
8 minute read
Schwarzwald . . . . . . . . . . . . . . . . S
by ACL
Schwarzwald
BAUMHAFTE ENTDECKUNGEN
Der deutsche Forst leidet unter Monokulturen, Trockenheit und Borkenkäfern. Doch es gibt immer noch eine Vielfalt intakter Wälder zu entdecken – zum Beispiel bei einer Durchquerung des Schwarzwalds.
Im Kaiserstuhl findet man Flaumeichen auf dem Büchsenberg bei Achkarren und am Limberg bei Sasbach.
Die Wutachschlucht ist ein Naturparadies – und ein beliebtes dazu. Genießen lässt sie sich deshalb vor allem dann, wenn Regenwolken am Himmel hängen und nicht allzu viele Besucher den Abstieg in die ohnehin feuchten Flusstäler am östlichen Rand des Südschwarzwaldes wagen. In der Schluchtenlandschaft gibt es nicht nur zahlreiche Orchideen und Schmetterlinge, sondern auch ganz unterschiedliche Baumarten zu bestaunen – vom TannenBuchen-Wald oben am Rand der Schlucht, bis zu Auenwäldchen in der Talsohle mit Weiden und Erlen. Die Vegetation der beiden Talseiten ist ganz unterschiedlich, weil auf der Nordseite, der Sonneneinstrahlung von Süden wegen, ein anderes Klima herrscht, als am kühleren Südufer.

So stieß der Wutach-Ranger Martin Schwenninger an einem Februartag an der Südseite auf einen vereisten Wasserfall – und am anderen Ufer, gerade 150 Meter entfernt „haben die Märzenbecher geblüht“. Wer sich vom Ranger durch die Schlucht führen lässt, wird auch auf tierische Spuren aufmerksam gemacht – ein
© Christoph Weymann

Im Stadtwald in Freiburg-Günterstal.

von Biberzähnen gefälltes Bäumchen und ganz in der Nähe einen frisch von den Tieren angelegten Damm. Und Martin Schwenninger zeigt uns die seltene Lungenflechte, die hier an einigen Baumrinden wächst – eine Art pflanzliches Gütesiegel für intakte Natur, das angesichts der wechselvollen Geschichte der Schlucht wohl nicht immer hier zu sehen war. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war die Wutachschlucht zur Energiegewinnung für ein flussabwärts gelegenes Eisenwerk vollständig abgeholzt worden, wie zeitweise fast der gesamte Schwarzwald. Hundert Jahre später gab es mitten in der Schlucht sogar einen mondänen Kurort: Bad Boll war besonders bei englischen Forellenanglern beliebt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren es die Abwässer einer Fabrik und ein geplanter Staudamm, die das Tal beinahe in eine halbvertrocknete Kloake verwandelt hätten. So steht die romantisch verwucherte Schlucht auch symbolisch für den mystifizierten „Deutschen Wald“: Der Urzustand ist verloren gegangen, aber ein „Zurück zur Natur“ ist möglich. Das gilt vielleicht auch für den Wolf, der in den Großraum Schluchsee zurückgekehrt ist und unterwegs jahrhundertealte Wildwechselkorridore genutzt hat, wie man auf dem pfiffigen Wolfspfad für Familien in einem schönen Waldstück bei Höchenschwand erfahren kann.
Urwaldreste und verknotete Baumriesen
Am Hang gegenüber ist der Bannwald Schwarzahalden zu sehen, mit mehr als 400 Hektar Fläche das größte Waldschutzgebiet des Schwarzwalds. Förster Claus Giller bietet dort regelmäßig eine Rundtour für Schwindelfreie an, die auch ein Stück auf dem wildromantischen Rappenfelsensteig verläuft, der den Bannwald durchquert. Auf dem Felsen herrscht ein Inversionsklima mit warmen Höhenlagen. Nur Eichen halten es hier oben aus, die Nadelbäume stehen in den tieferliegenden, kühlen Senken. Der herrliche Mischwald ringsherum komme nahe heran, an die ursprüngliche Baumartenmischung des Schwarzwalds aus Tannen und Buchen, erklärt Claus Giller.
Nordwestlich davon, am Feldsee unterhalb des Feldbergs, sind sogar noch die Nachfahren echter Urwaldbäume erhalten geblieben, weil die Holzfäller hier schwächere und zur Vermarktung ungeeignete Bäume hatten stehen lassen. Die Untersuchung alter Köhlerplätze habe gezeigt, dass der Wald weiter oben am Feldberg sogar von Natur aus zur Hälfte aus Fichten bestand, erklärt FeldbergRanger Achim Laber. Die Ur-Fichte, die mit ihrer Säulenform weniger Angriffsfläche für schwere Schneelasten bietet, ist am Feldberg noch oft zu entdecken. Dem von der anhaltenden Trockenheit begünstigten Borkenkäfer hat aber auch die alte Sorte nichts entgegenzusetzen. Nicht weit vom Feldsee gibt es ein Moor, in dem vereinzelt auch mickrige Bäume wachsen. Die vermeintlichen Jungspunde sind Jahrzehnte alt. „Im nährstoffarmen Moorboden wachsen sie nur zwei Zentimeter im Jahr“, sagt Achim Laber.
Ähnlich erging es anfangs auch den alten Weidbuchen, die man beispielsweise oberhalb von Schönenberg bei Schönau im Wiesental bestaunen kann. Vom Weidevieh abgenagt, blieben sie über Jahrzehnte nur Büsche – bis sie so breit geworden waren, dass in der Mitte einige Stämmchen bissgeschützt in die Höhe treiben konnten. Dabei haben sie sich miteinander verflochten, so dass mit der Zeit ein kurzer dicker Stamm und eine imposante Krone entstand. Wenn die Bäume nach ein paar hundert Jahren langsam absterben, wird wieder deutlich, dass die beeindruckenden Riesenstämme eigentlich ein wilder Zopf aus schmaleren Bäumen sind. Im Hochsommer blüht das Heidekraut neben dem bergan führenden Weidbuchenpfad, es duftet nach Thymian und die Grillen zirpen, während man staunend von einem Baumkunstwerk zum nächsten geht.
Amerikanische Nadelbäume, mediterrane Eichen
Aus dem Wiesental führt die kurvige L123 durch eine herrliche Schwarzwaldlandschaft über das Wiedener Eck und das Münstertal ins malerische Staufen, das
unbedingt einen Abstecher wert ist. Von dort ist man bald in Freiburg, das nicht nur mit südländischem Flair, sondern auch als Stadt des Waldes glänzen kann, vor allem im Vorort Günterstal. Die zum Arboretum (Baumschaugarten) gehörenden Exoten, die auf verschiedenen Themenpfaden entdeckt werden können, stehen hier nicht wie üblich in einem botanischen Garten, sondern im Stadtwald, wo vor mehr als 120 Jahren auch viele nordamerikanische Douglasien gepflanzt wurden.
Die Rebterrassen des, eine halbe Autostunde nordwestlich gelegenen, Kaiserstuhls erinnern stellenweise an asiatische Reisfelder. Die hügelige Landschaft gehört zu den heißesten Gegenden Deutschlands, deshalb gibt es auf dem Büchsenberg bei Achkarren das letzte größere Vorkommen der mediterranen Flaumeiche aus einer Wärmephase nach der letzten Eiszeit. Die Bäume mit den flauschig behaarten Blättern und der tief gefurchten, schuppigen Rinde fällte man früher schon nach etwa zwanzig Jahren als Brennholz. Der trockene Buschwald war deshalb hell genug, um zu einem Zufluchtsort für seltene Pflanzen wie den „Brennenden Busch“ (Diptam) zu werden. Nur ein paar hundert Meter weiter westlich beginnt der Auenwald um die früheren Altrheinarme. Zu den schönsten Abschnitten gehört das Naturschutzgebiet Taubergießen nördlich des Kaiserstuhls, das stellenweise an die dschungelartige Vegetation des Oberrheins vor der Kanalisierung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erinnert. Bei einer Tour mit einem einheimischen Fischer ist die Chance groß, einen Eisvogel zu sehen. Auf jeden Fall kann man einen überschwemmten Schwarzerlenwald durchqueren – mit dem Boot, versteht sich.
Christoph WEYMANN

Der Weg ist ein schönes Ziel zwischen Feldsee und Feldberg.

Gut zu wissen
Die Wälder lassen sich bei einer Durchquerung des Schwarzwalds oder bei Ausflügen von festen Standorten aus entdecken (z. B. Schluchsee oder Höchenschwand und Freiburg). Man kann die Waldvielfalt auch bei einer Tageswanderung genießen, besonders auf der 6. Etappe des Fernwanderwegs Schluchtensteig (Todtmoos - Wehr). www.schluchtensteig.de
Übernachten
Im Schwarzwaldcamp am Schluchsee kann man in einem Wäldchen neben dem Campingplatz im Baumzelt übernachten (www.schwarzwaldcamp.com). Viele weitere Angebote: www.hochschwarzwald.de und www.schwarzwald-tourismus.info
Einkehren
Bio Restaurant Alpenblick, Höchenschwand www.alpenblick-hotel.de
Baumstarke Besichtigungen
Führung mit dem Wutach-Ranger (Juli bis Sept.) www.schluchtensteig.de
Förster-Wanderung am Rappenfelsensteig www.natuerlich-waldshut.de
Wolfspfad(e) Höchenschwand www.wolfswege-schwarzwald.de Das Haus der Natur auf dem Feldberg (www.naturparksuedschwarzwald.de) bietet viele Führungen zu Wald-Themen an.
Weidbuchenpfad oberhalb von Schönenberg, Broschüre dazu in der Tourist-Info im Hauptort Schönau im Wiesental. www.schwarzwald-tourismus.info (Stichwortsuche)
Informationszentrum Waldhaus und Arboretum Freiburg-Günterstal www.waldhaus-freiburg.de
Kaiserstuhl-Informationen inkl. Blütenkalender www.naturgarten-kaiserstuhl.de
Bootsfahrten durchs Taubergießen mit ortsansässigen Fischern www.rheinhausen.de siehe Tourismus / Bootsfahrer.

Die Gewohnheiten der Verbraucher entwickeln sich immer weiter und Kunden erwarten von Unternehmen eine effektive Nutzererfahrung sowie hochwertige Dienstleistungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Als bevorzugter Versicherer in Luxemburg ist LALUX darauf bedacht, ihre Kunden zufriedenzustellen und sich im Einklang mit ihren Erwartungen stets weiterzuentwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung. Daher hat LALUX easyAPP entwickelt, die neue mobile App, welche Nutzern die Verwaltung ihrer Versicherungen vereinfacht.
Einfache Handhabung
Schnell, einfach und kostenlos : easyAPP ist die digitale Lösung, mit der LALUXVersicherungsnehmer einen klaren und transparenten Überblick über alle ihre Versicherungsverträge erhalten und auf eine Reihe digitaler Serviceleistungen zugreifen können, und gleichzeitig einen privilegierten Kontakt zu ihrem Agenten aufrechterhalten. Um den Anforderungen der Versicherungsnehmer gerecht zu werden, hat LALUX eine App entwickelt, die einen einzigen Zugangspunkt zu allen Produkten und Dienstleistungen der LALUX Gruppe darstellt, unabhängig des gewählten Versicherungsschutzes: Auto, Wohnen, Familienhaftpflicht, Unfall, Reisen, Krankenzusatzversicherung, Lebensversicherung,…
Ihre Vorteile
rungsmanagement und den Kontakt zwischen dem Versicherten, seinem Agenten und der Versicherungsgesellschaft rund um die Uhr und überall auf der Welt erleichtert. So wird die Kundenbeziehung verstärkt und vereinfacht. Sie schätzen Flexibilität? easy, nutzen Sie den einfachen und schnellen Zugriff auf einen vielseitigen Versicherungsservice, der rund um die Uhr von zu Hause aus oder weltweit verfügbar ist. Sie möchten Ihre Daten ändern? easy, Sie können Ihre persönlichen Daten mit nur wenigen Klicks ändern. Sie benötigen Versicherungsdokumente? easy, laden Sie einfach Ihre Steuer- oder Versicherungsbescheinigungen, oder die Allgemeinen und Besonderen Bedingungen herunter. Sie möchten einen Schaden melden ? easy, melden Sie Ihre Wohnungs- oder Kfz-Schäden online, indem Sie Fotos des Schadens anhängen. Verfolgen Sie den Bearbeitungsfortschritt in Echtzeit. Sie haben eine Krankenzusatzversicherung ? easy, beantragen Sie Erstattungen für Ihre Behandlungskosten, reichen Sie Kostenvoranschläge für Zahnbehandlungen ein oder beantragen Sie die Kostenübernahme Ihres Krankenhausaufenthalts. Sie benötigen schnelle Hilfe? easy, Sie erhalten schnelle und effiziente Hilfe, indem Sie die Assistance-Leistungen direkt über die App abrufen. Mit den Garantien Home-Assistance und Top-Assistance werden Sie im Notfall von Fachleuten betreut. Eine einzige Rufnummer steht Ihnen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche zur Verfügung. Sie benötigen weitere Beratung? easy, kontaktieren Sie Ihren Agenten per Mail oder Telefon mit nur einem Klick, lokalisieren Sie die Agentur oder vereinbaren Sie direkt einen Termin : alle Daten stehen Ihnen zur Verfügung. Laden Sie die easyAPP von LALUX runter: