdiwupp eins, zwei Zehen verdrückt und jedes Gespräch oder sonstiger Kontakt ist quasi schon beendet. Für die nicht ganz so Hartgesottenen reicht auch ein kleiner Flakon mit Knoblauchöl. Auch hier reichen wieder ein paar weniger Spritzer und schon nach kurzer Zeit tritt die erwünschte Wirkung ein.
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meine Beiträge durchlikete (ist das schon ein Wort?) und hier und da einen nichtssagend unpassenden Kommentar hinterließ. Eigentlich dachte ich mir nicht viel dabei, aber in einer freien Sekunde siegte dann doch die Neugier, wer das wohl sein könnte und schwuppdiwupp fand ich mich auf dem Profil einer richtig echten AfDlerin wieder. Ach du Scheiße! Wie konnte denn das passieren? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Jetzt ist der Umgang im Internet mit solchen Leuten recht einfach, weil es ja zum Glück so eine Funktion gibt, mit der man Leute einfach blockiert und es ist fast so, als hätte es diesen kleinen Vorfall nie gegeben.
Falls ihr in den nächsten Tagen allerdings davon hört, dass der Bundestag wegen eines immensen Geruchsbelastung geräumt werden musste, ihr wisst von nichts! Dieser Beitrag wurde gesponsert von Knoblauch – Die Blockierfunktion für das echte Leben. Text: Kuku Kolumna Bild: Dragan Simicevic Visual Arts
Jetzt kann ich nur leider nicht mit jedem Typen schlafen, der mir auf den Keks geht und spätestens bei den ganzen Seehofers und Gaulands hört‘s dann auch einfach auf. Also wirklich. Also vielleicht, wenn ich wirklich garantiert bekommen würde, dass sie danach aus der Welt geblockt werden würden… Aber ich würde das wirklich nur euch zuliebe machen! Apropos euch zuliebe: Ich wühle mich ja ständig durch die verschiedensten Doku-Formate, um mein Umfeld mit netten Anekdoten zu versorgen oder für gemütliche Sonntage, an denen man eh nichts anderes schaffen würde, gute Empfehlungen abzugeben. Als letztes zum Beispiel Garlic Is as Good as Ten Mothers. Fast eine Stunde lang alles, was man niemals über Knoblauch wissen wollte. Schweinemamas, die nur noch mit Knofi gefüttert werden,
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e 2019 / n i m r e st-T J anu ar HIV-Te nuar / 24. Januar / 31.8. Februar /
7. Ja r u ar / 2 u ar / 1 21. Feb / / r 10. Jan a u r . M är z 14. Feb r z / 28 ä / r M a . u 1 r pril är z / 2 7. Feb / 25. A / 14. M 8. April 1 7. Mär z / il r p hr – / 11. A is 20 U 4. April on 18 b v s il e – jew
nac h ym und t anon lg fo r e st . hnellte r a t u ng D e r Sc iger Be r e h r ig. o v t we n d u ng n o ld e vor. m n ra inuten eine Vo a. 30 M c h Es ist k c a gen n ests lie e des T s is n b e Die Erg : beitrag Kosten Eu r o : 15,00 elltest n h c Eu r o -S HIV st: 5,00 hnellte c -S is il S yph
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