Autotouring - Oktober 2016

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Peugeot

MOBILITÄT Automobil Automobile

Peugeot 308 GTi

Fortsetzung einer legendären Hot Hatch-Tradition Peugeot bot in der Vergangenheit mit den Modellen 205- und 309 GTi sowie 306 S16 echte Talente in der Kompaktsport-Klasse an. Auch Jahrzehnte danach lösen diese Athleten weiterhin Emotionen bei Enthusiasten aus. Der Grund hierfür liegt sicher an einem agilen, effizienten sowie auf das pure Fahrvergnügen ausgelegten Chassis.

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er 308 GTi by Peugeot Sport gilt nach all den Jahren als legitimer Nachfolger dieser erlesenen Gesellschaft. Wie der Name es schon verrät, kümmerte sich die Rennabteilung um den 308 und spendierte härtere Feder/Dämpfereinheiten, Leichtmetall-Querlenker, angepasste Stabilisatoren und mit 1,67 Grad reichlich negativem Radsturz an den zwei Kilogramm leichteren 19-Zoll-Rädern. Um das typische Fronttriebler-Untersteuern beim Kurven-Herausbeschleunigen zu vermeiden, und damit sich die serienmäßigen Michelin Pilot Super Sport nicht gleich in Rauch auflösen, wurde der GTi mit einem Torsen-Sperrdifferential ausgerüstet. Die visuell beeindruckende Vier-Kolben-Bremsanlage von Alcon und die dazugehörenden 380mm Scheiben sorgen für eine nicht weniger bemerkenswerte Verzögerung. Gemeinsam verleihen diese „Features“ dem Peugeot ein ausgewogenes Fahrverhalten: Das Bremspedal zeigt nur sehr wenig Weg auf, sodass der Fahrer den Druckpunkt sehr genau definieren kann. Auch nach mehreren virilen Bremsmanövern trat keine Spur von Fading auf. Das Einlenken in Kurven erweist sich als sehr präzise, der 308 vermittelt ein neutrales Fahrverhalten und beim Herausbeschleunigen bleibt die Vorderachse dank des Sperrdifferentials stets in der Spur. Nur die etwas langen Gangwechsel des manuellen Sechsgang-Getriebes trüben hier den Fahrspaß. Zusätzliches Vertrauen schaffen sicher das kleine, abgeflachte Lenkrad sowie die Sportsitze, die ausreichenden Seitenhalt bieten. Der 330 Newtonmeter starke 1,6-Liter-Motor leistet 272 PS und stammt aus dem Sportcoupé RCZ R. Um die

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Zuverlässigkeit der doch beeindruckenden Leistungsausbeute aus nur 1598 ccm zu gewährleisten, entwickelten die Peugeot Sport-Techniker verstärkte Pleuel sowie Lagerschalen aus Polymer. Der Auspuffkollektor ist bis zu tausend °C hitzebeständig. Um der hohen thermischen Belastung durch den Twin-Scroll Turbolader entgegen zu wirken, werden die geschmiedeten Mahle Alu-Rennkolben mit einer doppelten Ölkühlung versorgt. Das maximale Drehmoment befindet sich zwischen 1900 und 5500 U/min, und der winzige Kraftprotz packt auch danach bis zum Drehzahlbegrenzer bei 6500 U/min kräftig zu. Lieber mit Farbkombination Coupe Franche Unser Testwagen im Farbton „Blue Magnetic“ wirkte eher gediegen, für betontes Auftreten könnte jedoch die schwarz/rote Farbkombination „Coupe Franche“ sorgen. Selbstbewusst ist auch der Einsteigerpreis von 35.680 Euro, zumal das Segment der Kompaktsportler zurzeit gut besetzt ist, und mit aggressiven Angeboten lockt. Zu erwähnen bleibt jedoch, dass die Liste der Ausstattungen schon zum größten Teil in der Basisversion enthalten ist. Der Kraftstoffverbrauch lag trotz zum Teil zügiger Fahrweise im Durchschnitt bei 8,6 l. Aufgrund der aufgezählten technischen Finessen und dem Knowhow der Peugeot-Sportabteilung entwickelt sich der französische Hot Hatch zu einem alltagstauglichen, homogenen Renner und steht seinen bekannten Vorgängern in nichts nach. Frank MAAS


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