13 minute read

8

Aktuelle und wichtige Informationen für die Ärzteschaften im Südwesten Vorbereitung der Corona-Impfung

Die Ärzteschaften in den Stadt- und Landkreisen BadenWürttembergs sind seit jeher wichtiges Bindeglied zwischen der Ärztekammer und den Ärztinnen und Ärzten sowie – über die jeweiligen Vorsitzenden – beispielsweise auch in die regionalen Gesundheitskonferenzen. Durch die kurzen Wege zur „Ärztekammer vor Ort“ sind die Ärzteschaften in allen Landesteilen regional bestens vernetzt.

Die Landesärztekammer versorgt die Vorsitzenden der Ärzteschaften unter den Vorzeichen der Coronapandemie unter anderem kontinuierlich mit aktuellen und wichtigen Informationen, die in deren Arbeit einfließen können. Anfang Dezember stand ein kurzfristig anberaumtes Treffen zwischen Kammervorstand und den Ärzteschaftsvorsitzenden auf der Agenda; einmal mehr als Webkonferenz mit Interaktions- und Rückfragemöglichkeiten. Im Mittelpunkt des virtuellen Meetings: die Vorbereitungen auf die bevorstehende Corona-Impfung.

Kammerpräsident Dr. Wolfgang Miller gab den rund 50 Teilnehmern zunächst ein tagesaktuelles Update und einen Einblick in das Bundes- beziehungsweise Landes-Impfkonzept mit neun zentralen und zirka 50 kommunalen Impfzentren. Außerdem stellte er das erst kurz zuvor veröffentlichte Impfkonzept der Ständigen Impfkommission am RobertKoch-Institut vor.

Der Landesärztekammer kommt eine zentrale Rolle zu: Sie unterstützt zentrale und kommunale Impfzentren sowie mobile Impfteams bei der Personalgewinnung. Seit der ersten Welle hat die Kammer einen Personalpool aufgebaut, an den sich Bedarfsträger mittels strukturierter Abfrage wenden. Sodann fragt die Ärztekammer ihren Personalpool anhand der strukturierten Stellenbeschreibung ab und sammelt Rückmeldungen von interessierten Ärztinnen und Ärzten aus dem Pool. Diese „Bewerbungen“ werden schließlich geclustert an den jeweiligen Bedarfsträger weitergegeben. – Dieses Verfahren habe sich nicht nur eingespielt, sondern inzwischen

Getty Images / Foto: iStock

auch vielfach bewährt, betonte Kammerpräsident Dr. Miller

Wohin wenden sich Ärztinnen und Ärzte, die bereit zur Mitarbeit sind – sei es beispielsweise für die Durchführung von Impfungen, für die Impfaufklärung, für die Infektionsketten-Nachverfolgung, etc.? Die Website der Landesärztekammer stellt hierzu aktuelle Informationen bereit (siehe auch Seite 7).

Aktuelle Informationen für Ärztinnen und Ärzte, die zur Mitarbeit in Impfzentren bereit sind

Weitere medizinische und organisatorische Aspekte der Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 erläuterte der leitende Direktor und Vorstandsvorsitzende am Universitätsklinikum Ulm, Prof. Dr. Udo X. Kaisers, den Ärzteschaftsvorsitzenden. So berichtete er einführend über den Stand der Forschung und dass aktuell 48 Impfstoffe klinisch getestet würden und 164 in vorklinischer Entwicklung seien. Für eine Herdenimmunität sei eine 70-prozentige Impfquote erforderlich. Er betonte dabei, dass bislang nicht vorhersagbar sei, ob eine durch Impfung erzielte Immunität auch die VirusTransmission reduziere oder gar unterbinde.

Prof. Kaisers führte aus, dass die zentralen Impfzentren ab Mitte Dezember 2020 einsatzbereit sein sollen, während die Kreisimpfzentren erst Mitte Januar 2021 starten würden; ihr Betrieb sei bis Ende Juni vorgesehen. Hinzu kämen die mobilen Impfteams. Entscheidend seien die Rahmenbedingungen, denn die logistischen Herausforderungen (unter anderem Lieferfähigkeit, Kühlkette, Resuspension, Nachbeobachtungszeit) seien groß. Die Priorisierung bestimmter Impfkollektive erfolge gemäß gemeinsamem Positionspapier von STIKO, Ethikrat und Leopoldina. Nach Prof. Kaisers Worten werde die Impfung aller Impfwilligen mehrere Monate in Anspruch nehmen; mit einer baldigen Änderung der Lage rechne er daher vorläufig nicht.

Video über den Impfzentrum-Testlauf

Ein erster Testlauf in der Donauhalle Ulm, der sehr medienwirksam begleitet wurde, sei erfolgreich gewesen, so Prof. Kaisers, der sehr zuversichtlich war, dass die bisherigen Konzepte aufgehen werden.

Die Vorsitzenden der Ärzteschaften verfolgten die Ausführungen der beiden Referenten sehr interessiert und stellten zahlreiche gezielte Nachfragen, unter anderem zu potenziellen Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen der Corona-Impfung. Auch mögliche Haftungsfragen wurden angesprochen sowie der Umgang mit bereits an COVID-Erkrankten, die aber offenbar keine bleibende Immunität ausbilden und daher ebenfalls geimpft werden sollten.

Zum Abschluss der 90-minütigen Informationsveranstaltung erfuhren die Ärzteschaftsvorsitzenden, dass die Landesärztekammer ab 1. Januar 2021 die Möglichkeit schaffen wird, (Fortbildungs-) Veranstaltungen für die Ärzteschaften und ihre Mitglieder in virtuellen Räumen anzubieten. Da auch weiterhin damit zu rechnen ist, dass Präsenz-Veranstaltungen nur im eingeschränkten Kreis oder gar nicht stattfinden können, wurde die Schaffung dieser Option allenthalben sehr begrüßt.

Erfreulich hohe Bereitschaft von Ärztinnen und Ärzten zur Mitarbeit

Personalakquise für Impfzentren erfolgreich

Die Bereitschaft der badenwürttembergischen Ärztinnen und Ärzte, in den Zentralen Corona-Impfzentren sowie den Impfzentren auf Kreisebene mitzuarbeiten, ist erfreulich hoch. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVBW) konnte bis Anfang Januar über 5.100 Vertragsärztinnen und -ärzte registrieren. Bei der Landesärztekammer haben sich über 6.000 Ärztinnen und Ärzte gemeldet.

Im Portal der Landesärztekammer Baden-Württemberg werden seitens der Impfzentren Stellenanzeigen und Bedarfsanfragen eingestellt werden. Interessierte Ärztinnen und Ärzte können diese im Portal einsehen und sich dort direkt zurückmelden. Nähere Informationen zum Vorgehen sind auf der Website der Landesärztekammer Baden-Württemberg zu finden (siehe auch Seite 6). Impfzentren

Der Start der Corona-Impfungen Ende Dezember 2020 in den neun Zentralen Impfzentren in Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Heidelberg, Stuttgart (2), Rot am See, Tübingen und Ulm verlief erfolgreich. Ziel ist es, bis zum Erscheinen dieser Ausgabe auch die Vorbereitungen für die Kreisimpfzentren in den Stadt- und Landkreisen abzuschließen. Zusätzlich sind mobile Teams unterwegs, um Menschen zu erreichen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Mammutaufgabe

„Die geplante Impfung von bis zu zehn Millionen Baden-Württembergern gegen das Corona-Virus ist eine Mammutaufgabe, die sich nur in einem gemeinsamen Kraftakt bewältigen lässt“, sagte der KVBWVorstandsvorsitzende, Dr. Norbert Metke. „Die Maßnahmen der ärztlichen Körperschaften sind mit der Landesregierung abgestimmt, wir tauschen uns beispielsweise jede Woche mehrfach mit dem Sozialministerium aus“, betonte Kammerpräsident Dr. Wolfgang Miller. Die Chefs der beiden ärztlichen Körperschaften dankten ausdrücklich allen Freiwilligen für ihre Bereitschaft zur Mithilfe und ihr aktives Tun. Bereitschaft zur Impfung

Kammerpräsident Dr. Miller hatte sich schon Mitte Dezember gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zuversichtlich gegeben, dass sich genug Menschen im Land impfen lassen werden - umso mehr, wenn die Älteren den Wirkstoff ohne größere Nebenwirkungen vertragen. „Wir würden nicht mit den Älteren anfangen, wenn wir nicht überzeugt wären, dass der Impfstoff sicher ist“, betonte er. Dr. Miller erwartete zudem einen regelrechten Impf-Schub durch die Hausärzte, die den Menschen dann Sorgen und Bedenken nehmen könnten. Rahmenbedingungen für Impfung

Die ärztlichen Körperschaften haben für ihre Mitglieder die Einsatz-Rahmenbedingungen geregelt, darunter die Honorierung sowie die Organisation der Abrechnung. Für die gesetzlicher Unfallversicherungsschutz zugesagt. Auch hinsichtlich der Haftung sind die Ärztinnen und Ärzte abgesichert; für mögliche Impfschäden greift die Staatshaftung: Für in den Impfzentren tätige Ärztinnen und Ärzte sowie für die medizinischen Fachangestellten wurde seitens des Sozialministeriums eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Ergänzend haben erste BerufshaftpflichtVersicherer ihre Policen angepasst; wer in den Corona-Impfzentren oder in der Praxis impfe, sei demnach über die bereits bestehende Police versichert. Die Erweiterung des Versicherungsschutzes greife unabhängig vom vereinbarten Versicherungsumfang; bei Unklarheiten sollte man im Einzelfall direkt bei seinem Versicherer nachfragen Klinik und Praxis zusammengerückt

Kammerpräsident Dr. Wolfgang Miller und Vizepräsidentin Agnes Trasselli betonten kurz vor Weihnachten in einer Rundmail an die Kammermitglieder: „Wir haben als Ärztinnen und Ärzte im vergangenen Jahr Enormes geleistet, jeder an seinem Platz. Neben dem Regelbetrieb waren Zusatzdienste in allen Bereichen ärztlicher Tätigkeit zu stemmen, egal ob in Praxis, Klinik, Abstrichzentren, Fieberambulanzen oder im Öffentlichen Gesundheitsdienst.“ Die Kolleginnen und Kollegen aus Klinik und Praxis seien zusammengerückt, die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung hätten sich in diesem Jahr so intensiv abgestimmt wie wohl nie zuvor. „Eine weitere Bedrohung wird nur von uns allen gemeinsam abzuwehren sein. Wir dürfen uns nicht instrumentalisieren lassen von Portal Landesärztekammer

Feinden unserer Demokratie. Ärz- Karte Impfzentren

Skeptikern, Coronaleugnern oder tinnen und Ärzte besitzen zu Recht das Vertrauen der Menschen. Dieses Vertrauen darf nicht missbraucht werden, um Unsicherheit und Miss-

management akademieTätigkeit in den Impfzentren wurde der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg trauen zu schüren.“ Veranstaltungshinweis

Die Management Akademie der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (MAK) lädt zu einer Fortbildungsveranstaltung für Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen ein.

Veranstaltungstitel: Praxis sucht Nachfolger Ziele:

Sie denken kurz- oder mittelfristig an eine Übergabe Ihrer Praxis? Dann sollten die Weichen für eine reibungslose Praxisnachfolge jetzt richtig gestellt werden. Vom optimalen Abgabezeitpunkt über die Wahl des Nachfolgers bis hin zur Gestaltung der Praxisübertragung gibt es viel zu regeln. In diesem Seminar verdeutlichen wir, wie zukünftige Praxisabgeber ihre berechtigten Interessen als Unternehmer wahren können. Wir zeigen auf, was Sie beachten müssen, damit eine reibungslose Praxisübergabe zulassungs- und privatrechtlich gelingen kann. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Internet unter www.mak-bw.de.

Referenten:

• Iris Bauer, Diplom-Betriebswirtin (BA), KV Baden-Württemberg

• Matthias Engelter, Betriebswirt (VWA), KV Baden-Württemberg

Termin und Veranstaltungsort:

• 20. März 2021 (10.00 Uhr bis ca. 13.00 Uhr),

KVBW Stuttgart, Albstadtweg 11, 70567 Stuttgart

Information und Anmeldung:

• Management Akademie der KV Baden-Württemberg,

Telefon (07 11) 78 75-35 35, Fax (07 11) 78 75-48-38 88,

E-Mail: info@mak-bw.de • oder Online-Anmeldung unter www.mak-bw.de

Teilnahmegebühr:

69,– Euro (inklusive Unterlagen, Verpflegung, Getränke). Fortbildungspunkte: 4

Südwest-Ärzteschaft zum Umgang mit der eigenen Gesundheit in der Pandemie

Besonnenheit statt Panik

Anfang Dezember 2020 lobte die Landesärztekammer Baden-Württemberg die Bürgerinnen und Bürger im Südwesten für ihren bisherigen Umgang mit den Belastungen und Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Gleichzeitig rief sie auch weiterhin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit gesundheitlichen Themen auf und sensibilisierte gerade chronisch Kranke für Aufmerksamkeit gegenüber der Corona-Ansteckungsgefahr. „Nach wie vor gilt: Besonnenheit statt Panik“, sagte Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer. „Selbstverständlich muss die aktuelle Corona-Situation im Land weiterhin sehr ernstgenommen werden. Es ist wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger und vor allem alle Patienten stets mit Bedacht handeln und auf sich und andere achtgeben.“ Mit Blick auf die teils angespannte Lage im Gesundheitssektor bat Dr. Miller: „Man sollte auch Verständnis zeigen, wenn es manchmal an der ein oder anderen Stelle im Praxis- und Klinikbetrieb etwas Zeit braucht.“

Wöchentliches Update

Corona-Report

Mit dem Corona-Report bietet die Kassenärztliche Bundesvereinigung gemeinsam mit dem Zentralinstitut Corona-Report für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ein wöchentliches Update. Der Report enthält unter anderem Daten zur Testung, zur Zahl der Infizierten (auch beim Klinik- und Praxispersonal), zu 7-TageInzidenzen, zur Belegung der Intensivbetten, zu Todesfällen und zur Fallsterblichkeit sowie Vorwarnzeit. Regionale und internationale Zahlen ergänzen die Übersicht.

Die übersichtlich aufbereiteten Daten werden jeweils mit den Daten der Vorwoche verglichen. Außerdem gibt es zu allen Parametern Daten aus dem Frühjahr und Sommer 2020. Das Zi, das für den Report verschiedene Datenquellen auswertet, stellt auf seiner Internetseite weiterführende Informationen auch auf Länder- und Kreisebene bereit.

Der wöchentliche Dienst mit Zahlen zur Corona-Pandemie kann kostenlos abonniert werden.

Die ganz überwiegende Mehrzahl der Menschen verhalte sich mit eben jener Umsicht und Rücksicht gegenüber anderen, betonte Dr. Miller. Es werde jedoch von Einzelnen berichtet, die dem medizinischen Personal in Praxis oder Klinik mit Ungeduld und/oder Aggression begegnen – etwa, wenn sie unverzüglich einen Corona-Testabstrich fordern und sich selbst als Corona-Notfall einstufen, wenn Testergebnisse auf sich warten lassen oder wenn andere Patienten vor ihnen zur Behandlung aufgerufen werden. „Bei allem Verständnis für die subjektiv als bedrohlich empfundene Lage: Vieles ist aufwendiger und dauert etwas länger unter Coronabedingungen, auch in der medizinischen Versorgung“, so Dr. Miller.

Der Kammerpräsident warb stattdessen dafür, dem im Verlauf der Pandemie gewachsenen Erfahrungsschatz der Ärzteschaft sowie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vertrauen: Praxis- und Behandlungsabläufe seien eingespielt, Ärztinnen und Ärzte hätten Routine bei der Patientensteuerung und bei der Priorisierung von Patienten entwickelt. Selbstverständlich seien die Teams in den Arztpraxen und Kliniken bestens darin geübt, Notfälle zu erkennen und schnell Behandlungsmaßnahmen einzuleiten. „Die Patientinnen und Patienten können sicher sein, dass sich alle Beteiligten bestmöglich und mit höchsten Qualitätsansprüchen um die Behandlung der Menschen kümmern“, versicherte Dr. Miller.

Gleichzeitig wies der Kammerpräsident auf die seit Monaten anhaltende starke Beanspruchung der Ärztinnen und Ärzte, der Medizinischen Fachangestellten und der Pflegeteams hin. In den Praxen und Kliniken arbeite man teils an der Belastungsgrenze, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. Dazu kämen beispielsweise noch Hygiene- und Abstandskonzepte, die zum Eigen- und Patientenschutz kontinuierlich überarbeitet und überwacht werden müssten, sowie das Organisieren und Verwalten der medizinischen Schutzausrüstung. Dies alles binde Kapazitäten, sagte der Kammerpräsident. Wenn es gelegentlich zu Verzögerungen im Ablauf oder Wartezeiten komme, sei das der fordernden Situation geschuldet, die alle gleichermaßen in Beschlag nehme.

Die Ärztekammer wies darauf hin, dass Patienten nach wie vor Untersuchungen und Behandlungen nicht ohne Rücksprache verschieben oder gar absagen sollten. In vielen Fällen biete es sich an, im Vorfeld des Termins in der Praxis oder in der Klinik anzurufen. So könne zusammen ausgelotet werden, ob der Arztbesuch wahrgenommen werden soll und was beachtet werden muss. Die Bevölkerung und insbesondere chronisch Kranke sollten auch Erkältungssymptome nicht ignorieren, sondern zunächst die Hausarztpraxis anrufen, um weitere Schritte zu klären.

Die Landesärztekammer riet außerdem eindringlich dazu, sich mit dem Thema Impfung gegen das Coronavirus zu beschäftigen – die Lage Anfang Dezember lasse darauf hoffen, dass in absehbarer Zeit Impfstoffe gegen das Virus zur Verfügung stehen und mit der schrittweisen Immunisierung der Bevölkerung begonnen werden könne. Impfungen seien medizinisch gesehen ein Segen und gehörten zu den effektivsten Waffen der modernen Medizin, betonte Kammerpräsident Dr. Miller: „Impfstoffe sind grundsätzlich sehr sicher, wirksam und gut verträglich. Wir sehnen daher den Impfstoff gegen das Coronavirus herbei, denn er kann viel dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen und gerade auch Risikogruppen vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.“

Auf der anderen Seite distanziert sich die Landesärztekammer von all jenen, die die Gefahren der Corona-Pandemie herunterspielen, sie leugnen oder in Verschwörungstheorien einbetten. „Für die ganz überwiegende Mehrzahl der über 70.000 Ärztinnen und Ärzte im Land sind derartige Aussagen eine Zumutung“, stellte Dr. Miller einmal mehr klar.

Mutterpass und Kinder-Untersuchungsheft digitalisiert

Weitere ePA-Inhalte

Mit Mutterpass und KinderUntersuchungsheft liegen nun zwei weitere medizinische Informationsobjekte (MIOs) vor. Sie sollen unter anderem in der elektronischen Patientenakte (ePA) eingesetzt werden. „Mit Mutterpass und U-Heft haben wir nun zwei weitere wichtige Papierdokumente digitalisiert. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und pünktlich alle vier geforderten MIOs für die ePA abgeliefert“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen. In Zukunft sind alle relevanten Daten aus diesen Dokumenten immer griffbereit. Das kann dazu beitragen, dass sich die Versorgung weiter verbessert. Denn durch die standardisierte Dokumentation der Inhalte können die Daten sektorenübergreifend genutzt und ausgetauscht werden – beispielsweise bei unvorhergesehenen Krankenhausaufenthalten.

In ihrer zweiten Verhandlungsrunde haben sich die Tarifparteien Verband medizinischer Fachberufe e.V. und Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (MFA) auf einen wegweisenden Abschluss geeinigt: Neben einzelnen Detailänderungen wurden ein bis zum 31. Dezember 2021 befristeter Tarifvertrag zur Kurzarbeit und eine Gesamtsteigerung des Gehaltes von 12 Prozent in mehreren Stufen bis zum 31. Dezember 2023 vereinbart.

„Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir zahlreiche Institutionen des Gesundheitswesens in die Entwicklung der MIOs eingebunden“, hob der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister hervor. Eigens dafür wurde die Kommentierungsplattform mio.kbv.de eingerichtet. „Jeder konnte sich beteiligen. Insgesamt haben wir uns mit über 1.800 Kommentaren befasst“, betonte er. Das Ergebnis sei der Grundstein für strukturierte Daten in der elektronischen Patientenakte. „Die vier planmäßig fertiggestellten MIOs sind erst der Anfang. 2021 wird unter anderem das International Patient Summary (IPS) – eine international verwendbare Patientenkurzakte – folgen.“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. Geplant sind außerdem MIOs zu Pflegedokumenten, dem Krankenhaus-Entlassbrief und Laborbefunden. Die Entwicklungsaufgaben werden dabei wesentlich von der neu gegründeten KBV-Tochter „mio42 GmbH“ übernommen.

Mit der Festlegung der MIOs Mutterpass und U-Heft bleibt die KBV bei der Standardisierung der Inhalte für die ePA auch zeitlich auf Kurs. Das Ziel der Fertigstellung von vier MIOs im Jahr 2020 wurde erreicht. Dies gelang unter anderem durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen des Gesundheitswesens. Mit der Einbindung in die ePA werden die MIOs auch bei den behandelnden und pflegenden Akteuren für besseren und schnelleren Austausch dank strukturierter Daten sorgen. Bis es so weit ist, werden allerdings 2021 zunächst die Hersteller und Anbieter gefragt sein, die die MIOs in ihren Software-Produkten umsetzen. Planmäßig in der Versorgung eingesetzt werden die MIOs als Teil der ePA dann voraussichtlich ab dem ersten

Der Verband medizinischer Fachberufe und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/ Medizinischen Fachangestellten, die Tarifpartei der ärztlichen Arbeitgeber, erklärten gemeinsam, dass dieser Abschluss die große Wertschätzung für die Leistung der Medizinischen Fachangestellten unterstreiche. Besonders in der Zeit der Pandemie zeige sich, wie wichtig eine funktionierende ambulante Versorgung sei. In loser Folge informiert das Ärzteblatt BadenWürttemberg über im Gesundheitswesen. Zuletzt haben wir folgende Beiträge veröffentlicht: Heft 12/2020: Der elektronische Medikationsplan Heft 11/2020: Notfalldatenmanagement Heft 10/2020: Digitalisierung – Wir sind dabei/Der Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur/ Ethische Aspekte von Gesundheits-Apps Heft 9/2020: Der eHBA kann bestellt werden Heft 8/2020: Startanwendungen der Telematikinfrastruktur

Einigung in zweiter Tarifrunde auf wegweisenden Abschluss

MFA-Gehälter steigen

die Digitalisierung Quartal 2022.

Details zur Tariferhöhung

eRezept in Software integriert Die moderne Praxissoftware medatixx bietet ein weiteres Highlight und ermöglicht damit eine effiziente Patientenversorgung auch in Krisenzeiten. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde das eRezept in medatixx implementiert. Damit haben Sie die Nase vorn: Sie verordnen Medikamente schnell und einfach elektronisch. Es kommt noch besser! medatixx entschädigt Sie für den organisatorischen und kommunikativen Aufwand, der durch die Ausstellung der eRezepte entsteht: Bei aktiver Nutzung des eRezepts erhalten Sie einen Rabatt von 50,00 €* monatlich und zusätzlich 1,00 € für jedes ausgestellte eRezept auf Ihre Softwarepflegegebühr. Greifen Sie zu! Näheres unter nase-vorn.medatixx.de

This article is from: