1998 pedal Nr. 3

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Radfahrer raus aus der Bischofsnadel? Die Bischofsnadel, also die Wegeverbindung zwischen PräsidentKennedy-Platz und Domshof, stellt für viele Bremerinnen und Bremer eine direkte und autofreie Verbindung auf dem Weg von den Stadtteilen Östliche Vorstadt, Schwachhausen, Vahr, Horn-Lehe, Borgfeld und Oberneuland in die Innenstadt oder weiter in die Bremer Neustadt dar.

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Allein in der Zeit von 14 bis 18 Uhr wurden hier über 4000 Fußgänger und über 1000 Radfahrer gezählt. Das heißt, alle 14 Sekunden kommt hier ein Fahrrad vorbei, in Spitzenzeiten noch deutlich mehr. Die nächstgelegenen Zugänge zur Innenstadt sind das Herdentor und das Ostertor. Sie liegen nicht nur abseits der Verkehrsbeziehungen, sondern sind auch so gestaltet, daß das Radfahren dort alles andere als angenehm ist. Deshalb steht für Radfahrerinnen und Radfahrer fest: Zur Bischofsnadel gibt es keine Alternative!

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Was ist geplant? Die Verkehrssituation in der Bischofsnadel ist seit den 60er Jahren erträglich, aber unbefriedigend. Vom Landesverband Bremen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) e. V. sind immer wieder Verbesserungen angemahnt worden:  eine übersichtlichere Gestaltung des Tunnels,  eine Rampe, auf der Kinderwagen, Rollstühle, Fahrradanhänger, Dreiräder und beladene Fahrräder sicher und bequem hinauf- und hinuntergeschoben werden können und  auf der anderen Seite der Treppe eine zusätzliche Schieberinne, damit sich der Verkehr nicht auf beiden Seiten der Treppe staut.

Statt einer Verbesserung wird nun eine Verschlechterung geschaffen:  Der Tunnel wird auf 5,10 Meter eingeengt.  DieTreppe wird noch enger.  Durch einen - im Prinzip zu begrüßenden - Handlauf in der Mitte der Treppe wird diese dann so schmal, daß man Fahrräder kaum noch hinaufoder hinuntertragen kann.  Die bisher immerhin einseitig vorhandene doppelte Schieberille, auf der man wenigstens manche Kinderwagen hinauf- und hinunterschieben konnte, wird durch eine einfache Rille ersetzt.  Die Anlieger befürworten darüber hinaus ein Rollgitter, mit der der Tunnel nachts geschlossen wird.

Ob der Fahrstuhl wirklich die erwünschte Hilfe bedeutet, darf bezweifelt werden angesichts  der vielen Rolltreppen, die in Bremen in den letzten Jahren stillgelegt wurden,  der offensichtlichen Unmöglichkeit, den Fahrstuhl an der Teerhofbrücke benutzbar zu machen,  der vielen Bahnhöfe, an denen Fahrstühle so klein sind, daß man nicht einmal ein Fahrrad mit Kindersitz mitnehmen kann,  der hohen Zahl von Passanten an dieser Stelle und der geringen Leistungsfähigkeit von Fahrstühlen. Damit wird die Verkehrssituation in der Bischofsnadel demnächst nicht nur unbefriedigend, sondern geradezu unerträglich sein.


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