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«Den Spielraum für die Kunden nutzen»

Seit über 23 Jahren ist Markus Isenrich der acrevis Bank beziehungsweise ihren Vorgängerbanken verbunden. Der Verwaltungsratspräsident hat den Wandel der Branche und seiner Bank hautnah miterlebt. Die Veränderungen waren fundamental. Aber noch wichtiger ist ihm, was geblieben ist: die Werte, die weiter Bestand haben.

Eines der vielen Engagements von Markus Isenrich gilt dem Wildpark Peter und Paul.

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Es war im Grunde ein Zufall, der dazu führte, dass Markus Isenrich 1997, damals 44-jährig, als Verwaltungsrat in die Bank in Bütschwil eintrat. Das Engagement des Stadt-St.Gallers, beruflich für einen grossen Versicherer tätig, hatte persönliche Gründe: Die Familie seiner Frau war traditionell der Bank sehr verbunden, bei einer Vakanz im Verwaltungsrat wurde er angefragt. «Mit der Generalversammlung fand gleichzeitig das jährliche Familientreffen statt», sagt Isenrich – selbst bald achtfacher Grossvater – im Gespräch schmunzelnd. Im Jahr 2000 übernahm Markus Isenrich in Bütschwil das Verwaltungsratspräsidium, danach begleitete er die Etappen, die schliesslich 2011 zur acrevis Bank führten – und ihn in die neue Funktion.

«Früher war alles viel lockerer»

Wie hat sich die Welt der Banken in fast einem Vierteljahrhundert verändert? Engmaschiger sei sie geworden, strenger, sagt Isenrich. In seinen Anfängen sei der Verwaltungsrat zu einem einfachen Mittagessen zusammengekommen und habe parallel dazu mit der Arbeit begonnen. «Alles war viel lockerer, man brauchte weniger Spezialwissen, und wir durften noch mehr Mut zum Risiko an den Tag legen.» Isenrich stellt fest, dass in den über 20 Jahren immer mehr Regulierungen dazukamen für die Bankenbranche. Getan habe man das in der Überzeugung, dadurch die Risiken und das Geschäft im Griff zu haben, doch das sei ein Trugschluss: «Das grösste Risiko ist nicht das System, sondern der Mensch.»

Auch acrevis unterstehe diesen Reglementen und halte diese selbstverständlich ein, so Isenrich. Gleichzeitig versuche man aber auch, sich doch zu unterscheiden. «Nicht blindlings und ohne nachzudenken auf dem engst-möglichen Weg gehen, sondern den vorhandenen Spielraum zugunsten der Kunden nutzen», umschreibt der Verwaltungsratspräsident die Philosophie.

Verantwortungsvolles Banking mit tollen Teams

Die Bilanz seit der Fusion 2011 fällt für ihn positiv aus. Vieles sei so gekommen wie geplant, wenn auch aufgrund äusserer Einflüsse – Isenrich nennt Finanzkrise oder Euroschock als Beispiele – punkto Zahlen teilweise in kleinerem Ausmass. «Aber wenn es um Stabilität, Sicherheit, Qualität und die Leistungen für die Kunden geht», so Isenrich, «dann haben wir stets geschafft, was wir wollten – oder noch mehr.» An diesen Werten arbeite man unablässig weiter. Dabei stehe der Begriff «verantwortungsvolles Banking» im Vordergrund. Für Isenrich bedeutet er, dass acrevis einerseits die Risiken im Griff hat und sich anderseits bei jedem Handlungsschritt am Versprochenen messen lässt. «Und unsere Kunden wissen, dass wir immer Lösungen suchen und nicht einfach sagen: Das geht nicht.»

Das bedingt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen Weg mitgehen. Isenrich lobt die Teams, sei es im Verwal-

Seit 23 Jahren mit viel Herzblut für acrevis: Markus Isenrich.

tungsrat, in der Geschäftsleitung, an der «Front» oder hinter den Kulissen. Die Kultur und die Überschaubarkeit des Unternehmens ziehen auch Fachkräfte an, die bei einem grossen Namen der Branche anheuern könnten, sich aber bewusst für acrevis entschieden haben. «Das Gesamtpaket passt», stellt Isenrich fest und nennt neben vielen menschlichen Faktoren auch die hohe Flexibilität und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit als Beispiele.

Für Unternehmen und Öffentlichkeit

Wie lange möchte der Verwaltungsratspräsident selbst noch Teil davon sein? Das 70. Altersjahr sei die Grenze für das Verwaltungsratspräsidium und seine «Restlaufzeit» somit absehbar. Das Engagement für ein Unternehmen, aber auch für die Öffentlichkeit ist Teil seiner Persönlichkeit. Sei es als Präsident des St.Galler Wildparks Peter und Paul und von St.Gallen-Bodensee-Tourismus, als Präsident eines SpitexGönnervereins oder am Handelsgericht. Sollte eines Tages mehr Freizeit bleiben, werde er sie für seine stetig wachsende Familie und für gemeinsame Motorradtouren mit seiner Frau nutzen. Ein «Genussfahrer» sei er, sagt Markus Isenrich von sich. Nicht das Tempo treibe ihn an, sondern das Naturerlebnis, das intensive Wahrnehmen von Gerüchen wie Heu, feuchtem Laub oder den Rapsfeldern im Frühling.

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