agora 03/2014 Das Unsichtbare

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2 . D A S V E R H Ä LT N I S W E A LT H - I N C O M E

H O R I Z O N T

Im Zentrum der Argumentation steht die Formel = s/g, die das Verhältnis ( = „Beta“) von wealth (private Vermögenswerte) und income (Einkommen) angibt. Dabei steht das „s“ im Zähler nicht für das Vermögen als solches, sondern vielmehr für den Zuwachs des Vermögens pro Jahr. Dabei beinhaltet der Begriff Vermögen natürlich Geld, umfasst darüber hinaus aber auch jegliches Vermögen, das (in der Regel) problemlos verkauft werden kann: Immobilien, Land, Aktien, Anleihen oder andere Wertgegenstände. Auch das „g“ im Nenner steht für eine Zuwachsrate – in diesem Fall für das Wachstum der Wirtschaft, das mittels des Bruttoinlandsprodukts gemessen wird und die Summe aller Einkommen in einer Volkswirtschaft (Arbeits- und Kapitaleinkommen) darstellt. Auch das „g“ im Nenner steht für eine Zuwachsrate – in diesem Fall für das Wachstum der Wirtschaft, das mittels des Bruttoinlandsprodukts gemessen wird und die Summe aller Einkommen in einer Volkswirtschaft (Arbeits- und Kapitaleinkommen) darstellt. Folglich gibt jeder Wert über 100% an, dass der Wert des bloßen Vermögens schneller steigt als die Wirtschaft wächst. Ist das der Fall, heißt das, dass die Bedeutung von Vermögen (Grund, Boden, Maschinen, Aktien) als Zugewinnfaktor gegenüber dem Einkommen als Zugewinnfaktor zunimmt. Bei einem von 400%, sprich einem s=4% und einem g=1%, nimmt der Zugewinn durch Vermögen 4-mal so stark zu wie der Zugewinn durch steigende Einkommen. Entsprechend könnte der Vermögende drei Viertel des Wertzuwachses seines Vermögens verpulvern und dennoch würde sein Vermögen im Gleichschritt mit der Wirtschaft wachsen.

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