Wie der Stern, der bei 6 Uhr die Zifferblätter der neuen Constellation Kollektion erhellt, strahlt auch Kaia Gerber mit einem Modell aus MoonshineTM Gold an ihrem Handgelenk. Zwei Stars in perfekter Harmonie, vereint in einem Spiel aus Licht und Schatten, Schönheit und Präzision.
Vorläufige Werte, ermittelt nach WLTP. Tippfehler vorbehalten.
GRAND OPENING
Dürfen wir vorstellen: die Mercedes-Maybach SL 680 Monogram Serie. Echte Hingabe an Handwerkskunst trifft auf zeitlose Eleganz für ein einzigartiges Fahrerlebnis.
WELCOME TO BEYOND.
DDass die DIVA heuer ihr 35-jähriges Jubiläum feiert, ist unseren Leserinnen und Lesern längst bekannt. Doch sie ist nicht die Einzige mit einem runden Geburtstag: Wolfgang Joop ist 80. Deutschlands bekanntester Modedesigner – eine Ikone mit scharfem Auge und noch schärferer Zunge – spricht in dieser Ausgabe mit unserem Autor Sven Michaelsen. Und wie er spricht! Über das Alter, das sich nicht wie Weisheit, sondern wie Wartungsstau anfühlt: „Ich bin wie ein Haushaltsgerät in der Vorsterbephase – obwohl jemand den Stecker aus der alten Waschmaschine gezogen hat, dreht sie sich stotternd weiter und produziert noch Schaum.“
Joop, ein Bildhauer mit Worten, liefert ein Interview, das lange nachhallt. Mit Themen wie diesem: „Hat die Mode ihre Kraft verloren?“ Seine Antwort: „Wichtiger als Mode ist heute der Wunsch, die Morphologie des eigenen Körpers zu verändern.“
Doch es geht nicht um neue Brüste oder Nasenkorrekturen; nicht in der DIVA. Wir interpretieren den Wunsch nach Veränderung anders: als Reise zu sich selbst. Selfcare statt Selbstoptimierung, Wellbeing statt Wundermittel. Diesem zeitgemäßen Verständnis von Körper und Geist widmen wir gleich zwei Storys in diesem Heft – klug, klar und ohne Klischees.
Doch zurück zu Joop. Der sagt nicht nur Wahres, er trägt es auch. „Mein Stil ist bewusste Stillosigkeit. Ich suche mir aus meinem Vintage-Fundus Kleinode heraus und beginne mit ihnen zu experimentieren. Das Ergebnis sieht manchmal völlig chaotisch aus, aber so fühle ich mich dann auch.“ Und eine Altersweisheit, wie sie nur Joop aussprechen kann: „Eine Referenz ans Alter ist, dass ich bequemes Schuhwerk trage.“
YASMIN EL MOHANDES HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTEURIN
Bequem, aber schön? Gibt es. Sogar mit Haltung. In unserer Fashion-Strecke feiern wir ein neues Hybridwesen: den „Sneakerina“ – ein Ballettschuh auf Turnschuhbasis, zart und stark zugleich. Beweglich, aber verwurzelt. Ein Ko erwort (Portmanteau, wie man nicht nur in der Mode sagt), das sich einreiht in die elegante Ahnenreihe von „Shackets“ (Shirt und Jacket), „Jeggings“ (Jeans und Leggings) und „Skorts“ (Skirt und Shorts).
Die DIVA liebt diese Zeichen der Zeit. Deshalb widmen wir den neuesten Entwicklungen im Schmuck- und Uhrenbereich ein eigenes Stylebook – denn auch hier verschmelzen Eleganz und Innovation, klassische Linien und neue Technologien. Schmuck ist heute Statement, die Uhr ein Ausdruck von Haltung. Und beides ist eine Liebeserklärung an das Wesentliche.
Auf Joop. Auf Stil. Auf das Jetzt. Und auf alles, was kommt!
Foto: VIOLETTA KÖNIG
Produktion und Styling: MIKE YORK @ Perfect Props
Model: KLAUDIA PULIK @ Wiener Models
Hair und Make-up: SOPHIE CHUDZIKOWSKI @ Perfect Props diva-lifestyle.com instagram.com/_divalifestyle facebook.com/divalifestyle
Look: LOEWE aus der Kollektion „Paula’s Ibiza“. LOEWE.COM
Maßgeschneiderte Lösungen ab Stückzahl eins: DORNBRACHT ATELIER bietet individuelle Lösungen mit unendlicher Gestaltungsfreiheit und außergewöhnlicher Handwerkskunst – damit Ihre Visionen Wirklichkeit werden. Erfahren Sie mehr unter dornbracht.com/atelier
Dornbracht Austria GmbH
IZ NÖ Süd, Straße 7
Objekt 58 D Top 6
2355 Wiener Neudorf
E-Mail: at@dornbracht.com
Tel: +43 1 4170690
Die Looks der Saison: fließend, weich, organisch.
MODE
MODE-NEWS
Inspirationen und Highlights aus der Welt von Mode, Stil und Kunst, die den Puls der Zeit tre en.
DAS 80-JÄHRIGE WUNDERKIND
Modedesigner Wolfgang Joop ist achtzig und spricht im DIVA-Interview mit Sven Michaelsen.
MODE IM AUFBRUCH
Das Personalkarussell bei den Modemarken dreht sich wie verrückt – welche Debüts uns erwarten.
BERNARD ARNAULT IM PORTRÄT
Der LVMH-Boss hat den größten Luxuskonzern der Welt aufgebaut. Doch wer tritt sein Erbe an?
MUST-HAVE: DER „SNEAKERINA“
Eine Fusion aus Stil und Funktion: „Sneakerina“ heißt der Schuhtrend des Jahres.
ON-OFF-BEZIEHUNG
Sie sind weit mehr als funktionale Schnittstellen: Knöpfe halten in der Mode alles zusammen.
MODE-SHOOTING – „LAKESIDE“
Zwischen Schilfgras und Reetdach-Romantik inszeniert sich der Sommer ganz neu.
DIE BOOM-BOOM-ÄSTHETIK
Hedonismus und Powersuits plus Schulterpölster sind wieder da: über das Comeback der 80er-Jahre.
BEAUTY
BEAUTY-NEWS
Vom erfrischenden Duft der Mandarine bei Acqua di Parma bis zu leuchtenden Farben bei Chanel.
BEAUTY-SHOOTING – „CANDY BLUSH“
Ein Hauch Nostalgie und zuckersüße BonbonNuancen – die Make-up-Trends der Saison.
HERE COMES THE SUN
Leuchtende Farben setzen kreative Akzente und lassen von unbeschwertem Glamour träumen.
Fotos: Violetta König, La Biosthétique
BEAUTY-REPORT – SKIN LONGEVITY
Anti- und Well-Aging haben ausgedient – Skin Longevity dominiert als Leitbegri der Stunde.
HAUTPFLEGE MIT WEITBLICK
Wirksto -Innovationen und Pflanzenkräfte setzen neue Standards im Beautyregal.
LUXUS
SCHMUCK-NEWS
Hublot macht Choupette zur Muse, Hermès kreiert eine Uhr als Brosche und Chanel feiert die Fünf.
SCHMUCK-SHOOTING – „SUN & FUN“ Form, Farbe, Funkeln – Schmuck ist Lebensfreude, in Design übersetzt.
SCHIFF AHOI!
Van Cleef & Arpels interpretiert die Idee der Schatzinsel als glanzvolle Ode an Fernweh.
BOTSCHAFTER DES SCHMUCKS
Zu Besuch im Fine-Jewellery-Atelier von Bucherer bei Chief Jewellery O cer Robert Ambord.
EDELSTEIN, ETHOS, ELEGANZ
Chopard geht mit der „Insofu“-Kollektion zurück zum Ursprung. Ein Smaragd steht im Mittelpunkt.
REISE
REISE-NEWS
Von Pradas Restaurant-Debüt in Asien bis hin zu Hoxtons Wanne mit Blick auf den Dom in Florenz.
SELFCARE UND MEER
Zwischen Strand und Spa: Ausgewählte Hideaways laden ein, Körper und Geist neu auszubalancieren.
IN BALANCE AUF BALI
OXO Living und Chris Precht bringen den ganzheitlichen Ansatz des Wellness-Livings nach Bali.
KURATORIN DES GESCHMACKS
Lydia Forte, die kulinarische Kreativdirektorin von Rocco Forte Hotels, im Exklusivinterview.
EDITORIAL INSIDE IMPRESSUM HÄNDLERADRESSEN
RED CARPET
EDITOR’S CHOICE
Fisch in Sicht: Ohrring von Ole Lynggaard Copenhagen.
Entspannen im SHA-Retreat in Mexiko mit Privatstrand.
Fotos: Peter Garmusch, SHA / Maureen M. Evans
GASTGEBER-ROLLE
Die globale Sprache der Gastlichkeit spricht Lydia Forte fließend – kein Wunder, schließlich ist sie Teil der bekannten Eigentümerfamilie von Rocco Forte Hotels und als Group Director of Food and Beverage für das gesamte kulinarische Konzept verantwortlich. Anlässlich der Erö nung der neuen „Florio“-Terrasse im „The Charles Hotel“ in München traf sie DIVA-Chefredakteurin Yasmin El Mohandes zum Gespräch über die genussvolle Verbindung von Stil und Substanz – ein Interview ganz nach unserem Geschmack.
KREATIVE PERSPEKTIVEN
Seit 20 Jahren ist Peter Garmusch als bildender Künstler mit Schwerpunkt Fotografie aktiv. Besonders fasziniert ihn das Alltags- und Arbeitsleben in fernen Ländern, das er mit klarem Blick und feinem Gespür dokumentiert – zu sehen in der aktuellen Ausstellung „Changing Perspectives“ der Wiener Galerie Westlicht. Für uns lichtete er aber nicht ferne Länder, sondern heimischen Schmuck ab.
GEDANKENAUSTAUSCH
Der Hamburger Sven Michaelsen interviewt seit vielen Jahren die Leitfiguren und Idole unserer Zeit, wurde zweimal mit dem „Deutschen Reporterpreis“ ausgezeichnet und schrieb zehn Bücher. Wenn sich Michaelsen Fragen für Interviews überlegt, steht ihm ein Satz des Hollywood-Schauspielers Robert Mitchum vor Augen: „If you want my interest, interest me!“ Sein Interview mit Wolfgang Joop ist allein schon deshalb von größtem Interesse.
STILVOLLE ANMUT
Klaudia Pulik, das neue Covermodel der DIVA, verkörpert die moderne Muse: elegant, wandelbar, unverkennbar. In Polen geboren, auf den internationalen Laufstegen zu Hause, hat sie sich mit Editorials in „Vogue Polska“, „Elle Argentina“ und „Vanity Fair Italia“ weltweit einen Namen gemacht. Ihre Aura ist unaufgeregt glamourös, ihre Wirkung nachhaltig – ein echtes Gesicht unserer Zeit.
Text: Yasmin El Mohandes / Fotos: Violetta König, beigestellt
A.E. Köchert
Neuer Markt 15 · 1010 Wien (43-1) 512 58 28
Ich hab immer ein Ohr für Dich. Oder zwei.
A.E. Köchert
Alter Markt 15 · 5020 Salzburg (43-662) 84 33 98
MEDIENEIGENTÜMER
HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN
CREATIVE DIRECTOR
BEAUTY DIRECTOR
PRODUKTION UND LITHO
FOTOREDAKTION
LEKTORAT
AUTOREN DIESER AUSGABE
FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE
SOMMER 2025
DIVA Lifestyle GmbH, Singerstraße 8/6, 1010 Wien
Yasmin El Mohandes
Sabine Kunzmann
Birgit Brieber
Anton-Georg Kiener
Natascha Trimmel
Bernhard Paratschek
Karin Cerny, Sven Michaelsen, Silvia Ihring, Alexander Pfeffer, Adriano Sack, Silke Wichert
Peter Garmusch, Claudia Knoepfel, Violetta König, Julia Sellmann, Branislav Simoncik, Jan Welters
Verweis auf AGB: https://www.diva-lifestyle.com/AGB
Bleiben Sie immer auf dem Laufenden über die Trends in der Welt des Stils. Die DIVA ist Ihre perfekte Begleiterin. 4 × IM
Sichern
MODE
Sommermode ist eine Frage der Haltung. Yves Saint Laurent wusste: „Über Mode hinaus gibt es Stil.“ Die neue Saison setzt auf fließende Silhouetten, leuchtende Farben und mühelose Eleganz –für Tage, die nach Sonne schmecken.
Text: Yasmin
El Mohandes
/ Artwork: Sabine Kunzmann / Fotos: Getty Images, Christian Loubotin
NEWS MODE
POP-CHRONIST
ANTON CORBIJN ist der stille Beobachter hinter einigen der prägendsten Bilder der Popkultur. Seine Fotografien – reduziert, markant, unverkennbar – erzählen von Haltung, Ikonen und Intimität. Ob Depeche Mode, U2 oder Joy Division: Corbijns Ästhetik hat den visuellen Kanon der Musikgeschichte entscheidend mitgestaltet. Die aktuelle Schau im Bank Austria Kunstforum Wien spannt den Bogen von seinen legendären Schwarz-Weiß-Porträts über Musikvideos und Albumdesigns bis hin zu seinem filmischen Werk – ein vielschichtiges Œuvre zwischen Popkultur und kunsthistorischem Nachhall. KUNSTFORUMWIEN.AT
CITY-SAFARI
Mit klaren Schnitten, technischen Details und soften Farben bringt COLMAR urbanen Glamour auf die Straße. Die Kollektion spricht Stadtnomaden an, die leichte Sto e und italienische Eleganz in einem Look vereinen wollen –eine Einladung, in der Stadt aufzufallen. COLMAR.COM
Text: Alexander Pfe er / Fotos: Leisure Communications/Christian
Jobst, Anton Corbijn, Alexandra Utzmann, beigestellt
GLANZSTÜCK
Die Clutch „Bridget“ von SIMKHAI aus vergoldetem Messing verbindet femininen Charme mit moderner Coolness. Für Frauen, die Stil mit einer Prise Lässigkeit tragen. Um € 525,–. MYTHERESA.COM
Die Kapselkollektion
CHRISTIAN LOUBOUTIN X MAISON
MARGIELA ist ein künstlerischer Dialog. Sie vereint die Codes beider Häuser – die avantgardistische DNA von Margiela tri t auf die legendäre rote Sohle von Louboutin. MAISONMARGIELA.COM
WASSERFEST Zwischen Chlor und Couture: Die Schau „SPLASH“ im Design Museum in London untersucht den kulturellen Einfluss von Bademode – vom „Baywatch“-Badeanzug bis zum Facekini.
DESIGNMUSEUM.ORG
Sieben Jahre dauerte es, bis CARLA SOZZANI die Mitarbeit an ihrer Biografie zusagte. Nun liegt das Buch vor: „Carla Sozzani. Kunst, Leben, Mode“ erzählt Sozzanis Weg – von der Modejournalistin zur Galeristin und Gründerin von 10 Corso Como. THAMESANDHUDSON.COM
STAR-POWER
Schauspielerin ZENDAYA hebt ab: In der neuen Kampagne von On spielt sie eine intergalaktische Heldin. In den Nebenrollen: der neue „Cloudzone“-Sneaker sowie der „Studio Knit Bodysuit“ des Schweizer Labels. ON.COM
Das Buch „Crafted World“ dokumentiert, wie Kreativdirektor Jonathan Anderson LOEWE neu dachte: Handwerk tri t Konzept, Tradition auf Zeitgeist. 636 Seiten Designgeschichte mit Blick nach vorn – klug eingeführt von der britischen Autorin Zadie Smith. LOEWE.COM Kreativ
Miuccia Prada gelang mit dem Modell „Wander“, das vor drei Jahren auf dem Laufsteg von MIU MIU debütierte, ein echter Coup. Seither wird die Tasche jede Saison neu gedacht. In der Sommeredition zeigt sie sich in sattem Rosa, aus butterweichem Matelassé-Nappaleder und in ihrer charakteristischen Croissant-Form. Um € 2.350,–. MIUMIU.COM
Diesen CHLOÉ -Anhänger machen ein Sto band, eine stilisierte Ananas und Charms zum idealen Sommerbegleiter. Funktionalität? Zweitrangig – zum Glück! Um € 650,–. MYTHERESA.COM
DREAM-TEAM
Berliner Brille tri t Kölner Ko er: Die beiden deutschen Luxusmarken RIMOWA und MYKITA lancieren eine Kollektion, die Materialkompetenz und Formbewusstsein vereint. Ob verspielt retro oder sleek und modern – die Modelle spielen mit Kontrasten, feiern Details und setzen sommerliche Statements fürs Gesicht. MYKITA.COM
KUNST ERWACHT
Vom Postamt zum Museum: Das POMO in Trondheim erö nete mit der Gruppenausstellung „Postcards From The Future“ –100 Arbeiten von 24 Künstlern wie Franz West, Warhol oder Munch markieren den Beginn des neuen Kunstmuseums. POMO.NO
DESIGNERIN MICHAELA MAYER ÜBER DAS KLEID DER KLEIDER
Es scheint immer zu fehlen –das eine Kleid, das alles kann: Leichtigkeit vermitteln, Haltung verleihen, Erinnerungen stiften. Als Designerin bin ich nahe dran an dieser Suche – ich weiß, wie laut Trends diktieren, was richtig oder falsch erscheint. Genau deshalb gestalte ich anders; nicht gegen die Mode, aber für die Frau. Unsere Kleider entstehen aus Drapierungen, die dem Körper folgen, nicht ihn formen wollen. Denn wahre Eleganz zeigt sich in femininen Silhouetten – zeitlos und für jeden Anlass gescha en. MICHELMAYER.COM
MODEBÜHNE
Zwischen Pop, Pailletten und Präzision: Der FriedrichstadtPalast engagiert Designer JEREMY SCOTT für seine neue Revue „Blinded by Delight“. 500 Kostüme zeigen, wie Show, Handwerk und High Fashion verschmelzen. PALAST.BERLIN
SAINT LAURENTS Portemonnaie mit Chevron-Steppung und ikonischem Monogramm verwandelt sich durch die abnehmbare Kette von einer Schultertasche in eine Clutch. Um € 990,–. MYTHERESA.COM
BODY TALK
KYLIE JENNER kollaboriert mit dem Londoner Label Poster Girl für Khys erste Latex-Kollektion. In „Bone“, „Rouge“ und „Black“ verschmelzen körperbetonte Schnitte und Hochglanztexturen zu einer Formensprache, die architektonisch wie emotional aufgeladen ist. Kylie Jenner, Kreativdirektorin von Khy, ist für den Designprozess mitverantwortlich, testete Materialien, bestimmte Farben, feilte an den Schnitten – und verkörpert die Kampagne selbst. Poster Girl bringt Underground-Flair, Khy die globale Aufmerksamkeit. POSTER - GIRL.COM
TASTE COUTURE
LOUIS VUITTONS neuer Store in Mailand vereint Mode und Kulinarik –mit der Familie Cerea des Drei-Sterne-Restaurants
„Da Vittorio“
an Bord
wird
er somit auch gastronomisch zur Destination.
LOUISVUITTON.COM
MICHEL GAUBER T , französischer Laufsteg-DJ, erzählt in „Remixed“ von 40 Jahren Mode und Musik. Das Buch feiert den Sound hinter der Silhouette – eine Autobiografie mit Herz, Humor und Headphones. FAYARD.FR
MODE-MOVES
CELINE bringt Glamour ins Pilates-Studio: Hellbraunes Kalbsleder, verspiegelter Stahl, poliertes Aluminium und Naturkork vereinen sich zu einer Kollektion, die minimalistische Ästhetik und Funktionalität feiert. Kugelhantel aus Stahl und glattem Kalbsleder mit Triomphe-Logo, um € 2.400,–. CELINE.COM
Für den ÖsterreichPavillon der Expo entwarf das Label WENDY JIM eine Garderobe, die Kulturerbe mit Gegenwartsästhetik verbindet – eine subtile Synthese aus Haltung, Humor und Handwerk. EXPOAUSTRIA.AT
POP UND PRESTIGE
DUA LIPA ist das Gesicht von Chanel und verleiht der neuen Tasche „25“ Persönlichkeit. Beim Shooting beweist sie: Stil hat nichts mit Ernst zu tun. Ob auf Tour oder am roten Teppich – der Popstar bleibt echt. Die Kampagne zeigt sie spielerisch, strahlend, stark. Chanelund Dua Lipa? Eine Allianz aus Selbstbewusstsein und Stilgefühl! CHANEL.COM
STILBLÜTE
Mit floralen Codes und klarem
Design hat sich MAGDA BUT RYM etabliert. Ihre Satin-Mules mit Rose verkörpern zeitlose Eleganz und selbstbewusste Weiblichkeit.
Um € 1.045,–. MYTHERESA.COM
IM BILDE
In der Villa Medici in Rom wird Farbe zur Bühne der Emotion: Die Schau „CHROMOTHERAPIA“ ist eine Hommage an die Sinnlichkeit der Farbfotografie –als Stilmittel, Gefühl und Haltung.
VILLAMEDICI.IT
Supermodel GIGI HADID macht auch als Unternehmerin eine gute Figur: Ihr Kaschmirlabel Guest In Residence bringt klassische Schnitte in leuchtenden Farben neu zur Geltung. GUESTINRESIDENCE.COM
Fotos: Daniele Molajoli, beigestellt
BEST DRESSED FOR SUMMER
Fließende Maxikleider, luftiges Leinen oder romantischer Sommer-Crochet: PEEK & CLOPPENBURG liefert die Looks für einen Sommer voller Stil und Leichtigkeit.
Wenn die Tage länger werden und das Licht weicher, beginnt die Zeit für Mode, die Leichtigkeit zelebriert. Der Sommer 2025 kommt nicht laut, sondern souverän: mit fließenden Maxikleidern, die bei jedem Schritt eine Geschichte erzählen, mit Sto en, die die Haut umschmeicheln, und mit Farben, die wie Sonnenstrahlen auf der Haut tanzen. Peek & Cloppenburg lädt ein zu einer Sommer-Garderobe, die mehr kann als nur gut aussehen – sie spiegelt ein Lebensgefühl wider.
Ob beim Flanieren am Meer oder beim Aperitivo auf der Dachterrasse: Maxikleider aus zarten Materialien schenken Bewegungsfreiheit und Eleganz zugleich. Ihre Silhouetten umspielen den Körper wie eine laue Brise, während angesagte Leinensto e für Frische sorgen; stilistisch wie klimatisch. Die neue Bademode setzt Statements zwischen minimalistischer Ra nesse und Retro-Charme.
Für besondere Akzente sorgen feiner Sommerstrick und Crochet-Details –charmant, feminin, nonchalant. Es sind die kleinen Nuancen, die den Unterschied machen: Sie lassen jeden Look wirken, als wäre er direkt einem Sommertraum entsprungen … PEEK - CLOPPENBURG.AT
in Sommerstrick:
Schick
Cardigan um € 79,99 und Hose um € 79,99; beides von YAS
Swimsuit von JAKE ’S um € 49,99 und Hose von MARC O’ POLO um € 199,99.
DAS
80-JÄHRIGE WUNDERKIND
Deutschlands bekanntester Modedesigner Wolfgang Joop ist achtzig. Mit unserem Autor Sven Michaelsen spricht er über die ausbleibenden Vorzüge des Alterns, den Unterschied zwischen Eitelkeit und Narzissmus und die Zukunft der Mode.
VON SVEN MICHAELSEN
SVEN MICHAELSEN: Wer Ihnen in den 80er-Jahren beim Feiern zusah, sorgte sich um Ihre Gesundheit. Überrascht es Sie, so alt geworden zu sein?
WOLFGANG JOOP: Jede Dekade hat ihre Moden und Drogen. Da mir meine Tageslichttauglichkeit immer wichtig war, habe ich gewisse Jugendsünden vor einer halben Ewigkeit durch Arbeit ersetzt. Ab einem gewissen Alter ist Selbstdisziplin interessanter als jede Party-Ausschweifung.
SM: Exzess, Selbstvergessenheit, totale Gegenwart: Vermissen Sie das?
WJ: Nein, ich will aus dem Zustand der Nüchternheit nicht mehr raus. Ich brauche sie für die kreativen Projekte, die vor mir liegen. Wenn ich eines Tages das Gefühl habe, mein Leben als Künstler ist abgelaufen, werde ich vielleicht den ganzen Tag nur noch Opium rauchen, um das zu ertragen, was dann vor mir liegt.
SM: Kämpfen Sie mit Schwermut und Düsternis?
WJ: Ja, in schwarzen Momenten komme ich mir vor wie ein Haushaltsgerät in der Vorsterbephase: Obwohl jemand bei der alten Waschmaschine den Stecker gezogen hat, dreht sie sich stotternd weiter und produziert noch Schaum. Und dann – klack –fällt eine Schraube runter, und dann noch eine, und die Trommel kommt langsam zum Stehen. Sterben ist scheiße, aber vielleicht ist der Tod eine große, freundliche Umarmung.
SM: Gibt es – außer Seniorenermäßigungen – Vorzüge des Altseins?
WJ: Ich kenne keine! Age sucks. Der Körper sorgt für eine Kränkung nach der anderen.
SM: Sind Sie im Alter gelassener geworden?
WJ: Nein, nur langsamer.
SM: Werden Sie im Alter wunderlich?
WJ: Natürlich. Ich sehe mir auf Arte Sendungen über Bakterien an, das Wunder der Sterne oder die Entstehung unseres Planeten.
SM: Wie viele Jahre liegen zwischen Ihrem Spiegelbild und dem Bild, das Sie selbst von sich haben?
WJ: Bis vor ein paar Jahren hätte ich gesagt: „I’m forever forty.“ Heute sehe ich im Spiegel die Frage: Wie viel Zeit bleibt dir noch?
SM: Hadern Sie mit dem, was Sie im Spiegel sehen?
WJ: Selbstverständlich. Egozentrische Männer betrachten ihr Äußeres mit einer Selbstkritik, die der von Frauen in nichts nachsteht. Im Spiegel begegnet mir leider ein älterer Herr, den ich nicht vorhergesehen habe. Das einzig Gute daran ist, dass Hadern immer mein Schlüssel zum Glück war. Selbstzweifel sind ein Schutzschild gegen die allgegenwärtige Banalität, die uns tröstend in den Arm nehmen will.
SM: Ist das Altsein schlimmer, wenn man früher einmal schön war?
WJ: Meine Fotoalben zeigen mir, dass ich zu keiner Zeit hässlich war, aber Schönheit ist ein Kapital, das nicht ewig arbeitet. Die geriatrische Beauty Joan Collins soll gesagt haben: „Schön geboren zu sein ist wie reich geboren zu sein und langsam bankrottzugehen.“
SM: Ein Glaubenssatz von Ihnen lautet, Kreativität sei der Reparaturversuch einer verletzten Seele und nur ein großer Schmerz führe zu einer großen Karriere. Was ist Ihre Wunde?
WJ: Als Junge zeigte ich meinem Vater eine Zeichnung von mir, auf die ich wohl gerade allzu stolz war. Seine Reaktion bestand darin, mich zu Selbstzweifeln anzuhalten. In diesem Moment verlor ich mein Urvertrauen. Selbstsicherheit ist nie zu mir durchgedrungen. Die Krise wurde mein Existenzgefühl. Für schöpferische Menschen ist diese Grundausstattung von Vorteil, denn der Nährboden für Kreativität ist ein Mix aus Mut und quälenden Selbstzweifeln. Beides ist mir bis heute geblieben.
SM: Was haben Sie über Eitelkeit gelernt?
„ICH KENNE KEINE! AGE SUCKS. DER KÖRPER SORGT FÜR EINE KRÄNKUNG NACH DER ANDEREN.“
WOLFGANG JOOP ÜBER VORZÜGE DES ALTERS
WJ: Eitelkeit in verdaulicher Dosierung resultiert aus dem schlichten Bedürfnis, anderen gefallen zu wollen. Die Optionen, sich optisch zu optimieren, sind heute immens – ich verstehe jeden, der sich nicht mit dem Entwurf abfinden will, den Mutter Natur ihm mitgegeben hat. Es gibt aber noch eine zweite Form von Eitelkeit. Sie versteckt sich oft unter schlecht sitzenden Anzügen. Diese Leute wollen mit Protz und Getöse kompensieren, was ihnen an Anmut fehlt. Ihre Eitelkeit kennt keine Demut und ist deshalb toxisch.
SM: Wobei heben Sie den Finger: Eitelkeit oder Narzissmus?
WJ: People of my kind kennen beides. Eitelkeit kann einen Menschen sich entfalten lassen wie eine japanische Papierblume. Ohne ein gewisses Maß an Selbstobsession gehen jedem Kreativen früher oder später Ehrgeiz, Kraft und Produktivität aus.
SM: Was bereuen Sie in Ihrem Leben?
WJ: Bei ö entlichen Bekenntnissen von Reue werde ich misstrauisch, weil Scham nichts ist, was man nach außen trägt. Vor Publikum Reue zu bekennen ergibt nur Sinn, wenn die Vergebung mitgeliefert wird.
SM: Bei wem sollten Sie sich noch entschuldigen?
WJ: Bei meinem Vater. Bei meiner Geburt war er im Krieg. Später kannte ich ihn nur von Fotos. Als er nach sieben Jahren in russischer Gefangenschaft nach Hause kam, war er für mich ein Fremder, dessen Geschichten mich langweilten. Es hätte sich gehört, zuzuhören, wenn der eigene Vater vom Krieg und anderen erschütternden Erlebnissen erzählen will.
„DIE
MODE WIRD IMMER BEIDES SEIN: DISZIPLIN UND EXZESS, EUPHORIE UND DEPRESSION. DER OBERSTE GLAUBENSSATZ LAUTET, DASS DER BESTE ENTWURF NOCH NICHT GEMACHT WURDE.“
WOLFGANG JOOP ÜBER MODE
SM: Nach einem halben Jahrhundert Berufserfahrung: Welches Talent ist in der Mode das wichtigste?
WJ: Man muss sich den Platz zwischen Kunst und Kunsthandwerk sichern und ein Gefühl für Timing mitbringen. Ein erfolgreicher Designer befriedigt Begehrlichkeiten, die er selbst erscha t. Der Kunde sieht etwas Neues und denkt: Das wollte ich schon lange haben!
SM: Glauben Sie, Sie haben Ihren Erfolg selbst zuwege gebracht, oder ist er etwas, das Ihnen widerfahren ist?
WJ: Es gibt einen Kalenderspruch, in dem eine große Wahrheit steckt: „Erfolg hat viele Väter, Misserfolg ist ein Waisenkind.“ Im Grunde erstaunt mich meine Karriere bis heute. Als ich Anfang der 70er-Jahre als Designer anfing, gab es in Deutschland keine Vorbilder in der Mode. Der sogenannte Zeitgeist führte Regie und machte Figuren wie Karl Lagerfeld, Jil Sander und mich möglich. Wir waren mit den richtigen Looks zur rechten Zeit am richtigen Ort.
SM: Karl Lagerfeld erzählte einmal, er habe schon als kleiner Junge gewusst, dass man seine Mode eines Tages in den Schaufenstern auf den Champs-Élysées sehen werde.
WJ: Es gibt o enbar Leute, die pränatal wissen, wer und was sie einmal werden wollen. Ich war das Gegenteil, ein Träumer, der statt eines Berufswunschs tausend Sehnsüchte hatte. Nur wenn ich zeichnete, war ich mir meiner selbst sicher. Meist zeichnete ich Frauenporträts und sogenannte naturgetreue Akte. Die Zeichnungen entlockten meinen Mitmenschen die ersten Ahs und Ohs meines Lebens. Der Zufall wollte es, dass ich nach Paris eingeladen wurde, um für die „Schweizer Illustrierte“ Modezeichnungen von der Haute Couture anzufertigen. Da ich ein hübscher Junge war, nahm die Verlegerin der Zeitschrift mich überallhin mit. Doch hübschen Jungs geht es wie schönen Frauen: Man traut ihnen nicht zu, etwas lange durchzuhalten. Ich fühlte mich zwar allen unterlegen, lernte aber schnell, dass man das Buch der sieben Posen gelesen haben muss, wenn man noch nichts zu sagen hat. Mein Wunsch, bedeutend zu sein, führte zu der Entschlossenheit, um jeden Preis durchzuhalten – fake it till you make it.
Foto: Julia Sellmann
SM: Mit Lagerfeld wurde 2019 der Phänotyp des Modezaren zu Grabe getragen. Seither taucht Ihre Branche kaum noch in den bunten Blättern auf.
WJ: Die größte Kunstleistung von Lagerfeld war die Erschaffung einer sozialen Skulptur gleichen Namens. Die Mode wird immer beides sein: Disziplin und Exzess, Euphorie und Depression. Der oberste Glaubenssatz lautet, dass der beste Entwurf noch nicht gemacht wurde. Mit der Zeit geht einem auf, dass man die Mode – wie auch die Liebe – nicht zu sehr lieben darf, denn beide verraten die, die ihr verfallen sind. Fashion Victims erkennt man an ihrem fehlenden Sex-Appeal, doch Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg. Irgendwann begreift man: Cool ist nicht das, was man trägt, sondern wie man sich darin hinstellt. Die falsche Pose macht das schönste Kleidungsstück zunichte.
SM: Hat die Mode ihre Kraft verloren?
WJ: Sie entmystifiziert sich, weil sie seit Jahren nicht von der Stelle kommt. Idealerweise ist Mode eine Bewegung, die die Veränderungen unserer Zeit spürt und illustriert. Sie ist intuitive Soziologie in textiler Form. Wenn ein Zeitabschnitt am Ableben ist, ist es die Mode, die ihn beerdigt. Wichtiger als Mode ist heute der Wunsch, die Morphologie des eigenen Körpers zu verändern. Neue Brüste oder eine Nasenkorrektur sind dringender als die neue It-Bag. Nichts macht Menschen länger glücklich als eine gelungene Schönheitsoperation – Betonung auf gelungen.
SM: Wissen bedeutende Modedesigner insgeheim, dass alles schon mal gemacht, getan und gesagt worden ist?
WJ: Die älteren von ihnen begreifen das irgendwann. Das große Geheimnis ist aber, den richtigen Zeitpunkt und Kontext zu erkennen, etwas wiederkehren zu lassen. Auch die genialischste Kollektion fällt durch, wenn sie zu früh kommt.
SM: Welche Phrase in Ihrem Metier möchten Sie am liebsten verbieten?
WJ: Eine Frau steht in einem neuen Outfit vor dem Spiegel und fragt: „Bin ich das?“
SM: Wer in der Mode nötigt Ihnen heute am meisten Respekt ab?
WJ: Demna Gvasalia, der langjährige Kreativdirektor von Balenciaga und neue Gucci-Designer. Bereits in seiner ersten Balenciaga-Show 2015 führte er einen neuen Frauentyp vor: zielstrebig, auf Mission; Freundinnen und Männer zurücklassend. Der Eindruck war epochal, wie der von Rei Kawakubo und Yohji Yamamoto Anfang der 80er.
SM: Ist der weltweite Siegeszug der Sportswear der endgültige Triumph des Bequemen über das Schöne?
WJ: Nein, auch eine Trainingshose kann schön sein. Es kommt auf den Moment und die Umgebung an. Was vorvorgestern die Handtasche von Chanel war, kann heute der Sneaker von Balenciaga für 1.450 Euro sein.
SM: Wie beschreiben Sie Ihre Art, sich zu kleiden?
WJ: Mein Stil ist bewusste Stillosigkeit. Ich suche mir aus meinem Vintage-Fundus Kleinode heraus und beginne mit ihnen zu experimentieren. Das Ergebnis sieht manchmal völlig chaotisch aus, aber so fühle ich mich dann auch. Eine Referenz ans Alter ist, dass ich bequemes Schuhwerk trage.
SM: Welchen über Sie gedruckten Satz haben Sie bis heute nicht vergessen?
WJ: Amy Spindler, die Modekritikerin der „New York Times“, schrieb mal, ich hätte einen seltsamen Geschmack: als würde man zu Sauerkraut Palatschinken essen.
SM: Sie designen zurzeit Kleidung für Ihre beiden Labels Looks und Wunderkind/Hessnatur. Auf wie viele Arbeitsstunden kommen Sie in der Woche?
WJ: Ich arbeite von Montag bis Samstag acht Stunden am Tag. Das ist natürlich auch eine Flucht. Ich will nicht über mein Leben nachdenken. Deshalb hasse ich Urlaub.
SM: Sie haben aus Ihrer 15 Jahre langen Ehe mit der früheren Kostümbildnerin Karin Benatzky zwei Töchter. Jette, 56, entwirft Schmuck, Mode und Möbel; Florentine, 51, illustriert Kinderbücher. Wie haben Sie als Vater abgeschnitten?
WJ: Mal wurde mir von den Kindern die Goldmedaille für den allerliebsten Papi umgehängt, dann wieder brauchten sie mich, um mich für irgendwas anzuklagen. Wenn sie etwas von mir wollten, waren sie sehr geschickt darin, meine Schwächen und weichen Stellen für ihre Ziele einzusetzen.
SM: Haben sich Ihre Töchter als Prominentenkinder gefühlt?
WJ: Mein plötzlicher Ruhm hat die Familie beträufelt wie ein Parfüm. Für die Kinder war das manchmal eine große Last. Als meine Töchter erwachsen wurden, wünschten sie sich Anonymität. Dann wieder brauchten sie meinen Namen als Sprungbrett für ihre eigenen Projekte. Florentine sieht das anders. Sie sagt, sie habe den Namen Joop zeitlebens als störend empfunden.
SM: Was war Ihr gravierendster Fehler als Vater?
WJ: Als Karin mich wegen ihres neuen Mannes verließ, platzte der Traum von einer heilen Familie. Ich hatte deswegen meinen Töchtern gegenüber ein schlechtes Gewissen und bettelte um ihre Liebe –das Allerschlimmste, was du als Vater oder Mutter machen kannst. Heute würde ich mich altmodischer verhalten und mehr Distanz zu den Kindern wahren.
SM: 2010 drohte ein Erbschaftsstreit Ihre Familie zu zerreißen. Sie warfen Jette Habgier und illegale Praktiken vor und nannten sie „bitchy“.
WJ: Ein Vater kann die Liebe zu seinem Kind nicht kündigen, aber diese Liebe ist verwundbar. Jette und ich haben verwandte Charaktere, aber was uns verbindet, kann uns auch trennen. Wenn wir uns streiten, sehen wir im anderen oft uns selbst, und das bringt den Topf zum Überlaufen. Jette drückt es so aus: „We are the same, but di erent.“
SM: Wie ist heute Ihr Verhältnis zu Jette?
WJ: Die tiefen Wunden sind geblieben, aber wir haben gelernt, die Balance zwischen Nähe und Distanz zu halten.
SM: Sie leben seit einem halben Jahrhundert mit Edwin Lemberg zusammen, einem ehemaligen Fotografen, den Sie bei Aufnahmen auf Martinique kennengelernt haben. Seit 2013 sind Sie verheiratet. Gefragt, wie er ihre Beziehung in einem Satz zusammenfassen würde, antwortete Lemberg 2019: „Wir betreiben seit nunmehr 41 Jahren einen gegenseitigen Missbrauch, der sehr unterhaltsam ist.“ Wie lautet Ihr Fazit?
WJ: Edwin war drei Jahre lang ein gemeinsamer Freund von Karin und mir. Dann verliebte sich meine Frau in einen anderen Mann. Nach einem zwölf Monate langen Abschiedskampf mit ihr voller Tränen und Vorwürfe zog ich zu Edwin in seine ebenso riesige wie leere Souterrainwohnung in der Hamburger Rothenbaumchaussee. Ich guckte auf die Schuhe der Hamburger und zeichnete Modeentwürfe. Da ich die Kosten für die Kinder übernommen hatte, war der Druck enorm. In dieser Zeit habe ich mich an Edwin geklammert. Ohne ihn hätte ich mich das mit „Joop!“ nicht getraut. Das innere Kind wächst nicht parallel zum eigenen Erfolg. Ich brauche bis heute einen Beschützer und jemanden, von dem ich mir Kraft hole. Edwin ist dieser Mensch.
SM: Woran merken Sie, dass Lemberg 13 Jahre jünger ist als Sie?
WJ: Zum Beispiel an der Energie, mit der er sich an große Projekte von uns herantraut. Wenn ich mich von Menschen oder Ideen blenden lasse, ist er der misstrauische Kontrolleur. Er organisiert unser Geschäfts- und Privatleben und weiß, wie man Ko er packt. Ich bin seine Geisel, weil ich unfähig wäre, den Alltag allein zu bewältigen.
SM: Wann hat jemand zuletzt Ihr Herz gebrochen?
WJ: Die Frage enthält eine Behauptung. Simone Weil schreibt von der leeren Stelle im Herzen, die keinen Namen hat. Vielleicht habe ich mein Leben lang den Menschen gesucht, der diese leere Stelle füllt.
SM: Erinnern Sie sich noch an Ihre letzte Liebesnacht?
WJ: Ich erinnere mich an alle Liebesnächte – es waren ja nicht so viele. Weil ich des Öfteren wild at heart war, hätten es rückblickend doppelt so viele sein können.
SM: Fehlt Ihnen Sex?
WJ: Ich stelle mir Sex vor, ohne ihn zu wollen. Als visueller Mensch steht mir vor Augen, wie ich dabei aussehen würde.
SM: Warum treten Sie kaum noch ö entlich auf?
WJ: Mein Beruf hat mich gelehrt, am Ende einer Show nicht zu lange auf dem Laufsteg zu verweilen. Andernfalls erlebt man diese tödliche Stille nach dem Applaus.
SM: Wenn Sie beim Abschied von der Erde etwas mitnehmen könnten, was wäre das?
WJ: Ein Stift zum Zeichnen und Schreiben. Und ein Buch mit Zitaten von Simone Weil. Eines lautet: „Man muss das Mögliche vollbringen, um das Unmögliche zu berühren.“
SM: Was möchten Sie in den Reden bei Ihrer Beerdigung auf gar keinen Fall hören?
WJ: Abschiedsworte wie „Wir werden nie vergessen …“ – Sätze, die so beginnen, sind eine Lüge. Wer weiß schon, was gesagt und gefühlt wird, wenn man sich an uns erinnert? Was war, wird vergessen, und was vergessen ist, kommt nicht zurück.
SM: Als was sollen die Menschen Sie nach Ihrem Tod in Erinnerung behalten?
WJ: Als begnadeten Dilettanten, der mitten im Namen zwei goldene Eier trug.
Sven Michaelsen lernte Wolfgang Joop 1990 bei einem Essen mit dessen Entourage im damaligen Szenerestaurant „Anna e Sebastiano“ im Hamburger Lehmweg kennen. Gegessen wurde ab 20 Uhr – 13 Stunden später bat Joop um die Rechnung.
NEUE KÖPFE, ALTE NAMEN
Jonathan Anderson (links) verlässt Loewe und geht zu Dior. Gut getarnt: Duran Lantink wird Kreativdirektor von Jean Paul Gaultier.
Das Personalkarussell bei den Modemarken dreht sich wie verrückt: Im Herbst sind viele spannende Debüts zu erwarten. Die Zeit der woken Botschaften ist hingegen vorbei.
VON ADRIANO SACK
Fotos: David Sims, Walter Pfei er, Trunk Archive/Jan Welters, beigestellt
EEine Ära geht zu Ende: Donatella Versace verlässt die Bühne der Modewelt. Triumphaler Auftakt: Haider Ackermann bei Tom Ford.
Ein letztes Ausrufezeichen kam von Anthony Vaccarello für Yves Saint Laurent: Er zeigte supergrafische Kleider in Schockfarben, die die strenge Form eines übergestülpten Dreiecks hatten, und Looks aus Leder in gleich vier Farben mit einem lässig um den XXL-Blouson geschnürten Gürtel und überlangen, überweiten Handschuhen – eine strenge, glamouröse Kollektion, die sowohl den Namensgeber Yves Saint Laurent wie auch den legendären Claude Montana herau eschwor.
Doch auch in der Mode dreht sich der News-Cycle unbeirrt weiter; und o enbar hatten die großen Marken nur darauf gewartet, direkt nach den Schauen der Herbst/ Winter-Kollektionen für die kommende Saison ihre Personalentscheidungen zu verkünden.
Donatella geht. Demna wechselt von Balenciaga zu Gucci. Simone Bellotti geht von Bally zu Jil Sander. Duran Lantink wird Kreativdirektor von Jean Paul Gaultier. Jonathan Anderson verlässt Loewe in Richtung Dior Men; die letzte große Frage ist, ob er dort irgendwann den ganzen Laden verantwortet. Dafür müsste dann Maria Grazia Chiuri gehen, die ihre Herbst/Winter-Kollektion von Regisseur Bob Wilson in Szene setzen ließ, was man durchaus als Abschiedsgeste verstehen kann. Für Pierpaolo Piccioli (Ex-Valentino) wurde gerade ein neuer Job gefunden: Balenciaga. Doch was wird aus Hedi Slimane (Ex-Celine). Und wie geht es mit dem zuletzt wieder heiß gehandelten John Galliano weiter?
Für Menschen, die sich nicht professionell mit der Modewelt beschäftigen, sind die vielen Personalwechsel mittlerweile unübersichtlich und egal. Was aus Insidersicht seismischen Verschiebungen gleichkommt, wirkt für Unbeteiligte unverständlich; zumal die neuen Disruptoren oft schon wieder aus ihren Positionen gefeuert werden, bevor man sich ihre Namen merken kann – etwa Sabato de Sarno bei Gucci oder Peter Hawkings bei Tom Ford.
Trotzdem lässt sich an diesen oft überstürzt (oder gar verzweifelt) wirkenden Rochaden zweierlei ablesen: Die Modeindustrie ist in Bewegung. Das zweitgrößte Luxus-Konglomerat Kering wankt, weil sein Umsatztreiber Gucci seit Jahren in einer Krise steckt. Und zweitens: Der Luxusmarkt insgesamt ist nach Jahren des ungebremsten Wachstums unsicherer geworden.
Wenn selbst Donatella geht, worauf kann man sich dann überhaupt noch verlassen? Nach fast drei Jahrzehnten an der Spitze und Monaten der Spekulation hat sich die flamboyante Schwester des Firmengründers von ihrem Job als Chief Creative O cer verabschiedet. Die Kollektionen verantwortet künftig Dario Vitale, der in den letzten Jahren der Prada-Zweitmarke Miu Miu zu sensationellem Erfolg verhalf. Da Versace von Prada gekauft wurde, ist diese Personalrochade ein strategisches Meisterstück.
Doch die Verschiebungen und Schauen im Februar und März haben eines gezeigt: Die Mode bleibt unberechenbar. Designer, die als große Talente gelten, können an ihrer Aufgabe scheitern – und sich dann plötzlich wieder zu ungeahnten Höhen aufschwingen. Das war gleich bei zwei Debüts zu beobachten.
Jahrelang hat Sarah Burton als Nachfolgerin von Alexander McQueen einen wackeren Job gemacht – doch trotz ihrer unbestreitbaren Qualitäten hatte die Marke nie die Schärfe und Relevanz wie unter ihrem Gründer und Namensgeber. Nun hat Burton ihre erste Kollektion für Givenchy gezeigt. Das Haus hatte in den vergangenen Jahrzehnten zwar sieben Chefdesigner, aber es erfuhr im Firmenkonsortium LVMH nie die gleiche Liebe, Aufmerksamkeit und Ausstattung wie Dior oder Louis Vuitton oder auch das eigentliche Nischenlabel Loewe.
Burtons Debüt-Show fand im alten Couture-Atelier von Givenchy statt: weiße, helle, alte Räume, alter Pariser Glanz. Burton zeigte Fischgrät-Tweed-Anzüge mit Sanduhrensilhouette, zu riesigen Schleifen gebundene Ledertücher, superelegante Rollkrägen, die mit elegantem Faltenwurf den Torso runtergleiten, und eine überdimensionierte Bikerjacke aus schwarzem Leder.
Jack McCollough und Lazaro Hernandez verantworten nun die Linie bei Loewe.
Sarah Burton wechselte von Alexander McQueen zu Givenchy.
seit 2015
Demna,
Kreativdirektor von Balenciaga, geht zu Gucci.
Die Kollektion hatte nicht die aufgeregte Dringlichkeit von Miu Miu, wo die Models aussahen, als wären sie beim An- oder Ausziehen erwischt worden: leicht derangiert und tendenziell genervt. Aber wenn sie so weitermacht, könnte Burton künftig die gleiche Nische bedienen wie die Independent-Designerin Phoebe Philo: solvente Frauen mit Hochschulabschluss. Noch triumphaler war das Tom-Ford-Debüt von Haider Ackermann, einem Designer, der in den letzten Jahren unter dem Niveau agierte, das man ihm zutraute (seinen Job bei der Outdoormarke Canada Goose muss man dabei als Nebenerwerb werten): Den erotisch aufgeladenen, leicht schillernden Tom-Ford-Stil übersetzte Ackermann in seine eigene, etwas filigranere Ästhetik. Die Lederoutfits (für Frauen und Männer) waren unwiderstehliche Versprechen, aber am tollsten war sein Spiel mit Farben – den fliederfarbenen Damenanzug mit einer säuregrünen Bluse trug wenige Tage nach der Show bereits die Schauspielerin Cate Blanchett in einer Talkshow. Ein vollkommen unangestrengter und trotzdem unvergesslicher Look.
Was sich an seiner Kollektion allerdings auch ablesen ließ: Es geht in der Mode gerade nicht um weltanschauliche Statements. Hier und da laufen junge Frauen über den Laufsteg, die keine klassischen Modelmaße haben. Aber der Kampf um Diversität, Nachhaltigkeit und Inklusion interessiert – brutal gesagt – derzeit fast niemanden.
Das Paris-Debüt des amerikanischen Designers Willy Chavarria wurde gefeiert, weil er die Ästhetik und Erfahrung lateinamerikanischer Einwanderer thematisierte. Auf T-Shirts etwa feierte er den Latino Fan Club, eine Pornoproduktion, die sich auf südamerikanische Darsteller spezialisiert hat. Doch die sehr berechtigte Begeisterung für Chavarria ist wie ein Rückzugsgefecht in einer Welt, in der woke Botschaften an Aufmerksamkeit verlieren. Das sind die normalen Zyklen dieser Branche, in der das Bekenntnis von gestern heute oft schon wieder vergessen ist. Das mag auch mit den geopolitischen Stimmungsverschiebungen zusammenhängen.
Der Trendexperte Sean Monahan, der schon den Begri „Normcore“ prägte, sagte im Dezember den „Boom-Boom-Stil“ voraus, also Klamotten für den großen, triumphalen Auftritt. „Geld ausgeben, um so auszusehen, als habe man Geld ausgegeben“, definierte das „New York Magazine“ diesen Look. Zuletzt ließ sich Kim Kardashian –die stets weiß, woher der Wind weht – für ein Magazin auf der Ladefläche eines Tesla-Cybertrucks fotografieren.
Veronica Leoni ist nun Creative Director bei Calvin Klein, Michael Rider verleiht seit Kurzem Celine eine neue Handschrift.
Und hatte man sich bei der ersten Amtszeit von Donald Trump noch über den Stil der First Lady mokiert, so werden jetzt die Auftritte von Melania Trump und Usha Vance von Modekritikern anerkennend kommentiert.
Auch wenn die amerikanische „Vogue“ unbeirrt Kamala Harris unterstützt hat, gibt es keine Frage: Der Zeitgeist ist konservativ, die Eleganz erlebt ein Comeback. Auch Pelze waren überall zu sehen – derzeit noch nicht wieder von echten Tieren. Aber wer weiß, wo diese „Make Fashion Great Again“-Rückwärtsrolle hinführt. Und die trapezförmigen Pullover bei Saint Laurent versprachen, dass auch der ultimative Klassiker der Angebermode zurückkommt: die extrabreite Schulter.
Da die Mode jedoch nie eine einheitliche Richtung oder Botschaft verfolgt, regt sich bereits Widerstand. Die japanische Designerin Rei Kawakubo ließ bei ihrer Comme-des-Garçons-Show verkünden, dass das Kleine auch seine Macht habe. Und Alessandro Michele, der seine Valentino-Kollektion in einer Kulisse zeigte, die der Toilette eines Nachtclubs nachempfunden war, erklärte, dass er in seinem neuen Job gar nicht die zeitweise schwindelerregenden Umsätze und Wachstumskurven anstrebe wie bei seinem alten Arbeitgeber Gucci.
Ob das die Valentino-Manager genauso sehen, blieb dabei unerwähnt. Klar ist: Die Boom-Boom-Gier-ist-gutIdeologie wird ebenso viele Fans wie Kritiker finden. Die vielen Debüts im September (Matthieu Blazy bei Chanel, Louise Trotter bei Bottega Veneta, Jack McCollough und Lazaro Hernandez bei Loewe, Dario Vitale bei Versace und Glenn Martens bei Margiela) werden das Modejahr 2025 zu einem der spannendsten seit Langem machen.
In den vergangenen Jahren hat der LVMH-Konzern immer mehr Brands dazugekauft, zudem expandierte er in andere Branchen wie Hotellerie, Gastronomie oder auch Sport.
Familienaufstellung: das Ehepaar Arnault mit seinen Kindern. Sie alle besetzen hohe Schlüsselpositionen bei verschiedenen Marken, die zu LVMH gehören.
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FÜNF KINDER –EINE ZUKUNFT
Bernard Arnault hat LVMH in den letzten Jahrzehnten zum größten Luxuskonzern der Welt aufgebaut. Heute haben seine fünf Kinder
längst zentrale Rollen in seinen Firmen übernommen. Doch wer von ihnen wird eines Tages sein Erbe antreten?
VON SILVIA IHRING
Mit gerade einmal 29 Jahren hat Frédéric Arnault so einiges erreicht. Er war Chef der Uhrenmarke TAG Heuer und hat mit Filmstars wie Ryan Gosling und Patrick Dempsey gearbeitet. Am 10. Juni soll der Franzose den Chefposten bei Loro Piana übernehmen, einer der nobelsten Luxusmarken der Welt mit einem geschätzten Umsatz von etwa einer Milliarde Euro. Das ist beeindruckend, aber gar nicht so überraschend – denn als Sohn von Bernard Arnault, Chef des Luxuskonzerns LVMH und einer der reichsten Männer der Welt, ist Frédéric Arnault dafür prädestiniert, in der Welt der schönen und teuren Dinge groß mitzumischen und vielleicht sogar einmal in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Doch er ist nicht der einzige aufstrebende Nachkomme: Insgesamt fünf Kinder hat Bernard Arnault, die alle von klein auf mit dem Unternehmen, das ihr Vater aufgebaut hat, aufgewachsen sind und darauf vorbereitet wurden, selbst einmal darin zu arbeiten. Sie alle besetzen hohe Schlüsselpositionen bei verschiedenen Marken, die zu LVMH gehören – Loro Piana ist eine davon.
Am Ende sind alle fünf Kinder in den Konzern gegangen, den ihr Vater einst aufbaute, indem er bekannte, aber oft vernachlässigte Luxusmarken mit großen Namen und schlechten Zahlen aufkaufte.
Frédéric Arnault ist also aufgestiegen, so wie manche seiner Geschwister vor ihm. Da wäre zum Beispiel Delphine Arnault (49), Bernard Arnaults Tochter aus erster Ehe, die nach ihrem Wirtschaftsstudium ihren ersten Job bei LVMH bei der Marke John Galliano antrat und heute als CEO von Christian Dior fungiert. Ihr Bruder Antoine Arnault (47) stieg 2005 in den Konzern ein, war jahrelang Chef der Männermodemarke Berluti und ist derzeit Kommunikationsdirektor des Konzerns. Aus der zweiten Ehe von Bernard Arnault mit der Pianistin Hélène Mercier stammen die drei jüngeren Söhne Alexandre (32), Frédéric (29) und Jean (27). In Alexandres Lebenslauf stehen Stationen bei Firmen wie Rimowa und Tiffany & Co. – bei ersterer war er CEO und davor dafür mitverantwortlich, dass der deutsche Kofferhersteller überhaupt von LVMH aufgekauft wurde. Bei Tiffany & Co., das 2019 von LVMH übernommen wurde, leitete Alexandre als Kommunikations- und Produktchef den Relaunch und die Expansion von einer renommierten, aber wenig überraschenden New Yorker Goldschmiede zu einer globalen Mega-Brand. Frédéric Arnault hat sich bis zur Berufung bei Loro Piana bei verschiedenen Uhrenmarken von Hublot bis TAG Heuer hochgearbeitet. Der Jüngste, Jean Arnault, arbeitet im Uhrensegment von Louis Vuitton. Alle fünf Kinder haben an den besten Schulen Business und Wirtschaft studiert und oft erste Arbeitserfahrungen bei Unternehmensberatungen gemacht. Doch am Ende gingen sie alle den nächsten Schritt in den Konzern, den ihr Vater einst aufbaute, indem er bekannte, aber oft vernachlässigte Luxusmarken mit großen Namen und schlechten Zahlen aufkaufte. Seine Kinder bezog er von klein auf in sein Geschäftsleben mit ein. In einem Interview mit der „New York Times“ aus dem Jahr 2023 erzählen Vater und Nachwuchs von Gesprächen am Esstisch, in denen es um Strategien und Firmenentwicklung ging, sowie Wochenendbesuchen in den Boutiquen der Marken, die zum Familienkonzern gehörten, wo der Vater prüfte, wie das Geschäft so lief. „Ich wollte nicht, dass meine Kinder sich auf Partys herumtreiben. Also habe ich sie arbeiten lassen“, sagte der Multimilliardär damals.
Bernard Arnault, Chef des Luxuskonzerns LVMH und einer der reichsten Männer der Welt. Sein Imperium erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von fast 85 Milliarden Euro.
Das hat funktioniert: Heute ist LVMH der größte Luxuskonzern der Welt mit einem Umsatz von fast 85 Milliarden Euro (im Jahr 2024). Außerdem haben sich alle fünf Mitglieder der neuen Generation mit eigenen Ideen einen Namen als erfolgreiche Geschäftspersonen gemacht. Delphine steckt beispielsweise hinter dem „LVMH Prize for Young Fashion Designers“, einem viel beachteten Nachwuchspreis für junge Designer. Antoine wurde für seine Rolle bei der Konzeption der Olympischen Spiele in Paris 2024 – LVMH war der Hauptsponsor des Events – mit der Ehrenlegion ausgezeichnet. Alexandre hat mit seinem Gespür für Hypes und die Popkultur Ti any & Co. wiederbelebt und sich Stars wie Beyoncé und Jay-Z als Kampagnengesichter geholt; Frédéric soll maßgeblich daran beteiligt gewesen sein, dass LVMH seit diesem Jahr als Partner der Formel 1 auftritt.
Heute ist LVMH der größte Luxuskonzern der Welt .
Der Druck ist groß: Es wird damit gerechnet, dass bald eines der Kinder den 75-jährigen Vater im Chefsessel ersetzen wird. Logisch, dass da Gerüchte über mögliche Konkurrenzkämpfe durch die Medien gehen: Der Vergleich mit der Familie aus dem US-Seriendrama „Succession“ über die zerstrittenen Geschwister eines herrschsüchtigen Medienmoguls ist schon unzählige Male aufgekommen. In Wahrheit würden sich alle aber „ziemlich gut verstehen“, sagte Antoine Arnault im Interview mit der „New York Times“. Es kann aber auch sein, dass bei ihren Top-Jobs einfach zu wenig Zeit für Streitereien bleibt. Energisch klettern alle die Karriereleiter hoch, angetrieben von persönlichem Ehrgeiz und sicherlich auch vom Druck des Vaters. Es ist wohl sein Ziel, dass LVMH in Familienhand bleibt. LVMH ist inzwischen so groß und wichtig, dass es längst nicht mehr nur die Luxusbranche beeinflusst. In den vergangenen Jahren hat der Konzern immer mehr Brands dazugekauft und expandierte in andere Branchen wie Hotellerie, Gastronomie oder Sport. Und auch in die höchsten politischen Kreise sind die Arnaults inzwischen vorgedrungen: Bei der Amtseinführung von US-Präsident Trump in Washington im Jänner saß Bernard Arnault mit seiner Tochter Delphine und seinem Sohn Alexandre gleich hinter den Bushs und den Clintons.
Fotos: Alamy
3 Luxusmodell von LOUIS VUITTON , akzentuiert durch das Monogram-Canvas des Hauses. Um € 850,–. LOUISVUITTON.COM
4 ACNE STUDIOS zeigt eine Neuinterpretation der BallerinaSilhouette mit einem von Denim inspirierten Trompe-l’œil-Druck.
Um € 490,–. ACNESTUDIOS.COM
5 Die Ballettstunde lässt grüßen: Flavia Ballerina Sneakers, gesehen bei JWPEI.COM
6 Seidenglanz: SIMONE ROCHA komplettiert den Look von Kopf bis Fuß. SIMONEROCHA.COM
1 Eine Kombination aus Sneaker und Loafer: der „1906 L“ von NEW BALANCE ist unisex. Um € 140,–. AT.NEWBALANCE.EU
2 Der Trend bei DRIES VAN NOTEN: Sneakers aus Leder und Veloursleder. Gesehen um € 385,– bei MYTHERESA.COM
VON ALEXANDER PFEFFER
FORM FOLGT FREIHEIT
In einer Welt, die zwischen schnellen Entscheidungen und beständigen Werten schwankt, tritt der „Sneakerina“ auf – der Schuhtrend des Jahres, der zu jedem Schritt passt. Eine Fusion aus Stil und Funktion, die Wahlmöglichkeiten feiert, statt sie zu begrenzen.
Manchmal entsteht etwas Neues nicht aus einer Notwendigkeit, sondern aus einem Wunsch. Nicht aus Mangel, sondern aus Überfluss – an Ideen, an Formen, an Möglichkeiten. Es sind Momente wie dieser, in denen die Mode über ihre Funktion hinauswächst. Nicht, weil sie muss, sondern weil sie kann.
Ein solcher Moment lässt sich heute an einem Schuh ablesen, der still und beinahe beiläufig die Grenzen zwischen Bühne und Bürgersteig, zwischen Couture und Komfort verwischt. Er trägt einen Namen, der mehr ist als bloße Bezeichnung, eher ein launiger Kommentar zur Gegenwart: „Sneakerina“. Ein Kofferwort, ein sogenanntes Portmanteau, das sich einreiht in eine illustre Reihe: „Shackets“ (Mix aus Hemd und Jacke), „Jeggings“ (Verschmelzung von Jeans und Leggings) oder „Skorts“ (Hybrid aus Rock und Shorts); Mischwesen, die das Entweder-oder durch ein Sowohl-als-auch ersetzen. Mode als Diplomatie.
Der Sneakerina tut dies mit bemerkenswerter Grazie. Er ist nicht laut, nicht offensiv, eher ein diskreter Begleiter für jene, die ihre Kleidung wie eine Sprache benutzen – fließend, mehrdeutig, kultiviert. Was aussieht wie ein Tanzschuh mit Bodenhaftung, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als modisches Paradox: zart und stabil zugleich. Er besitzt die elegante Fragilität eines Ballettschuhs, aber auch das solide Selbstbewusstsein eines Sneakers. Miu Miu bringt das Konzept mit verspielter Leichtigkeit ins Haus – Riemen, Schleifen, eine Prise mädchenhafte Ironie. Hermès hingegen kultiviert eine fast meditative Zurückhaltung; und Acne Studios, wie immer skandinavisch präzise, destilliert aus der Form das Wesentliche. Doch es ist Louis Vuitton, das dem Sneakerina eine Bühne in voller Größe widmet: eine eigene Kollektion, gefertigt in der anspruchsvollen Sacchetto-Technik, versehen mit Monogram-Canvas, LV-Circle, Metallic-Finish. Farben, die wie Accessoires eines sehr bewussten Lebens wirken: Fuchsia für die Kunstauktion, Silber für die Dachterrasse, Waldgrün für das Wochenendhaus in der Toskana.
Ein Name, der in diesem Zusammenhang nicht fehlen darf, ist Simone Rocha. Die irische Designerin präsentierte bereits 2020 ihre „Ballett-Tracker“, eine komplexe Komposition aus schweren Sohlen und ornamentalen Riemen, bestickt mit Perlen und Kristallen. Rocha selbst beschrieb sie als „eine perfekte Mischung aus einem traditionellen Ballettschuh, aber dennoch sportlich“ – ein Satz, der wie eine Blaupause für den Sneakerina gelesen werden kann.
Doch nicht nur Modemarken haben den Schuhtrend der Stunde im Programm. Adidas, Asics, Puma – alle setzen auf feminisierte Silhouetten. Puma verpasst seinem historischen „Speedcat“ einen eleganten Ballett-Twist, mit elastischen Riemen und Metallic-Schimmer. Ein Statement – gerade jetzt, wo der vormals hippe „Adidas Samba“ durch seinen Auftritt am Fuß eines ehemaligen Premierministers modisch entmystifiziert wurde. Ein Schuh ist eben niemals nur ein Schuh; er ist auch immer ein Code. Selbst Zara greift die Bewegung auf – mit einer Mesh-Variante, die Netzstoff und Schnürung kombiniert, als sei sie für einen Tanz über Beton gedacht.
Überhaupt: Die Lust an modischen Hybriden scheint ungebrochen. New Balance bringt mit dem „1906 L“ einen „Snoafer“ auf den Markt – eine Verbindung aus Penny Loafer und Sneaker. Und Hoka, sonst auf Trails und Marathonstrecken zu Hause, betritt mit dem „Speed Loafer“ neues Terrain: ein Schuh für den Vorstandslift, der auch über Kieswege führen darf.
Es ist diese fortschreitende Verwebung von Funktion und Fiktion, die dem Sneakerina – und seinem Umfeld – eine solche Relevanz verleiht. Er ist keine Reaktion auf Trends, sondern eine Übersetzung von Lebensentwürfen. Cecilie Bahnsen, deren Designs für ihre zerbrechliche Präzision bekannt sind, bringt es auf den Punkt: „Der Sneakerina ist eine Antwort auf unser Bedürfnis nach Schönheit – ohne Einbußen beim Komfort.“ Und damit ist er vielleicht auch ein Statement gegen das Unbedingte, gegen den Zwang zur Entscheidung; gegen das Entweder-oder.
Denn was, wenn das Leben genau da beginnt, wo man nicht mehr wählt, sondern verbindet? Ein Schuh wie dieser lädt ein, genau das zu tun – mit einer gewissen nonchalanten Selbstverständlichkeit. Und vielleicht auch mit einem Espresso Martini um 14 Uhr.
ONOFFBEZIEHUNG
Knöpfe werden vollkommen unterschätzt: Sie sind weit mehr als funktionale Schnittstellen, die man mal zu-, mal aufmacht – Knöpfe sind Schmuckstücke, Spannungsbogen und erotisches Barometer.
VON SILKE WICHERT
Haute Couture unter ikonischem ChanelKnopf: Die „The Button“ Show war im Jahr 2024 eine Hommage an diesen.
Wenn Modeleute ein bisschen gemein sein wollen, loben sie nicht das komplette Outfit einer Person, sondern sagen: „Schöne Knöpfe!“ Ein vergiftetes Kompliment; so, als würde man bei einer Superyacht den Anker oder bei einem Sternemenü das Mineralwasser abfeiern. Schließlich sind Knöpfe, grob betrachtet, reine Mittel zum Zweck, ähnlich aufregend wie Reißverschlüsse. Okay, und jetzt stelle sich jeder einmal ein paar Kleidungsstücke ohne sie vor. Ein Polohemd. Einen Trenchcoat. Das rosa Chanel-Kostüm von Jackie Kennedy damals beim Attentat von Dallas. All die sexy Versace-Kleider mit goldenen Medusen. Na? Was passiert da vor dem inneren Auge? All diese Stücke würden ohne ihre Knöpfe nicht nur sehr o en und irgendwie nackt dastehen, sie wären schlicht nicht mehr dieselben. Ihnen würde ein ganz entscheidendes Designelement fehlen. Ein Button-down-Hemd wäre ohne Knöpfe eben kein Button-down-Hemd, ein Goldknopf-Blazer würde seine komplette Identität verlieren; selbst eine Jeansjacke wäre ohne die vielen Nietenknöpfe nicht nur etwas unpraktisch, sondern vor allem sehr viel weniger lässig.
KNOPF-AN-KNOPF-RENNEN
Die meisten nehmen Knöpfe trotzdem so unbewusst wahr, dass sie gar nicht mitbekommen haben, dass in letzter Zeit ein regelrechtes Knopf-an-Knopf-Rennen stattfand. Das Haute-Couture-Defilee von Chanel (Titel „The Button“) fand unter einem ikonischen „CC“-Knopf statt, der wie ein riesiger Schutzschild an der Decke schwebte. Oder dieses seltsame Strick-Cape von Loewe, um das sich die Stylisten förmlich rissen, um es in einer Modestrecke verewigen zu können: Ohne die riesigen Goldknöpfe vorne würde jede Frau damit wie ein überdimensionierter Eierwärmer aussehen. Aber mit ihnen als Kontrast zum groben Strick sah die Sache sofort anders aus – nach Kunst, mindestens nach großer Mode. Vorläufiger Höhepunkt: Anne Hathaway bei einem Termin bei einem Bulgari-Event in Rom. Sie trug dazu ein weißes Hemdkleid mit Kragen, was auf dem Papier wenig spektakulär klingt. Aber wie sie es trug (oben und am Rock lasziv aufgeknöpft, darunter ein weißes Korsett), sorgte sofort für aufgeregte Google-Suchen. Was ist das? Wo kann man das kaufen? Antwort: bei Gap, allerdings hatte es der
Anne Hathaways aufgeknöpftes Hemdkleid sorgte im vergangenen Sommer in Rom für Aufsehen.
Knöpfe halten in der Mode wortwörtlich alles zusammen.
neue Kreativdirektor Zac Posen eigentlich nur als Einzelstück für die Schauspielerin entworfen. Wegen der großen Resonanz wurde das Kleid doch noch schnell für den Verkauf produziert. Binnen Stunden war es ausverkauft. Mit Knöpfen lassen sich Kleidungsstücke schließen; vor allem aber tun sich mit ihnen neue Möglichkeiten auf. Mit der Knopfleiste signalisieren wir, ob wir uns buchstäblich zugeknöpft geben oder lieber o enherzig daherkommen möchten, wie ein erotisches Barometer, das man selbst bestimmt. Heute ein bisschen auf, morgen hochgeschlossen, je nach Lust und Laune, Anlass und Zeitgeist. Früher etwa ließen nur Latin Lover und Lebemänner wie Gunter Sachs das Hemd bis zur Brustmitte aufgeknöpft. Heute lassen auch Typen wie Ryan Gosling einmal tief blicken, der durchtrainierte sechzigjährige Lenny Kravitz sowieso. Oder man trägt den „Unbuttoned Shirt Look“ mit einem Tanktop oder T-Shirt darunter wie in den Neunzigern. Dann sind Knöpfe tatsächlich einmal obsolet. Deshalb war es Kurt Cobain wahrscheinlich auch vollkommen egal, dass an seiner grünen Mohair-Strickjacke, die er 1993 beim „MTV Unplugged“-Konzert trug, ein Knopf fehlte. Der jetzige Besitzer, der den Cardigan 2019 zum Preis von 334.000 Dollar ersteigerte, dürfte ihn nicht ersetzt haben.
Überhaupt: Wer hat je genau das Modell zur Hand, das einem irgendwo abgefallen ist? Wer kann sich schon merken, wo er all die Mini-Sackerln mit den mitgelieferten Ersatzknöpfen gehortet hat? Niemand.
Das Spiel mit Knöpfen kann so aufregend sein, dass wir ihnen einige der erotischsten Leinwandmomente zu verdanken haben. In Martin Scorseses „Zeit der Unschuld“ sitzt Daniel Day-Lewis mit Michelle Pfei er in einer Kutsche; sie sind Liebende, die nicht zueinanderkommen dürfen. Und dann passiert es: Er zieht seinen Handschuh aus und knöpft mit der rechten Hand ganz behutsam den ihren auf.
Einen Knopf nach dem anderen, kleine Perlen, bis er ihr Handgelenk freigelegt hat und sie sanft darauf küsst. Dass danach noch richtig geknutscht wird, ist eigentlich nebensächlich – der Knopf-Akt allein sei für ihn so erotisch gewesen, als hätte man Pfei er ganz ausgezogen, sagte der berühmte Kameramann Michael Ballhaus über die von ihm gedrehte Szene. Wenn sich im Film Knöpfe ö nen, tut sich in der Fantasie gleich eine ganze Welt auf. Frauen brauchen nur mit beiden Händen die Knopfleiste ihrer Bluse zu berühren, schon sieht man förmlich, wohin das Ganze führen wird.
DIE GESCHICHTE DER KNÖPFE
Dabei waren Knöpfe ursprünglich nur zur Zierde gedacht. In Südostasien wurden kleine Muscheln, die rund und dreieckig gefeilt waren, bereits vor rund 4.000 Jahren getragen, mit zwei Löchern darin zum Annähen, aber ohne entsprechendes Knopfloch als Gegenstück. Auch in Europa hielt man die sackartige Kleidung damals noch mit Nadeln und Gürteln zusammen. Erst im 13. Jahrhundert, als die Mode enger anliegend und die Sto e empfindlicher wurden, entdeckte man die Knöpfe zum Schließen. Es soll sogar eine regelrechte Knopf-Inflation stattgefunden haben – manchmal hatten Kleider mehr als 200 Stück davon. Eine heillose Fummelei, die übrigens auch erklärt, warum viele Männer- und Frauenhemden bis heute die Knopfleisten auf verschiedenen Seiten haben: Wohlhabende Frauen zogen sich damals nicht selbst an, also wurden die Knöpfe links angebracht, damit sie eine Anziehhilfe mit der rechten Hand schließen konnte. Männer knöpften ihre Kleidung eigenhändig zu, bei ihnen war die Knopfleiste dementsprechend auf der rechten Seite. Wie sehr Knöpfe schmücken und beeindrucken können, sieht man bei Schiaparelli, wo die Gründerin Elsa Schiaparelli sogar Knöpfe in Form kleiner Käfer verwendete, die dann surreal über die Entwürfe krabbelten. Und, natürlich, bei Chanel, dessen emblematische Knöpfe nicht nur zur DNA der Marke gehören, sondern in der berühmtesten Knopfmanufaktur der Welt hergestellt werden: bei Desrues in Plailly, einer Kleinstadt nördlich von Paris. 150 Angestellte fertigen hier allein für Chanel rund drei Millionen Knöpfe pro Jahr.
Früher arbeiteten sie auch für andere Marken wie Louis Vuitton oder Nina Ricci, 2022 wandte sich Balenciaga für seine Haute-Couture-Kollektion an Desrues, weil es schlicht keine bessere Adresse für kunstvolle Entwürfe und höchste Verarbeitung gibt. 1929 begann der Gründer Georges Desrues in einer kleinen Werkstatt im Marais und belieferte Modeschöpfer wie Christian Dior, Jeanne Lanvin oder Yves Saint Laurent.
Vor allem mit dem Haus Chanel bestand eine enge Zusammenarbeit, weshalb der Luxuskonzern die Maison 1985 übernahm und sich das Know-how unter dem Dach ihrer Abteilung Métiers d’Art sicherte. Gut ein Dutzend Arbeitsschritte dauert es, bis ein Knopf fertig ist. Für jene aus Metall wird zuerst eine individuelle Wachsform gefertigt, in der die Einzelstücke gegossen werden. Dann wird jeder Knopf von Hand geschli en, poliert, an kleinen Drähten für die Elektrolyse aufgehängt, lackiert und am Ende vielleicht noch mit dem berühmten Doppel-C versehen. Übertrieben finden die Mitarbeiter von Desrues diesen Aufwand keineswegs, im Gegenteil.
TON IN TON ODER EXTRA DEKORATIV Knöpfe sind gleichberechtigter Teil jedes Entwurfs, denn auch in ihrem Design spiegelt sich der Zeitgeist wider. „Sind es die falschen, ruinieren sie das ganze Outfit!“, fand schon Christian Dior. In den Sechzigern mussten Knöpfe vor allem groß und bunt sein, in den Achtzigern goldverziert, in den Neunzigern wurde es minimalistischer. Aktuell sind sie entweder Ton in Ton oder extradekorativ gehalten. Matthieu Blazy setzte sie noch bei Bottega Veneta oft wie kleine Schmuckpiercings ein, Nicolas Ghesquière bisweilen wie angenähte Broschen auf einem Top. Jeder Knopf ist ein Mini-Schmuckstück, so lautet bei Desrues die Devise. Und nichts ist unmöglich: Als Karl Lagerfeld damals einen ganzen Eisberg ins Grand Palais verfrachten ließ, wünschte er sich passende Metallknöpfe mit kleinen Iglus darauf – und bekam sie natürlich. Angeblich landete bei Lagerfeld kein Knopf an einer Jacke oder einem Kleid, den er nicht persönlich abgenickt hatte.
Seine bis vor Kurzem noch amtierende Nachfolgerin Virginie Viard war ähnlich detailversessen, weshalb sie dem Knopf sogar eine ganze Couture-Kollektion widmete, die eingangs erwähnte „The Button“-Show. Im gleichnamigen Kurzfilm entdeckt die Schauspielerin Margaret Qualley, dass an ihrer Chanel-Jacke, einem Erbstück, ein silberner Manschettenknopf fehlt.
Sie reist darau in nach Paris, um ihn im Atelier wieder annähen zu lassen. Dort tri t sie auf ein Alter Ego von Coco Chanel, das ihr den Knopf wieder annäht, ihr aber auch sagt, dass wahre Schönheit mit der Zeit nicht mehr perfekt sein müsse. Darau in versteht die junge Frau den emotionalen Wert des fehlenden Knopfs – und reißt den neuen zufrieden wieder ab. Kurt Cobain wäre sicher ihrer Meinung gewesen.
Jeweils ein Knopf-Look aus der aktuellen Kollektion, gesehen bei CHANEL , PRADA und LOEWE.
LAKE–SIDE
Zwischen Schilfgras und Reetdach-Romantik inszeniert sich der Sommer ganz neu: mit Mode, die sich nicht aufdrängt, sondern einfügt; in die Landschaft, den Moment, die Stimmung – fließend, weich, organisch.
FOTOS VIOLETTA KÖNIG REDAKTION YASMIN EL MOHANDES
Kleid von Boss, HUGOBOSS.COM; Kette von Bucherer, BUCHERER.COM; Schuhe von Högl, HOEGL.COM
Kleid aus Baumwolle und Seide von Chanel. CHANEL .COM
Button-down-Shirt von Nehera, NEHERA.COM ; Badeanzug von Lacoste, LACOSTE.COM; Hose von Max Mara, über Peek & Cloppenburg, PEEK - CLOPPENBURG.AT; Schuhe von Högl, HOEGL.COM.
Model: KLAUDIA PULIK @ Wiener Models
Styling / Fashion Editor: MIKE YORK / Perfect Props Artist
Make Up / Hair Artist: SOPHIE CHUDZIKOWSKI / Perfect Props Artist Fotoassistent: BOGDAN ZHVALEVSKYI
Kleid aus Leinencanvas mit Horsebit von Gucci. GUCCI .COM
VERFÜHRERISCHE AUSSCHNITTE
Der Rücken feiert seine Rückkehr auf die Modebühne – mit tiefen Einblicken und ra nierten Verzierungen. Damit wird auch deutlich, dass der Trend der plakativen Entblößung für Designer an Reiz verloren hat.
VON SILVIA IHRING
Kult: Mireille Darc in Guy Laroche im Film „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“.
IIm Leben einer Geheimagentin sind fast alle Mittel erlaubt, um an die gewünschten Informationen zu kommen, erst recht ein verführerisches Kleid. In der französischen Agentenfilm-Parodie „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ aus dem Jahr 1972 macht sich das die Figur der Christine zunutze, die von der Schauspiel-Diva Mireille Darc verkörpert wurde: Für ihren Auftraggeber soll die schöne Spionin einen ahnungslosen Geiger zum Reden bringen, der in eine Geheimdienst-Intrige verwickelt wurde. Christine lockt ihn zu sich nach Hause, empfängt ihn in einem bodenlangen, hochgeschlossenen schwarzen Kleid – und dreht sich nach einem seidig hingehauchten „Bon soir“ um, um einen tiefen Rückenausschnitt zu o enbaren. Dieser reicht so tief nach unten, dass deutlich wird: Christine trägt keine Unterwäsche. Nur eine feine goldene Kette bedeckt die Rückseite der Taille, darunter nichts als nacktes Steißbein.
Ein Stück Modegeschichte: die Kleiderlinie der französischen Couturière Madeleine Vionnet in den 1920ern.
Das Opfer kann nur macht- und sprachlos hinstarren –eine ziemlich authentische Reaktion, denn Mireille Darcs Schauspielkollege Pierre Richard wusste bis zum Dreh der Szene nichts von der ra nierten Schnittkunst hinter der Kostümwahl. Im Look des Designers Guy Laroche treibt Darc ein gekonntes Spiel mit dem Verkleiden und Enthüllen – und sorgt für einen Moment der Überraschung, mit dem sie den Filmhelden in ihren Bann zieht.
Die Macht des aufregenden Rückenausschnitts hat in der Modegeschichte immer wieder überrascht, erstaunt oder empört, und das machen sich Labels und Designer derzeit wieder vermehrt zunutze; nicht nur mit nackter Haut, sondern mit neuen Ideen: Bei ihrem Debüt als neue Kreativdirektorin von Givenchy stellte die Designerin Sarah Burton auf der Pariser Modewoche ein Kostüm mit einem Blazer vor, dessen Knopfleiste und Revers auf der Rückseite saßen. Das Modehaus Schiaparelli hat eine Robe im Programm, aus deren Rückenausschnitt ein Schuh herauswächst – die Sängerin und Schauspielerin Ariana Grande trug eine rote Version des Entwurfs bei ihrer Performance im Rahmen der jüngsten Oscar-Verleihung.
Schauspielkolleginnen wie Michelle Yeoh und Margaret Qualley setzten an jenem Abend ebenfalls ihre Rücken in Szene, mit sogenannten Backlaces, also Colliers, die mit einem tiefen Ausschnitt kombiniert werden und hinten herabfallen. Weniger glamourös, aber umso knapper waren die Looks der Marke Diesel, die bei der Mailänder Modewoche zu sehen waren: Anstelle von Oberteilen trugen die Models pflasterartige Au leber mit Hemden-Prints, die nur die Brust bedeckten und den Rücken freiließen, während die extratief sitzenden Jeans das Hinterteil entblößten.
Auch mit einem tiefen Brust-Dekolleté zeigt man nackte Haut, doch beim Rückenausschnitt ist der E ekt oft eleganter und weniger aufdringlich. Er fällt erst auf den zweiten Blick auf; deutet mehr an, anstatt zu o enbaren. Damit er maximal wirkt, muss man die Unterwäsche jedoch weglassen. So etablierten sich die ersten Roben mit au älligen oder tiefen Rücken-Dekolletés in einer Zeit, als Frauen anfingen, zu hinterfragen, was sie unter ihrer Kleidung trugen und wie sich diese Unterwäsche anfühlte. „Ein tiefer Rückenausschnitt sagt immer auch ‚Ich trage nichts drunter‘ – eine Kombination aus erotischem Signal und einem Akt der Befreiung“, sagt Carl Tillessen, Trendanalyst und CEO des Deutschen Modeinstituts. „Das wurde auch immer so verstanden – in den 1920er-Jahren, als Frauen sich aus dem Korsett befreiten, und in den 70erJahren, als Frauen ö entlich ihre BHs verbrannten.“
Die Aufgabe des Korsetts führte in den 20er-Jahren auch zu einer gänzlich neuen Kleiderlinie, weg von den steifen taillierten Roben mit breiten Röcken, hin zu fließenden Modellen aus weichen Sto en und mit schmalen Silhouetten. Die schönsten kamen von der französischen Couturière Madeleine Vionnet. V-förmige Rückenausschnitte, die mit langen Knopfleisten, kunstvoll geknoteten Trägern oder vom Ausschnitt herabfallenden Schleppen akzentuiert wurden, gehörten oft dazu und prägten die Modeikonografie jener Ära. Auf Fotos aus der damaligen Zeit sind Models oft von hinten zu sehen; ein „Vogue“-Cover von 1920 zeigt eine Frau, die aus dem Fenster blickt, während sie dem Leser ihren nackten Rücken unter einem schwarzen Kleid zeigt.
Bezaubernd: die junge Nastassja Kinski im pinkfarbenen rückenfreien Pullover in „Paris, Texas“ (1984) von Wim Wenders.
Freizügig: Keira Knightley im Filmdrama „Abbitte“ (2007).
Blickfang: Zoë Kravitz zeigt Po bei den Oscars 2025.
Diese Pose – eine Frau mit nacktem Rücken, die über ihre Schulter hinweg nach hinten blickt – wurde unzählige Male wiederholt. „Vor allem in Filmen wurden Kleider mit tiefen Rückenausschnitten immer wieder sehr bewusst und e ektvoll eingesetzt“, sagt Tillessen. Neben Mireille Darcs Auftritt an der Seite vor Pierre Richard nennt er Anita Ekberg im schwarzen Bustierkleid in „La Dolce Vita“, Nastassja Kinski im rückenfreien pinkfarbenen Pullover in „Paris, Texas“ und Keira Knightley in einer grasgrünen Satinrobe in „Abbitte“. „Diese Kleider haben sich tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt.“
Das ist auch Stars gelungen, die auf dem roten Teppich ihren Rücken in Szene setzten – so wie Céline Dion im weißen Hosenanzug mit umgedrehter Jacke bei der Oscar-Verleihung 1999 oder Schauspielerin Hilary Swank beim gleichen Event sechs Jahre später im dunkelblauen langärmeligen Kleid mit einem Rückenausschnitt, der sich an der Taille noch etwas weiter ö nete und dann spitz auf das Steißbein hin zulief. Der Entwurf aus Seidenjersey stammte übrigens (wie 33 Jahre zuvor das Kleid von Mireille Darc) von Guy Laroche. Swank hatte es bei einem Fotoshooting für die deutsche Ausgabe der „Vogue“ entdeckt. Statt bei den Oscars wie geplant einen Look von Calvin Klein zu tragen, entschied sie sich spontan für den rückenfreien Entwurf – und sorgte damit bei den Fotografen für einige Aufregung (und auch bei Calvin Klein, mit dem sie einen Werbevertrag hatte).
Ein tiefer Rückenausschnitt stellt 20 Jahre später keine Provokation mehr dar, aber Stars und Designer finden Wege, ihn noch etwas aufreizender aussehen zu lassen. Hailey Bieber kombinierte dazu einen Stringtanga, der aus dem Kleid herausschaute, Zoë Kravitz trug auf der Oscar-Party des Magazins „Vanity Fair“ einen Look von Saint Laurent, der nicht nur den Rücken, sondern mit einem kreisrunden Ausschnitt auch die Hälfte des Hinterteils entblößte. Solche Entwürfe fallen auf, aber sie wirken weniger aufdringlich und explizit als die transparenten „Naked Dresses“, die in den vergangenen drei Jahren angesagt waren. „Hinter uns liegt ein Jahrzehnt, in dem Mode vor allem instagramable sein sollte. Das heißt: Die Looks mussten so plakativ sein, dass sie selbst in der ThumbnailAnsicht auf den ersten Blick zu erfassen waren“, sagt Trendanalyst Tillessen. „Das hat zu einer extremen Verflachung von Mode geführt.“ Nun schwinge das Pendel in die entgegengesetzte Richtung, und die Mode kehre auf allen Ebenen zu Ra nesse und Subtilität zurück: „Die neuen Schnitte, Farben und Materialien erschließen sich erst auf den zweiten Blick. Und was könnte deutlicher ‚Es lohnt sich, ein zweites Mal hinzusehen!‘ sagen als ein interessant gestalteter Rücken?“
Ein tiefer Rückenausschnitt stellt 20 Jahre später keine Provokation mehr dar – aber Stars und Designer finden Wege, ihn noch etwas aufreizender aussehen zu lassen.
Aufsehenerregend: Céline Dions verkehrt herum getragener Anzug von John Galliano galt bei den Oscars 1999 als avantgardistisch.
Doch jeder neue Körperzonen-Trend sagt auch etwas über die Schönheitsideale seiner Zeit aus. So sieht man gerade an einem nackten Rücken, wie trainiert und muskulös jemand ist. „Vor zehn Jahren war das weibliche Schönheitsideal noch zart und zerbrechlich. Heute ist es viel athletischer. Sehr viele junge Frauen machen intensiv Sport und wollen die Ergebnisse dann auch zeigen, insbesondere ihre muskulösen und definierten Rücken“, erklärt Tillessen. Ähnlich wie Mireille Darc geben sie also viel von sich preis – und zeigen trotzdem, dass sie die Kontrolle haben.
BOOM BOOM ÄSTHETIK
Der Hedonismus und die Gier sind zurück, „American Psycho“ bekommt ein Remake, und natürlich sind auch Power-Suits plus Schulterpölster längst wieder da – über das Comeback der 80er-Jahre-Attitüde.
VON SILKE WICHERT
Ikonen der 80er-Jahre: „American Psycho“Darsteller Christian Bale, Supermodel Jerry Hall und Hollywood-Diva Joan Collins. Sie geben heute den Trend vor: die Schauspielerinnen Zendaya und Emma Corrin (im TransparentLook) sowie Saint Laurent und Bottega Veneta.
Anzeichen gab es jede Menge, man wusste sie nur noch nicht richtig zu deuten. Da war etwa die Ankündigung vergangenen Oktober, der Regisseur Luca Guadagnino werde „American Psycho“ neu verfilmen – wobei aber vor allem bemerkt wurde, dass die erste Version des Films rund um die Figur Patrick Bateman nun genau 25 Jahre zurückliegt, nicht, wie sehr damit der Hedonismus und der Nihilismus der 80er-Jahre erneut auf die Leinwand zurückkehren würden.
Kurz zuvor hatte der Modedesigner Anthony Vaccarello für Saint Laurent eine Frauenkollektion präsentiert, die zu großen Teilen aus breitschultrigen, doppelreihigen Power-Anzügen bestand. Am meisten Aufmerksamkeit erregten zunächst jedoch die Krawatten, die mitten im amerikanischen Wahlkampf als Gegenentwurf zu den Pussy-Bows und Schalkrägen der Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris interpretiert wurden.
Ungefähr zur selben Zeit lief die britische Serie „Rivals“ auf Disney Plus an, die sofort für eine zweite Sta el durchgewinkt wurde, weil schon lange nicht mehr derart hemmungsloser Sex und Exzess auf dem Bildschirm zu sehen waren – so viele abenteuerliche Farbkombinationen und Dauerwellen allerdings auch nicht.
Statement: Melania Trump mit einem Hut von Eric Javits bei der Amtseinführung ihres Mannes.
Legendär: Michael Douglas in „Wall Street“ (1987); breite Schultern sind bei Bottega Veneta angesagt.
Der Werbespot mit David Beckham für Boss-Unterwäsche dürfte zu jenem Zeitpunkt ebenfalls längst in Planung gewesen sein: Ein Hochhausapartment, Menschen, die durch Jalousien spähen, der halb nackte, sehr gestählte Beckham bei Klimmzügen, dazu läuft „In the Air Tonight“ von Phil Collins – der Sound des Jahres 1981.
Das alles wäre wahrscheinlich genauso passiert, wenn Donald Trump nicht erneut zum US-Präsidenten gewählt worden wäre. Aber seitdem scheint alles umso mehr in ein ziemlich plakatives Bild zu passen: Die gierige, skrupellose Attitüde der 80er-Jahre ist wieder da, und mit ihr kehrt nun auch ein Stück weit die Ästhetik dazu zurück. Schon Trump selbst erscheint äußerlich wie in jener Dekade hängen geblieben.
Der Trump Tower, der maßgeblich sein Image als erfolgreicher Immobilientycoon zementierte, entstand Anfang der 80er. Wann immer Trump in Manhattan ist, wohnt er im Penthouse des mit Marmor und Gold überladenen Wolkenkratzers, das für ihn in jeder Hinsicht mehr Zuhause ist als alle anderen Anwesen. Auch die breiten Anzüge, der Teint, das großspurige Auftreten und ein unverhohlener Chauvinismus – Relikte seiner besten Jahre und Reminiszenzen an sie.
Trumps Söhne tragen den gleichen nach hinten gegelten Look wie im Film „Wall Street“. Wenn die Maga-Anhänger nun auf ein neues Goldenes Zeitalter der USA ho en, sahen sie das zumindest schon einmal in den Outfits des Trump-Clans am Abend des Wahlsiegs aufziehen: Cocktailkleider, High Heels und Glitzer wie früher beim „Denver-Clan“. Auch das Kostüm und der breitkrempige Hut, den Melania Trump bei der Amtseinführung trug (und der ihren Ehemann so gut auf Abstand hielt), hätten eins zu eins aus dieser Serie stammen können. Letztlich ist es eben genau die Zeit, welche auch die junge Melania Knauss modisch geprägt hat.
Viel bezeichnender ist aber, dass vor allem die jüngere Generation, die die 80er selbst gar nicht miterlebt hat, wieder Lust auf mehr Opulenz, mehr Übertreibung, auf „Mehr von allem“ zu haben scheint. Sean Monahan, der Gründer der Trendforschungsagentur K-Hole, der 2014 den Begri „Normcore“ prägte, schrieb vor einigen Monaten in seinem Newsletter von einem „Vibe Shift“, der sich gerade vollziehe.
Angefangen habe dieser Stimmungswandel während der Pandemie, als den Jungen so vieles verweigert blieb: Studieren nur über Zoom, kein Ausgehen, keine Partys, keine Jobs, keine Reisen. „Insgesamt hat sich das mit einem allgemeinen Gefühl verbunden, dass die Vergangenheit eine freiere, hedonistischere Ära war“, so Monahan zur „Financial Times“. Seitdem seien wir dabei, in eine neue kulturelle Phase einzutreten: jene der Sehnsucht nach der „Boom-Boom-Ästhetik“.
Der Begri ist so tre end wie anschaulich gewählt: demonstrativer Konsum, Reichtum, der hemmungslos zur Schau gestellt wird, keine Rücksicht mehr auf Umweltressourcen. Jetzt wird wieder auf den Putz gehaut! Exemplarisch dafür sind die jungen Konservativen der Maga-Bewegung, die das „New York Magazine“ für eine Titelgeschichte zu diversen Wahlpartys begleitete.
Von Quiet Luxury halten sie dort überhaupt nichts, sondern fahren mit Vorliebe teure Autos wie Lamborghinis (eher nicht elektrisch), gehen in auf alt getrimmten, mit Gold dekorierten Restaurants essen und bevorzugen auch sonst üppigen „Glam“ entgegen jeglicher Zurückhaltung. Der fortschrittlich-verantwortungsvolle Konsument, der diskrete Aesop-Nachfüllflaschen benutzt, erscheint im „Boom-Boom“Klima plötzlich nicht mehr sexy. Die neue alte Devise lautet: Weg mit den langweiligen Tugenden, her mit dem Laster! Politisch, moralisch und ökologisch betrachtet könnte das fatale Auswirkungen haben – modisch allerdings würde ein bisschen Über-die-Stränge-Schlagen sogar ganz gut tun: Die letzten Jahre waren optisch dermaßen heruntergedimmt und oft so kramp aft geschmackvoll, dass es kaum verwundert, wenn in den Vintageläden nach alten Moschino- oder EscadaStücken gesucht wird; vermehrt auch wieder nach Christian Lacroix – dessen untrennbar mit den 80ern verwobenes Label gerade von einem spanischen Konzern gekauft wurde und o enbar vor einem Relaunch steht.
VIEL BEZEICHNENDER IST ABER, DASS VOR ALLEM DIE
JÜNGERE GENERATION
WIEDER LUST AUF MEHR
OPULENZ, MEHR ÜBERTREIBUNG, AUF „MEHR VON ALLEM“ ZU HABEN SCHEINT.
Im Jänner erschien – noch so ein Vorzeichen – der Bildband „Eighties“ von David Bailey. Der in den 60er-Jahren bekannt gewordene Fotograf, Vorbild für Michelangelo Antonionis legendären Film „Blow Up“, liebte das Jahrzehnt der „Zügellosigkeit“ und machte in jener Zeit einige seiner besten Modeaufnahmen (die in dem Buch gesammelt sind). Insgesamt ist dort wenig von den berüchtigten Geschmacksverirrungen zu sehen, die bei jedem kleinen Revival auf dem Laufsteg mit „Hilfe! Die Eighties sind zurück!“ bedacht werden. Natürlich gab es seltsame Frisuren, die immer unweigerlich an explodierende Ananas erinnern. Die Frauen trugen definitiv zu viele Kop edeckungen, von Pillbox- bis Schlapphut. Designer hatten einen Hang zu waghalsigen Farbkombinationen wie Fuchsia-Schwarz-Türkis und wilden Mustern, die sich heute nur noch auf Straßenbahnsitzen finden. Aber Baileys Fotos strahlen vor allem Lust aus; eine Liebe zum Überschwang, keine Angst vor „Muchness“. Es konnte nie zu viel (Mode-)Schmuck oder zu viel Volumen sein. Die Goldketten und dekorativen Knöpfe jener Zeit sind schon eine Weile zurück – mittlerweile finden sich sogar wieder große Ohrclips in den Accessoire-Regalen der Modeketten.
Es wird demnächst sicher auch einen „Vibe Shift“ hin zu mehr Weiblichkeit und Sexyness geben, was nicht zwangsläufig reaktionär aussehen muss. Das Saint-Laurent-Kleid aus übereinandergeschichteter Spitze in Giftgrün, Yves-Klein-Blau und Rot etwa, das Emma Corrin zur Filmpremiere von „Nosferatu“ trug, versprühte farblich definitiv einen Hauch 80er, sah durch das Layering und den o ensiven Nude-E ekt aber trotzdem nach 2025 aus.
All die Schleifen in den Haaren und die Cardigans, die man gerade wieder sieht, erinnern an den 80er-Jahre-Kultfilm „St. Elmo’s Fire“ mit Demi Moore und Rob Lowe, sind in der Kombination mit Sportswear aber viel weniger niedlich und kitschig. Der jüngste Mob-Wife-Look hingegen, mit schrankgroßen Pelzmänteln (nicht alle davon fake), die Hailey Bieber, Kylie Jenner oder Jennifer Lopez diesen Winter trugen, ist ein „Boom-Boom“-E ekt, den es eher nicht gebraucht hätte. Genauso wenig wie die Uhr, die Tom Brady beim heurigen Superbowl trug: eine goldene „Caviar Tourbillon“ von Jacob & Co. mit 424 Edelsteinen im Wert von 740.000 Dollar. Sie glitzerte so penetrant am Handgelenk, dass es einem fast in den Augen brannte …
DIE BILDERKOMPONISTIN
VON SILKE WICHERT
Die armenische Künstlerin Joann gehört weltweit zu den gefragtesten KI-Kreativen – und erobert die Modebranche.
KI-Kunst: ein Hamburger in einem Porzellan-Bun.
Ein Tortenstück mit barocker Engel-Glasur, Croissants und Hamburger mit Blumendekor, ein Bett mit einer üppigen Decke aus Spiegeleiern – wann immer man im Netz über diese Bilder stolpert, bekommt man sofort Appetit: auf noch mehr von solchen seltsamen Kreationen, die natürlich nicht echt sind und doch irgendwie sehr sinnlich daherkommen.
„Joooo.ann“ heißt der dazugehörige Instagram-Account einer KI-Künstlerin namens Joann mit Wohnsitz in Erewan, Armenien. In ihrem Feed finden sich auch zahlreiche Anzeigenmotive, darunter große Namen wie Gucci, Valentino oder Versace. Joann wird von mehreren Agenturen vertreten, antwortet prompt auf E-Mails; aber sie dann tatsächlich für ein Videointerview zu erwischen gestaltet sich derart schwierig, dass man schon beinahe glaubt, diese Künstlerin sei ebenfalls KI-generiert. Das also war mit „enigmatic“ gemeint, wie es in einem der wenigen Interviews mit der angeblich so „rätselhaften“ Joann hieß.
ÜBER DIE
ANFÄNGE UND DIE ARBEIT ALS KÜNSTLERIN
Aber dann erscheint zumindest ihr Profilbild tatsächlich auf dem Bildschirm, und die Stimme dazu ist nicht nur echt, sondern auch die Künstlerin ist äußerst gesprächig. Nach Jahren auf Social Media sei sie nur einfach nicht mehr besonders „sozial“ und teile statt Privatem lieber ihre Arbeiten, erklärt die 31-Jährige. Dass sie sich hinter einer Illustration und einem Pseudonym verschanzt –was soll man sagen? Mit künstlichen Images kennt sie sich halt aus.
Gerade hat Joann einen typischen englischen Doppeldeckerbus als Fortsatz einer Gin-Flasche für die Marke Beefeater entworfen, ein Auftrag für Absolut Vodka steht bereits an, für GAP überzog sie Heißluftballons, Holzhütten und Knospen mit Jeanssto , und diese flauschige barockrosa Straßenbahn für Versace, das war natürlich auch sie. Längst gehört Joann zu den gefragtesten Künstlern ihres Fachs, wobei die Disziplin „AI Art“ noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung steht.
Joanns Bilder haben etwas Traumartiges, beinahe Poetisches.
„Eigentlich habe ich alles, was ich jetzt mache, schon vorher gemacht, nur ohne die Hilfe von künstlicher Intelligenz“, sagt Joann. Sie hat Linguistik studiert, als Grafikdesignerin und Illustratorin gearbeitet, Verpackungen und Kampagnen für große Marken entworfen und war schließlich Designerin bei einer großen IT-Firma in Armenien. „Wir entwickelten dort Chatbots, so kam ich mit Programmen wie Chat GPT und Midjourney in Berührung. Ich weiß noch, dass ich drei Nächte nicht geschlafen habe, weil ich alles ausprobieren wollte und wie weggeblasen war, welche Bilderwelten sich mir da erö neten“, erzählt Joann. „Irgendwann sagte mein Freund: ‚Du musst doch mal raus, an die frische Luft!‘ – aber ich war viel zu fasziniert, um aufzuhören.“
Vor etwa zwei Jahren legte sie ihr InstagramProfil an und postete die ersten Bilder, die sogleich viral gingen; sechs Monate später kündigte sie ihren Job und bekam bald darauf den ersten Auftrag für eine Onlinekampagne des italienischen Modelabels GCDS. Darin zogen sich Absätze von High Heels wie Zähne auseinander und o enbarten Treppenstufen dazwischen, Handtaschen bekamen Eingänge wie zu einem Raumschi . Die Bilder erreichten nicht nur bei den Nutzern große Aufmerksamkeit, sondern auch bei anderen Marken. Vor allem seit Joanns Zusammenarbeit mit Gucci im November 2023 reißen die Aufträge nicht mehr ab, zumal digitales Marketing neben klassischen Printanzeigen immer wichtiger wird.
IST „AI ART“ RICHTIGE KUNST?
„Am Anfang dachte ich eigentlich nur, ich hätte das perfekte Hobby für mich gefunden. Mit KI zu arbeiten kann sehr spielerisch sein“, findet Joann. „Du gibst bestimmte Prompts ein und wartest ab, was das Programm aus deinen Au orderungen macht. Dann änderst du das eine oder andere Wort und schaust, wie dies das Ergebnis verändert: Vielleicht macht sich der Hamburger besser auf einem Busch als auf einem Baum, oder French Fries passen eigentlich viel besser in die Szenerie.“
„AM ANFANG DACHTE ICH EIGENTLICH NUR, ICH HÄTTE DAS PERFEKTE HOBBY
FÜR MICH GEFUNDEN. MIT
KI ZU ARBEITEN KANN SEHR
SPIELERISCH SEIN.“
JOANN ÜBER „AI ART“
Das erste Resultat sei nie das beste, man müsse schon eine Weile experimentieren, und danach sei das Bild noch lange nicht fertig. „Ich weiß, dass viele Leute denken, KI sei keine richtige Kunst, weil man ‚ja nur Befehle erteilt‘“, sagt die Künstlerin. „Ein Freund, für den ich ein paar Illustrationen machen sollte, wurde richtig wütend, als ich dafür die KI nutzte, und sagte, das sei doch wie Schummeln. Aber ich bearbeite jedes Bild ja selbst weiter, wähle Filter aus, ändere die Farben, das Licht, die Texturen.“
Am Ende haben fast alle von Joanns Kreationen etwas Träumerisches, Flauschiges, beinahe Poetisches: Häuser und Brücken werden von fließenden Sto ahnen umschlungen, Wohnzimmer und Küchen sind mit Zuckerguss zugeschneit, Flugzeuge fliegen mit Fransen, Hängeschaukelbetten schweben sanft im Urwald, ein Pferd hat ein gehäkeltes Fell, aus Vasen wachsen Gummibärchen.
Der ganze Feed wirkt wie ein surreales Schlara enland, das o ensichtlich viele Leute berührt. „Ich bekomme unglaublich viel Feedback für meine Arbeiten“, sagt Joann. „Tiere funktionieren natürlich immer, aber vor allem Natur und Essen lösen viele Reaktionen aus.“ Ausgerechnet die künstliche Intelligenz erscha t Bilder, die sehr reale Emotionen wecken. Sie sind unrealistisch, aber nicht vollkommen unwirklich. Sie spielen mit dem Surrealen.
Filter, Farben, Licht: „Ich bearbeite jedes Bild selbst“, so die Künstlerin.
Fotos: Courtesy of Joann
Die neue Technik wird wahlweise verteufelt oder als größte Errungenschaft seit der Erfindung des Rads gefeiert; dazwischen gibt es wenig. Dass Joann eher zum zweiten Lager tendiert, ist nicht verwunderlich, schließlich profitiert sie von den Möglichkeiten. Aber ihrer Meinung nach ist KI gerade in der Kunst vor allem ein weiteres neues Medium, ähnlich wie die Erfindung des Fotoapparats, der plötzlich auch ganz neue Bilder jenseits von Zeichnungen und Gemälden erzeugte.
„Ich war immer dafür, neue Möglichkeiten verstehen zu lernen, statt sie pauschal abzulehnen. Wenn du sie nicht nutzt, tut es jemand anderes“, sagt Joann. Sie betrachte die KI wie eine Person, der man genau erklären müsse, was man von ihr wolle. „Je besser die KI mich versteht, desto besser sind die Ergebnisse.“ Das „Prompting“ sei das Geheimnis: In der richtigen Sprache liegt der Schlüssel zum Komponieren von Bildern.
CAPSULE COLLECTION FÜR KARL LAGERFELD
Einer ihrer größten Jobs im vergangenen Jahr war das Entwerfen einer Capsule Collection für die Marke Karl Lagerfeld. Der Gründer selbst war bekanntlich ein großer Fan neuer Technologien, deshalb wollte Kreativdirektor Hoon Kim bei seinen Entwürfen früh mit künstlicher Intelligenz experimentieren. Ganz oben auf seiner Liste der interessanten Künstler war die junge Frau aus Armenien.
Die Kollektion ist, wenig überraschend, in Schwarz-Weiß gehalten und spielt mit den typischen Elementen wie maskulinen Schnitten, Krägen und Schleifen. Einige Ideen von Joann und der KI waren buchstäblich zu fantastisch für die reale Kollektion, aber einige Entwürfe sind derzeit ganz real erhältlich, etwa ein Jackett mit asymmetrischem Kragen und eine Bluse mit aufwendigen Kaskadenrüschen an den Ärmeln.
Fragt man Joann nach Vorbildern in der Kunst, muss sie nicht lange überlegen: „Ganz klar Dalí!“, sagt sie. „Ich war ungefähr sechs, als wir meine Tante im spanischen Figueres besuchten und dort ins Dalí-Museum gingen. Seine Werke haben schon damals unglaublich Eindruck auf mich gemacht.“ Tatsächlich stehen Bilder wie der Toilettenrollenhalter aus Haaren oder die Bettdecke aus Spiegeleiern in bester surrealistischer Tradition, genau wie der Krake aus Blumenkohl oder die Macarons, die wie Gebisse aussehen. Vermutlich ist die künstliche Intelligenz sogar das surrealistische Werkzeug schlechthin, weil die Möglichkeiten, die Wirklichkeit zu verzerren, schier endlos erscheinen.
Womöglich liegt es nicht zuletzt an diesen Kindheitserinnerungen, dass Spanien derzeit ganz oben auf der Liste für ihre neue Wahlheimat im Jahr 2025 steht, gleich danach folgt Portugal. „Armenien ist mein Zuhause, vorher habe ich viele Jahre mit meiner Familie in Marseille gelebt, aber am liebsten bin ich gar nicht länger an einem Ort, sondern reise viel und hole mir dabei Inspiration“, sagt Joann. Die brauche eine Künstlerin nämlich, trotz KI, immer noch.
Die meisten Emotionen lösen Essens- und Natur-Kreationen aus.
Joanns flauschige barockrosa Straßenbahn für Versace.
BEAUTY
Sommer-Beauty tri t auf leuchtende Farben, unkonventionell und lebendig – der Pinsel als Werkzeug für authentischen Glow. Coco Chanel erinnert: „Schönheit beginnt in dem Moment, in dem du beschließt, du selbst zu sein.“ Ein Bekenntnis zu freier, verspielter Attraktivität.
Text: Yasmin
El Mohandes
/ Artwork: Sabine Kunzmann
/ Fotos: Getty Images, La Biosthétique
Die Schönheit entfaltet sich wie die zarten Blätter einer Blume.
NEWS BEAUTY
AUFBRUCHSSTIMMUNG
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LICHTBLICK
Schwerelos wirkt die „Veil Hydrating Skin Tint“ auf der Haut von SingerSongwriter und HOURGLASSTestimonial Gracie Abrams. Die feuchtigkeitsspendende und lichtreflektierende Textur lässt kleinste Unebenheiten verschwinden.
Familienzuwachs im BOSS -Duftregal: „Bottled Bold Citrus“ in pulsierendem Grün verbindet spritzige PrimofioreZitrone mit honigsüßen Elemi-Extrakten und zollt dem unverwechselbaren
Signature-Duft des Klassikers für Herren dank holziger Noten Tribut. 100 ml um € 129,–. HUGOBOSS.COM
Leuchtender Glanz und eine unwiderstehliche Farbpalette zeichnen die „Le Vernis“-Nagellacke von CHANEL aus. Dank der mit ÖkoCeramiden der Kamelie angereicherten und pigmentstarken Formel wird das Finish besonders eindrucksvoll.
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GLÜCKSPILZ
Ungezwungene Spontanität im manchmal beigen Alltag war die Inspiration für den neuen „Luckycharms“Duft von CAROLINA HERRERA : „Cute Chaos“ verführt mit Magnolie und Johannisbeeren. Süßes Detail: der PilzCharm! 100 ml um € 150,–. CAROLINAHERRERA.COM
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STEFAN DANIEL LANG, BOTÉ GMBH, ÜBER DUFT ALS IDENTITÄT UND SEINE PERSÖNLICHEN FAVORITEN
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FOTOS CLAUDIA KNOEPFEL REDAKTION BIRGIT BRIEBER
Grafische Linien in leuchtendem Grün sorgen für verspieltes Sixties-Flair mit frischen Spring-Summer-Vibes: „Automatic Pencil for Eyes K 31“. LABIOSTHETIQUE.AT
„Tender Blush Flushed Ruby“ zaubert mutige Frische auf Wangen und Lider, „Lush Lipstick Hibiscus“ verleiht den Lippen jugendliche Röte.
Diese Seite: Sanftes Violett auf den Augen, romantisch schimmernde
Lippen: „Eyeshadow Pen Sugar Plum“ und „Lush Lipstick Marsala“.
Rechte Seite: Sonnig-starker Blick mit dem „Automatic Pencil for Eyes K 30 Sun“ und „Perfect Volume Mascara Cornflower“.
Diese Seite: Der „Tender Blush Flushed Ruby“ sorgt für rosige Wangen, komplettiert durch „Lush Lipstick Hibiscus“ auf den Lippen. Linke Seite: Zarte Lippentönung mit dem „Lush Lipstick Shiny Lotus“.
Looks voller Leichtigkeit und Farblust in Multicolor zaubern heuer den Sommer in unsere Gesichter – wunderschön umgesetzt etwa hier bei LA BIOSTHÉTIQUE
Bunt und verspielt zeigt sich das Make-up der Saison: Leuchtende Farben setzen kreative Akzente und lassen von unbeschwertem Glamour träumen.
1 Getönte Tagescreme, erhältlich in neun Shades: „The Super Tinted Hydrator“ von U Beauty, 30 ml um € 118,–. UBEAUTY.COM
2 Aufpolsterndes Lippenserum: Chanels „Hydra Beauty Micro Sérum Lèvres“, 11 ml um € 56,–. CHANEL.COM
3 Wimpernvolumen in Kornblumenblau: „Perfect Volume Mascara Cornflower“ von La Biosthétique, um € 26,50. LABIOSTHETIQUE.COM
4 Lippenstift und Blush kombiniert: „Color Cloud“ in der Shade „Rosy“ von Sisley Paris,um € 52,50. SISLEY - PARIS.COM
5 Puder-Rouge für makellose Haut: „Make Me Blush Bold Blurring Blush“ in Shade 93 „Restless Rose“ von YSL Beauté, um € 49,–. YSLBEAUTY.AT
6+7 Hochpigmentierte Farbkraft: La Biosthétiques „Automatic Pencil for Eyes“ in den Shades „K 30 Sun“ und „K 31 Teal“, um je € 24,50. LABIOSTHETIQUE.AT
8 Glanz und Pflege in sechs Shades: „Soleil Summer Lip Balm“ in der Farbe „02 Jetset“ von Tom Ford, um € 43,–. TOMFORD.COM
SKIN
Anti- und Well-Aging haben ausgedient – Skin Longevity dominiert als Leitbegri der Stunde Hautforschung und Pflegetrends. Über Ursprünge und neueste Erkenntnisse.
VON BIRGIT BRIEBER
Foto: Getty Images
LONGEVITY
Alles begann mit dem Genetiker, Biologen und Harvard-Forscher Dr. David Sinclair. Seine Erkenntnisse zur Epigenetik – also zur Steuerung der Genaktivität durch äußere Einflüsse – haben den Blick auf Alter und Gesundheit grundlegend verändert. Unsere Gene bestimmen nicht allein, wie schnell wir altern, vielmehr ist es das epigenetische System, das mitentscheidet, ob Gene für Regeneration oder Degeneration aktiviert werden. Diese Prozesse des Alterns zu verstehen und das biologische (im Gegensatz zum kalendarischen) Alter zurückzudrehen ermöglicht uns, die Zahl der gesunden Lebensjahre zu vermehren und nicht nur alt, sondern auch gesund alt zu werden. Sinclair prägte den Begri Longevity, in dessen Fahrwasser Skin Longevity zum Megatrend in der Hautpflege und -forschung avancierte. Im Fokus: Hautgesundheit und Innovation mit Tiefgang bis auf Zellebene, wie die Inhaltssto e neuer Produktinnovationen eindrucksvoll beweisen.
HAUTPFLEGE-INNOVATION MIT TIEFGANG
Mitochondrien, auch Kraftwerke der Zelle genannt, sind für die Energieproduktion verantwortlich –und damit zentral für Regeneration, Stra eit und Leuchtkraft der Haut. Die moderne Hautforschung soll die zelluläre Energieproduktion steigern, die Hautverjüngung anregen und die MitochondrienBiogenese, also die Bildung neuer Energiezentren in der Zelle, unterstützen; mit Hautverjüngung als positivem Nebene ekt. L’Oréal setzt dafür auf den neuen Power-Wirksto PDRN (Polydesoxyribonukleotid); ein innovativer Biostimulator. Anders als klassische Wirksto e wirkt er auf zellulärer Ebene und stärkt die Haut von innen heraus mit sichtbar langfristigen Ergebnissen. Erstmals gibt es den Wirksto jetzt in einer Longevity-Creme von Lancôme. Der Schweizer Luxuskosmetikhersteller La Prairie hat sich bereits vor Jahren der High Longevity Science verschrieben. Dr. Jacqueline Hill, Global Director of Strategic Innovation and Science: „Der Skin-Longevity-Star unserer Produkte ist die ‚Life Matrix Cream‘. Sie moduliert und reguliert individuell die Mengen Hunderter informationstragender Biomoleküle in Hautzellen. Die Lebensspanne der Zellen und damit die Jugendlichkeit der Haut wird verlängert.“ Seit 1987 dominiert Kaviar als Schlüssel-Inhaltssto . Dank modernster Forschung konnten für die neue „Skin Caviar“-Pflegeserie gleich drei Wirksto e extrahiert werden, die die Kollagensynthese der Haut anregen und nachhaltig festigen. Die wasserlöslichen, proteinreichen Kaviar-Elemente wirken wie ein Schutzschild vor Umwelteinflüssen auf der Hautoberfläche, fördern den Hautsto wechsel und unterstützen natürliche Reparaturprozesse. Und auch künftig warten spannende Innovationen: „In der Hautpflege gibt es derzeit viele trendige Inhaltssto e, doch aus meiner Sicht ist der spannendste La Prairies Exclusive Cellular Complex. Er basiert auf unserem tiefgehenden Fachwissen in der Zellforschung. Wie kein anderer Wirksto durchdringt er die Hautzellen mit neuer Lebenskraft“, so Dr. Hill.
IM FAHRWASSER DER LONGEVITY-BEWEGUNG AVANCIERTE SKIN
LONGEVITY ZUM MEGATREND DER HAUTPFLEGE UND -FORSCHUNG –INNOVATION MIT TIEFGANG BIS AUF ZELLEBENE.
Fotos: Getty Images
Ebenso ganz oben im Skin-Longevity-Trendbarometer sind Exosomen. Diese mikroskopisch kleinen Botensto e werden von Zellen ausgeschieden und transportieren Wachstumsfaktoren, Proteine und genetische Informationen direkt dorthin, wo Regeneration gebraucht wird. In der Medizin längst als Gamechanger für Wundheilung und Zellreparatur im Einsatz, wird ihr Potenzial zunehmend für Hautpflege genutzt. Sie verbessern die Kommunikation zwischen Hautzellen und reduzieren entzündliche Prozesse, die als Ursache für Alterungsprozesse immer stärker beforscht werden.
LIFESTYLE ALS SCHLÜSSEL
Versteckte, oft gar nicht bewusst wahrgenommene chronische Entzündungen sind Booster für den Alterungsprozess und Treiber für altersbedingte Erkrankungen. „Wir sprechen dabei von ‚Inflammaging‘“, so Doz. Dr. Patrick Weninger, Orthopäde, Gelenk- und Stammzellen-Experte sowie wissenschaftlicher Berater von Cellsupply, dem ersten Anti-Inflammaging-Center, das sich konkret dem Senken des Entzündungsspiegels im Körper widmet. Das sogenannte „Entzündungsaltern“ ist wissenschaftlich erwiesen und auch für die Hautalterung, den Verlust von Elastizität und für die Faltenbildung verantwortlich. Wer Skin Longevity ernst nimmt, sollte also am Lifestyle arbeiten: Chronische Mikroentzündungen und entzündungsfördernde Faktoren wie Zucker, Alkohol, UV-Strahlung oder Luftverschmutzung sind Gift für unsere Haut; entzündungshemmende Ernährung, Bewegung, Kälteund Hitzereize wie Sauna oder Eisbäder wirken ganzheitlich.
Klingt nach Arbeit – jedoch kann daran zu arbeiten durchaus auch genussvoll und luxuriös sein. Das beweist etwa die Academy for Better Aging im „Hotel Sacher“ in Seefeld; ein Luxus-Refugium, das Gesundheit und Genuss vereint. Auch die Luxuskliniken „Mayrlife“ mit spannendem City-DetoxKonzept in Wien oder der „Lanserhof“ setzen auf die Kombination aus Gesundheit und Schönheit. Der tiefe kulturelle Wandel in der Schönheitsarbeit nimmt mit Skin Longevity Form an. Denn der wahre Luxus unserer Zeit ist Gesundheit – auch in der Schönheit.
Lifestyle-Faktoren und Wissenschaft bieten den Rahmen für die Arbeit an unserer (Haut-)Gesundheit von innen und außen als neuer Zeitgeist und Luxus.
VON BIRGIT BRIEBER
ZEITEN WENDE
Hautpflege mit Weitblick: Skin Longevity hat den Well-Aging-Trend abgelöst und setzt mit Epigenetik-Forschung, Wirksto -Innovationen und der Rückbesinnung auf Pflanzenkräfte neue Standards im Beautyregal.
Die Verlangsamung der biologischen (Haut-)Alterung auf Zellebene dominiert Wissenschaft und Forschung – mit Erfolg.
1 Biotherm „Blue Peptides Eyes & Lip Contour Reshaper“ mit Peptiden, Ko ein und Plankton. 15 ml, € 62,–. BIOTHERM.COM
2 Dr. Tonar „Night Cream“ wirkt dank epigenetischer Forschung auf Zellebene. 30 ml, € 144,–, etwa bei NAEGELESTRUBELL.AT
3 Attièl „Refreshing Eye Balm“ glättet und entspannt die Augenpartie mit
Antioxidantien; 15 ml um € 86,–. ATTIEL.COM
4 Pharmos „Lift & Repair Hyaluronic Serum“ fördert die Zellerneuerung mit Biophotonen. 30 ml, € 240,–. PHARMOS - NATUR.DE
5 Lancôme „Absolue Longevity The Soft Cream“ mit patentiertem Absolue-PDRNWirksto . 60 ml um € 282,–. LANCOME.COM
6 La Mer Serum-in-Maske „The Night
Recovery Concentrate“ mit Miracle-BrothAdaptogenen. 100 ml, € 620,–. LAMER.COM
7 Rodial „Snake Serum 02“ mit SYN-AKETripeptid-Technologie für stra e Haut. 31 ml um ca. € 64,–. RODIAL.COM
8 La Prairie „Skin Caviar Hydro Emulsion“ mit Kaviar-Proteinen für intensiv gefestigte Haut. 70 ml, € 400,–. LAPRAIRIE.COM
LUXUS
Ein Hauch von Gold, kaum schwerer als ein Sonnenstrahl: Filigraner Schmuck tri t auf nackte Schultern, gebräunte Haut und mühelose Eleganz. Er erzählt Geschichten von Urlaub, Unbeschwertheit und femininer Stärke. Schmuck, der nie laut sein muss, um aufzufallen.
Strahlkraft: die „Fine Jewelry Collection N° 5“ von CHANEL
Von edgy bis elegant –d ie neuen Schmuckund Uhrentrends.
MEDIENEIGENTÜMER
DIVA Lifestyle GmbH, Singerstraße 8/6, 1010 Wien
HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN
Yasmin El Mohandes
CREATIVE DIRECTOR
Sabine Kunzmann
PRODUKTION UND LITHO
Anton-Georg Kiener
FOTOREDAKTION
Natascha Trimmel
LEKTORAT
Bernhard Paratschek
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Sabine Jäger, MSc
Peter Syrch
ANZEIGEN
Sabine Jäger, MSc
Peter Syrch
MARKETING UND VERTRIEB:
Sabine Jäger, MSc
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HERSTELLER
Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H. Wiener Straße 80, 3580 Horn
Verweis auf AGB: https://www.diva-lifestyle.com/AGB
UUhren ticken, Ringe funkeln, und alles, was glänzt, ist diesmal Gold: Willkommen in der Welt des neuen DIVA-Stylebooks – einer Welt, in der jedes Detail zählt und jedes Schmuckstück eine Geschichte erzählt. In dieser Ausgabe dreht sich alles darum, was Zeit sichtbar macht und Charakter zum Strahlen bringt: Schmuck und Uhren.
Apropos Uhren: Diese wurden neu gedacht auf der „Watches and Wonders“, der weltgrößten Uhrenmesse in Genf. Die DIVA war natürlich vor Ort. Unser Fazit: Die Trends dieser Saison sind ein Fanal für Handwerk, Fantasie und Farbe. Beispiele gefällig? Rote Uhren? Ja, bitte! Nicht dezent, sondern entschieden – der leuchtende Farbton dominiert viele Neuheiten. Ob sportlich interpretiert oder elegant inszeniert: Rot ist das neue Schwarz, nur mit mehr Temperament. Ein faszinierendes Kapitel sind Schmuckuhren – hier geht es nicht nur um präzise Mechanik, sondern um Poesie in Edelmetall und Stein. Besondere Beachtung verdienen in diesem Jahr die künstlerischen Zi erblätter: Bei Hermès, Chanel, Jaeger-LeCoultre oder Vacheron Constantin etwa werden Gravur, Emaille und Guilloche zur Bühne für miniaturisierte Meisterwerke. Noch ein letzter Trend: Zi erblätter aus Edelstein. Ob Tigerauge, Lapislazuli oder Malachit – die natürlichen Maserungen machen jede Uhr zum Unikat. Und genau das ist es, was uns so fasziniert: Diese Uhren erzählen keine Zeit – sie erzählen Geschichten.
Auch beim Schmuck hat sich vieles getan – nicht nur auf dem roten Teppich, sondern auch auf dem Bildschirm. Serien wie „The White Lotus“ zeigen, wie sehr Stil zur Charakterzeichnung gehört: Dort erzählen Schmuckstücke Geschichten von Status, Selbstverständnis und Sehnsucht. Wer welchen Ring trägt (und warum), ist fast so spannend wie die Handlung selbst. Die Serienheldinnen werden zu modernen Göttinnen –nicht durch ihre Worte, sondern durch ihre Accessoires. Für die DIVA ist Schmuck großes Kino, und so ist dieses Stylebook auch gedacht: als Ort zum Entdecken, Staunen, Verlieben. Sie finden Stücke, die für die Ewigkeit gemacht sind – und solche, die den Moment feiern.
Cover: „Hidden Treasures Cu Watch“ von PIAGET PIAGET.COM
NEWS LUXUS
ESPRIT DE PARIS
Seit über 150 Jahren verkörpert Copin Pariser Schmuckkultur – mit einer Werkstatt im Herzen der Rue SaintHonoré, dem historischen Epizentrum französischer Eleganz. Die Geschichte von Copin wird nun in Wien fort geschrieben: Ab sofort präsentiert JUWELIER KRUZIK unweit von Schloss Schönbrunn die französische Schmuckmarke – und da vor allem die „Collection 82“. Inspiriert von einem Entwurf aus dem Jahr 1982 zelebriert die Kollektion das Gleichgewicht zwischen Klassik und Moderne. Es ist ein Schmuckstil, der nicht laut, aber überzeugend ist – französisch, fokussiert, fein. JUWELIER-KRUZIK.AT
ZUKUNFT FORMEN
„Ich sehe es als meine Aufgabe, das Erbe weiterzutragen und gleichzeitig neue Perspektiven zu erö nen – mit Entwürfen, die überraschen, inspirieren und berühren“: Mit diesen Worten tritt MARIE SKREIN in die Fußstapfen ihres Vaters – als Geschäftsführerin der Wiener Goldschmiede. SKREIN.AT
Pharrell Williams verleiht Perlenschmuck einen modernen Twist: mit dunklen, glänzenden Tahiti-Perlen für TIFFANYS „Titan“. „Ich kann Etabliertes neu erzählen“, freut sich Pharrell. Das Ergebnis? Eleganz mit rebellischem Kern. Um € 10.400,–. TIFFANY.AT
DIOR feiert das zehnjährige Jubiläum seiner Schmuckkollektion „Rose des Vents“ mit einer neuen Auswahl der symbolträchtigen Medaillons. Diese Stücke ehren Christian Dior und seinen Glücksstern. DIOR.COM
BLÜTEZEIT
Seit 2012 sprießt die Monogramm-Blüte in der „Idylle Blossom“-Kollektion von LOUIS VUITTON . Jetzt zeigt sie sich in neuer Pracht: sechs Kreationen in Rosé- und Weißgold, besetzt mit pavégefassten Diamanten.
LOUISVUITTON.COM
MINI-MUSE
Klein in der Form, groß im Auftritt: Die neue „Mini Dolcevita“ von LONGINES verführt mit einem doppelt geschlungenen Lederarmband und verleiht jedem Handgelenk nostalgischen Glamour. Um € 1.750,–. LONGINES.COM
25 Jahre, 25 Highlights: MARCO BICEGOS Jubiläumskollektion bringt das Beste aus einem Vierteljahrhundert Goldschmiedekunst zusammen. Jede Kreation zeugt von zeitloser Eleganz und reflektiert italienisches Erbe und Handwerk. MARCOBICEGO.COM
Juwelier NIKOS KOULIS experimentiert in seiner neuen Kollektion „Wish“ mit ungewöhnlichen Diamantschli en und modernen Materialien. Als Inspiration diente der Zauber des Löwenzahns. NIKOSKOULIS.COM
TALAR MAZBANIAN mit Brillanten, gelben Saphiren und hypnotischen Tsavorit-Augen. P. a. A.
SNOW GLOW
Die „Tambour Convergence“ von LOUIS VUITTON zitiert das Art-déco-Zeitalter. Inspiriert von den geheimnisvollen Guichet-Uhren mit ihren geschlossenen Zi erblättern tri t nostalgisches Design aber auf moderne Technik – mit dem ersten eigenen Automatikwerk des Hauses. Blickfang: 795 Diamanten im Snowsetting-Stil. LOUISVUITTON.COM
ASTROLOGIN BERIT FREUTEL ÜBER IHREN TALISMAN, DER AUF SIE WARTET
Ich liebe den Schmuck von indigounveiled.com. Auf die Marke aufmerksam geworden bin ich in L. A., als ich noch meinen Laden auf dem Abbot Kinney in Venice hatte. Besonders angetan hat es mir eine filigrane Goldkette mit einem schimmernden Mondstein-Anhänger – der Mond ist mein sogenannter herrschender Planet, weil ich Krebs im Aufgang bin. Ich bin überzeugt, ein Talisman hilft, das Unbewusste fassbar zu machen. Die Kette besitze ich noch nicht. Aber sie wartet – und ich auf sie. @THEURANIANAPPROACH
Kultstatus: An der Erfolgsserie „The White Lotus“ kommt man nicht vorbei –und damit auch nicht am dort gezeigten Schmuck.
SCHMUCK-CODE WHITE LOTUS
In der preisgekrönten HBO-Serie „The White Lotus“ ist nichts dem Zufall überlassen – schon gar nicht die Kleidung. Was die Figuren tragen, erzählt genauso viel über ihre Geschichte wie ihre Dialoge. Zwischen Resort-Romantik, Dekadenz und psychologischen Abgründen fungiert Mode hier als visuelles Subskript. Besonders au ällig dabei ist der konsequente Einsatz von Schmuck – darunter acht Stücke des Labels Pacharee von Sophie Rogers.
zum Ohrring. Schmuck wird hier der Figuren. Kostümdesignerin Alex Bovaird fand in Bangkok die perfekten Stücke.
In Zürich ist der Hauptsitz der Marke, doch produziert wird in Rogers Heimatland Thailand – ein geografischer Zufall, der sich als Glücksfall erwies, spielt doch die dritte Sta el der Serie ebenfalls in Thailand. Die Kostümdesignerin Alex Bovaird reiste persönlich zum Showroom nach Bangkok, um die passenden Stücke auszuwählen – und fand bei Pacharee genau, was sie suchte: Charakter in der Form, Substanz im Detail, Eleganz mit lokalem Bezug. Ob an der HollywoodSchauspielerin Jaclyn, der spirituell-entrückten Chelsea oder der thailändischen Hotelangestellten Mook: Der Schmuck wirkt nie aufgesetzt, sondern erweitert die Figur. Er macht sichtbar, was Worte nicht sagen –Understatement, Exzentrik, Kultiviertheit. Selbst der Hotelmanager Fabian trägt ein eigens entworfenes Unikat – ein Beweis dafür, dass bei „The White Lotus“ wirklich kein Detail dem Zufall überlassen bleibt.
CHOICE
Juwelierskunst vereint Kreativität und Präzision – Schmuck aus Meisterhand strahlt Eleganz aus und erzählt Geschichten.
ART MEANS HOPE
„Art meets Identity – hervorgerufen durch High Class Jewellery aus Gold und Silber. Modern, von Hand gefertigt, mit viel Fantasie kreiert und mit Künstlersignatur versehen. Jedes Unikat ist ein tragbares Kunstwerk – individuell, exklusiv, unverwechselbar. Schmuck, der nicht nur ziert, sondern erzählt, wer wir sind.“ ART-MEANS-HOPE.DE
Dates: Design District Hofburg (3.–5. Oktober 2025)
Der Ring „Baummuster“ von Kreation Sasche beeindruckt durch meisterhafte Verarbeitung japanischer Schmiedekunst und symbolisiert die tiefe Verbundenheit mit der Natur. Fein gearbeitete Linien und detaillierte Ausführungen erscha en ein Muster, das an Holzmaserungen erinnert. Das Unikat aus 925-Sterlingsilber ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Ausdruck von Stil und Individualität – ideal für Liebhaber exklusiver Kunstwerke. KREATION-SASCHE.AT
JUWELIER NIKL
Seit drei Generationen widmen sich in unserem Familienunternehmen Goldschmiede mit großer Leidenschaft der Anfertigung individueller Juwelen. Dabei tre en in unserer Werkstätte traditionelle Handwerkstechniken auf modernste Fertigungstechnologien. Dadurch ist es uns möglich, Kundenwünsche detailgetreu umzusetzen. Wir verarbeiten ausschließlich Fairmined-Eco-Gold und – auf Wunsch – auch das Familiengold unserer Kundinnen und Kunden. NIKL.AT
THOMAS SALZBURGER
Bei Gold- und Silberschmied Thomas Salzburger gibt es Schmuckstücke mit Charakter – für alle, die mehr suchen als nur schönes Design. Sein Anspruch: Ein Schmuckstück soll dem Wesen des Menschen entsprechen. Mit Erfahrung, Präzision und einem feinen Gespür bietet er Neuanfertigungen, Umarbeitungen, seriöse Schätzungen und professionelle Schmuckgutachten an. Dabei legt er Wert auf persönliche Beratung und höchste Qualität. THOMAS-SALZBURGER.AT
VON YASMIN EL MOHANDES
DIE ZEITLOSE MUSE
Monica Bellucci mit ihrem Lieblingsstück der Kollektion, dem Collier „Pavocelle“.
DIVA: Schauspielerin, Mutter, Muse: Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
MB: Ich bin eine neugierige Frau! (lacht) Und eine Frau voller Kontraste. Wie so viele Frauen erlebe ich jeden Tag diese Mischung aus Kraft und Zärtlichkeit, Stärke und Sensibilität. Für mich liegt wahre Schönheit in der Authentizität –und in der Fähigkeit, sowohl unsere Licht- als auch unsere Schattenseiten anzunehmen.
DIVA: Wann sehen wir Monica Bellucci wieder auf der Leinwand?
MB: Gerade habe ich die Dreharbeiten zu „7 Dogs“ abgeschlossen, ein spannender Thriller, gedreht in Riad unter der Regie von Adil El Arbi und Bilall Fallah. Und im Juni habe ich mit „Histoires de la Nuit“ begonnen, einem französischen Filmprojekt unter der Regie von Léa Mysius – poetisch, intensiv, ganz anders in der Energie.
Karriere
Schauspielerin, Mutter, Muse – Monica Bellucci vereint all diese Rollen mit unverwechselbarer Eleganz. Ihre Karriere nahm ihren Anfang auf den Laufstegen Italiens, doch ihr Blick richtete sich stets auf das Kino. Zwischen Actionfilm und französischem Autorenkino erfindet sie sich selbst immer wieder neu. In unserem Gespräch verrät sie, was sie antreibt, welche Stücke aus der neuen Cartier-Kollektion ihr Herz berühren – und warum Schmuck nicht nur ziert, sondern Geschichten erzählt, die bleiben.
DIVA: Sie haben Ihre Karriere mit dem Modeln begonnen. Was hat Sie inspiriert, Schauspielerin zu werden?
MONICA BELLUCCI: Das Modeln in Italien war ein wunderbarer Einstieg in die Welt der Mode, Ästhetik und kreativen Ausdruckskraft. Doch das Kino hatte mich schon immer in seinen Bann gezogen – diese Magie, Geschichten mit Bildern zu erzählen. Nach einigen Jahren als Model verspürte ich den inneren Drang, mich intensiver mit der Schauspielerei auseinanderzusetzen. Der Film erö nete mir neue Wege – beruflich wie persönlich. Besonders durch den Austausch mit verschiedensten Kulturen habe ich mich weiterentwickelt, nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Mensch.
Bellucci im Gespräch über Poesie in Edelsteinform, Balance im Leben und ihre ganz persönliche Geschichte mit Cartier.
„Schmuck ist Ausdruck der Persönlichkeit“: Ohrringe und Collier „Panthère Dentelée“.
DIVA: Von der Leinwand zum Schmuck: Was bedeutet Ihnen Cartiers neue Kollektion „En Équilibre“, deren Gesicht Sie sind?
MB: Für mich ist diese Kollektion eine Ode an die Balance – nicht nur in Form und Design, sondern als Lebensgefühl; Balance zwischen Beruf und Privatleben, zwischen Mutterrolle und Muse. Cartier bringt diese Dualität auf wunderschöne Weise zum Ausdruck: Stärke tri t auf Anmut, Präzision auf Poesie.
DIVA: Gibt es ein Lieblingsstück in der Kollektion?
MB: Ich liebe das „Pavocelle“-Collier – der tiefblaue Saphir, inspiriert vom Pfau, wirkt wie ein lebendiges Kunstwerk. Dass sich das Collier in eine Brosche verwandeln lässt, macht es umso besonderer. Es erzählt von Wandelbarkeit –einer Eigenschaft, die ich sehr schätze.
Hinter jeder Kreation steht ein Stück Geschichte: Ring „Traforato“.
DIVA: Ihre Beziehung zu Cartier geht über Mode hinaus. Wie hat sich Ihre Sicht auf Schmuck im Laufe der Jahre verändert?
MB: Cartier war von Anfang an mehr als ein Partner – es ist eine kreative Verbindung, geprägt von gegenseitigem Respekt für Stil, Handwerkskunst und Weiblichkeit. Je tiefer ich in die Welt der Haute Joaillerie eintauche, desto stärker wird mein Bewusstsein für das, was hinter jedem Stück steckt: Geschichte, Vision, Emotion.
DIVA: Haben Sie besondere Erinnerungen an Cartier und die Haute Joaillerie?
MB: Sehr viele. Aber besonders unvergesslich war Cannes 2006 – ich durfte das originale Krokodil-Collier von Maria Félix tragen; ein ikonisches Stück mit Seele. 2019 präsentierte ich dann ein neues Collier, inspiriert vom Original. Solche Momente sind nicht nur stilistisch bedeutsam – sie sind emotional verankert.
DIVA: Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Schmuck beschreiben?
MB: Für mich ist Schmuck Ausdruck von Persönlichkeit, von Weiblichkeit, von innerer Kraft. Er hat etwas Verführerisches, fast Intimes. Haute Joaillerie ist wie ein guter Film: Sie erzählt eine Geschichte, weckt Gefühle, bleibt im Gedächtnis. Cartiers Kreationen haben diese ganz besondere Sprache – elegant, präzise, poetisch.
DIVA: Noch eine Frage zum Abschluss: Was sind Ihre frühesten Erinnerungen an Schmuck?
MB: Ich erinnere mich an meine Mutter und meine Großmutter, wie sie sich für besondere Abende zurechtmachten – und der Moment, in dem sie Schmuck anlegten, war wie ein Ritual. Da war Stolz, da war Glanz. Diese Bilder sind geblieben – sie haben meine Faszination für Schmuck mitbegründet.
TRENDS
SCHMUCKSTÜCK
Zeit ist Luxus – und Luxus darf glitzern: Schmuckuhren sind die neuen Protagonistinnen auf dem Laufsteg der feinen Uhrmacherkunst. Sie verschmelzen Technik mit Haute Joaillerie zu tragbaren Skulpturen.
Die „Panthère de CARTIE R “ spielt ra niert mit Zebra- und Tigermustern.
Versteckter Zeitmesser: die „Cadenas“ von VAN CLEEF & ARPELS
HARRY WINSTONS „Emerald Black“ mit elegantem Milanaise-Armband.
Die „Serpenti Misteriosi High Jewellery Secret Watch“ von BULGARI
Die CHOPARD -Schmuckuhr funkelt mit Brillanten von 9,13 Karat.
„Datejust“ von ROLEX mit feurig-leuchtendem Ombré-Zi erblatt.
Die „Cut Le Temps Suspendu“ von HERMÈS kann die Zeit anhalten.
FRANCK MULLERS „Vanguard Royal Bauxite“ feiert Aluminium.
OMEGAS „Seamaster Diver 300M“ vereint Eleganz in Rot, Schwarz, Gold.
ROT-PHASE
Rote Uhren sind mehr als ein Modetrend, sie verkörpern eine Haltung. Sie erzählen vom Mut, sichtbar zu sein – und vom Bedürfnis, das eigene Tempo mit Stil zu bestimmen. Kein Taktgeber wie jeder andere.
PIAGETS „Limelight Gala Mesmerizing Burgundy“ mit funkelndem Juwelenkranz.
KUNSTWERK
Die Renaissance alter Techniken ist keine RetroSpielerei. Emaille, Guilloche und Gravur gewinnen an Bedeutung – sie stehen für Tiefe, Textur und ein Storytelling, das jenseits des Sekundenzeigers liegt.
Die „Reverso Tribute Enamel Shahnameh“ von JAEGER-LECOULTRE ist inspiriert von persischer Literatur.
„Boy Friend Coco Art“ von CHANEL im ikonischen Pop-Art-Stil.
HERMÈS’ „Arceau Rocabar De Rire“ zeigt auf Knopfdruck Zunge.
Métiers d’Art pur: VACHERON CONSTANTINS „Cabinotiers Tour de l’Île“.
PATEK PHILIPPES „Golden Ellipse“ mit Kakadu in Cloisonné-Emaille.
CHOPARDS
PIAGETS „Andy Warhol Clou de Paris“ mit blauem Meteoritengestein.
„Classic Moonphase Date“ von FREDERIQUE CONSTANT mit Malachit.
„Code 11.59 by AUDEMARS PIGUE T “ mit Harlekin-Opal-Zi erblatt.
„Happy Sport“: blauer Aventurin und tanzende Diamanten.
STEINREICH
In der Welt der Uhren ist Individualität Trumpf: Edelstein-Zi erblätter wie Jaspis, Malachit, Hämatit oder Tigerauge bringen mit ihren organischen Strukturen eine sinnliche Ästhetik ins Spiel.
„Oyster Perpetual GMT- Master II“ von ROLEX mit Zi erblatt aus Tigereisen.
COSMO–POLITAN
Die neuen Schmuckkreationen der Luxuslabels strahlen jetzt mehr denn je kosmopolitischen Charme, jugendliche Frische und einen edgy Style aus – eine Reise durch innovative Designs, die begeistern.
Einzelner „Diorette“-Ohrring in Weißgold mit Diamanten und Lack von Dior. DIOR .COM
„Coco Crush“-Armbänder in Beige-, Gelb- sowie Weißgold mit Diamanten von Chanel. CHANEL.COM
Fotos: Getty Images, beigestellt
Ring „Chandra“ aus Roségold, mit Diamanten und Akoya-Perlen besetzt, von Hermès. HERMES .COM
„Idylle Blossom“-Armbänder aus Roségold mit Diamanten von Louis Vuitton. LOUISVUITTON.COM
„Hardwear“-Gliederohrringe mit Pavé-Diamanten in Roségold von Ti any. TIFFANY .AT
NICOLES NEW LOOK
Filmstar Nicole Kidman sorgte bei der Met Gala für Gesprächssto .
Schauspielerin Nicole Kidman besticht mit Vintage-Charme: ihre OMEGA „Ladymatic Saphette“ von 1969 aus 18-Karat-Weißgold.
Die Met Gala 2025 – wo große Auftritte zelebriert werden. Rihanna präsentierte stolz ihren Babybauch, Madonna posierte mit Zigarre. Und Nicole Kidman? Die zeigte, wie stilvolles Understatement geht. Ihr neues Haar: kurz, modern, souverän. Doch das wahre Highlight war ihre Vintage-Uhr aus dem Jahr 1969: die OMEGA „Ladymatic Saphette“ aus 18-Karat-Weißgold mit schwarzem Kordelarmband. Der Name bezieht sich übrigens auf das funkelnde Saphirglas auf dem Zi erblatt, das wie ein Solitärdiamant facettiert ist. So dezent kann Drama sein!
Text: Yasmin
El Mohandes / Fotos: Getty Images, beigestellt
NEWS LUXUS
ZART-REBELLISCH
In der Pariser Galerie Anne-Sophie Duval zeigt SOPHIE BUHAI ihre „Jewelry Objects“ – Kunsthandwerk mit provokanter Ästhetik.
SOPHIEBUHAI.COM
POMELLATOS „Pom Pom Dot“-Kollektion lässt das Knopfdesign von 1974 neu aufleben. Der Look? Edgy, elegant, emotional. POMELLATO.COM
PUNK-POESIE
Zeit ist ein Luxus – und VIVIENNE WESTWOOD verleiht ihr ein rebellisches Gesicht. Mit der limitierten „Strand“Schmuckuhr greift das britische Modehaus ein ikonisches Motiv seiner Geschichte auf: den „Three Row Pearl Choker“, erstmals 1990/91 gezeigt – drei Reihen aus SwarovskiPerlen tre en auf eine kristallbesetzte Kugel, die sich ö net wie ein Geheimnis und ein fein satiniertes Zi erblatt freigibt. Diese Uhr ist kein klassischer Zeitmesser, sondern ein Statement: Hier verschmilzt Prunk mit Opulenz – ein feminines Symbol für Zeit und Selbstbestimmung. VIVIENNEWESTWOOD.COM
RETRO-GLANZ
Mit „Maillon Libre“ erfindet HERMÈS das Ankerkettenglied als Broschenuhr neu. Das Zi erblatt bleibt unau ällig, die Schmuckästhetik gewinnt. Als Anstecker oder mit Lederband als Anhänger getragen bringt das Accessoire einen modernen Retro-Twist in die Schmuckwelt. HERMES.COM
BIG CAT
Choupette, Lagerfelds legendäre Birma-Katze, hat einen neuen Modeljob: In der Jubiläumskampagne zur „Big Bang Red Magic“ der Schweizer Uhrenmarke Hublot zeigt sie, dass Stil kein Accessoire, sondern eine innere Haltung ist. HUBLOT.COM
BAMBOO CHIC
GUCCI lässt Bambus wachsen – aber diesmal nicht an der Handtasche, sondern am Handgelenk. Die neue Schmuckkreation zitiert das ikonische „Bamboo“-Design mit sanft geschwungenen Linien, farbiger Emaille und goldfarbenem Metall. Um € 1.100,–. GUCCI.COM
Die römische Schmuckmarke BULGARI hat Damiano David, Frontmann von Måneskin, zum neuen Botschafter erklärt. Damianos kreative Unerschrockenheit, seine Bühnenpräsenz und sein Sinn für Glamour verkörpern die römische Idee von Pracht in moderner Form. BULGARI.COM
HIGH FIVE
Die Fünf ist bei CHANEL weit mehr als nur eine Zahl – sie ist ein Symbol für das Vermächtnis von Gabrielle Chanel. Die Schmuckkollektion „N° 5“ interpretiert sie in einer sinnlich strukturierten Formensprache: Gold und Diamanten verschmelzen, um diese Zahl zu feiern, die im Zentrum jeder Kreation steht. CHANEL.COM
NEXT LEVEL
Mit der „Oyster Perpetual Land-Dweller“ schreibt ROLEX ein neues Kapitel in seiner Geschichte: Nach sieben Jahren intensiver Forschung und Entwicklung präsentiert die Marke eine Kollektion, die Tradition mit Innovation vereint. 32 angemeldete Patente spiegeln die technische Finesse wider, darunter ein neuartiges Uhrwerk. Blickfang: das aufwendig produzierte Zi erblatt mit Wabenstruktur und das Gehäuse mit integrierten Bandanstößen. ROLEX.COM
Die neuen „Matrix“-Ohrringe von SWAROVSKI vereinen die markentypische Oktagonform mit einem satten grünen Farbverlauf; € 199,–. SWAROVSKI.COM
SCHÖNE ROHHEIT
Mit der Kollektion
„Ewá“ zeigt
TOKYO
JAMES ,
wie afrikanische Identität in zeitgenössischem Schmuck Ausdruck findet. Die Kombination aus natürlichen, unpolierten Steinen und funkelnden Swarovski-Kristallen symbolisiert die Schönheit im Unkonventionellen. TOKYOJAMES.CO.UK
IM RAMPENLICHT
TIFFANY & CO feiert mit der „HardWear“Kollektion die transformative Kraft der Liebe. Inspiriert vom Armbanddesign der 60er verbinden die Stücke klare Linien mit Details wie abnehmbaren Anhängern und Pavé-Diamanten. Die neue Kampagne zeigt Künstlerin Anna Weyant in minimalistischen Looks, die die Verbindung von Schmuck und innerer Stärke unterstreichen. TIFFANY.AT
CAKE ARTIST
SOPHIA STOLZ ÜBER DEN ZAUBER VON SCHMUCK EI E FR A G E D ES S LS
Auf meinen Reisen begegnen mir immer wieder Schmuckstücke, die mein Herz höherschlagen lassen – mein Sinn für Schönheit und mein Konto geraten dabei oft in Konflikt. Besonders verzaubert hat mich die Münchner Marke Memori: Das junge Label kreiert zeitlose, höchst qualitative Familien- und Forever-Pieces. Aktuell wird ein maßgeschneiderter Turmalin-Diamanten-Ring für mich gefertigt, dessen Gestaltung durch eine klare, außergewöhnliche und detailreiche Formensprache besticht.
@STOLZES
SUN & FUN
Form, Farbe, Funkeln – Schmuck ist Lebensfreude, in Design übersetzt. Er bringt Frische in den Alltag, inspiriert zum Spielen mit Stil und betont das Schöne auf die charmanteste Weise.
FOTOS PETER GARMUSCH REDAKTION YASMIN EL MOHANDES
Ohrringe „Bloom Lila“ in 18-Karat-Roségold und Titan von Juwelier Schullin Wien. Preis auf Anfrage. SCHULLIN.COM
Ring „Hero“ mit Rubellit in 18-KaratRoségold aus dem Atelier Heldwein. Preis auf Anfrage. HELDWEIN.AT
„Young Fish“-Ohrring von Ole Lynggaard Copenhagen in 18-Karat-Gelbgold. Das Paar ist erhältlich um € 6.700,– bei JUWELIER HELDWEIN oder bei OLELYNGGAARD.COM
Ring „Move Link Multi“ von Messika in Weißgold mit Diamanten ausgefasst, erhältlich bei Bucherer. Um € 3.750,–. BUCHERER.COM
Ohrhänger mit Kyanit- und Topas-Tropfen, 18-Karat-Gelbgold, das Paar um € 5.300,–, von Juweliere A. E. Köchert. KOECHERT.COM
SCHIFF
Mit ihrem Collier „En Haute Mer“ feiert die Maison die traditionelle Kunst der Seemannsknoten.
AHOI!
Van Cleef & Arpels interpretiert die Idee der Schatzinsel als glanzvolle Ode an Fernweh und Ra nesse: Goldene Schatzkarten, tropische Palmen und edelsteinbesetzte Schi e erzählen von Sehnsucht und Stil. Die Haute-Joaillerie-Kollektion „Treasure Island“ ist kein Ort –sondern ein Schmuckversprechen.
VON YASMIN EL MOHANDES
WWenn man das Wort „Schatzkarte“ hört, denkt man sofort an das berühmte „X“, das den verborgenen Schatz markiert. Doch was wäre, wenn dieses „X“ durch einen funkelnden Rubin ersetzt würde und die Karte selbst aus Gold bestünde? Genau dieses Szenario hat Van Cleef & Arpels Wirklichkeit werden lassen – in Form einer Brosche, die den geheimen Weg zu einem mythologischen Paradies aufzeigt. Sie ist eine der 300 Preziosen der neuen Haute-Joaillerie-Kollektion „Treasure Island“, die die Maison auf eine Reise voller Fernweh, Entdeckergeist und poetischer Geheimnisse entführt. Für diese faszinierende Kollektion ließ sich Van Cleef & Arpels von Robert Louis Stevensons legendärer Erzählung „Die Schatzinsel“ (1883) inspirieren. Die Geschichte, die Generationen von Abenteurern und Träumern in ihren Bann zog, dient als literarische Landkarte für eine Schatzsuche, die nicht nur über die Weltmeere, sondern tief in die eigene Vorstellungskraft führt. Die Maison, die seit ihrer Gründung 1906 für ihre künstlerische Vision bekannt ist, übersetzt diese fesselnde Erzählung in die Sprache von Edelsteinen, Gold und technischer Virtuosität – eine Einladung, das Abenteuer neu zu träumen.
Van Cleef & Arpels’ „Philo Mystérieux“-Brosche aus der „Treasure Island“Kollektion, mit Smaragden, farbigen Saphiren und Diamanten besetzt.
Die Kollektion fügt sich nahtlos in die Geschichte des Hauses ein: Schon seit seinen frühen Jahren durchzieht die Themenwelt der Entdeckungen, Reisen und literarischen Träume das Œuvre von Van Cleef & Arpels. Bereits im Gründungsjahr entstand mit „Varuna“, einer goldenen und emaillierten Yacht auf Wellen aus Jaspis, ein erstes zartes Echo jener maritimen Sehnsucht, die heute mit „Treasure Island“ in voller Blüte steht.
Wie eine klug komponierte Erzählung gliedert sich die Kollektion in drei Kapitel, die unterschiedliche Facetten des Abenteuers und der Natur aufgreifen. Das erste Kapitel feiert die Kunst der Navigation: Schmuckstücke erinnern an nächtliche Segelfahrten und smaragdgrüne Ozeane, über denen das Mondlicht tanzt. Kompasse, Schi ssegel und nautische Instrumente werden zu maritimen Ikonen – funkelnd und filigran zugleich.
Das zweite Kapitel widmet sich der üppigen Flora und Fauna jener exotischen Insel, von der Stevenson träumte. Hier werden irisierende Muscheln, prachtvolle Blüten und mächtige Bäume in Edelsteinen von betörender Lebendigkeit eingefangen. Auf der Haut getragen verwandeln sich diese Preziosen in Miniaturgärten, in denen die tropische Welt auf poetische Weise fortlebt.
Das dritte Kapitel schließlich setzt der Schatzsuche selbst ein Denkmal: Inspirationsquellen aus präkolumbianischer Kunst, orientalischen Märchen und asiatischen Legenden verschmelzen zu Preziosen von seltener Erhabenheit. Anhänger und Broschen wirken wie kostbare, aus vergessenen Welten geborgene Artefakte und tragen die leise Melancholie vergangener Epochen in sich – neu belebt durch das Können des Schmuckateliers.
Exemplarisch für die drei Kapitel steht der Clip „Palmier Mystérieux“. Er vereint abnehmbare Motive – ein diamantbesetztes Boot, eine goldene Sonne und eine Schatztruhe aus Edelsteinen – unter der schützenden Krone einer Goldpalme. Die poetische Assemblage lässt sich variieren, sodass jeder Träger seine eigene Geschichte erzählen kann. Die Technik ist dabei nicht weniger spektakulär als die Idee: „Mystery Set“ etwa – eine charakteristische Technik von Van Cleef & Arpels, die 1933 patentiert wurde – fasst Edelsteine so, dass das darunterliegende Metall unsichtbar bleibt. Nicht minder beeindruckend ist das Collier „La Palmeraie Merveilleuse“. Inspiriert von der Silhouette einer Palmenkrone spielt es mit konvexen und konkaven Volumen, deren organische Dynamik an das leise Rascheln von Blättern im tropischen Wind erinnert. Das Herzstück: ein abnehmbarer Anhänger, in dessen Zentrum ein 47,93 Karat schwerer Smaragd-Cabochon leuchtet. Doch nicht nur die Natur, auch die Seefahrt selbst erhält eine Hommage: mit dem Collier „En Haute Mer“, das historische Knotentechniken in Edelmetall übersetzt. Die Maison greift dabei auf ein Repertoire zurück, das bis in die 40er-Jahre reicht, als Van Cleef & Arpels bereits mit Flechtarbeiten aus Gold experimentierte. Im Zentrum der aktuellen Interpretation steht ein abnehmbarer, 55-karätiger Saphir im Smaragdschli .
„To travel hopefully is a better thing than to arrive“, schrieb Robert Louis Stevenson einst; ein Gedanke, der die Essenz von „Treasure Island“ perfekt einfängt. Van Cleef & Arpels feiert mit dieser Kollektion nicht das Ziel, sondern die Sehnsucht; das Fernweh, das den Au ruch erst lebendig macht. Jedes Schmuckstück erzählt von der Schönheit der Suche, von der stillen Magie neuer Horizonte und dem unendlichen Reichtum der Imagination.
Indem die Maison Literatur, Handwerkskunst und Naturerlebnis miteinander verwebt, gelingt es ihr, eine Schatzkarte für das 21. Jahrhundert zu zeichnen – eine, die weniger auf Gold und Edelsteine zielt als auf das, was sie symbolisieren: Träume, Geschichten und die ungebrochene Lust am Entdecken.
Wie eine klug komponierte Erzählung gliedert sich „Treasure Island“ in drei Kapitel, die unterschiedliche Facetten des Abenteuers und der Natur aufgreifen.
Oben: das Collier „La Palmeraie Merveilleuse“; linke Seite: die Brosche „Palmier Mystérieux“; rechts unten: die Brosche „Tortue de Cocos“.
BOTSCHAFTER DES SCHMUCKS
Schmuck kann mehr als glitzern: Das beweist ein Besuch im Luzerner Fine-Jewellery-Atelier von Bucherer. Die DIVA sprach mit Chief Jewellery O cer Robert Ambord über zeitlosen Stil, emotionales Design – und darüber, wie sich die Schmuckwelt zuletzt verändert hat.
Ohrringe aus der Kollektion MAN HATTA N mit Fancy Yellow Diamanten und weißen Diamanten in 18-Karat-Weißgold.
Wenn Robert Ambord über Schmuck spricht, wird schnell klar: Hier spricht nicht nur ein erfolgreicher Manager, sondern auch ein leidenschaftlicher Goldschmied. Als Chief Jewellery Ocer der Bucherer Group steht er für eine Haltung, die ebenso präzise wie poetisch ist – und für eine Idee von Luxus, die mit Understatement und Substanz überzeugt. In einer Branche, die sich oft über Statussymbole definiert, setzt Ambord auf Authentizität, Handwerkskunst und emotionale Tiefe. Schmuck soll berühren – nicht blenden.
DIVA: Was ist Ihrer Meinung nach das Geheimnis, um Schmuckstücke zu scha en, die Generationen überdauern – also wie gelingt es, zeitlosen Schmuck zu entwerfen?
ROBERT AMBORD: Eine schwierige Frage. Ich habe gerade kurz darüber nachgedacht; ich glaube, das Geheimnis liegt in der Schlichtheit. „Weniger ist mehr“ – das tri t es gut. Wenn ein Schmuckstück von Generation zu Generation weitergegeben wird, dann hilft es, wenn es nicht zu viele gestalterische Eckpunkte gibt, die womöglich in der nächsten Generation nicht mehr gefallen. Je reduzierter das Design, desto größer die Chance, dass es als zeitlos empfunden wird. Das sehen wir auch bei sogenannten ikonischen Stücken – nicht nur im Schmuckbereich. Wenn etwas in seiner Schlichtheit perfekt ist, dann kann es zeitlos werden.
DIVA: Und das lässt sich ja auch auf andere Bereiche übertragen. Im Interior Design zum Beispiel ist es oft die reduzierte Formensprache, die am langlebigsten ist.
RA: Absolut. Die Silhouette muss natürlich markant sein, aber ikonisch wird sie erst mit der Zeit. Erst die Geschichte, die das Stück schreibt, macht es ikonisch – nicht das Design allein. Viele Dinge, die uns heute faszinieren, sind in ihrer Schlichtheit stark.
Robert Ambord, Chief Jewellery O cer von Bucherer, leitet das Atelier in Luzern voller Stolz.
DIVA: Welche Kombinationen aus Farben und Materialien empfinden Sie persönlich als besonders spannend?
RA: Auch eine schöne, aber schwierige Frage. Da nehme ich mich ehrlich gesagt etwas zurück. Ich bin eher zurückhaltend, was Farben angeht – ich bin eher der Typ Grau, Blau, vielleicht mal Dunkelgrün oder Braun. Aber ich staune oft, was unser Designteam, vor allem die Frauen, für mutige Kombinationen entwickelt. Gerade bei Cocktailringen: Da entstehen harmonische Kompositionen mit Steinen in ähnlicher Farbwelt oder auch sehr kontrastreiche Kombinationen; ein kräftiges Rot mit einem leuchtenden Tsavoritgrün zum Beispiel. Dieser spielerische, mutige Umgang mit Farbe berührt viele Kundinnen und Kunden ganz unterschiedlich.
DIVA: Ich finde das gar nicht langweilig – im Gegenteil: Wenn man schlicht gekleidet ist, kommt ein farbiges Schmuckstück doch oft erst richtig zur Geltung. Und ich habe gesehen, dass hier auch viele Männer sehr schmucka n sind.
RA: Wir führen zwar kein dezidiertes Männersortiment – das ist nicht unsere Ausrichtung –, aber wir denken zunehmend in genderneutralen Kategorien. Das „Stretchy“-Sortiment zum Beispiel ist wunderbar vielseitig – Armbänder oder Ringe, die Frauen und Männer gleichermaßen tragen können. Ich selbst trage einen Sternsaphir, und ich finde: Natürlich darf auch ein Mann Schmuck tragen. Es geht darum, sich wohlzufühlen und ein Stück zu tragen, das zu einem spricht.
Hell und freundlich: der High-Jewellery-Salon des Bucherer-Flagship-Stores in Zürich. Bangle und Halskette aus der beliebten Kollektion „INNER FIR E “.
DIVA: Und das ist ein Tennisarmband – aber mit Stretch?
RA: Genau, das „Stretchy“-Tennisarmband ist ein echtes Highlight. Wir bieten es in verschiedenen Größen und Kombinationen an – ich trage gerade eine Variante mit schwarzen Diamanten. Aber es gibt auch farbenfrohe Modelle, sogar mit Regenbogenfarben. Es ist ein Sortiment, das vielen gefällt –weil es modern, komfortabel und vielseitig ist.
DIVA: Wie hat sich die Wahrnehmung von Luxus in der Schmuckwelt in den letzten Jahren verändert?
RA: Ich sehe zwei große Entwicklungen: Zum einen gibt es den gebrandeten Luxus – Marken, die sehr stark für ein bestimmtes Luxusverständnis stehen. Gerade auch Fashionbrands dringen zunehmend in den High-Jewellery-Bereich vor. Zum anderen gibt es den individualisierten Luxus: das Maßgeschneiderte, das Persönliche. Das erleben wir besonders stark bei unseren Bespoke-Stücken. Beide Strömungen – Markenluxus und individueller Luxus –entwickeln sich parallel und sehr dynamisch.
DIVA: Welche Rolle spielt das emotionale Element beim Schmuckdesign?
RA: Emotion ist essenziell. Sie ist oft der Ausgangspunkt für die Inspiration – sei es durch eine Idee, ein Gefühl oder durch das Geschenk der Natur, einen besonderen Edelstein. Aber Emotion allein reicht nicht. Ein Schmuckstück muss berühren, und das gelingt nur, wenn der Kunde versteht, was alles hinter dem Stück steckt: Designidee, Handwerk, Material, Herkunft. Wenn das spürbar wird, entsteht emotionale Tiefe.
DIVA: Gibt es einen Schmuckstil oder Trend, den Sie gerne wiederbeleben würden?
beleben
RA: Ich bin ein großer Freund des Art déco. Es gibt ein Hotel in Luzern, das diesen Stil sehr schön interpretiert – dort fühle ich mich sofort angesprochen. Auch im Schmuck finde ich Art-déco-Elemente immer wieder faszinierend. Manche Stücke bei uns – etwa der „Yellow Manhattan Diamond“ –tragen solche Anklänge in sich, ohne sie bewusst zu zitieren. Ich glaube, einzelne Elemente lassen sich wunderbar ins Zeitgenössische integrieren.
DIVA: Wie wichtig ist es, dass Schmuck sowohl als Kunstwerk als auch als tragbares Accessoire verstanden wird?
RA: „Kunstwerk“ ist ein großes Wort. Ich wünsche mir vor allem den Connaisseur als Kunden – jemanden, der versteht, was in einem Schmuckstück steckt: die Leidenschaft, die Handwerkskunst, die Geschichte des Steins. Ob es dann Kunst ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. Viel entscheidender ist für mich: Es muss tragbar sein. Ich entwerfe keinen Schmuck für Vitrinen oder den roten Teppich. Unsere Stücke sollen im Alltag bestehen, nicht im Tresor verschwinden.
DIVA: Welche Geschichte erzählen Ihre Schmuckstücke?
RA: Sie erzählen von unserer Leidenschaft, von Kompetenz, von Inspiration – und von unserer Haltung. Jedes Stück trägt ein Stück unserer Identität und unseres Anspruchs in sich. Diese Geschichten machen es besonders.
DIVA: Welche Rolle spielt die persönliche Beziehung zwischen Träger und Schmuckstück im Bespoke-Prozess?
RA: Eine sehr große. Gerade im Bespoke-Bereich bieten wir an, ganz individuell auf den Kunden einzugehen. Natürlich braucht es dafür Zeit und Aufwand – aber wir begleiten jeden Schritt. Niemand wird allein gelassen. Doch nicht jeder Kunde möchte das, manche sind bereits vom fertigen Stück fasziniert. Andere suchen genau diesen intensiven, persönlichen Weg. Für Letztere ist Bespoke ideal.
DIVA: Und wie lange dauert so ein Prozess im Durchschnitt?
RA: In der Regel zwischen sechs und zwölf Wochen – je nachdem, ob wir den passenden Edelstein bereits in unserem Fundus haben oder ob wir gezielt suchen müssen. Bei besonders ausgefallenen Wünschen kann es natürlich länger dauern. Aber das entscheidet der Kunde.
Prachtvoll: Haute-Joaillerie-Cocktailring. Goldig: Ring „INNER FIR E “, 18-Karat-Gelbgold mit Diamanten. Wall of Fame: Im Atelier in Luzern schmücken Hollywood-Stars, ausgestattet mit Kreationen der Maison, die Wand. BUCHERER.COM
DIVA: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Kollektionen stets höchsten Qualitätsansprüchen genügen?
RA: Wir arbeiten mit langjährigen Partnern, auf die wir uns verlassen können. Es gibt klare Qualitätsstandards und interne Kontrollprozesse. Aber für mich ist entscheidend: Jeder einzelne Mitarbeiter trägt Verantwortung. Es gibt nicht nur eine Endkontrolle – alle sind Teil der Qualitätskette. Diese persönliche Verantwortung macht den Unterschied.
DIVA: Und was zeichnet den typischen Bucherer-Stil aus?
RA: Unsere großen Kompetenzen liegen klar bei Diamanten – sie sind fast immer Teil unserer Stücke. Auch Farbsteine nehmen wir gerne auf, meist in kleineren Serien. Im Design geht es uns um zeitgemäße Klassik – „in the spirit of time, with a twist“. Wir sind nicht experimentell, aber sehr bewusst. Das klingt vielleicht nüchtern, aber es ist herausfordernd, denn unser Ziel ist Tragbarkeit mit Charakter. Am Ende geht es darum, eine Wahrheit zu transportieren – und ein echtes Kundenbedürfnis zu erfüllen.
EDELSTEIN, ETHOS UND ELEGANZ
VON YASMIN EL MOHANDES
Chopard geht mit der „Insofu“-Kollektion zurück zum Ursprung. Ein Smaragd von seltener Größe und besonderer Geschichte steht im Mittelpunkt – gefasst in klare Formen erzählt er von Respekt und Handwerkskunst. Eine Schmuckkollektion, die weit über Design hinausgeht.
Jede einzelne Kreation spiegelt eine andere Facette des Insofu-Smaragds und seines Charakters wider, inspiriert von den organischen, fließenden Linien der Natur, von abstrakten Formen und der strengen Eleganz des Art déco. CHOPARD.COM
Die Haute-Joaillerie-Kollektion „Insofu“ wurde erweitert – um fünf Paar Ohrringe, vier Colliers, drei Ringe, ein Armband und eine Schmuckuhr.
Es ist eine fast altmodisch anmutende Idee, im besten Sinne des Wortes: dass der Ursprung eines Gegenstands ebenso bedeutsam ist wie seine vollendete Erscheinung. In einer Zeit, in der Luxusprodukte oft auf bloßen Glanz reduziert werden, rückt Chopard mit der „Insofu“-Kollektion die Tiefe der Dinge ins Zentrum. Sie erzählt von Herkunft, Respekt und handwerklicher Langsamkeit – und davon, wie sich aus einem einzigen Smaragd eine Erzählung weben lässt, die weit über Karat und Schliff hinausgeht.
Die Geschichte beginnt in Sambia, in der Kagem-Mine, wo 2018 ein roher Smaragd mit 6.225 Karat zutage gefördert wurde – ein Naturwunder, das die Minenarbeiter ehrfürchtig „Insofu“ nannten, „Elefant“ in der lokalen Sprache Bemba. Es ist ein poetisches Detail, das nicht nur die kolossale Größe des Steins beschreibt, sondern auch seine Bedeutung für die Menschen vor Ort. Und genau hier beginnt Chopards Engagement für Rückverfolgbarkeit, Ethik und kulturellen Kontext.
Caroline Scheufele, Co-Präsidentin und Kreativchefin des Hauses, war es, die den Stein 2022 in Paris entdeckte und sich entschied, ihn zu erwerben – nicht als Trophäe, sondern als Ausgangspunkt einer Kollektion, deren Substanz im Prozess selbst liegt. In einer Branche, die häufig auf bereits geschliffene Steine setzt, entschied sich Chopard für den mutigeren Weg: den Smaragd in seiner rohen Form zu verstehen, zu respektieren – und ihm durch präzises Schleifen seine Geschichte zu entlocken. Das ist keine selbstverständliche Entscheidung. Smaragde gelten als besonders fragile Edelsteine, ihre Einschlüsse – die sogenannten „Jardins“ – bergen Risiken beim Schleifen, aber auch Chancen: Denn gerade diese feinen inneren Strukturen machen die lebendige Tiefe eines jeden Steins aus. Fast ein Jahr arbeiteten erfahrene Edelsteinschleifer in den Ateliers des Hauses, um die Balance zwischen ästhetischer Brillanz und natürlicher Integrität zu finden. Das Ergebnis: 850 Karat geschliffene Smaragde – voller Charakter, voller Leben.
DIE „INSOFU“-KOLLEKTION IST EIN ÄSTHETISCHER
AUSDRUCK DER IDEE, DASS LUXUS NICHT IN ÜBERFLUSS, SONDERN IN VERANTWORTUNG LIEGT.
Die „Insofu“-Kollektion ist mehr als nur ein formales Statement. Sie ist ein ästhetischer Ausdruck der Idee, dass Luxus nicht in Überfluss, sondern in Verantwortung liegt. Der Emerald Paternity Test, entwickelt vom Gübelin Gem Lab, erlaubt die lückenlose Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Steins – durch DNA-basierte Markierungen, die beim Schleifen erhalten bleiben. Diese technologische Innovation verbindet sich bei Chopard mit der Vision eines nachhaltigen Luxus, der über Modewellen hinausreicht.
Formal orientieren sich viele Stücke der Kollektion an Motiven des Art déco – einer Ära, die wie kaum eine andere für den Glauben an Fortschritt, Design und Lebensfreude stand. Besonders eindrucksvoll gelingt dieser Brückenschlag beim Herzstück der Kollektion: ein Anhänger in Form eines Elefanten, dessen Rüssel sich triumphierend nach oben reckt. Gefertigt aus verschiedenen Schliffformen des Insofu-Smaragds, flankiert von funkelnden Diamanten, ist dieses Stück zugleich Symbol und Skulptur. Es verweist auf den Ursprung der Kollektion – und auf die Möglichkeit, Poesie und Präzision zu vereinen.
Auch die übrigen Schmuckstücke tragen diese Ambivalenz in sich: Zwischen der Opulenz der 1920er-Jahre und der Zurückhaltung moderner Nachhaltigkeit entfalten sich Choker, Cocktailringe, lange Ketten, ein Sautoir aus pinkfarbenen Perlen und ein kunstvoll gearbeitetes Manschettenarmband. Jedes Stück ist eine Hommage an das Zusammenspiel von Form und Herkunft, von Handwerk und Idee.
Und doch geht Caroline Scheufele noch weiter. Sie fügt der Kollektion eine weitere Ebene hinzu: fünf Couture-Kleider, die sie selbst entwarf. Sie sind keine Begleiterscheinung, sondern eine Fortsetzung – ein textiler Dialog mit der Formensprache der Schmuckstücke. Die Kleider zitieren mit fließenden Silhouetten und architektonischen Details den Prunk der 1920er, übersetzt in eine stille Moderne. Es ist ein kuratiertes Zusammenspiel aller Métiers d’Art – ein seltener Moment, in dem Haute Joaillerie und Haute Couture nicht konkurrieren, sondern einander vervollständigen.
Gleichzeitig schlägt die Kollektion eine Brücke zur Welt jenseits der Vitrinen: Ein Teil der Erlöse geht an die Organisation Elephant Family, die sich für den Schutz asiatischer Elefanten einsetzt. Auch das ist nicht plakativ, sondern programmatisch – denn ein Elefant verschwindet nicht leise. Und ein Smaragd wie Insofu verdient es, nicht nur bewundert, sondern verstanden zu werden.
Insofern bleibt „Insofu“ eine Kollektion für Eingeweihte; für Sammlerinnen, die ihre Schmuckstücke nicht zum Schaulaufen tragen, sondern als Teil ihrer eigenen Semantik begreifen; für jene, die verstehen, dass ein handgeschliffener Smaragd aus Sambia, gefasst in einem von Caroline Scheufele persönlich kuratierten Setting, mehr ist als eine Zierde. Er ist ein Statement, er ist Gesprächsstoff – vielleicht sogar ein Gegenentwurf zur Entwertung des Werts.
Denn was ist Luxus, wenn nicht eine Form des Bewusstseins? „Insofu“ antwortet mit Stille, mit Tiefe, mit einem Talisman in Elefantenform – und mit dem beruhigenden Wissen, dass sich auch in der Welt des Überflusses noch neue Geschichten erzählen lassen.
REISE
„Anywhere but here“ – Freiheitsdrang und Fernweh prägen den Sommer. Doch der wahre Luxus liegt in der Einkehr, im Ankommen bei sich selbst. Reisen heißt, zwischen Au ruch und Ruhe zu pendeln; immer auf der Suche nach neuen Welten innen und außen.
Text: Yasmin
El Mohandes
/ Artwork: Sabine
Kunzmann
/ Fotos: Getty Images
Sonne, Sand, Strand: wo das Herz die Freiheit atmet.
NEWS REISE
CABIN CHIC
Vom Trolley bis zur Seiden-Augenmaske: Die britische Designerin ANYA HINDMARCH entwirft eine Hommage an das goldene Zeitalter der Luftfahrt – mit Reisegepäck und Accessoires, die so stilvoll sind wie ein Fensterplatz in der Concorde. ANYAHINDMARCH.COM
Ein Herz, ein Ei elturm, eine Sicherheitsnadel: BALENCIAGAS Schlüsselring ist nicht nur ein Accessoire, sondern eine Collage aus Nostalgie und Ironie. Um € 695,–. MRPORTER.COM
Was nach kindlichem Geheimnis klingt, ist Londons lässigster Neuzugang: DON’T TELL DAD serviert tagsüber die besten Croissants der Stadt, abends tri t Krabbentarte auf Rhabarber Sour. DONTTELLDAD.CO.UK
Text: Alexander Pfe er / Fotos: Courtesy of Anya Hindmarch, Matthew Hague, Francisco Nogueira, beigestellt
BOHÈME
Das neue Pariser Hideaway? „LE JARDIN
DE VERRE“: Studios mit Stil, ein Atrium wie eine Oase, Haute Pâtisserie von Émilie Couturier und Yoga im Zimmer.
LOCKELIVING.COM
BOARDING
OLYMPIA LE - TAN hat mit ihren BuchClutches die Modewelt erobert – jetzt schickt sie ihr Design auf Reisen: Das Label verwandelt ihr Markenzeichen in einen Boarding Pass, ein einfaches Ticket mutiert zum FashionStatement. Der Weg zum Gate war nie schöner! Um € 1.410,–. NET -A- PORTER.COM
So schmeckt der Sommer: Die „Tomato Clutch“ von LOEWE aus der „Paula’s Ibiza“Kollektion mixt mediterranen Witz mit High Fashion. Köstlich! Um € 600,–. LOEWE.COM
BÜHNE FREI
Der Dresscode? Western-Glam. Die Destination? Beyoncé! MARRIOTT BONVOY verlost als o zieller Hotelpartner im Rahmen eines Gewinnspiels exklusive Reisen zur „Cowboy Carter Tour“. Wer gewinnt, reist mit Stil – und hört Beyoncé dort, wo sie am lautesten klingt: live. MARRIOTT.COM
STADTRAUSCHEN
Mit „Osaka“ von Jean-Vincent Simonet setzt die Traditionsmarke LOUIS VUITTON ihre Fotobuchreihe „Fashion Eye“ fort. Der französische Künstler erkundet die Stadt mit flanierender Neugier – zwischen Tradition und Hochglanz, Neonlicht und Stille. Entstanden ist ein Band, der Osaka als urbane Collage begreift: brüchig, schnell, unübersichtlich – und gerade deshalb faszinierend. LOUISVUITTON.COM
Das HOXTON FLORENCE “ vereint einen Renaissance-Palazzo mit Andrea Branzis postindustrieller Architektur –inklusive Enoteca, Innenhofrestaurant und Domblick aus der Badewanne. THEHOXTON.COM
TRAVEL-BUDDY
Den Sommer sieht die Schweizer Eyewear-Marke VIU durch die rosarote Brille – das Modell „The Voyager“ aus Titan wird zum Reisebegleiter zu Sonne, Strand und Meer. Ab € 235,–. SHOPVIU.COM
FRENCH FLAIR
Die grüne „Spiaggia“-Tasche von JACQUEMUS wirkt wie ein Fundstück von einer Riviera-Yacht der 1950er: quadratisch, kompakt, ra niert. Bast wird zum neuen Luxus, Retro zur Haltung. Ein Accessoire für Sonnendecks und Bougainvillea-Balkone. Um € 490,–. MYTHERESA.COM
Die Küche Amalfis, die Ästhetik Mailands, der Vibe Londons: Das neue Restaurant „ NINA “ der Pachamama Group in Marylebone serviert italienische Küche mit Stil. Die Stars? Linguine Bottarga, Tiramisu al Cucchiaio und ein Marlboro Spritz. Das Urteil? Reservieren! NINA.LONDON
Ein Herrenhaus, ein Meisterregisseur – und ein Label, das mehr als Mode kann: Prada erö net „MI SHANG“ im Herzen Shanghais. Wong Kar-Wai entwarf die Szenerie; Spiegel, Kontraste, Duft von Pasta und Finesse. Eine Begegnung zweier Kulturen, elegant inszeniert. PRADA.COM
E FR A G E D ES S LS
ROLAND HAMBERGER, GENERAL MANAGER ROSEWOOD VIENNA, ÜBER SEIN NEUES PARADIES
„I found paradise“ – so lässt sich mein Aufenthalt im „Rosewood Castiglion del Bosco“ wohl am tre endsten beschreiben. Versteckt in den Hügeln der Toskana wirkt das 900 Jahre alte Anwesen mit seinen 42 Suiten und elf Villen wie ein magisches Dorf. Neben einem Michelin-Restaurant gibt es eine Osteria, in der die besten Pizzen zubereitet werden. Ich sage nur: Margherita! Mein Tipp: Weinverkostung im hauseigenen Gut – eintauchen in diese stille Schönheit und einfach die Welt für ein paar Tage ausblenden … ROSEWOODHOTELS.COM
NEUE NOSTALGIE
Der neue DOLCE VITA ORIENT EXPRESS ist kein gewöhnliches Fortbewegungsmittel, er ist eine Zeitreise in die 60er. In den von Dimorestudio gestalteten Waggons begegnen sich Retro-Glamour und moderne Grandezza. 131 Städte, 14 Regionen: Der Zug durchquert Italien, aber was bleibt, ist ein Lebensgefühl: Stil hat keine Endstation. ORIENT - EXPRESS.COM
Ob Rihanna oder Sarah Jessica Parker – Stars lieben die Designs von NORMA KAMALI. Jetzt bringt die US-Marke den Leo-Bikini neu ins Spiel. MYTHERESA.COM
KUNSTGENUSS
„MANUELA“ , das neue Soho-Lokal der Galeristen Hauser & Wirth, ist ein Kunstwerk mit Küche: Unter Cindy Sherman oder neben Rottenbergs wuchernder Barwerden die Kreationen serviert.
MANUELA - NYC.COM
LA FAMIGLIA
„MIGLIA“ heißt „kleine Familie“ – und genau dieses Gefühl vermittelt diese neue Pariser Trattoria. Das Interieur-Studio Hurlé & Martín hat einen Ort gescha en, der wie eine Erinnerung wirkt: duftend nach Trü el-Linguine, strahlend wie ein toskanischer Mittag. MIGLIA.PARIS
URBAN SILENCE
Zwischen der Rushhour und dem Rausch der Metropole flüstert London seine schönsten Geheimnisse. Die beiden neuen Reiseführer „SECRET LONDON“ und „CALM LONDON“ ö nen Türen, die sonst verschlossen bleiben. HOXTONMINIPRESS.COM
Das Hotel SO / BERLIN DAS STUE “ bringt mit der Brasserie „Carte Blanche“ französisches Savoir-vivre nach Berlin: Austern, Bouillabaisse, Crème brûlée – serviert in eleganten Uniformen undmit einer Prise Pariser Nonchalance. SO - BERLIN - DAS - STUE.COM
EVERYBODY‘S DARLING MANOLO BLAHNIKS „Maysale“ gibt es jetzt in leuchtendem Rot –aus Bast, mit Pilgerschnalle und 70-mm-Absatz. Seit 1991 ein Liebling der Modewelt, wirkt er heute sinnlicher denn je: ein Schuh wie ein Lippenstift, gemacht für große Auftritte! Um € 815,–. MYTHERESA.COM
SELF–CARE & MEER
VON KARIN CERNY
Wellbeing muss nicht laut sein: Zwischen Strand und Spa laden ausgewählte Hideaways dazu ein, Körper und Geist neu auszubalancieren – mit sanften Thalasso-Anwendungen, meditativem Meeresrauschen und ganz viel Zeit für sich selbst.
At the seaside: Sonne genießen, abschalten und auftanken.
Eingebettet in mediterranen Wald gibt es im „Forte Village Resort“ Pools mit unterschiedlicher Temperatur und Salzkonzentration.
Entschlackung, Verjüngung und Stärkung des Körpers mittels Thalassotherapie war schon bei den alten Römern und Griechen beliebt.
Für viele ist Urlaub am Meer eine frühe Kindheitserinnerung – ein Echo an unbeschwerte Tage, als man staunte, wie unendlich weit das Meer ist (und wie entspannt die Eltern plötzlich sind). Ein Sonnenbrand gehörte damals zum Urlaub wie der nächtliche Au ruch mit dem Auto zum Feriendomizil und die selbst geschmierten Brote. Irgendwann verflog die Nostalgie dann, die Jause war peinlich, der Sonnenbrand wurde ungesund und man fragte sich: Ist Urlaub am Meer nicht auch ein wenig langweilig? Schließlich hatte man jede Menge neuer Optionen: Spa-Aufenthalte für die maßgeschneiderte Wellness, Aktivurlaub als Alternative zum Bürojob und Fernreisen, die einfach exotischer klangen. Die gute Nachricht lautet: Man muss am Meer nicht abschalten, sondern kann alle Sinne aktivieren. Selfcare und Meer sind eine perfekte Ergänzung – wenn man die richtige Unterkunft wählt.
Wie sieht das konkret aus? Dazu erkunden wir das „Forte Village Resort“ auf Sardinien, das auf Entschlackung, Verjüngung und Stärkung des Körpers mittels Thalassotherapie setzt, die zwar
schon bei den alten Römern und Griechen beliebt war, aber erst 1750 durch die Doktorarbeit des englischen Arztes Richard Russell zu einem breitenwirksamen Hype avancierte. Er entdeckte, dass Meerwasser gegen Infektionskrankheiten hilft; auch Rückenprobleme, Rheuma, Erkrankungen der Atemwege und Stress lassen sich reduzieren. Thalasso ist eine ganzheitliche Wissenschaft, bei der Wasser mit Meersalz sowie getrocknete Algen und mittlerweile auch neueste technische Trends zum Einsatz kommen. Im „Forte Village Resort“ sieht das so aus: In einem paradiesisch wuchernden Garten stehen mehrere organisch geformte Pools mit unterschiedlicher Temperatur und Salzkonzentration des Meerwassers. Im ersten Becken bei 37 bis 38 Grad und hoher Magnesiumsalzkonzentration setzt ein Schwebegefühl ein, fast wie im Toten Meer. Die Muskeln entspannen sich und die Gefäße ö nen sich, was entschlackend wirkt. Die Gedanken lassen los, man schaltet automatisch ab. Je nach Salzgehalt, Zusatzölen, Düsen im Wasser und Pooltemperatur werden unterschiedliche Prozesse im Körper in Gang gesetzt. Besonders interessant ist die Kryotherapie mit
Oben: Im Wellness-Luxury-Hotel „Lily of the Valley“ purzeln lästige Pfunde. Mitte: Ruhe und Entspannung suchen und finden im SHA-Resort in Spanien.
Meeresöl, das bei -40 Grad gefroren wird: Bei einer Massage damit wird die Mikrozirkulation des Körpers angeregt. Die Therapie soll auch gut gegen Hautalterung wirken. Ungemein entspannend sind auch Packungen mit Meerschlamm.
Warum eigentlich mit Bikini-Figur in den Urlaub fahren? Oft hat man schließlich erst dort die Muße, wieder bewusster auf seine Ernährung und sein Sportprogramm zu achten. Im Wellness-LuxuryHotel „Lily of the Valley“ in der Nähe von Saint-Tropez kennt man dieses Problem – und hat direkt am Meer ein maßgeschneidertes Programm entwickelt: Im „Shape Club“ purzeln die Pfunde, Detox und Better Aging stehen auf dem Programm; im „Beach Club“ ist man am Abend nach Kajak-Touren oder Paddel-Boarden angenehm erschöpft. Inspirierend sind auch die Spinning-Stunden, bei denen die Fahrräder im Freien mit Blick aufs Meer stehen. Das Ziel ist es, eine langfristige Routine zu entwickeln, um auch daheim noch mehr Freude an der Bewegung zu behalten. Beim täglichen Einzelcoaching gilt es, diese Konzepte zu besprechen und Wege zu finden, diese nachhaltig
in den Alltag zu integrieren. Und das Beste am Urlaub in Frankreich: Natürlich gehört ein Glas Wein trotzdem zum biologischen, kalorienarmen Abendessen. Gesundheit soll schließlich auch Freude machen, es geht um das richtige Maß anstelle totalen Verzichts. Urlaub am Meer kann deprimierend sein, wenn nur Familien um einen herum sind. Die neuen Resorts, die auf eine gesunde Auszeit setzen, sprechen auch Singles verstärkt an. Es geht ohnehin darum, wieder die eigene Mitte zu finden und sich auf sich selbst zu konzentrieren: weg von der oberflächlichen Ablenkung, hin zum ganzheitlichen Heilungsprozess. Viele der neuen Meeresresorts sind eine luxuriöse Mini-Kur; die perfekte Vorsorgewoche, um Abwehrkräfte zu stärken und die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Biohacking und Longevity liegen schon länger im Trend – die Zellerneuerung anzukurbeln und den Alterungsprozess zu verlangsamen ist
Im SHA-Hotel in Spanien geht man wissenschaftlich daran, den Körper zu behandeln; in Mexiko liegt das SHA-Haus an einem privaten Strand.
auch in den schicken SHA-Resorts in Spanien und Mexiko ein zentraler Mosaikstein. Man kann aber auch mit ärztlicher Unterstützung daran arbeiten, sich das Rauchen abzugewöhnen, besser zu schlafen oder ein Beratungsgespräch mit einem Hormonexperten über die eigene Libido buchen. Sexuelles Wellbeing und Menopause-Behandlungen sind die neueste Entwicklung in Sachen Selfcare: Was lange tabu war, wird nun in Angri genommen; von gynäkologischer Untersuchung über Hormonspiegelanalyse bis zur Behandlung gegen Blasenschwäche. „Intimate Boost“ nennt sich dieser Bereich, den man im Urlaub entspannter angehen kann.
Im SHA-Universum kommt vieles zusammen: Der medizinische Aspekt wird betont, aber auch klassische Methoden wie Akupunktur oder Osteopathie stehen auf dem Programm. Auch das ist eine spannende neue Entwicklung: Uralte Behandlungsmethoden werden wiederentdeckt, um ganzheitlich zu arbeiten. Gleichzeitig kommen die neuesten technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen zum Einsatz. Alte Weisheit tri t auf fortschrittliche Medizin: So wirbt auch die spanische „ZEM Wellness Clinic Altea“, die Luxus-Klinik, Wellnessresort und Detox-Kur in einem ist. Über 4.000 Quadratmeter groß
Fotos: Maureen M. Evans, beigestellt
Marienkron Medical Concept
RECHARGE | DETOX | LONGEVITY
Detox als Impuls
4=5 Nächte bei Buchung für Juni und Juli 2025
Buchungscode: DIVA
Detox oder vegetarische Kulinarik | Arzt & Diätologie Check
Spa mit Pool & Saunabereich | Detox-Treatments lt. Paketinfo
Üppige grüne Oase im SHA-Hotel in Spanien (li.), luxuriöses Detox in der „ZEM Wellness Clinic Altea“.
Ein wenig fühlt man sich wie
Biohacking-Pionier Bryan Johnson, der alles daransetzt, das menschliche Altern zu stoppen.
ist allein der Spa-Bereich. Eine Kältekammer gehört heute ohnehin zu Grundausstattung, aber im „ZEM“ gibt es ein hochmodernes Gerät zur Linderung von Rückenschmerzen, das Elektrostimulation, Wärme, TENS und Massage vereint. Die „berührungslose Triple-Detox-Behandlung“ wiederum kombiniert ferngesteuerte Infrarotstrahlen, Plasma und Licht. Es ist ein kleines Abenteuer, all das zu erkunden. Ein wenig fühlt man sich wie Biohacking-Pionier Bryan Johnson, der US-Multimillionär, der alles daransetzt, das menschliche Altern zu stoppen.
Bei den dichten Programmen sollte man aber das nicht vergessen, weswegen man eigentlich hier ist: das Meer, das direkt vor dem Hotel leuchtet. Gerade am Abend, wenn die Sonne milder ist und das Licht sanft wird, gibt es nichts Schöneres, als noch eine Runde zu schwimmen und sich wie ein Kind zu fühlen; als die Schule weit weg war und der Sommer endlos zu sein schien. Diese Unbeschwertheit und pure Freude am Moment sind wesentliche Grundbausteine, um unser Leben zu verlängern – oder zumindest zu intensivieren.
NATÜRLICH ENTSPANNEN IM DAS.GOLDBERG
Weite, Ruhe, Design – im Fünf-Sterne-Hotel DAS.GOLDBERG tri t alpine Ästhetik auf Naturverbundenheit. Ein Rückzugsort, der den Sommer entschleunigt und mit Leichtigkeit erfüllt.
Auf einem sonnigen Hochplateau über dem Gasteinertal liegt das Natur- und Designhotel DAS.GOLDBERG – ein Hotel, das freien Blick auf das Gasteinertal bietet, eingebettet in Wiesen, Licht und Weite. Hier wird der Sommer nicht zelebriert, sondern ganz selbstverständlich gelebt – still, stilvoll, entspannt. Wanderrouten beginnen direkt vor der Tür und führen über aussichtsreiche Höhenwege zu Almen und Kraftplätzen im Nationalpark Hohe Tauern. Wer tiefer eintauchen möchte, begleitet den hauseigenen Wanderführer Christian auf seinen Wegen – mit Geschichten, Wissen und Gespür für die Natur. Auch auf dem E-Bike lässt sich das Tal erkunden: mal sanft entlang der Ache, mal ambitionierter bergauf.
Nach dem Draußensein folgt die Entspannung. Im Spa „Nature’s Nest“ sorgt der sogenannte GOLD.STOLLEN – inspiriert vom Gasteiner Heilstollen – mit Wärme, feuchter Luft und wohltuender Stille für ein besonderes Erholungserlebnis. Traumhafte Entspannung bieten zudem die vielfältigen Treatments mit natürlichen Zutaten wie Tiefenmoor, Honig oder
Kräutern sowie verschiedene Saunen. Der Infinitypool endet an der Hangkante mit freiem Blick ins Tal, während am Naturbadesee mit Sandstrand, Day Beds und BEACH.BAR sommerliche Leichtigkeit spürbar wird.
Die Kulinarik bleibt dem Stil des Hauses ganz nach dem Motto WALD.WIESE.WERTVOLLES treu. Der Tag beginnt mit frischem Brot, hausgemachten Aufstrichen und Käse aus der Umgebung – und klingt aus mit Menüs, die alpine Produkte modern interpretieren, fein komponiert und ehrlich zubereitet. Ka eetrinker kommen in den Genuss einer eigenen Rösterei in der Hotellobby. Die Baristas, zu denen sich auch die Gastgeber Vera und Georg Seer haben ausbilden lassen, bereiten aus acht verschiedenen Bohnensorten zwei Mischungen zu, die es so nur im DAS.GOLDBERG gibt.
DAS.GOLDBERG ist kein Ort für große Inszenierungen –sondern für stille Momente, natürliche Schönheit und ein Gefühl von Freiheit, das bleibt.
WWW.DASGOLDBERG.AT
IN BALANCE AUF BALI
OXO Living und Chris Precht bringen den ganzheitlichen Ansatz des „Wellness-Livings“ nach Bali und zeigen, wie sich Nachhaltigkeit, Design und Investition zu einem neuen Modell des Wohnens vereinen.
VON YASMIN EL MOHANDES
Bali ist eine Insel der Gegensätze – von überfüllten touristischen Hotspots bis zu abgelegenen Dörfern, in denen das tägliche Leben noch immer von Traditionen geprägt ist. Mitten in diesem kulturellen, wirtschaftlichen und spirituellen Schmelztiegel entsteht eine neue Art des Lebensraums, die alles vereint: Nachhaltigkeit, ästhetisches Design und ein tiefes Verständnis für das Wohlbefinden der Menschen. Das Unternehmen OXO Living unter der Leitung von Johannes Weissenbäck geht dabei einen mutigen Schritt weiter und bringt den österreichischen Architekten Chris Precht ins Spiel, um mit einem einzigartigen Konzept den Standard für modernes Wohnen auf der Insel zu setzen.
Precht, der als einer der führenden Architekten im Bereich biophiler Architektur gilt, hat sich auf Entwürfe spezialisiert, die den natürlichen Raum in den Mittelpunkt stellen. In seinen Arbeiten verbindet er die Prinzipien der Nachhaltigkeit mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen und der Natur. Für das Projekt „The Pavilions“ an Balis Westküste bedeutet das, dass Architektur mehr ist als nur ein Gebäude – es ist ein lebender, atmender Raum, der sich mit der Umgebung und den Bewohnern in Einklang befindet.
„Architektur muss für den Menschen da sein. Sie muss ihn nicht nur schützen, sondern ihn auch bereichern“, erklärt Precht. Für ihn ist es von entscheidender Bedeutung, dass jedes Gebäude, das er entwirft, in Harmonie mit der Natur steht.
THE PAVILIONS
Das Projekt „The Pavilions“, an dem Precht und OXO Living nun gemeinsam arbeiten, verfolgt genau diesen Ansatz. Die Gebäude werden nicht einfach nur aus Beton und Stahl errichtet, sondern nutzen natürliche Materialien wie Holz, Lehm und recycelte Elemente, die den Bewohnern ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur vermitteln.
In die Gebäude fließen natürliche Materialien wie Holz und Lehm ein.
Mit dem Projekt „The Pavilions“ auf Bali präsentieren OXO Living und Chris Precht exklusive Hideaways für moderne Nomaden.
„Für uns geht es nicht nur darum, funktionale Räume zu scha en. Wir wollen Orte scha en, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern die auch das Wohlbefinden der Menschen fördern“, so Weissenbäck. Und genau das spiegelt sich in Prechts Designs wider – die 24 Villen sind so konzipiert, dass sie mit der Umgebung verschmelzen. Große Fensterflächen, grüne Fassaden und ein offenes Raumkonzept lassen den Blick auf die üppige Landschaft der Insel zu, während sich Pflanzen und natürliche Elemente nahtlos in den Raum integrieren.
In einer Zeit, in der der Markt für Wellness-Immobilien explodiert und Menschen zunehmend nach Lebensräumen suchen, die mehr bieten als nur Luxus, tri t das Konzept von OXO Living und Chris Precht einen Nerv. Der Markt für Wellness-Immobilien hat sich laut dem Global Wellness Institute zwischen 2019 und 2023 nahezu verdoppelt – von 225 auf 438 Milliarden US-Dollar. Bis 2028 wird ein Volumen von über 900 Milliarden USDollar erwartet. Doch Precht und OXO Living haben eine klare Vision: Sie wollen nicht nur die Nachfrage nach luxuriösen Immobilien befriedigen, sondern einen neuen Standard für das Wohnen im 21. Jahrhundert setzen. „Es geht nicht mehr nur um Quadratmeter und High-End-Ausstattung. Es geht um Lebensqualität, und die kann nur durch eine tiefere Verbindung mit der Natur und dem Umfeld erreicht werden“, erklärt Precht.
„Es geht um mehr als um Wohnen – wir wollen einen Ort des Wohlfühlens scha en.“
„The Pavilions“ von OXO Living und Chris Precht entsteht bei Nuanu City, einer „regenerativen Stadt“, die auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit, Kreativität und Gemeinschaft basiert. Nuanu City umfasst nicht nur die Wohnanlagen, sondern auch gemeinschaftliche Räume wie Permakulturgärten, Kunstpavillons und Lernzentren. So entsteht ein urbaner Raum, der nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft von Nutzen ist. „The Pavilions“ stellt den Begri des „Wohnens“ völlig neu dar: Es geht um mehr als nur ein Zuhause – es geht um einen Ort, der das Leben der Bewohner bereichert und ihnen gleichzeitig Verantwortung gegenüber der Natur und der Gesellschaft vermittelt.
Architekt Chris Precht stellt bei seinen Arbeiten Mensch und Natur in den Mittelpunkt.
KURATORIN DES GESCHMACKS
Die globale Sprache der Gastlichkeit spricht Lydia Forte fließend – kein Wunder, ist sie doch nicht nur Teil der Eigentümerfamilie von Rocco Forte Hotels, sondern auch verantwortlich für die gesamte kulinarische Ausrichtung des Unternehmens. Mit Blick für Qualität, Herkunft und Zeitgeist entwickelt sie das Food-&-Beverage-Konzept der Gruppe weiter. Die Erönung der neuen Restaurant-Terrasse im „The Charles Hotel“ in München nahmen wir zum Anlass für ein exklusives Gespräch.
DIVA: Sie prägen die kulinarische Seele der Rocco-Forte-Hotels. Wie sieht Gastfreundschaft heute aus?
LYDIA FORTE: Gäste im Luxussegment sind heute ausgesprochen anspruchsvoll. Sie sind weit gereist, verbringen Zeit an außergewöhnlichen Orten und genießen auch zu Hause ein hohes Maß an Komfort. In einer Welt, in der vieles beliebig und internationalisiert erscheint, ist Authentizität für mich das vielleicht kostbarste Merkmal echter Gastlichkeit. Sie zeigt sich im Einsatz lokaler Materialien, in der Zusammenarbeit mit regionalen Kunsthandwerkern und im aufrichtigen, warmherzigen Service
durch Menschen aus der Umgebung. Ebenso essenziell ist die kulturelle Verankerung eines Hauses –seine Relevanz für die lokale Szene. Ich empfinde es als äußerst schade, wenn ich in Rom ein Restaurant besuche und ausschließlich von Touristen umgeben bin. Ein wahrhaft gutes Hotelrestaurant lebt davon, dass man dort Teil des authentischen städtischen Lebens wird.
DIVA: Wie verändert sich aktuell die Rolle von Restaurants und Bars – gerade im Kontext von Hotels?
LF: Bars gewinnen zunehmend an Bedeutung – als lebendige Orte des Austauschs, an denen man essen, trinken und ins Gespräch kommen kann. Auch Hotelrestaurants folgen diesem Trend. Die Menschen schätzen es, sich ohne Anlass etwas Gutes zu tun –sei es ein Teller Pasta oder ein Glas Wein am Nachmittag. Für mich steht im Zentrum das Scha en von Orten, zu denen man gerne zurückkehrt – einladend, warm, mit einer Atmosphäre, die fast an ein elegantes Wohnzimmer erinnert.
Die Gastgeberrolle wurde ihr in die Wiege gelegt: Lydia Forte.
Die neu gestaltete Lobby des Rocco-Forte-Hotels „The Charles“.
Fotos:
Shot by Linda Hermans @ Herd Represented for Rocco Forte Hotels, Perry Graham, Hotel Photography srl, beigestellt
VON YASMIN EL MOHANDES
Italienischer Stil, britischer Schli , globales Feingefühl: Lydia Forte ist kulinarische Kreativdirektorin von Rocco Forte Hotels. Im Interview erklärt sie, warum ein gutes Restaurant niemals austauschbar sein darf.
DIVA: Wie relevant ist heute die Strahlkraft eines prominenten Küchenchefs für das gastronomische Profil eines Hotels?
LF: Viele Häuser setzen heute auf externe Expertise – auch wir arbeiten mit Fulvio Pierangelini, einem herausragenden Küchenchef mit zwei Michelin-Sternen, der unser gesamtes kulinarisches Konzept prägt. Dennoch halte ich wenig davon, zu viele große Namen einzubinden. Eine übermäßige Personalisierung kann die Identität der Marke verwässern und wir möchten, dass die Häuser für sich selbst sprechen.
DIVA: Wir sitzen gerade im Restaurant „Florio“ mit neuer Terrasse in München. Welche Handschrift trägt es?
LF: Die Bayern, ähnlich wie die Österreicher, hegen eine tiefe Zuneigung zu Italien und seiner Küche. Also war es naheliegend, das „Florio“ aus Palermo auch hier zu verwirklichen – jedoch mit einem Interieur, das sensibel auf die Umgebung abgestimmt ist. Wir verbinden moderne Linien mit klassischer Anmutung. Die neue Terrasse mit Blick auf den Alten Bota-
nischen Gartenund die Olivenbäume im Innenraum verleihen dem Ort eine mediterrane Leichtigkeit.
DIVA: Welche gastronomischen Trends beobachten Sie aktuell?
LF: Die Gäste wünschen sich ehrliches, hochwertiges Wohlfühlessen. Parallel dazu wächst das Gesundheitsbewusstsein. In London erfreut sich unsere vegane Karte großer Beliebtheit – auch bei Nichtveganern, die einfach mehr Gemüse in ihre Ernährung integrieren möchten. Außerdem wird tagsüber deutlich weniger Alkohol konsumiert – ein Trend, der sich auch in Deutschland durchsetzt. In Italien hingegen gehört ein Glas Wein zum Mittagessen vielerorts noch dazu.
DIVA: Verraten Sie uns zum Abschluss Ihr Lieblingsgericht?
LF: Ich liebe Pasta – besonders Fulvios Spaghetti al pomodoro; ein scheinbar schlichtes Gericht, das jedoch größte Präzision in der Zubereitung erfordert. Die Tomaten werden von Hand zerkleinert – das verleiht dem Gericht ein unvergleichliches Aroma.
Das „The Charles“ in München liegt am Alten Botanischen Garten.
Platz zum Verweilen: die „Circle Bar“ im Art-déco-Stil.
WO STIL AUF QUALITÄT TRIFFT
Die DIVA Selected Stores bieten Stil und Qualität in vielerlei Hinsicht. Lassen Sie sich von handverlesenen Schätzen inspirieren und entdecken Sie, wie diese einzigartigen Stücke Ihren Stil unterstreichen.
FASHION
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Tuchlauben 1, 1010 Wien
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Mariahilfer Straße 56, 1070 Wien
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LIFESTYLE
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MET GALA
Der rote Teppich der Met Gala wurde zur Bühne für große Mode, starke Persönlichkeiten – und ein klares kulturelles Statement: Gefeiert wurde die neue Frühjahrsausstellung des Costume Institute „Superfine: Tailoring Black Style“, die sich insbesondere auf den „Black Dandy“ konzentriert.
1 Pharrell und Helen Williams in Louis Vuitton. 2 Dua Lipa in Chanel. 3 Zendaya in Louis Vuitton. 4 Future in Louis Vuitton. 5 Monica Barbaro in Dior 6 Lupita Nyong’o in Chanel. 7 Jennie in Chanel. 8 Jeremy Allen White in Louis Vuitton. 9 Sabrina Carpenter in Louis Vuitton. 10 Doechii in Louis Vuitton.
Text:
Yasmin
El Mohandes / Fotos: Getty Images
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FRISCHEKICK
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Text: Yasmin El Mohandes / Fotos: Daniel Feistenauer, beigestellt