Mag41 Ausgabe #005

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ISSUE FIVE GERMAN | 2012

LET‘S SAVE THE WOLRD IN AN AESTHETIC WAY


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COVERSHOT CARLOS BLANCHARD RIDER TIMO PRITZEL ILLUSTRATION INSIDE SILKE WERZINGER WWW.SILKEWERZINGER.DE


EDITORIAL

ISSUE 05

Außergewöhnlich normal „Offroad Cycle Culture“ - nichts beschreibt besser, was MagFortyone ist und wofür es steht. Egal aus welchem Grund wir biken und was es für den Einzelnen bedeuten mag, eines steht fest: Biken ist mehr als nur Fahrradfahren, mehr als nur Sport, mehr als nur Adrenalin. Biken bedeutet Erleben, Erfahren und gibt Freiheit. Auch wenn es paradox klingen mag - die körperliche Anstrengung und Konzentration bieten beste Voraussetzungen zur kognitiven Erholung und für kreatives Denken. Während wir uns physisch anstrengen erholen wir uns psychisch - ein Geben & Nehmen in seiner außergewöhnlichsten Form. „Offroad Cycle Culture“ steht aber auch für die Menschen der Szene. Für diese Ausgabe reisten wir nach Barcelona und trafen dort prägnante Charaktere - vom scheinbaren Casual Men bis hin zum Rockstar. Wir lernten dabei, dass das Außergewöhnliche oft im Normalen und im Außergewöhnlichen viel Normales steckt. Genießt die folgenden Seiten auf denen die schönen Dinge des Lebens im Vordergrund stehen: Good Times, Design & Kreativität! So normal und doch ganz außergewöhnlich. Cheers, Robin Schmitt


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INHALT

ISSUE 05

08 HEROES OF WORK IHR SEID MAG41 ISSUE 05!

12 WORTSCHATZ ICH WILL MITREDEN!

14 GALERIE

SELFMADE: ICH DENKE, ALSO BIN ICH

32 BIKETEST SPECIALIZED

S-WORKS STUMPJUMPER FSR CARBON 29

44 INTERVIEW JEFF STEBER INTENSE: ÄSTHETIK, DESIGN & FUNKTION

50 BIKETEST MONDRAKER ZENITH XR

60 GARDENER‘S WORKOUT

BERGAMONT GREENHOUSE PUMPTRACK

70 INTERVIEW CESAR RACER, ENTWICKLER, GENIE

82 BCN MAKING OF

A NEW MAGAZINE IN THE MAKING

90 MR. ROCKSHIT

SPANIARD ANDREU LACONDEGUY

100 ESSEN MIT MUTTI DIE SCHNELLSTEN GERICHTE

112 TRIP TO ANDORRA ZU BESUCH BEI COMMENCAL

122 THIS IS AFRICA

LIFE IS GOOD. BY ROB J HERNAN

134 TIME IS RUNNING BY LET‘S GET READY FOR RACING

138 GLOBAL PARTNERS

INTERNATIONAL MEDIA COOPERATION

140 IMPRESSUM



HEROES OF WORK ROBIN SCHMITT

MAX-P

Bruder Nr. 2 kümmert sich um das, was Bruder Nr. 1 nicht macht. Kreative Umsetzung, Racingteam, Kontakte... Damit‘s nicht langweilig wird, arbeitet er nebenher fulltime an dem neuen Downtown Magazin!

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Chris gestaltet als freier Grafikdesigner momentan zeitgleich DOWNTOWN und MAG41 für uns. Viel zu tun also, vor allem bei Robins Extrawünschen!

Die in Hon beim Shoo rierte Them gibt‘s in „M

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TIMO PRITZEL

SILKE

Timo ist schon zu lange in der Szene um jedem Trend nachzugehen! In der Bergamont Greenhouse Story berichtet er über Spaß an der Sache - ohne Dollars (S.62).

Die Berline Illustration ein Casual Bikes, T1, G Blick. Seht

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PHILIP SCHMITT

. 1 kümmert sich um das, was . 2 nicht macht. Hauptsächlich on, Kontakte und Planung. rgänzung!

FLORIAN STORCH Storchi geht nicht nur auf dem Dancefloor über die Fritte, sondern hat auch eine reiche Redakteurserfahrung - im Bikebereich natürlich. Seine Stories lest ihr ab Seite 32 & 42.

BECKMANN

SEBAS ROMERO

ngkong lebende Fotografin war oting in BCN dabei und inspimen dieser Ausgabe. Ihre Fotos Magazine in the making“ (S.84).

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Es gibt wohl keinen in der Bikeszene, der so voller widerspruchsloser Gegensätze ist. Ein Großteil der Shots dieser Ausgabe kommen von Mister SELFMADE himself! WWW.SEBASROMERO.TUMBLR.COM

WERZINGER

ROB J HERAN

er Küsntlerin erschuf die n des Editorials mit allem was Men können & haben muss: Gitarre und immer eines im t selbst! WWW.SILKEWERZINGER.DE

ROB J gehört zu dem glücklichen Teil der Gesellschaft, der seinen Traum leben kann. Den Beginn seiner Karriere hat er uns in der Afrika-Story zusammengefasst. Zu lesen ab Seite 122.


BENJAMIN HAHN In Mag41-Gründungszeiten kam Benny zu Schmitts nach Hause, um dort Essen mit Mutti (S.100) zu fotografieren. Wie man sieht, ist das jedoch schon ein bisschen her. Good old times. WWW.DRAKEIMAGES.DE

© Andre Wygledacz

SAMUEL DECOUT Bei sibirischen Winterverhältnissen in Andorra zögerte Sam nicht, sich für uns im Schnee zu wälzen! Brrr. Die Story seht ihr auf Seite 112. WWW.TELEMARKOXICOMANIE.COM

JAVI ECHEVARRIA RUIZ Viva BCN! Der Kumpel von Sebas, Andreu & Co war beim Specialized-Shooting für diese Ausgabe das erste Mal auf einem 29er unterwegs und hellauf begeistert! JAVI@BLACKMEDIA.ES


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WORTSCHATZ DIE WICHTIGSTEN THEMEN FÜR DEN FRÜHJÄHRLICHEN PIT-TALK. WORLD | CUP | BIKE, das World-Cup Bike: Blättert man die aktuellen Bikemagazine durch, ist alles und jeder auf einmal Worldcup. „Für den harten Worldcup-Einsatz taugt dieses Einsteigerbike leider nicht“ sind gängige Aussagen. Da stellt sich mir unweigerlich die Frage: ist mein Bike auch Worldcup-tauglich? „Naja, dafür brauchst du noch...“ - Schwachsinn. Seien wir doch mal ehrlich: Wer fährt schon Worldcup? - Richtig, aber cool klingt es dennoch.

TWEN | TY | NI | NER, der Sechsfünfzig, twenynine, twentysix - nullachtfünfzehn? Hört man die aktuellsten Trends der Bikeindustrie, erscheinen diese schnell- und kurzlebiger als Lady Gagas Modetrends. Deshalb am besten erst mal meckern: „Brauch ich nicht!“, „Schwachsinn, die wollen doch nur wieder Geld machen“, „Fährt sich scheisse“. Auch beliebt: „Viel zu weiche Laufräder, da verpufft die ganze Energie meiner dicken Waden.“ Ach ja? Schon mal einen getestet - natürlich nicht, aber man weiss es ja. Aber wie dem auch sei: Da wären wir auch schon beim nächsten Thema, der Steifigkeit.

STEI | FIG | KEIT, die Jedes Jahr zur Eurobike brüsten sich die Hersteller mit steifer, effizienter, schneller. Es ist einfach, mit Scheinweisheiten Kunden für sich zu gewinnen. Dabei ist es nicht nur so, dass diese Zahlen sich meist in der Relativität zum „weichen“ Vorjahresrahmen verlieren, sondern vielmehr drängt sich tatsächlich die Sinnfrage auf: Brauchen wir überhaupt mehr Steifigkeit? Wir lassen euch mal grübeln - bis zur nächsten Ausgabe!

SHRED | DEN, das Neben Tech- und Pit-Talk steht im Mittelpunkt unseres Hobbys natürlich das Biken. Wer besonders cool klingen möchte verwendet - wenn möglich - lässige Anglizismen oder sonstige Wörter, die Alles, aber gleichzeitig auch Nichts bedeuten. Beispiele? Shredden, riden, hang loose, braaaap, driften, blastern, moshen, rippen...

BIER, das Sollte man vom Tech-Talk, Gepose oder Geschwafel voller Anglizismen und lässiger Sprüche die Schnauze voll haben, dann hilft nur noch eines: Ein Bier am Abend! Je nach Situation kann dieser natürlich auch schon mittags beginnen... Zudem das einzige Wort in dieser Kolumne mit nur einer Silbe. Einfacher geht‘s nicht.


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IC DEN ALS BI IC

RENÉ DES

EINE GALERIE ÜBER K


CH NKE, SO IN CH

SCARTES

KREATIVITÄT & IDEEN


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VIELFALT Flow ist ein mehr als inflationär gebrauchter Begriff in der Bikeszene. Die Bedeutung von „Flow“ wird dabei oftmals verkannt - wer Flow nur auf einer flüssigen Strecke fühlt, übersieht etwas Grundsätzliches. Denn Flow kann bei jeglicher Art von Tätigkeit auftreten - wer kennt das Gefühl nicht, wenn alles von selbst zu funktionieren scheint, egal ob im Bürostuhl oder auf einem Trail unter der südafrikanischen Sonne. Diese Gallery handelt vom Flow kreativen (Er-)Schaffens. Die Mittel sind eigene Ideen, Strebsamkeit und Ziele. Gleich ob es sich um einen Rahmenbauer handelt, der mit feinster Schweißkunst ein Meisterstück vollendet, ein Fotograf, der ein Bild aus seiner Vorstellung in die Realität umsetzt oder ein Dirter, der einen neuen Trick lernt. Ohne Ideen und Kreativität keine Ziele, kein Weg, kein Fortschritt, kein Flow.


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SACRIFICE Es heißt nicht umsonst „Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt“. Wer etwas erreichen möchte, muss sich anstrengen und hart arbeiten. Ohne Opfer und vollen Einsatz zu bringen, kann man heutzutage nicht mehr vorne mitspielen, egal ob Büro, Downhill oder Slopestyle. Dazu gehört auch an die eigenen Grenzen zu gehen. Und ja, Verletzungen und Rückschläge sind Teil des Spiels! SNAPPER CHRISTOPH LAUE ARTIST ANTTI RISSANEN


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SICK LINE Wer schnelle Zeiten fahren möchte, muss mit Köpfchen fahren. Das gilt umso mehr in Zeiten, in denen Millisekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden. Bei der richtigen Linienwahl ist Kreativität gefragt welche ist schneller, verrückter oder riskanter? SNAPPER CHRISTOPH LAUE ARTIST FERDI BRUNOX



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WELDING „Wow, sehr schicke Schweissnähte“ - ein oft gehörter Satz, der genau eines ausdrückt: Bikebau ist Handwerk & Kunst zugleich. Die Fertigung eines Rahmens bestimmt im Nachhinein maßgeblich dessen Qualität. Carbon ist in dieser Hinsicht oberflächlicher - man kann lediglich auf die oberste Lage Sichtcarbon vertrauen. SNAPPER DANIEL GEIGER ARTIST UNKNOWN



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ENGINEERING Entwickler sind die Motoren unserer Branche. Sie machen unsere Bikes leichter, schneller & besser. Ohne sie würden wir noch immer auf Starrbikes fahren. Fortschritt schafft Konkurrenz und Konkurrenz fördert die Entwicklung. Ideen und Innovationen sind die Grundbausteine eines erfolgreichen Produktes. Wer Entwicklungskosten scheut und spart, investiert diese in Marketing oder gibt sich damit zufrieden, im Wettbewerb nicht mithalten zu können. Bestes Beispiel für gründliche Entwicklung: Die deutsche Bikeschmiede Nicolai. Eigene Ideen, eigenes Design, eigene Umsetzung und eigene Produktion - made in Germany. Hut ab! SNAPPER HOSHI YOSHIDA ARTIST KALLE NICOLAI



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TRICKS Dirter sind super kreativ! Nicht nur was ihre Bekleidung angeht, die nach mehr Zeit vor dem Spiegel als beim Feierngehen aussieht; nein, auch was die Tricks und das Ausprobieren neuer Tricks anbelangt. Bei so viel Kreativit채t verlieren sie allerdings manchmal den Style. Mal ehrlich, was kann ein TripleFlip gegen einen schicken Tabletop oder Whip? Richtig! Nicht so l채ssig aussehen. Chapeau. SNAPPER VIKTOR STRASSE ARTIST TIMO PRITZEL



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PHOTOGRAPHY Cyclepassion, Felt-Cruiser Kalender... Top-Snapper Daniel Geiger bekommt so einige Models vor die Linse. Umso besser, wenn man als Fotograf Models mit Modellen, Lebendiges mit Totem, Sexappeal mit Bikes verbinden kann. Kreativität heißt hier: neu, ausgefallen, provokant. Mit was? Licht, Perspektive, Technik, Motiv & Pose. Ein schmaler Grad zwischen Kitsch und Kunst. Aber eigentlich egal, das wichtigste ist, sein Ding durchzuziehen, Spaß zu haben und seinen eigenen Stil zu finden. Das Ergebnis in diesem Fall? Beeindruckend. Die Kalender werden mittlerweile hoch gehandelt, manche haben Kultstatus. Bikes sind eben sexy, beziehungsweise... SNAPPER DANIEL GEIGER ARTIST VENUS


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LIVIN‘ THE DREAM Sexy Girls, die erste Million oder einfach ein kühles Bier. Jeder Mensch hat seine eigenen Träume. Wer alles richtig macht, kann von seinen Träumen leben. Vom Biken zum Beispiel. Ein besonderes Schmankerl des Profidaseins: Fliehkräfte beim Sunsetride in der afrikanischen Sonne mit anschließender CocktailSafari auf der Ranch. Spätestens dann werden die wildesten Träume wahr. SNAPPER CRAIG KOLESKY ARTIST ROB-J



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BIG WHEELS

BIG BALLS SPECIALIZED S-WORKS STUMPJUMPER FSR CARBON 29

TEXT FLORIAN STORCH FOTO SEBAS ROMERO



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»MEHR REIFEN WENIGER FEDERWEG: DAS 29ER-KONZEPT.«


>>  2012 ist definitiv das Jahr der 29er-AllMountains. Die Skepsis gegenüber den großen Rädern im Cross-Country ist noch immer präsent, sodass sich uns die Glaubensfrage stellte: Hat die 29er-Nobelversion des legendären Stumpjumper FSR das Potenzial, die Erfolgsgeschichte des Klassikers fortzusetzen? Der Stumpjumper. Seit nunmehr 30 Jahren suchen sich die Stollen dieses Klassikers erfolgreich ihren Weg durchs Gelände, schreibt das erste Specialized-Modell die Bike-Geschichte maßgeblich mit. Mehr noch: Als das ehemals erste Serien-Mountainbike ist es auch Ikone einer Sportart. In seinen 30 Jahren Entwicklungsgeschichte – die 1993 mit dem Stumpjumper FSR eines der ersten Fullsuspension-Designs hervorbrachte – hat das Rad bis zur jüngsten Entwicklungsstufe einen weiten Weg zurück gelegt. Was anfangs der 1980er-Jahre mit schwerem Stahlrahmen, wuchtigen Motorradähnlichen Bremshebeln und „zero suspension“ in Gestalt des Stumpi-Urmodells begann, soll nun die Sperrspitze der Bike-Entwicklung bilden. Ganz konkret: Nicht irgendein, nein, „das fähigste 29er der Welt“ wollen die Ingenieure im kalifornischen Morgan Hill mit dem Stumpjumper FSR S-Works 29 geschaffen haben. Dazu strotzt ein muskulöser CarbonHauptrahmen nur so vor Selbstbewusstsein, den der FSR-Viergelenk-Hinterbau, ebenfalls aus Kohlefaser, ergänzt. Resultat? Ein mit rund 2300 g verblüffend leichtes Chassis (Federbein inklusive), das den hohen Belastungen im All-Mountain-Betrieb problemlos standhalten soll. Daher setzt sich der Hauptrahmen aus zwei Monocoque-Modulen zusammen, die über fortlaufende Carbon-Fasern zwischen den Rohrsegmenten hochstabil sein sollen. Die oft geäußerte Skepsis hinsichtlich der Rahmensteifigkeit von 29ern kontert Specialized ganz pragmatisch: Konstruktionsdetails wie das üppige Pressfit-30-Tretlager,


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das konische Steuerrohr und die 142-mmSteckachse an der Schnittstelle Hinterrad/ Hinterbau sollen über jeglichen Zweifel erhaben sein. Nicht minder aufregend kommt das Fahrwerk des 29er-AM daher. So arbeitet der Viergelenker mit dem RP23-Federbein von Fox mit exklusiver, reibungsarmer KashimaBeschichtung; mittels der bekannten BrainDämpferplattform justiert der Fahrer die Hinterrad-Federung individuell zwischen sehr aktiv/hochsensibel und digital/vortriebsorientiert. Die 130 mm Heckfederweg ergänzt die Float-Factory-F130-Gabel von Fox. Neben dem Brain-Element verfügt der Hinterbau über ein weiteres Highlight: Die „Auto-Sag“-Funktion am Fox/Specialized-Federbein erlaubt über ein zweites Luftventil die einfache SAG-Justage. Dazu befüllt der All-Mountaineer zunächst das Federbein am Hauptventil (Körpergewicht in psi x 3), steigt aufs Rad und betätigt das rote Zusatzventil. Überflüssige Luft strömt jetzt über einen Luftport ab, was den Luftdruck in Positiv- und Negativkammer automatisch nach dem Fahrergewicht justiert.


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»RIDING BIKE WIR RICH

Über soviel Detail-Liebe könnte man beinahe das Fahren vergessen… Beinahe! Die Sitzposition fällt mit 603-mm-Oberrohr und kompaktem 100-mm-Steuerrohr in Größe M schön sportlich aus, zugleich sitzt der Fahrer wunderbar zentriert „im Rad“. Ein erstes Glücksgefühl stellt sich ein, das die ersten Uphills in moderater Steigung bestätigen: Dank luftiger 11,5 Kilo, Wohlfühl-Geo und 1530 g leichter RovalCarbon-Laufräder hängt der Stumpi 29er leidenschaftlich am Gas! Der hohe Pedaldruck beweist in Steilanstiegen die überlegte Geometrie: der 74,5° steile Sitzwinkel macht sich genau jetzt bezahlt. Auf holprigem Untergrund bergauf glänzt der FSR-Hinterbau mit hoher Traktion, weshalb das Rad unterstützt von den per se traktionsstarken 29er-Laufrädern ge-

waltig Tempo macht. Der markante Unterschied zum 26-Zöller liegt neben der höheren Traktion auch in der fast unerschütterlichen Laufruhe und Zielstrebigkeit bergauf. Da darf der Fahrer die Ideallinie schon mal verlassen – das Bike wird es schon richten. Der Freudenquell sprudelt am Volant des Stumpi FSR 29 auch im engen Trail-Geläuf munter weiter: Gewichts-Verlagerungen nach vorne oder hinten gelingen sehr gut, auch schnelle Richtungswechsel nimmt das Rad gelassen hin. Vertraut machen muss sich der Fahrer indes mit der speziellen Charakteristik eines 29erAll-Mountains in engen Serpentinen: Der längere Radstand will in die Kurvenfahrt einkalkuliert werden, Richtungswechsel rechtzeitig und mit entsprechender Umsicht eingeleitet werden.


SKILLS? DAS RD ES SCHON HTEN.«

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»SPANIARD JAVI WIRD ERWACHSEN, ER FÄHRT 29“.«


Der 720 mm breite Lenker erweist sich da als „handfester“ Vorteil. Nur das von sehr aktiven, Sprung-affinen Fahrern oft angeführte 26“-Feeling kann der AM-29er nicht bieten – dazu liegt er viel zu satt und souverän auf dem Trail. Ein Eindruck, den das Stumpi FSR 29 schließlich auf Schlaglochpisten und über hohe Absätze hinweg im Downhill bestätigt: Die Kombination aus feinfühligem, sehr schluckfreudigem Fahrwerk und dem flacheren Abrollwinkel der großen Laufräder klettet Bike und Fahrer zuverlässig auf den Boden. Sogar auf Strecken, die man für gewöhnlich nur einem Enduro zutrauen würde! Die Ausstattung des Stumpi-29ers erweist sich auf der Trail-Hatz als sehr kompetent – der Bashguard schützt den Antrieb, die 30 g leichte Kettenführung „Dangler“ führt die Kette sicher und die Command-Variostütze macht Anhalten überflüssig. Fazit: In Summe stellt das 7599 Euro schwere Stumpjumper FSR S-Works 29 ein technisches Highlight dar. In seinen Fahrleistungen ein enorm vielseitiges 29er-All-Mountain, das für einen Marathon ebenso wie für ein Enduro-Rennen oder eine technisch anspruchsvolle Alpenüberquerung funktioniert. Dem etablierten 26“-AM steht mit Rädern dieses Schlags in den nächsten Jahren potente Konkurrenz ins Haus, die mit ihren oft souveränen Fahreigenschaften nicht nur für Einsteiger echte Vorteile bietet.


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ÄSTHETIK I N T E N S E DESIGN & FUNKTION

CARBON

VISION FRAGE DER ZEIT PRODUKTION

AMERIKA

JEFF STEBER


ISSUE 05

EIN INTERVIEW MIT JEFF STEBER ÜBER CARBON, ZUKUNFT, KREATIVITÄT, DESIGN UND DAS DASEIN EINER KLEINEN BIKE-SCHMIEDE. TEXT FLORIAN STORCH FOTO INTENSE

>>  Nicht selten martialisch, trotzdem elegant und deshalb optisch markant in ihrer Erscheinung – die AluminiumChassis von Intense-Gründer Jeff Steber (53) sind legendär. Und dabei fing alles doch ganz harmlos an: Seinen ersten Rahmen schweisste der ehemalige Motocrosser und Drachenflieger 1991 noch auf der heimischen Terrasse. Spätestens aber, nachdem ein gewisser Shaun Palmer auf einem der ersten echten Downhillbikes, dem „M1“, Mitte der 1990er das Abfahrtsmetier aufmischte, wiegt der Name Intense schwer. „Intense“, das roch nach warmen Schweißnähten, Renn-Authentizität und ein bisschen Rebellion, die technisch radikale Bikes wie das M1 verkörperten. In unserem Kurzgespräch erklärt Intense-Vordenker Steber, warum er auf Carbon als Rahmenmaterial nicht mehr verzichten kann und woher er seine Inspirationen nimmt.

Mag41: Intense präsentiert mit dem Allmountainbike „Carbine“ sein erstes Carbon-Bike. Was entgegnest du den Carbon-Skeptikern, von denen es gerade im Gravity-Bereich viele gibt? Jeff: Nun ich denke, dass es generell ein großes Carbon-Missverständnis gibt! Carbon-Teile können tatsächlich repariert werden, beschädigte Bauteile sind nicht sofort Schrott. Ich habe auch schon heftig beschädigte AluminiumRahmen gesehen. Natürlich muss man die Leute über die speziellen Materialeigenschaften von Carbon aufklären und Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu zählt beispielsweise, das Unterrohr vor Steinschlag mit einem effektiven Schutz zu wappnen. Der kritische Aspekt von Carbon liegt in der exakten Verarbeitung und da müssen auch wir, als Firma, die Carbon-Rahmen nicht „in-House“ produziert, genau hinsehen. Verarbeitet der Hersteller Carbon aber adäquat, profitiert der Käufer von einem sehr langen Materialleben. Wahr ist natürlich auch, dass es am Markt drei verschiedene Carbon-Qualitäten im Rahmenbau gibt und wir nicht umsonst auf die höchste Qualitätsstufe setzen. Wie arbeitet eine kleine Schmiede wie Intense mit Produktionsriesen in Asien zusammen, funktioniert das? Jeff: Ja stimmt, das ist tatsächlich eine toughe Angelegenheit! Ich war bei der Entwicklung unseres Carbon-Trailbikes Carbine von Anfang an dabei und habe in unserem Prototypen-Lab bereits alles designt, so dass ich der ausführenden Firma in Asien exakt zeigen konnte,


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was nicht funktioniert. Die Kinematik hab‘ den Bedeutungsverlust schon bei und das Design gebe ich mit meinen so vielen Firmen gesehen, so dass wir Prototypen vor. Mittels Video-Konferen- einfach auf den Carbon-Trend reagieren zen, regelmäßigen Treffen auf Messen mussten. und Besuchen in Taiwan erreichen wir Also gibt es bald keine Alu-Produkte einen intensiven Austausch über neue mehr von Intense? Designs und ProJeff: Nein, Aluminidukte. Das Carbonum spielt auch weiter„Wenn ich Gitarre Projekt ist ein ehrhin eine wichtige Rolle, geiziges und unser spiele, endet das auch weil es das IntenAngebot bleibt nicht se-Image durch Besondamit, dass ich allein auf das Carbiderheiten wie unsere ne beschränkt... meine eigene baue“ verschweissten Alu-BleIntense steht seit che, Nischenbikes wie seinen Anfängen für das M9 und das Slopequalitative, handgefertigte Aluminium- style oder viele Rahmenfarben transporChassis und hat sich in Sachen Carbon tiert. Und für Downhill-Einsteiger eignet lange zurück gehalten. Gebt ihr mit der sich ein günstigeres Aluminium-Chassis Carbon-Entwicklung nicht euer erfolg- sicherlich besser. reiches Image auf, das immer an beson- Egal ob nun Aluminium oder ganz aktudere Alu-Konstruktionen geknüpft war? ell Carbon: Eine unverwechselbare OpJeff: Sicher, ich vermisse es bei unse- tik prägt deine Bikes. Wo hat die ihren ren Carbon-Produkten, nicht mehr Sa- Ursprung? chen selbst machen zu können. Und Jeff: Ich war immer schon Designer, trotzdem produzieren wir beim Carbine Handwerker und Sportler zugleich – das Umlenkhebel und alle Hardware-Parts hilft bei der Entwicklung neuer Produknach wie vor selbst. Auch die Montage te enorm. Und wenn ich etwas mache, passiert hier in Kalifornien. Ich muss dann entweder richtig oder gar nicht. mich selbst auch noch daran gewöhnen, Wenn ich zum Beispiel Gitarre spiele, Carbon im Programm zu haben, aber endet das damit, dass ich meine eigedas ist nunmal die technische Evolution ne baue... Der Intense-Look hängt beund um die kommen wir nicht herum! stimmt auch damit zusammen, dass Für eine kleine Firma wie Intense sind ich in den 1980er-Jahren viel Erfahrung Kohlefaser-Bikes auch entwicklungs- auf Motocross-Maschinen gesammelt technisch eine echte Herausforderung. habe. Ich bin zwar schon Anfang der 80er Aber wenn du das als Highend-Anbieter auf ersten, ungefederten Mountainbikes nicht machst, entwickeln sich die Pro- gefahren, aber mir war vor meinem Modukte nicht mehr so stark weiter, die tocross-Background schnell klar: Wenn Marke verliert an Bedeutung. Und ich ein Bike bauen, dann ein vollgefedertes!



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>> DAS EWIGE DILEMMA MIT DER KOHLE - GERADE FÜR KLEINE BIKE-SCHMIEDEN SIND DIE HOHEN KOSTEN FÜR CARBONFERTIGUNG EINE RISKANTE INVESTITION << Und das hat den Look der Räder geprägt. Abgesehen davon, dass sie gut aussehen sollten, mussten sie natürlich auch gut funktionieren. Ich denke, letztlich macht diese Kombination auch den Erfolg der Marke Intense aus. Und woher nimmst du dafür seit über 20 Jahren die Inspiration? Jeff: Ich schöpfe aus einer Fülle von Quellen,

die mich inspirieren. Prinzipiell profitiere ich von meiner guten Erinnerung. Ich denke, ich habe ein Auge für schöne, gut gemachte Dinge und die präge ich mir ein. Zudem bin ich vielseitig interessiert... Bücher, Medien, egal ob Fotografie- oder Architektur-Magazine, die über neueste technische Errungenschaften berichten – all das reizt und motiviert mich.


Die Ästhetik deiner Rahmenschöpf-ungen lässt fast auf einen Künstler schließen. Wie siehst du dich selbst – als Techniker oder Designer? Jeff: Ja, ich sehe mich definitiv mehr als Designer! Durch unsere US-“in-house“Produktion nutze ich einen entscheidenden Vorteil: Ich konstruiere alle Rahmen selbst, setze sie zeitnah in Prototypen um und baue aus dem fertigen Chassis am nächsten Tag ein Rad auf. Ich mache zunächst immer gern alles selbst, erprobe neue Konstruktionen und bin gern vom ersten Tag eines neuen Produktes an dabei. Das lässt sich mit Alu sehr gut machen. Möglichst viel selbst und besser zu machen, das war schon immer eine meiner Haupt-Triebfedern. Egal, ob das mein eigenes Haus oder eben mein Rad ist... Ich verstehe das als Segen und Fluch (lacht). Bei soviel Hingabe stellt sich die Frage, ob sich ein Kunde auch in eine deiner Kreationen verlieben darf? Jeff: (Irritierte Mimik, Schulterzucken) Naja... Ein aufregend gestalteter Rahmen erzeugt eine bestimmte emotionale Reaktion beim Betrachter, das ist klar. Aber ich würde es nicht Liebe nennen. Mountainbiking ist ja nicht immer nur schön. Dein beschissenstes Erlebnis? Jeff: Wenn du Sachen testest und diese Sachen dann plötzlich kaputt gehen. Neulich ist mir das Sample eines Lenkers gebrochen und ich ging hart zu Boden. Aber halb so wild; es ist nichts passiert. Der Hersteller hatte nicht kommuniziert, dass es sich um ein Fotomuster handelt. Was ich auch nicht mag, ist das SchlechtReden von Bike-Firmen im Internet und

der Ruf, den US-Marken manchmal so im Internet bekommen. Das ist manches Mal schon frustrierend, weil du ja permanent unter gewaltigem Konkurrenz- und Preisdruck stehst. Und es ist immer auch ein persönlicher Kampf: gelegentlich tut die Kritik schon weh. Vor allem dann, wenn du die Rahmen selbst gebaut hast … Ihr wart vor zwei Jahren eine der ersten Firmen, die ein Downhill-Bike auf große 29“-Räder stellte. Wie geht es mit dem Projekt „DH-29er“ weiter? Jeff: Wir haben mit diesem Bike viel experimentiert. Aber die Zeit, speziell für so eine kleine Firma, ist noch nicht reif. Der 951-29er erinnert mich an das Debüt der YZ-400 F Motocross von Yamaha, die auch erst alle Fahrer überzeugen musste. Und genau das Gleiche passiert doch aktuell mit den 29er-Race-Hardtails. Noch vor einem Jahr waren sie kaum populär, obwohl Rennteams wie Subaru/Fisher sie schon seit Jahren erfolgreich einsetzen. Aber nun wird das Thema wesentlich interessanter. Die Fahrer lernen die Vorteile schätzen, in den Alpen etwa. Und 29erBikes helfen auch dem Markt, klar. Die 29er-Plattform wird sich ganz organisch weiterentwickeln. Wo siehst du dich und Intense in ein paar Jahren? Jeff: Nun, wir haben für die nächsten fünf bis acht Jahre einen guten Business-Plan und werden bereits 2013 noch mehr Carbon-Modelle vorstellen. Ich könnte das M9 jetzt schon in Carbon umsetzen lassen, aber ich will das beste Downhill-Rad und das braucht eben seine Zeit. Also nehme ich mir die und bringe mich zu 100 % in


„Als kleine USManufaktur ist es eine echte Herausforderung mit Specialized oder Trek mitzuhalten“

dieses Projekt ein. Das ist nicht immer einfach, weil du speziell als US-Manufaktur enorm effizient arbeiten musst. Für eine Firma unserer Dimension ist es eine echte Herausforderung, mit MTB-Größen wie Specialized oder Trek mitzuhalten. Dazu braucht es viel Planung und ein sehr überlegtes Investment – anders sind Bikes wie das neue Carbon-AllMountain Carbine nicht umzusetzen. Mit un-

serem CNC-Fräs-Maschinenpark haben wir zwar tolle Möglichkeiten, aber natürlich ist es eine Überlegung, auf Carbon-Produktion umzustellen. Die Carbon-Fertigung auf lange Frist nach Kalifornien zu holen. Aber so etwas braucht viel Zeit und Planung. Einen produzierenden US-Betrieb zwischenzuschalten, macht keinen Sinn – damit sinkt unsere Marge rapide.


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TEXT ROBIN SCHMITT FOTO SEBAS ROMERO

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APOLLO II MISSION ON THE MOON MONDRAKER ZENITH XR



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>>  Seit Cesar Rojo die Entwicklungsarbeit bei Mondraker übernommen hat, strotzen die Spanier quasi vor Innovationen. Der Downhiller schlug nicht nur wegen Fabien Barels Worldcup-Sieg im slovenischen Maribor ein, nein auch vor allem wegen seines geringen Gewichtes und einer der besten und variabelsten Geometrien, welche der Status Quo der Downhill-Bikes zu bieten hat. Auf dem gleichen Konzept baut das

Zenith XR auf und bietet für das Endurosegment ein paar spezielle Features. Doch Veränderung bedeutet nicht immer Fortschritt. Sie bietet aber zumindest die Möglichkeit dafür. Wir testeten das Zenith auf heimischem spanischem Boden. Das Herzstück des Aluminium-Rahmens bildet der Zero-Hinterbau. Ein VPP-System mit schwimmend gelagertem Dämpfer, der von beiden Linkages komprimiert wird. Im Vergleich zu Bikes gleicher Klasse anderer Marken, empfiehlt Mondraker einen sehr hohen SAG. Rund 35 % sind die Ansage für die 170mm Federweg am Heck, was 22mm Hub am Dämpfer entspricht. Diese Besonderheit hat folglich nicht nur Auswirkungen auf das Fahr-



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verhalten, sondern auch die Art und Weise, wie der Dämpfer abzustimmen ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass mittels Lagerschalen der Lenkwinkel verändert werden kann (64° - 68°). Eine 135 x 12 mm Steckachse am Heck soll für eine ExtraPortion an Steifigkeit sorgen. An der Ausstattung sieht man sofort, dass der Fokus auf dem Fahrwerk liegt. Die Fox 36 FLOAT RC2 FIT und der DHX Air 5.0 bieten in der Kashima-Ausführung die besten Voraussetzungen für eine superbe Suspension-Performance. Die übrige Ausstattung ist mit Laufrädern der hauseigenen Marke OnOff, DRIFTEN sowie den weiteren AnTOP, HEIZEN bauparts unauffällig. Die FLOP: DIE Rock Shox Reverb SatREIFEN. telstütze verrichtet ihre Dienste wie gehabt tadellos, der Auszugs-Spielraum der Sattelstütze aus dem Rahmen geht in Ordnung. Auf den ersten Metern fällt sofort die kompakte, zentrale Position auf. Dies unterstreichen die Geometriedaten mit einem kurzen 575 mm Oberrohr. Die Sitz- und Tretposition ist trotz der Kürze des Bikes gut und lässt einen guten Tritt zu. Allerdings neigt der Hinterbau mit Kette auf dem kleinen Kettenblatt zu merklichem Wippen, was allerdings nicht stört, da das Zenith keine Bergziegenansprüche hat, sondern vielmehr auf Abfahrts-


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FACTS MONDRAKER ZENITH XR RAHMEN GABEL DÄMPFER ANTRIEB BREMSEN SATTELSTÜTZE LAUFRÄDER REIFEN

ZERO SUSPENSION, 170 MM FOX FLOAT RC2 FIT KASHIMA, 170 MM FOX DHX 5.0 AIR SRAM X.0 / X.9 FORMULA RX 203 / 180 MM SATTELSTÜTZE: ROCK SHOX REVERB REMOTE ONOFF DISC DH 20 / 12 X 135 MM WTB WEIRWOLF 2.30 COMP

performance getrimmt ist. Es wäre vielmehr wünschenswert die Federgabel absenken zu können, um eine tiefere Front und einen steileren Lenkwinkel zum Klettern zu erreichen. Denn mehr Ruhe bei Aufstiegen würde der Mondrakete durchaus stehen, vor allem wenn man den Lenkwinkel via Lagerschalen flacher eingestellt hat. Nach einer etwas unruhigen Auffahrt, sind wir auf die Abfahrt ge-

LENKWINKEL SITZWINKEL OBERROHR KETTENSTREBE RADSTAND GEWICHT PREIS INFO:

66° (+/- 2°) 73,5° 575 MM 440 MM 1147 MM 15 KG 4750 € WWW.MONDRAKER.COM

spannt. Die kompakte Geometrie lädt sofort zum Spielen ein, das tiefgezogene Oberrohr vermittelt dabei ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl. Dank des flachen Lenkwinkels und der relativ langen Kettenstreben wird das Bike auch bei Highspeed nicht nervös. Lediglich die Reifen mit schlecht abgestützten Mittelstollen sorgen für ein etwas schwammiges und unpräzies Fahrverhalten. Aber diese


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KOMPAKTE GEO, TIEFES OBERROHR, VERSPIELTES HANDLING

kann man ja bekanntlich leicht austauschen. Aufgrund der relativ linearen Kennlinie des Hinterbaus und des vielen SAGs nahmen wir – wenn auch mühsam, da im Rahmen schlecht zugänglich – die Bottom-Out-Einstellung des Fox DHX 5.0 Air vollständig in Anspruch. So erreichten wir eine sinnvolle Endprogression, die harte Durchschläge effektiv verhinderte. Als kleines Manko, wäre noch eine fehlende, 2-fach Kettenführung zu nennen, welche in solchen Federwegsklassen selbstverständlich sein sollte. Fazit: Trotz einiger durchdachter Features plagen das Zenith letzten

Endes noch ein paar kleine Details. Das weniger wippneutrale Fahrverhalten geht für den Einsatzbereich in Ordnung, wird in deutschen Gefilden, wo Effizienz viel bedeutet, aber für etwas Unmut sorgen. Bergab ist es jedoch definitiv ein sehr spaßiges und verspieltes Bike. Dass Mondraker mit Cesar Rojo sich ständig weiterentwickelt und neue Wege bestreitet zeigen Prototypen von neuen Zeniths, Dunes und Summums, die wir in Spanien auch schon testen durften. Im Interview mit Cesar auf Seite 70 gibt es mehr Infos dazu.



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GARDENER‘S

WORKOUT BERGAMONT GREENHOUSE URBAN MOUNTAINBIKE RACE

>>  Timo Pritzels Bericht aus dem Schweizer Gewächshaus über Dollars, dicke Waden und Spaß an der Sache. „Rider organized Events gehörten schon immer zu meinen Favoriten! Nach über 15 Jahren waren solche Veranstaltungen immer die, mit dem höchsten Spaßfaktor. Zum Beispiel waren da die Anti Days of Thunder Norway Hafjell, Back in my Yard von Joscha Forstreuter , John Cowan Backjard Jam oder den Nine Knights Event in Neukirchen - allesamt von Fahrern selbst auf die Beine gestellt. Man merkt einfach den Unterschied zu den großen Events, bei denen es mehr ums Geld als um die Fahrer geht und viele Agenturleute herumrennen, die eigentlich gar nichts mit dem Sport an sich zu tun haben. Die Greencard - Einladung ist Pflicht Als ich die Einladung ins „Gewächshaus“ in die Schweiz bekam musste ich also nicht lange überlegen! Außerdem konnte ich gleich noch meine Schweizer Sponsoren TSG und Scott

besuchen, da in der Schweiz alles recht nahe beieinander liegt und einfach mit der Bahn zu erreichen ist. Einen Abstecher in die Berge konnte ich mir so auch noch gönnen - als Stadtkind genieße ich es jedes Mal wenn ich in den Bergen bin. Der Teufelsberg in Berlin ist nicht ganz so schön... Aber wieder zurück zum Event. Über die Liebe zum Detail und eine entspannte Athmosphäre - Pumpen mit Stil eben Adrian Kiener & seine Crew haben mit dem Bergamont Greenhouse race eine echte Glanzleistung vollbracht! Mit vielen coolen Gimmicks und Details stand vor allem die entspannte und familiäre Atmosphäre im Vordergrund – und keine Dollars. Dafür war die Live-Screen Übertragung und Zeitmessung aber mehr als professionell, wahrscheinlich auch besser als auf den meisten Events mit dicken Budgets. Ohne LiveScreens im Vorraum hätte es mit so vielen Leuten auf so kleinem Raum auch nicht


TEXT TIMO PRITZEL FOTO HOSHI YOSHIDA / ADRIANKIENER.CH


SCHÖN GIESSEN: IM GEWÄCHSHAUS WIRD GUTE FAHRTECHNIK HERANGEZÜCHTET. 62



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funktioniert. Denn Platz rund um den Pumptrack war Mangelware. Der Track...mini... aber trotzdem spaßig und sehr technisch! Die Nicht-Locals hatten ganz schön Probleme sich an die Schweizer Kurventechnik zu gewöhnen! Die Fahrer mit breiten Lenker schabten auch ordentlich Spuren in den Boden. Kaum anders zu erwarten: Die flinken Locals reihten sich auf den ersten Plätzen ein, David Graf und der Organisator Adrian lieferten sich ein knappes Duell. An dieser Stelle noch mal Danke und Respekt an Adrian - ich weiß wie viel Aufwand es ist wochenlang einen Event zu organisieren und

gestresst das Race mitzufahren. Umso sportlicher dann dabei noch den 2 Platz zu belegen! Hut ab! David Graf gewann knapp, aber verdient! Congrats! Immer wieder schön zu sehen, wie jeder Fahrer seinen eigenen Style hat, selbst bei einem so kleinen Track. So sammelte besonders Sydney Gerber ordentlich Stylepunkte auf dem etwas speziellen Kurs. Etwas entspannter ließen es die World Cup Fahrer Guido Tschugg und Roger Rinderknecht angehen. Sie hatten sich gerade von Verletzungen erholt und waren sichtlich erleichtert keinen großen UCI - Event vor sich zu haben.


Dicke Waden: Das Gold Sprint Race Ein weiteres Highlight des Events war das Gold Sprint Race! Wow! was für eine Trittfrequenz! Wer schon mal probiert hat, für eine Minute alles auf dem Bike zu geben, weiß wie hart es ist. Die Jungs sind echt super fit! Hier waren es „nur“ 300 m, die aber ein Paar mal gefahren werden mussten wegen der Qualifikation. Allerdings um 24 Uhr Nachts und mit dem Pumptrack Race in den Beinen! Aber für Rekorde ist es nie zu spät. Roger Rinderknecht sprengte die bis dato gegoltene Bestzeit auf dem Messgerät. Auch hier sah man die Liebe zum Detail: Zwei Bikes, eins gelb, das andere

grün, mit denen die Trittfrequenz gemessen wurde. Auf den Flatscreens sah man dann, welche Farbe vorne war. In der ersten Reihe zu stehen und zu sehen wie die Jungs auf Puls 220 bis zum Umfallen ihre Power aus den Waden traten war nicht nur beeindruckend, sondern sorgte beim Publikum auch für eine grölend laute Stimmung! So fit zu sein, aber auch die Technik zu haben, so verdammt schnell zu treten... da steckt jahrelanges Training dahinter... nun ja, Roger Rinderknecht ist nicht umsonst einer der schnellsten und nettesten BMXer und 4xer Europas! Alles in allem war es ein super Event mit einer einzigartigen Location.


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Thanks, Gracias & Merci Vielen Dank an dieser Stelle an Herrn Kiener, der seinen Garten und das Gewächshaus zur Verfügung gestellt hat! Als er uns seinen Peugeot Baujahr 1977 in Metallic - Grün stolz präsentierte, der wie aus dem Ei gepellt in seiner Garage steht wusste ich: Hier steckt die Liebe im Detail. Deshalb war es kaum überraschend, dass es proppenvoll war. Aber alles hat perfekt gepasst, Track, Atmo, Zuschauer und die Party. Danke dafür. No Dollars, just good times!


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Rangliste Bergamont Pumptrack Race 1. David Graf 2. Adrian Kiener 3. Manuel Rauch 4. Sidney Gerber 5. Beni Kistner 6. Noel Niederberger 7. Pascal Seydoux 8. Guido Tschugg 9. Timo Pritzel 10. René Wildhaber 11. Werner Muther 12. Lukas Jäger 13. Marcel Beer 14. Basil Weber 15. Roger Rinderknecht 16. Nick Beer 17. Ramon Hunziker 18. Thomas Ryser

19. Rob-J 20. Renato Rufener 21. Adrian Weiss 22. Ludo May 23. Martin Frei 24. Simon Waldburger 25. Freddy Hunziker 26. Balz Weber Rangliste Chris King Gold Sprint 1. Roger Rinderknecht 2. Pascal Seydoux 3. Renato Rufener 4. Lukas Jäger


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Cesar Rojo. Racer, Entwickler, Designer, Genius. FOTO OLGA VIDAL / ALBERT INIESTA /MAXI DICKERHOFF / SVEN MARTIN TEXT ROBIN SCHMITT



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>>  Es gibt Typen, die maßlos unterschätzt werden, wenn man sie „casual“ auf der Straße trifft. Cesar ist einer von ihnen. Lediglich der Cardigan und die Hornbrille lassen ansatzweise auf das schließen, was in ihm steckt: Kreativität, Sinn für Innovationen, Design, Entwicklungskunst, Geschäftstüchtigkeit, Chef, Top10-Worldcupergebnisse im Downhill. Seinen ganzen Aktivitäten zufolge gehört er zu dem Teil der Menschen, für die der Tag mehr als 24 Stunden hat. Mag41: Cesar, früher im Worldcup hast du dich oft unter den Top-Racern eingereiht, mittlerweile ist es in dieser Hinsicht still um dich geworden - nur ab und an sieht man dich noch auf Rennen. Was nimmt deine Zeit gerade in Anspruch? Vor 2 Jahren habe ich ‚Cero Design‘ gegründet, eine Firma die sich auf Engineering und Product Design spezialisiert hat. Mittlerweile gehört Graphic-Design und Web-Programming auch dazu. Im Prinzip manage ich das Studio und leiste darüber hinaus die ganze Entwicklungsarbeit für Mondraker. An sich ist es ein sehr breites Aufgabenspektrum: Das fängt morgens meist mit unzähligen Mails an und bearbeite und betreue ich alles, was meine 13 Mitarbeiter gerade tun - Webdesign, zwischendurch ein paar Sachen für Mondraker und später ist dann Grafikdesign für „Gas Gas“-Motorbikes an der Reihe - zum Beispiel. Fährst du bei so einem straffen Arbeitsalltag überhaupt noch Rad? Ja, allerdings eher im Sommer, wenn es später dunkel wird. Momentan mit der vielen Arbeit geht es im Winter eben schwer – deshalb genieße ich jede Minute auf dem Bike, egal ob Motocross oder Downhill. Zur Zeit fahre ich viel Enduro, das ist einfach mit weniger Aufwand verbunden. Vor kurzem war ich mit Mondraker und dem neuen Worldcupteam in Neuseeland zum Testen. Das war cool!


Cesar‘s Palace. Vom Top-TEN Worldcuprider zum Unternehmer: Wirtschaftskrise? Fehlanzeige. fĂźr Cesars 13 Angestellte gibt es mehr als genug zu tun.


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Das ehemalige Mondraker-Worldcup- Zweck, ist aber keine elegante und hunteam rund um Fabien Barel war bekannt dertprozentige Lösung, weil die Fahrerpofür seine Experimentierfreudigkeit was sition dadurch zu weit nach vorne wandern Geometrie und Bike-Setup angeht. Wer kann oder das Bike insgesamt einfach zu hatte da die Fäden in der Hand? lang ist. Ich wollte definitiv bei meinem Ja, Fabien hat ziemlich extreme Geome- Medium-Frame bleiben und das Problem trien entwickelt, die auf steilen, schnellen von einer anderen Perspektive angehen. und härteren Strecken super funktioniert Es ist nur eine kleine Veränderung, aber haben, auf flacheren eher weniger. Im sie bestimmt maßgeblich Position, GePrinzip waren diese Produktentwicklungen wichtsverteilung, subjektives Sicherheitsfür sie selbst innerhalb des Racing-Pro- gefühl und Lenkperformance. Wir setzen gramms gedacht. Fabiens und Damiens am Vorbau an – oder besser: der LenkerBikes waren ziemlich weit von den Seri- klemmung. Was wir also machen ist, eienbikes entfernt. Das lag nen Medium und Largeaber auch an ihrem spe- „für die Entwick- Frame miteinander zu ziellen Fahrstil und Vorkombinieren. Mit dem lung der Serienlieben, sodass wir diese Overstand eines MediumEntwicklungen nicht in die produkte war Rahmens und der Länge Serienproduktion umseteines Large-Rahmens haFabien barel zen konnten. Die Tests für ben wir in Kombination die Serienentwicklung, kaum hilfreich“ mit einem kurzen Vorbau also Geometrie und Bike(10 mm) den gleichen Resetup, habe ich gemacht. Fabien fungier- ach und die gleiche Tretposition. Was sich te mehr als Botschafter für die Marke allerdings ändert ist der ganze Front-Part: Mondraker. Er konnte zwar Feedback ge- Gewichtsverteilung, das Sicherheitsgefühl ben, ob etwas gut oder schlecht in der Pra- und die Lenkperformance. Mit dem länxis performte, aber für die Entwicklung geren Oberrohr geht ein längerer Radder Serienprodukte war sein Input kaum stand einher, der für mehr Laufruhe sorgt. hilfreich. Mit dem neuen Team verhält es Der kurze Vorbau sorgt für ein sehr disich anders. In Neuseeland hatten wir Se- rektes Lenken und weniger Überschlagsrienbikes und an diesen haben wir mit dem gefühle, da sich das Gewicht relativ zur Team nach dem richtigen Setup gesucht. Vorderradachse weiter hinten befindet. Die Dabei habe ich mit den Jungs unseren Federgabel kann zudem die Schläge besneuen Minimal-Reach-Vorbau getestet. ser absorbieren, da die Stoßrichtung und Das wäre die nächste Frage gewesen. der Lenker nun fast auf einer Ebene lieKannst du uns mehr darüber erzählen? gen.Die Inspiration hierfür kam von den Eigentlich war das eine Reaktion auf die motorisierten Zweirädern. Bei MotocrossWünsche der Worldcup-Fahrer, die immer Bikes sind 5 mm- oder 10 mm Reach Vormehr Laufruhe wollten. So kam es, dass bauten der Normalfall. Also warum sollten viele Fahrer, die eigentlich einen Medium- wir das nicht an Mountainbikes ausprobieFrame fahren sollten, auf einen Large- ren? Und bei den ersten Tests passierte oder sogar XL-Frame umstiegen. Das er- etwas Überraschendes. Normalerweise, füllt zwar mehr oder weniger seinen wenn


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man etwas Neues ausprobiert, benötigt man ein wenig Zeit, um sich daran zu gewöhnen, wie etwa bei den 29ern. Wenn man etwas Zeit zur Umstellung benötigt, dann bedeutet das eigentlich, dass es nicht so ein großer Schritt vorwärts ist, da man sich nicht sofort damit besser fühlt. Bei den Tests mit den kurzen Vorbauten, war genau das Gegenteil der Fall. Ich hatte mich sofort damit wohlgefühlt. Das gleiche geschah mit Downhill-Profi Markus Pekoll. In Neuseeland wollte er anfangs nicht den kurzen Vorbau testen, aber ich zwang in förmlich dazu, sogar mit einem Rahmen, der eigentlich zu kurz für ihn war. Er sollte sich also gar nicht gut darauf fühlen können. Naja, wie dem auch sei. Er machte damit vier Abfahrten. Schon auf der ersten bretterte er wie ein Verrückter. Nach den Abfahrten wechselten wir den Vorbau wieder, um zu sehen, wie er sich mit einem für ihn gewohnten Vorbaumaß fühlen würde. Auf halbem Weg stoppte er und sagte, er fühle sich wie ein Amateur. Das war ziemlich lustig. Wenn man bedenkt, dass er jahrelang auf einem 50mmVorbau unterwegs war und wirklich daran gewöhnt sein musste, ist das ein erschreckendes, wenngleich auch erleuchtendes Ergebnis. Mit dem langen Vorbau hatte er nicht mehr dasselbe Selbstvertrauen in Kurven, das Bike fühlte und fuhr sich schlichtweg nicht mehr genauso sicher. Es scheint ein nur kleines bescheuertes Ding zu sein, aber für mich sind das auf einer steilen krassen Strecke locker 5 Sekunden, die ich mit dem kurzen Vorbau heraushole. Ich denke ich nicht, dass dieses Konzept (Forward Geometry) nur auf Downhill und Enduro beschränkt bleiben wird. Es macht auch durchaus Sinn für niedere Federwegsklassen oder sogar XC-Race-Bikes. Aber klar, im Endeffekt kann man viel darüber quatschen, aber was wirklich wichtig ist, ist es selbst auszuprobieren.

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"Warum sollten w funktio


Lenkzentrale.

wir es nicht versuchen? Im Motocross oniert es seit Jahrzehnten“


78

G

„Andern gan


Gesamtpaket.

nfalls kann die Performance nz schnell rapide sinken“

Es ist schön zu sehen, dass du ein Bike als komplette Einheit bei der Entwicklung betrachtest. Werden wir noch mehr Systemintegration sehen? Ja, im Prinzip müssen für ein gutes Fahrgefühl alle Komponenten perfekt zusammenspielen. Versagt ein Teil, fährt sich das gesamte Bike schlechter. Und deshalb ist es wichtig, bei der Entwicklung immer das komplette Package zu betrachten. Ist das Bike von Haus aus speziell präpariert, sollte man sich auch an die Vorgaben halten. Wenn man nicht den korrekten SAG fährt oder den Dämpfer austauscht, ohne auf das interne Setting zu achten, kann die Performance rapide sinken. An sich arbeiten wir gerade mit Hochdruck an den Geometrien für 2013, da die „Forward Geometry“ das Sizing der Bikes komplett verändert. Die Fahrerposition ändert sich an sich nicht, da der längere Rahmen den kürzeren Vorbau ausgleicht, aber dafür der ganze Frontpart und die Geometrie. Beim Summum wird es im Laufe des Jahres definitiv noch etwas Spezielles zu sehen geben. Also: Augen auf im Worldcup, haha. Wird es ein Summum aus Carbon geben? Bei unseren Enduros vermutlich nächstes Jahr. Über Downhill haben wir auch schon nachgedacht.


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Im Bereich der Road-Racing Bikes, also Moto GP etc. ist es beispielsweise aber so, dass Carbon für HighPerformance Rahmen nicht funktioniert. Das liegt an der Art und Weise wie Carbon flext. Aluminium gibt einiges mehr an Feeling. Wenn wir es machen, dann wollen wir es auch richtig machen. Es wäre einfach, ein super steifes CarbonBike zu machen. Aber wir wollen gar kein steiferes Bike. Was man braucht ist nicht mehr Steifigkeit, sondern mehr Kontrolle. Das Fahrwerk arbeitet im Prinzip nur vertikal perfekt. In Kurven tendiert ein steiferes Bike, das einen seitlichen Impact bekommt, deshalb eher zum Springen. Das Resultat ist weniger Grip. Ein weniger steifes Bike kann den Stoß durch leichten lateralen Flex absorbieren, beziehungsweise aus-

gleichen, hat also mehr Grip. Und mehr G ven erlaubt höhere Geschwindigkeiten und trolle. Kurz: schnellere Zeiten. Ein sup Carbonbike fühlt sich scheiße an. Den Ei Steifigkeit kann man auch bei einer Feder len. Wenn du von einer Fox 40 auf eine Mar oder Rock Shox Boxxer wechselst. Mit d schöpfst du dich viel schneller. Warum? We 40 so steif ist und du dementsprechend Feedback vom Untergrund bekommst. G Amateur-Fahrer ermüdet man einfach schn halb ist es wichtig, das richtige Maß an St finden. Es ist definitiv nicht so einfach, wie Marketing-Manager einen glauben mach dass mehr Steifigkeit immer besser sei.


Grip in Kurmehr Konper steifes influss der rgabel führzocchi 888 der Fox ereil eine Fox d viel mehr Gerade als neller. Desteifigkeit zu es manche hen wollen,

Marketing. „Carbon für highperformance-rahmen funktioniert nicht.“


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# Eine Geschichte Ăœber das Geschichtenschreiben, Die Entstehung Einer Idee Und die Umsetzung eines Magazins.

FOTO INGA BECKMANN / SEBAS ROMERO TEXT ROBIN SCHMITT


MA # 001 GAZ INE MAK ING >>  Schöne Bilder, schöne Grafik und informative Texte - einfach gesagt genau das, was sich die Leser eines Magazins wünschen. Vor allem Bilder beim Biketesten, beim Alpencross oder anderen Aktivitäten stehen hoch im Kurs. Doch Fahren und Bildermachen zusammen geht nur selten, besonders dann, wenn man gewisse Ansprüche an Qualität & Stil der Bilder stellt. Anstatt die liebe heile Welt vorzugaukeln - obligatorisch lächelnd und mit auf die Schnürsenkel abgestimmtem Nagellack, gehen wir einen eigenen Weg. Das Fotoshooting dient dabei der Umsetzung einer Idee und wird zum Ausdruck von Emotionen und eines Stils, der zum Bike, zum Text, zur Typographie und Layout passt. Viele Komponenten, die zu einem Ganzen werden. Der Beginn des Ganzen? Eine Idee. Oder in diesem Fall sogar: Die Idee. Die Idee eines neuen Magazins nämlich. Am Anfang die Gedanken also. Als Zentralfigur sozusagen. Eine Idee bestimmt Ziele. Und ohne Ziel kein Weg. Einem Teil des Weges könnt ihr auf den folgenden Seiten nachgehen: „Die Produktion einer fiktiven Familiengeschichte - Viva la vida in BCN.“ Das Ziel heißt Downtown; handelt von den schönsten Facetten urbaner Mobilität und gibt es kostenlos - wie Mag41.


ST ORY IN THE MAK


Die ersten Schritte einer Produktion sind erstmal eines: anstrengend. Viel Organisation, Logistik und Planung. Models, Fotografen, Stylist und Fotoassistenten wollen engagiert, die Bikes und Fotobekleidung müssen verschifft werden. Für einen reibungslosen Ablauf ist ein Locationcheck unumgänglich. Besonders dann, wenn das Shooting im Trubel einer Großstadt stattfinden soll: Achtung Verkehr, Achtung Diebe, Achtung unachtsame Passanten! Die nächste Herausforderung ist, nicht nur, dass alles organisiert, sondern auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Nur kleine Dinge können die ganze Produktion aufhalten. Besonders dann, wenn über zehn Personen am Set sind. Und da soll einer noch mal sagen, dass Fotoshootings ein locker flockiger Job sind! Nachts zu schlafen fällt schwer - hat man an alles gedacht? Tagsüber, während etliche Tropfen Schweiß und Sorgen verfließen, steigt die Handyrechnung im Ausland ins Unendliche: Bekommen wir die behördliche Genehmigung um in Mitten von Touristen im Markt „La Boqueria“ zu shooten? Falls nein? Was dann? Alternativen?


FU CKIN‘ CRE ATIVE

Optimal ist es, wenn man sich auf den verlassen kann, der am Drücker sitzt: Den Fotografen. Wenn er genau weiß, was er will, dann sollte man ihn am besten machen lassen. Kein „Guck mal, man könnte doch.“ Denn: Unnützes Reinreden, Klugscheißern und Besserwissen ist hier fehl am Platz. Sonst verweicht eine coole Idee. Vermindert die Kreativität - denn letzten Endes ist der Fotograf in dieser Konstellation eigentlich Dienstleister. Lässt man ihm aber seine Freiheiten kann er das werden was er möchte:


Künstler. Der Unterschied im Resultat? Enorm. Man sieht den Bildern die Kreativität, das Auge fürs Besondere und die Liebe zum Detail zweifellos an. Zudem wirken die Fotos wie aus einem Fluss, oder besser gesagt wie aus einer Idee. Die Voraussetzungen für diese Arbeitsweise sind gleichsam enorm hoch: Man muss ihm blind vertrauen können, schließlich kann „einfach mal machen lassen“ auch ganz schön in die Hose gehen.


FIE STA EN CASA DE

Nach dem ersten Tag sehen lassen kÜnnen kennt das Team und h dann das Highlight d Freundes. Als wir dor „Yeaah! Super Locati da und werfen sich in sich ebenfalls herau Sorgen alle vergesse der Story. Es beginnt


mit Zutaten, die schön aussehen, aber keinesfalls im Zusammenspiel einen kulinarischen Genuss herbeiführen könnten. Die Musik wird lauter, das Wohnzimmer füllt sich im gleichen Tempo wie die Sektgläser wieder aufgefüllt werden: Schnell! Es wird getanzt und so langsam kommt das Lächeln ins Gesicht. Es läuft, klappt und funktioniert. Die Idee ist Realität geworden - trotz aller Künstlichkeit. Eine fiktive Familiengeschichte eben. Viva la vida in Barcelona! Danke an alle!

Visit: www.downtown-emagazine.com & www.ebike-int.de

g und einigen Ergebnissen, die sich n entspannt sich schon vieles. Man hat sich etwas eingespielt. Abends des Tages: Die Party im Loft eines rt ankommen, steigt die Stimmung: ion.“ Die Mädels sind auch schon n schicke Kleider. Die Jungs haben usgeputzt. Entspannung also, die en? Keinesfalls! Denn alles ist Teil t mit wildem Kochen in der Küche,


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ockshi I S

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R E L I G I O N

>>  ANDREU LACONDEGUY: Kaum ein Rider ist lauter, unberechenbarer und verrückter als der 23-jährige Spanier. Immer Vollgas: Egal ob Parties, Autos oder Bikes. Dass Alkohol, Red Bull, Polizei, Verfolgung, Shit oder Crazy immer in seinen Stories vorkommen zeigt, dass „normal“ bei ihm anders ist.


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TEXT ROBIN SCHMITT FOTO SEBAS ROMERO


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A n R s 1 k k


„Gärtners Liebe: Der Dreck. Andreus Arme erzählen mehr Geschichten als so mancher Roman. Nicht nur Narben, sondern auch unzählige Tattoos. Ganz auffällig: Love Dirt!“

Andreu polarisiert - das ist keine Frage! Für die einen ist er einfach nur verrückt, für die anderen ein Rockstar par excellence! Der perfekte Schwiegersohn? Fehlanzeige. Bis zu dem Tag, an dem Andreu 18 wurde, war er noch relativ unauffällig. In der Bikeszene war er damals kaum bekannt und besaß kein einziges Tattoo - seine Eltern hatten es ihm

verboten. Als er an seinem 18. Geburtstag abends nach Hause kam hatte er plötzlich seinen ganzen Arm tätowiert. Von den Fingern bis zur Schulter. Bääämm! Seine Eltern entsetzt, Andreu selbst super zufrieden. Der Beginn einer spanischen Erfolgsgeschichte mit klaren Spielregeln: „No rules, no limits, just fun“.


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„I don‘t give a shit!“ Für den Katalanen gelten seine eigenen Regeln, seine eigenen Limits. Doch mittlerweile sieht man ihn seltener auf Contests. Er ist kein Mitglied der FMB Worldtour, er gibt einen Scheiss auf Judging und fährt mittlerweile mehr Motocross als Mountainbike. Was er über das Profi-Dasein denkt und wo er sich zwischen all den anderen Fahrern sieht? „Profi zu sein, macht das Leben auf alle Fälle einfacher. Einige der Pros sind meine besten Buddies, mit ihnen um die Welt zu reisen ist cool. Aber letzten Endes mache ich mein eigenes Ding!“ Sein Credo: „Ich fahre weil ich Bock darauf habe und bin der einzige der beurteilt wie viel Spaß ich habe - dazu brauche ich keine Judges!“ Freeride sei nunmal eine Disziplin ohne Regeln, „ohne schwule Shows“ in denen man sich wie im Zirkus vorkommen muss. „Ich mache meinen eigenen Zirkus!“ Mit seinen Aussagen mag Andreu einige zwar provozieren - aber wer kann, der kann - dank seines Status ist er in der Position sich das herauszunehmen und entgegen dem Mainstream das zu machen, was er will.


Vollgas, Anschlag & 100 %. Demn채chst auch auf dem Downhiller.


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Dass YT Andreu unter Vertrag genommen hat war ein logischer Schritt. „Ich habe nun eine Firma gefunden die wie ich ist - they are young, different and they want to go big! I‘m stoked on it! “ Sein Glau-

Love Dirt heißt für Andreu bensbekenntnis steht für immer auf Dirt seinen Fingern: „Love Dirt“. Ob es Zufall oder Schicksal ist, dass sein neues Arbeitsgerät auf den Namen Love „Dirt Love“ hört, weiß nur Andreu: „I am super happy with it“.



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Die größten Sprünge in La Poma - wie dieser - sind dem kleinen Spanier zu mickrig. Als wir bei Andreu waren, hatte er gerade seinen neuen Dirt yard fertiggestellt, war die neuen Dirts jedoch noch nicht gesprungen...

Dieses Jahr wird der Katalane auch öfters zu seinem Downhiller greifen - wer es nicht weiß - Andreu ist auch ein verdammt schneller Fahrer. Mit ein wenig speziellem Training könnte er auch auf Downhill-Rennen vorne mit fahren: „Ich werde

versuchen so viel Zeit wie möglich in den Bergen zu verbringen und dort ein paar verrückte Downhillstunts bauen und fahren. Ich habe super Lust ein paar tricky Lines zu fahren!“ Wir als Downhillfans sagen: Tu es und sind gespannt!



„Mutti - Koch jetzt bitte!“ Eine altbekannte, dezente Aufforderung im Elternheim.


Mutti Essen mit

Wer kann am besten kochen? Natürlich Mutti! Die schnellsten Gerichte für Racer, Amateure und Ökos. Köstlich! TEXT ROBIN SCHMITT FOTO BENJAMIN HAHN

>>   Wer

will, der kann! Bestes Beispiel sind einige der Zweiradkollegen auf Schmalspurstraßenreifen. Kurz gesagt: Möglichkeiten, noch mehr Leistung aus seinem Körper zu kitzeln gibt es viele. Egal ob Powerbänder, Energy Drinks, Doping oder schlichtweg Sex vor der Rennnacht. Auch mentales Training steht hoch im Kurs. Doch nichts ist einfacher, als auf die Tipps von Mutti zu hören - oder noch besser, sich von ihr bekochen zu lassen.


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Während früher Lotterleben, „ne Worschd und Pommes“ noch Gang und Gebe im Downhillsport waren, erachten heutzutage viele Racer eine richtige Ernährung als eine wichtige Komponente des Trainings und der Rennvorbereitung. Die wohl gesündeste Art seine Leistung zu verbessern, ist, seine Ernährung an das Training und die sportlichen Belastungen speziell

anzupassen. Klingt schwierig und aufwendig? Falsch! Mit relativ einfachen Gerichten kann man schon Großes erreichen. Deshalb haben wir uns bei unseren Muttis, Omas und einer Ernährungswissenschaftlerin schlau gemacht, um heimlich Schneller-Mach-Tipps einzuheimsen. Schneller als gedacht, waren wir auch schon reichlich eingedeckt mit Essenstipps. Und ja, in


Zeiten von Öko, Bio und „Atomkraft? Nein Danke!“ können sich nun selbst Downhiller mit Vollwertkost-Tipps unverpönt eindecken. Doch um sich richtig zu ernähren, muss man erst einmal verstehen, was das eigentlich ist, was man isst. Es folgt: Ein Vortrag von Mutti über Vollwertkost. „Wie die meisten modernen Wissenschaftler und Mediziner, betrachten wir vorweg erst einmal den Menschen in seinem evolutionshistorischen Kontext. Dr. Max Otto Bruker, wäre da zu nennen - einer der Avantgardisten der Vollwertkost. Laut ihm sind die meisten Erkrankungen oder besser – die meisten Zivilisationskrankheiten (wie Diabetes, Arteriosklerose, Fettleibigkeit, Osteoporose,...) – ernährungsbedingt. Nun, was haben solche Krankheiten wie Osteoporose mit Downhillen zu tun? Ganz einfach, neben unseren Stoffwechselprozessen leidet

Immer schön aufpassen wenn Mutti was erklärt! Hier gibt es geballte

Küchenskills!

vor allem die Knochendichte enorm unter minderwertigen, (nicht vollwertigen) Gerichten, womit die Gefahr von Knochenbrüchen steigt. Womit das zu tun hat? Der menschliche Körper hat sich während seiner Evolution (also seit Jahrtausenden) daran gewöhnt frische und natürliche Kost aufzunehmen und dementsprechend seinen Stoffwechsel angepasst. Seit nun einem Jahrhundert neigt dieser Stoffwechsel aus den Fugen zu geraten, da der Mensch als geborener Pflanzenfresser (mit der Eigenschaft auch Fleisch verdauen zu können) heutzutage nur noch Bruchteile an natürlichen Vital- und Ballaststoffen von dem zu sich nimmt, was er in früheren Zeiten getan hat. Das liegt an Nahrungsmitteln wie raffiniertem Industriezucker, Weißmehl, totgekochtem Gemüse und Zusatzstoffen, die der Körper teils gar nicht mehr abbauen kann. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, ob und wenn ja, wie viel Öko, Bio, und Vollwert er essen möchte. Dies soll nur ein kleiner Anstoß zum Nachdenken sein, da gerade beim Downhillen der Körper enormen Belastungen ausgesetzt ist. Der eine oder andere Nichtprofi sollte vielleicht überlegen, wie seine


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Die Pfanne schön in Bewegung halten -

sagt Mutti!

Gelenke mit 50 Jahren noch aussehen werden und sollen.“ Die folgenden Gerichte und Tipps sind mit wenig Basics einfach zu realisieren. Zudem muss man nicht Muttis Küche plündern, um überhaupt genügend Kochutensilien zu haben. Hierfür sind Messer, Bratpfanne und Schneidebrett vollkommen ausreichend und damit auch fürs Fahrerlager auf Rennen durchaus geeignet. Da Essen nur die halbe Miete

bei der Ernährung ist, erklärt Mutti auch welche Tricks es gibt, um schlau und schnell zu trinken. Auf Rennen sollte man möglichst viel Wasser trinken, um für einen optimalen Abtransport der Milchsäure in den Muskeln zu sorgen. Wem das zu geschmackslos ist, kann auch gern eine konservative Apfelsaftschorle mit einer Prise Salz aufgepeppt trinken. Schwitzt man viel beim Sport, so kommt der

Salz-Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht. Ein Elektrolytmangel (Salze, Mineralien) führt zu verminderter Leistungsfähigkeit und weniger Konzentration. Deshalb sollte man mit zwischen 1-3 Gramm pro Liter an Salz hinzugeben. Wichtig: hochwertige Salze verwenden! Denn raffiniertes Salz enthält nur einen Bruchteil der für den Körper essentiellen Mineralien und Spurenelemente.


Mutti

hat gesagt! POWER

SNACK

Neben C oca Col a und i nischem, so alkoholfr eiem Weiz to es auch en tut eine kon servative s a f t s ch o A pfelrle, Salz aufg die mit einer P rise epeppt id eal für h schweiß e treibend e Trainin iße, im Bikep g s ta ark ist. Is t man vo ge Rennlau r d f nicht s chon gen em aufgereg ü g end t, kann m an auch ergydrin z u ks greife E n, soweit nkörperlic m h fit ist, an da brauche r m i n i s t e es laut Verrium be Kombi S i port & E nergydrin d e r Herzrhyth ks z musstöru ngen kom u kann. men

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WALNÜSSE Sehr hoher Energiege106 halt und vitaminreich, hervorragende Omega 3 - Fettsäuren - Quelle. AMARANTH Das Getreide der Nasa: gut für Knochen und Muskelentspannung. Konstante, lang anhaltende Energielieferung.

HAFER Enthält viele essentielle Aminosäuren und Fettsäuren, zudem hoher Gehalt an Eisen und Vitaminen. PINIENKERNE Regt Stoffwechsel und Blutbildung an. Reich an Mineralien und Spurenelementen.

MANGO Erhöht die Sehkraft, gut fürs Immunsystem. Und kurbelt auch die Sexualhormonproduktion an.

ANANAS Allroundtalent: basische Wirkung gegen Übersäuerung, krampflösend; Muskelbildung; Serotonin stärkt mental.

INGWER Macht Atemwege frei steigert, die Kontraktionskraft der Muskeln. KIWI Vitamin - C - Bombe, stimuliert Stoffwechsel, erhöht Leistungsfähigkeit. Kiwis sind reif, wenn sie auf Fingerdruck nachgeben.

ORANGE Viele Vitamine, viel Ballaststoffe. Achtung säurehaltig.

Naturbelassenes Meersalz ist optimal. Vor dem Rennlauf eignen sich Getränke wie Coca Cola gut, da der hohe Anteil an kurzkettigen Kohlenhydraten für die kurzen Belastungen ausreicht und schnell ins Blut übergeht. Das Koffein

BANANEN Leicht verdaulich, hoher Anteil an komplexen Kohlenhydraten für lang anhaltende Energie. ÄPFEL Enthalten leicht verERDBEEREN dauliche und komplexe Kohlenhydrate, Vitamin Viel Mangan kräftigt C, fördert eine gesunde Knochen, Eisen für Blutbildung, Vitamin C. Verdauung.

erhöht die Konzentration und Wachsamkeit. Allerdings ist es besser dies zuvor im Training auszuprobieren. Die Getränke sollten allgemein nicht zu kalt sein.Für Downhiller, die den ganzen Tag trainieren wollen, ist das richtige Früh-

stück essentiell. Ein reichhaltiges Bircher-Müsli sorgt für eine konstate Versorgung mit Kohlenhydraten und versorgt dank vieler gesunder Zutaten den Körper mit wichtigen Nährstoffen: Functional Food ist hier das Stichwort!


Frühstücl ATEN... T U Z E I D D N I DAS S teile: Grundbestand ken, Amaranth c lo rf fe a h rn o Vollk l, Banane, Apfe d Laune: Nach Lust un ngo, reife Ana a M , e g n ra O Nüsse, Kiwi, , Feigen (stärn re e e b rd E , e nas, Aprikos eit, hoher Bak ig h fä s n o ti a ken Konzentr n Übersäuee g e g ft il h s s senüberschu imbeere RosiH , re e e b is n n rung), Joha e Vanille, Zitron nen, Ingwer ,

Zubereitung: Die Wahl der Zutaten ist relativ frei und solle auch saisonal abhängig gemacht werden. Die Grundlage bilden Haferflocken, am besten in Verbindung mit Amaranth. Wenn möglich schon am Vorabend in Wasser einlegen, damit das Getreide nicht im Magen aufquillt. Dazu gehören (mit Reibe) geraspelte Äpfel und 1- 2 zerquetschte Bananen (am besten mit Gabel). Weiteres Obst, Nüsse und Vanille nach belieben. Als Bindemittel eignen sich Milchprodukte wie Joghurt / Sahne oder mit frisch gepresstem Zitronensaft vermischtes Wasser. Wer zum Verschleimen neigt, greift zu letzterem.


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DIREKT NACH DEM LEN... H O K E L L E N SCH uch zu n zu vollen Ba

ine durch Um mittags e sser zwischen e b s e t is , n e ich zu vermeid igkeiten“ zu s in le „K r e d ie w immer ist Studenten t e n ig e e g l a m nehmen. Opti n enorm ene in s o R d n u e s agen futter, da Nüs rdaulich, im M e tv h ic le , h ic sind. ergiere .a. eisenhaltig u d n u d n re a platzsp basische Wirie d h ic s n a m Zudem kann bersäuerung Ü n e g e g ln e d kung von Man eren sind Bait e W s e D . n e h zu Nutze mac erdaurer leichten V ih d n ru fg u a nanen teils an Kohn A n e h o h s re lichkeit und ih ehr hilfreich. lenhydraten s

Training Direkt nach dem Training ist es wichtig die verbrauchten Nährstoffe und vor allem den Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Neben viel Trinken ist es ratsam einen kleinen Happen zu verschlingen, dessen Kohlenhydrate schnell in den Glykogenspeicher der Muskeln eingelagert werden können. Hierbei eignen sich besonders gut kohlenhydratreiche Lebensmittel mit hohem glykämischem Index. Unsere Dattel-Marzipan-Honig Kreation gibt dabei mehr Power als Popeyes Spinat. Die Zubereitung gelingt spielend leicht. Dattel aufschneiden, Kern herausnehmen. Marzipan hinein und etwas Honig darauf oder darin eintauchen. Fertig.


DINNER

for One

Zubereitung: Abends empfiehlt sich eine kohlenhydratreiche Speise. Aber auch hier gilt: in Maßen! Kartoffel, Champignons, Schnittlauch Vollei (hohe biologische Wertigkeit der Proteine: 65:35), Lachs sind die Zutaten. Als erstes die Kartoffeln in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden und für etwa 20 Minuten in der Bratpfanne mit Öl anbraten, (mittlere bis untere Stufe) mit Salz und Pfeffer würzen. Die Pilze nach ca. 15 Minuten dazugeben und köcheln lassen bis das Wasser aus den Pilzen verdampft ist und auch mit Salz und Pfeffer würzen, Petersilie & Rosmarin untermengen und alles zu den fertigen Kartoffeln geben. Anschließend noch separat 2 Spiegeleier in die Pfanne werfen. Mit ungekochtem Lachs (wegen der Inhaltsstoffe) anrichten und fertig!

DAS SIND DIE ZUTATEN...

Frischer Lach s 4 große Karto ffeln mit Scha le in 0,5 cm Sch eiben 2 Handvoll Wa ldpilze (z.B. Steinpilze und Edelreizker) Olivenöl Petersilie Rosmarin


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COM

>>  Die Gegensätze hätten nicht krasser sein können: Vom sonnenverwöhnten Barcelona direkt ins sibirisch anmutende Andorra. Ohne passendes Equipment & Bekleidung nicht gerade die beste Idee. Aber das nur am Rande. Der Besuch bei der andorranischen Bikeschmiede Commencal hat sich auf alle Fälle gelohnt. Dort testeten wir erstmalig deren Meta Am 29, das für die Symbiose zweier Megatrends 2012 steht: Enduro und 29er.


MMENCAL ÜBER DIE ZUKUNFT, TWENTYNINER & RACING TEXT ROBIN SCHMITT FOTO SAMUEL DECOUT


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Prototyp: Das Commencal Meta AM 29. 29er sind in aller Munde - neben Enduros der vermutlich größte Trend der Bikeindustrie. Viele hassen sie, einige lieben sie - doch die wenigsten davon sind sie bisher gefahren. Nicht zu übersehen ist die Eroberung der abfahrslastigeren Bikes durch die 29er. Ohne über (unnötige) Kategorien und deren Abgrenzungen philosophieren wollen, ist schnell klar, dass die großen Räder für Enduro- Racing durchaus sinnvoll sein können. Die Vorteile lie-

gen auf der Hand: Gripgewinn dank erhöhtem Bodenkontakt, sowie mehr Laufruhe. Dies macht sich vor allem in High-Speed-Passagen und verblocktem Terrain bemerkbar. Die Räder bleiben weniger in Löchern stecken, überrollen Hindernisse besser, nehmen Absätzen und Stufen den Schrecken - die 130mm Federweg am Heck genügen dabei vollkommen. Prinzipiell ist es viel einfacher seine Linie zu halten. Gerade auf Enduro-Rennen, bei denen man meist kaum oder gar nicht die Strecke

kenn finitiv Fahre sorgt Siche auße mehr Trotz noch Laufr aber


nt, ist man mit den größeren Rädern dev besser gewappnet. Auch wenn sich die erposition konstruktionsbedingt ändert, t das tiefgezogene Oberrohr für subjektive erheitsgefühle. Mehr Bodenkontakt heißt erdem bessere Bremsperformance und r Grip in Kurven. z der Euphorie haben 29er definitiv auch h Nachteile: Das zusätzliche Gewicht der räder und Reifen ist zwar ein Problem, in diesem Fall nicht so tragisch wie bei

XC-Bikes. Der oft bemängelte Flex der Laufräder bietet de facto aber Vorteile. Sie stehen im direkten Kontakt mit dem Boden und können laterale Schläge und Unebenheiten abfedern bzw. ausgleichen und sorgen so für ein Extra an Grip, und verhindern springende oder driftende Räder. Definitiv ein Nachteil: Die begrenzte Auswahl an Komponenten, v.a. Reifen. Ein ausführlicher Test mit Serienspecs & -frame folgt! Details auf der nächsten Seite.


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DIE EWIGE KRITIK: Leider etwas zu oft wird deren fehlende Steifigkeit bemängelt. Dabei bieten maßvoll weichere Laufräder mehr Grip & Komfort - v. a. in Kurven - und außerdem werden die meisten Fahrer die Laufräder nie an ihre tatsächlichen Grenzen bringen.

DIFFERENT: Die Kennlinie des 29ers hat zu rigeres Übersetzungsverhältnis, sodass de niger sensibel, dafür aber effizienter ist. W ren Räder sorgen für mehr Komfort & Grip - Laufräder, sodass es weniger Feinfühligk


u Beginn ein nieder Hinterbau weWarum? die größep als normale 26“ keit bedarf.

FRONTPARTIE: Die teure Fox Float 29 mit Kashima Coating soll für optimale Nehmerqualitäten an der Front sorgen. Damit auch wirklich nichts schiefgehen kann, bietet der Rahmen die Möglichkeit ein Angleset zu montieren, um dem Fahr- und Streckenstil entsprechend die Geometrie anzupassen. Perfekt für Racer, die Endurorennen mit großen Rädern antreten wollen.

DETAILVERLIEBT: Die innenverlegten Züge inklusive Gummikapsel sorgen für eine cleane Optik. Selbst die Leitung der versenkbaren Teleskop-Sattelstütze verschwindet im Oberrohr. Die farbliche Abstimmung der Decals geben dem Bike einen einheitlichen & schicken Look.


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ZU BESUCH IN ANDORRA HATTEN WIR NICHT NUR DIE GELEGENHEIT DAS NEUE COMMENCAL META AM 29 ZU TESTEN, SONDERN LÖCHERTEN MARKETING MANAGER AURÉLIEN UND ENTWICKLER NICO MIT FRAGEN ÜBER DIE ATHERTONS, AKTUELLE TRENDS, SOWIE IHRE SICHT VON DER ZUKUNFT.

In den letzten Jahren gab es immer ein TopLevel Worldcup Team. Dieses Jahr allerdings nicht mehr, nachdem die Athertons zu GT gewechselt sind. Wie kommts? Ich denke mit Myriam Nicole und Thibaut Ruffin (Team Commencal Riding Addiction) haben wir noch immer einige sehr gute DownhillFahrer. Was die Athertons angeht; wir kamen definitiv an einen Punkt, wo wir uns entscheiden mussten, ob wir viel Geld in einen TopDH-Rider investieren sollten oder in Enduro. Nun ja, wir entschieden uns für Letzteres. Mit etwas weniger Präsenz in der Men-Category haben wir jetzt die Chance den ganzen Downhill Worldcup von außen zu betrachten, eine andere Sichtweise hilft manchmal die ganzen Dinge in den Pits neu zu sehen und zu bewerten. Ein weiterer Faktor ist, dass wir nun mehr Geld für unser Hauptgeschäft übrig haben, das heißt wir versuchen unseren Händlern und Kunden besseren Support zu bieten. Logisch, denn bevor man Geld in Sportmarketing steckt, sollte man in den Sektor inve-

stieren, in dem der Verkauf stattfindet. Kurz: Händler sind wichtiger als Rider, weil man dort den Umsatz macht. Wir sind eine kleine Firma, deshalb müssen wir genau überlegen worauf wir den Fokus legen. Dieses Mal bekam Downhill nicht die Pole Position in unserer Planung. Was sind eure zukünftigen Pläne für Downhill? Ich möchte nicht den Terminus Übergang benutzen, aber dieses Jahr wandert unser Schwerpunkt zu Enduro-Racing. Ein anderer Punkt ist: Jemanden zu finden, der die Athertons ersetzt ist nicht gerade einfach, aber für 2013 möchten wir im Downhill Weltcup zurück sein. Und zwar mit einem Team, dass konstante Podiumsplatzierungen einfahren kann. Du erwähntest Enduro. Was dürfen wir da erwarten? Ich denke Commencal war unter den Pionieren der Enduro-Racer. Wir möchten nun unter den ersten Marken sein, die ein Top-Level Enduro Team haben. Unser Plan ist ein größe-


res Enduro Team aufzubauen. Bislang hatten wir „nur“ Remy Absalon. Er ist einer der weltbesten Enduro Fahrer, deshalb haben wir nun seinen Vertrag bis 2014 verlängert. In der Vergangenheit kamen die meisten Enduro Racer aus anderen Disziplinen wie Downhill oder XC. Das ändert sich momentan: Es gibt mittlerweile viele Racer die direkt mit Enduro anfangen. Uns gefällt diese Idee einer langfristigen Beziehung mit jungen Fahrern, die mit uns in dieser Disziplin wachsen. Unser neuer Fahrer für dieses Jahr ist einer von dieser Generation: Nicolas Queré, er ist ein junger französischer Fahrer. Mithilfe von Remys Erfahrung wird er sicherlich für Aufregung sorgen! Was denkst du über die Einführung des Enduro Worldcups? Der ist definitiv ein großer Fortschritt für den Sport. Die meisten Biker sind nun mal Endurofahrer. Es ist gleichermaßen ersichtlich, dass es viel mehr Enduro als DH-Racer gibt. Bei der Mega Avalanche beispielsweise

sind über 2.000 Starter. Ich denke der World Cup wird nicht nur für den Ruf und die Beachtung der Disziplin gut sein, sondern ihr an sich einen großen Push geben. Eure Produktpalette wird demnächst um das Meta AM 29 erweitert – wird euer Enduro Team das auf den Rennen fahren? Ja! Das Team wird die komplette Auswahl an Metas (SL & AM 29 werden für 2012 neu sein) zur Verfügung haben, sodass sie streckenabhängig immer das optimale Bike zur Verfügung haben. Obwohl 29er noch in der Etablierungsphase sind, kommt schon ein neuer Trend auf: 650B. Wird Commencal dort auch Gas geben? Um ehrlich zu sein, ist es noch zu früh um ein konkretes Statement abzugeben. Die meisten Europäer haben die Vorteile von 29ern mittlerweile realisiert. 650B ist ein guter Kompromiss aus den Vor- und Nachteilen von den großen und den 26 Zoll Rädern. Andererseits kann es die Verbraucher


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verwirren, wenn sie zwischen drei verschiedenen Laufradgrößen und unterschiedlichen Produktpaletten unterscheiden müssen. Werden wir noch mehr Federweg im 29erSegment sehen? In America wurden einige Prototypen mit 29 Zoll Laufrädern gesichtet. Betrachtet man die steilen und knüppelharten und schnellen Downhilltracks im Worldcup , könnten die Vorteile von 29ern durchaus eine Option sein – oder? Für Commencal momentan nicht. Das Problem ist, dass es kaum Downhillparts für 29er gibt. Das Problem ist hauptsächlich das Gewicht. Wir haben vor kurzem beispielsweise Prototypen von 29 Zoll Downhillreifen erhalten. Diese wogen schwere 1,5 kg. Wegen der technischen Schwächen sehen wir in 29ern nicht die Zukunft von Downhill Worldcup Bikes. Grob umschrieben glauben wir, dass sich 29er auf Cross-Country beschränken wird. 650B kann eine große Zukunft haben und sogar bei Downhillbikes Verwendung finden. Aber das ist etwas, dass wir ausführlich

testen müssen. Demnächst erhalten wir ein paar spezielle Parts dafür. Die ehemaligen Meta-Modelle gab es auch in Carbon – ist das auch für die aktuellen Modelle geplant? Momentan ist das für uns nicht von hoher Priorität. Warum? Es ist ziemlich schwierig die Produktion von Carbon-Rahmen in Taiwan zu managen. Es ist eine Technologie, für die wir mehr Zeit aufwenden müssen, um eine hochwertige Performance zu erreichen. Anstatt eine breitgefächerten Produktpalette mit vielen verschiedenen Technologien zu haben, setzen wir eher auf ein kleineres Spektrum mit einer zuverlässigen Technik, die 100% funktioniert. Ein weiterer Grund ist, dass wir – von unseren bisherigen Erfahrungen – nicht wirklich mit den Arbeitsbedingungen in Carbon-Manufakturen zufrieden sind. Und natürlich ist die Produktion von Carbon-Rahmen immer mit sehr hohen Kosten verbunden.


» Ich möchte nicht Übergang sagen, aber dieses Jahr wandert unser Schwerpunkt definitiv zu Enduro-Racing. «

» 2013 sind wir im Downhill Weltcup zurück « » Das Problem ist hauptsächlich das Gewicht « » Carbon ist momentan keine Option. Das liegt auch an den Arbeitsbedingungen in den Carbon-Manufakturen. «


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Eigentlich bin ich nicht der Typ Reisender, der immer wieder, Jahr für Jahr an den gleichen Ort in den Urlaub geht, um immer die gewohnte Umgebung um sich zu haben. Für viele ist das die Erfüllung - man kennt sich aus, fühlt sich sicher und am besten sprechen auch noch die meisten Deutsch. Bloß nicht aus der „comfort zone“ heraus! Für mich ein absoluter Alptraum! Besonders wenn man um die halbe Welt fliegt, um mit Leuten aus der Heimat abzuhängen. Nein, das kann ich

nicht gebrauchen, schließlich möchte ich etwas über das Land lernen und über die Menschen, die dort leben - und das geht nur wenn man mit den Locals isst, trinkt, lacht und seine Zeit verbringt. Trotzdem: Nach Südafrika zieht es mich immer und immer wieder. Obwohl ich schon fünf Male dort war, ist es jedes Mal aufs Neue ein unvergessliches Erlebnis bei dem ich immer wieder faszinierendes entdecke und weitere interessante Menschen kennenlerne.


TEXT ROB J HERNAN FOTO CRAIG KOLESKY


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Sport ist allgegenwärtig in Cape Town. Es ist ein Hot Spot für Extremsportler - für Surfer, Kiter, Kletterer, MotoXer, Freestyle-JetSkier, BMXer und Mountainbiker. Als ich vor neun Jahren meine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und alles auf eine Karte gesetzt hatte - ich wollte vom Mountainbiken leben – bot sich mir die Gelegenheit nach Kapstadt zu gehen. Ein Freund, der am Kap der Guten Hoffnung lebte, lud mich ein, den Winter bei sich, in der afrikanischen Sonne zu verbringen. Ich arbeitete dafür ein paar Monate als Barkeeper in München, wohnte bei Tibor im Keller oder in meinem Bus und schlief

bei den „Studentinnen“, die in der Bar ar eine verdammt gute Zeit damals und bei Einladung nicht gefolgt, hätte den Trip geworfen. Doch der Tag des Abflugs ka ich in den darauffolgenden drei Monate veränderte mein Leben. Nach meinem ersten Flug ever, stieg ich bei 35 Grad Hitze in Kapstadt aus. Za In München hatte es - 20°C. Vom Flug in Richtung City - vorbei an den gewa in denen die Menschen von der Hand in


rbeiteten. Das war einahe wäre ich der p über den Haufen am näher und was en erleben durfte,

h im Februar 2003 ack. Klimaschock. ghafen aus ging es altigen Townships, n den Mund leben

müssen - am Rande der Gesellschaft ohne Perspektive, ohne Chance und mit wenig Hoffnung. Ich sah unzählige Kinder, die auf den Straßen um ein paar Rand betteln und sich dann Klebstoff zum Schnüffeln kaufen - um die Aussichtslosigkeit und das Elend wenigstens für ein paar Augenblicke high zu vergessen. Nach dem Klimaschock kam direkt der Schock über die soziale Realität hinterher. Nun ja, das ist die eine Seite - die andere sind die Sportler, die toll aussehenden Menschen, die jungen Models aus Europa, bis hin zu den Reichen in ihren teuren Autos. Dazwischen 0815 Touristen, die sich von der atemberaubenden Landschaft und den Elefanten, Löwen und Giraffen auf den Postkarten blenden lassen. Eine irre Welt, die dort zusammen kommt. Die City liegt im Kessel umgeben vom Tafelberg, Lions Head und Signal Hill. Dahinter das noble Camps Bay und Clifton mit seinen Szene-Stränden. Von dort geht es weiter südlich an den 12 Apostels und den Surf-Beaches von Llundudno und Haut Bay vorbei bis hinunter zum Ende der Welt am Cape of Good Hope. Eine wunderschöne Rennrad-Strecke auf der einige Profi-Mountainbiker und Rennradler trainieren.


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Auf der Rückseite des Tafelbergs gibt es einen kleinen Ort namens Tokai. Es ist Kapstadts MTB-Hotspot. Als ich dort vor neun Jahren zum ersten Mal war, gab es nur eine kleine DH-Strecke. Heute ist der ganze Wald voll mit Trails und überwiegend XC- und Allmountain-Fahrern auf 29ern. Durch das Cape Epic Race sind die Biker total Material-Geil geworden und investieren ordentlich Schotter in teures Material. Es ist dann selbstverständlich ein 29er - keine Frage. Schließlich möchte man den Kumpels davon fahren oder zumindest mithalten können. Da ist uns die Szene, beeinflusst von USA und UK um ein paar Schritte voraus.

Es gibt für jeden Mountainbike-Typus d rain: Dirt Jumper werden sogar am Cam sität fündig! Yes, Dirts auf dem Uni Gelän gibt es in Paarl, Stellenbosh und Yonker sollte man bei den Spots immer Locals, d verkehr mitnehmen, dabei haben. Denn oft versteckt oder ohne Shuttle nicht err Town DH Szene um local Hero Andrew organisiert und bringt verdammt schne Kein Wunder dass die World Cup Athle ein neuer südafrikanischer Name auf de


taucht. Die Jungs wollen raus, die Welt entdecken und reisen. Das Leben leben, welches für viele hier in Europa oft als selbstverständlich hingenommen wird. Dafür trainieren sie hart, engagieren sich für die Szene, organisieren ihre eigenen Rennen und bauen Strecken. So einen Zusammenhalt würde ich mir hier in Deutschland auch wünschen, wo zwischen den Fahrern oft genug ein unnötiger und dummer Konkurrenzkampf herrscht. Letztes Jahr ging ich auf einen kleinen Roadtrip in die Cederberge und auf die Garden Route. Camping und Mountainbiken ist an den Wochenenden offensichtlich sehr beliebt.

» DIE SZENE IN CAPE TOWN IST UNS EUROPÄERN BEI TRENDS UM EIN PAAR SCHRITTE VORAUS. HIER SIND ALLE TOTAL MATERIALGEIL. «

das passende Termpus der Univernde. DH-Strecken rshoek. Allerdings die einen im Linksdie Strecken sind reichbar. Die Cape Neethling ist gut elle Jungs hervor. eten zittern, wenn en Startlisten auf-


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» UND DAS IST AUCH DER GRUND WARUM ICH IMMER WIEDER ZURÜCK KOMME, ANS CAPE OF GOOD HOPE. LIFE IS GOOD. «


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Jedes dritte Auto auf der Garden Route Richtung George (ein weiterer MTBHotspot) hat auf dem Heckträger Bikes geschnallt. Die Industrie blüht, die Bikeshops verdienen gutes Geld und das Cape Epic, der Worldcup sowie das größte Rennrad Rennen der Welt - das Cape Argus - bringen während unserer

Off-Season Scharen von Bikern dort hin. Das mag der Grund sein, weshalb ich immer wieder auf Cape Town zurückkomme, wenn ich mir im Winter überlege, wo ich für ein paar Wochen der Kälte entkommen kann. Das Set-Up der City ist einfach ideal. Am Morgen eine Runde auf der Straße oder auf den XC Trails,



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» SURFEN, TRAILS, YOGA - UNS GEHT ES VERDAMMT GUT. UNSER GLÜCK ZU SCHÄTZEN WISSEN IST DIE WICHTIGSTE LEKTION DIE MICH SÜDAFRIKA GELEHRT HAT. «

mittags Surfen, nachmittags DH oder Dirts bis die Sonne unter geht. Anschließend noch eine Stunde Yoga und entspannte Musik in einem der vielen Clubs der Stadt. So lässt sich‘s leben in Cape Town - wenn man so ein Glück hat wie unser eins und auf der sonnigen Seite des Lebens surfen darf. Dass man dies tut, sollte man

sich immer wieder in Erinnerung rufen - uns geht es verdammt gut und wir haben auch hier zu Lande nicht wirklich Grund zu jammern. Das ist die wichtigste Lektion die mich Südafrika gelehrt hat - und das ist auch der Grund warum ich immer wieder zurück komme, ans Cape of Good Hope. Life is good.


Größer, weiter, schneller! Mit der richtigen Fahrtechnik ist alles möglich. Der Style kommt dann von selbst.

Unsere Coaches sind der amtierende deutsche Meister im Downhill (Master) Fabian Arzberger und die schwedische Profi-Mountainbikerin Solveig Lindgren. Unsere Locations sind: Heidelberg, Bikepark Beerfelden, Bad Wildbad Und Lac Blanc. Mehr Infos unter: www.ridingstyle.de


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Let s rea for r

02 HRs 24 M


s get ady racing

Min 32 Sek


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Zeit vergeht rasend schnell. Der Zeiger dreht sich unaufhörlich weiter, egal ob es bei der Vorbereitung, beim Rennen, Biertrinken oder der Arbeit ist. Damit muss man sich abfinden. Ebenso mit: Zu viel Optimismus, Lieferschwierigkeiten oder etwas Unerwartetem,

was für die eine oder andere Verzögerung sorgen kann. Der Rennzirkus ist mittlerweile in vollem Gange. Der erste Worldcup ist bereits vorüber. Die Teams haben ihre Räder abgestimmt & eingefahren. Aufgrund der vielen Neuerungen haben wir uns damit ein we-


BENNY STRASSER Titel - “Verteidigung“? Schwachsinniges Wort! Der amtierende Deutsche Meister bläst lieber zum aktiven Angriff: Let‘s rock!

NOAH GROSSMAN Mit Vollgas durch die Welt - der amtierende Deutsche Vizemeister ist in den nächsten Wochen in Lateinamerika zum Racen!

FERDINAND BRUNOLD Deutscher Vizemeister bei den Junioren 2011, etliche Podeste im EDC - auch ganz oben. Seine Aufgaben für dieses Jahr sind klar: Angriff!

ROBIN SCHMITT Der Teammanager hat neben dem Team & Racing viel zu tun. Seine Devise: Spaß haben und die (wenige) Zeit auf dem Bike genießen. nig mehr Zeit gelassen. Anfang April geht es nun nach Finale Ligure zum Abstimmen und Testen. Dann zum Frühjahrsklassiker ins elsässische Barr. Davor wollen die neuen Bikes jedoch noch aufgebaut werden. Natürlich möglichst schnell - man will ja flott aufs Rad.

02:24:32 hrs vergehen. Das Bike ist fertig, das Bier leer. Zum Glück vergeht die Zeit so schnell - deshalb auch genug der Worte! Denn wir müssen jetzt raus aufs neue Rad! Was gibt es Schöneres als die Jungfernfahrt mit dem neuen Bike? Richtig nichts. Cheers!


KOOPERATIONSPARTNER MAG41 INTERNATIONAL 138

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SPECIAL THANKS TO: BASTIAN DIETZ

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DANKE AN ALLE PARTNER FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT! BESONDERER DANK AN: MTB-NEWS.DE

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IMPRESSUM ISSUE #005

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Redaktion Mag 41 www.mag41.de E-Mail: Info@mag41.de

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Herausgeber: 41 Publishing & Marketing UG Hummelbergweg 12 71229 Leonberg

Schlussredaktion: Florian Storch, Christian E.

Geschäftsführer: Max-Philip Schmitt, Robin Schmitt Autoren: Robin Schmitt, Florian Storch, ROB J Hernan, Timo Pritzel, Patrick Sauter, Daniel Häberle Grafik/Layout: Christian Lämmle (AD), Johannes Decker Fotos: Sebas Romero, Daniel Geiger, Carlos Blanchard, Sven Martin, Christoph Laue, Hoshi Yoshida, Viktor Strasse, Craig Kolesky, Maxi Dickerhoff, drakeimages.de, Inga Beckmann, Samuel Decout, Albert Iniesta, Olga Vidal Website: Daniel Adams ( bowstreet.de )

Besonderer Dank: Johann Flickinger, Sebas Romero, Daniel Geiger, Javi Echevarria Ruiz, Basti Dietz & alle anderen Supporter Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung der 41 Publishing & Marketing UG. Durch Annahme eines Maanuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mag41 wird digital vertrieben.


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