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Schaulustige im Strassenverkehr . S
from Autotouring - Januar 2022
by ACL
Gafferstau
SCHAULUSTIGE IM STRASSENVERKEHR
Tagtäglich kommt es auf Luxemburgs Straßen und Autobahnen zu teils kilometerlangen Staus. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, zu den Hauptverkehrszeiten können diese durch Pannen, Baustellen, Gegenstände auf der Fahrbahn oder auch schlechte Wetterbedingungen entstehen.
Nach Verkehrsunfällen ist schnelle Hilfe vor Ort durch Rettungskräfte oft lebensnotwendig. Je früher die Einsatzkräfte am Unfallort eintreffen, desto grösser die Chance den Opfern helfen zu können.
Doch genau diese werden oft von sogenannten Gaffern behindert. Sollten die Helfer durch anhaltende Fahrzeuge oder Menschentrauben rund um den Unfallort nicht schnell genug zu den Verletzten kommen, kann das tödliche Folgen haben.
MENSCHEN NEIGEN ABER VON NATUR AUS ZU NEUGIER
Oft zu beobachten ist: Während die Polizei zur Unfallaufnahme alle vorhandenen Fahrspuren auf der Autobahn in betreffende Fahrtrichtung absperrt und dadurch ein Stau entsteht, bildet sich auf der Gegenfahrbahn ein von Gaffern verursachter Stau. Dieser Sensationswahn kann schnell zur Gefahr für Dritte werden. In diesen Gafferstaus kommt es nicht selten zu weiteren Auffahrunfällen.
WARUM „GAFFEN“ MENSCHEN?
einem Unfall, Blaulicht, Feuerwehr oder jeglichem Rettungspersonal auf der Fahrbahn neugierig werden und kurz „gaffen“. Das tun wir unbewusst und instinktiv. Das ist die „normale“ Neugier, die im Menschen sticht und stechen muss, denn ohne Neugier lernen wir nichts. Kommt es jedoch zu einer Gefährdung einzelner Personen oder zu Behinderung der nahenden Rettungskräften, sieht die Situation anders aus. Problematisch wird es jedoch, wenn diese Neugier und die Gier nach Sensation Vorrang vor dem gesunden Menschenverstand haben, und das erleben wir leider jeden Tag aufs Neue. Immer mehr Schaulustige greifen zum Smartphone, um das Geschehen live zu filmen, das gibt ihnen das Gefühl sich

dabei hinter einer Art Filter verstecken zu können und entfernt sie emotional von der Situation. Wenn die Videos/Fotos anschließend ins Netz hochgeladen werden, bestätigen viele Anschauung und Gefällt-mir Angaben zusätzlich ihr Verhalten. Man sollte sich dennoch immer selbst fragen: Will ich von mir, meinen Verwandten und Freunden im Internet Fotos oder Videos in bedrohlichen Situationen vorfinden?
IST „GAFFEN“ EINE STRAFTAT?
Bei offensichtlicher Behinderung der Rettungskräfte, Aufnehmen des Opfers und seiner Hilflosigkeit oder gar unterlassener Hilfeleistung, machen sich die Schaulustigen strafbar. Laut luxemburgischem Gesetz ist künftig mit Geldstrafen bis 145 € und einem Punkteverlust von zwei Punkten zu rechnen.
Beobachten sie einen Unfall und bremsen dabei ab, um eine bessere Sicht auf das Geschehen zu haben behindern sie nicht nur den Notdienst, sondern bringen auch sich selbst und andere in Gefahr. Immer wieder berichten Helfer sogar von aggressivem Verhalten, wenn sie Schaulustige dazu auffordern den Unfallort zu verlassen oder wenigstens das Smartphone wegzustecken. Dabei sollte man nie vergessen, dass Polizei, Notarzt, Abschleppdienst und Co. vor Ort sind, um zum Teil Schwerverletzen zu helfen und die Unfallstelle schnellstmöglich zu räumen. Es ist daher wichtig die Einsatzkräfte ungestört arbeiten zu lassen – sei es durch gezielte Hilfe bei Aufforderung oder eben durch absolutes Nicht-Behindern der Rettungsarbeiten.
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WIE VERHALTE ICH MICH IM ERNSTFALL RICHTIG?
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Bei stockendem Verkehr oder Stau unbedingt eine Rettungsgasse in der Mitte der Straße bilden damit bei einem Unfall die Einsatzkräfte schnell zur Unfallstelle gelangen.
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Kommen Sie an die Unfallstelle (an der schon Hilfe geleistet wird) fahren Sie zügig vorbei, auf keinen Fall stehen bleiben, drängeln oder überholen.
Behindern Sie die eintreffenden Rettungskräfte nicht und leisten Sie den Anweisungen von Polizei und Einsatzkräften Folge.
Und wir legen Ihnen nahe keine Fotos und Videos vom Unfallort zu machen!
Auf eine sichere Zukunft auf unseren Straßen und Autobahnen.