UGANDA Perle Afrikas
2017
M AGA Z I N Murchison-Falls-N at ionalpark Im Reich der Silberrßcken – W andert ipps Schimpansenbesuch im Kibale N at ionalpark visituganda.de
G | TRACKING
SAFARI | BIKIN
Wenn wir auf der Fährte von Berggorillas durch den Tausend Jahre alten Bwindi Forest wandern, wir mit dem Fahrrad Zebras und Giraffen begegnen, wir neben der brodelnden Lava eines aktiven Vulkans unsere Zelte aufschlagen oder in unserem Zeltlager mitten in der Wildnis vom Getrampel der Elefanten und den Mahl- und Zupfgeräuschen der Flusspferde aufgeweckt werden dann sind das genau diese Abenteuer, die unsere Reisen nach Uganda so einzigartig machen. Uganda Trails LTD Entebbe - Uganda 5a, Nakiwogo Rd - Nakiwogo P.O. BOX 702
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H E R Z L ICH W I L L KOM M EN I N UGA N DA ,
» der Perle Afrikas «
MIT DIESEM BEINAMEN HAT WINSTON CHURCHILL UGANDA EINST GEADELT. UND DAS ZU RECHT.
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n den Ufern der großen tiefblauen Seen des Landes tummeln sich scharenweise Pelikane, Kormorane, Adler und Eisvögel, durch die weiten Grassavannen stolzieren langbeinige Giraffen. Scheue Dikdiks, Wasserböcke und Schuhschnabelstörche verstecken sich in den Sumpfgebieten, Uganda-Kobs lugen hinter Palmen hervor. Der mächtige Nil bahnt sich seinen Weg zum gigantischen Victoriasee, bevor er sich in tosender Gischt durch die enge Schlucht der Murchison-Wasserfälle zwängt. Elefanten, Flusspferde und Büffel lieben sein erfrischendes kühles Nass. Und auch adrenalinhungrige Wasserratten können nicht genug bekommen von den Stromschnellen der Weltklasse-Raftingtouren auf dem Weißen Nil.
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rotz aller landschaftlicher Reize bleibt in Uganda ein gewisser Pioniergeist erhalten. Fahrzeugkolonnen sind unbekannt, große Reisegruppen ebenso. Tatsächlich hat man viele zauberhafte Flecken für sich allein, den herzlichen Menschen in den Dörfern begegnet man mit einem Lächeln auf den Lippen.
eiter im Süden verdichtet sich die Vegetation zu saftig-grünem Regenwald, die Hügel heben sich zu Bergen an, nebelfeuchte Schwaden ziehen über den undurchdringlichen Bergwald des Bwindi-Nationalparks – Heimat der letzten Berggorillas der Erde. Bei einem Gorilla-Tracking tauchen Sie ein in das geheimnisvolle Reich unserer sanftmütigen Cousins. Die Zeit, die Sie mit den faszinierenden Menschenaffen verbringen dürfen, bleibt ein Leben lang unvergessen, denn die Berggorillas nehmen Sie vertrauensvoll in ihre Familien auf und lassen Sie an ihren Aktivitäten teilhaben – mitten in freier Wildbahn. m Kibale-Nationalpark geht es deutlich aufgeregter zu. Schon von Weitem sind die gellenden Rufe der Schimpansen zu hören, die munter in den Baumwipfeln turnen oder am Waldboden gemeinschaftlich ihrer Körperpflege nachgehen.
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och über all diesem Treiben thront einer, dessen Schneekappe fast immer im Verborgenen liegt – der »Wolkenkönig«. So wird das Ruwenzori-Massiv genannt, das aufgrund seiner einzigartigen Biodiversität von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Mit Sicherheit gehört das dicht bewachsene Gebirge, das in eisigen Bergspitzen gipfelt, zu den faszinierendsten Regionen unserer Erde.
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nd das ist es, was von diesem wunderbaren Land bleibt – ein Lächeln auf den Lippen.
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I N H A LT
Allgemein
© Uganda Tourism Board
HIGHLIGHTS 6 ÜBERSICHTSKARTE 8 GEHEIMTIPPS 10 MEINE PERSÖNLICHEN ERLEBNISSE – MITTENDRIN IM HERZEN VON AFRIKA 12 INFORMATIONEN 48 IMPRESSUM 50
N atur
Akt ivit äten
TOSENDE GISCHT IM MURCHISONFALLS-NATIONALPARK 17 EIN VERLASSENES PARADIES AM ENDE DER WELT – DER KIDEPO-NATIONALPARK 38 DER VICTORIASEE UND SEINE INSELN 46
JINJA– ACTIONMETROPOLE ZWISCHEN VICTORIASEE UND NIL 20 IM REICH DER SILBERRÜCKEN – BERGGORILLATRACKING IM BWINDI-NATIONALPARK 22 DIE VIER BESTEN WANDERUNGEN UND SPAZIERGÄNGE IM BWINDI-NATIONALPARK 25 DIE BELIEBTESTEN AKTIVITÄTEN IM LAKE-MBURONATIONALPARK 40
Tierwelt
GORILLA-FAMILIEN IM BWINDI-NATIONALPARK 26 DIE BERÜHMTEN BIG FIVE – IN UGANDA ZU HAUSE 28 UNTERWEGS ZUM KÖNIG DER TIERE – SAFARI IM QUEEN-ELIZABETH-NATIONALPARK BESUCH BEI UNSEREN HAARIGEN COUSINS – SCHIMPANSEN IM KIBALE-NATIONALPARK
Kultur
VOM SCHMUGGLER ZUM SAFARIKÖNIG – EINE AUSSERGEWÖHNLICHE GESCHICHTE DIE LEGENDE VON DER QUELLE DES NIL 14 DAS LAND DER 40 KÖNIGE 32 UGANDA / DEUTSCHLAND – EIN GANZ PERSÖNLICHER VERGLEICH 33 UNTERWEGS ZUM WOLKENKÖNIG – DAS RUWENZORI-GEBIRGE 34 UGANDISCHE REZEPTE 42 UGANDISCHES STAATSWAPPEN 50
INHALT 5
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© Jiro Ose
H IGH L IGH T S BWINDI-NATIONALPARK
KIBALE-NATIONALPARK
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m dichten Bergregenwald des Bwindi-Nationalparks leben sie zurückgezogen in einem der wenigen Wälder, die ihnen geblieben sind – die letzten Berggorillas unserer Erde. Dichtes Blattwerk, Flechten, Lianen und Bambuswald umgeben die Heimat der sanften Silberrücken. Bei einem BerggorillaTracking gehen Sie mit einem Ranger mitten hinein in die bewaldeten Berge des »undurchdringlichen« Bwindi. Für die Besucher beginnt eine spannende Suche, die über Stock und Stein und quer durch die üppige Vegetation führt, letztendlich aber im wohl bewegendsten Tiererlebnis der Welt gipfelt. Mit jedem Schritt auf der weichen Humus-Erde nähert man sich den majestätischen Tieren. Es raschelt im Gebüsch, ein tiefes Brummen ertönt. Der Guide schiebt die Zweige des Gebüschs zur Seite und plötzlich steht man den Berggorillas gegenüber. Angekommen. Eine volle Stunde bleibt nun, um die fast unwirkliche Szenerie aufzusaugen und für immer abzuspeichern. Mitten im Leben einer wild lebenden Gorilla-Familie – was für ein Privileg!
ief im Westen Ugandas – dort, wo die Ruwenzoris über den Wolken thronen, wo sich der nebelfeuchte Dunst über die saftigen Teeplantagen legt und einen bläulichen Schimmer hinterlässt – dort wohnen sie, unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen. Bei einem Schimpansen-Tracking gehört man zu denen, die dabei sein dürfen bei der direkten Begegnung mit diesen faszinierenden Geschöpfen. Wie ähnlich sie uns sind! Jeder hat wohl schon einmal gehört, dass sich unsere DNA zu 98 Prozent mit der der Schimpansen deckt, doch dass die Ähnlichkeit bis zu Gestik, Mimik und Sozialverhalten reicht, bleibt trotz allem überraschend. Ganz schnell meint man, die Charaktere zu erkennen, während man die aktiven Gesellen beobachtet. Ihre lauten Rufe, das wilde Umhertollen der Jungen, die Ermahnungen der Mütter, die gegenseitige Körperpflege auf dem Boden einer Lichtung. Für eine Stunde wird man in Kibale Teil einer großen Primatenfamilie.
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Quelle (4) © Uganda Tourism Board
Naturreisen Expeditionen Private Safaris
Uganda Die “Perle Afrikas” & Die Heimat der Berggorillas...
MURCHISON-FALLSNATIONALPARK
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is hierher, in den Nordwesten des Landes, folgt man dem Lauf des mächtigen Nil von seiner Quelle am Victoriasee. Borassuspalmen lieben die feucht-sumpfigen Ufer des gewaltigen Wasserstroms, der den Park in zwei Hälften teilt. Auch der seltene, bläulich gefiederte Schuhschnabelstorch, der Liebling der Ornithologen, versteckt sich hier. Wer sich mehr für Großwild begeistert, ist hier ebenso richtig. Gerade am Flussufer drängen sich Elefanten, Büffel, Flusspferde und Krokodile dicht an dicht, Pelikane und Reiher flattern über ihren Köpfen hinweg. Weiter flussaufwärts wird Afrikas wilde Kraft spürbar. Staunen Sie an den Murchison-Fällen über die gewaltigen Wassermassen des Nil, die sich durch eine sieben Meter enge Schlucht zwängen, bevor sie sich 43 Meter ins Tal ergießen.
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ffene Savanne und Buschland erwarten Sie hier, zwischen den letzten Ausläufern der sagenhaften Mondberge und den großen Seen des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Gigantische Wolfsmilchgewächse von zwei bis vier Metern Höhe machen den Norden des Parks unverwechselbar. Entdecken Sie ein scheues Dik-Dik im Gebüsch und beobachten Sie eine Herde Uganda-Kobs, die aufgeregt mit den Schwänzen wedeln. Elefanten, Büffel, Krokodile und Wasservögel bilden die Kulisse einer Bootssafari zwischen Albert- und Edward-See. Ein ganz anderes Landschaftsbild zeigt sich in Ishasha, im Süden des Parks. Die Wolfsmilchgewächse des Nordens werden ersetzt durch ausladende Feigenbäume, die imposant aus der Savanne ragen. Hier, in den starken Astgabeln, machen es sich Löwen gern gemütlich.
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RUANDA
ÜBER SIC HTSKAR T E 8
TANSANIA
VOM SCH MUG GL E R ZU M SA FA R I KÖN IG
Eine außergewöhnliche Geschichte Zwei Jahre vor Amos Wekesas Geburt hatte sich der Diktator Idi Amin an die Macht in Uganda geputscht. Er ernannte sich selbst zum Präsidenten auf Lebenszeit und unterdrückte die Bevölkerung gnadenlos. Sein Terror brachte ihm bald den Beinamen »Schlächter von Uganda« ein. »Die Zeit meiner Kindheit erlebte ich als äußerst hart. Irgendwie zu überleben, das war damals die tägliche Aufgabe für die meisten Ugander«,erinnert sich Amos an diese Zeit. »Meine Familie wohnte in der Nähe der Grenze zu Kenia. Arbeit gab es nicht und so versuchten wir, uns mit dem Schmuggeln von allem Möglichen über Wasser zu halten. Ich musste mit meinen sieben Jahren.«
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» ie Situation schien aussichtslos. Hin und wieder verdiente sich Amos zehn Dollar mit Putzen, die für einen Monat reichen mussten.«
»Um ehrlich zu sein, lebte ich von einem halben Dollar in der Woche«. Doch sein Schicksal begann sich zu verändern: Ihm wurde ein Job als Tourguide angeboten. »Ich kann mich noch sehr gut an diese erste Tour erinnern«, schmunzelt Amos, »Wir hatten ganze drei Touristen und 15 Tage Camping-Safari vor uns. Unsere Aufgaben bestanden darin, die Zelte aufbauen, Frühstück zubereiten und uns abends um das Feuer kümmern, bis der letzte Gast im Zelt war. Das konnte auch schon mal 3 Uhr nachts sein. Es war ein harter, kräftezehrender Job.«
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och Amos sah die kleine Chance, der Armut zu entfliehen, und arbeitete entschlossen weiter. 2001 schließlich entschied er sich, seine eigene Firma zu gründen: »Great Lake Safaris« war geboren. Es gab viele Zweifler: »Du bist nur ein Kind aus einer armen Familie. Du kannst kein Geschäft führen.« »Fast alle in meiner Umgebung gaben mir und meiner Firma keine Chance. Sie waren überzeugt, dass man ohne Hintergrundwissen scheitern würde. Doch tief
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in meinem Herzen wusste ich, dass ich es schaffen kann. Gott hat mir diese Chance gegeben, testet mich, und ich war fest entschlossen, erfolgreich zu werden und es allen zu zeigen.«
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eute, 15 Jahre später, kann Amos Wekesa stolz auf seine Entscheidung und seine »kleine« Firma sein.
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reat Lakes Safaris ist ist mittlerweile eine der drei wichtigsten SafariAgenturen Ugandas und beschäftigt 180 Mitarbeiter. »Nicht nur darauf bin ich stolz«, erhellt sich Amos Gesicht, »wir sind die erste Agentur, die Gästeunterkünfte direkt im Nationalpark gebaut hat.« »Unsere Arbeit der letzten 15 Jahre hat viele Ugander dazu inspiriert, etwas eigenes zu machen, etwas zu wagen. Sie sagen sich: Wenn Amos, der kleine Junge aus einer armen Familie, das schafft, können wir das auch. Das macht mich stolz.«
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Quelle (3) © Uganda Tourism Board
GE H E I M TI PPS LAKE-MBURONATIONALPARK
DER VICTORIASEE UND SEINE INSELN
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in kleiner, aber feiner Park. Hier bietet sich eine wunderbare Gelegenheit, die lange Fahrt von Entebbe zum Bwindi-Nationalpark zu unterbrechen. Doch der Park bietet noch viel mehr als nur eine angenehme Rast. Raus in die Natur heißt es hier. Bei einer Fußpirsch den Morgentau auf der Haut spüren. Das Zirpen der Zikaden hören und das entfernte Grunzen der Warzenschweine. Die Augen öffnen für die kleinen Wunder, die man niemals wahrnehmen würde, wenn man das Fahrzeug nicht verlässt. Wer etwas größere Runden ziehen möchte, steigt um auf den Drahtesel oder ein Reitpferd. Auch per Boot kann man sich den Tieren nähern. Pelikane und Eisvögel steigen flatternd vom Seeufer auf und vielleicht tauchen plötzlich die neugierigen Augen eines Flusspferdes aus dem stillen Wasser. Der Lake Mburo ist ein Paradies für alle, die aktiv werden wollen, um mehr zu erleben.
ie ein Binnenmeer breitet er sich zwischen Tansania, Uganda und Kenia aus – Afrikas größter See, der nach der britischen Königin Victoria benannt ist. Auf einer grünen Halbinsel liegt Entebbe, die weitläufige Nachbarin der geschäftigen Hauptstadt Kampala. Von hier starten Boote auf die nahe gelegenen Inseln. Schimpanseninsel wird eine davon genannt. Hier, auf Ngamba Island, hat das Jane-Goodall-Institut eine Waisenstation für Schimpansen aufgebaut. Etwas weiter entfernt liegen die Ssese-Inseln mit schönen Sandstränden und vereinzelten Hotels. Die Zehen im Sand, in der Hand ein gutes Buch – die Ssese-Inseln setzen ein wunderbares i-Tüpfelchen auf eine erlebnisreiche Ugandareise.
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JINJA
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ier, etwa 80 km nördlich von Kampala, liegt er, der Punkt, nach dem Afrikaforscher über Jahrhunderte gesucht hatten – die Quelle des Nil. Der Weiße Nil tritt aus dem Victoriasee aus und beginnt seine weite Reise bis Khartoum, wo er sich mit dem Blauen Nil vereint. Wo Wasser ist, da ist Leben – und das kann man in Jinja laut sagen. An allen Ecken warten Abenteuer auf die Wagemutigen und das Adrenalin kocht zwischen der Gischt des Nil und der Sonne Afrikas hoch. Zu Recht wird Jinja als die Actionhauptstadt Ostafrikas bezeichnet, denn von Wildwasser-Rafting über Stand-up-Paddling bis hin zu Bungee Jumping ist hier alles geboten. Wer es gemütlicher mag, der genießt in der entspannten Atmosphäre einer Hängematte den Ausblick auf den mächtigen Nil und kühlt die Hitze des Tages mit einem Nile Special-Bier.
RUWENZORIS
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aum ein Gebirge wirkt so unzugänglich wie die sogenannten »Mondberge« im äußersten Westen Ugandas. Das niederschlagsreiche Wetter in dieser abgelegenen Gegend lässt nur für wenige Wochen im Jahr Wanderungen zu. Echte Trekkingfans mit Abenteuergeist und alpiner Bergsteigererfahrung werden für ihre Mühen belohnt. Auch für Hobby-Botaniker ist dieses zentralafrikanische Gebirge ein wahres Paradies. Die märchenhafte, fantasievolle Welt aus Moospolstern, Bartflechten, zwischen Orchideen und Lobelien flatternden Schmetterlingen, verwunschenen kleinen Bächen und Teichen verzaubert Sie und entschädigt für alle Strapazen! Auf den letzten Höhenmetern auf dem Mount-Stanley-Massiv helfen Steigeisen und Eispickel über Schnee und Eis bis zum Margherita Peak (5109 m). Eine kontrastreichere Bergtour gibt es wohl kaum.
KIDEPO
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as Ende der Welt – es liegt nicht in Uganda, aber vom Kidepo-Nationalpark aus kann man es gefühlt schon ganz gut sehen. Der weit abgelegene Kidepo gilt zu Recht als einer der unberührtesten Nationalparks der Welt. Er ist ein Tierparadies, das seinesgleichen sucht, denn neben den klassischen ostafrikanischen Savannenbewohnern zwinkert hier auch schon die Fauna des Sudan über die nahe Grenze. Große und kleine Kudus leben neben Rothschildgiraffen, Wasserböcken, Elefanten und Löwen. Auch die Vegetation trägt schon die Züge der sudanesischen Trockensavanne. In den Bergen im Osten des Parks wohnen die Ik – ein Stamm, dessen unverfälschten echten Alltag man bei einem Besuch im Dorf miterleben kann: Respektvoll auf Augenhöhe taucht man ein in eine völlig andere Kultur und es bleiben unvergessliche Erfahrungen – ganz ohne touristischen Beigeschmack.
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G EHEIMTIPPS 11
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MEINE PE R SÖN L ICH EN E R L E BN ISSE
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» ns haben vor allem die vielen Flusspferde und Elefanten am Kazinga-Kanal, am Nil und am Ishasha-Fluss begeistert. Da gab es immer was zu sehen und die Jungtiere waren einfach zu drollig! Äußerst angenehm war das Reisen auch, weil im Vergleich zu anderen von uns besuchten Ländern kaum Safariautos unterwegs waren. Und die Ugander waren so freundlich! Die Herzlichkeit einer Familie, deren Farm wir besuchen durften, war beeindruckend.« – Claus und Gilda Linse
Mitt endrin im Herzeb von Afrika
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» ls begeisterter Bergsteiger hat es mich natürlich in die Ruwenzoris gezogen. Ein einmalig schönes Gebirge! Eigentlich kann man die Tour zum Margherita Peak mit keiner anderen vergleichen. Dicht bewachsener Bergwald, gigantische Lobelien und tolle Bergseen auf dem Weg zum schneebedeckten Gipfel – unglaublich. Dabei war die Tour eine echte Herausforderung. Steile Passagen, bemooste Steigleitern und dann mit Eispickel und in Seilschaft zum Gipfel. Ich bin auf jeden Fall voll auf meine Kosten gekommen.« – Tilo Greiner
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» ein persönliches Highlight waren natürlich die Berggorillas. Von einem Gorilla-Tracking hatte ich schon lange geträumt und nun ist der Traum in Erfüllung gegangen. Schon der Weg durch den Bwindi-Nationalpark hat mir sehr gut gefallen, es hatte wirklich etwas Abenteuerliches, über Wurzeln und dichtes Blattwerk bergauf zu steigen und sich dabei immer wieder an Lianen oder anderen Pflanzen festzuhalten. Und dann die Aufregung, als wir bei ‚unserer‘ Gorilla-Familie anlangten! Ich hatte fast den Eindruck, die Affen verstehen zu können.« – Daniela Seigert
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schneebedeckte gipfel im rwenzori-Mountainsnationalpark
Quelle (3) © Uganda Tourism Board
Berggorilla im bwindi-nationalpark
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Foto: Drifters Uganda Explorer
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DI E L EGEN DE VON DE R
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© Nile River Explorers
Wissen ist Macht und Beweise sind der Beleg für die Macht. Dieses Prinzip war wohl die Grundlage für die unermüdlichen Afrika-Expeditionen im 19. Jahrhundert. Allen voran war es die Londoner Geografische Gesellschaft, die die wichtigsten Entdeckungen auf dem schwarzen Kontinent für sich verbuchen wollte. Und was wäre prestigeträchtiger als die Tatsache, als erste Nation die Quellen des Nil erkundet zu haben, die seit Jahrhunderten im Ungewissen liegen.
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och immer wieder fanden sich die Abenteurer vor schier unüberwindlichen Hindernissen wieder. Undurchdringliches Dickicht, reißende Ströme, sengende Hitze, aufgebrachte Stammesfürsten, wilde Tiere, unbekannte Infektionen und nicht zuletzt die unermessliche Größe Afrikas dehnten die Expeditionen auf Monate und Jahre aus. So irrten die Afrikaforscher oft monatelang auf dem Kontinent umher – den Druck des britischen Geldgebers im Nacken und die Gefahren der Wildnis um sich. Die Liste der Expeditionsanführer liest sich wie ein »Who is Who« der Afrika-Abenteurer: Richard Francis Burton, John Hanning Speke, David Livingstone und Henry Morton Stanley – sie alle wurden zwischen 1857 und 1871 von den Briten beauftragt, die Quelle des Nil zu finden – und sie alle haben sie gefunden. Das glaubten jedenfalls alle zu ihrer Zeit. Als Burton und Speke 1857 nach achtmonatigen Strapazen den Tanganjikasee erreicht hatten, war Burton überzeugt, am Ziel angelangt zu sein. Doch die beiden waren sich keineswegs einig und so gingen sie von nun an getrennte Wege. Speke kehrte fünf Jahre später zurück nach Ostafrika. Eine entbehrungsreiche Expedition brachte ihn erneut von Sansibar an einen großen See – den Victoriasee, aus dessen nördlichem Ufer die heutigen Bujagalifälle austraten.
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m Jahr 1862 war sich Johan Hanning Speke sicher – die Nilfrage war gelöst, die Quellen am Nordufer des Victoriasees gefunden. Samuel Baker, ebenso ein weitgereister britischer Afrika-Abenteurer, brachte dagegen einen weiteren der großen Seen als Nilquelle ins Spiel – den Albertsee im Westen des heutigen Uganda. In England bezweifelte man beide Thesen und griff zur stärksten Forscherwaffe, die es seinerzeit gab – David Livingstone. Livingstone kannte den schwarzen Kontinent wie kein anderer. Er hatte auf seinen 20 Jahre umfassenden Expeditionen Dutzende Länder durchquert, Seen umwandert und Flussläufe verfolgt. Im Gegensatz zu Speke und Baker war er überzeugt, der Tanganjikasee sei die Quelle des Nil, und so führte ihn seine Reise in die Region zwischen Tansania, Sambia und dem Kongo. Seit 1869 hatte er allerdings kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben und so wurde im Jahr 1871 ein Reporter des New York Herald, Sir Henry Morton Stanley, nach Afrika gesandt, um die Entdeckerlegende zu finden, in die man jegliche Hoffnung gesetzt hatte.
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enry Morton Stanley traf den 58-Jährigen schließlich mit den berühmten Worten »Dr. Livingstone, nehme ich an?« geschwächt am Tanganjikasee an. Eine gemeinsame Forschungsreise begann, die für Livingstone nach zwei erfolglosen Jahren mit dem Tod endete. Seine These über den Tanganjikasee als Nilquelle hatte sich als haltlos erwiesen.
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och erst nach seinem Tod sollte Stanley durch eine Umsegelung des Victoriasees Spekes 13 Jahre alte Entdeckung untermauern können: der Quellfluss des Weißen Nil trat tatsächlich aus dem nördlichen Victoriasee aus. Doch diese späte Genugtuung sollte auch John Hanning Speke nicht mehr erleben, der elf Jahre zuvor gestorben war. Die Londoner Geografische Gesellschaft war besänftigt und zufrieden, doch die scheinbar unergründliche Legende um die Nilquellen lebt bis heute weiter. Schließlich ist der Victoriasee keine nie versiegende Quelle, sondern wird wiederum von einigen Flüssen gespeist. Dazu gehören der burundische Bach Luvironza, der über den Kagera-Fluss in den Victoriasee mündet, und der Rukarara-Fluss, der von Ruanda aus zu Afrikas größtem See hinabfließt. Doch zugegebenermaßen sieht Spekes Nilquelle am Victoriasee bei Weitem spektakulärer aus als die kleinen Bäche im zentralafrikanischen Hochland.
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ogar in unserem Jahrtausend noch machten sich Forscher auf, um ein afrikanisches Rinnsal zu finden, dessen Wasser über eine noch weitere Strecke mit dem Nildelta verbunden ist. Fest steht jedenfalls, dass das Wasser des Nil nicht nur Generationen von Forschern Lohn und Brot gesichert hat. Vor allem macht es mit seinen Seen und fruchtbaren Ufern das Leben Abertausender afrikanischer Familien möglich.
© Uganda Tourism Board
elefanten beim bad im nil
DER NIL IN UGANDA
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ast könnte man sagen, der Nil umrunde das Land einmal komplett. Jedenfalls beschreibt er zusätzlich zu diversen Flussschleifen innerhalb des Landes sowohl die südliche als auch die nördliche Grenze Ugandas. Als Kagera-Nil definiert er vom ruandischen Akagera-Nationalpark aus zunächst die Grenze zwischen Ruanda und Uganda in östlicher Richtung. Für ein kurzes Stelldichein fließt er durch den äußersten Nordwesten Tansanias, um wenig später auf ugandischer Seite in den Victoriasee einzumünden. Wie Speke bereits 1862 festgestellt hatte, tritt das Wasser an dessen Nordufer, nahe der lebendigen Kleinstadt Jinja, als Victorianil wieder aus dem gewaltigen See aus und stürzt über mehrere Fälle ins nördliche Tiefland Ugandas hinab.
Nördlich des Victoriasees passiert er auf seinem Weg in Richtung Westen den weitverzweigten Kyogasee. Eine gewaltige Schleife lenkt den Victorianil wieder nach Norden, wo er in den Murchison-Falls-Nationalpark eintritt. Hier wird der Verlauf vollends dramatisch. Durch eine felsige Schlucht von nur sieben Metern Breite stürzt sich der längste Fluss der Erde in tosender weißer Gischt in die Tiefe. Zielstrebig fließt der Victorianil nun zum westlich an den Murchison-Falls-Nationalpark angrenzenden Albertsee, den er nur 30 km weiter nördlich als Albertnil wieder verlässt. Dies war die Stelle, die Baker in den 1860er-Jahren als Nilquelle ausgemacht hatte. Eine letzte Kurve nach Osten bringt das Wasser des Albertnils über die südsudanesische Grenze bei Nimule. Im sudanesischen Khartoum vereinigt sich der sogenannte Weiße Nil mit dem in Äthiopien entsprungenen, wasserreichen Blauen Nil. Im südlichen Ägypten ist noch der Assuan-Staudamm zu passieren, bevor sich das über 6671 km transportierte Wasser über das weitverzweigte Nildelta ins Mittelmeer ergießt. Was für eine gewaltige Reise!
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im Murchison-FallsN at ionalpark Ugandas größter Nationalpark ist Afrika pur. Antilopenherden bevölkern die Grasflächen, in sumpfigen Gebieten durchwaten Sekretärsvögel und Marabus die durchweichte Erde, prächtige Borassuspalmen wachsen dem endlosen Himmel entgegen, die warme Sonne bricht durch den nebligen Dunst am Ufer des Nil und Krokodile und Elefanten genießen das kühlende Nass des mächtigen Stroms.
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enige Kilometer entfernt zwängen sich die gigantischen Wassermassen des 50 bis 100 Meter breiten Victorianil durch eine sieben Meter enge Felsschlucht und stürzen in einer tosenden weißen Gischt 43 Meter in die Tiefe.
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iese gewaltige Kulisse hatte sich Regisseur John Huston für seinen 1951 erschienenen Film »African Queen« ausgesucht. Der Hollywood-Streifen spielt zur Zeit des Ersten Weltkrieges in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. Katherine Hepburn und Humphrey Bogart schlagen sich dabei als draufgängerischer Abenteurer Charlie und biedere Missionarin Rose mit Charlies heruntergekommenem Dampfschiff »African Queen« bis zum Tanganjikasee durch. Zahlreiche Strapazen und Hindernisse müssen die beiden unterschiedlichen Charaktere meistern, um ihr Ziel zu erreichen: Sie wollen ein deutsches Kriegsschiff zum Kentern bringen – vor allem, um Roses von deutschen Soldaten getöteten Bruder zu rächen. Der Norden Ugandas zwischen Nilfällen und Albertsee schien Huston der perfekte Schauplatz für diese dramatischen Szenen zu sein. Der Oscar-gekrönte Film gibt einen wunderbaren Vorgeschmack auf die landschaftliche Schönheit des Murchison-Falls-Nationalparks, den man in Wirklichkeit ganz ohne Strapazen und Gefahren erleben kann.
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asser ist Leben und so überrascht es kaum, dass sich die Wildtiere dicht an dicht am lebenspendenden Nil drängen. Auf einem bequemen Dampfschiff gleitet man vorbei an Herden von Büffeln, vielen Krokodilen sowie großen und kleinen Elefantenfamilien, die sichtlich Freude am kühlen Nass haben. Farbenfrohe Sattelstörche, schillernde Eisvögel und Hunderte anderer Vogelarten leben ebenfalls hier, am Ufer des Victorianils. Stundenlang könnte man dem Treiben im seichten Wasser zusehen, doch die beeindruckenden Murchison-Fälle kommen näher und näher. Das Boot dreht in angemessener, respektvoller Entfernung um und schippert zurück zur Anlegestelle. Wer die kraftvollen Wassermassen ganz aus der Nähe erleben und das wunderschöne Nilufer ganz ohne Geräusche genießen möchte, kann das Boot verlassen und sich auf eine 45-minütige Wanderung begeben.
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in gut begehbarer, bergansteigender Trampelpfad führt durch die grüne Vegetation und immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf den legendären Nil und seine Wasserfälle. Ganz oben angekommen, findet man sich in einer feuchten Dunstwolke wieder, die durch die gewaltige Kraft der Wasserfälle nach oben aufgewirbelt wird. Das Donnern der Wassermassen lässt die Gespräche verstummen und schafft Raum für ein tiefes Staunen über die Gewalten der Natur.
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ie sanften Augen der Uganda-Kobs lugen neugierig hinter den markanten Borassuspalmen hervor, Giraffen staksen über die weiten Grasebenen. Nähert man sich dem sumpfigen Flussufer, sollte man gut Ausschau nach dem Schuhschnabelstorch halten, einem der seltensten Vögel, für den Murchison weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.
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im Murchison-FallsN at ionalpark
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anz in der Nähe der Wasserfälle liegt der Ort, der Ernest Hemingway im Januar 1954 fast zum Verhängnis geworden wäre. Der weltberühmte Autor, der sein Herz schon vor Jahren an Afrika verloren hatte, wollte seine Frau mit einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk überraschen: mit einer Reise an den Drehort des zuvor in die Kinos gekommenen Films »African Queen«. Von ihrer Lodge im Murchison-Falls-Nationalpark waren die beiden in der Cessna eines befreundeten Piloten aufgebrochen, um die gigantischen Wasserfälle, die sie im Film gesehen hatten, aus der Vogelperspektive zu betrachten. Wieder und wieder ließ Pilot Roy Marsh die Maschine über den Fällen kreisen, um die besten Filmaufnahmen zu ermöglichen. Doch die Cessna touchierte einen Telegrafenmasten und musste lädiert notgelandet werden. Die Meldung vom abgestürzten Hemingway verbreitete sich in Europa wie ein Lauffeuer. Hemingway selbst munterte währenddessen sich und seine Begleiter mit seinem liebsten Allheilmittel auf – einer Flasche Gin. Ein vorbeifahrendes Ausflugsschiff wurde tags darauf auf die drei Gestrandeten aufmerksam und brachte sie nach Butiaba am Albertsee. Hier trafen sie auf Reginald Cartwright, einen Buschpiloten. Er wollte den Schriftsteller und seine Frau nach Entebbe fliegen, wo die Presse bereits darauf wartete, die Legende Hemingway in Empfang zu nehmen. Doch so weit sollte es vorerst nicht kommen, das Schicksal nahm seinen Lauf. Wenige Sekunden nach einem rumpelnden Start von der provisorischen Flugpiste ging die Maschine in Flammen auf – die Insassen konnten sich im letzten Moment aus der Cessna retten. Ernest Hemingway werden die Murchison-Fälle immer in Erinnerung geblieben sein – auch wenn sein Filmmaterial gänzlich in den Flammen aufgegangen war.
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enige Monate nach seiner Ugandareise erhielt er den Literaturnobelpreis für die Novelle »Der alte Mann und das Meer«. Im Jahr 1999 erschien sein letztes Buch »Wahrheit im Morgenlicht«, das seine letzte große Safari in Afrika beschreibt, die ihn auch in die faszinierenden Landschaften Ugandas geführt hatte.
© Uganda Tourism Board
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J I N JA
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Act ionmetropole zwischen Victoriasee und N il
er im September nach Jinja kommt, kann in eines der hippsten Musikfestivals Afrikas eintauchen. Drei Tage lang schwimmt man mit auf der Welle von Musikpionieren aus ganz Afrika. Beim Festival Nyege Nyege tanzt man zu Maroccan Bass, Swahili Trap, Tuareg Rock, Arab Tech, Afro House und Tigrinian Blues. Auch zu anderen Erdteilen wird eine musikalische Brücke geschlagen. Südamerikanischer Cumbia ist ebenso zu hören wie nordamerikanischer Underground-Hiphop sowie europäische DJs, die Afrikas Seele in Rhythmen verwandeln. Das Festivalgelände liegt direkt am Ufer des Nil – umgeben von 16 000 qm saftig grünem Regenwald. Ein Team von Künstlern verwandelt das Gelände durch futuristische Skulpturen in eine außergewöhnliche Welt der Kreativen.
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u sechst sitzen wir nun auf dem weichen Rand des Raftingbootes – die Paddel fest in der Hand und die Ohren offen für die Kommandos unseres Guides. Ein wenig mulmig ist mir schon – trotz Helm und Schwimmweste, denn schließlich soll es hier, auf dem Weißen Nil nördlich des Victoriasees, die besten Stromschnellen der Welt geben. Das klang verlockend, doch nun bin ich vor allem für den Zuspruch an der Anlegestelle dankbar: William ist einer der Besten! William ist unser Raftingguide und tatsächlich hat er die Lage vollkommen im Griff. Doch dann sehe ich, warum diese Sportart auf Englisch »White Water Rafting« heißt. Vor uns scheint der Nil an Geschwindigkeit zu gewinnen, Wellen spritzen weiße Gischt und unter lautem Tosen geht es einen Wasserfall hinab. »Go, go, go, go!« ruft William und ich ziehe mein Paddel so kräftig durchs Wasser, wie es geht.
© Uganda Tourism Board
och auch an den 362 anderen Tagen des Jahres scheint alles an Jinja jung und ständig im Fluss zu sein: die Laid-back-Atmosphäre der Gästehäuser, die weitläufigen Gärten am Nilufer, das adrenalinverheißende Programmangebot und das junge, dynamische Hängematten-Flair der Umgebung.
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esonders junge Leute zieht es nach Jinja, und das ist nicht verwunderlich – steht die Stadt am Victoriasee doch als Synonym für Action und Abenteuer. Natürlich kann man auch eine gemütliche Bootsfahrt auf dem Victoriasee unternehmen. Wirklich Teil der lässigen Szene wird man aber erst beim Rafting auf dem spektakulären Nil.
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Das Boot gewinnt an Fahrt und wir steuern direkt auf die Stromschnelle zu. Wasser spritzt, die Gischt hüllt uns ein, lautes Tosen dringt durch meinen Helm, der Bug des Bootes hebt sich und bei der Landung auf der Wasseroberfläche bekomme ich einen ordentlichen Schwall Wasser ab. Unser Raft schießt über den Wasserfall hinab. Geschafft! Mein Adrenalinspiegel steigt, ich blinzle das Spritzwasser aus den Augen und es geht weiter. Den Oberkörper nach vorne gelehnt, gehen wir die nächste Stromschnelle an. Unser Boot tanzt auf dem weißen Schaum der Gischt und Williams peitschende Rufe lassen uns das Äußerste aus unseren Armen und Paddeln herausholen. Spätestens jetzt finde ich Gefallen an der Tour und kann es kaum erwarten, die Stromschnellen »Bad Place« und »Vengeance« kennenzulernen. Zwischen den Stromschnellen bleibt Zeit zum Verschnaufen. Hier wird der mächtige Nil wieder zum kraftvollen, aber ruhig dahinströmenden Fluss, der sich seinen Weg durch die tropische Landschaft bahnt Es geht vorbei an Fischerbooten und herrschaftlichen Villen am Nilhochufer. Immer wieder winken uns Kinder zu, die die reinste Freude daran haben, im warmen Wasser des Flusses zu planschen.
© Uganda Tourism Board
Naturbelassen – gemütlich – freundlich
Rwakobo Rock
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urück an Land merke ich, wie sich in den letzten Stunden ein strahlendes Lächeln in mein Gesicht geschlichen hat. Selten habe ich ein kühles Bier so genossen wie an diesem Abend. Mit Blick auf den Nil liege ich in der Hängematte meiner Lodge und kann mein Glück kaum fassen. Und tatsächlich ertappe ich mich beim Gedanken daran, es morgen auch mit einem Bungee Jump zu versuchen. Den Nervenkitzel oben auf dem Turm aushalten, alle Bedenken über Bord werfen, loslassen, schwerelos schweben und kopfüber dem weichen Wasser des Nil entgegenspringen. Spüren, wie das Adrenalin durch meinen Körper rauscht. Vielleicht gehe ich es aber auch gemütlich an und versuche mich lieber im Stand-up-Paddeln. Ein wenig Sonne erhaschen und die Ufer des Victoriasees erkunden – auch das wäre sehr nach meinem Geschmack. Und so lausche ich dem Rauschen des Nil und freue mich über den unglaublichen Sonnenuntergang am Horizont.
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I M R E ICH DE R SI L BE R RÜCK EN
Berggorilla-Tracking im BwindiN at ionalpark
»DIE FRAU, DIE EINSAM IM WALD LEBT« – SO WURDE SIE VON DEN EINHEIMISCHEN GENANNT. DIE MENSCHEN WAREN IHR FREMD, SIE ENTFERNTE SICH MEHR UND MEHR VON IHNEN UND SETZTE ALL IHRE ENERGIE EIN FÜR DIE BERGGORILLAS, DEREN ÜBERLEBEN IHRE EIGENE EXISTENZ ZU BEGRÜNDEN SCHIEN.
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ian Fossey gilt als eine der unzugänglichsten und schwierigsten, zugleich aber erfolgreichsten und faszinierendsten Tierforscher aller Zeiten. Sie begann ihre Forschung im Bwindi-Nationalpark und siedelte dann nach Ruanda über. Ihre Erkenntnisse über das Verhalten der Gorillas haben Menschen weltweit wachgerüttelt und ihnen die Augen geöffnet für die so nah mit uns verwandten Tiere. Ihr rücksichtsloses Engagement für die Menschenaffen hat Hunderten Gorillas das Leben gerettet. Zugleich wurde es ihr aber selbst zum Verhängnis. Im Jahr 1985 fand man Dian Fossey mit
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eingeschlagenem Schädel in ihrer Forschungsstation in Ruanda. Ob sie durch die Hand von Wilderern zu Tode kam oder ob sie diversen Amtsträgern zu unbequem wurde, ist bis heute ungeklärt. Ihre Ruhestätte hat sie neben dem gefunden, der ihr Herz unter allen Lebewesen am meisten bewegt hatte – ihrem geliebten Silberrücken Digit. Er war derjenige, mit dem sie ihre Forschung intensiviert hatte. Der sie in seine Familie aufnahm, ihr seine Jungen in den Schoß setzte und der sie die menschliche Welt um sie herum so sehr vergessen ließ, dass sie eins wurde mit dem Reich der Berggorillas.
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» mpenetrable Forest« wird er auch genannt, also »undurchdringlicher Wald«. Was für ein treffender Name für diesen Nationalpark, der von dichtem Blattwerk, Flechten, Lianen, Moosen und Bambuswald geprägt ist. Die Heimat der Silberrücken spannt sich von 1100 m bis auf 2600 m über steile, grüne Hänge hinauf. Flüsse winden sich durch den märchenhaften Wald und überall hört man die Stimmen des Urwalds. Sie gehören unter anderem Schimpansen, Pavianen, verschiedenen Meerkatzen und über 350 Vogelarten. Die berühmtesten Bewohner sind aber zweifelsohne die 400 Berggorillas, die den Wald ihre Heimat nennen.
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erggorillas würden normalerweise mit Drohgebärden auf menschliche Eindringlinge reagieren, doch Dian Fossey und ihre Nachfolger haben es über Jahrzehnte geschafft, einige der Primaten sanft an die Anwesenheit von Menschen zu gewöhnen, also zu habituieren. Nur dreizehn der im Park lebenden Gorillafamilien sind habituiert, zwölf davon können bei einem Tracking besucht werden. »Tracking«, also »aufspüren« nennt man einen solchen Tag, denn der Bwindi ist kein Zoo. Die Gorillas leben hier frei, deshalb ist man beim Gorilla-Tracking auf Spurenleser angewiesen, die die Fährten der Tiere, das Terrain und die Geräusche besser kennen als jeder andere. Per Funk verständigen sie sich, um die Besucher zum Aufenthaltsort der Gorillafamilie zu lotsen. Eine spannende Spurensuche im Urwald, deren Momentaufnahmen für immer im Gedächtnis verwurzelt bleiben.
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Was sind die Voraussetzungen für ein Gorilla-Tracking? • D ie Genehmigung für den Besuch der Berggorillas. Die sogenannten Gorilla-Permits werden von der Uganda Wildlife Authority ausgestellt. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit sollten Sie das Gorilla-Tracking ein halbes Jahr im Voraus buchen. • Sie müssen mindestens 15 Jahre alt sein. • Sie müssen am Tag des Gorilla-Trackings gesund und fit sein. Gorillas sind anfällig für Erkrankungen und so kann ihnen selbst ein harmloser Schnupfen zum Verhängnis werden. • Sie sollten über eine gute Kondition verfügen. Ein Gorilla-Tracking kann eine bis zu siebenstündige Wanderung in Höhenlagen um die 1600 bis 2200 m umfassen und dem Körper einiges an Kraft abverlangen. Es gibt aber auch einige Gorilla-Gruppen, die in deutlich kürzerer Zeit zu erreichen sind. • Sie sollten die passende Ausrüstung im Gepäck haben: langärmelige Kleidung, Gartenhandschuhe, lange Strümpfe, die sie als Schutz gegen Insekten über die Hose ziehen können, wasserdichte Wanderschuhe mit hohem Schaft, Regenjacke.
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Ein Rascheln im Gebüsch lässt Joseph ein wenig hangabwärts steigen. Auf sein Zeichen folgen wir ihm und unverzüglich zaubert sich von ganz allein ein Lächeln auf mein Gesicht. Zwei kleine Gorillajungen tollen hier über die Blätterdecke. Sie kullern übereinander, einer befreit sich, der andere stürzt hinterher und beiden scheint das Spiel einen Riesenspaß zu bereiten. Im Flüsterton nennt uns Joseph die Namen der Jungen und ich bin froh, dass wir vor dem Start zum Tracking bereits an der Zentrale der Nationalparkverwaltung mit ihm zusammensaßen und einiges über die Gorillafamilie erfahren haben, die wir besuchen dürfen: wer zur Familie gehört, was die einzelnen Mitglieder auszeichnet und wie alt sie sind. So ähnelt die tatsächliche Begegnung tatsächlich noch viel mehr einem Verwandtschaftsbesuch. Die Mutter der Jungen betritt die Szene auf der kleinen Lichtung und ihre Mimik lässt mich an meine eigene Mama denken. Sofort fühle ich mich ertappt, etwas getan zu haben, das ihr nicht gefällt – und muss schmunzeln. Im Laufe der nächsten 30 Minuten gibt es noch viele Momente, in denen mir die Ähnlichkeit zwischen Gorillas und Menschen ins Auge sticht. So genieße ich jeden Moment der Stunde, die ich mit »meiner« Gorillafamilie verbringen darf. Dieser Tag wird mich auf jeden Fall für den Rest meines Lebens bereichern.
ch klettere über Wurzeln und allerlei herabgefallenes Geäst. Der weiche Waldboden gibt unter meinen Stiefeln ein wenig nach, Moos bedeckt die Humusschicht, die sich über die steilen Hänge zieht. Unaufhörlich geht es nach oben, unserem Guide Joseph hinterher. Wie froh bin ich über meine groben Gartenhandschuhe, denn immer wieder gilt es sich festzuhalten an den Lianen und Nesseln. Von Zeit zu Zeit flattert ein schillernder Schmetterling aus dem Gebüsch auf oder ein Vogelkonzert beginnt in den Baumkronen hoch über uns. Die Gespräche in unserer Gruppe sind dagegen eher verstummt. Alle sind gespannt, konzentriert und es gibt so viel Spannendes zu hören und zu riechen. Ab und zu rauscht Josephs Funkgerät, doch plötzlich hält er inne und dreht sich zu uns um. »Legt eure Rucksäcke und Jacken hier ab und nehmt nur eure Kameras mit – wir sind da.« »Was – jetzt schon? Ich sehe gar nichts«, schießt es mir durch den Kopf, doch natürlich halte ich mich an die Anweisung des Guides. Nur ein paar Meter gehen wir noch, dann höre ich es – ein tiefes Brummen. Joseph schiebt einige Zweige zur Seite und mir rutscht das Herz in die Hose. Vor mir sitzt ein ausgewachsener Silberrücken mitten im Bambus und kaut genüsslich auf dem Zweig in seiner Hand. Sofort fingere ich nach meiner Kamera, doch da erinnere ich mich an den Rat unseres Guides und ich sauge zuallererst den Moment auf. Was für ein schönes Tier! Seine bernsteinfarbenen Augen blicken in unsere Richtung, aber unsere Anwesenheit scheint das Familienoberhaupt nicht weiter zu stören. Ganz in Ruhe kann ich nun einige Aufnahmen machen. Ich bemerke eine kleine Träne der Rührung auf der Wange meiner Freundin und das kann ich ihr beim besten Willen nicht verdenken. Es ist ein unglaublicher Moment.
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in gutes Stück habe ich mit dem Kauf des Gorilla-Permits auch zum Schutz dieser faszinierenden Geschöpfe beigetragen. Schließlich gehen 20 Prozent des Erlöses an die umliegenden Gemeinden. Wer finanzielle Vorteile durch die Gorillas genießt, ist auf jeden Fall weniger gewillt, Jagd auf sie zu machen.
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DI E V I E R BE S T EN WA N DE RU NGEN U N D SPA Z I E RGÄ NGE
im Bwindi-N at ionalpark MUZABAJIRO-RUNDWANDERWEG
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er 6 km lange Wanderweg führt rund um einen Hügel. Atemberaubende Ausblicke auf die Virungaberge, den Afrikanischen Grabenbruch und die sagen-
hafte Waldlandschaft des Bwindi-Nationalparks sind der Lohn für die dreistündige Wanderung. Unterwegs trifft man auf zahlreiche Vögel und mit etwas Glück auch den ein oder anderen Primaten.
DORFSPAZIERGANG IN BUHOMA/NKURINGO
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uf diesem dreistündigen Spaziergang lernen Sie das Leben in einem ugandischen Dorf kennen. Sie treffen einen traditionellen Heiler und erfahren von ihm mehr über die Heilwirkung verschiedener Pflanzen. Staunen sie über die Handwerkskunst der Schnitzer, Kerzenzieher und Schneider. Beim Besuch der Dorfschule können Sie mit einem Lehrer ins Gespräch kommen. Anschließend erfahren Sie mehr über die Geheimnisse des Bananenbiers. Oder haben Sie schon
einmal Bananengin probiert? Rund um Nkuringo ist ein ähnlicher Spaziergang möglich. Hier können Sie einem Schmied über die Schulter schauen, der Messer und Macheten herstellt, wie es schon seine Urgroßväter getan haben. Den Abend nach einem erlebnisreichen Gorilla-Tracking kann man in Nkuringo wunderbar bei einem Web- oder Kochkurs sowie einem traditionellen Tanzund Trommelworkshop ausklingen lassen. Die Einkünfte kommen der lokalen Gemeinschaft zugute.
IVY-RIVER-WANDERUNG
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ieser 14 km lange Wanderweg führt von Buhoma aus nach Nkuringo. Unterwegs im märchenhaften dichten Bergnebelwald entdecken Sie Riesenfarne, Moose, Flechten, viele verschiedene Affen- und Vogelarten, Schmetterlinge und lassen sich immer wieder begeistern von dem schönen Fluss, der sich durch
den Wald windet. Sie passieren zudem einen Ort namens Mukempunu (»Platz der Schweine«), an dem oft wilde Schweine anzutreffen sind. Während der sechs- bis siebenstündigen Wanderung bieten sich immer wieder fantastische Ausblicke auf die dicht bewaldeten Hügel des Bwindi und die zarten Nebelschwaden, die ihn durchziehen.
MUNYAGA-WASSERFALL-WANDERUNG
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iese dreistündige Wanderung führt Sie zunächst zum Munyaga-Fluss, der frei von Bilharziose ist und sich somit für ein erfrischendes Bad eignet. Der Weg folgt dem Flusslauf aufwärts, unterwegs durchqueren Sie herrlichen Regenwald,
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der von Baumfarnen, Orchideen, Epiphyten und Schmetterlingen geprägt ist. Das Bild des tropischen Regenwaldes wird nur noch durch einen Verbund dreier kristallklarer Wasserfälle übertroffen, die am Ende der Wanderung erreicht werden.
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G OR I L L A-FA M I L I EN I M BW I N DINATIONA L PA R K Die Gorillas sind uns Menschen so ähnlich, dass nicht nur ihre Mimik an unsere eigene erinnert, sondern auch manche Charakterzüge und Verhaltensweisen. Eifersucht, Macht, Freiheitsdrang, aber auch Harmonie und Zugehörigkeit – das kennen wir aus der eigenen Familie, zumindest aber aus diversen Seifenopern. Im Bwindi erlebt man live mit, wie eine solche Seifenoper unter Gorillas aussehen könnte.
Berggorillas leben in mehr oder weniger festen Gruppen, die in der Regel durch Verwandtschaft begründet sind. Ein dominantes Männchen – meist ein etwas älterer, sogenannter Silberrücken – führt die Gruppe an, weitere Männchen und Weibchen ordnen sich unter, zwischendrin tapsen drollige Gorillajungen. Im September 2016 kam das jüngste Gorilla-Baby des Bwindi-Nationalparks zur Welt – eine große Freude für Forscher, Besucher und vor allem die Familie des neuen Erdenbürgers. Erfahren Sie mehr über die Familien, die den Bwindi ihre Heimat nennen:
MUBARE-FAMILIE
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ie erste Gorilla-Familie, die in Bwindi habituiert wurde. Benannt ist sie nach den schönen Mubare-Hügeln im Nationalpark, an deren Hängen die Tiere zuerst gesichtet wurden. 18 Mitglieder hatte die Familie zeitweise, doch nicht zuletzt durch Kämpfe mit anderen Gorillagruppen verlor sie im Laufe eines Jahrzehnts 13 Mitglieder – unter anderem ihren Silberrücken Ruhondeza, der die Gruppe zusammengehalten hatte. Ohne starken Führer dezimierte sich die Familie stark. Im Jahr 2013 stießen ein dominanter Silberrücken und seine kleine Gorillagruppe von vier Tieren zu Mubara. Die heutigen 9 Mitglieder können von Buhoma aus besucht werden.
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HABINYANJA-FAMILIE
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iese Familie ist von Drama, Intrigen und Machtgelüsten geprägt. Als Sie 1999 habituiert wurde, war Mugurisi (alter Mann) das dominante Männchen. Nach seinem Tod kamen Machtstreitigkeiten zwischen seinen Söhnen auf. Zunächst teilten sich daher Rwansigazi (der jugendhafte Junge) und Mwirima (Dunkelheit) die Führung der Gruppe. Doch Rwansigazi liebte das Abenteuer und strich gerne weit in den Bergen umher, während Mwirima ein kleines Revier bevorzugte. So spaltete sich Mwirima letztlich im Jahr 2002 mit sieben Tieren ab und Rwansigazi führte die Habinyanja-Familie alleine. Unter den Weibchen der Gruppe hat Kisho eine Vormachtstellung. Auch Habinyanja ist eine sehr lange habituierte Gruppe, die von Buhoma aus besucht werden kann. Namensgebend ist ein Sumpf im Bwindi (Nyanja = Ort des Wassers), in dessen Nähe die Gruppe das erste Mal gesehen wurde. Die Gruppe besteht aus 19 Mitgliedern, davon sechs Babies und drei Jungen, hier ist also immer Action geboten. Allerdings hat das große Revier der Familie zur Folge, dass die Wanderung zu den Gorillas zu den längsten im Bwindi gehört (drei bis acht Stunden). Angeführt wird sie mittlerweile von Makara (Kohle), einem Bruder von Rwansigazi und Mwirima.
RUSHEGURA-FAMILIE
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ies ist die Gruppe, die sich 2002 unter dem Anführer Mwirima von der Habinyanja-Gruppe abgespalten hat. So wie ihr Anführer ein kleines Revier und kurze Wege bevorzugte, ist auch die restliche Familie sehr ruhig und entfernt sich nie weit von Buhoma. Sogar im Garten des Gorilla Forest Camps werden Familienmitglieder manchmal gesichtet. Bis 2010 war die Gruppe durch Mwirimas konstantes Bemühen um Wachstum und Sicherheit von den ursprünglich acht Mitgliedern auf 19 angewachsen. Im Jahr 2014 starb Mwirima und ein Schwarzrücken übernahm die Führung der Gruppe, die aktuell keinen Silberrücken, dafür aber einige Jungen und Babies umfasst. Benannt ist die Familie nach der Baumart »Ebishegura«, die im Revier der Gruppe häufig vorkommt. Ein relativ kurzer Anweg führt von Buhoma zur Rushegura-Familie.
BITUKURA-FAMILIE
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ie Habituierung dieser Gorilla-Gruppe wurde 2007 begonnen und ging sehr schnell voran. Da die Ranger der Familie bereits zuvor oft auf dem Weg zur Kyaguriro-Gruppe begegnet waren, konnte Bitukura schon 2008 für Gorilla-Trackings freigegeben werden. Der Name der Gruppe geht auf den Fluss zurück, an dessen Ufer die Gruppe zuerst gesichtet worden war. Bitukura ist eine sehr friedvolle, harmonische Familie mit wenigen Intrigen und Rangeleien – dafür sorgt Anführer Ndahura, der zweitjüngste Silberrücken der Gruppe. Die Verbindung zur nicht für Gorilla-Trackings freigegebenen Kyaguriro-Familie scheint sehr eng zu sein. Ranger berichten von gemeinsamen Zusammenkünften, die alle paar Wochen stattfinden. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass einzelne Tiere zwischen den beiden Familien wechseln. Im Jahr 2010 verließ das noch sehr junge Weibchen Twigukye Bitukura, dafür kamen zwei männliche Jungen dazu.
NKURINGO-FAMILIE
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Diese Gruppe ist ein Beispiel für zielführenden und nachhaltigen Artenschutz. In erster Linie wurde die Gruppe deswegen habituiert, weil sie die Äcker und Plantagen der umliegenden Dörfer regelmäßig plünderte. Der Ärger der Bauern über die zerstörerischen Gorillas sollte durch neu gewonnene Tourismus-Einnahmen gedämpft werden. Nach dem Tod des Silberrückens Nkuringo im Jahr 2008 hatte man Machtkämpfe zwischen den Silberrücken Safari und Rafiki erwartet, doch ohne allzu großen Widerstand übernahm Safari die Führung. 2008 war damit das große Jahr der Nkuringo-Gruppe. Ein neuer Anführer und mit den Zwillinge Katungi und Muhozi gleich zwei neue Gorilla-Babies. Die Freude wurde allerdings durch den Tod eines der beiden Babies im Jahr 2010 getrübt. Das Tracking zu dieser Gorilla-Gruppe gilt als das anstrengendste in Uganda, doch der Weg führt durch die spektakulären Landschaften im Süden des Bwindi. Der Weg ist das Ziel – im Fall von Nkuringo trifft dieses Sprichwort definitiv zu.
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DI E BE RÜ H M T EN BIG F I V E
In Uganda zu Hause DER BEGRIFF »BIG 5« STAMMT AUS DER ZEIT DER GROSSWILDJÄGER UND MEINT DIE FÜNF TIERE, DIE AM SCHWIERIGSTEN ZU ERLEGEN WAREN. ES HANDELT SICH UM ELEFANT, NASHORN, BÜFFEL, LÖWE UND LEOPARD. MIT DER GRÖSSE AN SICH HAT DER TITEL ALSO WENIG ZU TUN.
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ELEFANT
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ännliche Elefanten werden bis zu sieben Tonnen schwer. Um dieses Gewicht zu erhalten, fressen die Tiere täglich um die 250 Kilo Gräser, Wurzeln und Früchte. Dazu kommen ca. 150 Liter Wasser. Um diese enormen Mengen zu vertilgen, sind die Elefanten jeden Tag 16 bis 20 Stunden mit Fressen beschäftigt. Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen Stoßzähne, die bis zu drei Meter lang werden können. Die Stoßzähne der Elefantenkühe werden bei Weitem nicht so groß. Der Afrikanische Elefant hat im Vergleich zum Indischen Elefanten deutlich größere Ohren und eine höher gewölbte Stirn. Über die gut durchbluteten Ohren geben die Riesen der Savanne überschüssige Körperwärme ab.
LÖWE
BÜFFEL
mringt von Weibchen, die die Jungen versorgen und einem die erjagte Beute zu Füßen legen – was für ein Leben so ein Löwenmännchen hat! Doch weit gefehlt – während Löwinnen bis zu 20 Jahre alt werden und ihr Rudel nie verlassen, sterben Männchen meist schon mit sieben bis zwölf Jahren. Im Alter von zwei Jahren werden sie aus dem Rudel vertrieben, müssen sich selbst versorgen und sich einen Platz in einem Rudel blutig erkämpfen. Ohne Familienanschluss verhungern Männchen nicht selten, denn im Rudel jagen Löwen am erfolgreichsten. Hat ein Männchen ein Rudel erobert, tötet der neue Machthaber oft die Jungen des eigenen Geschlechts, um seine eigenen Gene weitergeben zu können. Schon wieder schlechte Karten für die Männchen! Dafür sind die Löwenmänner wie so oft schöner als ihre weiblichen Artgenossen. Dabei sieht eine wallende Löwenmähne nicht nur toll aus, sondern erlaubt auch Rückschlüsse auf Hormonhaushalt und Ernährungsstatus des Tieres. Je dunkler und länger die Mähne, umso gesünder ist das Männchen. Und umso anziehender für Weibchen, wie Studien beweisen.
er Kaffernbüffel ist in ganz Afrika verbreitet und beeindruckt mit seinem mächtigen Horn, das in der Mitte der Stirn zusammengewachsen ist. Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen Hörner, aber die männlichen Tiere können doppelt so viel auf die Waage bringen. Sein ausgeprägtes Horn wurde dem Büffel im letzten Jahrhundert oft zum Verhängnis.
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NASHORN
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is zu 10 000 Euro ist jedes Kilo seines Horns wert. Kein Wunder, dass das Tier unter Wilderern so begehrt ist wie kein anderes. Dabei besteht das Horn weder aus Gold noch aus Elfenbein, sondern vor allem aus Keratin. Und es ist in Asien als Medikament gegen Fieber und Schmerzen, aber auch als Aphrodisiakum bekannt. Diese Tatsache kostete im Laufe der letzten hundert Jahre 93 Prozent der afrikanischen Nashörner ihr Leben. Weiß, schwarz oder doch grau? Eigentlich sind alle Nashörner grau und doch unterscheidet man im englischen Sprachraum schwarze und weiße Rhinos. Ob ein Nashorn »black/schwarz« oder »white/weiß« ist, hat aber mit seiner Farbe nichts zu tun. Die Namen gehen auf die Form des Mauls zurück. »White« steht für »wide/weit« und damit für das Breitmaulnashorn. »Black« ist dagegen einfach die »andere« Art, also das Spitzmaulnashorn.
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LEOPARD
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eoparden sind klassische Einzelgänger. Männchen und Weibchen haben unterschiedlich große Territorien und kommen nur zur Paarung zusammen. In den acht bis neun fruchtbaren Tagen paaren sich die Großkatzen häufig und jagen auch zusammen. Sie sind Meister der Tarnung – obwohl sie so weit verbreitet sind, dass sie nicht als gefährdet gelten, bekommt man sie nur selten zu Gesicht. Meist entdeckt man sie auf einem ausladenden Ast, auf den sie sich mit ihrer Beute zurückgezogen haben, um sich vor Dieben zu schützen.
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U N T E RW EGS ZU M KÖN IG DE R TI E R E
Safari im Queen-Elizabet hN at ionalpark Großbritannien spielte in Ugandas Vergangenheit lange Zeit eine entscheidende Rolle als Kolonialmacht. Wenn man sich die ugandische Landkarte heute ansieht, könnte man meinen, die Unabhängigkeitserklärung von 1962 hätte es nicht gegeben, denn viele Seen, Flüsse und Naturschutzgebiete sind bis heute nach britischen Monarchen benannt. Edwardsee, Albertnil und Victoriasee findet man da und eben auch den Queen-Elizabeth-Nationalpark, der 1954 bei einem Besuch der britischen Königin zu ihren Ehren umbenannt wurde. Nach einer kurzen Zeit als »Ruwenzori-Nationalpark« in den 80er Jahren kehrte man sogar wieder zurück zum königlichen Namen. Warum auch nicht – es handelt sich schließlich auch um ein »königliches« Safarigebiet.
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uf der Reise hierher hat man die tiefgrünen Regenwaldgebiete und Teeplantagen hinter sich gelassen und ist über den Äquator auf die Südhalbkugel übergesetzt. Nun öffnet sich die Landschaft langsam in die offene Grassavanne, die so typisch ist für Ostafrika. Pirschfahrten mäandern zwischen den gigantischen Wolfsmilchgewächsen hindurch, die sich wie haushohe Kakteen in den Himmel recken.
och es warten weitere Abenteuer in diesem vielseitigen Nationalpark. Es ist eine staubige, vom Regen wellig gewordene Schotterpiste, die in den fernen Süden des Parks führt. Doch die weite Anreise lohnt sich, denn sie führt nach Ishasha – in die Heimat der baumkletternden Löwen. Es sind die Feigenbäume der Region, die die Könige der Tiere so gerne als Thron wählen. Die kräftigen, ausladenden Äste eignen sich zum einen hervorragend für die Mittagsruhe der schönen Raubkatzen. Andererseits bieten sie aber auch die wunderbare Möglichkeit, die Umgebung im Auge zu behalten und potenzielle Beute schon von Weitem zu erspähen. Nicht nur Löwen leben in dieser abgelegenen Region des Parks. Im Ishasha-Fluss wimmelt es nur so von Flusspferden. Sie aalen sich im Wasser, lassen sich treiben oder ziehen sich auf die kleinen Sandbänke zurück – ein idyllischer Anblick mitten im Grün der Blätterdecke, die den Fluss umgibt.
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mmer wieder zieht es den Blick auf die Wasserflächen im Nationalpark – den George- und den Edwardsee sowie den natürlichen Kazinga-Kanal, der die beiden verbindet. Auf einer Safari entdecken Sie scheue Dikdik-Pärchen im Unterholz, Warzenschweinfrischlinge zischen mit aufgestellten Schwänzchen hinter ihrer Mutter durchs Gras und Löwen räkeln sich auf massiven Felsbrocken. Wer schon einen Blick auf die tiefliegenden Ufer des Kazinga-Kanals werfen konnte, wartet mit Sicherheit voller Vorfreude auf die bevorstehende Bootssafari, denn hier versammelt sich alles, was in Afrikas Tierwelt Rang und Namen hat. Sobald das Passagierboot abgelegt hat, heißt es »Kameras gezückt«.
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er dagegen nicht den Weg nach Süden, sondern nach Osten einschlägt, gelangt zur Kyambura-Schlucht. Grund eines Besuches werden dabei in jedem Fall die hier lebenden Schimpansen sein. Das Tracking in Kyambura ist anstrengend, denn in der 40 Meter tiefen Schlucht des Baches schlägt einem feuchtheiße Luft entgegen und immer wieder sind umgestürzte Baumstämme, Wasserläufe und ähnliche Hindernisse zu überwinden. Im Gegensatz zum weitaus bekannteren und etablierteren Schimpansen-Park Kibale ist hier im QueenElizabeth-Nationalpark nur eine Schimpansenfamilie habituiert und die Sichtungswahrscheinlichkeit ist etwas geringer. Dafür kostet das Tracking auch nur ein Drittel des Kibale-Preises – für Kurzentschlossene und Abenteurer sicher eine Überlegung wert.
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leine Elefanten tollen durchs flache Wasser, Nilpferde bewegen sich scheinbar schwerfällig zum kühlenden Nass. Leichtfüßig wirken dagegen die Kormorane und Reiher, die zwischen den regungslos dösenden Krokodilen staksen. An der Mündung zum Edwardsee öffnet sich der Kanal fast wie zu einem Meer hin. Die Sonnenstrahlen tanzen auf der Wasseroberfläche und machen den Abschied von diesem glitzernden Tierparadies schwer.
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is ins 18. Jahrhundert bestand Uganda aus einem Flickenteppich aus kleinen unabhängigen Königreichen – jedes mit eigenen Traditionen, Tänzen und Sprachen. Nach und nach wurden die Pygmäen, die die Region einst als Jäger und Sammler bevölkerten, von zwei großen ethnischen Gruppen verdrängt: Den kargen Norden durchwanderten nilotische Nomaden, den fruchtbaren Süden bearbeiteten als Bauern lebende Bantustämme. Das Königreich Baganda, im Zentrum des heutigen Uganda ansässig, übernahm mehr und mehr die Führungsrolle unter den Stämmen und wurde so auch der wichtigste Gesprächspartner der britischen Kolonialherren. Ein Fünftel der heutigen Ugander zählt sich zu diesem Volk.
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a es in keinem der über 40 Stämme eine Schriftsprache gab, wurden Wissen und Weisheit seit jeher auf andere Art und Weise an nachfolgende Generationen überliefert. In Tänzen, Musik und erzählten Geschichten wurde traditionell festgehalten, was als wichtig erachtet wurde. Bis heute sind viele der Stammestraditionen erhalten. Wer das reiche kulturelle Erbe Ugandas erleben möchte, bekommt im Ndere-Zentrum in Kampala einen guten Einblick. In originalgetreuen ugandischen Tänzen und Liedern werden die unterschiedlichen Ethnien und Königreiche vorgestellt. Ein Moderator führt komödiantisch durch die Show, vermittelt Hintergrundwissen und unterhält sein Publikum mit lustigen Anekdoten aus dem Alltag der Ugander. Die Abendvorstellungen finden immer mittwochs, freitags und sonntags statt.
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ie Stammeskultur wird in Tänzen und Liedern bewahrt, im Alltag sind die meisten Ugander jedoch im westlichen Lebensstil angekommen. Nicht so die Ik, die ihre Heimat weitab jeglicher Zivilisation in den Bergen des Kidepo-Nationalparks haben. Um in die faszinierende Welt dieses Stammes einzutauchen, gilt es eine ganztägige Wanderung auf sich zu nehmen. Das Wissen der Ik um die Natur, ihre Traditionen, aber auch die Gelassenheit, die die Dorfbewohner ausstrahlen, ist einmalig. So sitzt man gerne abends gemeinsam am Lagerfeuer und genießt unter dem funkelnden Sternenzelt einen unvergesslichen Tag am Ende der Welt, wie wir sie kennen.
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m Bwindi-Nationalpark kann man den Batwa begegnen, den letzten Pygmäen, die einst ihr Leben als Jäger und Sammler im Regenwald bestritten. Heute haben sie es schwer mit ihrer Lebensweise, aber sie sind stolz darauf zu zeigen, wie sie einst jagten, Wasser schöpften, Feuer machten und im Wald überlebten.
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Quelle (4) © Uganda Tourism Board
Auch wenn die Namensgebung der Geografie Ugandas vornehmlich vom britischen Empire bestimmt wurde, ist die Kultur der alten ugandischen Königreiche im Bewusstsein der Einwohner verankert.
© Uganda Tourism Board
UGA N DA / DEU T SCH L A N D
ein ganz persönlicher Vergleich TONY MULINDE IST IN UGANDA GEBOREN UND AUFGEWACHSEN, HAT VIELE JAHRE ALS SAFARIGUIDE GEARBEITET UND VERBRINGT SEIT FAST ZEHN JAHREN IMMER WIEDER ZEIT IN DEUTSCHLAND. WIR HABEN IHN NACH SEINER EINSCHÄTZUNG ZU BEIDEN LÄNDERN GEFRAGT:
Was ist dir in Deutschland als Erstes aufgefallen? » Alles ist so ordentlich und gut organisiert. Jeder ist auf Pünktlichkeit bedacht und die Deutschen arbeiten sehr fleißig.« Was vermisst du an Uganda, wenn du in Deutschland bist? » Das Essen (Chapati, Ugali und HühnchenSauce), aber auch das Klima. Es kann in Uganda früh morgens regnen und wenig später schon über 30 °C warm sein.« Welche Eigenschaft der Ugander bringt dich zum Schmunzeln? » In Uganda wird gefeiert wie verrückt! Und die Ugander leben immer nur für den nächsten Tag.«
» Die Deutschen leben manchmal zu hektisch. Sie sollten vielleicht ein bisschen ‚pole pole’ (also langsam) sein. Wir leben schließlich nur einmal.« – Tony Mulinde Welche Region magst du in Uganda am liebsten? » Den Westen, denn dort sind die Landschaft und die Vegetation sehr abwechslungsreich. Kraterseen, Ruwenzori-Berge, Savanne und dichte Regenwälder liegen nicht weit voneinander entfernt.« KULT UR 33
Was ist dein Lieblingsessen in Uganda und was ist es in Deutschland? » Uganda: In Bananenblättern gekochte Hühnchensauce, gegessen mit Chapati oder Reis. Deutschland: Bratwurst mit Kartoffeln, aber auch euer guter Käse!« Welche ugandische Denkweise würdest du den Deutschen gerne nahebringen und andersherum? » Die Deutschen leben manchmal zu hektisch. Sie sollten vielleicht ein bisschen »pole pole« (also langsam) sein. Wir leben schließlich nur einmal. Die Ugander dagegen sollten etwas fleißiger arbeiten und mehr planen.«
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U N T E RW EGS ZU M WOL K EN KÖN IG
Das Ruwenzori-Gebirge Niemand weiß so genau, woher Ptolemäus das Wissen nahm, doch schon wenige Jahre nach Christi Geburt ließ er ein Bergmassiv in die Landkarten eintragen, aus dem seiner Überzeugung nach der mächtige Nil entsprang. »Mondberge« nannte er das gewaltige Gebirge, das fast 2000 Jahre lang für geografische Träumereien, aber auch für erfolglose Expeditionen ins Herz Afrikas sorgen sollte.
Nicht nur einmal kam es im Laufe der Jahrhunderte vor, dass das Gebirge einfach übersehen wurde. Emin Pascha und Gaetano Casati befanden sich 1886 und 1887 in unmittelbarer Nähe zu den Ruwenzoris, doch in ihren Aufzeichnungen kamen keine Berge vor. Wie kann das ein, fragt man sich – schließlich handelt es sich um das dritthöchste Gebirge Afrikas … Steht man selbst vor Ort, tief im Westen Ugandas, verwundert das allerdings kaum.
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» olkenkönig« nennen die Batoro den Berg und an den meisten Tagen macht er diesem Beinamen alle Ehre. Dichter Nebel legt sich über das Gebirge und verhüllt die unvergleichlich üppige Vegetation und auch die eisigen Gletscher, die ab 4800 m Höhe alles Leben bedecken. Zarte Nebelschwaden steigen auf aus den grünen Teeplantagen, die sich über Ugandas sanfte Hügellandschaft erstrecken. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Fuß des gigantischen Ruwenzori-Gebirges. Viele der legendären Entdecker sind namentlich in der Topografie des Massivs verewigt: Mt. Stanley, Mt. Speke, Mt. Emin, Mt. Baker. Der höchste Punkt des Gebirges aber ist nach der italienischen Königin des Erstbesteigers benannt: Luigi di Savoia nannte den Gipfel Margherita Peak (5109 m).
ie Besteigung des legendären Wolkenkönigs beginnt im geheimnisvoll vernebelten, feucht-tropischen Klima des Regenwaldes am Fuß des Berges. Kaum ein Gebirge wirkt so unzugänglich. Das niederschlagsreiche Wetter in dieser abgelegenen Gegend lässt nur für wenige Wochen im Jahr Wanderungen zu. In die Ruwenzoris zieht es daher weit gereiste, erfahrene Bergfreunde, um hier die Herausforderung zu suchen. Echte Trekkingfans mit Abenteuergeist und alpiner Bergsteigererfahrung werden für ihre Mühen belohnt. Auch für Hobby-Botaniker ist dieses zentralafrikanische Gebirge ein wahres Paradies.
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Quelle (3) © Uganda Tourism Board
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mmer wieder gilt es bemooste Holzleitern zu erklimmen und steile, dicht bewachsene Passagen zu meistern. Mit etwas Glück sind während der Wanderung Colobusaffen oder Chamäleons zu entdecken. Die Tour setzt sich durch die herrliche Bambuszone fort. Wanderer bahnen sich ihren Weg durch eine faszinierende, immer dichter bewachsene Landschaft. Lobelien, bizarr aussehende Riesensenezien, wilde Orchideen und teilweise bis zu 30 cm dicke Mooskissen säumen den Weg. Immer wieder sind sumpfig-morastiges Terrain und diverse Hochmoore zu passieren.
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icht überall gibt es ausgebaute Wege, doch die märchenhafte, fantasievolle Welt aus Moospolstern, knorrigen Bäumen, herabhängenden Bartflechten und vorüberflatternden Schmetterlingen, verwunschenen kleinen Bächen und Teichen verzaubert und entschädigt für alle Strapazen. Vorbei an malerischen, tiefschwarzen Gletscherseen verlassen Sie langsam die bewachsenen Regionen der Ruwenzoris. Den traumhaften Ausblick auf die Täler und Seen im Rücken und den ein oder anderen Pass in den Beinen gilt es nun, ein letztes Geröllfeld in Richtung Margherita Camp zu durchqueren.
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n der Gipfelregion des Mount-Stanley-Massivs angekommen, sind Sie im nächtlichen Aufstieg zunächst auf die Taschenlampen angewiesen. Steigeisen und Eispickel bohren sich in den gefrorenen Untergrund, Seilschaften sichern die Gruppe gegen Gletscherspalten. Steil geht es bergan und sehnsüchtig wartet man auf den Sonnenaufgang, der die Gemüter erwärmt und neuen Mut gibt. Eine fest montierte Leiter führt die letzten Höhenmeter zum Gipfel und nun ist es geschafft. Vom tropisch-feuchten Regenwald bis zu eisigen Gletschern verlangt der Wolkenkönig den Bergsteigern so einiges ab. Doch eine vergleichbar spannende Tour ist wohl weltweit nicht zu finden.
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er nicht ganz so ambitioniert oder erfahren ist, aber ein Gefühl für dieses einzigartige Fleckchen Erde gewinnen möchte, ist auf einer Tages- oder Zweitagestour richtig. Bis zum Beginn der Bambuszone und zurück schafft man es in zwei Tagen. In dieser Zeit bewegt man sich mittendrin im märchenhaften Bewuchs voller Kletterpflanzen und Moose und kann zwischen den steilen Passagen des Pfades die verwunschene Atmosphäre des Bergregenwaldes genießen – immer mit einem offenen Ohr für die gellenden Schreie der hier lebenden Primaten.
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19-tägige Gruppenreise durch Uganda ab € 3.295,- inkl. Flug Erleben Sie hautnahe Begegnungen mit den tierischen Bewohnern Ugandas. Mit dem faszinierenden Kidepo Valley Nationalpark haben wir 2017 ein bisher kaum besuchtes Tierparadies in unsere ohnehin schon abwechslungsreiche Safari aufgenommen.
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gal, wie lang man sich in den legendären, mystischen Mondbergen aufhält – eine Bergtour zum »Wolkenkönig« macht sehr eindrucksvoll klar, warum die UNESCO die Ruwenzori-Berge mit dem Prädikat »Weltnaturerbe« ausgezeichnet hat!
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BE SUCH BE I U NSE R EN H A A R IGEN COUSI NS
Schimpansen im Kibale-N at ionalpark
Schimpansen sind für uns Menschen schon immer Sympathieträger gewesen. In den 1930er und 1940er Jahren flimmerte Tarzans Schimpanse Cheetah als sein Begleiter über die Kinoleinwände. In den 1960er Jahren begeisterte die Serie »Daktari« die Fernsehzuschauer, allen voran die beiden heimlichen Stars: der schielende Löwe Clarence und die übermütige Schimpansin Judy, die die Handlung mit allerlei Schabernack spickte. Auch Bernhard Grzimek überraschte in seiner Artenschutz-Sendung »Ein Platz für Tiere« immer wieder mit einem Schimpansen, den er auf seinen Schultern herumklettern ließ.
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ast menschlich werden die Schimpansen in Film und Fernsehen dargestellt – schlau und gewieft, dabei aber verspielt wie ein kleines Kind. Und tatsächlich tragen Schimpansen jede Menge menschliche Züge. Ihre Gene stimmen zu 98,8 Prozent mit den unseren überein. Die Organe ähneln sich sehr, die meisten Gemeinsamkeiten liegen aber sogar im Gehirn. Beide Gehirne bestehen aus fünf Bereichen und ermöglichen räumliches Sehen. Der Umgang untereinander sowie mit dem Nachwuchs ist praktisch identisch. Eine ausgeprägte Mutter-Kind-Beziehung, ein deutlicher körperlicher und psychischer Wandel vom Kind zum Erwachsenen sowie Hierarchiekämpfe untereinander verbinden die schlauen Primaten und uns Menschen.
in sicheres und deutlich wahrnehmbares Zeichen für eine nahe Schimpansenfamilie sind die unverkennbar gellenden Schreie, die durch den Regenwald hallen. Nun heißt es Augen auf und Kameras gezückt. Die flinken Menschenaffen, die bis zu 1,70 Meter groß werden, sind hier ständig in Bewegung. Es kann mitunter eine Herausforderung sein, mit ihnen Schritt zu halten. Sie fühlen sich im bergigen Regenwald des Kibale richtig wohl und turnen gerne in den bis zu 50 Meter hohen Bäumen. Es ist faszinierend, wie sie etwa beim Termitenangeln von Werkzeug Gebrauch machen oder in schwindelerregenden Höhen artistengleich von Ast zu Ast hangeln. Etwas ruhiger geht es bei der Körperpflege am Waldboden zu.
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ei einem Schimpansen-Tracking in Uganda haben Sie die seltene Chance, den flinken Tieren in freier Wildbahn zu begegnen und ihnen beim Spielen, Fressen und bei der gegenseitigen Körperpflege zuzusehen. Viele Verhaltensweisen erleben Sie so hautnah mit. Manches lässt Sie vielleicht schmunzeln, immer wieder bringen die munteren Primaten Sie zum Lachen und in anderen Situationen fühlen sie sich vielleicht sogar in Ihrem eigenen Verhalten ertappt. Langsam steigt der Morgennebel aus den saftig-grünen Teeplantagen der Umgebung auf und taucht die Szenerie in einen verzauberten, bläulichen Schimmer, wenn Sie sich früh morgens auf den Weg zum Kibale-Nationalpark machen. Am Parkeingang treffen Sie den Ranger, der Sie mit ins Reich der Schimpansen nimmt. Die Regeln für das Tracking sind schnell erklärt, dann heißt es die Socken über die Hose gezogen und los geht die Wanderung durch den taufrischen Regenwald. Der Kibale-Nationalpark im Westen Ugandas beherbergt 1500 Schimpansen, von denen einige habituiert, also an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sind. Trotzdem sind es frei lebende Tiere, die sich nach eigenen Regeln im Wald bewegen. Unabdingbar ist es also, einen Fährtenleser dabei zu haben, der die Spuren der Schimpansen deuten kann – ihre verlassenen Nester, frische Fressspuren oder ihre Hinterlassenschaften.
chimpansen sind die einzigen Menschenaffen, die sowohl auf dem Boden leben, als auch in die Baumkronen klettern. So nehmen sie die gesamte Bühne des Kibale für sich ein und Sie als Besucher haben eine Stunde lang Zeit, die Affen in verschiedensten Situationen und Szenerien zu erleben. Zurück vom Schimpansen-Tracking könnten Sie sich zurücklehnen und die Eindrücke sacken lassen, doch die Region um Kibale bietet so viel mehr an landschaftlichem Reiz und biologischer Vielfalt. Da wären die nahe gelegenen Bigodi-Sümpfe – Heimat des Riesenturakos und Brutgebiet für unzählige Vogel- und Schmetterlingsarten. Hölzerne Stege führen 5 km lang mitten durch den dichten Papyrus und ermöglichen einen faszinierenden Einblick in ein ganz anderes Ökosystem.
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ine hundertfach gewundene Schotterstraße führt von Kibale aus in eine wahrhaft idyllische Region, nach Kasenda. Die hügelige, fruchtbare Gegend ist übersät von bildschönen Seen, die tiefblau bis grünschwarz schimmern. Eine Reihe von Wanderwegen führt zu Aussichtspunkten, an steilen Feldern vorbei und durch Waldstücke hindurch und lässt erahnen, mit welchem Vogelreichtum die Gegend gesegnet ist. Zweimal die Woche ist Markttag in Rwaihamba und die Bewohner der nahe gelegenen Stadt Fort Portal zieht es in das kleine Dorf inmitten der Seenlandschaft. Wer an diesen Tagen früh morgens hier ist und nicht bei den Schimpansen, findet sich mittendrin in einem typischen dörflichen Wochenmarkt.
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E I N V E R L A SSEN E S PA R A DI E S A M EN DE DE R W E LT
Der Kidepo-N at ionalpark Im September, wenn die Regenfälle seltener werden, bereiten sich die Tiere des Kidepo-Nationalparks wie jedes Jahr auf eine kleine Wanderschaft vor. Im Kidepo-Tal, das in der langen Regenzeit gute Weidegründe zu bieten hat, werden die saftigen Gräser weniger. Die Schatten der nahe aufragenden Bergzüge fallen mehr und mehr auf bräunliche Ebenen.
Die Anfahrt mit dem Auto nimmt gut und gerne zwei bis drei Tage in Anspruch und so entscheiden sich die meisten Gäste für eine komfortable Fly-in-Safari. Nur zehn Cottages umfasst die einzige Lodge im Nationalpark und so hat man die Wildnis tatsächlich so gut wie für sich. Ein unglaublicher Vorteil! Es gibt keine Autokolonnen, die eine Löwenfamilie umzingeln. Keine Touristengruppen, die lärmend an der Hotelbar einfallen. Nur die Weite der Savanne und die Anmut der afrikanischen Wildtiere. Und mittendrin eine liebevoll geführte Lodge, die zur Heimat wird. Wer echten Abenteurergeist mitbringt, den wird es zu Fuß in die Savanne verschlagen. In Begleitung eines kundigen Guides geht man auf die Suche nach den kleinen Wundern der Natur.
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uch der Kidepo-Fluss, der das fruchtbare Tal vor Jahrtausenden geformt hat, führt immer weniger Wasser, bevor er gegen Oktober ganz versiegt. Eine halbwüstenähnliche Landschaft prägt den entlegenen Nationalpark im äußersten Norden des Landes. Im Apoka Camp laufen gleichzeitig die letzten Vorbereitungen für die bevorstehende Saison. Renovierungsarbeiten werden abgeschlossen, Vorräte angelegt, Gartenanlagen auf Vordermann gebracht. Das elegante Safaricamp liegt im benachbarten Tal, in dessen Sohle der Narus-Fluss fließt. In der Trockenzeit ziehen sich die Tiere hierher zurück, denn die Region um den Narus-Fluss ist auch in der Dürrezeit nie ganz ausgetrocknet.
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uf leisen Sohlen begibt man sich früh morgens auf Spurensuche. Fleißige kleine Tiere gibt es am Boden und im Gebüsch zu entdecken und ganz ohne Motorengeräusche wird ein jeder achtsam für den Zauber der afrikanischen Wildnis. Noch ein wenig weiter ist der Weg zu den Ik, einem Stamm, der die östlichen Berge des Kidepo sein Zuhause nennt. In einem der Dörfer angekommen, wird umgehend klar – hier ist man in eine ganz andere Welt gelangt und sie ist tatsächlich echt und unverfälscht.
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erade die Sümpfe und Tümpel im Narus-Tal locken die durstigen Tiere an. Was für ein Glück für die Gäste des Apoka Camps – können sie doch im direkten Umfeld ihrer Lodge die gesamte Vielfalt an Großwild sehen, die der entlegene Kidepo-Nationalpark zu bieten hat. Der Park ist ein Tierparadies, das seinesgleichen sucht – sein Artenspektrum ist immens. Viele Wildtiere kommen nur hier vor, darunter Löffelhunde, Erdwölfe und Dikdiks. Die seltenen Rothschildgiraffen bevölkern die Flussebenen, auch Elenantilopen leben in Kidepo. Bei Besuchern sind aber vor allem die Löwen, Elefanten, Zebras, Büffel und Wasserböcke beliebt.
Als Besucher wird man vom Stamm der Ik willkommen geheißen und taucht ein in einen Alltag, der unserem nicht ferner sein könnte.
Das Ende der Welt – es liegt nicht in Uganda, aber vom Kidepo-Nationalpark aus kann man es gefühlt schon ganz gut sehen. Die weit abgelegene Region gilt zu Recht als einer der unberührtesten Nationalparks der Welt.
Am Lagerfeuer sitzt man abends im Dorf zusammen und genießt die Atmosphäre, die ein Leben lang nicht in Vergessenheit gerät. Vom Lagerfeuer folgt der Blick den aufsteigenden Funken und verliert sich im endlosen Firmament der funkelnden Sterne. Was für eine Erfahrung, an diesem ganz anderen Ende der Welt angelangt zu sein.
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Uganda
Erlebnisreisen • Schimpansen & Gorillas • Safaritouren • Trekkingreisen • Besteigung von Ruwenzori und Mount Elgon
Quelle © Uganda Tourism Board
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DI E BE L I E BT E S T EN A KTI V I TÄT EN I M L A K E-M BU RONATIONA L PA R K DER LAKE-MBURO-NATIONALPARK IST EINE WUNDERBARE MÖGLICHKEIT, DIE LANGE FAHRT VOM BWINDI-NATIONALPARK NACH ENTEBBE ZU UNTERBRECHEN. DOCH NOCH VIEL MEHR ALS DAS: DIESER KLEINE NATIONALPARK IST DER BESTE ORT IN UGANDA FÜR EINE AKTIVE SAFARI. DIE BEGEGNUNG MIT LÖWEN BRAUCHT MAN DABEI NICHT ZU BEFÜRCHTEN, DOCH ÜBERRASCHENDE BEGEGNUNGEN MIT FLUSSPFERDEN SIND NICHT AUSGESCHLOSSEN.
Fußsafari
EMPFOHLENEN AKTIVITÄTEN IM PARK:
Im Kleinen liegt der Zauber. Mit einem Guide machen Sie sich am Morgen auf, um auf Spurensuche zu gehen und mehr über Flora und Fauna des Nationalparks zu erfahren. Die sanfte Morgensonne taucht die Szenerie dabei in ein märchenhaftes, verträumtes Licht. Bei diesem intensiven Naturerlebnis entdecken Sie die ganz kleinen Bewohner Afrikas und beobachten die größeren Wildtiere einmal ganz ohne lärmende Motoren. So wird jeder Moment zu etwas ganz Besonderem.
Fahrradsafari
Der meist flache Nationalpark eignet sich hervorragend für eine gemütliche Safari auf dem Drahtesel. Im ganz eigenen Tempo erkundet man so die Region und beobachtet Zebras, Impalas, Topis und andere Antilopenarten. Raubkatzen braucht man nicht zu fürchten, diese sind allesamt dem Bevölkerungsdruck der umliegenden Gemeinden zum Opfer gefallen. Die vielen kleinen Seen sind Kulisse für die Antilopen- und Büffelherden.
Bootssafari
Die größte Wasserfläche im Nationalpark, der Mburo-See, bietet sich für einen Ausflug per Boot an. Für eine Vielzahl von Wasservögeln hält der See Nahrung und Lebensraum bereit. Das markante weiße Kopfgefieder des Schreiseeadlers sticht immer wieder aus der Uferböschung hervor und auch die rotschwarz-gelben Schnäbel der Sattelstörche sind ein häufiger Anblick. Sogar der seltene Schuhschnabelstorch lässt sich hin und wieder am Ufer blicken. Doch nicht nur Ornithologen kommen bei der Bootssafari auf ihre Kosten. Halten Sie Ausschau nach einem neugierigen Augenpaar, das aus dem Wasser blitzt. Vielleicht werden Sie kurze Zeit später Zeuge eines gähnenden Flusspferdes. Die hier heimischen Krokodile dösen meist am Seeufer.
Reitsafari
Man muss kein Dressurreiter sein, um den Mburo-See und seine Wildtiere auf dem Pferderücken erkunden zu können. Man sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen, denn hoch zu Ross hat man einen guten Ausblick auf die idyllische Landschaft aus Seen, Grasland und kleinen Felskuppen. Die Wildtiere rund um den Nationalpark sind an die Nutztiere der Menschen gewöhnt. Nicht selten sieht man Ankole-Langhornrinder und Zebras zusammen grasen.
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UGA N DISCH E
Rezepte
Rolex
LUWOMBO
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s ist das Jahr 1887, als der Chefkoch des Baganda-Königs Mwanga Geschichte schreibt. Es ist die Geburtsstunde des königlichen Gerichtes Luwombo. Luwombo besteht aus Kartoffeln, Champignons, Tomaten, geräuchertem Fisch, Erdnusssauce und Ziegenfleisch. Oder Huhn. Oder Rind. Entscheidend ist, dass das alles in ein Bananenblatt gewickelt und als Päckchen gegart wird. Das Bananenblatt ist es, das dem Luwombo das einzigartige Aroma verleiht. Besonders intensiv entfaltet sich der Geschmack, wenn das Bananenblatt vorher auf eine ganz spezielle Art geräuchert wird. Doch auch wenn echte ugandische Mamas wohl nur ein Schmunzeln für die europäische Variante übrig haben: wer keine echten Bananenblätter zur Hand hat, wird trotz aller Einbußen auf Alufolie oder Backpapier zurückgreifen müssen. Einst eine Spezialität für Könige, ist Luwombo heute bei allen Ugandern beliebt und wird zu besonderen Festtagen serviert.
sambusas
KATOGO
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atoke wird aus Kochbananen gekocht – dem wichtigsten Grundnahrungsmittel in Uganda. Kochbananen werden als Brei, gekocht oder frittiert serviert. Dazu gibt es meistens Bohnen oder ein gulaschähnlich zubereitetes Fleischgericht.
900 g H ühnerbrust in Streifen geschnitten 1 Tasse g esalzene Erdnüsse fein gemahlen 2 Zwiebeln, halbiert und in Halbringe geschnitten 1 Tasse geschnittene Champignons 4 Tomaten, klein geschnitten 1 Brühwürfel 1 geräucherter Fisch (optional) 3 Kochbananen, geschält und in 2-3 cm breite Stücke geschnitten Salz und Pfeffer Backpapier, Alufolie oder Bananenblätter (im Online-Handel oder in gut sortierten Asialäden)
Matoke:
5–8 Kochbananen, je nach Größe Salz und Pfeffer 1 Handvoll Erdnüsse (im Mörser zu Brei zerstampft)
Sauce:
300 g Ziegen-, Rind- oder Hühnerfleisch 3 EL Speiseöl 1 große Zwiebel, grob zerkleinert Pfeffer und Currypulver 2 Chilischoten, gehackt Brühwürfel zum Abschmecken
Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch anbraten. Fleisch herausnehmen, etwas Öl hinzugeben und die Zwiebeln anbräunen. Champignons dazugeben und fünf Minuten anbraten. Tomaten, Erdnüsse, Fisch, Brühwürfel, Salz und Pfeffer hinzugeben. Die Bananenblätter in Wasser tauchen, die mittlere Rippe herausschneiden und die Ende abschneiden, sodass Rechtecke entstehen. Ein wenig Fleisch, Sauce und zwei bis drei Bananenstücke in die Mitte des Blattes geben. Zwei gegenüberliegende Seiten des Blattes nach oben klappen, die anderen beiden Seiten darüberlegen, sodass alles gut verpackt ist. Das Päckchen nun mit Küchengarn zusammenbinden. So viele Päckchen fertigen, bis alle Zutaten aufgebraucht sind. In einen Dampfgarer geben oder ein hohes Gitter in einen Topf stellen und den Boden des Topfes mit Wasser auffüllen und zum Köcheln bringen. In beiden Fällen eine Stunde dämpfen. Alternativ kann die Kochbanane auch separat weich gekocht und vor dem Servieren zerstampft werden.
Für das Matoke die Bananen quer halbieren und schälen. In fingerdicke Scheiben schneiden und mit den Erdnüssen in Salzwasser kochen – die Bananen müssen nicht bedeckt sein. Den Pfeffer zugeben, für 10 bis 20 Minuten kochen und dabei öfters umrühren. Es sollte ein Brei entstehen, im Zweifel mit einem Kartoffelstampfer o.Ä. nachhelfen. Das Fleisch in 3 cm große Würfel schneiden und mit der Zwiebel kräftig im Öl anbraten. Mit Wasser oder Fleischbrühe ablöschen. Chilis und Currypulver hinzufügen. Aufkochen und ca. 45 min köcheln lassen. Mit Pfeffer und eventuell Instant-Brühe abschmecken. Matoke und Fleischsauce zusammen servieren.
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SÜSSKARTOFFELN MIT ERDNUSSSAUCE /
AFRIKANISCHES HUHN
3 große Süßkartoffeln 1 Paprika, in grobe Würfel geschnitten 2 Zwiebeln, in Ringe geschnitten 4 Tomaten, gewürfelt 200 g Erdnüsse 1 TL Currypulver Salz, Pfeffer und Öl
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gibt sie zum Schluss wieder in die Sauce.
SAMBUSAS
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iese würzigen Teigtaschen sind Ugandas Straßensnack schlechthin. Ursprünglich von den vielen indischen Einwanderern mitgebracht,
1/3 Bund Schnittlauch Salz, Chili Öl 280 g Mehl 125 ml Wasser
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ls Alternative zu Mehl und Wasser kann man fertigen Frühlingsrollenteig verwenden. Dieser kann mit einer Mischung aus etwas Mehl und Wasser zusammengeklebt werden. Den Reis laut Anleitung garen. Den Schnittlauch waschen und in Röllchen schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen, das Gemüse (und gegebenenfalls das Fleisch) etwa sieben Minuten lang anbraten, mit Salz und Chili würzen. Gegebenenfalls den gekochten Reis untermischen. Mehl, Wasser und Salz zu KULT UR 44
Optional: 800 g Hähnchenteile Die Süßkartoffeln schälen und in große Würfel schneiden. In 15 Minuten in Salzwasser weich kochen. Zwiebeln in einer Pfanne mit Öl anbraten. Pfeffer und Curry hinzufügen, anschließend auch Tomaten, Paprika, 200 ml Wasser und Salz hinzufügen. Köcheln lassen und immer wieder umrühren. Erdnusskerne fein mahlen und zusammen mit 500 ml Wasser aufkochen. Bei mittlerer Hitze zehn Minuten lang kochen lassen. Nun das Gemüse unter die Erdnusssauce mischen und abschmecken. Zusammen mit den Süßkartoffelwürfeln servieren. Wer möchte, brät noch vor den Zwiebeln die Hähnchenteile in der Pfanne an und
erfreuen sie sich größter Beliebtheit als kleine Zwischendurchmahlzeit. Man kann sie mit den verschiedensten Füllungen zubereiten.
150 g Reis oder 200 g Hackfleisch 1 kleine Zwiebeln, fein gehackt 1 Karotte, klein gewürfelt
einem glatten Teig kneten, 15 Minuten ruhen lassen, in 15 gleiche Stücke teilen, jedes davon zu einem Kreis mit 15 cm Durchmesser ausrollen, mit Öl bepinseln und übereinanderstapeln. Eine Pfanne erwärmen, den Fladenstapel in die Pfanne legen, mit der flachen Hand darauf drücken, sodass sich der Durchmesser vergrößert und nach ca. drei Minuten den ganzen Stapel umdrehen. Das oberste Fladenstück wegnehmen, den Stapel wieder umdrehen und backen. Wiederholen, bis alle Fladen gebacken sind. Danach jeden Fladen vierteln. Die Fladen (oder die fertigen Frühlingsrollenteigblätter) zu einer Schultüte aufrollen, diese mit ca. 1 EL der Reismischung füllen und die Enden durch Andrücken verschließen. Die Taschen bei mittlerer Hitze
ca. 8 Minuten goldbraun frittieren. Beim Ausbacken in einer Pfanne viel Öl verwenden und auch die Oberseite der Teigtaschen immer wieder mit Öl benetzen.
ROLEX
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in bekannter Name, doch bei Straßenhändlern, die dies anpreisen, braucht man nicht auf Schmugglerware zu tippen. Rolex ist einer der beliebtesten Snacks in Uganda. Genau genommen handelt es sich um »Rolled eggs«, also eine gerollte Eierspeise, doch in Kampalas
Straßen geht es manchmal hektisch zu und die Zeit für eine exakte Aussprache reicht selten. So hat sich der Name Rolex etabliert.
2 Eier 1 Chapati bzw. Tortilla-Fladen
Magisch!
Safaris – reiten, laufen, fahren im Jeep, per Boot, per Mountain Bike. Leoparden, Giraffen, Zebras, Elands, Impalas, Büffel, Bushbabies …
1 Handvoll klein geschnittener Weißkohl 3-4 Tomatenscheiben Salz und Öl Eier aufschlagen, Salz hinzugeben und mit einer Gabel verrühren. Öl in einer Pfanne erhitzen und das Ei gleichmäßig in der Pfanne verteilen. Wenn die Oberfläche fest wird, umdrehen und auch von der anderen Seite backen. Den Eierfladen hochheben und das Chapati darunterlegen und für ein paar Sekunden zusammen erhitzen. Beides zusammen aus der Pfanne nehmen. Kohl und Tomaten auf einer Hälfte des Eierfladens verteilen, mit Salz bestreuen. Die freie Seite über die Füllung klappen, im 90°-Winkel nochmals auffalten und um die Mitte aufrollen. Nach Belieben kann man der Füllung auch Paprikawürfel oder Zwiebeln zugeben.
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DE R V IC TOR I A SE E
und seine Inseln
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n der panafrikanischen Mythologie ist der Victoriasee der Ursprungsort aller afrikanischen Völker und das Zentrum des sagenhaften Landes Punt, aus dem schon die Ägypter Bodenschätze, Tiere und wertvolle Waren importierten, ohne je genau zu wissen, wo Punt zu finden war.
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weifelsohne hat der Victoriasee eine ungeheure Bedeutung für die Länder, die sich seine Fläche teilen: Tansania, Uganda und Kenia. Rund 30 Millionen Menschen wohnen an seinen Ufern, ein großer Teil davon lebt vom Fischfang.
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ntebbe, die ehemalige Hauptstadt Ugandas, ist für die meisten Reisenden der Eintrittsort in ein noch unbekanntes Land. Und angenehmer könnte der Beginn einer Reise kaum sein, denn man wird von einer unglaublich grünen, weitläufigen und entspannten Kleinstadt willkommen geheißen. Die Stadt mit nur 90 000 Einwohnern liegt direkt am Victoriasee, hat jedoch keinen Industriehafen, sondern lediglich eine Anlegestelle für Ausflugsboote. Eines dieser Boote bringt Sie in 45 Minuten auf die Insel Bulago – eine der 84 Ssese-Inseln. Mitten im Victoriasee ist diese Inselgruppe der perfekte Ort, um nach einer Rundreise völlig zu entspannen.
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as Rauschen der Wellen, ein kilometerlanger Strand am ozeangleichen Victoriasee und die Geruhsamkeit des Insellebens bieten die ideale Kulisse für das süße Nichtstun. NATUR 46
AUF DEM WEG ZUR SCHIMPANSENINSEL
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in anderes Boot legt zweimal täglich von Entebbe ab und steuert die Insel Ngamba an. Es ist keine sehr lange Überfahrt, doch das »afrikanische Meer« kann rau sein und so prescht das Motorboot über die Wellen des größten Binnensees des Kontinents.
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uf der 0,4 km² großen Insel angekommen, wird man von einem bekannten Gesicht gegrüßt. Zwar steht man ihr nicht in Person gegenüber, aber zahlreiche Informationstafeln und Broschüren zeigen die sympathische und wahrscheinlich bekannteste Primatenforscherin der Welt – Jane Goodall.
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ie auch Dian Fossey, die ihr Leben den Gorillas verschrieben hatte, hatte Goodall in den 50er Jahren den berühmten Archäologen Louis Leakey kennengelernt und – durch ihn inspiriert – in den folgenden Jahren Langzeitstudien über die Primaten Afrikas begonnen. Die Schimpansen hatten es ihr besonders angetan. Tatsächlich gehen die meisten Erkenntnisse, die wir heute über die quickfidelen, bis zu 1,70 m großen Menschenaffen haben, auf ihre Forschung zurück. Fasziniert hatte sie die Tiere dabei beobachtet, wie sie mit Ästen Termiten angelten und wie sie Steine einsetzten, um damit die harte Schale von Nüssen zu knacken. Auch bei der Beobachtung des Sozialverhaltens der Schimpansen machte sie überraschende Erfahrungen. Während in den ersten Jahren ihres Wirkens die Erforschung der Primaten im Vordergrund stand, bekam sie in den 70er Jahren die Chance, an einigen Universitäten zu lehren. Seit den 80er Jahren hat sie sich voll und ganz dem Schutz der Schimpansen und ihres Lebensraumes verschrieben. Eines der von ihr initiierten Projekte ist auf Ngamba Island im Victoriasee stationiert. Im Jahr 1998 wurde die Insel zu einem Schimpansen-Schutzgebiet erklärt.
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ktuell sind es 49 Tiere, die auf der Insel ein sicheres Zuhause gefunden haben, nachdem sie als Waisen oder als Opfer des illegalen Handels hierher gelangten. 95 Prozent der Insel sind von ursprünglichem Regenwald bedeckt, auf der restlichen Fläche sorgen Tierpfleger und Tierärzte für die Schimpansen und nimmt ein Besucher- und Bildungszentrum die Gäste in Empfang. Die meisten Besucher kommen auf die Insel, um die Fütterung der Tiere mitzuerleben, doch wer mehr Zeit mitbringt, kann voll und ganz in die Welt der Schimpansen eintauchen. Vier komfortable Safarizelte stehen zur Verfügung. Der Ausblick auf den Victoriasee, eine Wanderung im Lebensraum der Schimpansen und die Möglichkeit, einen Tag lang als Tierpfleger zu arbeiten, sind dabei inklusive.
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NATUR 47
I NFOR M ATION EN REISEZEIT UND KLIMA Uganda hat ein ausgeglichenes, gemäßigtes Klima. Die Tagestemperaturen bewegen sich in der Regel zwischen 25°C und 30°C, nachts sinken die Temperaturen auf 12°C bis 18°C. Die meisten Niederschläge gibt es in den Monaten April und Mai, eine zweite Regenzeit fällt in etwa auf den November. Niederschläge fallen meist als kurze Platzregen. Die äquatoriale Sonne ist sehr intensiv.
SICHERHEIT Uganda ist relativ sicher zu bereisen. Auf Grund der leider weitverbreiteten Armut ist vor allem Diebstahl bedauerlicherweise ein Thema. Vor allem bei größeren Menschenansammlungen wie z. B. auf Märkten besteht die Gefahr, seiner Sachen entledigt zu werden. Niemals sollte man offen zeigen was man an Wertsachen besitzt. Geldscheine sollten besser einzeln und in kleinen Mengen in der Hosentasche o.ä. mitgeführt werden. Die Brieftasche sollte gemeinsam mit dem restlichen Geld im Hotelsafe bleiben. Bitte denken Sie stets daran, dass Ihr Reisepass das wichtigste Dokument ist, welches Sie mit sich führen.
SPRACHE Neben Swahili ist auch Englisch offizielle Landessprache. Ansonsten sind zahlreiche Bantusprachen wie Buganda, Banyoro sowie west- und ostnilotische Sprachen verbreitet.
ANREISE Der internationale Flughafen des Landes liegt in Entebbe (EBB), ca. 35 km bzw. 40 Fahrminuten südwestlich von Kampala. Entebbe wird von diversen Fluglinien ab Europa in einer Stopover-Verbindung angeflogen: Brussels Airlines (11 Stunden, via Brüssel), Ethiopian Airlines (12 Stunden, via Addis Abeba), Egyptair (12 Stunden, via Kairo), Emirates (via Dubai, die Anreisezeit variiert je nach Flugtag und Abflugort) und Turkish Airlines (via Istanbul, die Anreisezeit variiert je nach Flugtag und Abflugort).
GESUNDHEIT Reisende sollten frühzeitig im Impfpass ihre Immunisierung gegen Diphtherie, Polio und Tetanus überprüfen. Eine Impfung gegen Gelbfieber ist vorgeschrieben. Auch eine Impfung gegen Hepatitis A und gegebenenfalls auch Hepatitis B ist unter Umständen ratsam (als zweimalige Kombinations-Impfung). Darüber hinaus sollten Sie sich dringend von einem Tropenmediziner zu den Möglichkeiten einer Malaria-Prophylaxe beraten lassen. Denken Sie an eine Auslandsreisekrankenversicherung und eine kleine Reiseapotheke (Halstabletten, Pflaster, Nasentropfen, Durchfallmittel, Schmerzmittel). Um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden, sollten Sie in Uganda nur Flaschenwasser oder abgekochtes Wasser trinken, Obst und Gemüse nur geschält oder gekocht essen. Verzichten Sie auf Salate, Eis, Eiswürfel, frische Säfte und halbrohes Fleisch. INFOR MAT IONEN 48
VISA Für die Einreise nach Uganda benötigen deutsche Staatsangehörige einen noch mindestens 6 Monate über das Ende der Reise hinaus gültigen Reisepass. Es ist ein Visum erforderlich, das nur nach einer Online-Registrierung auf der Webseite https://visas.immigration.go.ug erhältlich ist. Auf der Seite ist ein Formular auszufüllen, ein Scan des Passes, des Gelbfiebernachweises und eines Passbildes müssen hochgeladen werden (als PDF, JPEG, PNG oder BMP, max. 250 KB Dateigröße). Nach Abschluss der Antragstellung wird eine Email mit einem
Barcode an Sie versendet, die Sie ausdrucken und mit auf die Reise nehmen müssen. Diesen Ausdruck müssen Sie bei Einreise vorzeigen. Außerdem werden Ihre Fingerabdrücke genommen, ein Foto gemacht und Sie müssen die Visagebühr von US$ 50 in bar bezahlen. Dann wird Ihr Visum in den Pass geklebt. Um etwaige Unannehmlichkeiten beim Verlust des Passes zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, eine Fotokopie anzufertigen und diese immer getrennt vom Originaldokument mitzuführen.
ZAHLUNGSMITTEL
KLEIDUNG
Die Währung in Uganda ist der Uganda-Shilling (1 UGX = 100 Cents). Zur Mitnahme aus Deutschland sind Euro und US-Dollar zu empfehlen. Beide Währungen können problemlos in Uganda Shilling gewechselt werden, allerdings nur in größeren Städten, z. B. Entebbe, Kampala und Fort Portal. Kleinere Wechselstuben haben in der Regel bessere Wechselkonditionen als Banken. US$ werden teilweise auch als direktes Zahlungsmittel akzeptiert. Bitte beachten Sie, dass das Visum bei der Einreise in jedem Fall in US$ und bar bezahlt werden muss. Mit einer Kreditkarte und ggf. auch mit ECKarte und PIN-Nummer kann man an ATMs (Geldautomaten) Landeswährung abheben. Geldautomaten gibt es allerdings nur in Entebbe, Kampala und Fort Portal und die Automaten funktionieren nicht immer. Reiseschecks sind für eine Ugandareise ungeeignet.
Für das feuchtheiße Klima bietet sich leichte, weite und strapazierfähige Baumwollkleidung an, dazu eine (Fleece-)Jacke oder ein Pullover für den Morgen und Abend. Auch eine Regenjacke sollte im Gepäck sein. Für abends empfiehlt sich zum Schutz gegen Malaria außerdem lange, helle Kleidung, zusätzlich eingesprüht mit Mückenspray. Bei Besuchen in Kirchen bzw. Moscheen sollte man kurze Hosen/Röcke sowie schulterfreie Oberbekleidung vermeiden. Auf Safari sind neutrale Farben wie zum Beispiel Khaki, Braun oder Grün zu bevorzugen.
STROMVERSORGUNG Die Spannung ist 250 Volt und es wird ein Adapter (3-Loch) für britische Dreifachkontakte (Flachkontakte) benötigt.
WE POWER YOUR BRAND Tourismus ist unsere Leidenschaft. Marketing
TELEFONIEREN
ist unsere Stärke.
Sie können Ihr heimisches Handy problemlos nutzen, sofern Sie sich in Gebieten mit Netzempfang befinden. Günstiger ist es allerdings, sich vor Ort eine SIM-Card zu kaufen (ca. 1 US$) und dann für 1 US$ pro Minute nach Hause zu telefonieren. Internetzugang erhalten Sie in Entebbe, Kampala und Fort Portal.
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Wir kombinieren beide Elemente – gestalten, etablieren und promoten Ihre Marke.
Weitere Informationen zu Uganda sind erhältlich unter: www.visituganda.com
Uganda in den sozialen Medien:
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UGA N DISCH E S S TA AT S WA PPEN AUF UGANDAS LANDESWAPPEN IST WOHL ALLES ZUSAMMENGEFASST, WAS DEN NATIONALSTOLZ, DIE GEOGRAFIE UND DIE KULTUR DES LANDES AUSMACHT.
WILDTIERE
Uganda-Kob und Kronenkranich Die Uganda-Kobs gehören zur Gattung der Wasserböcke, werden aber als eigene Tierart gelistet. Sie leben ausschließlich in Uganda und lieben das Schwemmland rund um die großen Seen im Westen des Landes. Die Männchen tragen markante leierförmige Hörner und leben als Einzelgänger ohne großes Territorium. Die Weibchen leben in Herden zusammen. Der Kronenkranich steht als Symbol
für das Land Uganda. Seine leuchtendgelbe Krone und die klare rote und weiße Farbe auf den Wangen, die von schwarzem Gefieder eingerahmt ist, machen ihn unverwechselbar. Der Nationalvogel kann auch als Symbol für Konstanz und Zuverlässigkeit gesehen werden, denn Männchen und Weibchen gehen eine lebenslange monogame Partnerschaft ein.
LANDWIRTSCHAFTLICHE
Exportgüter
Im Wappen erscheinen rechts ein Baumwollzweig und links ein Kaffeezweig und damit die wichtigsten Exportgüter des Landes. Uganda ist weltweit der viertgrößte Lieferant von Baumwolle, Kaffee macht 50 Prozent des Gesamt-Exportvolumens aus. Besonders gut gedeiht im ugandischen Klima rund um den Ki-
bale-Nationalpark die Robusta-Bohne. Diese liebt Höhenlagen zwischen 900 und 1500 Meter und sorgt für ein volles, intensives Aroma mit typisch afrikanischer Fruchtnote. Durch einen geringen Säureanteil ist der Kaffee besonders bekömmlich.
W I R SE H E N U NS I N UGA N DA !
LEBENSGRUNDLAGE
Sonne & W asser Die weißen und blauen Wellen im Wappen stehen für die vielen Wasserflächen und -wege des Landes. Uganda ist geprägt von den großen Seen und vielen Flüssen. Die Menschen am Victoriasee leben vor allem von der Fischerei, das Wasser des Nil und seiner Zuflüsse machen das Land grün und fruchtbar.
WEHRHAFTIGKEIT
& stolze Kultur Zwei gekreuzte Speere und das zentrale Schild symbolisieren die Eigenständigkeit und Wehrhaftigkeit des Landes. Sehr stolz sind die Ugander auf ihre formell noch existierenden Königreiche Buganda, Toro, Busoga, Bunyoro und Ankole. Im 19. Jahrhundert waren es vor allem die Könige der Buganda, die die Kontakte zu den Europäern pflegten. Die Trommel, die auf dem Schild dargestellt ist, steht als Symbol für die Musik und die Tänze, die in der Kultur Ugandas eine zentrale Rolle spielen.
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See U in Uganda!
Herausgeber: 7o7 MARKETING, Thömelstraße 2, 01259 Dresden, www.7o7.com Text & Gestaltung: 7o7 MARKETING Gestaltung: fizzy mint GbR Illustrationen: Anna-Lena Sonnack Druck: Vetters, Radeburg Auflage: 10 000 Bilder: Fremdenverkehrsamt Uganda (vertreten durch KPRN), Marie Scholz, Jörg Ehrlich, Thomas Kimmel, Sandra Petrowitz, Ines Lukoschat, Lars Eichapfel, Markus Recknagel, Tilo Greiner | S.12: radub85 - Fotolia | S.16: dvrcan - Fotolia | S.17: PRILL Mediendesign - Fotolia | S.18: Jillian - Fotolia, SB - Fotolia (2x) | S.19: Jearu - Fotolia | S.21: Sam D‘Cruz - Fotolia, PRILL Mediendesign - Fotolia, Dmitry Pichugin - Fotolia | S.22: AustralianCamera - Fotolia | S.23: Uryadnikov Sergey - Fotolia | S.25: Riccardo Niels Mayer - Fotolia, Uryadnikov Sergey - Fotolia | S.27: F.C.G. - Fotolia, photocech - Fotolia, Papa Bravo - Fotolia | S.28: baranov_555 Fotolia | S.30: DAVID - Fotolia | S.31: Diponkar - Fotolia, Uryadnikov Sergey - Fotolia, rogerdelaharpe Fotolia (2x), rogerdelaharpe - Fotolia | S.34: Nikolai Link - Fotolia | S.36: Uryadnikov Sergey - Fotolia | S.37: ThKatz - Fotolia, Renate Wefers - Fotolia, Sam D‘Cruz - Fotolia, Uryadnikov Sergey - Fotolia | S.39: NoraDoa - Fotolia (2x) | S.40: dieter76 - Fotolia, tater1979 - Fotolia, Nadine Haase - Fotolia | S.42: tbralnina - Fotolia | S.43: dvrcan - Fotolia, vm2002 - Fotolia | S.46: Nadine Haase - Fotolia | S.47: jf Lefèvre - Fotolia KULT UR 50
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