Focus Open 2018

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Internationaler Designpreis

Baden-Württemberg und Mia Seeger Preis 2018

Baden-Württemberg

International Design Award and Mia Seeger Prize 2018

FOCUS OPEN 2018 INHALT CONTENTS

INHALT CONTENTS

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

MdL

Digitalisierung und Kreativwirtschaft

Wolfgang Reimer und Christiane Nicolaus

Designleistung bringt Wertschöpfung!

DIE JURY

Anita Leitmeyr

Christoph Behling

Ulrike Rahe

Caspar Schmitz

Birgit Weller

Thomas Starczewski

AUSGEZEICHNETE PRODUKTE

Produktion, Montage, Logistik

Medizin, Rehabilitation, Geriatrie

Küche, Haushalt

Tisch- und Küchenkultur

Wohnen

Objekt

Ambiente, Lifestyle

Beleuchtung

Medien, Audio, Optik

Freizeit, Outdoor

Sport

Kids, Familie

Gebäudetechnik

Public Design

Transport, Verkehr

Konzept

Nachhaltigkeit

MIA SEEGER PREIS 2018

APPENDIX A — Z

Adressen

Hersteller

Designer Vertriebe

Namensregister

Impressum

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

MdL

Digitalisation and the creative industries

Wolfgang Reimer and Christiane Nicolaus

Design creates value!

THE JURY

Anita Leitmeyr

Christoph Behling

Ulrike Rahe

Caspar Schmitz

Birgit Weller

Thomas Starczewski

THE AWARD-WINNING PRODUCTS

Production, assembly, logistics

Medicine, rehabilitation, geriatric medicine

Kitchen, household

Tableware and kitchenware

Home interiors

Contract interiors

Ambience, lifestyle

Lighting

Media, audio, optical equipment

Leisure, outdoor

Sport

Children, family

Building

Public

Transport,

Sustainability

MIA SEEGER PRIZE 2018 APPENDIX A Z

»Beim Einsatz digitaler Lösungen und Produktionsprozesse sind die Designer Vorreiter. Mit ihrer Erfahrung können sie viele Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Digitalisierung unterstützen.«

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, die Designwirtschaft ist einer der bedeutendsten Märkte der Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg. Die Zahl der Unternehmen hat zwischen 2009 und 2017 um fast 20 Prozent zugenommen. Und auch die Anzahl der Beschäftigten nimmt zu: Inzwischen sind rund ein Zehntel aller Erwerbstätigen unserer Kultur- und Kreativwirtschaft in der Designwirtschaft tätig. Kreative Ideen sind in allen Bereichen des Designs zu finden — besonders auch im Industriedesign.

Unser Land bietet alles, was einen HightechStandort mit weltweiter Ausstrahlung ausmacht: Innovative Unternehmen mit gut ausgebildeten Menschen und herausragende Hochschulen mit findigen Forscherinnen und Forschern.

Eine der größten Herausforderungen für unsere Wirtschaft ist die Digitalisierung. Betroffen sind alle Branchen. Sie stehen damit vor ähnlichen Herausforderungen. Deshalb haben wir die Initiative Wirtschaft 4.0 ins Leben gerufen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen wollen wir auf diese Weise auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereiten. Mit Initiativen, die speziell auf die

Kreativwirtschaft zugeschnitten sind, richten wir uns auch an diese Branche. Beim Einsatz digitaler Lösungen und Produktionsprozesse sind die Designer Vorreiter. Mit ihrer Erfahrung können sie viele Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Digitalisierung unterstützen. Ich bin mir sicher, dass gerade auch Sie, liebe Preisträgerinnen und Preisträger des Focus Open 2018, hier eine aktive Rolle übernehmen können. Ihnen allen gratuliere ich herzlich zum Internationalen Staatspreis für Design. Ich bin beeindruckt von der ungewöhnlichen Vielfalt Ihrer Designprodukte und Ideen, die dieses Jahrbuch zeigt. Sie haben diese wichtige Auszeichnung für die internationale Designwirtschaft mehr als verdient!

DR. NICOLE HOFFMEISTER-KRAUT MDL Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg / Baden-Württemberg State Minister of Economic Affairs, Labour and Housing

»When it comes to using digital solutions and production processes, designers are trailblazers. Thanks to their experience, they are able to assist many sections of the cultural and creative industries with digitalisation.«

Dear reader, dear prizewinners,

The design sector is one of the cultural and creative industries’ most important markets in BadenWürttemberg. Between 2009 and 2017, the number of companies increased by almost 20 percent. The number of employees is also growing: today approximately one-tenth of all those working in our cultural and creative industries are employed in the design sector. There is an abundance of creative ideas in all areas of design — and that particularly applies to industrial design.

Our state offers everything that constitutes a hi-tech location with global appeal: innovative companies with well-trained people and outstanding colleges and universities with resourceful researchers.

Digitalisation is one of the biggest challenges facing our economy today. It affects all sectors, who therefore find themselves having to deal with similar issues. That’s why we launched the Business 4.0 initiative. In particular, we want to prepare small and medium-sized enterprises for the challenges of digitalisation, and are addressing the creative industries sector with initiatives specif-

ically tailored to its needs. When it comes to using digital solutions and production processes, designers are trailblazers. Thanks to their experience, they are able to assist many sections of the cultural and creative industries with digitalisation.

I am certain that you, the winners of Focus Open 2018, can also play an active role in this process. My warmest congratulations to all of you on receiving the state’s international design award. The unusual diversity of the design products and ideas in this yearbook is impressive. You more than deserve this important accolade for the international design sector!

Professionelles Design ist ohne Wertediskussion und das Verständnis von Markenwerten nicht möglich!

Design ist kein Selbstzweck, es hat die Aufgabe, die Wertvorstellungen von Auftraggebern zu übersetzen, im Idealfall sogar mit zu entwickeln. Durch Design werden im Unternehmen verankerte Markenwerte sichtbar gemacht und in die Öffentlichkeit, hin zu den jeweiligen Zielgruppen, transportiert. Erklärtes Ziel der Einbindung von Designkompetenz in ein Unternehmen ist es letztendlich, den Markenwert zu steigern, die Marke zu festigen und zu stärken. Nichts ist für ein Unternehmen so wertvoll wie »der gute Ruf«, die Reputation, das Renommee. Ein stabiles Standing im Markt ist jedoch kein Selbstläufer, es muss hart erarbeitet werden, meist über Jahre hinweg. Das Ziel der erfolgreichen Beständigkeit einer Marke auf lange Sicht ist eine große Herausforderung. Wie lässt sich das Level langfristig halten, im Optimalfall sukzessive steigern, der Markenwert auf lange Zeit sichern? Hier spielt Design eine Schlüsselrolle im Rahmen der Wertschöpfung und der Zukunftssicherung von Unternehmen — das belegen nicht zuletzt die ausgezeichneten Produkte in diesem Katalog.

DESIGNLEISTUNG

BESONDERS KMU PROFITIEREN VOM DESIGN

Laut einer Studie des Rat für Formgebung aus dem Jahre 2012 erzielen jene Unternehmen des produzierenden Gewerbes, die Design konsequent in ihren Unternehmens- und Produktentwicklungsprozess einbinden, einen mehr als doppelt so hohen Umsatz wie Wettbewerber ohne erkennbare Designausrichtung. Betrachtet wurden damals schwerpunktmäßig kleine und mittlere Unternehmen, also die so genannten KMU. Als zentrale Voraussetzung macht die Studie die Herleitung der Designstrategie aus der jeweiligen Markenstrategie aus. (Wachstumstreiber Designfokus, Rat für Formgebung 2012)

DER B2B-BEREICH HOLT AUF

Während Designleistungen im KonsumgüterBereich schon lange eine grundlegende Rolle spielen, hält Design auch mehr und mehr Einzug in die Investitionsgüterbranche, die ihren Fokus lange Zeit auf rein technische Innovationen richtete. Gerade in diesen Branchen hielt sich lange und hartnäckig die Einschätzung, Designleistung sei ein überflüssiger Kostenfaktor, der das Endprodukt unnötig verteuere. Die Realität der Produktentwicklung belegt jedoch, dass die Designkosten nur einen sehr geringen Anteil der gesamten Entwicklungskosten ausmachen. Je komplexer das Produkt, umso geringer der Kostenanteil für den Faktor Design — aber umso größer der Wertschöpfungs-Effekt durch das Design. Zahlreiche Entwicklungsbeispiele zeigen, wie Design intelligenten oder innovativen Materialeinsatz fördert, neue Technologien implementiert oder durch Strukturänderungen Herstell- und Betriebskosten senkt.

DESIGN RICHTIG IMPLEMENTIEREN

Im Rahmen von Partnerschaften zwischen Industrie und Designwirtschaft beschränkt sich der Wertebegriff jedoch nicht allein auf das Lösungsergebnis und dessen Markterfolg. Die Dimensionen sind durchaus facettenreicher. Ein Aspekt von Wert, der häufig diskutiert wird, ist die wertschätzende Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und externem Designbüro bzw. unternehmensinter-

ner Designabteilung. Gerade die lösungsorientierte und wertschaffende Einbindung in den Unternehmens- und Produktentwicklungsprozess bildet die grundlegende Erfolgsbasis.

Eine weitere Facette ist die angemessene Honorierung der Designleistung, auf unterschiedlichen Ebenen und aus verschiedensten Perspektiven. Welcher Wert wird der Designleistung beigemessen? Wie wird Designleistung im Unternehmen anerkannt und akzeptiert — monetär, aber auch kommunikativ? Wie ist sie hierarchisch im Unternehmen verankert und auf welcher Ebene wird Design entschieden? Dieser Aspekt gilt natürlich auch in die andere Richtung. Welche Empathie entwickelt ein externer Gestaltungspartner für die Wertevorstellungen des Auftraggebers? Inwieweit ist er in der Lage, sich innerhalb des Projektes damit zu identifizieren, sie zielführend zu hinterfragen und im Rahmen der eigenen Arbeit in eine erfolgreiche Designlösung zu übersetzen? Das alles impliziert, dass Markenwerte klar formuliert sind und Designrichtlinien existieren. Nicht immer ist dies der Fall — doch vermag auch hier Design einen wesentlichen Beitrag im Rahmen einer gemeinsamen Entwicklung von Wertevorstellungen leisten.

AUSGEZEICHNETE LÖSUNGEN

Eine weitere Facette der Wertschöpfung in der Zusammenarbeit zwischen Designern und ihren Auftraggebern zeigt dieser Katalog: Auszeichnungen! Designspezifische Auszeichnungen wie der Focus Open sind starke Gütesiegel. In ihrer Außenwirkung verkörpern sie die Wertevorstellung der preisgekrönten Unternehmen und tragen zur Markenstärkung bei. In der Innenwirkung steigern sie den Wert der Kooperation zwischen Auftraggeber und Designer, egal ob intern oder extern. Auf den nächsten Seiten sehen Sie herausragende Ergebnisse von Partnerschaften, die zum Teil seit vielen Jahren erfolgreich bestehen — und immer wieder durch Auszeichnungen bestätigt und gefestigt werden. Sie sind die besten Botschafter dafür, dass — völlig unabhängig von der Unternehmensgröße — Design eine wertvolle Investition in die Zukunft ist!

INNOVATIONEN IM BLICK

Aus allen Einsendungen ermittelten die Juroren in diesem Jahr insgesamt 59 Preisträger. 18 Produkte erhielten die höchste Auszeichnung »Focus Gold« für herausragende und zukunftsweisende Gestaltung. 15 Produkte wurden mit dem »Focus Silver« für überdurchschnittliche Designleistungen ausgezeichnet, den »Focus Special Mention« für innovative Gestaltungsleistungen erhielten 26 Produkte. Sie alle werden in diesem Jahrbuch präsentiert und ausführlich erläutert. Auch die Begründungen der Jury zu den einzelnen Auszeichnungen sind auf den nächsten Seiten zu finden.

DIE KATEGORIEN

Die Teilnehmer von Focus Open 2018 konnten in diesen Kategorien einreichen:

• Produktion, Montage, Logistik

• Medizin, Rehabilitation, Geriatrie

• Bad, Sanitär, Wellness

• Küche, Haushalt

• Tisch- und Küchenkultur

• Wohnen

• Objekt

• Ambiente, Lifestyle

• Beleuchtung

• Medien, Audio, Optik

• Freizeit, Outdoor

• Sport

• Kids, Familie

• Gebäudetechnik

• Public Design

• Transport, Verkehr

• Konzept

• Nachhaltigkeit

DIE JURY

An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an unsere diesjährigen Jurorinnen und Juroren für ihre kompetente und sorgfältige Arbeit! Auch in diesem Jahr war die Vielseitigkeit der Einreichungen wieder eine echte Herausforderung. Die Produktinnovationen kamen in diesem Jahr aus Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA.

Beim Internationalen Designpreis Baden-Württemberg Focus Open gibt es keine Vorauswahl, jede Einreichung wird der Jury vorgelegt. Entwicklungen, an denen ein Jurymitglied oder dessen Unternehmen beteiligt war, werden von der Bewertung im Sinne der Neutralität ausgeschlossen. Die Jurierung umfasst immer mehrere Durchgänge. Über zwei Tage hinweg wurden alle Produkte genauestens begutachtet, untersucht und kritisch hinterfragt. In der Auseinandersetzung mit den einzelnen Einreichungen ergaben sich auch in diesem Jahr wieder lebhafte, interessante und konstruktive Diskussionen. Die Zusammensetzung der Jury mit ihrer Kompetenz- und Erfahrungsvielfalt gewährleistete eine faire Bewertung aus den unterschiedlichsten Perspektiven.

IN DER JURY WAREN

• Christoph Behling, Christoph Behling Design, London

• Anita Leitmeyr, Tribecraft AG, Zürich

• Prof. Ulrike Rahe, Chalmers University of Technology, Göteborg

• Caspar Schmitz, Büro dreikant, Köln

• Thomas Starczewski, designship, Ulm

• Prof. Birgit Weller, Hochschule für Technik u. Wirtschaft (HTW) Berlin

DIE

KRITERIEN

Die Jury legte folgende Kriterien zu Grunde:

• Gestaltungsqualität

• Funktionalität

• Innovationsgehalt

• Ergonomie

• Interfacedesign

• Produkttypografie

• Ökologie, Nachhaltigkeit

• Wertigkeit, Anmutung

• Emotionalität

• Markenkonformität

WOLFGANG REIMER

Präsident Regierungspräsidium

Stuttgart

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Wir beglückwünschen die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zu ihren hervorragenden Leistungen. Wir wünschen ihnen für ihre innovativen Produkt- und Konzeptlösungen viel Erfolg sowie weiterhin wertvolle und erfolgreiche Kooperationen — deren Ergebnisse hoffentlich wieder den Weg zum Focus Open finden werden. Dann mit neuer Jury, aber der gewohnten Neutralität, Seriosität und Offenheit, die den Internationalen Designpreis Baden-Württemberg kennzeichnen.

CHRISTIANE NICOLAUS

Direktorin Design Center

Baden-Württemberg

FOCUS OPEN

Professional design is not possible without a discussion of values and an understanding of brand values!

Design is not an end in itself; its job is to translate clients’ values — and ideally, even be involved in their development. Through design, the brand values rooted in the company are made visible and conveyed to the public, to the respective target groups. Ultimately, the stated aim of integrating design expertise into a company is to increase brand equity, to consolidate and strengthen the brand. Nothing is as valuable for a company as »a good name«, its reputation and renown. However, a secure standing in the market isn’t something that happens all by itself: it takes a lot of hard work and usually takes years to establish. The goal of ensuring a brand’s successful survival in the long term is a considerable challenge. How can the level achieved be sustained — or ideally, gradually stepped up — thereby securing brand equity on a permanent basis? This is where design plays a key role in terms of creating value and safeguarding companies’ future — as demonstrated in no small measure by the award-winning products in this catalogue.

DESIGN CREATES VALUE!

DESIGN IS PARTICULARLY BENEFICIAL FOR SMES

According to a 2012 study by the German Design Council, manufacturing companies who consistently integrate design into their corporate and product development process achieve more than double the sales of competitors with no recognisable design orientation. The study mainly focused on small and medium-sized enterprises, or SMEs as they’re usually called, and established that a design strategy derived directly from the respective brand strategy is the key prerequisite for such success.

(Wachstumstreiber Designfokus, German Design Council 2012)

THE B2B SECTOR IS CATCHING UP

Whereas design has long since played a fundamental role in the consumer goods sector, it is now becoming an increasingly significant factor in the capital goods sector too, which for many years focused exclusively on purely technical innovations. For a long time, these branches of industry persisted in the belief that design is merely a superfluous cost factor that makes the end product unnecessarily expensive. However, the reality of product development shows that design costs only account for a very small part of the total development costs. The more complex the product, the lower the share of costs attributable to the design factor — but the greater design’s impact on value creation. There are any number of developments that demonstrate how design encourages the intelligent or innovative use of materials, implements new technologies or lowers manufacturing and operating costs as a result of structural changes.

THE RIGHT WAY TO IMPLEMENT DESIGN

When it comes to partnerships between industry and the design sector, however, the concept of value is not restricted solely to the ultimate solution and its success on the market. The dimensions are far more multifaceted than that. One muchdiscussed aspect of value is the appreciative collaboration between the client and the external design firm or in-house design department. It is precisely the solution-oriented and value-creating

involvement of the latter in the corporate and product development process that provides the essential basis for success.

Appropriate appreciation for design’s contribution — at different levels and from various perspectives — is another important aspect. What value is attributed to design’s accomplishments? How is design’s contribution acknowledged and accepted in the company — not just monetarily but communicatively as well? Where does it stand in the company’s hierarchy and at what level are design decisions made? It goes without saying that this applies the other way round as well. How much empathy do external design partners develop for their client’s values? To what extent are they able to identify with those values for the purposes of the project, to question them constructively and to translate them into a successful design solution within the context of their own work?

All this implies that the brand values are clearly formulated and that design guidelines exist. But that is not always the case — and yet here too, design is able to make an essential contribution when it comes to assisting clients with the development and definition of values.

OUTSTANDING SOLUTIONS

This catalogue illustrates another aspect of how value is created as a result of the collaboration between designers and their clients: awards! Design-specific accolades like the Focus Open award are powerful quality labels. In terms of their external impact, they embody the values of prizewinning companies and help strengthen their brands. Internally, they increase the value of the cooperation between client and designer, regardless of whether the design originates from an inhouse department or an external studio. The following pages present the outstanding results of such successful partnerships, some of which have endured for many years and are repeatedly endorsed and strengthened by awards. They are the best ambassadors for demonstrating that design is a worthwhile investment in the future — no matter how big or small a company is!

FOCUS ON INNOVATIONS

This year the jury selected a total of 59 prizewinners from among all the entries submitted. Eighteen products received the highest accolade — Focus Gold — for outstanding and forward-looking design. Fifteen products were presented with the Focus Silver for above-average design achievements, whilst 26 products were rewarded with the Focus Special Mention for their innovativeness. This yearbook presents and explains every single one of the prize-winning entries in detail, as well as the reasons the jury’s decisions were based on.

THE CATEGORIES

Participants in the Focus Open 2018 competition could submit entries in the following categories:

• Production, assembly, logistics

• Medicine, rehabilitation, geriatric medicine

• Bathrooms, sanitaryware, wellness

• Kitchen, household

• Tableware and kitchenware

• Home interiors

• Contract interiors

• Ambience, lifestyle

• Lighting

• Media, audio, optical equipment

• Leisure, outdoor

• Sport

• Children, family

• Building technology

• Public design

• Transport, traffic

• Design studies

• Sustainability

THE JURY

We’d like to take this opportunity to say a big thank you to this year’s jurors for their capable and conscientious work! Once again, the diversity of the entries submitted made the judging process extremely challenging. This time round, the product innovations came from Austria, Belgium, China, Denmark, Germany, Great Britain, the Netherlands, Switzerland and the USA.

The Baden-Württemberg International Design Award Focus Open does not preselect submissions. Instead, each and every entry is presented to the jury. If a member of the jury or their company has been involved in a product’s development, that product is excluded in the interests of neutrality. The judging process always comprises several rounds. In the course of two days, all the products were examined, inspected and evaluated. This year too, the jury’s consideration of the individual entries resulted in some lively, interesting and constructive discussions, and the wide-ranging expertise and experience its individual members brought to the process ensured a fair assessment from a variety of perspectives.

THE JURY MEMBERS WERE:

• Christoph Behling, Christoph Behling Design, London

• Anita Leitmeyr, Tribecraft AG, Zurich

• Prof. Ulrike Rahe, Chalmers University of Technology, Gothenburg

• Caspar Schmitz, Büro dreikant, Cologne

• Thomas Starczewski, designship, Ulm

• Prof. Birgit Weller, Hochschule für Technik u. Wirtschaft (HTW) Berlin

THE CRITERIA

The jury’s decisions were based on the following criteria:

• Design quality

• Functionality

• Innovativeness

• Ergonomics

• Interface design

• Product typography

• Ecology, sustainability

• Perceived value, look and feel

• Emotionality

• Brand fit

Stuttgart

CONGRATULATIONS!

We congratulate this year’s prizewinners on their excellent achievements and wish them great success with their innovative products and concepts. We hope they continue to benefit from worthwhile and productive collaborations and would be delighted to see the results in future editions of the Focus Open competition — with a new jury, but with the same neutrality, integrity and openmindedness that have always been the hallmarks of the Baden-Württemberg International Design Award.

19, 21

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GOLD:

TARVOS 60

Rotzler Holding GmbH + Co. KG

Steinen

SILVER:

MRZ 1500

Dieffenbacher GmbH

Eppingen

SPECIAL MENTION:

SPEED E

Wiha Werkzeuge GmbH

Schonach

Funktionalität und Design ergänzen sich ideal — das beweisen ganz klar Maschinen oder Tools für den professionellen Nutzer. Industriedesign widmet sich nicht nur der formalen Seite eines Profi-Arbeitsgerätes, sondern strukturiert Bedienabläufe, optimiert die Ergonomie, treibt Innovationen voran und sorgt im Idealfall für geringere Herstellungs- und Betriebskosten selbst komplexester Anlagen.

Functionality and design can complement each other in ideal fashion — as is vividly demonstrated by machines or tools for professional users. Besides devoting itself to the form-related aspects of professional equipment, industrial design also structures operating procedures, optimises ergonomics, drives innovations and, at its best, results in lower manufacturing and operating costs, even in the case of highly complex plant and machinery.

TARVOS 60 UMLENK ROLLE

FOCUS GOLD

JURY STATEMENT

Ein sehr gut durchgestaltetes, hoch integriertes Produkt, dessen Robustheit sich eindeutig in der Formensprache spiegelt. Das Design knüpft unmittelbar an das der Winden des Herstellers an und entwickelt dieses spezifisch weiter. So beweist die Umlenkrolle, dass Design selbst Geräte für extreme Einsatzbereiche optimieren kann.

A highly integrated product that has been thought through right down to the last detail and clearly reflects its robustness in its design language. The design establishes a direct link with that of the manufacturer’s winches and develops it in a specific direction. The snatch block thus proves that even equipment intended for extreme fields of operation can be optimised by design.

Vor allem in Bergungs-Notfällen sind Umlenkrollen gefragte Hilfsmittel — wenn die Zugrichtung verändert werden muss oder die Zugkraft der eingesetzten Winde nicht ausreicht. Denn durch den Einsatz der Umlenkrolle lässt sich die Leistung einer Seilwinde kurzerhand verdoppeln. Damit sich die bis zu 650 Millimeter messende Umlenkrolle überhaupt flexibel nutzen lässt, spielt ihr Gewicht eine zentrale Rolle. So bestehen die beiden Wangen aus Aluminium-Druckguss, Aussparungen und Öffnungen reduzieren die Masse zusätzlich. Das dynamische Design visualisiert den Kräfteverlauf und sorgt im harten Betriebsalltag für ausreichenden Schutz der sensibleren Bauteile.

Especially in emergency recovery operations, snatch blocks are highly sought-after — if the direction of pull has to be changed, for instance, or the winch being used doesn’t provide sufficient pulling force. This snatch block doubles the performance of a winch on the spot. However, the weight of the snatch block, which measures up to 650 millimetres, plays a key role in ensuring the necessary flexibility. As a result, the two side panels are made of die-cast aluminium, while various recesses and apertures further reduce the mass. The dynamic design visualises the direction of the forces and provides sufficient protection for the more sensitive components under tough everyday conditions.

HERSTELLER / MANUFACTURER

Rotzler Holding GmbH + Co. KG

Steinen

DESIGN

Defortec GmbH

Dettenhausen

VERTRIEB / DISTRIBUTOR

Rotzler Holding GmbH + Co. KG

Steinen

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JURY STATEMENT

Das Design visualisiert sehr präsent die enormen Kräfte, die bei der Zerspanung im Inneren wirken und vermittelt Solidität und Zuverlässigkeit. Die formale Reduktion und Strukturierung der Einhausung ist architektonisch gedacht, sie wirkt nicht massiv, aber kompakt.

The design graphically visualises the enormous forces at work inside the machine during the flaking process and conveys solidity and reliability. There is an architectonic quality to the pared-down form and structuring of the housing, which looks compact but not overpowering.

HERSTELLER / MANUFACTURER

Dieffenbacher GmbH

Eppingen

DESIGN

Defortec GmbH

Dettenhausen

VERTRIEB / DISTRIBUTOR

Dieffenbacher GmbH

Eppingen

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RING FLAKER

Innerhalb der Holzwerkstoff-Produktion spielen Anlagen dieser Art eine Schlüsselrolle, weil sie aus Hackschnitzeln das feine Ausgangsmaterial für Spanplatten herstellen. Die Zerspanung übernimmt ein Messerring mit 64 Klingen, in dem eine Trommel rotiert und dabei die groben Hackschnitzel zur Zerkleinerung kontinuierlich nach außen an die Klingen heranführt. Das Design der Anlage stellt den Zerkleinerungsprozess in den Mittelpunkt und orientiert sich am neuen Systemdesign des Unternehmens.

Kennzeichnend sind markante Linienführungen sowie eine kraftvolle, dynamische Formensprache. Zugleich verbessert das Design die Wartung sowie die Einrichtung der Maschine.

Machines like this play a key role in the production of engineered wood because they turn woodchips into the fine raw material needed to make particleboards. A rotating drum continuously flings the coarse woodchips outwards, where they are reduced to flakes by the 64 blades of the knife ring. The design of the machine focuses on the flaking process and takes its cues from the company’s new system design. Besides making a distinctive impression with its striking lines and powerful, dynamic aesthetic, the design also facilitates setup and maintenance of the machine.

JURY STATEMENT

Ein komplett neuartiges Tool, eine Art Hybrid zwischen Akku-Schrauber und konventionellem Schraubendreher. Die elektrisch unterstützte Verschraubung erleichtert die Arbeit — auch da, wo der AkkuSchrauber zu voluminös ist. Die Bedienung ist intuitiv möglich, der Griff trotz der integrierten Technik ergonomisch.

A totally new sort of tool, a kind of hybrid between a conventional cordless power tool and a manual screwdriver. The battery-powered assistance it provides makes light work of tightening screws — even in places that are hard to reach with a chunky pistol-shaped electric driver. The convenient tool is intuitive to use and the handle is ergonomic despite the technology it contains.

Der manuelle Schraubendreher bekommt einen elektrifizierten Bruder. Äußerlich in Volumen und Form nahezu identisch, arbeitet in seinem Inneren ein batteriebetriebener Motor, der ein erheblich schnelleres Arbeitstempo ermöglicht und dabei auch noch die Kräfte schont. Eine Batterieladung enthält Energie für etwa 800 Verschraubungen, ein integrierter Drehmomentbegrenzer stoppt den Motor bei 0,4 Newtonmeter, manuell kann dann noch gefühlvoll nachjustiert werden. Aktiviert wird das Gerät über eine Drehmanschette im Griff, in dem neben Motor und Batterie auch die Steuerelektronik untergebracht ist.

The manual screwdriver now has an electrified brother. While it might look virtually identical in terms of its volume and shape, it contains a batterypowered motor that permits a much faster working speed and saves the user’s strength. The battery charge provides sufficient energy to tighten approximately 800 screws. An integrated torque limiter stops the motor at 0.4 newton metres, after which any necessary fine adjustments can be made by hand. The device is activated by twisting a sleeve on the handle, which also accommodates the motor, battery and control electronics.

HERSTELLER / MANUFACTURER

Wiha Werkzeuge GmbH

Schonach

DESIGN

Inhouse

VERTRIEB / DISTRIBUTOR

Wiha Werkzeuge GmbH

Schonach

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Der Internationale Designpreis Baden-Württemberg, kurz Focus Open genannt, ist einer der renommiertesten deutschen Designwettbewerbe mit internationaler Ausrichtung. Seine Teilnahmebedingungen machen ihn besonders interessant für kleine und mittelständische Unternehmen mit innovativen Produktoder Servicekonzepten. Neben Innovationsgrad und Gestaltung bewertet die sechsköpfige Expertenjury auch Kriterien wie Ergonomie, Funktionalität, Nutzererlebnis oder Ökologie. Damit bietet der Focus Open einen Querschnitt zum aktuellen Stand professionellen Designs und setzt jedes Jahr die Design-Benchmark neu fest.

Dieses Jahrbuch dokumentiert und erläutert alle preisgekrönten Arbeiten internationaler Designer und Unternehmen, die 2018 in 17 Kategorien wie beispielsweise Tisch- und Küchenkultur, Beleuchtung, Wohnen, Medizin, Public Design und Mobilität oder Produktion ausgezeichnet wurden. Mit eigenen Kategorien würdigt die Jury auch in diesem Jahr wieder Konzepte mit besonderer Innovationshöhe und beispielhafte nachhaltige Produkte.

Ebenfalls in diesem Jahrbuch finden sich die Ergebnisse des Mia Seeger Preises, der sich an den Design-Nachwuchs richtet und Studien- oder Abschlussarbeiten mit gesellschaftlicher Relevanz auszeichnet.

The Baden-Württemberg International Design Award, or Focus Open for short, is one of the most prestigious German design competitions with an international orientation. Its conditions of entry make it particularly interesting for small and medium-sized companies with innovative product or service concepts. Besides innovativeness and design, the six expert jurors also evaluate criteria such as ergonomics, functionality, user experience or ecology. Focus Open thus presents a cross-section of the current state of professional design and redefines the benchmark every year.

This yearbook documents and explains all the prize-winning works by international designers and companies that were honoured in 2018, covering 17 categories such as tableware and kitchenware, lighting, home interiors, medicine, public design, mobility or production. This year too, the judges also honour concepts that exhibit outstanding innovativeness and exemplary, sustainable products in dedicated categories of their own.

The yearbook also includes the results of the Mia Seeger Prize, which is aimed at young designers and is awarded to coursework and degree projects with a relevant benefit for society.

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