af Special 01/2019

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Nr. 1/2019 Mai–Juni 2019

City-Transporter unter Strom!

Der neue e-Crafter

JAGUAR I-PACE Die Raubkatze macht Jagd auf Tesla und Co.

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NISSAN E-NV200 Eine echte Alternative für Gewerbe und Kommunen

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TESLA MODEL 3 Mit dem US-Stromer über den Highway 1

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Renault ZOE

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www.renault.ch


Heft 1/2019

EDITORIAL

INHALT 04 Jaguar I-Pace

05 Nissan e-NV200

06 Tesla Model 3 Erwin Kartnaller Leitender Redaktor

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Iveco Daily CNG

Porsche Cayenne E-Hybrid

Jetzt bitte keinen Glaubenskrieg! Die Frage nach der sinnvollsten und umweltverträglichsten Antriebstechnologie hat inzwischen in der Politik, in der Gesellschaft, aber auch in der Automobilbranche den Status eines Glaubenskrieges erlangt. Davor ist erfahrungsgemäss zu warnen, weil es den Blick auf das Sinnhafte eintrübt und letztlich am ursprünglichen Ziel vorbeischiesst. Wir sind heute an dem Punkt, wo als Ketzer verschrieen wird, wer Vorbehalte gegenüber Elektroautos äussert. Gerade aber jene, welchen die Umwelt doch so sehr am Herzen liegt, sollten alle denkbaren Lösungsmöglichkeiten unvoreingenommen in Erwägung ziehen. Wer in seiner Betrachtung nur herauspickt, was in sein Denkschema passt – aus welchen Gründen auch immer –, verliert schnell den Blick für das Ganze, für das Wesentliche. Entscheidend ist in solchen Fragen immer die Gesamt­energiebilanz! Halten wir aber mal fest: Nach heutigem Stand der Technik haben alle Antriebsformen irgendwo ihre Berechtigung. Elektro hat sich entwickelt und wird noch weitere Fortschritte erzielen. Dasselbe gilt aber auch für Diesel und Benzin sowieso mit den Perspektiven vollsynthetischer Treibstoffe. Nicht vergessen wollen wir in dieser Gesamtbetrachtung Erd-/Biogas. Mit dem H2O-Förderverein läuft eine Initiative, mit deren Hilfe in naher Zukunft auch Wasserstoff verstärkt in die Gänge kommen wird. Je nach Fahrzeugeinsatz weiss jede dieser Antriebstechnologien ihre Vorteile auszuspielen. An Ihnen als Flottenbetreiber liegt es abzuwägen, was für Ihre Ansprüche und Anforderungen die beste und klügste Variante ist. In diesen Überlegungen müssen alle vorhandenen Formen einen Platz finden. Also, bleiben Sie sauber – und das nicht nur am Lenkrad eines Autos!

IMPRESSUM aboutFLEET – die Schweizer Fachzeitschrift für Firmenfahrzeuge und Fuhrparkmanagement. 14. Jahrgang Anschrift Verlag & Redaktion A&W Verlag AG Riedstrasse 10, 8953 Dietikon Telefon 043 499 18 99 info@aboutfleet.ch www.aboutfleet.ch Herausgeber (Helmuth H. Lederer, 1937–2014)

Geschäftsführer Giuseppe Cucchiara gcu@auto-wirtschaft.ch

Verkaufsleiterin / Prokuristin Jasmin Eichner je@auto-wirtschaft.ch

Chefredaktion Rafael Künzle (rk) Telefon 043 499 18 93 rkuenzle@auto-wirtschaft.ch

Administration Natalie Amrein na@auto-wirtschaft.ch Telefon: 043 499 18 91

Redaktion Erwin Kartnaller (eka), Michael Lusk (ml) Isabelle Riederer (ir), Mario Borri (mb), Philippe Clément (pc), Simon Tottoli (st), Daniel Meyer, Lektorat

Grafik Skender Hajdari Druck AMA PRINT AG Täfernstrasse 2 5405 Dättwil

Abo-Service Bestellung: www.aboutfleet.ch info@aboutfleet.ch Preis Jahresabonnement: CHF 39.– (6 Ausgaben plus Transporter Guide, Special und FleetGuide) © 2019 A&W Verlag AG. Alle Eigentums-, Verlags- und Nachdruckrechte bei A&W Verlag AG. Der Vertrieb sowie die Wiederverwendung des Inhalts sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags erlaubt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

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GREEN FLEET Jaguar I-Pace

Die Raubkatze macht Jagd auf den Tesla Lange war Tesla bei den Fullsize-Elektroautos allein auf weiter Flur. Nun machen sich die europäischen Premiummarken daran, ins Revier der USStromer einzudringen. Den Anfang macht der Jaguar I-Pace. Text: Mario Borri

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ptisch ist der Elektro-Jaguar ein Mix aus den Tesla Models S und X. Anders als die beiden anderen Tesla-Jäger Audi e-tron und Mercedes EQC ist der I-Pace also kein SUV, sondern eher eine Grossraumlimousine. So gestaltet sich auch das Platzangebot. Weil die gesamte Technik wie Motor, Getriebe und Akku im Unterboden sitzen, kann die gesamte Grundfläche ausgenutzt werden. Der Jaguar I-Pace ist zwar nur 4,68 Meter lang, doch die Passagiere reisen so gediegen und komfortabel wie in einer 5-Meter-Chauffeur-Limousine.

An einer 150-kW-Schnellladestation kommen pro 15 Minuten rund 150 km Reichweite hinzu.

Der Kofferraum des Jaguar I-Pace fasst 638 bis 1453 Liter.

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Auch der Kofferraum profitiert von der Fahrzeugarchitektur. Das Volumen beträgt schon bei normaler Sitzkonfiguration geräumige 638 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen fasst der I-Pace gar 1453 Liter Waren und Gepäck. Beschleunigung wie ein Sportwagen Der britische Stromer wird von zwei Elektromotoren angetrieben, je einer an der Vorderund einer an der Hinterachse, was aus dem Jaguar einen Allradler macht. Die beiden Aggregate leisten zusammen 400 PS und generieren enorme 696 Nm Drehmoment, die aus dem Stand schon voll zur Verfügung stehen. Trotz fast 2,4 Tonnen Gewicht sprintet der I-Pace los wie ein Sportwagen, Tempo 100 ist bereits nach 4,8 Sekunden erreicht. Die Körper der Insassen werden dabei vehement in die Sitze gepresst. So muss sich ein Start mit dem Jet vom Flugzeugträger anfühlen. Wer dieses Gefühl immer wieder erleben möchte, der muss den I-Pace öfter an den Strom hängen. Die Reichweite beträgt gemessen im WLTP-Zyklus zwar 470 km, sie sinkt dann aber sehr rasch. Im aboutFLEET-Test betrug die durchschnittliche Reichweite nur 350 km. Das lag an den kühlen Temperaturen und den vielen Autobahnfahrten. Schnell laden nur mit Gleichstrom Apropos laden: Der I-Pace ist momentan nur für 1-phasiges Laden ausgelegt. Wenn man ihn an eine Wechselstrom-Wallbox mit 11 oder 22 kW Leistung anschliesst, wie sie oft zu Hause installiert wird und in Einkaufszen-

Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet. Die Bedienung wirft keine Fragen auf.

tren oder öffentlichen Parkhäusern zur Verfügung steht, fliessen pro Stunde maximal 7 kW Strom oder rund 35 km Reichweite in den 90 kWh grossen Akku. Um schnell viel Kilometer nachzuladen, muss man eine Schnellladestation suchen, wie sie zum Beispiel Energie 360° und Go Fast 30-mal in der Schweiz betreiben. Dort fliessen 150 kW Gleichstrom, in einer Viertelstunde kommen so gut 150 km Reichweite dazu. Mit dem Modelljahrwechsel Ende 2019 kann man den Jaguar I-Pace dann auch 3-phasig laden und die maximal 22 kW Wechselstrom-Ladeleistung voll ausnutzen. Eine Stunde Ladezeit bringt so rund 115 km Reichweite.

Das hohe Heck wirkt etwas plump.


Nissan e-NV200 GREEN FLEET

Der Nissan NV200 in seiner voll elektrischen Version erweist sich bereits bei vielen Transporteinsätzen als sinnvolle Lösung.

Der Stromer hat wie ein Blitz eingeschlagen Gerade für Gewerbetreibende und Kommunen erweisen sich voll elektrische Transportfahrzeuge bereits als sinnvolle Lösung. Der Nissan e-NV200 verfügt über Attribute, die sein Vorwärtskommen in jeder Hinsicht beschleunigen. Text: Erwin Kartnaller

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m Transportsektor haben voll elektrische Fahrzeuge einen schweren Stand. Reichweiten, Ladezeiten und -infrastruktur, Nutzlastverlust wie auch die höheren Fahrzeugpreise erweisen sich als Schlaglöcher auf dem Weg nach vorne. Derweil, und das betonen auch die Hersteller von voll elektrischen Lieferwagen, ist ihr Einsatz vor allem im urbanen Gebiet, auf kurzen Strecken und auf der sogenannt letzten Meile, zu sehen. Für lokal tätige Handwerker und Gewerbetreibende, Kommunen, aber auch städtische Lieferdienste sind bereits interessante Lösungen auf dem Markt. Die Nase vorn hat in dieser Hinsicht der Nissan e-NV200. Seit der Markteinführung im Jahr

Bis 4,2 m3 Ladekapazität und bis zu 667 kg Nutzlast.

2014 ist die Beliebtheit des Nissan e-NV200 beständig gewachsen. Bis heute wurden mehr als 17’500 Einheiten verkauft. Der aktualisierte e-NV200 mit neuer 40-kWh-­Batterie hat erst recht eingeschlagen. Seit Januar 2018 auf dem Markt, sind davon europaweit bereits 7000 Fahrzeuge verkauft worden. Das entspricht einem Zuwachs von 128 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Starke Argumente Dem e-NV200 scheint es zu gelingen, die bekannten Vorbehalte gegen Elektrotransporter ins Wanken zu bringen. Da wäre zunächst einmal seine Reichweite zu nennen. Nissan führt ins Feld, dass der aktualisierte e-NV200 mit der neuen 40-kWh-Batterie eine Reichweite pro Batterieladung von bis zu 200 Kilometern im kombinierten Zyklus sowie von bis zu 301 Kilometern im städtischen Zyklus erzielt. Die effektive Reichweite freilich hängt von verschiedenen Faktoren ab: Beladungszustand, Aussentemperaturen, Geschwindigkeit, aktive «Stromfresser». Im Test zeigte der e-NV200 bei kalten Temperaturen und bei flotter Fahrweise immer etwa 170 Kilometer an. Dank der Rekuperation liess sich der eine oder andere Kilometer wieder zurückgewinnen. Mit Ladezeiten von 30 Minuten (DC-Ladestation), 5 bis 7 Stunden an der Heimladestation oder etwa 10 Stunden am normalen Stromnetz weiss der e-NV200 ebenfalls zu punkten. Wer im Rahmen seiner Arbeits­

Wer im Rahmen seiner Arbeitstätigkeit Fahrpausen einlegen kann und Netzanschluss hat, kann die Reichweite strecken.

tätigkeit immer wieder Fahrpausen einlegen kann und Netzanschluss hat, kann so die Reichweite seines Fahrzeugs massvoll strecken. Auf den Kapazitätsverlust der Lithium-Ionen-Batterie übrigens gibt Nissan eine Garantie von 8 Jahren oder 160’000 km. Gute Werte bei der Ladekapazität Die Nutzlast ist gerade im Transportsektor vielfach ein Schlüsselfaktor. Auch hier weiss der e-NV200 zu überraschen. Der Laderaum kann bei 4,2 m3 bis zu zwei Europaletten aufnehmen und bietet je nach Ausstattung Nutzlasten von 503 bis 667 Kilogramm. Der Preis ist heiss Die Preise für den e-NV200 beginnen bei 36’250 Franken, inklusive Batterie. In dieser Rechnung gilt es zu berücksichtigen, dass die geringeren Betriebskosten die Mehrkosten beizeiten neutralisieren können. So etwa sind für fünf Wartungen in fünf Jahren im Nissan Servicevertrag 1279 Franken fällig. Je nach Transport­ einsatz seiner Fahrzeuge kann es sich also lohnen, nochmals über die Bücher zu gehen. Der e-NV200 stellt in vielen Transportsektoren schon heute eine Alternative dar.

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GREEN FLEET Tesla Model 3 Performance

Time to change

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n keinem anderen Land haben V8-Motoren so einen Stellenwert wie in den USA. Der Achtzylinder gehört in der neuen Welt quasi zum Kulturgut, ist bei den Amerikanern fest verwurzelt. Doch die Zeiten ändern sich, besonders in Kalifornien. Von hier aus erobert Tesla mit seinen Elektroboliden die Welt, will nach der Luxuslimousine Model S und dem Grossraum-SUV Model X mit dem Model 3 ab Februar auch in der Schweiz und Europa Fuss fassen. In seiner Heimat gehört der Mittelklassestromer längst zum alltäglichen Strassenbild. Und so wagten auch wir uns auf die 600 Kilometer lange Küstenstrecke: Nicht in einem V8-Boliden, sondern im nicht minder potenten, 487 PS starken Model 3 Performance. Komfortabler Autopilot Los gehts in Los Angeles: Auf der ersten Teil­ etappe und den bis zu siebenspurigen Ausfallstrassen aus der Stadt der Engel raus können wir uns dem Komfortaspekt von Teslas neuer Mittelklasse widmen. Mit seinen knapp 4,7 Metern Länge und 1,93 Metern Breite gehört das Model 3 in der neuen Welt eher zu den kompakten Vertretern, hierzulande liegt es auf Augenhöhe mit seinen Premiumkonkurrenten. Die Überhänge sind kurz, das grosse Glasdach vermittelt ein wohnliches Innenraumambiente, auch die Passagiere auf der Rücksitzbank haben ausreichend Beinfreiheit. Das Kofferraumvolumen ist mit 425 Litern mehr als ausreichend. Da unser Testwagen zudem über die sogenannte «Enhanced Autopilot Option» für 5300 Franken verfügt, hält das Model 3 auf den mehrspurigen Interstates selbstständig den Abstand und die Spur, wechselt diese von allein und kann sogar selbst einparkieren.

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Sportliches Selberfahren Da 600 Kilometer US-Interstates aber selbst im Model 3 ziemlich langweilig wären, wechseln wir nach den ersten 50 Kilometern nördlich von Santa Monica auf den legendären Highway 1. Die Strecke wird kurviger und verwöhnt mit traumhafter Aussicht auf den Pazifik. Ideales Terrain, um die sportliche Seite des Model 3 auszuprobieren. Schliesslich ist der Mittelklasse-Stromer in der Performance-Variante recht straff abgestimmt und verfügt über eine op­ timale Gewichtsverteilung von knapp 50:50 vorne/hinten. Dank der im Unterboden verbauten Batterien ist der Schwerpunkt tief, sodass der Elektroflitzer flink um Kurven wieselt. Zudem profitiert er von einem für ein Elektroauto tiefen Gesamtgewicht, das je nach Ausstattung nur bei 1610 bis 1730 kg liegt. Damit ist das Model 3 nicht schwerer als ein konventionelles Mittelklasseauto und deutlich leichter als das grössere Model S aus dem eigenen Haus. So beschleunigt das Model 3 in nur 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Macht der Sheriff gerade Donut-Pause, sind sogar 250 km/h drin – was wir dann aber trotzdem nicht ausprobiert haben, man weiss ja nie. Alltagstaugliche Reichweite Schliesslich warfen wir ja auch immer ein Auge auf die Reichweite, obwohl dies bei bis zu 530 Kilometern – allerdings nur bei brav eingehaltenen 55 mph – auf dem Papier nie wirklich ein Kriterium war. Einerseits berechnet das Navi automatisch Ladestopps mit ein, wenn man eine 600-km-Strecke wie Los Angeles nach San Francisco im Navi eingibt. Andererseits kristallisierten sich selbst bei durchaus sportlicher, aber nicht übertriebener Fahrweise 20 kWh auf 100 Kilometer als rea-

Der Highway 1 gehört zu den schönsten Strecken der USA. Wir fuhren auf der legendären, über 600 Kilometer langen Traumstrasse den Pazifik entlang. Allerdings nicht in einem klassischen US-V8, sondern im neuen Tesla Model 3. Denn nicht nur in Kalifornien ändern sich die Zeiten. Text: Michael Lusk listischer Wert heraus – damit reicht eine voll geladene Batterie für rund 400 Kilometer. Selbst das Laden ist keine allzu zeitraubende Geschichte: Da in Kalifornien sehr viele Tesla-Supercharger zur Verfügung stehen, genies­sen wir an zwei rund 30-minütigen Stopps einmal einen Kaffee und einmal einen typischen Burger und laden in dieser Zeit jeweils wieder 300 Kilometer nach, bevor wir pünktlich zum Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge in San Francisco eintreffen. Fazit Amerika – oder zumindest Kalifornien – ist längst im Elektrozeitalter angekommen. Die Schweiz zieht bald nach, wie die vielen Vorbestellungen zum Model 3 beweisen. Wer jetzt bestellt, gehört zwar nicht zu den Ersten, die im Februar ihr Model 3 erhalten. Zudem gibts hierzulande im Gegensatz zu Amerika keine Versionen für weniger als 50’000 oder gar 40’000 Franken. Bestellbar sind aktuell eine Long-Range-Variante mit Allrad und Premium-Interieur ab 59’400 Franken sowie das Topmodell Performance ab 71’300 Franken. Und im Gegensatz zu den Early Adopters im Model S oder Model X gibts den Strom am Supercharger auch nicht mehr gratis. Dennoch lohnt es sich auch aus finanzieller Sicht: In der Schweiz schlägt eine kWh Strom je nach Region und je nach gewähltem Tarif mit Preisen zwischen 10 und 40 Rappen zu Buche. Damit kosten 100 Kilometer im Idealfall lediglich 2 Franken. Wir freuen uns so lange am Anblick und an der Vorfreude auf die Fahrt zurück in die Stadt der Engel. Und an der Erkenntnis, dass wir den Retourweg sogar mit einem Ladestopp locker packen.


VW e-Crafter PUBLIREPORTAGE

Der neue e-Crafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge ist auf Schweizer Strassen an­ gekommen. Der 136 PS (100 kW) starke e-Crafter erweitert das Programm der jungen CrafterFlotte um den ersten grossen Zero-Emission-Transporter der Marke. Sein maximales Drehmoment von 290 Nm entwickelt der neue e-Crafter mit einer maximalen Nutzlast von knapp einer Tonne bereits aus dem Stand heraus. Der Preis für den neuen e-Crafter startet bei 84’310 Franken (exkl. MwSt.). Dank drehmomentstarkem Elektromotor mit 136 PS ist der neue e-Crafter souverän unterwegs.

Der neue e-Crafter – City-Transporter unter Strom!

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er neue e-Crafter basiert auf der zweiten Generation der 2017 neu auf den Markt gebrachten Transporter-­ Generation. Vorne im e-Crafter ist der Elek­ tromotor integriert – eine Synchronmaschine des Typs EEM85. Sie stellt besagte 100 kW als Höchstleistung zur Verfügung. Das maximale Drehmoment beträgt 290 Nm. Übertragen wird die Kraft über ein für Nutzfahrzeuge ausgelegtes 1-Gang-Automatik­getriebe an die Vorderachse. Drehmomentstarker Elektromotor passt zum grossen Crafter Elektromotoren entwickeln praktisch aus dem Stand heraus ihr maximales Drehmoment. Dementsprechend souverän ist der e-Crafter unterwegs. Zudem meistert er auch dank einer Steigfähigkeit von 20 % problemlos steile und hügelige Strassen, wie sie beispielsweise in Lausanne anzutreffen sind. Gleichwohl ist der Zero-Emission-Transporter sehr sparsam: Der Stromverbrauch mit 975 Kilogramm Zuladung wird kombiniert bei 21,54 kWh/100 km liegen. Ideal als City-Transporter Bei der Konzeption des e-Crafter stand nicht die maximale, sondern eine praxisrelevante Reichweite im Fokus. Entwickelt wurde der e-Crafter für alle Unternehmen, die im innerstädtischen Bereich aktiv sind: die «Last-Mile-Zusteller» des Kurier- und Logistiksektors, Handwerksbetriebe, Einzelhändler, Energieversorger oder Shuttle- und Taxibetriebe. Mit einer Reichweite von bis zu 173 Kilometern

gemäss NEFZ und einer bewusst auf 90 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit deckt der e-Crafter die realen Anforderungen des täglichen Einsatzes der City-Transporter problemlos ab. Batterie nach 45 Minuten zu 80 % geladen An einer CCS-Ladestation mit 40 kW (Gleichstrom) ist die Batterie (Energiegehalt 35,8 kWh) nach nur 45 Minuten wieder zu 80 % geladen. CCS ist die Abkürzung für das international standardisierte Combined Charging System – das Laden mit Gleichstrom, das im e-Crafter serienmässig enthalten ist. Wird eine AC-Wallbox mit 7,2 kW (Wechselstrom) genutzt, ist der Akku binnen 5:20 Stunden wieder zu hundert Prozent mit Energie versorgt; das geschieht in der Regel über Nacht auf dem Betriebshof des jeweiligen Unternehmens. Innovative Assistenz-, Komfort- und Infotainmentsysteme Modernste Assistenz-, Komfort- und Infotainmentsysteme sind im neuen e-Crafter verbaut. Serienmässig an Bord: Lane Assist, ParkPilot als Einparkhilfe inklusive Flankenschutz (reduziert dank 16 rund um den Crafter verteilten Ultraschallsensoren das Risiko, beim engen Rangieren den eigenen Wagen oder andere Fahrzeuge zu beschädigen) sowie eine Rückfahrkamera. Zudem ist der Crafter als erstes Nutzfahrzeug seiner Klasse mit einer serienmässigen Multikollisionsbremse ausgestattet

(kann dazu beitragen, Folgeunfälle zu verhindern). Ebenfalls immer dabei: der Seitenwindassistent. Zur weiteren Serienausstattung des neuen e-Crafter gehören Features wie LED-Scheinwerfer (für Abblend-, Fern- und Tagfahrlicht), eine Klimaautomatik (Climatronic), Wärmepumpe, Sitzheizung und beheizte Frontscheibe, Komfortsitze und das Navigationssystem «Discover Media» inklusive «App-Connect» (Einbindung von Smartphone-Apps), Sprachbedienung und Mobiltelefon-Schnittstelle. Optional können mittels «Car-Net Guide & Inform» mobile Online-Dienste genutzt werden. Der neue emissionsfreie e-Crafter mit 136 PS (100 kW) ist in der Version Hochdach-Kastenwagen mit 975 Kilogramm Zuladung ab sofort in der Schweiz bestell- und lieferbar. Der Preis für den neuen e-Crafter liegt bei 84’310 Franken (exkl. MwSt.).

Entwickelt wurde der e-Crafter für alle Unternehmen, die als «Last-Mile-Zusteller» im innerstädtischen Bereich unterwegs sind.

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GREEN FLEET Iveco Daily Natural Power

Iveco befasst sich schon seit Jahren intensiv mit alternativen Antrieben und hat sowohl bei Gas- wie auch Elektroantrieben eine grosse Kompetenz erlangt.

Der Transportsektor gibt Gas Iveco gibt Gas, und das nicht erst seit gestern. Seit 1996 bauen die Italiener Nutzfahrzeuge in allen Gewichtsklassen mit Gasantrieb und haben deren Entwicklung stetig vorangetrieben. Die jüngste Auflage des Iveco Daily Natural Power zeigt die Chancen auf. Text:Erwin Kartnaller

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er immer noch glaubt, dass Lastwagen, Busse und Lieferwagen einzig als stinkende Diesler unterwegs sind, sollte sich schleunigst schlau machen und den Weg in die Gegenwart suchen. Lastwagenhersteller waren schon immer für technische Innovationen gut, so im Kerngeschäft der Selbstzünder, aber auch im Bereich alternativer Antriebe. Das hat unter anderem dazu geführt, dass die «stinkenden» Diesler alles andere als Stinker sind, dass über deren konsequente Weiterentwicklung hinaus aber auch an anderen Fronten geforscht wurde. Iveco beispielsweise ist seit 1996 mit Konzepten unterwegs, die sowohl Erd-/Bio- und Flüssiggas als auch Elektromotoren als Antriebsvarianten im Modellprogramm mitführen. Und es waren beileibe keine Laborratten, die hier gezüchtet wurden. All diese Fahrzeu-

ge wurden im realen Einsatz genutzt und auf Basis der Erfahrungen laufend verbessert. Der Brustkorb eines jeden Italieners schwillt denn auch an, wenn er zur Feststellung findet: «Dank unseren Innovationen und Technologien steht Iveco an der Spitze des europäischen Marktes für Fahrzeuge mit alternativem Treibstoff. Wir haben es zum grössten Marktanteil gebracht.» Der Daily als Musterknabe Bereits ab der zweiten Hälfte der 90er-Jahre beliebte Iveco bei der Vorstellung einer neuen Modellgeneration stets ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb in die Präsentation einzubauen. Was bei den Italienern unter «Natural Power» läuft, ist ein Programm, das nicht erst seit gestern sehr ausgereift ist. So liessen die Ingenieure von Iveco schon früh eine Erdgas- und

Der Iveco Daily CNG lässt auch als Arbeitsplatz keine Wünsche offen.

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eine Elektrovariante auffahren. Für Erdgas, so argumentieren die Italiener, spricht, dass es den niedrigsten Kohlenstoffanteil aller kohlenwasserstoffhaltigen Treibstoffe hat. Erdgas reduziert als sauberer Treibstoff bereits innermotorisch das Vorkommen von NOx, SOx und Partikeln. Die hohe Klopffestigkeit wiederum ermöglicht die Konfiguration effizienter Motoren. Ideal für Transportaufgaben Während die Elektrovariante des Daily aufgrund der begrenzten Reichweite sich eher für Transporteinsätze auf kurzen Strecken eignet, kann der Erdgas-Daily auch im klassischen Transportgeschäft bestehen. Mit einer maximalen Reichweite von 480 km bei 44,4 kg Erdgas und einem Benzinnottank von 14 Litern ist sein Aktionsradius gross bemessen, zumal auch die Betankung dank dieser BiFuel-Lösung kein Problem darstellt. Als Kraftquelle dient dem Iveco Daily Natural Power ein Reihen-Vierzylinder-FTP-Erdgasmotor mit 3 Litern Hubraum, 136 PS und 350 Nm. Umgeschaltet auf Benzinbetrieb leistet der gleiche Motor 82 PS bei 230 Nm. Zur Verfügung stehen ein 8-Gang-Wandlerautomatik-Getriebe oder eine Handschaltung mit 6 Gängen. Das volle Programm Der Daily Natural Power ist in praktisch allen bekannten Modellvarianten erhältlich. Radstände von 3450 bis 5100 mm, drei Dachhöhen und zulässige Gesamtgewichte von 3,5 bis 7,2 Tonnen unterstreichen seine Flexibilität auf dem Weg zur besten Transportlösung. Er kann mit Nutzlasten bis 3,8 Tonnen und Tragfähigkeiten bis 4,5 Tonnen aufwarten. Das Ladevolumen reicht von 9 m3 bis 19,6 m3.


Fiat PUBLIREPORTAGE

Der Fiat Concept Centoventi projiziert die Marke in die Zukunft, mit der Fähigkeit, wichtige Trends zu «demokratisieren»: Erschwinglich, aber cool.

Die «demokratische» Antwort auf Elektromobilität Zum 120-Jahr-Jubiläum präsentiert Fiat mit dem Konzeptfahrzeug Fiat Concept Centoventi einen neuen Meilenstein in seiner Geschichte und bietet als Pionier der demokratischen Mobilität eine für alle erschwingliche Lösung der Elektromobilität.

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uf dem Internationalen Automobil-Salon 2019 in Genf hat Fiat das Concept Centoventi vorgestellt, ein Konzeptfahrzeug, das die Idee der italienischen Marke von der Elektromobilität in naher Zukunft zeigt. Das Fahrzeug ist Ausdruck einer mutigen demokratischen Zukunfts­ vision, die auf 120 Jahren Geschichte und Erfahrung auf diesem Gebiet basiert – daher der Name des Prototyps, der auf Italienisch «Einhundertzwanzig» bedeutet. Unter Beibehaltung der Tradition löst sich das Konzeptfahrzeug von der Vergangenheit und geht darüber hinaus. So wie zum Beispiel in den Fünfzigerjahren, als der Fiat 500 eine industrielle und kulturelle Revolution auslöste sowie traditionelle Paradigmen in Aussehen, Design und Technik überwunden hat und zu einer Ikone wie auch zum ersten

Beispiel einer für den Massenmarkt erschwinglichen Mobilität wurde. Die Freiheit des Kunden Aber können wir uns in der Zukunft unserer modernen Städte etwas genauso Revolutionäres vorstellen? Die Antwort auf diese Frage ist der Fiat Concept Centoventi, die erschwinglichste Lösung für Elektromobilität auf dem Markt und eines der wenigen Fahrzeuge, das auch eine Reichweite für lange Ausflüge ausserhalb der Stadt bieten kann. Um das Fahrzeug zu konzipieren und zu entwickeln, hat die Marke sich auf die Werte besonnen, die schon früher Autos mit sehr modularen Inneneinrichtungen und einer markanten stilistischen Persönlichkeit hervorgebracht haben. Der Fiat Concept Centoventi projiziert die Marke in die Zukunft mit

Das Fahrzeug kann mit viel Fantasie hinsichtlich der Farben, des Interieurs, der Dachkonfiguration, des Infotainmentsystems und sogar seiner Reichweite personalisiert werden.

der Fähigkeit, wichtige Trends zu «demokratisieren»: Erschwinglich, aber cool. Mit dem Fiat Concept Centoventi kann der Kunde das Interieur selbst konfigurieren, seine Accessoires auswählen und das Fahrzeug nach seinen Bedürfnissen personalisieren, um ein einzigartiges Fahrzeug zu bekommen. Die Anpassung geht sogar noch weiter: Das modulare Batteriepack des Concept Centoventi ermöglicht es dem Fahrer, die Reichweite von 100 auf 500 km zu erweitern, indem er zusätzliche Batterieeinheiten kauft oder mietet. Sehr viel Gestaltungsspielraum Fiat Concept Centoventi ist im Grunde genommen ein weisses Blatt Papier, das nach den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden gestaltet werden kann, und das jederzeit, egal wann das Fahrzeug gekauft wurde. Es wird nur in einer Farbe produziert, aber der Kunde kann mit dem Programm «4U» zwischen 4 Dächern, 4 Stossfängern, 4 Radabdeckungen und 4 Beklebungen individuell wählen. So kann das Fahrzeug mit viel Fantasie hinsichtlich der Farben, der Innenausstattung, der Dachkonfiguration, des Infotainmentsystems und sogar seiner Reichweite gestaltet werden. Und das ist eine der Stärken des Konzeptfahrzeuges: Die Besitzer müssen nicht mehr auf neue Sondermodelle oder Facelifts warten, sondern können ihr Auto an jedem beliebigen Tag «wechseln». Noch grösser wird die Auswahl durch 120 zusätzliche Accessoires bei der Markteinführung, die sowohl ein neues Geschäftsmodell gene­ rieren werden als auch eine Gemeinschaft von Fiat Centoventi Fans. Perfekt für Business und Sharing Fiat Concept Centoventi ist nicht nur für den individuellen Gebrauch nutzbar, sondern kann zukünftig auch für Firmenflotten verwendet und mit anderen Nutzern geteilt werden.

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GREEN FLEET Porsche Cayenne

Ein Cayenne fürs gute Gewissen In der Luxusklasse dienen Hybridantriebe nicht der Sparsamkeit, sondern der Mehrleistung. Wie beim neuen Porsche Cayenne E-Hybrid. Text: Isabelle Riederer

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ie Leistungsdaten sprechen für sich: Porsche bietet im neuen Cayenne E-Hybrid ein Gesamtpaket mit 43 % mehr elektrischer Leistung und rund 30 % mehr Batteriekapazität im Vergleich zu seinem Vorgänger. In Zahlen heisst das: 136 PS (statt 95 PS), eine Akkukapazität von 14,1 kWh (statt knapp 10 kWh) und bis zu 44 Kilometer rein elektrische Reichweite. Das Aufladen an einer normalen Haushaltssteckdose dauert knapp 8 Stunden, per Schnellladung im besten Fall 2,5 Stunden. Die Systemleistung liegt bei 462 PS. Der Verbrenner – ein V6-Turbobenziner – leistet 340 PS. Das maximale Drehmoment des Cayenne E-Hybrid beträgt 700 Newtonmeter. Das System setzt enorme Kräfte frei beim Tritt aufs Gaspedal, weswegen es vielen Fahrern schwerfallen dürfte, den Hybrid-Porsche als Sparmodell zu betrachten und entsprechend zu fahren. Der Verbrauch liegt laut

Hersteller bei 3,2 l/100 km bei einem CO2 -Ausstoss von 49 g/km. Diese Angaben sind aber eher für das gute Gewissen. Vier Fahrmodi für Spass und Sparsamkeit: Das liegt auch daran, dass der Hybrid-SUV eben doch ein Porsche ist. Das Fahrwerk ist zwar komfortabel, aber dennoch sportlich abgestimmt. Dank der vier Fahrmodi «E-Power» und «Hybrid Auto» mit dem Fokus auf die sparsame Seite des Antriebs sowie «Sport» und «Sport Plus» für die Performance lässt sich der Cayenne E Hybrid für unterschiedliche Einsatzbereiche einstellen, und vor allem in den Sportmodi lässt sich das 2,3-Tonnen-Auto sehr zügig bewegen. Im Sport-Plus-Modus ist die Energierückgewinnung beim Bremsen und Rollen am effektivsten, hier lassen sich unterwegs zudem ein paar Kilometer «sammeln». Das serienmässige Luftfahrwerk mit Adaptivdämpfern ist wegen des höheren

Typisch Porsche: Das Interieur ist elegant und luxuriös, aber auch etwas kompliziert.

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Fahrzeuggewichts sehr straff abgestimmt, bügelt aber – wenn nicht gerade 22-Zoll-Reifen montiert sind – kurze und lange Unebenheiten komfortabel weg. Und der Allradantrieb mit dem Porsche Traction Management (PTM) bietet dank seiner breiten Momentverteilung ausreichende Offroad-Fähigkeiten. Gut zu dieser lässigen Charakteristik passt auch die perfekt schaltende 8-Gang-Wandler-Automatik. Enorm gewöhnungsbedürftig bleibt jedoch das etwas synthetische Bremsgefühl der mächtigen Bremsanlage mit den neongelb lackierten Bremssätteln. Im Innern macht der «grüne» Porsche seinem Namen alle Ehre – edle Materialien, gute Verarbeitung, elegante Ausstattung. Cayenne-typisch ist das Bedienkonzept – das heisst: sehr gewöhnungsbedürftig. Die in Mattschwarz lackierte Mittelkonsole sieht zwar stylisch aus, doch welche Unter-Funktionen sich hinter den über 20 unterschiedlichen Sensor-Druckflächen verstecken, bleibt relativ lang ein Rätsel. Immerhin: Im neuen Cayenne E-Hybrid kommt erstmals ein Headup-Display zum Einsatz! Leider nicht serienmässig, sondern gegen Aufpreis.

Auch beim Plug-in-Hybrid gibt es zwei mächtige Auspuffrohre.


Audi e-tron PUBLIREPORTAGE

Was E-Autos mit Popcorn zu tun haben Er ist professioneller Kaffeesatzleser: Der 50-jährige Lars Thomsen und seine Firma Future Matters schauen für Firmen und Organisationen in die Zukunft. Als einer der weltweit führenden Zukunftsforscher spürt er die kommenden Megatrends auf. Er ist überzeugt: «In 10 Jahren werden deutlich weniger Menschen ein eigenes Auto besitzen!» Neben dem nun beginnenden Siegeszug der Elektroautos freut er sich bereits auf die ersten Flugtaxis. Interview von Max Fischer, Fotos von Darrin Vanselow Lars Thomsen lässt sich am Auto-Salon in Genf den Audi e-tron GT Concept erklären. Das vollständige Interview kann auf www.e-hub.swiss nachgelesen werden.

Herr Thomsen, heute haben nur 3,2 % der neu zugelassenen Autos in der Schweiz einen Elektroantrieb. Bis 2022 sollen es 15 % sein. Ein Durchbruch sieht anders aus. Na ja, meist fängt eine neue Durchbruchs­ innovation zunächst klein an. 2008 hatten nur etwa 2 % aller Schweizer ein Smartphone. Kaum jemand kapierte, wozu das überhaupt sinnvoll sein sollte. Sie waren der Ansicht, Festnetztelefone und Handys wären ja vollkommen ausreichend. Und irgendwann … … konnte man leistungsfähige Computer so klein bauen, dass man sie in die Tasche stecken konnte. Also ein Umbruch in einer ganzen Branche. Ja, wenn eine Entwicklung plötzlich Fahrt aufnimmt und nicht mehr aufzuhalten ist. Wichtig ist, dass die neue Technologie einen nachhaltigen Mehrwert für die Menschen bietet, also das Leben besser, einfacher, sicherer und komfortabler macht, als dies zuvor der Fall war. Sie vergleichen das mit der Herstellung von Popcorn. Es dauert eine gewisse Zeit, bis die ersten Maiskörner im heissen Öl platzen. Man braucht Geduld, und einige zweifeln gar, dass irgendwann überhaupt etwas passiert. Aber wenn eine gewisse Temperaturschwelle

überschritten wird, dann geht alles plötzlich sehr schnell. Und das passiert jetzt auch in der Automobilindustrie? Genau. Jetzt kommen gleich mehrere Trends zusammen an Tipping Points. Die Batterien werden gleichzeitig billiger, energiedichter und langlebiger. Dazu kommen Skaleneffekte, die die Produktion von E-Fahrzeugen an den Punkt treiben, an dem sie günstiger und besser als in Leistung, Grösse und Reichweite vergleichbare Verbrenner-Fahrzeuge werden. Und die Betriebs- und Wartungskosten liegen deutlich darunter. Zudem haben sie in der Regel mehr «Kick» – und fahren sich wesentlich dynamischer und angenehmer als Verbrenner. Hinzu kommen immer schärfere Emissionsgesetze. Wann wird das exakt der Fall sein? In bereits zwei bis drei Jahren werden Konsumenten in einer Gesamtkostenbetrachtung für ein Elektroauto weniger zahlen müssen als für ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Und dann macht es für einen Hersteller kaum mehr Sinn, mittel- bis langfristig herkömmliche Autos zu produzieren. Ist der Elektroantrieb nur eine Zwischenlösung vor der Brennstoffzelle? Keineswegs. Elektrofahrzeuge können ihre

Energie entweder mittels einer Batterie oder Wasserstoff speichern, der dann in der Brennstoffzelle zu Strom gewandelt wird. Allerdings benötigen Wasserstoffautos wesentlich mehr Energie als Fahrzeuge mit Batterien. Und während das Laden von batterieelektrischen Fahrzeugen an praktisch jeder Steckdose funktioniert, ist der Aufbau einer Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur deutlich teurer. Nach unserer Analyse wird sich das Elektrofahrzeug in den Städten und Ballungszentren durchsetzen, und Wasserstoff-Anwendungen werden auf andere Nischen beschränkt bleiben. Steuern wir in Zukunft unsere Autos noch selber? Sicher nicht. (lacht) Selbstfahrende Autos machen das Fahren entspannter und erst noch viel sicherer. Aber hier reden wir von dem Zeitraum der kommenden 15 Jahre. Zunächst kommt in den Neuwagen eine Menge von Assistenzsystemen, die das Fahren einfacher, entspannter und sicherer für alle machen. Mehr und mehr wird man über die Jahre in der Lage sein, dem Auto das Fahren in gewissen Situationen zu überlassen. Und ab 2025 wird es dann erste autonome Fahrzeuge auch in der Schweiz geben, die einen – ohne Fahrer – von zu Hause abholen und zum Ziel bringen. Und wir müssen uns weder um das Fahren noch um die Parkplatzsuche Sorgen machen.

1/2019 aboutFLEET SPECIAL

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