Costa Rica Magazin 2019

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ReiseMagazin

Costa Rica

Pu ra Vid a a n 365 Ta g e n Costa Ricas wahrer Reichtum

2019

El Ca m in o d e C o st a R ica Zertifizierter nachhaltiger Tourismus

Wiss e n swe rt e s

Costa-Rica von A bis Z

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GRUSSWORT BEREICH

H e rz li c h W il lk o m m e n in

C o st a R ica !

Liebe Leserinnen, liebe Leser, im Herzen Mittelamerikas erwartet Sie mit Costa Rica ein kleines Paradies – mit intakten Regenwäldern, malerischen Wasserfällen, erhabenen Vulkanen, Badestränden und mit freundlichen Menschen. Bereits zum dritten Mal belegt Costa Rica im weltweiten Ranking des Happy-Planet-Index (HPI) unangefochten den Spitzenplatz. Die HPIPlatzierungen werden seit zehn Jahren von der unabhängigen britischen Denkfabrik „New Economics Foundation“ (NEF) gemeinsam mit dem internationalen Zusammenschluss von Umweltschutzorganisationen „Friends of the Earth“ vergeben. Anders als alle etablierten ökonomischen und sozialpolitischen Indizes bezieht der HappyPlanet-Index Kriterien wie Nachhaltigkeit, Lebenszufriedenheit und -erwartung mit ein.

Zufällig sind die jeweils Mitte Juli erreichten HPI-Spitzenplatzierungen der Jahre 2009, 2012 und 2016 sicher nicht: Umweltengagement prägt das multikulturelle Costa Rica schon seit den 1970erJahren – mehr als ein Viertel der Landesfläche wurde nach und nach unter Naturschutz gestellt. Costa Rica zählt zu den frühen Pionieren des Artenschutzes. Diese Überzeugung, eine auf Tourismus, Landwirtschaft und Export ausgerichtete gesunde Wirtschaft, demokratische Stabilität und der schon im Jahr 1949 vollzogene Verzicht auf eigene Streitkräfte tragen zum einzigartigen costa-ricanischen Wohlfühlfaktor bei. Mit „Pura Vida“ (dem „puren Leben“) bezeichnet man in Costa Rica so gut wie alles, was Freude schafft. Besuchen Sie Costa Rica und haben Sie Teil am „Pura Vida“!


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INHALTSVERZEICHNIS

I n h a lt

Allg e m ei n e s 01 04-09 07 56-63 64 64

Grußwort Touristische Höhepunkte Übersichtskarte Costa Rica von A bis Z Wir sehen uns in Costa Rica! Impressum

K u lt u r 10 11 12 13 14-19 36-39 40-43

Die Schweiz Zentralamerikas Ticos und Ticas Sehenswerte Feste Veranstaltungskalender Mittendrin: San José Koffein aus Naranjo Typisch Costa Rica – Typisch Tico


N ation a lpa rk s & mehr 20-21 22-23 24-25 26-28 29-31 32-33 34-35 52-54 55

Karibikküste Valle Central Der Nordwesten Der Norden Halbinsel Nicoya Die Pazifikküste Der Süden Naturerlebnis für Alt & Jung Die CST-Zertifizierung

A uf d e m L a n d u nt erweg s 48-51

El Camino de Costa Rica

Str n d e & S po rt 44-45 46 47 48

Costa Ricas schönste Badebuchten Portrait: Surf-Star Carlos Muñoz Costa Ricas beste Surf-Spots Reiten: Sabanero oder Araber?

A bh e ben im Pa ra d ie s

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Limousinen- und Heli-Service


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TOURISTISCHE HÖHEPUNKTE

C o st a R ica s

H h e p u n kt e

Tropische Vielfalt auf überschaubarer Fläche: Costa Rica ist eines der artenreichsten Länder der Erde – und nimmt das Zentrum der mittelamerikanischen Landbrücke ein. Das klingt weit großräumiger, als es tatsächlich ist: Costa Ricas Gesamtfläche von 51 100 Quadratkilometern übertrifft nur vergleichsweise knapp die Ausdehnung Niedersachsens. Dessen ungeachtet branden nicht weniger als zwei Ozeane, das Karibische Meer im Osten und der Pazifik im Westen, an die Küsten Costa Ricas. VON ROBIN DANIEL FROMMER

Im Innern des kleinen Landes geht der Tieflandregenwald, auf einer Höhe von ungefähr 600 Meter über dem Meer, in den Bergregenwald über – in seinen grundverschiedenen Vegetationszonen beherbergt das kleine Land ungewöhnlich viele Pflanzen- und Tierarten. Zudem liegt der sympathische Tropenwinzling auf der Route zahlreicher Zugvögel: Gezählt wurden in Costa Rica mehr als 850 Vogelarten, das sind zweimal mehr gefiederte Freunde, als in ganz Mitteleuropa anzutreffen sind. Und die Einwohner Costa Ricas verleihen ihrem Land den kurzweiligen Mix aus Latino- und Karibikkultur. Neugierig geworden? Dann sollten Sie die auf den folgenden Seiten beschriebenen Highlights in Costa Rica keinesfalls versäumen.


TOURISTISCHE HÖHEPUNKTE

→ Vulkan Arenal und Arenal-Stausee 1

→ Monteverde und Reservat Santa Elena 2

Seit Oktober 2010 speit der bis dahin äußerst aktive Arenal nicht mehr. Mit 1640 Metern Höhe ist dieser Schichtvulkan deutlich kleiner als beispielsweise der Poás (2704 m), der Irazú (3432 m) und der Turrialba (3325 m). Warum Sie dennoch gerade diesen Nationalpark besuchen sollten? Der Arenal besitzt eine geradezu perfekt geschnittene Kegelform und in seiner Umgebung besteht eine gut ausgereifte touristische Infrastruktur. Außerdem beschert der Arenal-Stausee dem Landschaftsbild Abwechslung und den Besuchern zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten.

Hier entspringen mehrere Flüsse, die zum Pazifik oder zur Karibikküste streben: Mitten durch diesen berühmten und entsprechend stark besuchten Nebelwald verläuft die kontinentale Wasserscheide – die Niederschlagsmengen sind hier so hoch, dass fast alle Bäume Moosbesatz und Greisenbärte (Epiphyten) tragen und riesige Farne in ihrem Schatten gedeihen. Das benachbarte, etwas kleinere Schutzgebiet Santa Elena wird von Besuchern weniger stark frequentiert. Hier gelangen Sie auf Hängebrücken oder am Drahtseil ganz nah an die Wipfel der Baumriesen.


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TOURISTISCHE HÖHEPUNKTE

→ Halbinsel Nicoya 3

→ Nationalpark Tortuguero 4

Entlang der zum Pazifik gewandten Schokoladenseite der Península de Nicoya reiht sich ein Sandstrand an den nächsten, genau wie die sprichwörtlichen Perlen auf einer Schnur. Kokospalmen, Küstenwälder und Touristenorte säumen die beliebten Badebuchten; je nach Stärke der Brandung locken sie Wellenreiter oder Urlauber, teils mit Familie. Bei entsprechender Kondition können Sie entlang von Flussläufen zu Wasserfällen gelangen und dort den Sprung ins kühle Nass wagen. Dem Ort Mal País, an der Südspitze der Halbinsel Nicoya, nahe des Naturreservats Cabo Blanco, sagt man den wohl schönsten Blick auf den Sonnenuntergang nach.

Bootsausflüge auf den Kanälen und Wasserstraßen des Schutzgebiets an der nördlichen Karibikküste Costa Ricas zählen zu den hier gebotenen Attraktionen – und sind die angenehmste Art der Fortbewegung in der feuchtwarmen Hitze des Tieflandregenwalds. Jede andere entlockt selbst jenen Poren Schweiß, deren Existenz man zuvor allenfalls geahnt hatte. Mit ortskundigen Führern und der gebotenen Zurückhaltung kann man hier in den Monaten Juli bis Oktober die nächtliche Eiablage von Meeresschildkröten beobachten. Tortuguero hat eine Landebahn und kann nur per Boot oder mit dem Flugzeug erreicht werden. Die Wasserstraßen des Schutzgebiets, welches auch als der „kleine Amazonas Costa Ricas“ bekannt ist, zählen zu den hier gebotenen Attraktionenan der nördlichen Karibikküste Costa Ricas – und sind die angenehmste Art der Fortbewegung in der feuchtwarmen Hitze des Tieflandregenwalds. Jede andere entlockt selbst jenen Poren Schweiß, deren Existenz man zuvor allenfalls geahnt hatte. Mit ortskundigen Führern und der gebotenen Zurückhaltung kann man hier in den Monaten Juli bis Oktober die nächtliche Eiablage von Meeresschildkröten beobachten. Tortuguero hat eine Landebahn und kann nur per Boot oder mit dem Flugzeug erreicht werden.


ÜBERSICHTSKARTE

8 7 Liberia

1

4

Karibisches Meer

2

Tamarindo

SAN JOSÉ

3

Puerto Limón

Puntarenas

6 9

Südpazifik

5

Ti qu icia gleicht ei ne m Se ep fe rd ch en

PANAMA Puerto Jiménez

Costa Rica setzt seit Langem auf nachhaltigen Tourismus. Nicht weniger als 27 Prozent seiner Fläche genießen Naturschutz. Flora und Fauna stehen in Costa Rica hoch im Kurs – und viele Einheimische und Besucher erkennen in seinen Konturen, nicht nur wegen der Vorliebe für alles Kleine in „Tiquicia“ (Costa Rica), ein Seepferdchen.

→ Nationalpark Manuel Antonio 5 → Cahuita und Puerto Viejo 6 Mit nur 683 Hektar Landfläche zählt das malerisch an die Pazifikküste gebettete Naturschutzgebiet Manuel Antonio zu den kleinsten Nationalparks Costa Ricas. Gleichzeitig ist der unweit der Stadt Quepos gelegene Nationalpark Manuel Antonio eines der beliebtesten Reiseziele und steht sowohl bei ausländischen Touristen wie bei Einheimischen hoch im Kurs – daher kann es zwischen Weihnachten und Neujahr sowie zu Ostern eng werden, auch weil die Anzahl der täglich zugelassenen Besucher auf 600 bis 800 Menschen beschränkt wurde.

Karibische Akzente: türkisblaues Meer, 15 Kilometer weiße Sandstrände mit zur See geneigten Kokospalmen und Regenwald. In den nahen Touristenorten sticht schlurfender Reggae gelegentliche Salsa-Klänge spielend aus. Einheimische, deren Vorfahren im Zuge des Eisenbahnbaus aus Jamaika oder China einwanderten, haben sich hier karibisches „easy going“ bewahrt. Ein traumhaft schöner Wanderweg führt vom Ort Cahuita aus um die Halbinsel am Meer entlang. Im Innern des Nationalparks dominiert Mischwald. Hier können Sie mit etwas Glück Brüll- und Kapuzineraffen, Faultiere, Nasenbären, Tukane, Reiher und Leguane in freier Wildbahn beobachten.


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TOURISTISCHE HÖHEPUNKTE

→ Boca Tapada 7 Diese Region am Río San Carlos liegt tief im Norden der Provinz Alajuela – und damit abseits der touristischen Hauptrouten. Hier hat der Alltag eine niedrigere Schlagzahl und der Regenwald ist ein Eldorado für Ornithologen und Tierfreunde: Im tropischen Regenwald von Boca Tapada lassen sich zahlreiche Vogelarten beobachten, die – wie beispielsweise der bis zu 85 cm große Soldatenara – andernorts seit Langem nicht mehr anzutreffen sind. In Sichtweite kommen außerdem Faultiere, Nasenbären, Tapire, Krokodile und winzige Pfeilgiftfrösche.

Ein luftiges Vergnügen für Aktiv-Urlauber sind die Seilrutschen im SelvaturaReservat in Monteverde.

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→ Nationalpark Rincón de la Vieja 8 Vielseitigkeit ist hier Trumpf: In diesem faszinierenden Schutzgebiet unweit von Guanacastes Provinzhauptstadt Liberia grenzt tropischer Trockenwald im Süden an feuchten Regenwald im Nordosten. Nasenbären, Gürteltiere, Affen, Tapire, Ameisenbären und zahlreiche Vogelarten sind hier zu Hause. Der 14 084 Hektar große Nationalpark umgibt den gleichnamigen aktiven Schichtvulkan. Auf mehreren Reit- und Wanderwegen in Richtung Hauptkrater – die letzte Eruption war 1991 – kommen Sie an hier entspringenden Flüssen, Wasserfällen oder einer Lagune vorbei. Auf 800 Meter Höhe erstreckt sich ein vulkanisch aktives Feld ohne Pflanzenbewuchs, dafür mit blubbernden Schlammtümpeln, heißen Thermalbächen und Schwefel-Fumarolen.

→ Cerro de la Muerte 9

Fotos: © Selvatura (2), COSTA RICA-PICS.083.jpg (1)

In Costa Rica ist die Carretera Panamericana intakt und erreicht südlich der Stadt Cartago beim Cerro de la Muerte ihren höchsten Pass in Mittelamerika. Bei Kilometer 89 überwindet die von Alaska bis Feuerland reichende, aber zwischen dem Panamakanal und Nordwestkolumbien unterbrochene Fernstraße auf 3330 Meter Höhe die Cordillera de Talamanca. Zum Vergleich: Deutschlands Zugspitze misst 2962 Meter. Der „Gipfel des Todes“ ist die nördlichste Spitze des Páramo, einer Landschaft mit zerzausten Hochlandbüschen, Heidekräutern und Moosen, die dem andinen Altiplano ähnelt. Bei Kilometer 89,5 zweigt ein Weg zum Cerro División ab. Wenn das Wetter mitspielt, können Sie auf 3494 Metern die faszinierende Panoramaaussicht auf beide Ozeane genießen. Über die Panamericana (km 70) können Sie außerdem die Zufahrt zum erst 2008 eröffneten Nationalpark Quetzales erreichen.


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DIE SCHWEIZ ZENTRALAMERIKAS

s a ik r e m la ra t n e Z iz e w h c D ie S k o m mt oh n e A rm ee a u s

Ein Land mit innerem Frieden: Costa Rica hat eine pazifistische Geschichte und unterscheidet sich damit deutlich von fast allen anderen Staaten Mittel- und Zentralamerikas. Costa Rica blieb von Diktaturen verschont. Die Todesstrafe wurde hier schon im Jahr 1877 abgeschafft und bereits seit dem 8. Mai 1949 verbietet seine Verfassung in Friedenszeiten sogar jedes stehende Militär. Als Vordenker der modernen Demokratie in Costa Rica gilt José Figueres Ferrer (1906-1990). Sein Credo – „Wer den Frieden will, soll sich auf den Frieden vorbereiten und nicht auf den Krieg“ – ließ er in die Verfassung des in der internationalen Wahrnehmung seither häufig als „Schweiz Lateinamerikas“ bezeichneten Landes schreiben.

Einen Verteidigungshaushalt gibt es in Costa Rica nicht. Die so eingesparten Mittel werden für Bildung und Gesundheit der Bevölkerung eingesetzt: ein wichtiger Grundstein für seinen in Mittelamerika noch immer einzigartigen sozialen Wohlfahrtsstaat. 1983 verkündete das Land seine „permanente Neutralität“. 1987 erhielt der damalige Präsident Óscar Arias Sánchez (geb. 1940) sogar den Friedensnobelpreis. Costa Rica ist heute das wohlhabendste und politisch stabilste Land Lateinamerikas.


TICOS & TICAS

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Fa m ili en m

Sie sind freundlich, gebildet und überaus kommunikativ: Costa Ricas Einwohner – knapp 4,9 Millionen Menschen – bezeichnen sich selbst gerne als „Ticos“ und „Ticas“, abgeleitet von „hermaniticos“ und „hermaniticas“ – zu Deutsch: Brüderchen und Schwesterchen, mit der typisch costa-ricanischen Doppel-Verkleinerung („-ito“ plus „-ico“).

Menschen mit indianischen, europäischen, afrikanischen oder asiatischen Wurzeln leben in Costa Rica friedlich zusammen – und tragen zur kulturellen Vielfalt ihres kleinen Landes bei. Die offizielle Landessprache ist Spanisch, mit den eingangs kurz angedeuteten Eigenarten. Ticos und Ticas sind ausgesprochen kinderlieb. Sie feiern gern und oft. Ausländischen Besuchern begegnen sie mit Interesse und Hilfsbereitschaft – und wenn es nicht anders geht, sprechen sie mit Touristen auch auf Englisch. Ihre sprichwörtliche Gelassenheit vergessen die sympathischen Menschen in Costa Rica eigentlich nur bei einer einzigen Gelegenheit: beim Fußball. Ihre Nationalmannschaft genießt Heldenstatus: Das Team um Kapitän Bryan Ruiz aus Alajuelita hatte bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien das Viertelfinale erreicht – und das ganze Land nach Siegen gegen Uruguay (3:1), Italien (1:0) und Griechenland (5:3) in einen kollektiven Jubelrausch versetzt.


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SEHENSWERTE FESTE

Fe st e u n d Fe ie rt a g e in C o st a R ica

Prozessionen, Jahrestage, Schutzheilige oder Karneval – gute Gründe zu feiern gibt es im katholisch geprägten Costa Rica das ganze Jahr über. Was Touristen bei ihrer Reiseplanung berücksichtigen sollten: An den offiziellen Feiertagen bleiben Behörden und viele Geschäfte geschlossen, während der Woche vor Ostern (Semana Santa) sowie zwischen Weihnachten und Neujahr nimmt das ganze Land eine Auszeit, insbesondere an Gründonnerstag und Karfreitag findet allenfalls ein ausgedünnter Busverkehr statt.


VERANSTALTUNGSKALENDER

Januar

Sto. Cristo de Esquipulas ORT Alajuelita SCHWERPUNKT Pilgerzug

Ende Feb.

Fiesta de los Diablitos ORT Boruca SCHWERPUNKT ind. Folklore Karneval in Puntarenas ORT Puntarenas SCHWERPUNKT Umzüge Trad. Fiesta in Liberia, Guanacaste SCHWERPUNKT Volksfest

Mitte März

Festival de los Boyeros ORT Escazú SCHWERPUNKT Ochsenkarrenumzug

April

Día de Juan Santamaria ORT Alajuela SCHWERPUNKT Heldengedenktag

Mai

Día de San Juan Cartago/San José SCHWERPUNKT Halbmarathon

Juni

San Pedro y San Pablo ORT Valle Central SCHWERPUNKT religiöse Feiern

Juli

Día de la Virgen del Mar Puntarenas & Playa del Coco SCHWERPUNKT Bootsprozession Nationalfeiertag Guanacaste & Nicoya SCHWERPUNKT anlässlich Annexion Guanacastes

August

Virgen de los Angeles ORT Cartago SCHWERPUNKT internationaler Pilgerzug

September

Unabhängigkeitstag ORT landesweit SCHWERPUNKT Fackelumzüge am Vorabend

Oktober

Kolumbustag / Karneval in Limón SCHWERPUNKT 5 Tage Straßenfete

Ende Nov.

Desfile de Boyeros ORT San José SCHWERPUNKT Ochsenkarrenumzug

Dezember

El Tope San José SCHWERPUNKT Pferdeparade Karneval San José SCHWERPUNKT Umzug mit Festwagen


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MITTENDRIN: SAN JOSÉ

San José – die Hauptstadt

Mittendrin

Langeweile gibts hier nicht: San José ist das pulsierende Herz Costa Ricas, sein kulturelles und administratives Zentrum. Hier kreuzen sich die Wege – und vor allem an den Werktagen sind alle Winkel des schachbrettartig angelegten Stadtzentrums voll geschäftigen Treibens. In der Hauptstadt treten die rundum lebensbejahenden, humorvollen und überaus freundlichen Charakterzüge der Ticos gebündelt und deshalb besonders deutlich zutage. VON ROBIN DANIEL FROMMER

An der Plaza de la Cultura verdrängt feine rhythmische Musik die urbane Geräuschkulisse: Vor der gut besuchten Terrasse des altehrwürdigen Gran Hotels unterhalten zwei kleinere MarimbaEnsembles abwechselnd einen wachsenden Pulk aus Passanten, die den faszinierenden, fast akrobatischen Tanz der Mallets (Schlägel) auf den Holzstäben der Riesenxylophone buchstäblich mit offenen Augen und Ohren verfolgen.

Ein paar Schritte weiter geht es etwas hektischer zu: Ein neunköpfiges Mariachi-Orchester hat einen Van herbeigerufen. Jetzt drängen der Bandleader und seine mexikanisch gekleideten Mannen samt Bassgitarre und Sombreros in den Wagen. Erfolgreich. Mehr als ein Dutzend MariachiFormationen gibt es allein in San José, sie tragen Namen wie „Mextico“, „Los Románticos“ oder auch schon mal ganz unbescheiden „Millionarios“. Die ersten Ensem-bles entstanden in den 1950e-Jahren, als viele Mexikaner nach Costa Rica auswanderten. Alle tragen stilechte Bolero-Jacken mit silberfarbenen Applikationen, Halstuch oder Binder, Stiefel und knallenge Hüfthosen – wie sonst nur Elvis-Imitatoren.



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MITTENDRIN: SAN JOSÉ

© Martin Sasse/laif

→ Monument des Kaffee-Booms Musik und Künste waren den Einwohnern San Josés schon immer etwas wert. Den eindrucksvollsten Beleg hierfür liefert bis heute das 1897 eröffnete und im neoklassizistischen Stil gestaltete Teatro Nacional an der Südseite der Plaza de la Cultura. An den siebenjährigen Bauarbeiten wirkte ein ganzes Team belgischer Architekten, costa-ricanischer Ingenieure, italienischer und spanischer Künstler mit – alle sichtlich inspiriert von den Opernhäusern

in Mailand, Paris und Wien. Drei Statuen krönen das Portal des Theaters: Sie verkörpern: Musik, Ruhm und Tanz. Glanzstück des Teatro Nacional ist das halbkreisförmige Auditorium: Seine drei Ebenen und die beiden mit vergoldeten Ornamenten verzierten Balkone bieten bis zu 1050 Zuschauern Sitzplätze.


→ Goldschmuck und Kultgegenstände Doch nicht nur im Innern des Theaters glitzert und funkelt es: Gleich nebenan, im unterirdischen Ausstellungskomplex der Zentralbank, präsentiert das Museo de Oro seine eindrucksvolle Goldsammlung. Hinter einer Sicherheitsschleuse geben mehr als 2000 Exponate einen umfassenden und repräsentativen Überblick zu Kultgegenständen und Schmuck sowie Herstellungstechniken der Eingeborenen. Übrigens, die goldenen Objekte liegen nicht zufällig in der Banco Central – sie sind Teil der Rücklagen für die costa-ricanische Währung.

→ Hausgebrautes, flüssiges Gold Relativ jung im facettenreichen Nachtleben von San José sind kleine Boutique- oder Hausbrauereien, die den frisch gebrauten Gerstensaft ohne Umwege in die Gläser ihres internationalen, immer durstigen Publikums zapfen. Trendsetter in San José ist (seit 2009) der Brewpub „La Planta“ im Ortsteil Ciudad Colón. Neben dem „flüssigen Gold“ der versierten Braumeister von Costa Rica’s Crafts Brewing gibt es hier auch eine verlockende Speiseauswahl – vom leichten Fingerfood bis zu herz­haften italienischen Gerichten.


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MITTENDRIN: SAN JOSÉ

→ Regionale Küche Viele Restaurants in Costa Rica bieten eine „Küche mit Identität“, die sich lokaler Produkte bedient. So beispielsweise das Shambala Restaurant des Hotels Trópico Latino in Santa Teresa de Cobano unter der Leitung von Randy Siles, dem ersten „gastronomischen Botschafter“ Costa Ricas. In San José hat sich auch das Al Mercat Restaurant – unter der Leitung von Jose Pablo González, der als Vorbild der Marktküche gilt – dem Konzept angeschlossen.Gäste können sogar eine Tour zu seiner etwa 10 Kilometer entfernten Finca machen, um dort alle Produkte für das Konzept farm to table kennenzurlernen.

Ein weiterer Vertreter der avantgardistischen Küche ist Marco Leiva mit seinem Restaurants Furca – sein Steckenpferd ist die Zubereitung von Fleisch, dem er das ganz besondere zu entlocken versteht. Jeden Samstag kommen mittlerweile 500 Menschen zu einer Veranstaltung zusammen, um handgefertigte Produkte zu genießen. Mehr Informationen: www.furca.cr/about

Unglaublich leckeres Essen, ein Kräutergarten und das Thema Nachhaltigkeit wird auch hier groß geschrieben.


→ Tradition zum Verkosten Auf der „Ruta Gastronómica Epicúrea Urbana“ können Sie Im Mercado Central in San José sieben authentische Betriebe kennenlernen, die zusammen 500 Jahre kulinarische Tradition vereinen. Die Führung ist nicht nur anek­dotenreich sondern auch ein Gaumenschmeichler: Kosten Sie die einzigartigen Produkte der ältesten Eisdiele, des ältesten Empanada-Familienbetriebs, einer traditionellen Kaffee-Bar und mehr.

→ Insider-Tipps Auf einer Citytour mit „Carpe Chepe“ können Sie die versteckten tollen Ecken und Viertel der Hauptstadt entdecken. Jeden Tag um 10 Uhr startet die kostenlose Stadtführung am Nationaltheater – ideal für kulturell interessierte „Schnäppchenjäger“, die die Hauptstadt mit Insider-Tico-Tipps der Locals kennenlernen wollen. Außerdem bietet „Carpe Chepe“ Kaffeetouren in der Hauptstadt und eine großartige costa-ricanische Craft Beer-Tour in den kulinarischen Szenevierteln Escalante (mit der neuen Gastronomiemeile „Paseo de La Luz“) und Amon an, beide voller neuer und spannender Restaurants.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

N at io na lpa rk s & m eh r

a n der

K a ri b i k k st e

→ Tortuguero Meeresschildkröten („Tortugas“) leihen diesem Nationalpark den Namen. An seinen 36 Kilometer langen Sandstränden legen gleich vier unterschiedliche Arten ihre Eier ab. Neben der Grünen Meeresschildkröte haben hier Echte und Unechte Karettschildkröte sowie die riesige Lederschildkröte ihre Niststrände, an denen sie nachts (Juli bis Oktober) jeweils zwischen 25 und 150 tischtennisballgroße Eier im Sand vergraben. Meeresbiologen haben durch markierte Tiere herausgefunden: Geschlechtsreife Weibchen legen ihre Eier exakt an dem Strand ab, an dem sie Jahrzehnte zuvor selbst geschlüpft sind. Dem Schutz der Niststrände kommt beim Kampf um die Erhaltung dieser weltweit bedroh-

ten Tierarten zentrale Bedeutung zu, daher wurde dieser costa-ricanische Nationalpark 1975 eingerichtet. Heute umfasst er knapp 19 000 Hektar Land, mehr als 52 000 Hektar Meeresfläche und eine Forschungsstation mit einem kleinen Museum. Der Park ist mit dem Wagen nicht zu erreichen – ideal ist die Anreise per Boot, denn schon die ist einzigartig. An beiden Ufern des Río Suerte entdecken Sie mithilfe ortskundiger Guides beispielsweise Affen, Aras, Fledermäuse, Fischotter und Frösche. Ein Zusammenschluss mit dem weiter nördlich an der Grenze zu Nicaragua gelegenen Tierschutzgebiet Barra del Colorado und mit weiteren Naturschutzzonen in Nicaragua zu einem internationalen Park ist geplant.


→ Gandoca-Manzanillo → Cahuita Vor allem Individualtouristen lockt der Nationalpark Cahuita an Costa Ricas südlicher Karibikküste. An drei Seiten gesäumt von einem Korallenriff, ragt das 1970 geschaffene Naturschutzgebiet wie ein weit vorgestreckter Schnabel ins Meer. Ein traumhaft schöner Wanderweg umrundet die Halbinsel, auflandiger Wind macht den Spaziergang durch den Küstenwald sehr angenehm. Nicht nur der Blick zur See lohnt, denn im Innern des Nationalparks Cahuita sind Ibisse, Faultiere, Reiher, Affen, Otter, Tukane und Waschbären zu Hause.

Noch weiter südlich, bis zur Grenze mit Panama, erstreckt sich das 1985 gegründete Tierschutzgebiet Gandoca-Manazanillo. Die Anfahrt ist sowohl bis zum Fischerdorf Manzanillo (mit Unterkünften) als auch via Daytona bis zum Parkposten in Gandoca möglich. Das Schutzgebiet wird vom Tourismus bislang eher wenig berührt. Das sumpfige, von Mangroven und tropischem Feuchtwald bewachsene Mündungsgebiet von Río Cocles und Río Gandoca ist der Lebensraum bedrohter Tierarten wie Tapir, Spitzkrokodil und Kaiman.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

Nationalpa rks & mehr

im Valle Central → Braulio Carillo Einfach nur durchzufahren wäre Frevel: Der 1978 geschaffene Nationalpark Braulio Carillo liegt an der stark frequentierten Nationalstraße „Carretera 32“, die San José mit Puerto Limón an der Karibikküste verbindet. Auf seiner enormen Fläche von mehr als 45 000 Hektar finden die erloschenen Vulkane Barva (2906 Meter Höhe) samt Kratersee, Cacho Negro (2136 Meter) und Cerro Hondura (2047 Meter) Platz. Außerdem zählt Braulio Carillo zu den vielfältigsten Naturschutzgebieten Costa Ricas: Je nach Höhenlage und Niederschlagsmenge wird der Park von Tieflandregenwald, Trocken- oder Nebelwald bedeckt. Unter dem Blätterdach von weißen Eichen, Magnolien, Zwergpalmen, Baumfarnen,

Bromelien, Kapok- und Mahagonibäumen finden schätzungsweise 140 Säugetierarten und 350 Vogelarten Nahrung und Schutz. Die vielleicht schönsten Wanderwege dieses nicht überlaufenen Nationalparks können Sie bereits 20 Kilometer außerhalb der Hauptstadt San José erreichen. Die Anfahrt sollte hierfür über Heredia und das unter Denkmalschutz stehende Städtchen Barva nach Sacramento gewählt werden, die letzten fünf Kilometer bis zum Parkeingang können nur Allradfahrzeuge befahren. Ganz im Osten des Nationalparks, an der Carretera 32, befinden sich zwei weitere Posten an Zugängen zu eher kurzen Rundwanderwegen.


→ Vulkan Poás

→ Tapantí

Die Aussichtsplattform am Kraterrand des aktiven Schichtvulkans Poás ist ein ­echter Publikumsmagnet. Auf 2574 Meter Höhe bietet sie den Besuchern des gleichnamigen National­parks den Blick in den 300 Meter tiefen, 1,3 Kilometer weiten und erst ab 1952 entstandenen Hauptschlund. Am Boden dieses Kraters dampft seit 2006 ein grauer See mit einem Durchmesser von gut 300 Metern. Die Infrastruktur am Vulkan Poás ist sehr gut ausgebaut: Der Zugang ist geteert und das kleine Info-Center verfügt über eine Ausstellung, eine Cafeteria und Toiletten.

Der etwas abgelegene Nationalpark Tapantí Macizo de la Muerte liegt am Oberlauf des Río Grande de Orosi. Er nimmt mehr als 6000 Hektar ein und zählt zu den niederschlagsreichsten Gebieten Costa Ricas. Wie der Name des mit einer vielfältigen Pflanzenwelt aufwartenden Parks verrät, sind hier Tapire zu Hause. Sie teilen sich dieses Refugium mit Raubkatzen, Pakas und Agutis, mit Wasch-, Wickelund Nasenbären. Zu den gut 260 hier heimischen Vogelarten zählen Kolibris, Stirnvögel, Tangare und der rare Quetzal. Verbinden lässt sich die Visite in diesem Schutzgebiet mit dem Besuch des nahe gelegenen Cachí-Stausees.

→ Vulkan Turrialba hanspeterschaub.de

Zwischen Mai und Juli 2016 ist der Turrialba mehrfach ausgebrochen. Seine Asche wurde bis zu drei Kilometer hoch in die Luft geschleudert. Dörfer im Umkreis von zwei Kilometern wurden vorsorglich evakuiert. Seither ist der Zugang zum mit 3340 Metern zweithöchsten Gipfel des Zentralgebirges für Besucher gesperrt.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

N at io n a lpa rk s & m eh r

i m N o rd we st e n

→ Region Monteverde Sehnsuchtsort in der Kordilleren von Tilarán: Das Nebelwaldreservat von Monteverde ist weltweit bekannt. Traditionell pilgern vor allem Nordamerikaner zu dem privaten Schutzgebiet und zu den angrenzenden Reservaten, aber auch viele europäische Gäste zieht es in die von 1.500 bis auf 1.800 Höhenmetern reichende Bergregion mit ihren, je nach Höhenstufe, ganz unterschiedlichen Primärwäldern. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit gedeihen in dem dichten Blattwerk gut 2.500 Pflanzenarten – für die farbigen Kontraste sorgen Schmetterlinge und Kolibris sowie eine Vielzahl von Orchideen und die meist rot blühenden Bromelien, die das von den Bäumen, Farnen und Stauden herabtropfende Regenwasser mit ihren wie

Trichter geformten Blättern geduldig auffangen. Erkunden lässt sich der Nebelwald von Monteverde auf Wanderwegen, die durch am Boden verlegte Holzscheiben trittsicher und leicht begehbar sind. Anspruchsvoller sind die Touren über weit gespannte Hängebrücken, die hier, im SelvaturaReservat und vor allem im benachbarten Reservat Santa Elena („Sky Walk“) bis zu 42 Meter über dem Urwaldboden ungewöhnlichen Einblick in die Wipfel des Nebelwalds gewähren. Selbst für AdrenalinJunkies finden Sie in der Region Monteverde das Passende: Mit den hier angebotenen CanopyTouren, mehreren Netzwerken aus Seilrutschen, beispielsweise bei „Sky Trek“.


→ Vulkan Tenorio Unweit des Orts Bijagua locken in der Provinz Guanacaste gleich mehrere Attraktionen: Im Nationalpark Tenorio sind dies der Kratersee des 1.916 Meter hoch aufragenden Schichtvulkans und der fotogene Wasserfall des Río Celeste, der seinen Namen wegen seiner fast unwirklich kräftigen hellblauen Färbung trägt. Der wenig besuchte Nationalpark erstreckt sich auf 12.872 Hektar. Für Selbstfahrer, die sich gerne abseits der üblichen Routen bewegen, bietet es sich an, die Visite im Tenorio-Nationalpark mit einem Abstecher zu den Thermalquellen in der Schutzzone um den Vulkan Miravalles zu kombinieren.

→ Rincón de la Vieja Zu Fuß oder auf dem Pferderücken lassen sich fast alle Vegetationszonen des Nationalparks bestens erschließen. Neun Krater zählt der bis auf eine Höhe von 1.916 Meter reichende Vulkankomplex – mehrere Hängebrücken und mit dem Sektor „Las Pailas“ („Die Pfannen“) außerdem eine vulkanisch unablässig aktive Zone (von 50 Hektar) mit SchwefelFumarolen, Schlammtümpeln und (an den Río Negro Hot Springs zugängige) Thermalquellen. Wer niedrigere Wassertemperaturen vorziehet: Ideale Bade-Stopps bieten sich entlang des Wanderwegs zu den Wasserfällen „Cataratas Escondidas“ und „La Cangreja“. Fotos: © Selvatura (2)

→ Guanacaste, Santa Rosa und Isla Bolaños Die Nationalstraße 1, Teil der von Alaska bis Feuerland reichenden Carretera Interamericana, durchquert die beiden Nationalparks Guanacaste (mit 31.512 Hektar) und Santa Rosa (mit 115.000 Hektar). Auf diesem riesigen Areal bilden zehn unterschiedliche Vegetationszonen den Lebensraum für mehr als 150 Säugetier-, 100 Reptilien und 250 Vogelarten. An den Pazifikstränden des Sektors Santa Rosa haben Bastardschildkröten ihr wichtigstes Eiablagegebiet im tropischen Amerika. Surfer zieht es zur nur mit Geländewagen erreichbaren Brandung der Playa Naranjo. Nicht wenige einheimische Familien pilgern zum historischen Museum der Hazienda Santa Rosa – hier gelang es dem costa-ricanischen Heer am 20. März 1856, die aus Nicaragua eingedrungenen Filibustiertruppen des aus Tennessee stammenden Abenteurers William Walkers innerhalb eines nur 15-minütigen Gefechts zu schlagen. Nur mit einer Sondererlaubnis kann man das maritime Tierschutzgebiet Isla Bolaños besuchen. Die 25 Hektar große Insel in der Bucht „Bahía Salinas“ ist eine der wenigen Brutstätten der Braunen Pelikane.

→ Palo Verde

Geführte Vogelbeobachtung im Selvatura Park.

Der Nationalpark Palo Verde umfasst Lagunen, Mangrovensümpfe Grasland und Savannen sowie unterschiedliche, teils immergrüne Wälder. Das 16.804 Hektar große Naturschutzgebiet ist ein einzigartiges Brutgebiet von Wasservögeln – und schon deshalb ein Eldorado für Hobby-Ornithologen. Von September bis März überwintern hier außerdem Tausende Zugvögel aus Nordamerika.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

Nationalpa rks & mehr

im Norden

Foto: © Selvatura


→ Vulkan Arenal und Umgebung Abwechslungsreicher geht es kaum: Wassersport auf dem Arenal-Stausee, Wanderwege zu erkalteten Lavafeldern, Baden in Thermalbecken oder am Wasserfall „Cascada La Fortuna“, Rafting auf dem Río Toro, Hängebrücken, Schmetterlingsgärten, Dschungelseilbahn „Sky Tram“ und Seilrutschen „Sky Trek“ an der Zufahrt zum Nationalpark. Zu Füßen des 1640 Meter hohen Schichtvulkans Arenal ist für jeden etwas geboten. Der touristische Dreh- und Angelpunkt ist der Ort La Fortuna de San Carlos: Hier konzentrieren sich gepflegte Hotels, luxuriöse Lodges und Cabinas mit Aussicht zum perfekt geformten Vulkan. Auch entlang des Nordufers des ArenalStausees laden Bungalows, Hotels und Restaurants zum Verweilen ein. Die Herzen von Kindern und Eisenbahn-Enthusiasten lässt bei Nuevo Arenal eine Schmalspurbahn höher schlagen – im Touristenpark „La Pequeña Helvecia“ („Die kleine Schweiz“) – übrigens samt Kreisviadukt und Tunnel à la Berninabahn.

Helvecia“ („Die kleine Schweiz“) – übrigens samt Kreisviadukt und Tunnel à la Berninabahn.

→ Juan Castro Blanco Vergleichsweise eher selten besucht wird der 1992 gegründete Nationalpark Juan Castro Blanco. Das 14 258 Hektar große Naturschutzgebiet bei Ciudad Quesada (30 000 Einwohner) am nördlichen Ende der Cordillera Central umschließt sowohl das Quellgebiet zahlreicher Flüsse als auch den 2183 Meter aufragenden Stratovulkan Plantar. Gut 60 Prozent der Fläche des Nationalparks sind von Primärwald bedeckt, je nach Höhenlage variieren Flora und Fauna. Der Zugang zum Park befindet sich unweit der Wasserfälle von Bajos del Toro.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

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→ Centro de Rescate La Marina Das Zweizehenfaultier „Julieta“ hat Carlos Medina (24), ein Mitarbeiter der Tierauffangstation La Marina, vor einem Hund gerettet, als es gerade einmal anderthalb Monate alt war. In der ersten Zeit flößte er dem winzigen Faultierbaby mit einer Spritze geduldig Ziegenmilch ein, versorgte es mit Ameisenbaumblättern und hüllte es bei Kälte immer wieder in eine wärmende Plüschdecke. Als das Faultier ausgewachsen war, wurde es wieder in seinen natürlichen Lebensraum entlassen. Seit 58 Jahren kümmert man sich im Centro de Rescate von La Marina um Tiere in Not. Vom angefahrenen Rehkitz bis zum beschlagnahmten Ozelot – hier werden alle aufgepäppelt. „Bei Kapuziner- und Spinnenäffchen, Jaguaren, Pumas, Rotwild, Aras und einer ganzen Reihe weiterer Vögel“, versichert Juan José Rojas (26), der Leiter der Non-Profit-Auffangstation, „gelingt uns das bereits sehr gut.“ Tiere, die in freier Wildbahn nicht mehr überlebensfähig wären, bleiben in den Gehegen des Centro de Rescate. Bedrohte Tierarten wie Tapire und Pakas werden in der Station gezüchtet – mit dem Ziel, so Juan José Rojas, sie später in bestimmten Schutzgebieten wieder anzusiedeln. Die private Auffangstation ist weniger als zehn Kilometer von Ciudad Quesada entfernt. Sie beherbergt bis zu 100 verschiedene Tierarten und kann täglich von 8 bis 16 Uhr besucht werden.


N at io na lpa rk s & m eh r

H a lbi n s e l Nicoy a

→ Las Baulas Im Westen der Halbinsel Nicoya mündet der Río Matapalo in den Pazifik. Sein artenreicher Mangrovenbestand wurde bereits 1977 unter Naturschutz gestellt. Mitte 1991 kam ein gut 50 Meter breiter Küstenstreifen hinzu, seitdem umfasst der so entstandene Meeresnationalpark Las Baulas

eine Fläche von 620 Hektar Land und 22 200 Hektar Meer. Die im Park gelegene Playa Grande ist einer der wichtigsten Niststrände der Lederschildkröte. Um sie und drei weitere Arten Meeresschildkröten und ihre Gelege zu schützen, ist der nächtliche Zugang nur für kleine Gruppen zuvor registrierter Besucher mit ortskundigem Führer erlaubt.

→ Diriá Ebenfalls seit 1991 geschützt wird der Primärwald Diriá; seit 2004 ist der nicht nur für die Trinkwasserversorgung der Stadt Santa Cruz bedeutende Forst außerdem Nationalpark. Mit einer Fläche von knapp 5450 Hektar umschließt er das Quellgebiet und die kristallklaren Wasserläufe von Río Diriá, Enmedio, Tigre und Verde. Zwei Rundwanderwege starten beim Parkeingang, einer führt zum fotogenen Brasil-Wasserfall. In dem Schutzgebiet immer zu hören sind Brüllaffen. Außerdem sind hier Weißkopf-Kapuzineraffen, Ameisenbären, Rehe, Pekaris, Pakas, Schlangen und Leguane sowie mehrere Fledermaus- und 140 Vogelarten zu Hause.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

→ Barra Honda Höhlen sind die Hauptattraktion des Nationalparks Barra Honda am Golf von Nicoya. In seinem Kalkstein gibt es ungefähr 40 Kavernen, nur knapp die Hälfte davon ist erforscht. Parkbesuchern steht nur die Tropfsteinhöhle La Tercicopelo offen. Der Wanderweg Sendero Mirador endet nach knapp dreieinhalb Kilometern an einem 400 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt, von dem Sie den Golf von Nicoya überblicken können. Das knapp 2300 Hektar große Gebiet um den Cerro Barra Honda (423 Meter) liegt westlich der Mündung des Río Tempisque, unweit des benachbarten Nationalparks Palo Verde.

→ Naturreservat Cabo Blanco

→ Fähren nach Puntarenas

Das von Guano-Schichten geweißte Kap an der Nicoya-Südspitze verleiht dem Nationalpark Cabo Blanco den Namen. Neben anderen Seevögeln brütet hier die mit 500 Paaren größte Brauntölpel-Kolonie Costa Ricas. Außerdem nimmt das 1172 Hektar große Reservat insgesamt drei Pelikan-Schlafplätze auf. Zwei Rundwanderwege schaffen (Mi-So) südlich der Ortschaft Cabuya Zugang zum tropischen Mischwald zwischen den Sandstränden Balsitas und Cabo Blanco.

Schwimmende Abkürzung: Besonders für Selbstfahrer, aber auch für alle anderen Reisenden haben die beiden zeitsparenden Fährverbindungen zwischen der Halbinsel Nicoya und dem Hafen der Provinzhauptstadt Puntarenas große Bedeutung. Sie pendeln viermal täglich auf der Westroute zwischen Playa Naranjo und Puntarenas (www. coonatramar.com) und fünf- bis achtmal täglich auf der Ostroute zwischen dem Ort Paquera und Puntarenas (www.navieratambor.com). Einzige Alternative ist die Nationalstraße 18: Seit dem Jahr 2003 überspannt sie mithilfe der 780 Meter langen Schrägseilbrücke „Puente La Amistad de Taiwán“ den Río Tempisque nahe seiner Mündung in den Golf von Nicoya.


Foto: © Selvatura

NATIONALPARKS COSTA RICAS


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

N at io na lpa rk s & m eh r

Z e nt ra le Pa zif ik k st e → Cararaw Fünf grundverschiedene Ökosysteme vereint der Nationalpark Carara auf gerade einmal 4.700 Hektar: Laubabwerfenden Trockenwald, dornige Palmenhaine und primären Regenwald an den Steilhängen, Galeriewälder und Sumpfgebiete. Flora und Fauna sind entsprechend vielfältig. Ameisenbären, Agutis, Leguane und Beutelratten, Kapuziner- und Brüllaffen, Nasen- und Waschbären, Ozelots und Tayras sowie die selten gewordenen Zweizehenfaultiere und Rote Aras sind in dem Schutzgebiet ansässig. Mehrere Rundwanderwege erschließen den Park für Besucher. Es lohnt ein Fernglas mitzubringen. Der Nationalpark Carara liegt verkehrsgünstig an der Nationalstraße 34, unweit des Ortes Tarcoles – und zählt zu den fünf meistbesuchten Reservaten Costa Ricas.

→ Rainforest Adventures Pacific Park Zu den Attraktionen dieses 90 Hektar großen Parks zählt eine Regenwald-Seilbahn. Ihre 18 Gondeln sind jeweils für bis zu neun Passagiere und einen Guide ausgelegt. Sie pendeln auf einer 1,6 Kilometer langen Strecke nahezu lautlos durch den Regenwald oberhalb des Küstenorts Jacó. Die ungefähr anderthalbstündige Fahrt erlaubt nicht nur den Blick auf die Wipfel der Bäume und Riesenfarne, sondern gewährt an den steileren Abschnitten auch freie Sicht auf den Pazifik. Die Fahrt können Sie mit einer ganzen Palette anderer Aktivitäten kombinieren: Je nach individueller Fitness besteht die Wahl zwischen Seilrutschen (Zip Line), dem Klettern an einem Wasserfall, geführten DschungelWanderungen, Mountain Bike-Fahrten oder dem (angeseilten) Überqueren einer Brücke ohne Geländer (Sky Bridge).


→ Manuel Antonio

→ Costa Ballena

Naturerlebnis und Badevergnügen – diese Kombination macht den Nationalpark Manuel Antonio zu dem Besuchermagneten an der zentralpazifischen Küste. Seine drei malerischen, weil unbebauten Traumstrände – Playa Espadilla Sur, Playa Blanca und Playa Puerto Escondido – und ein Dutzend vorgelagerter Inselwinzlinge, alle unbewohnt und naturbelassen, tragen zu seiner großen Beliebtheit maßgeblich bei. Unmittelbar hinter den Sandstränden verlaufen mehrere unterschiedlich lange Waldwanderwege, die sehr gut beschildert sind und ohne größere Anstrengung zu bewältigen sind. Lassen Sie sich von den hier teils ungewöhnlich zutraulichen, teils sogar aggressiven Brüll- und Kapuzineraffen nicht verleiten, sie oder andere Tiere zu füttern – wer dabei von den Rangern ertappt wird, muss das Schutzgebiet umgehend verlassen. Montags bleibt der Nationalpark Manuel Antonio geschlossen. Er liegt sieben Kilometer südlich der Kleinstadt Quepos. Entlang der Zufahrtsstraße sind einige Hotels spektakulär in die Berghänge gebaut; viele bieten frei Sicht auf den Pazifik, was natürlich seinen Preis hat

Badeurlauber, Surfer, umweltbewusste Naturliebhaber schätzen diesen Abschnitt der zentralpazifische Küste Costa Ricas – und Wale, die der „Costa Ballena“ zwischen der Ortschaft Dominical und der Mündung des Río Terraba, ihren Namen leihen. Allen voran die Buckelwale: Zwei unterschiedliche Gruppen ziehen im wohltemperierten Meer vor Uvita und Punta Piñuela sogar ihre Jungen auf. Das eigentlich Erstaunliche daran? Sie gelangen auf zwei grundverschiedenen Routen hierher: Zwischen Dezember und April kommen die bei Alaska und Kalifornien beheimateten Gruppen. In der Zeit zwischen Juli und November tummeln sich hier ihre antarktischen „Vettern“. Neben den verschiedenen Möglichkeiten zur Walbeobachtung bietet Ihnen dieser Küstenabschnitt herrliche Sandstrände, Korallenriffs, Mangroven, zahlreiche Wasserfälle wie den Nauyaca, nicht überlaufene Trails und eine artenreiche Vogelwelt.


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NATIONALPARKS COSTA RICAS

N at io na lpa rk s & m eh r

De r S d e n → Corcovado und Halbinsel Osa Üppiges Ökosystem: Costa Ricas zweitgrößter

→ Cerro Chirripó und Park Amistad

Nationalpark Corcovado nimmt den Südwesten der Halbinsel Osa mit knapp 54 540 Hektar fast vollständig ein. Park und Halbinsel zählen zu den regenreichsten Gebieten des Landes – entsprechend üppig gedeihen hier, je nach Höhenlage, Feuchtigkeit speichernde Nebel-, Berg- und Sumpfwälder. Zu den von einer internationalen Forschungsstation beobachteten Parkbewohnern zählen 160 Säugetier-, 367 Vogel-, 177 Reptilienund 40 Süßwasserfischarten. Die Zahl der hier vorkommenden Insektenarten konnte mit 6.000 nur geschätzt werden. Tickets für den seit 1975 geschützten Nationalpark Corcovado sind nur bei der Verwaltung in dem 7000 Einwohner zählenden Hafenort Puerto Jiménez (Fährverbindung nach Golfito) erhältlich. Für Wanderungen im Park sind ortskundige Guides vorgeschrieben. Ein weiteres Highlight der Halbinsel Osa ist die fast unberührte Natur bei der weiträumig von Mangroven gesäumten Bahía Drake. An der nahen Mündung des Río Sierpe hatte im 16. Jahrhundert schon Sir Francis Drake Anker geworfen.

Der 3818 Meter hohe Cerro Chirripó ist der höchste Gipfel des Landes. Er überragt den costa-ricanischen Rest der Cordillera de Talamanca und wird vom gleichnamigen Nationalpark umschlossen. Zusammen mit dem Biosphärenreservat La Amistad-Talamanca bildet dieses Schutzgebiet den Internationalen Park Amistad, der in Costa Rica (194 000 Hektar) und in Panama (207 000 Hektar) eine riesige, zusammenhängende Fläche einnimmt, die seit 1982 als Weltnaturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht. Die Erstbesteigung des Cerro Chirripó gelang im Jahr 1904. In jüngeren Jahren erfreut sich besonders der alljährliche Berglauf Ende Februar vom Parkeingang San Gerardo zum Refugio Base Crestones auf 3400 Metern Höhe großer Beliebtheit. Voraussetzung für die sehr anstrengende Besteigung des Cerro Chirripó ist die rechtzeitige Anmeldung beim Nationalparkbüro in San Gerardo. Es gibt vor Ort kaum Infrastruktur und keinerlei Ausstattungs-Shops: Die komplette Ausrüstung und die Verpflegung müssen mitgebracht werden. Die Temperaturen sind alles andere als tropisch. Im Oktober ist der Park geschlossen.


→ Isla del Coco Unbewohnte Schatzinsel: Ebenfalls als Versteck für Korsaren und ihre Beute diente die Kokosinsel („Isla del Coco“). Sie ist wie die gut 700 Kilometer entfernten Galapagosinseln vulkanischen Ursprungs und ragt 494 Kilometer vor der Pazifikküste Costa Ricas aus dem Ozean. Durch die isolierte Lage der 2400 Hektar großen Inseln kam es – wie auf Galapagos – zur Entwicklung endemischer Arten. Seit 1978 ist die Isla del Coco ein costa-ricanischer Nationalpark, seit 1997 genießt sie als Weltnaturerbe auch den Schutz der UNESCO. Die hervorragenden Tauchgründe der Kokosinsel machten Hans Hass und Jacques Cousteau berühmt – daher ist das Eiland bis heute Ziel mehrtägiger Tauchsafaris.


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KOFFEIN AUS NARANJO

N a ch h a lt ig e r

K a f fe ea n ba u Der Kaffeebaum hat eine Migrationsgeschichte. Er stammt ursprünglich aus der Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens. Nach Costa Rica gelangte die sensible Pflanze erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als man im Valle Central herausfand, wie ertragreich und gut sie auf fruchtbarer Vulkanerde gedeiht, in einer Höhe von 800 bis 1500 Metern über dem Meeresspiegel. TEXT: ROBIN D. FROMMER, FOTOS: CARLOS SOARES

Kaffee aus Costa Rica wird heute zu den weltweit besten Sorten gezählt. Zu den interessanten Details zählt, dass hier ausschließlich die Sorte Arabica (Coffea arabica) kultiviert werden darf. Im Westen des Valle Central reift Kaffee nahe der Orte Grecia, San Ramón, Palmares und Naranjo, am Fuße des Vulkans Poás, unter idealen Bedingungen. Sein Anbau ist Lebensgrundlage von landesweit bis zu 55 000 Familien – 92 Prozent der Kaffeefarmer bauen die Steinfrucht auf jeweils weniger als fünf Hektar Fläche an. Die Ernte der reifen Kaffeekirschen ist bis heute kollektive Handarbeit. Sie fällt in die Monate zwischen November und Februar – ein beträchtlicher Teil der Erntezeit wird deshalb von weihnachtlicher Atmosphäre und einer Reihe von Festen für die Arbeiter und ihre Familien begleitet.


Zu den Musterbetrieben unter den Kaffeefarmen in Naranjo zählt die Hazienda Pilas. Auf diesem (in fünfter Generation) familiengeführten Landgut kümmern sich 25 bis 30 fest angestellte Arbeiter ganzjährig um die Kaffeepflanzungen. Viele von ihnen stehen seit mehr als 20 Jahren auf dieser Hazienda in Lohn und Brot. Sie sorgen für den kontinuierlichen Austausch alter Kaffeebäume durch junge Pflanzen: Mit diesem Agrar-Management und durch Mischkulturen (mit schattenspendenden Bäumen und Orangen) bleibt die 160 Hektar große Plantage insgesamt jugendlich frisch, gesund und kräftig – und der Einsatz von Agrochemie kann vermieden werden. Seit mehr als acht Jahren trägt die Produktion der Hazienda Pilas das Gütesiegel der „Rainforst Alliance“ des nichtstaatlichen „Sustainable Agriculture Network“.

K urz nachgefragt Carlos Soares (68) stammt aus dem brasilianischen São Paulo und importiert Kaffee aus Costa Rica nach Deutschland. HALLO HERR SOARES, GEHT IN BRASILIEN JETZT DER KAFFEE AUS? Carlos Soares: Nein. Aber Brasilianer sollten von costa-ricanischen Kaffeepflanzern den hochwertigen, nachhaltigen Anbau lernen. In Costa Rica ist Kaffee eine echte Leidenschaft. Seine Produktion liegt bei kleinen Familienbetrieben, alles geschieht in Handarbeit. Brasilien mag 30 Prozent des Weltmarkts bedienen, seine Kaffeeproduktion beruht aber in der Regel auf Monokulturen mit hohem maschinellen Aufwand.


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KOFFEIN AUS NARANJO

Während der besonders arbeitsintensiven Erntezeit kommen etwa 400 Pflückerinnen und Pflücker hinzu. Für sie stehen gut ausgestattete Häusern mit Wasser- und Stromversorgung bereit. Und auch ihre Kinder sind schulpflichtig: Es gibt in der Hochsaison keine Kinderarbeit. Besonders verdiente Arbeiter erhalten außerdem eine finanzielle Unterstützung für die Erziehung ihrer Kinder.

Kaffeepflanzen gedeihen am besten im Halbschatten größerer Bäume.


Übrigens: Ein Teil der Ernte der Kaffee-Hazienda Pilas gelangt direkt vom Erzeuger zu einer Münchner Manufaktur, wird dort schonend geröstet und vom Costa Rica Café Online Shop (costa-rica.cafe) rasch an die Besteller versandt. Kurze Handelswege, faire Bezahlung sowie höchste Standards bei der Herstellung und Verarbeitung garantieren bei diesem Kaffee aus Naranjo in Alajuela Genuss ohne Reue.

Fotos: © Hazienda Pilas (4), Carlos Soares (1)


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TYPISCH COSTA RICA

Ty pi sc h C osta R ica

Ty p is ch Tico

→ Hochrädrig und knallbunt Zu übersehen sind sie nicht: die mit allerlei Ornamenten bemalten und signalrot grundierten Ochsenkarren aus Sarchí. Allerdings werden die einachsigen Gefährte mit den riesigen Wagenrädern kaum noch auf Costa Ricas Straßen bewegt, sieht man einmal von den folkloristischen Umzügen in Escazú und San José ab. Die Karren mögen ein Relikt aus der Zeit des Kaffee-Booms im 19. Jahrhundert sein, dessen ungeachtet sitzen viele der besten Stellmacher, Schreiner und Schnitzer noch heute in der Ortschaft Sarchí de Valverde Vega in der Provinz Alajuela. Mehr als 200 familiengeführte Firmen stellen hier Kunsthandwerk, Möbel und andere Gebrauchsgegenstände aus Holz her. Sarchí wird deshalb auch gern die „Wiege des nationalen Kunsthandwerks“ genannt. Bunt bemalte Ochsenkarren in archaischer Originalgröße stehen heute meist nur noch als Blickfang vor Sarchís Werkstätten – wesentlich besser verkauft

werden heutzutage Miniaturen der „Carretas“, denn die haben den Riesenvorteil, ins Gepäck der Tagestouristen zu passen.

→ Immer mit der Ruhe „Tico Time“ ist kein Synonym der für Costa Rica verbindlichen Central Standard Time. Die griffige Alliteration steht für eine Art Gegenentwurf zur preußischen Pünktlichkeit. Kleines Anschauungsbeispiel zum tropisch-lässigen Umgang mit der Tico Time: Wenn in Costa Rica unter Freunden vereinbart wird, „wir sehen uns um elf Uhr“, ist es in den Augen der meisten Einheimischen völlig ausreichend, wenn man sich ganz ohne Eile gegen halb zwölf auf den Weg macht: Schließlich will man ja nicht allzu lange auf die anderen warten müssen …


© Martin Sasse/laif

→ Herzhaft und kalorienreich Die costa-ricanische Landesküche wäre ohne Reis und Bohnen nicht vorstellbar. Und das beginnt schon beim Frühstück: Gallo Pinto nennen die Einheimischen diese landesweit beliebte Mischung aus Reis und schwarzen Bohnen, die mit Eiern, Käse, Kochbananen, Tortillas und Zwiebeln serviert wird. Abgeschmeckt wird das Gericht meist mit Salsa Lizano – einer pikanten Soße, die in Costa Rica eine ähnliche Popularität genießt wie Tabasco in den USA.

→ Frisch gepresst Wer Obst liebt, findet in Costa Rica die geballte tropische Vielfalt. Wer frischen Fruchtsaft liebt, schlicht sein Paradies, denn zu erfrischenden Drinks wird hier so gut wie jede Frucht verarbeitet, beispielsweise: Ananas (spanisch: piña), Breiapfel (zapote), Brombeere (mora), Guave (cas), Honigmelone (melón), Mango (mango), Maracuja (grandillo), Ochsenherzapfel (guanábana), Papaya (mamón), Sauerdattel (tamarindo), Sternfrucht (carambola) oder Wassermelone (sandía). Wahlweise werden die frisch gepressten Säfte mit Wasser (agua) oder mit Milch (leche) verdünnt. Neugierig geworden? Ausprobieren!


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TYPISCH COSTA RICA

→ Musik und Maskentanz Costa Ricas Masken werden von europäischen und von indigenen Einflüssen geprägt. Manche parodieren hochnäsige Damen aus der Oberschicht, andere stellen Teufel, Hexen oder wilde Tiere dar. „Cimarronas“ sind kleine Bands, die vornehmlich bei Maskenumzügen aufspielen. Da sie ihren tradierten Kompositionen vor allem mit Perkussions- und Blechblasinstrumenten die hierbei notwendige Durchschlagskraft verleihen, wird ihre rhythmische Musik vom Volksmund etwas respektlos, aber lautmalerisch „Farafarachín“ genannt. Alljährlich am 31. Oktober wird in Costa Rica der Tag der Maskerade (spanisch: Día Nacional de la Mascarada) begangen – an wechselnden Orten mit jeweils tief verwurzelter Maskentradition.


© Martin Sasse/laif

→ Costa Ricas Cowboys Sie verstehen Feste wirklich zu feiern: Die stolzen Sabaneros – die sonnengegerbten „Texaner“ aus Costa Ricas Provinz Guanacaste. Sie geben bei ihren sehenswerten Fiestas spektakuläre Kostproben ihrer Reitkünste, auf Pferden wie auf Jungstieren. Überflüssig zu erwähnen, dass die gespornten und gestiefelten Bilderbuch-Machos bei dieser Gelegenheit die Nacht zum Tag machen, saftiges Fleisch auf Holzkohle brutzeln und dass so mancher Schnaps durch die ausgedörrten Männerkehlen rinnt.


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BADEN & WASSERSPORT

Co sta Rica s sch nste Ba de bu chte n

Da rf ’s a u ch e in bissch e n m e h r Stra n d se in? Klein, aber oho! Was die Zahl und Qualität seiner Bilderbuchstrände anbelangt, hat das kleine Costa Rica stattliches Gardemaß: Entlang seiner mehr als 1000 Kilometer langen Pazifik- und an der ungefähr 210 km langen Karibikküste finden Surfer, Kite-Sportler und Badegäste die jeweils ideale Badebucht. Wir haben für Sie ein bisschen recherchiert – und nach Wind- und Wellengang getrennt.

→ Karibische Badebuchten

→ Pazifisches Kontrastprogramm

Die palmengesäumten Strände an der südlichen Karibikküste kommen dem Idyll des „tropischen Traumstrands“ am nächsten. Keinesfalls sollte man sich auf der Ostseite Costa Ricas die Sandstrände von Cahuita entgehen lassen. Teils vor der Brandung durch einen Korallensaum geschützt, sind sie für Familien mit Kindern wie auch zum Schnorcheln bestens geeignet. Optisch mag der Vulkansand der Playa Negra besondere Akzente setzen: Die sanfte Brandung malt dem Strand verspielt und zeitvergessen einen markanten weißen Lidstrich. Dazu gibt es entspanntes, karibisches Flair. Beim Fischerort Manzanillo, gut 13 Kilometer südlich von Puerto Viejo, finden Sie weniger frequentierte Traumstrände.

Einsames Robinson-Feeling finden Sie an der Playa Mostrencal bei La Cruz, kurz vor der Grenze zu Nicaragua. Maximalen Komfort und Service hält die Hotellerie im Nordwesten Costa Ricas, an den Stränden der Halbinsel Nicoya sowie an der zentralpazifischen Küste bereit. Die Pazifikstrände im tiefsten Süden schwelgen in üppiger Natur. Ganzjährig einen Abstecher wert sind beispielsweise, in der Umgebung von Tamarindo, die malerische Playa Pan de Aúcar (spanisch für: Zuckerhut) und die wunderschöne Playa Real. Die halbrunde Bucht der Playa Carrillo wird von schlanken Kokospalmen gesäumt, sie bietet sich zum Baden und Schnorcheln an und stellt daher eine optimale Ergänzung oder auch Alternative zum Aufenthalt an der wesentlich bekannteren Playa Sámara dar. An der Playa Tambor finden Beach-Volleyballer beste Voraussetzungen, Montezuma lockt mit alternativem Flair. Im zentralen Abschnitt der Pazifikküste sind die Strände beim Nationalpark Manuel Antonio besonders gesucht. Eine nicht minder gute BadeAlternative ist die feinsandige Playa Dominicalito an der Costa Ballena. Die südliche Pazifikküste an der Mündung des Río Sierpe, auf der Halbinsel Osa und am Golfo Dulce hält noch viel für die EntdeckerNaturen unter Ihnen bereit. Mag schon sein, Robinson kannte die Bahía Drake nicht – Sir Francis Drake schon!


→ Barrierefrei zum Wasser Costa Rica startet als erstes Land Lateinamerikas Projekt für die Schaffung barrierefreier Strände. Um künftig noch mehr Besuchern mit körperlicher Beeinträchtigung den Zugang zu den Stränden des Landes zu erleichtern, hat Costa Rica jüngst ein Projekt zur Schaffung barrierefreier Strände ins Leben gerufen: „Dona Tapa“ nennt sich die Kampagne des Netzwerks „Costarricense de Turismo Accesible“. „Das Projekt besteht in der Sammlung von Plastikabfällen, die recycelt und anschließend zu Dielen verarbeitet werden. Aus diesem Material werden ausfahrbare Stege – die Gesetzgebung gestattet wegen der Gezeiten keine festen Installationen – an den Stränden gebaut, die beispielsweise das einfache Bewegen von Rollstühlen im Sand ermöglichen“, erklärt Stephanie Sheeshy, Geschäftsführerin des costa-ricanischen Netzwerks für barrierefreien Tourismus. Ziel ist es, dass Costa Rica als erstes Land in Lateinamerika mit barrierefreien Stränden aufwarten kann. Um möglichst schnell erste Erfolge präsentieren zu können, sind Bürger, Unternehmen und Bildungszentren dazu aufgerufen, sich der Initiative anzuschließen oder Rampen zu sponsern. Weitere Informationen stehen abrufbereit unter costaricaturismoaccesible.com/

H ei rate n a m St ra nd

Für eine Trauung in Costa Rica benötigen (zuvor ledige) Ausländer nicht viel mehr als ihre Reisepässe und ein paar Angaben zu Wohnsitz, Geburtsdatum, Namen und Wohnort der Eltern. Zuvor verheiratete Partner müssen außerdem eine Scheidungsurkunde vorlegen. Zwei Zeugen werden benötigt; sie können auch von einer lokalen Heiratsagentur gestellt werden. Nach der Trauung nimmt die zivilrechtliche Registrierung der Ehe etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch. Bei der Abwicklung hilft in der Regel ein ortsansässiger Anwalt, den ebenfalls die Heiratsagentur vermitteln kann. An römisch-katholischen Priestern besteht in Costa Rica kein Mangel, andere Konfessionen dürfen ihre Geistlichen mitbringen. Weitere Infos: www.tropicaloccasions.com www.weddings.co.cr


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PORTRAIT: SURF-STAR CARLOS MUÑOZ

Co sta Rica s ju ng er Vo rz eig e- Su rfe r

Ca rlo s M u ñ oz Die Wellen an der Playa Jacó und beim Dorf Uvita zählen zu den bevorzugten Surf-Spots von Carlos Muñoz.

→ Adrenalin pur Angesichts des Zustroms nordamerikanischer Surfbegeisterter war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis in Costa Rica ein hochtalentierter einheimischer Wellenreiter für Aufsehen sorgt. Sein Name: Carlos Muñoz. Der gerade einmal 23-jährige Crack mit dem Spitznamen „Cali“ steht noch am Anfang einer vielversprechenden internationalen Wettkampfkarriere. Sein artistischer Brandungsritt ist immer sehenswert, ganz gleich, ob er vom ungebrochenen Wellenkamm abspringt oder souverän ein Barrel (oder Tube) durchfährt. Die Brandung an der zentralpazifischen Playa Jacó zählt zu seinen angestammten und bevorzugten Revieren. Carlos Muñoz liebt die costa-ricanische Küche und die ganze Bandbreite populärer Musik. Trotz oder gerade wegen seines jüngsten Karrieresprungs auf die internationale Bühne des Surfsports sind seine Familienmitglieder, die Freundin und Freunde seine wichtigsten Bezugspersonen.


COSTA RICAS BESTE SURF-SPOTS

Costa Ricas beste

Surf-Spots → Die Hochburgen der Surfer So gut wie alle Küstenabschnitte, die ideal für Wellenreiter und solche sind, die es werden wollen, liegen auf der Pazifikseite Costa Ricas. Die Auswahl ist breitgefächert und reicht von der für Anfänger wie für Fortgeschrittene geeigneten Playa Guiones, südlich der Ortschaft Nosara, bis zum Wellen-Eldorado Jacó und Hermosa. Übrigens: Ganz in der Nähe, unweit des Badestrands Playa Herradura, lohnt der (eintrittspflichtige) Sandstrand Punta Leona eine relaxte Stippvisite: Hier wurden die atemberaubenden Bilder des KolumbusSpielfilms „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ eingefangen. Südlich von Quepos locken Playa El Rey und Playa Savegre mit mächtigen Wellen. An der Bahía de Pavón bieten sich an der südpazifischen Küste Costa Ricas weitere Möglichkeiten für Surfer.

→ Noch mehr Wassersport gefällig?

Fotos: © Red Bull / Augustin Muñoz (4) und © Red Bull / Johan Pacheco (1)

© Martin Sasse/laif

Kitesurfer finden bei La Cruz, auf der Bahía Salinas, idealen auflandigen Wind. Zu den besten Scuba-Tauchgründen zählen die Dive Spots vor Punta Gorda, sechs Kilometer westlich der Playa El Ocotal. Sportfischer finden in den Häfen der Bahía Garza (Halbinsel Nicoya) und der Playa Zancudo (nahe Golfito) die entsprechende Infrastruktur. Windsurfer lieben den Arenal-Stausee. Rafting und andere Wildwassersportarten werden auf vielen Flüssen Costa Ricas angeboten, beispielsweise auf dem Río Reventazón und dem Río Pacuare bei Trurrialba auf dem Río Toro, nahe Quesada, oder auf dem Río Corobicí, bei Cañas im Staat Guanacaste.


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REITEN: SABANERO ODER ARABER?

Costa Rica zu Pferd

SabaneroPferdchen oder doch lieber Araber?

Nicht nur in den Städten und Savannen von Guanacaste gehören Pferde zum Alltag. Geliebt werden sie in ganz Costa Rica. Überall im Land werden sehenswerte Pferdeumzüge veranstaltet und Reittouren angeboten. Einer der landschaftlich schönsten Reitausflüge führt zu den von Zedern-, Zypressen- und Lorbeerwäldern beschatteten Steilhängen des Nationalparks Rincón de la Vieja (dem „Eckchen der alten Frau“). Die kleinen, aber lammfrommen Sabanero-Pferdchen trotten selbst oberhalb der Baumgrenze mit stoischer Gelassenheit über lockere Geröllfelder. Ebenso trittsicher durchwaten die gutmütigen Vierbeiner gurgelnde Bäche – wie es um die Reitkünste der „Gringos“ in ihrem Sattel bestellt ist, scheint völlig gleichgültig. Vermutlich fänden die Pferde ihren Weg noch im Tiefschlaf. Fortgeschrittene Reiter, die auch im Urlaub nicht auf ein Vollblut verzichten möchten, finden mehr als 40 Rassepferde in den vorbildlichen Stallungen der „Hacienda Alta Gracia“. Das neu eröffnete Resort liegt im üppig bewaldeten Gebirge von Pérez Zeledón im Süden Costa Ricas. Das 350-Hektar-Anwesen verfügt über eine eigene Landepiste, eine Kaffeefarm und Restaurants mit Sonnenterrassen. Den Hotelgästen stehen neben den edlen Reitpferden 50 Bungalows im HaziendaStil und ein ungewöhnlich weitläufiger WellnessBereich zur Verfügung. Wem der herrliche Blick ins San-Isidro-Tal nicht genügt, kann an Bord eines Ultralight-Flugzeugs sogar die Wale im Pazifik aus der Vogelperspektive beobachten. Der nächstgelegene Verkehrsflughafen befindet sich in San Isidro.

Fotos: © Hacienda Alta Garcia (4)

Die Angebotspalette der Hacienda Alta Garcia umfasst neben dem Reitsport auch Transfer und Rundflüge per Flugzeug.


ABHEBEN IM PARADIES

Lim ou s in e n- & H e licopt e rs e rv ice

San Josés internationaler Flughafen Tobias Bolaños liegt in der geografischen Mitte Costa Ricas. Gerade einmal 30 Minuten benötigt ein Helikopter von hier nach Puerto Limón, Puntarenas oder nach San Isidro – auf eine Landebahn ist er – hier wie dort, nie angewiesen. Dies ist ein unschlagbarer Vorteil, der gerade in der Tiefe eines tropischen Landes wie Costa Rica besonders ins Gewicht fällt und manche Firmenveranstaltung oder Incentive-Teilnahme fern der Hauptstadt erst ermöglicht.

Weitere Informationen zu Hubschrauber-Charter, Allrad und chauffierten Limousinen finden Sie hier: www.aeroteccr.com www.carmonair.com www.flyhelijet.com www.avanticostarica.com www.jaguarlimousineservices.com


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EL CAMINO DE COSTA RICA

L an d un d L eute

El Ca m in o d e C o st a R ica

© Martin Sasse/laif

hanspeterschaub.de

Individuell unterwegs Der „Camino de Costa Rica“ mit einer Länge von 210 Kilometern beginnt an der Karibikküste – entweder in den Orten Parismina oder Barra del Pacuare – und endet nach 15 Reisetagen in Quepos bei Manuel Antonio am Zentralpazifik. Die Route kann in Abschnitte unterteilt und auf die jeweilige Leistungsklasse abgestimmt werden. Weitere Informationen stehen abrufbereit unter www.caminodecostarica.org/inicio


Foto: © Juan José Rojas

„El Camino de Costa Rica“ ist ein gemeinnütziger Verein, der mit dem Ziel gegründet wurde, den ländlichen Gemeindetourismus zu fördern. Im Fokus stehen die nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaften sowie der Umweltschutz, um dem Besucher die kulturellen Attraktionen des Landes und die artenreiche Natur näher zu bringen. Der „Camino de Costa Rica“ (Weg Costa Ricas) bildet eine Route von der Karibikküste bis zum Pazifik und führt durch malerische ländliche Gebiete und Dörfer sowie durch die noch unberührte Zentralregion Costa Ricas. Verschiede Ökosysteme, Abenteuer, neue gastronomische Erlebnisse, Begegnungen mit indigene Volksgruppen, Flora und Fauna, Wälder, Flüsse sowie einzigartige Wanderwege sind Teil der Strecke und tragen nicht nur zu einem unvergess-

lichen Erlebnis bei, sondern zeigen den Besuchern auch den respektvollen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt auf. Zielsetzung ist es, weniger bekannte Gebiete des Landes zu beleben und durch die engeren Kontakte zu den Einheimischen das Urlaubserlebnis noch authentischer zu gestalten. Darüber hinaus stehen die Entwicklung kleinerer Unternehmen mit nachhaltig motivierten Projekten im ländlichen Raum und die Schulung der Gemeinden im Fokus, um die Belieferung der Besucher mit Informationen rund um die Themen Sicherheit, Unterkünfte, Restaurants und kulturelle Aktivitäten sicherzustellen.


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FLORA & FAUNA

N at u re rleb ni s f r Alt u n d Ju ng

C o st a R ica s wa h re r R e icht u m

Seinem Irrtum ist nicht nur die Bezeichnung „Indianer“ geschuldet – Christoph Kolumbus landete am 18. September 1502 auf der winzigen Karibikinsel Uvita, 885 Meter vor der späteren Hafenstadt Puerto Limón. Er nannte das Eiland „La Huerta“ („Gemüsegarten“) – gut, das ist lang vergessen. Aber er erkundete auch die Küste hinter dem Inselchen und nannte sie „Costa Rica y Castillo de Oro“ („Reiche Küste und goldene Burg“). Obwohl sich die Hoffnung der spanischen Eroberer auf reiche Beute nicht erfüllte, blieb es bis heute bei: „Costa Rica“.

VON ROBIN DANIEL FROMMER

→ Kleine Schritte mit den Kleinen

Mag sein, den auf Gold fixierten Seeleuten fehlte der Blick für Flora und Fauna und damit für den wahren Reichtum Costa Ricas – genau den beziffern wir aber heute mit mehr als 12 000 Pflanzen- und mindestens 500 000 Tierarten: Damit zählt das kleine Costa Rica zu den Ländern mit der weltweit größten Biodiversität.

Zu den Tierarten, die Sie in Costa Rica unbedingt gesehen haben sollten, zählen: Ara, Brüll- und Kapuzineraffe, Faul- und Gürteltier, Helmbasilisk, Kolibri, Nasenbär, Pfeilgiftfrosch, Tapir, Tukan und der sagenumwobene Göttervogel Quetzal. Sofern Sie mit kleinen Kindern reisen, gönnen Sie sich und Ihrer Familie unbedingt die Zeit, wenigstens einen costa-ricanischen Schmetterlingsgarten zu besuchen – die gibt es fast im ganzen Land und die meisten der öffentlichen Volieren zeigen schillernd blaue Morpho- und lustig gestreifte Zebrafalter. Der größte Schmetterlingsgarten Zentralamerikas befindet sich übrigens im Selvatura-Komplex in Monteverde.


Foto: © Park Selvatura

Erfahrungsgemäß lässt sich bei Kindern das Interesse an der Beobachtung von Tieren nur wachhalten, wenn es rasch viel Abwechslungsreiches (oder das individuelle Lieblingstier) zu sehen gibt. Die Parks der privaten Auffang- und Auswilderungsstationen in Costa Rica machen es den Kids (und ihren Eltern) besonders leicht, vom Start weg zahlreiche Tierarten zu sehen. Manche sind auf bestimmte Tiere spezialisiert, so gelingt beispielsweise dem Zoo Ave beim Städtchen Alajuelas die Auf- und Nachzucht von Roten Aras besonders gut, die später in den Naturschutzgebieten des Landes freigelassen werden. Das Centro de Rescate La Marina bei Ciudad Quesada ist bei der Auswilderung von Faultieren, Pakas und Tapiren erfolgreich und im Mini-Zoo Las Pumas bei Cañas in der Provinz Guanacaste haben verwaiste Pumas und Jaguare ein kleines Refugium.

„Schmetterlingsmotiv“


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FLORA & FAUNA

→ Große Nationalparks für die Großen Natürlich steht Costa Rica in erster Linie für den Schutz und das Erlebnis von Tieren in freier Wildbahn. Doch bei mancher Tierart gilt schlicht: „Man sieht nur, was man weiß.“ Costa Rica ist die Heimat von ungefähr 900 Vogelarten und 220 Gattungen von Zugvögeln – wer möglichst viele davon, nicht nur zufällig, sondern gezielt sehen möchte, wird die Schlüsselfunktion ortkundiger einheimischer Guides rasch erkennen. Die Mitte 2016 vom Instituto Costarricense de Turismo (ICT) neu konzipierte „Touristische Route für Vogelbeobachtung“ hat erklärtermaßen das Ziel,

touristische Dienstleistungen gerade auf lokaler Ebene weiter zu verbessern. Mit einem lokalen Guide auf Entdeckungstour zu gehen, lohnt immer – unabhängig davon, ob sie die Weiten eines besonders großen Nationalparks umfassend erleben wollen, einen winzigen Pfeilgiftfrosch oder den seltenen Quetzal in seinem Habitat sehen oder gar den höchsten Berg des Landes, den Cerro Chirripo, erklimmen wollen. Zugegeben, zumindest die letztgenannten Exkursionen sind nur etwas für die wirklich ausgewachsenen „Großen“.


Z ertif izie rt er,

n a ch h a lt ig e r Tou ri s m u s Das Gütesiegel CST („Certificado para la Sostenibilidad Turística“) erhalten touristische Unternehmen, die in Costa Rica besonders umwelt-, sozial- und kulturverträglich agieren. Verliehen wird das Zertifikat vom costa-ricanischen Tourismusinstitut ICT; der Grad der Auszeichnung variiert, was die Anzahl der auf dem CST-Siegel abgebildeten Blätter (1 bis 5) visualisiert. Nachhaltig und ressourcenschonend geführte Hotels, lokale Veranstalter und Kooperativen, die den Erhalt der natürlichen Umwelt aktiv unterstützen, können sich um eine CST-Zertifizierung bewerben und einstufen lassen – oder haben das bereits getan: Achten Sie mal darauf!


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COSTA RICA VON A BIS Z

C o st a R ica vo n

A bi s Z

Allg e m ei n e s Die Republik Costa Rica liegt in den Tropen. Das Land nimmt zwischen dem 8. und 11. Grad nördlicher Breite, einschließlich seiner Inseln, eine Fläche von 51 100 Quadratkilometern ein (Weltrang: 125) – und ist das Zuhause von knapp fünf Millionen Einwohnern. Das Land ist politisch stabil und für Reisende sicher. Der wichtigste Erwerbszweig ist der Tourismus, gefolgt von Industrie und Landwirtschaft. Ungefähr 27 Prozent des Staatsgebiets stehen unter Naturschutz.

51 000 km2 5 000 000 27 % Gesamtfläche

Einwohner

Naturschutzgebiet


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13 h A n re is e

San José

Flugzeit

Frankfurt

Die Flugzeit von Frankfurt nach San José nimmt ungefähr 13 Stunden in Anspruch. Fliegen Sie mit Condor(via Santo Domingo), Iberia (via Madrid), Air France (via Paris), KLM (via Amsterdam) oder mit Lufthansa nonstop ab Frankfurt. Reisende aus der Schweiz können drei mal wöchentlich nonstop mit Edelweiss Air von Zürich nach Costa Rica fliegen (Dienstag, Freitag und Sonntag). Der Zielflughafen in Costa Ricas Hauptstadt SanJosé (SJO) ist immer der Aeropuerto Internacional Juan Santamaría. Die Einreise auf dem Landwege ist von Nicaragua (Peñas Blancas) und von Panama (Pasos Canoas, Sixaloa oder Guabito) aus möglich.

6 Monate 90 Tage Gültigkeit des Reisepasses

Aufenthalt ohne Visum möglich

Ein re is ebe st im m u n g en Deutsche, Schweizer und Österreicher benötigen für die Einreise einen mindestens noch sechs Monate gültigen Reisepass. Auch Kinder benötigen ein eigenes Dokument. Für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen benötigen Touristen kein Visum. Der Aufenthalt kann in Costa Rica um weitere 90 Tage verlängert werden. Wer länger als 180 Tage im Land bleiben möchte, benötigt ein Visum, das bei den diplomatischen Vertretungen Costa Ricas erhältlich ist. Im Flugzeug und an den Grenzstationen ist von jedem Ausländer eine Touristenkarte (Tarjeta de Ingreso) auszufüllen. Neben den persönlichen Daten müssen auf ihr der Einreisegrund, die voraussichtliche Aufenthaltsdauer in Costa Rica und eine Hoteladresse eingetragen werden. Achtung: Bei einer Anreise mit Zwischenlandung in den USA ist zusätzlich eine vorherige ESTAAnmeldung im Internet unter esta.cbp.dhs.gov/esta/ erforderlich. Bei der Einreise auf dem Landweg kann die Vorlage eines Flugtickets für die Ausreise verlangt werden. Außerdem kann der Nachweis von ausreichenden Geldmitteln für den Aufenthalt in Costa Rica erforderlich sein.


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I nform ation en

Einreisebestimmungen können sich kurzfristig ändern – Informationen hierzu erteilen die Auswärtigen Ämter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz im Internet unter: www.auswaertiges-amt.de, www.bemia.gv.at und www.dfae.admin.ch. Die staatliche Tourismusbehörde Instituto Costarricense de Turismo (I.C.T.) unterhält in San Josés Stadtteil La Uruca, östlich der Brücke Papa Juan Pablo II, eine Auskunftsstelle; Tel. +506 2299-5800, deutschsprachige Infos gibt es außerdem auf der Website: www.visitcostarica.com

D ip lo m ati sch e Vertret u n g en → BOTSCHAFTEN COSTA RICAS IN EUROPA: Deutschland: D-10117 Berlin · Reinhardtstraße 47a Tel. (+30) 26 39-89 90 · www.botschaft-costarica.de E-Mail: emb@embajada-costarica.de Österreich: A-1220 Wien · Wagramer Straße 23 Tel. (+43) 12 63 38 24 Schweiz: CH-3011 Bern · Marktgasse 51 · Tel. (+31) 37 27-887

→ EUROPAISCHE VERTRETUNGEN IN COSTA RICA: Deutsche Botschaft (Embajada de Alemania): San José · Sabana Norte · Torre Sabana Tel. (+506) 2290-9091 · Notfall-Telefon: 8381-7968 Österreichisches Honorargeneralkonsulat (Consulado General de Austria): Herida (7,5 km nordwestlich von San José) · Cariari · Residencial Bosque Dona Rosa 50 · Casa E 3 Tel. (+506) 2239-3616 Schweizer Botschaft (Embajada de Suiza): San José · Paseo Colón · Edificio Centro Colón Tel. (+506) 2221-4829, 2222-3229 und 2221-1052

685,28 CRC 1000 CRC 2000 CRC 5000 CRC 10 000 CRC 20 000 CRC 50 000 CRC 1,00€

1,46 €

2,92 €

7,30 €

14,59 €

29,19 €

72,96 €

STAND: NOVEMBER 2018

Ge s u n d h e it Die nachstehenden Tipps zur Gesundheitsvorsorge während einer Reise in Costa Rica sind nur ein kurz gefasster Überblick. Sie ersetzen keinesfalls den Besuch des Haus- oder Tropenarztes. Lassen Sie sich vor Ihrer Reise bitte beraten. Bei der Einreise aus Europa sind grundsätzlich keine Impfungen vorgeschrieben. Empfohlen werden jedoch Impfungen gegen Hepatitis A und B, Tetanus und Diphterie. Bitte prüfen Sie außerdem, ob Ihre Immunisierung gegen Polio aufgefrischt werden muss. Ein geringes Malaria-Risiko in Costa Rica besteht in den Provinzen Alajuela, Guanacaste, Limón und Puntarenas; der Rest des Landes gilt weitgehend als malariafrei, allerdings macht der weltweite Klimawandel auch vor Costa Rica nicht halt. Daher sollte man sich mit


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Geld & W hrung

Es gibt Münzen zu 5, 10, 20, 25, 50, 100 und 500 Colónes und Banknoten zu 1000, 2000, 5000, 10 000, 20 000 und 50 000 Colónes. 1 Euro entspricht 685,28 CRC (Stand: November 2018). Es ist ratsam, erst im Land zu wechseln. US-Dollars, Euros und Dollar-Reiseschecks wechseln fast alle Banken, die Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 15 Uhr geöffnet sind. Mit EC-Karten (Maestro, Cirrus) kann man die Landeswährung an Geldautomaten abheben. Größere Hotels, Restaurants, Reiseagenturen und Mietwagenfirmen akzeptieren auch die gängigen Kreditkarten; allerdings können hier erhebliche Nebenkosten und Gebühren anfallen. Vor einem Ausflug ins Hinterland ist es immer sinnvoll, sich mit ausreichend Colónes einzudecken.

körperbedeckender Kleidung, Moskitonetzen und chemischen Schutzmitteln immer vor Mückenstichen schützen, da von den Mücken beispielsweise auch das Dengue-Fieber übertragen werden kann. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Costa Rica mit einer möglichen Übertragbarkeit von ZikaViren klassifiziert, auch wenn u.U. aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden. Wichtige Medikamente (und ein kleines Notfall-Set) sollte man vor Abflug zu Hause besorgen und einführen. Bei einem mehr als dreimonatigen Aufenthalt in Costa Rica kann bei der Einreise ein Gesundheitszeugnis verlangt werden. Die Kosten für eine Behandlung in Costa Rica werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz nicht übernommen. Der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung (idealerweise mit Absicherung des Rücktransports) ist unverzichtbar. Eine Jahresversicherung (ggf. für die ganze Familie) ist in der Regel kostengünstiger als mehrere Einzelversicherungen.

Not ru f N u m m e rn - 911 - 117

allgemeiner Notruf (auch englischsprachig)

Polizei

- 118 - 228 Feuerwehr

Rotes Kreuz

2222-9330 Verkehrspolizei

Impfungen Hepatitis A, Hepatitis B, Tetanus, Diphterie, Polio?

Versicherung Private Auslandskrankenversicherung

Medikamente eigenes Notfall-Set

Hervo rrag en de s Ges un dh eitss yste m!


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Be st e

R e is ez e it & K li m a Grundsätzlich sind gelegentliche Regenschauer in Costa Rica ein wichtiger Teil des Alltags – und die Tropfen sind immer angenehm warm. Nur dank der Niederschläge schmückt sich die Natur des Landes in tropischem Smaragdgrün.

Hochsaison

Dez Jan

in der Trockenzeit von Dezember bis April

Feb

-20%

Mrz

Preisniveau in der Nebensaison im November

Die Monate von Dezember bis April gelten in Costa Rica traditionell als Trockenzeit und damit als Hochsaison. Absolute Spitzensaisonzeiten sind Weihnachten, Neujahr und Ostern. Auch der Juli ist inzwischen nahezu ähnlich beliebt und – was die Hotels anbelangt – ähnlich teuer. September bis Oktober fallen landesweit die höchsten Niederschläge, an der Karibikküste herrscht hingegen meist bestes Wetter. Der November ist gerade bei Europäern sehr beliebt, die Regenzeit ist fast vorbei, die Preise sind noch auf dem (ca. 20 Prozent günstigeren) Nebensaison-Niveau und der heftigste Besucheransturm beginnt erst Mitte Dezember.

Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov

Gan zj hrig es R eiseziel Auch in der Nebensaison perfekt – verschiedene Mikroklimata machen es möglich.


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Sich eres Re isezie l

Costa Rica

Sich erh eit

Costa Rica gilt als eines der SICHERSTEN Reiseziele in Lateinamerika.

Costa Rica zählt zu den eher unproblematischen Reiseländern – ein wichtiger Grund für die Beliebtheit des Landes. Dennoch ist auch hier generell Vorsicht angebracht. Als Risikozonen gelten Busbahnhöfe und San Josés Viertel nördlich des Parque Central sowie der Rotlichtbereich der Hauptstadt. Weitere neuralgische Punkte sind die Strände im Nordwesten sowie in der Umgebung von Limón (Cahuita und Puerto Viejo) und die Zufahrtsstraße zum internationalen Flughafen von San José. Mietwagen sollte man in Costa Rica – auch tagsüber – nur auf umzäunten und bewachten Parkplätzen abstellen. An der Pazifikküste, beispielsweise an der sogenannten Krokodilbrücke am Fluss Tárcoles (Carreta 34, ca. 5 km vor dem Ortseingang von Tárcoles) und entlang des Streckenabschnitts zwischen Jacó und Quepos (Carreta 34), sind Fahrzeugeinbrüche und der Raub von Gepäck bekannt geworden.

Kopien aller Reisedokumente und der Kreditkarte sollten immer separat mitgeführt oder im Hotelsafe aufbewahrt werden. Schmuck ist zu Hause am besten aufgehoben und die Notiz der Nummern der Traveller-Cheques ist bei Verlust immer hilfreich. Bei bewaffneten Überfällen ist Gegenwehr lebensgefährlich; in einer solchen Situation die Ruhe zu bewahren und einen zu verschmerzenden Geldbetrag in der Brusttasche griffbereit zu haben, kann hingegen Schlimmeres verhindern.

220 V 120 V Stromversorgung Die Steckdosen in Costa Rica sind für nordamerikanische Flachstecker ausgelegt. Für die meisten europäischen Geräte ist ein Adapter (Adaptor de corriente) erforderlich. Der Strom wird mit 120 Volt Spannung und 60 Hertz geliefert; 220 Volt-Geräte müssen also auf 110 Volt umgeschaltet werden.


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español english

Sp ra ch e Offizielle Landessprache ist Spanisch. Allerdings sind auch in Costa Rica, wie in ganz Lateinamerika, Wortschöpfungen entstanden, die für die meisten Spanier allenfalls schwer verständlich sind. An der Karibikküste sprechen die Einheimischen die jamaikanische Ausprägung des kreolischen Patois, das auch englische Elemente nutzt. In den Hotels wie in besseren Restaurant reicht auch Englisch in der Regel aus.

Ta x i

< 12 km <4$ Taxameter-Pflicht

(etwa 3,70 € / 2 220 CRC) für Stadtfahrten innerhalb San José

25–30 $ + 20 % San José

Flughafen

Nachtzuschlag ab 22 Uhr

Offizielle Taxis sind in Costa Rica meist rot lackiert. Fahrten mit einem Taxi sind hier vergleichsweise günstig, wenn man sich nicht übers Ohr hauen lässt. Die Preise gibt die Regierung bindend vor und jeder Taxifahrer muss bei einer Strecke unter zwölf Kilometern sein Taxameter („Maria“) einschalten. Stadtfahrten innerhalb San Josés sind für weniger als umgerechnet 4 US-Dollar zu haben; für eine Fahrt vom Stadtzentrum zum Flughafen sollte man ungefähr 25 bis 30 $ veranschlagen.

Airporttaxi, Reservierung: Tel. +(506) 2222-6865 und 2221-6865; www.taxiaeropuerto.com Bei inoffiziellen Piraten-Taxis den Traveller-Tipp – „Trau nur Fahrern über 50“ – befolgen. Ab 22 Uhr wird 20 Prozent Nachtzuschlag verlangt.


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7-8 h Zeitunterschied

Z eitu nt erschi ed Während des europäischen Winterhalbjahrs beträgt der Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa (MEZ) und Costa Rica (Central Standard Time) sieben Stunden. Anders gesagt: Wenn die Uhren in Deutschland, in Österreich oder in der Schweiz 17 Uhr zeigen, ist es in Costa Rica erst 10 Uhr. Während der deutschen Sommerzeit (Ende März bis Ende Oktober) beträgt der Zeitunterschied zu Costa Rica acht Stunden.

Z oll Bei der Einreise nach Costa Rica sind Gegenstände, die für den individuellen Bedarf des Reisenden bestimmt sind, zollfrei. Hierzu zählen beispielsweise auch je ein mitgeführter Laptop, eine Foto- und eine Filmkamera, ein gebrauchtes Musikinstrument, ein Radio, Medikamente für den persönlichen Gebrauch und/oder ein Fernglas. Diese Gegenstände müssen ggf. auf einer Zollerklärung (Declaración de Aduana) deklariert werden. Die Einfuhr von Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukten, Obst und Gemüse (Ausnahme: Konserven) ist hingegen strikt verboten.

Bei der Rückkehr aus nicht zur EU gehörenden Ländern dürfen Erwachsene zollfreie Güter im Wert von höchstens 430 Euro nach Deutschland (300 CHF in die Schweiz) einführen. Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren sind Mitbringsel im Wert von bis zu 175 Euro nach Deutschland oder 150 Euro nach Österreich erlaubt. Bei der Rückreise in die EU oder in die Schweiz liegt das Limit für mitgeführte Barmittel bei 9999 Euro bzw. CHF (einschließlich gleichgestellter Zahlungsmittel wie Inhaberpapiere, Schecks oder Wechsel). Streng bestraft wird die Einfuhr von Produkten, die aus vom Washingtoner Artenschutzabkommen geschützten Tieren gewonnen oder entnommen wurden. © Copyright R.D. Frommer


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WIR SEHEN UNS IN COSTA RICA

W ir se h e n u n s in

C o st a R ica ! HERAUSGEBER: 7o7 MARKETING · Thömelstraße 2 01259 Dresden · www.7o7.com ENTWURF: Benjamin Radestock SATZ/LAYOUT: 7o7 MARKETING REDAKTION: 7o7 MARKETING Robin Daniel Frommer Tel. 07231 425 41 22 rdfrommer@photos-facts-features.com DRUCK: Druckerei Vetters, Radeburg AUFLAGE: 10 000 (Januar 2017)

BILDER: FVA Costa Rica, Markus Recknagel | Titel: Tim Mossholder - Unsplash | S.1: sersme - Fotolia | S.2-3: ondrejprosicky - Fotolia, janossygergely - Fotolia | S.4-5: photodiscoveries - Fotolia, Simon Dannhauer - Fotolia | S.6-7: ronnybas - Fotolia, Simon Dannhauer - Fotolia | S.10-11: gmstockstudio - Fotolia, Daniel Ernst - Fotolia | S.12: Florin Cnejevici (2x), Dale Mitchell - Fotolia | S.15: scharfsinn86 - Fotolia, furtseff - Fotolia, stanok - Fotolia | S.16-17: © Martin Sasse/laif, okorokovanatalya - Fotolia | S.18-19: Christine Siracusa - Unsplash, Brenda Godinez - Unsplash, rawpixel - Unsplash, Tyler Nix - Unsplash | S.20: isabelle_bonaire - Fotolia | S.22-23: Simon Dannhauer - Fotolia, natakuzmina - Fotolia, hanspeterschaub.de | S.28-29: hanspeterschaub.de, dennisjacobsen - Fotolia, seaphotoart - Fotolia, Simon Dannhauer - Fotolia | S.32-33: joserpizarro - Fotolia, sphraner - Fotolia, photocech - Fotolia | S.34-35: JaribFoto - Fotolia, Ana_Rumoroso - iStock, Creative-Family - iStock, ead72 - Fotolia | S.40-41: eqroy - Fotolia, © Martin Sasse/laif, daigor - Fotolia, adfoto - Fotolia | S.42-43: pascal DESTERCKE - Fotolia, © Martin Sasse/laif, alexanderkonsta - Fotolia, Ildi - Fotolia, PROMA - Fotolia | S.44-45: piccaya - Fotolia, sarah besson - Fotolia, Olga Gabai - Fotolia, Africa Studio - Fotolia | S.46-47: Augustin Munoz (4x), Johan Pacheco, © Martin Sasse/laif | S.48-49: PITER Hacienda Alta Gracia (4x) | S. 50-51: hanspeterschaub.de, Juan Jose Rojas


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