Fakultätsbroschüre 2013, RWTH

Page 1

Fakult채t f체r Architektur 2013


2


Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 Standort und Tradition 5 Studienverlauf 6 Bachelor of Science in Architektur 6 Master of Science in Architektur 8 Master of Science in Stadtplanung 9 Ressourcen 10 Bibliotheken 10 Arbeitsräume 11 REIFF Labs 12 FabriLab 12 LearningLab 12 ManuLab 13 StudioLab 13 Betreuung 14 Mentoring 14 REIFF international 15 Fachschaft 15 Lehreinheiten 16 Lehr- und Forschungsgebiet für Architekturtheorie 16 Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege 18 Lehrstuhl Baukonstruktion 20 Lehrgebiet Bauplanung und Baurealisierung 22 Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung 24 Lehrstuhl für Computergestütztes Planen in der Architektur 26 Lehrgebiet Denkmalpflege 28 Lehrgebiet Freiraumplanung 30 Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens 32 Lehrstuhl für Gebäudetechnologie 34 Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktives Entwerfen 36 Lehrstuhl und Institut für Kunstgeschichte 38 Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur 40 Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung 42 Lehrstuhl für Plastik 44 Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung 46 Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung 48 Lehrstuhl für Tragkonstruktion 50 Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens 52 Adressen - Impressum 54

3


Vorwort

Liebe Studierende,

im Namen aller Lehrenden und Angehörigen der Fakultät heiße ich Sie herzlich am „Reiff“ – wie unsere Fakultät unter ‚Insidern‘ genannt wird, willkommen. Sie werden in den nächsten Jahren viel Zeit an der Fakultät verbringen und selbst zu Insidern werden und dieser Ort wird – so hoffen wir – auch für Sie zu einem Ort der Identifikation werden. Neben dem täglichen Lehrbetrieb mit Vorlesungen, Seminaren und Kolloquien, wird es Veranstaltungen geben, bei denen wir uns die „Welt“ ins Haus holen: Im Wintersemester finden regelmäßig die Montagabendgespräche statt. Sie bieten seit über 30 Jahren die Möglichkeit des Austauschs über die wichtigsten Tendenzen und Haltungen der zeitgenössischen Architektur. Renommierte Gäste sprechen ungewöhnliche, manchmal gar provokative oder einfach nur denkwürdige Themen an und diskutieren sie mit Ihnen im Auditorium. Die Vortragsreihe w e r k b e r i c h t e gibt es seit dem Sommersemester 2004. Dort kommen besonders junge, aktiv bauende ArchitektInnen zu Wort und stellen ihre neuesten Arbeiten vor. Gerade wegen der auf das Lebensalter bezogenen Nähe zu Ihnen, dürfte es für Sie besonders spannend sein zu sehen, wie ‚erfrischend‘ diese jungen Büros, kurze Zeit nach Studium und

4

Ausbildung, aktuelle Entwurfskonzepte und –aufgaben umsetzen und realisieren. So lieferten diese Vorträge nicht selten die Motivation und Inspiration für die eigene Aufgabe Ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen. Das Gasthaus ist eine Kooperation mit eingeladenen Gastkritikern, die eine offene Entwurfsbetreuung für interessierte Studierende im Sommersemester anbieten. Die externen Betreuer stehen Ihnen hierbei an zwei Tagen zur Verfügung und werfen einen Blick von außen auf Ihre Ideen und Entwurfsabsichten, um am Ende der Veranstaltung die eigenen Positionen in kurzen Statements Ihnen darzulegen. Natürlich gibt es neben diesen festen ergänzenden Veranstaltungen Vorlesungen, Entwurfsprojekte und seminaristische Angeboten immer wieder temporäre Ereignisse: Ausstellungen, Diskussionen, Vorträge usw. Ich hoffe, dieser kurze Überblick hat Ihnen ein bisschen ‚Appetit‘ auf Ihr Studium gemacht und ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren individuellen Weg am Reiff zwischen Architektur, Kunst und Geschichte, Konstruktion und Stadt- und Landesplanung finden und ihn gehen werden. Viel Spaß und Erfolg beim Studieren! Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz (Dekan)


Standort und Tradition

Die Beliebtheit der Aachener Fakultät beruht auf drei wichtigen Faktoren: auf dem besonderen Profil der Aachener Ausbildung, auf der führenden Rolle der RWTH Aachen in der deutschen Wissenschaftslandschaft, die seit Beginn der „Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder“ kontinuierlich bestätigt wurde, und nicht zuletzt auf unserer gastfreundlichen Stadt im Dreiländereck von Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Die Tradition der Architekturfakultät an der RWTH Aachen gründet sich auf die im Jahr 1878 eingerichtete Architekturausbildung an der „Königlich Rheinisch-Westfälischen Polytechnischen Schule“. Durch die Nähe zu den technischen Wissenschaften ist die Forschungs- und Lehrtätigkeit interdisziplinär stark beeinflusst und geprägt. Seit dem Jahr 1965 ist die Stadtplanung als Studienschwerpunkt im Diplomstudiengang Architektur integriert. Heute können aufbauend auf den Bachelorstudiengang Architektur zwei konsekutive Masterstudiengänge mit dem Master in Architektur bzw. dem Master in Stadtplanung abgeschlossen werden.

Das Aachener Profil stellt die Vermittlung entwerferischer und technischer Kenntnisse und Fähigkeiten auf der Grundlage einer gesellschaftlichen, kulturellen und ökologischen Verantwortung ins Zentrum der Ausbildung. Die Fakultät verfügt mit 19 Lehreinheiten über ein breites Spektrum an Fachwissen und über eine sehr gute personelle Ausstattung. Zukünftig wird eine noch stärkere Verknüpfung zwischen Lehre, Forschung und Praxis durch interdisziplinäre Kooperationen den universitären Charakter der Ausbildung weiterentwickeln. Hier bietet die Architekturfakultät der RWTH mit ihrem internationalen Renomée und ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten einen idealen Ausbildungsrahmen. Besonders hervorzuheben sind dabei die fünf interdisziplinären Verbundforschungsfelder der Fakultät: - - - - -

Reuse and Redevelopment Cultural Heritage Infrastructure, Production and Process Material, Structure and Function Context and Form.

5


Studienverlauf Bachelor of Science in Architektur

Aufbau

Das Studium mit dem Abschlussziel „Bachelor of Science“ (B.Sc.) bietet den Studierenden eine breite, möglichst umfassende Ausbildung in den Grundlagen der Architektur. Kern sind die fünf inhaltlichen Schwerpunkte der Architekturfakultät:

Der Bachelor Architektur mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern ist als Vollzeitstudiengang konzipiert und modular aufgebaut. Dabei gliedern sich alle Studienjahre in vier Modulgruppen:

-- Kulturelle und Historische Grundlagen (1)

-- Modulgruppe A in Lehrangebote aus den Berei- chen Kultur und Geschichte sowie Gestaltung und Darstellung (inhaltliche Schwerpunkte 1-2) -- Modulgruppe B in wissensorientierte, diszipli näre Angebote im engeren Sinne (inhaltliche Schwerpunkte 3-5) -- Modulgruppe C in Entwurfsübungen im ersten Studienjahr sowie Projektarbeiten in den Folgesemestern (inhaltliche Schwerpunkte 3-5) -- Modulgruppe D in Wahlangebote der Fakultät bzw. Hochschule sowie in das Wahlmodul Transit.

-- Gestaltung, Darstellung, Visualisierung, Kommunikation (2)

-- Konstruktion und Entwurf (3) -- Gebäudeplanung und Entwurf (4) -- Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Entwurf (5).

6


Während die Modulgruppen A-C überwiegend aus Pflichtfächern bzw. Pflichtmodulen bestehen, erlauben die Wahlmodule jedes Studienjahres bereits eine geringe individuelle Profilierung im Bachelor. Im Zentrum der Ausbildung steht die Modulgruppe C, die projektbezogenen Veranstaltungen zu unterschiedlichen Schwerpunkten. (Gebäudeplanung und Entwurf im 3. Semester, Konstruktion und Entwurf im 4. Semester sowie Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Entwurf im 5. Semester.) Sie werden in Einzelarbeit oder in Gruppen von 4-5 Studierenden bearbeitet und wenden die Inhalte vorangegangener Fächer und flankierender Veranstaltungen des Semesters der Modulgruppe B (Vorlesungen, Übungen und Seminare) in praxisnahen Entwurfsaufgaben an. Lehrphilosophie Die Lehrphilosophie der drei Studienjahre sieht folgende Abschnitte und Ziele vor: -- Im 1. Studienjahr werden Grundlagen in der Architektur (inhaltliche Schwerpunkte 1-4) vermittelt, die einen Überblick über die Haupttätigkeiten von Architekten geben. Als intensiv betreutes Jahr dient es der Orientierung, ob

das Studium den selbst gesetzten Erwartungen der Studierenden entspricht bzw. ob diese die erforderlichen Befähigungen für das Studium mitbringen. -- Im 2. Studienjahr findet eine vertiefende Vermittlung der Themen des 1. Studienjahres (im 4. Semester vor allem im konstruktiven Schwerpunkt) statt. Ferner kann im neu eingerichteten Wahlmodul eine erste individuelle Profilierung erfolgen. -- Im 3. Studienjahr steht zunächst die Einführung der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur im Zentrum. Gleichzeitig bieten Vertiefungen aller Themenbereiche innerhalb des Wahl- und Wahlpflichtangebotes der Fakultät und die frei wählbare Abschlussarbeit weitere Möglichkeiten einer individuellen Profilierung. Nach erfolgreichem Abschluss wird der Titel „Bachelor of Science in Architektur“ verliehen. Der Bachelor ist Zugangsvoraussetzung zum Masterstudium der Architektur und der Stadtplanung.

Weitere Informationen unter:

7


Studienverlauf Master of Science in Architektur und Master of Science in Stadtplanung Die beiden viersemestrigen Masterstudiengänge M.Sc. Architektur und M.Sc. Stadtplanung bestehen jeweils im Kern aus drei wählbaren Projekten, die semesterweise angeboten werden: dem einsemestrigen freien Entwurfsprojekt M1, dem zweisemestrigen Vertiefungsprojekt M2 und dem Projekt der einsemestrigen Abschlussarbeit M3. Die Projektarbeiten werden durch integrierte Seminare interdisziplinärer Inhalte ergänzt. Stegreifentwürfe erweitern mit zeitlich und inhaltlich eng umrissenen Fragestellungen die konzeptuellen und gestalterischen Fähigkeiten der Studierenden. Neben dem „Projektstudium der Wahl“ werden in den Modulen „Geschichte und Theorie“ und „Methoden und Verfahren“ grundlegende theoretische wie auch anwendungsbezogene Inhalte der Architektur vermittelt. Vielfältige weiterführende Angebote zu Architektur und Stadtplanung aber auch Wahlfächer aus anderen Fakultäten ermöglichen individuelle Studienschwerpunkte. Mit der Master-Abschlussarbeit, in der das freie

Studium in einer persönlichen Antwort auf eine relevante Fragestellung zur Architektur mündet, schließt das Studium ab. In den aktuellen Prüfungsordnungen der Masterstudiengänge wurde das Aachener Profil vor allem in folgenden Punkten geschärft: • Betonung der stärkeren Wissenschaftlichkeit des Masters durch die Einführung eines „Forschungsmoduls“, das Teil der Exzellenzinitiative „Forschungsorientierte Lehre“ der RWTH Aachen ist. Hier werden Forschungsleistungen der Studierenden angerechnet, die somit stärker in den Forschungsbetrieb der eigenen oder anderer Fakultäten eingebunden sind. • Vereinfachung der Modulstruktur durch die Einführung einsemestriger Module und eine transparente Darlegung der Lernziele. • Projektorientiertes Studium mit einer einsemestrigen und einer zweisemestrigen Schwerpunkt bildenden Projektarbeit. Analoge Studienstruktur der beiden Master-

MASTER OF SCIENCE IN ARCHITEKTUR nach Prüfungsordnung 2011

1

Geschichte u. Theorie 1 3 CP

2

Geschichte u. Theorie 2

Ergänzendes Modul 1

Sondergeb. d. Gestaltens u. Darstellens

3 CP

3 CP Integrale Gebäudeplanung

3 CP

Leitthemen 1

3 CP Leitthemen 2

3

Ergänzendes Modul 2

Stegreif 1

Projekt M1

15 CP

Wahlmodul 4

3 CP

3 CP

Stegreif 2

Projekt M2 Architektur

3 CP

3 CP

Ergänzendes Modul 3

Stegreif 3

Forschungsfelder CP / Credit Points

6 CP (3+3)

3 CP

3 CP

30 CP (15+15)

3 CP

3 CP

Projekt MT - Master Abschlussarbeit Architektur

Wahlpflichtfächer / WPF

4 30 CP (aktueller Stand der Bearbeitung 12.08.2013)

Weitere Informationen unter: CP / Credit Points Pflichtfächer / PF Wahlpflichtfächer / WPF

8

Pflichtfächer / PF

Wahlfächer / WF

Wahlfächer / WF


studiengänge, die ein paralleles Studium und eine gegenseitige Anerkennung von Kursen erleichtert. • Nach wie vor hohe Wahlfreiheit und eigene Schwerpunktbildung aus dem Angebot der Fakultät; durch stärkere Forschungsorientierung und Wissenschaftlichkeit nun jedoch Ergänzung einer freien Vertiefung um so genannte „Leitthemen“, die an aktuellen Forschungs- und Praxisaktivitäten der Fakultät orientiert sind. Architektur Den Kern des Masterstudiums bildet der architektonische Entwurf. Die Bearbeitung zunehmend komplexerer architektonischer Aufgaben- und Fragestellungen mit unterschiedlichen strukturellen und inhaltlichen Schwerpunkten und der Verknüpfung mit Grundlagen auch anderer Disziplinen führen integratives Denken und konzeptuelles Gestalten beim architektonischen Entwerfen und Konstruieren zusammen. Die interdisziplinäre Vernetzung der Architekturfakultät wird innerhalb der Technischen Hochschule durch die Exzellenzinitiative „RWTH 2020:

Meeting Global Challenges“ weiter intensiviert. Zudem unterhält die Fakultät zahlreiche kooperative Austauschprogramme, die im Rahmen des Masterstudiums auch eine Vertiefung des Studiums im Ausland ermöglichen. Stadtplanung In der Geschichte der Stadt- und Regionalentwicklung gibt es viele Beispiele engen und integrativen Zusammenwirkens der Disziplinen der Stadt- und Landschaftsplanung. Diese Interdisziplinarität wird in Zukunft noch bedeutender. Wachstums- schwäche und rückläufige Einwohnerentwicklungen verlangen Strategien der Stadt- und Regionalentwicklung, des Stadtumbaus und der innovativen Flächenentwicklung, bei denen die enge Verzahnung von Stadt- und Landschaftsplanung zwingend ist. Der Masterstudiengang bezieht konkrete Stadtund Regionalentwicklungen im europäischen Raum ein. Die RWTH Aachen besitzt dafür mit ihrer trinationalen Lage im industriell geprägten verstädterten Drei-Länder-Raum eine besondere Chance.

MASTER OF SCIENCE IN STADTPLANUNG nach Prüfungsordnung 2011

1

Planungsgeschichte

3 CP

2

Theorie und Praxis der Stadtentwicklung 3 CP

3

Sozialwiss. Grundlagen

3 CP

Sondergeb. d. Gestaltens u. Darstellens 3 CP

Planungsrecht QuartiersentProjekt M1 wickl. u. Stadterneuerung 3 CP

3 CP Technische Infrastruktur

Freiraum- u. Landschaftsentwicklung

3 CP Planungsökonomie

Ergänzendes Modul 1 / Wahlmodul 4

Stegreif 1

3 CP

3 CP

Stadt- u. Regionalplanung

3 CP

3 CP

3 CP

15 CP Projekt M2 Stadtplanung

Stegreif 2

30 CP (15+15)

3 CP

Wahlmodul 5

3 CP Forschungsfelder

3 CP

CP / Credit Points Pflichtfächer / PF

Projekt MT - Master Abschlussarbeit Stadtplanung

4

Wahlpflichtfächer / WPF 30 CP

Wahlfächer / WF

(aktueller Stand der Bearbeitung 12.08.2013)

Weitere Informationen unter:

9


Ressourcen Bibliotheken ...für Architektur, Kunst- und Baugeschichte Fakultätsbibliothek Architektur Wir bieten in den 14 Bibliotheken der Fakultätsbibliothek Architektur und der Bibliothek für Baugeschichte umfangreiche Materialien – Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, DVDs … - zum Thema Architektur, Kunst- und Baugeschichte. Öffnungszeiten und Nutzungsmodalitäten findet man unter: http://darwin.bth.rwth-aachen.de/go/bibfuehr.php -Fachbereich 02: Fakultät für Architektur Die Medienbestände der Fakultät sind in einem gemeinsamen Onlinekatalog - OPAC - zu recherchieren: http://darwin.bth.rwth-aachen.de/cgi-bin/instkat.pl Für Fragen, Antworten und Bibliotheksführungen usw. stehen Euch die Mitarbeiter der Bibliotheken jederzeit zur Verfügung. Ansprechpartnerin Fakultätsbibliothek: Dr. Katharina Koop Institut für Kunstgeschichte Schinkelstr. 1 52062 Aachen Tel.: +49 0241 80 90081 Fax: +49 0241 80 92329 koop@kunstgeschichte.rwth-aachen.de

10


Arbeitsräume Arbeitsplätze für Studierende

Arbeitsplätze Rochustraße 2-14 Den Bachelor-Studierenden des 2. Studienjahres stehen 200 Arbeitsplätze und Modellbaumöglichkeiten im 2. OG und DG der Rochusstraße 2-14 zur Verfügung. Arbeitsplätze in der Lochnerstraße 63 Arbeitsplätze stehen den Bachelor- Studierenden des 3. Studienjahres (5. Sem.) zur Verfügung. Die Verteilung der Studierenden in die Arbeitsräume geschieht im WiSe 2013/14 studienjahrweise: Bachelor 1.-3. Studienjahr. Die Vergabe aller Arbeitsplätze erfolgt über die Fachschaft. Ansprechpartner: Daniel Goldbach, raumverteilung@dekanat.arch.rwth-aachen.de

Arbeitsplätze Erweiterungsbau (Baumhaus) 200 Arbeitsplätze stehen den Bachelor-Studierenden des 1. Studienjahres zur Verfügung. Arbeitsräume Reiffmuseum 200 Arbeitsplätze stehen den Bachelor-Studierenden des 1.+ 3. Studienjahres zur Verfügung. Weitere Informationen unter:

11


REIFF Labs FabriLab Für Lehre und Forschung stehen den Studierenden der Fakultät für Architektur vier Labs zur Verfügung, das FabriLab für 3D Plots, das ManuLab für 2D Schnitte und Formgebung, das StudioLab als Digitalwerkstatt und das LearningLab mit digitalen Arbeitsplätzen.

Das FabriLab befindet sich im Ergeschoss des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie. Interessierte sind herzlich eingeladen einen Blick auf die unterschiedlichen Möglichkeiten des 3D Drucks zu werfen und sich informieren zu lassen. 5 Makerbot Replikatoren, 1 Dimension Sst1200 und Een Objet Connex 260 Multimaterialplotter bilden das Kernstück des neuen Fabrilabs am GBT- Lehrstuhl und schließen Lücken der integralen Gestaltung (Digital Chain) an der Architekturfakultät der RWTH.

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00-12.00 und 13.00-17.00 Uhr Leitung: Univ. Prof. Dr.-Ing. Dirk Henning Braun Tel. +49 241 80 90341 fabrilab@gtb.arch.rwth-aachen.de

LearningLab Das LearningLab der Architekturfakultät befindet sich im R110 im Reiffmuseum. Es wird vom Lehrstuhl CAAD betrieben. Das LearningLab steht allen Studierenden der Architekturfakultät für studienbezogene Computerarbeit zur Verfügung.

12


StudioLab Dipl.-Des. Ivo Mayr studioLab@big.arch.rwth-aachen.de Tel. (0241) 80-95094 R 025/026 (Untergeschoss) Buchbinderei Kurt Schnürpel Tel. +49 (0241) 80-95048

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9.00-17.00 Uhr

ManuLab Das ManuLab befindet sich direkt gegenüber der studentischen Arbeitsplätze des Baumhauses.

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 8.30 - 16.30 Uhr R 108-111 (Untergeschoss) schnuerpel@dekanat.arch.rwth-aachen.de Modellbauwerkstatt Werkstatt Rochusstraße Nähere Informationen bitte beim Lehrstuhl Wohnbau erfragen Werkstätten der Lehrstühle

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00-19.00 Uhr Dipl.-Ing. Jochen Dahlhausen Tel. +49 (0241) 80-95002 Email-Kontakt für student. Angelegenheiten: manuLab@arch.rwth-aachen.de

Keramikwerkstatt Neues Werkstattersatzgebäude Lehrstuhl für Plastik Metallwerkstatt Neues Werkstattersatzgebäude Lehrstuhl für Plastik Steinhof hinter dem Reiffmuseum Zugang auch über Templergraben 49 Lehrstuhl für Plastik Atelier Wüllnerstraße Lehrstuhl für Plastik

Weitere Informationen unter:

13


Betreuung Mentoring Mentoring ist ein neues ergänzendes Informationsund Beratungsangebot an der Architekturfakultät

Mentorenteam: Dipl.-Ing. Christiane Hasskamp Dipl.-Ing. Eva-Maria Zingel

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL11068 gefördert.

Das Mentorenteam berät Architektur-Studierende im vertraulichen Rahmen, unterstützt bei Fragen + Problemen rund ums Studium, informiert über Beratungsstellen und Angebote der RWTH, hilft bei der individuellen Planung des Studienverlaufs, fördert persönliche Kompetenzen und Potenziale und betreut nach Bedarf während des gesamten Studiums mentoring@dekanat.arch.rwth-aachen.de Tel: +49 (0)241 80 990 90 Mo-Do 9-14 Uhr nach Vereinbarung Sprechstundenkalender des Dekanats (myREIFF) (Container gegenüber Baumhaus)

Weitere Informationen unter:

14


REIFF international

Fachschaft

REIFF international Office for International Relations Detaillierte Informationen über das ERASMUS Programm findet ihr auf den Webseiten der Fakultät für Architektur, sowie allgemeine Informationen zu internationalen Programmen. Informationen für Studierende, die nach Aachen kommen, befinden sich im Bereich „Incoming“, Aachener, die ins Ausland gehen wollen, finden Informationen unter „Outgoing“. Reiff Museum, R134/135 Schinkelstrasse 1 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0) 241 80 - 95 818 /96 665 Fax: +49 241 - 80 92709 international@arch.rwth-aachen.de Di, Mi, Do 15 - 17 Uhr In den Semesterferien nur nach Vereinbarung.

Die Fachschaft ist die Summe aller Studierenden eines Fachbereiches. Sie ist als Forum zu verstehen, die den Studierenden die Möglichkeit bietet, sich untereinander auszutauschen, Fragen zum Studium zu klären oder Meinungen zu Missständen zu sammeln, um dann gemeinsam gegen diese vorgehen zu können. Der Fachschaftsrat ist die Vertretung der Studierendenschaft in der Fakultät und wird jedes Semester auf der Vollversammlung aller ArchitekturstudentInnen, kurz VV, gewählt. Die Studierendenschaft hat in den Gremien, neben den ProfessorInnen, den Wissenschaftlichen und Nichtwissenschaftlichen MitarbeiterInnen ein wichtiges Mitspracherecht in allen Entscheidungsprozessen der Fakultät. Ein Forum wie die Fachschaft funktioniert umso besser, je mehr Studierende sich an diesem Austausch beteiligen,denn je mehr Meinungen und Ideen und gesammelt werden können, desto leichter und wirkungsvoller lässt sich unser Studium verbessern. Neben unserer Arbeit in den Gremien der Fakultät und der Hochschule gibt es viele weitere Aufgaben, mit denen wir betraut sind. In unserem Mittagsdienst und den Erstsemestertutorien stehen wir euch aktiv beratend zu Seite; wir setzen uns mit unseren Veranstaltungen dafür ein, dass unser Reiff ein lebendiger sozialer Raum ist, in dem man sich gerne aufhält. Kommt vorbei, denn jeder von euch ist Teil der Fachschaft und herzlich willkommen, das Leben an der Fakultät aktiv mitzugestalten. Sitzung jeden Donnerstag 18 Uhr Fachschaftskeller info@fs2.rwth-aachen.de

15


Lehr- und Forschungsgebiet für Architekturtheorie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Axel Sowa

Templergraben 49 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 93 571 Fax: +49 (0)241 - 80 92 572 Mangartz@theorie.arch.rwth-aachen.de http://theorie.arch.rwth-aachen.de

16

Architekturtheorie ist die Theorie einer Handlungswissenschaft. Anders als naturwissenschaftliche Theorien, die provisorische Schneisen durch noch unerforschtes Gelände legen, erstreckt sich das Feld der Architekturtheorie vornehmlich auf Gründe, Haltungen und Weltanschauungen, welche das Handeln von Architekten motivieren und leiten. Architekturtheorie ist im Vorfeld von Entwurf und Herstellung angesiedelt. Sie beschäftigt sich mit Intentionen und Begriffen noch bevor diese sich in einem Werk konkretisieren. Architekturtheorie unterstellt, dass das Bauen ein bewusster, intentionaler, Symbol gebender und zuweilen normenkritischer Vorgang ist. Daher betrachtet sie die gebaute Wirklichkeit im Licht von Verfassererklärungen, Regeln, Traktaten, Dogmen und Doktrinen. Sie sucht auch dort nach Erklärungen und verborgenen Motiven, wo das Bauen scheinbar ganz ohne Theorie oder bekennende Autoren von statten geht. Architekturtheorie unterstützt die Ausbildung individueller Kompetenzen. Sie fördert konzeptionelles Denken und rationales Handeln. Sie beschreibt die produktive Verkettung von Vorstellung und Entwurf; von Vorbild und Nachahmung; von Problem und Erkenntnis. Aufklärend wirkt Architekturtheorie in dem sie die Wahrnehmung und Analyse spezifischer Situationen befördert. Sie tut das, in dem sie Vergleichsmöglichkeiten anbietet sowie invariante, zeit- und ortsübergreifende Aspekte aufzeigt. Sie interessiert sich für Sachverhalte, die uns über den Horizont unmittelbarer und einmaliger Bezüge hinausreichen. Sie fragt nach Ideen, Themen und Topoi, die im Verlauf der Geschichte entdeckt, vergessen und reaktiviert wurden. Architekturtheorie zeigt mögliche Zugänge zum Wissen und weist den Weg durch Enzyklopädien, Archive, Sammlungen. Der Architekturtheorie ist die Inventur des Wissens aufgegeben, das sie für die Disziplin der Architektur systematisiert und aufbereitet. Sie hilft bei der Auswahl von Gegenständen und befähigt zur Konstruktion von Fragestellungen. Als Teil einer Handlungswissenschaft gilt ihr Interesse der erfinderischen Aneignung historischen Materials. Sie hütet ein Erbe, von dem sie glaubt, dass es in zukünftigen Lagen hilfreich sein könnte.


Candide. Journal for Architectural Knowledge

Candide Journal Nr. 3

Candide Journal Nr. 5

Wie jede akademische Disziplin entwickelt auch die Architektur ihre eigene Wissenskultur. Wie wird das spezifische Wissen der Architektur gewonnen? Wie wird es gespeichert und weitergegeben? Welche Forschungsoptionen entstehen im Feld der Architektur? Diesen Fragen müssen sich insbesondere die Architekturfakultäten an wissenschaftlichen Hochschulen stellen. Um die Suche nach dem Wissen der Architektur zu befördern hat das Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie am Reiff eine neue Architekturzeitschrift ins Leben gerufen. Benannt ist sie nach einer Figur von Voltaire die, beseelt vom Geist der Aufklärung, das 18. Jahrhundert bereiste. Candide. Journal for Architectural Knowledge erscheint seit Dezember 2009 zweimal pro Jahr und veröffentlicht Beiträge, welche zuvor in einem

anonymisierten Gutachterverfahren eine positive Bewertung erfahren haben. Damit ist Candide die erste deutsche Architekturzeitschrift, die international geltenden Wissenschaftsstandards entspricht. Nach einem fulminanten Start, nach einer höchst erfreulichen Resonanz in der internationalen Fachpresse, nach Vorstellungsterminen in New York, Berlin, Maastricht und Aachen und nach unserer ersten Tagung zur Wissenskultur mit mehr als einhundert eingereichten abstracts wurde Candide in das dreijährige Förderprogramm für wissenschaftlichen Zeitschriften der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen. Weiter Hinweise finden Sie unter : www.candidejournal.net 17


Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Jan Pieper

Schinkelstraße 1 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 071 Fax: +49 (0)241 - 80 69 2314 engelen@baugeschichte.rwth-aachen.de http://bg.arch.rwth-aachen.de

18

Der Lehrstuhl für Baugeschichte gehört gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte und den Lehrgebieten Architekturtheorie und Stadtbaugeschichte zu den historischen und kulturellen Grundlagenfächern der Fakultät für Architektur, dessen Hauptaufgabenbereich im Rahmen des Architekturstudiums darin liegt, grundlegende Kenntnisse in Theorie und Geschichte der Kunst und Architektur zu vermitteln und insgesamt ein Bewußtsein für die kulturellen Dimensionen des Bauens zu entwickeln. Baugeschichte wird architekturnah gelehrt, also eher vom historischen Bauwerk selbst ausgehend als von den Schrift- und Bildquellen. Im Grundstudium (Pflichtfach) stehen historische Bautypologie und architektonische Formenlehre im Vordergrund, die zum unverzichtbaren Basiswissen des Architektenberufes gehören, daneben werden die Grundlagen der Architekturikonologie erarbeitet. In erster Linie geht es in diesem Studienabschnitt darum, über die reine Faktenvermittlung hinaus das Verständnis dafür zu entwickeln, daß Architektur zu keiner Zeit und an keinem Ort das Ergebnis von formaler Willkür oder originellen Einfällen ist, sondern aus der systematischen Entwicklung und Erneuerung elementarer Typologien hervorgeht. Neben der Baugeschichtslehre gibt der Lehrstuhl für Baugeschichte Entwurfsthemen (M1, M2) heraus, bei denen es darum geht, Bauaufgaben unter den Bedingungen des Bauens im historischen Bestand zu bearbeiten. Diese Entwurfsaufgaben sind in die Forschungsprojekte des Lehrstuhls eingebunden – derzeit die Renaissanceidealstadt Sabbioneta – und die Teilnahme an einer der Forschungskampagnen ist Voraussetzung für die Bearbeitung des Entwurfes. Den Studierenden wird dadurch die Möglichkeit geboten, neben der Arbeit am Entwurf auch Einblicke in die Wissenschaft der Architekturgeschichte und Bauforschung zu gewinnen.


M2 – SS 2011/WS 2012 - Piazza d’Armi di Sabbioneta – Ausstellung einer Idealstadt

Städtebauliches Konzept- Enturf: Ángel Domínguez Pociello

Im Rahmen des zweisemestrigen Entwurfsmoduls im Masterstudiengang können den Studierenden komplexe Entwurfsaufgaben gestellt werden, die weit über den städtebaulichen und architektonischen Maßstab hinaus die landschaftlichen Qualitäten einer Region, eines Naturraumes berücksichtigen und dennoch städtebauliche und architektonische Detailfragen beinhalten. In der Zusammenarbeit der Lehrstühle für Landschaftsarchitektur und Baugeschichte wurde in dem hoch sensiblen Kontext der Idealstadt Sabbioneta, die seit einigen Jahren auch zum Weltkul-

turerbe gezählt wird, von den Studierenden eine neue Touristeninformation, ein angeschlossenes Museum und Forschungsinstitut geplant und gleichzeitig die Problematik der historischen Identität von Idealstadt der Renaissance und Naturraum der Poebene diskutiert und neu definiert. Die Entwürfe der Studenten ergänzen wesentliche Teile der stark beschädigten Piazza d’Armi, die seit der Schleifung der Familienburg Vespasiano Gonzagas im 18. Jh. eine undefinierte Lücke in der historischen Stadtanlage klaffen lässt.

19


Lehrstuhl Baukonstruktion Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt Hartwig N. Schneider

Schinkelstraße 1 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 93 894 Fax: +49 (0)241 - 80 92 315 info@bauko.arch.rwth-aachen.de http://bauko.arch.rwth-aachen.de

20

Ziel der Baukonstruktion in Lehre und Forschung ist es, das Wechselspiel zwischen Entwerfen und Konstruieren, also das Entwickeln von integrierten Lösungen als den eigentlichen kreativen Prozess zu begreifen und das Verständnis für den immanenten Zusammenhang von Entwurf und Konstruktion zu erarbeiten. Konstruieren wird nicht nur als das geometrische und technische Fügen von Bauteilen, sondern als die Erarbeitung eines ganzheitlichen Sinngefüges für ein Gebäude verstanden. Es soll vermittelt werden, dass Folgerichtigkeit, Klarheit und Logik der Konstruktion eines Bauwerks maßgeblich für die Beurteilung seiner Qualität sind. In den konsekutiv aufgebauten Modulen des Bachelorstudiengangs werden die Prinzipien, Methoden und Techniken unterschiedlicher Bauweisen von Hochbauten in Vorlesungsreihen behandelt und in betreuten Übungen und der fachübergreifenden Integrierten Projektarbeit praxisnah angewandt. Im Masterstudiengang werden integral angelegte Entwürfe, Vertiefungs- und Masterarbeiten unterschiedlicher Komplexität mit konstruktivem Schwerpunkt angeboten und unter interdisziplinärer Mitwirkung von Fachleuten anderer Lehrstühle und Disziplinen, aus Forschung oder Bauindustrie, vertieft in Teamarbeit bearbeitet. Die Forschungsvorhaben des Lehrstuhls werden im Rahmen von Workshops, Seminaren und Entwürfen zu den Entwicklungs- und Realisierungsprozessen der Projekte in die Lehre integriert. Forschungsthemen sind nachhaltige Gebäudestrukturen, veränderte Konstruktionsweisen, neue Halbzeuge und Werkstoffe und deren Einfluss auf Gebrauch, Konstruktion und Gestalt von Architektur.


Projekt B2 - Architektur und Konstruktion

Bearbeiter: Anna Gassner, Lisa Nagy, Stefanie Oßenkamp, Viktoria Plass, Imke Wömmel

In allen Projekten und Entwürfen soll die Beschäftigung mit den realen Bedingungen zeitgenössischer Architektur und die Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Konstruktionen als wesentlicher Aspekt des Entwerfens erkannt werden. Dabei wird die Fähigkeit divergierende Sachverhalte zu einem sinnvollen Ganzen integrieren zu können, nicht nur als eine für das Erstellen von Architektur und verantwortungsvolles Bauen grundlegende Voraussetzung, sondern als Teil allgemeiner universitärer Bildung betrachtet. Auch bei der integrierten Projektarbeit ist es Ziel, über die gewünschte praxisnahe

Vermittlung der Lehrinhalte hinaus, das Herstellen fachübergreifender Zusammenhänge und von Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu üben, die erforderlich sind um komplexe, oft konträre Anforderungen zu einem Ganzen, nämlich einem Bauwerk zu integrieren. An einem Entwurf, der in Gruppen bearbeitet wird, sollen die Einflussgrößen Funktion, Konstruktion und Gestalt koordiniert und zu einem schlüssigen und nachhaltigen Gesamtkonzept zusammengeführt werden. Schwerpunkte bilden dabei Methodenkompetenz, Denken in Alternativen und Arbeiten im Team.

21


Lehrgebiet Bauplanung und Baurealisierung Univ.-Prof. I.V. Ir. Fred Humblé „Nur der Satz hat Sinn; nur im Zusammenhang des Satzes hat ein Name Bedeutung“ (Ludwig Wittgenstein: Logisch-philosophische Abhandlung 3.3)

Schinkelstr. 1 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 938 68 Fax: +49 (0)241 - 80 926 13 bauplan@bauplan.rwth-aachen.de http://bauplan.arch.rwth-aachen.de

Im Zentrum unserer Auseinandersetzung steht in der Lehre und Forschung der architektonische Entwurf. Das architektonische Konzept entsteht durch vielfältig vernetzte Erfahrungen, Beobachtungen und Bewertungen gesellschaftlicher oder räumlicher Phänomene. Hierzu untersuchen wir verschiedene Methoden und Strategien um Einzelkomponenten zu bewerten und um aus ihnen Entwurfswerkzeuge zu generieren. Bauplanung stellt den konzeptionellen Entwurf in den Kontext der Gesetzmäßigkeit, der Wirtschaftlichkeit und der Baubarkeit. Was kostet ein Haus? Wie ist das maximale Bauvolumen für ein Grundstück? Wie stehen die Parameter in einem gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Zusammenhang? Die Frage nach dem Baupreis, dem Bausoll, den Terminen und den Sicherheiten sind in den aktuellen Realisierungsprozessen gestaltprägende Faktoren. Wir führen diese in den Entwurfsprozess ein. Entscheidend ist dabei nicht der Geldwert oder die Gesetzestreue des Ergebnisses, sondern der baukünstlerische Beitrag unter Berücksichtigung der genannten Faktoren. Die Beschäftigung mit den Normen, den Kosten und dem Bauprozess schärfen den Blick vom Entwurf in Richtung Realisierung. Weniger geht es um das Einhalten als um das Ausloten von Gesetzen.

22


‚Lust for Law_AC’

Bearbeiterin: Eunyoung Yang

Das Projekt ‚Lust for Law_AC’ (betreut von Tim Panzer) ist hierfür ein Beispiel. Hier geht es weniger das Einhalten, als um das Ausloten von Gesetzten. Im Sinne von Finn Williams und David Knight in ihrem Studium ‚The Rule of Regulations’ (2008) wird das geltende Baugesetz in 3 Phasen untersucht: Questioning the Rules; Applying the Rules and Expanding the Rules. Die sinnhaftigkeit des Regelwerkes wird hierbei nicht hinterfragt.

Vielmehr wird das Baugesetz als bindender Parameter, schon am Anfang des Entwurfsprozesses akzeptiert. In der Auslegung als Spielregel, ergeben sich so unerwartete Freiheiten und Möglichkeiten. Abstandsflächen und Anforderungen an die Zugänglichkeit werden formgebenden Werkzeugen; in der Verhandlung zwischen effizienter Nutzung und maximal darstellbarem Bauvolumen ergeben sich spezifische Programme.

23


Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Thomas Schmitz

Schinkelstr. 1 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 062 Fax: +49 (0)241 - 80 92 207 everhartz@big.arch.rwth-aachen.de http://big.arch.rwth-aachen.de

24

Der Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung vertritt die künstlerischen Aspekte innerhalb des Architekturstudiums an der Fakultät. Das sind insbesondere die bildnerischen Fächer wie Zeichnen, Malen, Fotografie und Bewegtbild – mit analogen und mit digitalen Medien. Wir sind eine Werkstatt, die von vielfältigem, gestaltenden Tun, von sinnlichen, haptischen Werkzeugen und Materialien und von künstlerischen Denkweisen und Aktionen geprägt ist. Dort bieten wir in einem ingenieurwissenschaftlichen Umfeld Raum für die Entwicklung der persönlichen Kreativität. Im ersten Studienjahr wird das freie und gebundene Zeichnen als Instrument der Wahrnehmung und der Aneignung verstanden: durch das aktive Nachvollziehen von Werken und Objekten aus Natur, Architektur, Kunst und Technik verinnerlichen wir sie. In der bewussten und tätigen Auseinandersetzung mit Form – Proportion – Ordnung, mit Raum + Perspektive, mit Licht – Farbe – Textur wird aber nicht nur die Wahrnehmung und Darstellung geübt, sondern die Inhalte werden durch unser Tun und Reflektieren erarbeitet. Zeichnen ist aber auch Abstraktion und Wertung. Die Studierenden erlernen die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte auf wesentliche Aspekte zu reduzieren und üben gleichzeitig die Fähigkeit, in jedem erfahrbaren Kontext gestalterisch relevante Ansätze zu erkennen. Wir pflegen und fördern das visuelle, intuitive Denken, die bewusste und tätige Wahrnehmung, die Fähigkeiten zur visuellen Artikulation und Abstraktion, sowie die Kraft der freien Imagination. Deshalb beschäftigen wir uns in interdisziplinären Kooperationen mit der Erforschung und Weiterentwicklung der Methoden und Medien der bildnerischen Kommunikation im Kontext kreativer Prozesse. Wir verstehen die technischen Entwicklungen im Bereich der bildgebenden Verfahren als eine Herausforderung, die es in Einklang mit den Menschen immer wieder neu zu bestimmen gilt.


BIG_Akademie: „Farbenlehre (B.Sc.) und „Labor Farbe“ (M.Sc.), WS 2012/13

Christian Tinnefeld - Die Farbe der Dinge

M e h r F a r b e ! Farben werden - wenn überhaupt - als eine Angelegenheit des persönlichen Geschmacks behandelt. Oft wissen wir nicht wirklich, warum wir Farben so oder anders bewerten oder selbst einsetzen. Denn sie wirken unmittelbar in unser Unbewusstes hinein, oft geheimnisvoll und suggestiv. Die Rezeption und der Umgang mit Farben ist eingebettet in vielfältige und individuelle Erfahrungen. Diese gilt es vor dem Hintergrund der verschiedenen historischen Theorien und Praktiken im gestaltenden Umgang mit Farbe einzuordnen. Unsere Farbenlehre spielt sich vor allem im praktischen Umgang mit Farben ab - nach ihren Wirkungen, ihrer Materialität und ihrer wechselseitigen Interaktion. Dieser primär phänomenologische Ansatz soll von Beginn an die Entwicklung einer persönlichen Haltung zum Thema Farbe fördern. Eher beiläufig werden farbtheoretische Grundlagen, Kompositionsaspekte und Farbraum-Modelle bis hin zu Farbsystemen und -sammlungen behandelt, um den bis dahin intuitiven Zugang systematisch zu begründen und zu erweitern. Ein Ziel ist die Entwicklung eines erfahrungsbasierten persönlichen Gefühls im Umgang mit Farben, ihrer Materialität und ihrer Interaktion.

Dies findet statt auf der Basis eines fundierten, theoretischen Grundlagenwissens und der Fähigkeit zur präzisen sprachlichen Artikulation von Farbaspekten, die begleitend zu den Seminaren im Bachelorstudium (‚Farbenlehre‘) und im Masterstudium (‚Labor Farbe‘) in einer Reihe von Impulsvorträgen entwickelt werden:

FUNDAMENTE_Farben als unbewusste Erfahrungen AGENS_Farben als Kräfte verstanden CHROMA_Farben im Kopf und im Raum (physische + physiologische Farben nach Goethe) DYNAMIK_Wie Farben zusammenwirken (Komposition) SUBSTANZ_Zur Stofflichkeit von Farbe (Farbenküche) DIMENSIONEN_Farben objektiv beschreiben KOMPOSITION_Farbe im Kontrast SYSTEME_Farben ordnen und kommunizieren RAUM_Architektonische Implikationen von Farbe OBERFLÄCHEN_Optisch und plastisch effizierte Phänomene ATMOSPHÄREN_Farben zur Stimmung von Räumen 25


Lehrstuhl für Computergestütztes Planen in der Architektur Univ.-Prof. Dipl.-Ing. M.Arch B.E.D.S. Peter J. Russell

Schinkelstraße 1 Reiffmuseum R101-R104 D- 52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 235 Fax: +49 (0)241 - 80 92 618 sekretariat@caad.arch.rwth-aachen.de http://caad.arch.rwth-aachen.de

CAAD bedeutet „Computer Aided Architectural Design“. Unter dieser Bezeichnung werden alle rechnerbasierten Werkzeuge für Analyse, Bearbeitung und Präsentation mit der Erstellung und Dokumentation von Architektur verbunden. Das Fach selbst befindet sich in einer stetigen Entwicklung: Betrachtete man früher Rechneranwendungen zunächst als reine Zeichenwerkzeuge, fungieren diese mittlerweile vermehrt als integrative Repräsentanz eines Gebäudedatenmodells – diesen Prozess bezeichnet man als Building Information Modeling (BIM). Dieses Modell kann den gesamten Lebenszyklus von Architektur abbilden. Der integrative Umgang mit Daten bei der Erstellung und Dokumentation von Architektur ist der Schwerpunkt der Ausbildung und der Forschung des Lehrstuhls CAAD. Dabei nutzt der Lehrstuhl CAAD in seiner integrativen und transdisziplinären Ausrichtung das naturund ingenieurwissenschaftliche Profil der RWTH Aachen und baut dieses zugleich aus. Konsequenterweise werden die vermittelten Methoden in der Entwurfslehre und der Betreuung individueller architektonischer Arbeiten durch die Studierenden erprobt. Inhaltlich liegt dabei der Schwerpunkt auf den Aspekten des nachhaltigen Planens. Digitale Methoden werden benutzt, um den Entwurf und Betrieb nachhaltiger, ökologischer und intelligenter Gebäude zu unterstützen.

26


Counter Entropy House: Studentischer Wettbewerb Solar Decathlon Europe 2012

Entwurf des Counter Entropy House in der Schnittansicht

Foto des Teams vor dem fertigen Gebäude in Madrid

Der Solar Decathlon Europe ist ein internationaler Studentenwettbewerb, bei dem 20 ausgewählte Universitäten mit ihren architektonischen Entwürfen in zehn Disziplinen gegeneinander antreten. Ziel des Wettbewerbs ist es, ein nachhaltiges Wohnkonzept zu entwickeln, das sich durch energieeffiziente Technik und die Eigenproduktion von Solarenergie auszeichnet und dadurch den Standard eines Null-EnergieHauses erreicht.

Neben den allgemeinen Anforderungen des Wettbewerbs hat das interdisziplinäre Team der RWTH einen besonderen Schwerpunkt formuliert: Der Entwurf des Counter Entropy House basiert auf der Idee eines ressourcenschonenden, energieoptimierten Lebenszyklus des Gebäudes, bei dem sowohl die Herstellung der Bauteile als auch ihr Transport und die spätere Entsorgungsmöglichkeit ganzheitlich betrachtet werden.

27


Lehrgebiet Denkmalpflege Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Raabe

Schinkelstraße 1 Reiff-Museum 1.OG D- 52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 235 Fax: +49 (0)241 - 80 92 388 mail@denkmalpflege.rwth-aachen.de http://denkmal.arch.rwth-aachen.de

28

Baudenkmale bilden nur einen verschwindend geringen Prozentsatz unserer baulichen Umwelt – etwa 3% der vorhandenen Bauten –, doch sie tragen entscheidend dazu bei, die Verbindung zur Vergangenheit nicht abreißen zu lassen und Geschichte sinnlich und unmittelbar erlebbar zu machen. Im Gegensatz zu den immer umfangreicher werdenden virtuellen Erfahrungen setzen sie diesen den Wert des Originals, des Authentischen, des erkennbar Gealterten gegenüber. Für denkmalpflegerische Maßnahmen gibt es keine Rezepte, sondern nur auf Theorie gegründete Konzeptionen, die jedoch alternative Lösungsmöglichkeiten zulassen. Jedes Bauwerk hat seine individuelle Geschichte und jede Bauaufgabe stellt den Architekten vor ganz neue Probleme. Diese sind von ihm nicht allein zu bewältigen, sondern nur in Gemeinschaft mit Fachkollegen: Denkmalpflegern, Bauforschern, Restauratoren, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und natürlich fachkundigen Handwerkern, die die Instandsetzungsmaßnahmen umsetzen. Dem Architekten bleiben jedoch Konzeption und Planung, Einsatz und die Koordination der einzelnen Gewerke. Um diese Aufgabe qualitätsvoll leisten zu können, sind besondere Erfahrungen und Fähigkeiten erforderlich: Historisches Wissen und baugeschichtliche Kenntnisse, Bewertungskriterien für historische Konstruktionen und Baumaterialien, Kenntnis der Reparaturmöglichkeiten, sowie konstruktives und technisches Wissen und – vor allem anderen – die Liebe zu den alten Bauten, Ehrfurcht vor dem Alter und Kritikfähigkeit dem eigenen Schaffen gegenüber.


M1 Projekt WiSe 2012/13 Leben mit den 50ern

Entwurf: Maximilian Knapp

Umnutzung des Kinos am Rudolfplatz „Am 6. Juli eröffnete in Köln das am Habsburger-Ring Ecke Pilgrimstraße verkehrsgünstig gelegene Theater am Rudolfplatz. Das 900 Besucher fassende Rangtheater ist Teilstück eines mehrgeschossigen Neubautraktes. Außer dem Lichtspielhaus beherbergt der von dem Kölner Architekten BDA Theodor Kelter ausgeführte Großbau zwei Gaststätten sowie Büros und Ladenlokale. … Aus dem lichtdurchfluteten Foyer führen freitragende Treppen in den im ersten Stock gelegenen Zuschauerraum…“ So wurde 1957 die Eröffnung des Kinos am Rudolfplatz in der Presse bekannt gegeben. 50 Jahre später stellte der heutige Besitzer einen Abbruchantrag.

Ziel des M1 Projekt war es, die Qualitäten dieses Baus wieder zu entdecken, mit neuem Leben zu füllen und sein städtebauliches Umfeld, den Rudolfplatz, zu verbessern. Dies ist Maximillian Knapp sehr überzeugend gelungen. Er hat sich die Architektursprache der 50er Jahre zu eigen gemacht, um den Rudolfplatz neu zu ordnen. Hinzugefügte Neubauten ergänzen wie selbstverständlich das denkmalgeschützten Kino. Aus der heute sehr heterogenen Situation mit Defiziten der typischen Nachkriegsplanung hat er einen homogenen Block geschaffen, welcher zusammen mit dem ehemaligen Provinzialhochhaus ein gelungenes städtebauliches Ensemble im Sinne der 50er Jahre bildet.

29


Lehrgebiet Freiraumplanung Vertr. Prof. -Ing. Sabine Rabe Vertr. Prof. -Ing. Jorg Sieweke

Jakobstraße 2 D- 52056 Aachen Sabine Rabe sabine.rabe@urbanelandschaften.de www.rabe-landschaften.de Jorg Sieweke http://paradoxcity.net/ sieweke@virginia.edu

Warum sieht ein Freiraum/eine Landschaft so aus wie sie aussieht? Welche Prozesse und Dynamiken liegen dem zu Grunde? Was sind die Fragen der Zukunft und wie können sie von der Landschaft her betrachtet und gedacht gelöst werden? Die Komplexität unserer gebauten Umwelt sezieren und verstehen und daraus Ideen für die Zukunft zu generieren, stehen im Mittelpunkt des Lehrstuhls Freiraumplanung in Lehre und Forschung. Infrastrukturen als Teil von Landschaft und Freiraum zu begreifen und zu gestalten sind die Grundlage der Entwurfshaltung des Lehrgebietes. In interdisziplinären Teams werden experimentelle Herangehensweisen und Entwurfsmethoden in den Themenfeldern großräumige Entwicklungsstrategien, Klimaanpassung und Green Infrastructure, wassersensible Stadtentwicklung und Stadtumbau und die nachhaltige Entwicklung von Großinfrastrukturen angewandt. In der Tradition Olmsteds oder Lenne’s als gestaltende Mediatoren der Modernisierung welche Rolle kann unsere forschende und entwerfende Disziplin heute annehmen, angesichts der sich einerseits weiter beschleunigenden Modernisierung und Urbanisierung; anderseits De-Industrialisierung und Schrumpfung. Ein selbstkritischer Blick macht deutlich das die alltägliche Landschaft zu 99% ohne die Hilfe der Landschaftsarchitektur auskommtgestalten wir also für die verbleibenden 1%? Wie ließe sich die Reichweite vergrößern? Rem Koolhaas warf bereits1995 die Frage auf - wieso sich die Disziplin des Urbanismus just in dem Moment aufzulösen scheint, als sich die Welt in eine Stadt wandelt. Heute lässt sich erkennen, dass die Obsession mit Form keine Antworten auf Fragen bot, die vielmehr im städtischen Stoffwechsel liegen. Dieser urbane Metabolismus sowie seine Wechselwirkung in der Gestaltung öffentlicher Infrastruktur sind Forschungs-Gegenstand. Welche Rückwirkung lassen sich von Metabolismus auf städtische Morphologie schließen?

30


Internationale Sommerschule

Die Maas_ Madame, Monster or Machine? Flussvorstellungen für die Maas und den Albert Kanal zwischen Lüttich und Maastricht!

Die internationale Sommerschule befasste sich mit dem räumlichen Erscheinungsbild des Maastals und den Kräften, die dem Flussraum (und der Bebauung) seine Gestalt verleiht: der Produktion des Flusslandschaft. Die Maas ist wie fast jeder große Flussraum Europas eine Landschaft zwischen Verkehrsinfrastruktur und Naturraum, technisch reguliertem Wasserregime und dynamischen Prozessen, geologischer Besonderheit und Rohstoffressource.... Ein von Zwecken bestimmter Raum und gleichzeitig ein Naturraum. Doch welche Bedeutung wird der Fluss in Zukunft für die Region haben? Der Fluss als Ideal_ als romantisches Landschaftsmotiv und Lebensraum, der Fluss als Verkehrsinfrastruktur_ als ausgeklügeltes Wasserregime für die Schiffahrt, der Fluss als Beute_ als Rohstoffressource für Kreide und Kies, der Fluss als Naturraum_ als Lebensgrundlage

für Flora und Fauna, der Fluss als Ingenieursbauwerk_ als zu unterhaltendes Erbe zwischen Hochund Niedrigwasser, der Fluss als...? Genau mit diesen Ambivalenzen haben sich 3 internationale studentische Teams während der Sommerschule auseinander gesetzt: Die Maas zwischen grüner und grauer Infrastruktur. Die Teams aus Landschaftsarchitekten, Architekten und Stadtplanern entwarfen die Zukunft des Maastales auf einer 3*2 Meter großen Leinwand. Begleitet wurde die Sommerschule -neben Planern der Fachrichtung Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur- durch Wasserbauingenieure und der Künstlerin Inken Hilgenfeld. Die Ergebnisse gehen zur Zeit auf eine Wanderausstellung in der 3 Länderregion. Sie sind Motoren für einen grenz- und fächerübergreifenden Diskurs sowie für die weitere Forschung zum Thema Landschaft und Infrastrukturentwicklung. 31


Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens Univ.-Prof. Anne-Julchen Bernhardt „Paul Klee sagte einmal, dass uns mehr an den “formenden Kräften, als an den formalen Resultaten“ gelegen sein sollte. Das heißt, dass wir in der Schule mehr Wert auf den Vorgang der Gestaltung als auf die fertigen Resultate legen müssen.“

Schinkelstr. 1

„Um zu einer Grundlegung der Architektur als Wissenschaft zu gelangen, ist ein Höchstmaß an theoretischer Klarheit von Nöten.“ Also Rossi, Vorlesungen, Aufsätze, Entwürfe, ETH U27, Texte zur Architektur 4, Verlag der Fachvereine, 1974

Reiffmuseum 4. OG D-52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 93 855 Fax: +49 (0)241 - 80 92 243 gbl@gbl.rwth-aachen.de http://gbl.arch.rwth-aachen.de

32

Die Welt ist nicht fertig, sondern in einem Zustand ständiger Veränderung. Um die Welt zu verbessern, muss man sie daher sehr genau betrachten. In diesem Sinne müssen architektonische Eingriffe mit einer Forschung in den verschiedenen Bereichen der Wirklichkeit beginnen. Aus der umfassenden Beschreibung der Wirklichkeit lassen sich Hypothesen aufstellen. Eine typologische Forschung muss einer hintergründigen Wissenschaftlichkeit folgen, Lehre soll experimentieren. Nicht die Welt hat die Antwort, sondern der Architekt stellt die richtigen Fragen.


Masterprojekt -M2: Kanal

Fischzucht für eine Romasippe in Budesti. Entwurf: Benjamin Möckl

Der Donau-Bukarest-Kanal wurde von Ceaușescu gebaut um Bukarest mit dem schwarzen Meer zu verbinden. Nach dem Fall des Regimes im Jahre 1989 wurden die Arbeiten eingestellt und das unfertige infrastrukturelle Großprojekt sowohl der Natur, als auch den Anwohnern der umliegenden Dörfern überlassen. Heute stehen informell genutzte Ruinen der Schleusen, Häfen, Deiche und Brücken entlang des zum Teil wilden Flusses Agres. Nach nun 24 Jahren beabsichtigen die EU (European Transportation Network) und das Land Rumänien den Kanal zu vollenden - dies ist die Ausgangslage des einjährigen Masterprojektes Kanal. Wir untersuchen damit das Potential präziser architektonischer Eingriffe in das komplexe Ingenieursprojekt. Die Größe solcher Projekte verhindert die Betrachtung im menschlichen Maßstab, dem Maßstab von Architektur.

Das Projekt Kanal denkt sowohl den "Großen Plan“ als kleinste Interventionen. In einer Feldforschung wurden Gebrauch, Landschaft, Morphologie und Typologie entlang der 65 km langen Kanalruine untersucht. Ausgehend von diesen Erkenntnissen wurden in Gruppenarbeit Szenarien und strategische Bauaufgaben für 7 relevante Orte entwickelt. Diese Aufgaben umfassen unter anderem eine Landkommune, Fischzuchten, eine Straße, das Tor nach Bukarest, ein Müllkraftwerk, einen LKW-Rastplatz, einen Fischmarkt und den Mihailesti Park. Diese Projekte wurden im zweiten Semester in Einzelarbeit entworfen. Dieses Masterprojekt ist als einjähriges Gesamtprojekt zu verstehen und strebt einen Forschungsansatz in der Lehre an. Das Projekt wurde in Kooperation mit der TU Delft und der Ion Mincu Universität in Bukarest durchgeführt.

33


Lehrstuhl für Gebäudetechnologie Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt Dirk Henning Braun

Schinkelstr.1 Reiffmuseum EG Raum 018 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 94 077 Fax: +49 (0)241 - 80 92 338 info@gbt.arch.rwth-aachen.de http://gbt.arch.rwth-aachen.de

Der Lehrstuhl für Gebäudetechnologie wurde mit der Berufung des Architekten Dr.- Ing. Dirk Henning Braun zum ordentlichen Universitätsprofessor im Januar 2012 neu eingewidmet. Die ehemalige Bezeichnung “Gebäudetechnik” resultiert aus der Fusion 2009 des Lehrstuhls für Technischen Ausbau und Entwerfen (Sieber) und dem Lehrstuhl für Bauphysik (Nikolic). Damit sieht der neue Lehrstuhl für Gebäudetechnologie mit den Emeriti Prof. Dr. em. Schild, Prof. Dr. em. Sieber und Prof. Dr. em. Nikolic auf eine 50-jährige Geschichte zurück. Das bidirektionale Spannungsfeld architektonischer und technologischer Einflüsse auf das Gesamtsystem Gebäude bildet dabei die Grundlage für das Kompetenzfeld der Architekturtechnologie an der Fakultät Architektur der RWTH Aachen, mit sich der Lehrstuhl schwerpunktmäßig beschäftigt. Die Folgen des Klimawandels und die daraus resultierenden Fragestellungen an die Architektur stehen dabei im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit in Forschung und Lehre. Der Lehrstuhl für Gebäudetechnologie liefert hier nicht nur architektonische, sondern auch konkrete technologische Antworten auf globale Fragestellungen. Daher werden in Zukunft folgende Forschungsfelder addressiert und in Lehre und Forschung intensiv bearbeitet: _adaptive skins autoreagible adaptive Gebäudehüllen der Zukunft _smart buildings interaktive Gebäudeautomation _embodied energy Material und Energie in Gebäuden _advanced bionics natürliche Phänomene für Gebäude der Zukunft _emerging technologies neue Technologien und Materialien im Bauwesen

34


Adaptive Pavilion

Entwurf: Henri C. Buffart und Patrick Pack

Das Bestreben hinter dem adaptiven Pavillion ist die Erschaffung einer voll agilen Hülle, die in sich alle Gebäudetechnologischen Aspekte optimal vereint. Durch integrales Energiemanagement soll eine Autonomität ausgebildet werden, die das Zuführen von Wärme und Elektrizität obsolet macht. Die übergeordnete Struktur besteht aus einem Geflecht aus flexiblen Rippen, die unter der Gewährleistung seiner statischen Tragfähigkeit dazu in der Lage ist sich in allen Richtungen zu krümmen und sich seiner Umgebung anzupassen. Nicht nur kann man auf den Statur Quo des Raumbedarfs reagieren, auch nimmt die Struktur Rücksicht auf die Einwirkungen des Wetters. Durch die erprobte Anordnung der tragenden Strukturelemente ist es möglich zweifach gekrümmte Oberflächen abzubilden und eine in Echtzeit voll transformierbare Architektur zu erzeugen.

Das Projekt beherbergt ein reiches Spektrum an integraler Systeme. Über eine umfassende Sensorik werden Informationen über statische Belastung, Sonnenstand, lokale Aussentemperatur oder Rauminhalt in Form der Echtzeitanalyse bereitgestellt. Das Gebilde kann sich daraufhin sofort mittels generativen Algorithmen neu berechnen und einstellen. Durch die dauerhafte Transformierbarkeit eröffnen sich in gebäudetechnologischer Hinsicht eine Reihe von zukunftsweisenden Möglichkeiten, die insbesondere auf den Gebiet der Bionik eine bedeutende Rolle spielen können. Das Projekt soll zeigen, dass mittels der Leistungsfähigkeit neuer Technologien, insbesondere die der Parametrisierung von Informationen als intelligentes Werkzeug und die Wandelbarkeit als reaktives Werkzeug, ein Fortschritt gemacht ist. 35


Konstruktives Entwerfen Univ.-Prof. i.V. Dipl.-Ing. Petra Vondenhof-Anderhalten

Schinkelstraße 1 Reiffmuseum D- 52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 005 Fax: +49 (0)241 - 80 92 374 konstruktives.entwerfen@ke.rwth-aachen.de http://ke.arch.rwth-aachen.de

KONSTRUKTIVES ENTWERFEN

36

Wenn man Architektur als Einheit von Raum, Körper und Konstruktion definiert, bedeutet das für den Entwurf, viele Ebenen des architektonischen Schaffens zu durchdringen und vom omniszenten Blick des Städtebauers bis hin zum konstruktiven Detail zu einer dem Kontext angemessenen und – im Idealfall – dennoch sehr persönlichen Lösung zu gelangen. Dabei ist es wichtig, die Fäden der Tradition mit denen der zeitgenössischen Kultur zu verknüpfen und einen Blick über den Tellerrand der eigenen Spezifikation zu wagen. Das heißt für uns, dass Ansätze wie die Synthese von Architektur und Landschaft, das Wiederaufleben des Ornaments oder die Entwicklung neuer Materialien nicht negiert, sondern analysiert und im eigenen kreativen Prozess kritisch reflektiert und weiter entwickelt werden. Denn welche Sphäre wäre für die Entwicklung von visionären und experimentellen Konzepten oder Ideen besser geeignet als die akademische, die das notwendige Maß an Freiheit und Spielraum schafft? Und genau so wie der Wissenschaftler braucht der Architekt die Intuition als Grundlage seiner Tätigkeit, oder, wie Adorno es einmal formuliert hat: „Keine Form ist gänzlich aus ihrem Zweck geschöpft.“


Botel

Entwurf: Carl Oy

Das Botel ist typologisch betrachtet eine Seltenheit – es existieren nur einige wenige in Europa, wie beispielsweise in Amsterdam, Prag, Bratislava oder Stockholm. Diese nicht navigierbaren, schwimmenden Hotelschiffe erschließen Wasserflächen als Bauland und erweitern damit die am Wasser gelegenen und sehr begehrten Grundstücke, die normalerweise nur finanzkräftigen Investoren vorbehalten sind. Für Berlin als Wasserstadt galt es nun ein Botel

zu entwerfen, das sich durch Gestalt, Materialität und Konstruktion von den lieblosen Allerweltsarchitekturen der Billighotelketten unterscheidet, mit denen die Hauptstadt in den letzten Jahren zugepflastert wird. Unweit des bekannten Badeschiffes im Bezirk Kreuzberg und vis-à-vis einer ehemaligen Zollsteganlage der DDR fand sich ein Ort für das Botel, das von den Studenten vom Luxushotelschiff über eine Klosteranlage bis hin zum Backpacker-Hostel interpretiert wurde.

37


Lehrstuhl und Institut für Kunstgeschichte Univ.- Prof. Dr. phil. Alexander Markschies

Schinkelstr. 1 D- 52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 069 Fax: +49 (0)241 - 80 92 329 daniels@kunstgeschichte.rwth-aachen.de http://www.kunstgeschichte.rwth-aachen.de

38

Auf dieser, den vorigen und nachfolgenden Seiten sehen Sie in der linken Spalte 18 Fotos von Professorinnen und Professoren der Fakultät für Architektur. 18 insgesamt, wenn ich richtig gezählt habe. Warum diese Fotos hier erscheinen, seit wann diese Tradition existiert und welche Kontexte sich damit verbinden, genau danach fragt ein Fach wie die Kunstgeschichte. Es geht bei diesen Bildern offenbar um personale Identifikation, in einem autoritativen Gestus repräsentieren wir Professorinnen und Professoren unsere Lehreinheiten. Könnte man auch anders machen. Wenn Sie fleißig, mit Interesse und Neugier Veranstaltungen der Kunstgeschichte belegen, die Pflichtvorlesungen des ersten und dritten Studienjahrs im Bachelor besuchen und sich an den Seminaren beteiligen, dann verstehen Sie idealer Weise, was sich alles mit diesen Fotos verbinden lässt. Und noch viel mehr: Sie lernen, warum ein Kunstwerk so aussieht, wie es aussieht, und wie man im Lauf der Geschichte darüber nachgedacht hat. Die ‚hard facts’ sind klassisches Bildungsgut, doch wir erarbeiten uns weit darüber hinaus auch, wie man sich dieses Wissen mit großem Gewinn aneignen kann. Die ‚soft skills’ sind Sprach- und Medienkompetenz sowie ein Bildverständnis auf methodischer Grundlage. Könnte man auch salopper formulieren: wenn Sie in einigen Semestern bewusster mit Ihrer Sprache umgehen, wenn Sie den Kontext Ihres Entwurfs exakter bestimmen können, dann hat die Kunstgeschichte viel erreicht. Auf geht’s, der Lehrstuhl für Kunstgeschichte freut sich auf Sie.


„Von der Romanik zum Reichsparteitagsgelände. Architektur in Franken“

Exkursion SoSe 2013

Adolf Loos hat einmal gesagt, dass ein Architekturstudium idealerweise aus Grundrissstudien, Materialkenntnis, Kunstgeschichte und Exkursionen besteht. Getreu diesem Motto versuchen wir ständig auf Reisen zu sein.

Im Sommersemester 2013 hat uns der Weg nach Franken geführt. Uns hat eine Kunstlandschaft interessiert, die durch Architekturen von der Romanik bis zum Reichparteitagsgelände geprägt worden ist.

39


Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur Prof. Dr.- Ing. Frank Lohrberg

Jakobstraße 2 D- 52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 049 Fax: +49 (0)241 - 80 92 237 sekretariat@la.rwth-aachen.de http://www.la.rwth-aachen.de

40

Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur widmet sich in Lehre und Forschung der Gestaltung und Entwicklung von Freiräumen im städtischen und stadtregionalen Kontext. Der Blick des Lehrstuhls richtet sich auf den unbebauten Raum in der Stadt und die Landschaft in der Stadtregion. Lange Jahre wurden diese Freiräume vornehmlich als „Reparaturbetrieb“ genutzt und man suchte durch Begrünung und ökologische Sicherungsmaßnahmen die negativen Effekte der Bebauung zu kompensieren. In jüngerer Zeit werden neue, baukulturelle Aufgaben für den Freiraum deutlich, die die Stadtgenese im Kern betreffen und damit insbesondere für Architekten und Stadtplaner wichtig sind. In der Stadtregion gilt es vermehrt „mit Landschaft Stadt zu bauen“, also die Gestaltungshoheit über den zunehmend diffuseren Siedlungsraum schrittweise zurück zu gewinnen. Landschaftsarchitektur ist hier ein Mittel, um die Siedlungsentwicklung zu steuern und aus banalen Stadtlandschaften urbane Kulturlandschaften zu machen. Auch im innerstädtischen Kontext wird der Freiraum verstärkt eingesetzt, um die durch eine wachsende Vielzahl von Akteuren geprägte Stadtentwicklung zu lenken, z.B. durch den Aufbau eines Gerüstes aus zusammenhängenden, identitätsstiftenden öffentlichen Räumen oder durch temporäre Freirauminszenierungen, mit denen neue Quartiere ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden. Diese Aufgaben verlangen eine neue Sensibilität des Hochbaus gegenüber dem Freiraum. Da die zukünftigen Bauaufgaben vor allem in der Innenentwicklung und im Umbau des Bestandes liegen, braucht es eine Architektur, die sich nachhaltig in den öffentlichen Raum von Stadt und Stadtregionen einfügt und diesen gezielt bereichert. Der Lehrstuhl vermittelt dafür ein breites landschaftsarchitektonisches Repertoire an Entwurfsmethoden und Gestaltungsmöglichkeiten auf verschiedenen Maßstabsebenen, angefangen vom einzelnen Gebäude und dessen Außenraum über das Quartier und dessen Freiräumen bis hin zu Stadtregionen und den Strategien ihrer Gestaltung. Der Lehrstuhl arbeitet dabei mit einer Vielzahl unterschiedlicher Lehrformate und bietet eine disziplinübergreifende, an aktuellen Bauaufgaben ausgerichtete, projektorientierte Bearbeitung.


>config.sys _ Zukunft der gebauten Stadt

Analyse: Ran Chen

Die Stadt Alsdorf im Aachener Norden erlebte in der Bergbauzeit eine rasante Bevölkerungs- und Siedlungsflächenentwicklung. Dieser Wachstumsprozess fand mit der Stillegung der Steinkohlenzeche ein jähes Ende. Anlass genug um innezuhalten und zu überdenken welche Entwicklungsschritte die Stadt zukünftig durchlaufen kann und muss. Diese Fragestellung, die für zahlreiche vom Strukturwandel betroffenen Städte relevant ist, bildete die Grundlage für das Studienprojekt: >config.sys. Der Titel ist der ComputerProgrammiersprache entliehen und umschreibt treffend die Gesamtaufgabe und bedeutet übersetzt: „Konfiguriere das System“. Es ging daher nicht darum Stadt lediglich zu erweitern oder gänzlich neu zu bauen, sondern um Transformationsstrategien im Bestand. Die Analyse von Ran Chen zeigt auf, dass es

in Alsdorf kein geschlossenes Stadtbild gibt. Vielmehr besteht Alsdorf aus einer Ansammlung von Siedlungsfragmenten, die lediglich von der Verwaltungsstruktur und der zentralen Versorgungsinfrastruktur der Stadt zusammengehalten werden. Gesamtstadträumliche Identität und zugängliche Freiräume, die Träger von Stadtkultur sein können und damit positive Impulse für eine gesamtstädtische Entwicklung geben können, scheinen weitestgehend zu fehlen bzw. nicht ausreichend ausgeprägt zu sein. Das Entwurfskonzept sieht daher vor die „Abstandsräume“ zwischen den Siedlungsfragmenten zu einem verbindenden Stadtraum zu transformieren. Freiraum wird in diesem Entwurf also vom trennenden Element zum integrierenden und identitätsstiftenden Stadtbaustein gewandelt.

41


Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung Univ.- Prof. Dr.-Ing. Klaus Selle

Seminargebäude Wüllnerstraße 5b 3. OG, Raum SG 311 D- 52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 98 300 Fax: +49 (0)241 - 80 92 137 zimmermann@pt.rwth-aachen.de http://www.pt.rwth-aachen.de

42

Städte entwickeln sich – sie wachsen, schrumpfen, strukturieren sich um und ändern ihr Gesicht. Die damit verbundenen Fragen stehen im Mittelpunkt der Lehrstuhl-Arbeit: - Welche Entwicklungen sind zu beobachten, welche zeichnen sich ab? - Was sind die Ursachen für die Veränderungen, welche Wirkungen gehen von ihnen aus? - Welche Akteure aus Politik und Planung, Wirt- schaft, Verbänden und Zivilgesellschaft wirken auf welche Weise an den Entwicklungen mit? - Welche Aufgaben ergeben sich insbesondere für Stadtpolitik und -planung daraus und welche Handlungsmöglichkeiten haben sie? - Welche Strategien, Konzepte, Pläne und Projekte bieten angemessene Antworten auf die Herausforderung der Stadtentwicklung? - Wie ist das Zusammenwirken verschiedener Akteure so zu gestaltet, dass wirkungsvolle Problemlösungen möglich werden? - Welche Bedeutung haben dabei kommuni- kative Elemente, mit denen insbesondere auch eine Einbindung der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet wird? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen erfolgt in allen Arbeitsbereichen des Lehrstuhls in der Lehre, in Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsprojekten sowie in zahlreichen Publikationen. Die Fülle der dabei bearbeiteten Fragestellungen lässt sich vier Leitthemen zuordnen. Sie bilden über mehrere Jahre einen Schwerpunkt der Arbeit, verknüpfen Aktivitäten in Forschung, Erprobung und Lehre miteinander und werden durch eigene Publikationen umfassend dokumentiert. Derzeit lassen sich vier solcher Leitthemen benennen: Planen und Steuern im Wandel, Kommunika- tion, Öffentlicher Raum und Bestandsentwicklung. Mit dem zusätzlichen Querschnittsthema »Berufsfelder« fördern wir den kontinuierlichen Dialog über Stand und Entwicklung der Berufe in Architektur und Stadtplanung.


Master Projekt Zeitgerechte Stadt_Köln Ehrenfeld

Entwurf WiSe 2012/13: Caroline Wiechert, Susanne Willems

Zeitgerechte Planung bedeutet, auf die Rhythmen der Bewohner und die Takte der Stadt einzugehen, um ein Zusammenspiel und konfliktfreies Nebeneinander zu erreichen. Zeitgerechte Stadt! Wie sieht diese Stadt aus? Was bedeutet überhaupt Zeitgerechtigkeit? Und wie kann Zeitgerechtigkeit in der Stadt räumlich und planerisch umgesetzt werden? Um sich diesen Fragestellungen zu nähern, sind zusätzlich zu den „Analyse Basics“ (Grünraum, Infrastruktur etc.) andere Analysemethoden gefragt, die auf die Zeitgerechtigkeit einer Stadt abzielen. Durch die Literaturrecherche von existierenden Projekten und Konzepten, die sich selbst als „zeitgerecht“ bezeichnen, und durch die Untersuchung des gesellschaftlichen Wandels und den daraus resultierenden Zeitkonflikten ist es möglich, einen Bausteinkatalog für die „zeitgerechte Stadt“ aufzustellen. In einem Zeitglossar werden diese Bausteine für eine zeitgerechte Stadt näher erläutert. Die Bausteine zur Zeitgerechtigkeit werden dann in einem innerstädtischen Bestandsquartier in Köln, dem Stadtteil Ehrenfeld, auf ihre

Anwendbarkeit hin überprüft. Ehrenfeld besitzt eine heterogene Sozialstruktur. Die vorgefundenen Lebensformen drücken sich in unterschiedlichen Zeitrhythmen (Tagesrhythmen) aus und werden von verschiedenen öffentlichen Taktgebern wie Öffnungszeiten, ÖPNV-Zeiten etc. beeinflusst. Auch die öffentlichen Räume und Orte in Ehrenfeld zeigen ein recht heterogenes Bild. Es lassen sich taktvolle und taktlose Orte finden. Als Beispiel ist die Haupteinkaufsstraße von Ehrenfeld zu nennen, ein sehr taktvoller Ort. Hier treffen Einzelhandel, Dienstleister, der Hauptbahnhof mit den Bahnverbindungen sowie Busse, S- und U-Bahnen aufeinander. Weicht man in eine der Nebenstraßen aus, kommt es zu einen abrupten Taktwechsel von taktvoll zu taktlos. Das zeitgerechte Rahmenkonzept für Ehrenfeld sieht vor, die vorgefundenen Orte in ihrer Taktung zu stärken, aber gleichzeitig die Möglichkeit für einen Taktwechsel offen zu halten. Dafür werden die einzelnen Bausteine konkrete städtebauliche und architektonische Antworten gefunden. 43


Lehrstuhl für Plastik Univ.- Prof. Michael Schulze

Wüllnerstr. zw. 3 + 5 D-52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 064 Fax: +49 (0)241 - 80 92 210 info@plastik.arch.rwth-aachen.de http://plastik.arch.rwth-aachen.de

44

Die plastische Gestaltung belegt einen wichtigen Raum als Basis- und Elementarunterricht innerhalb der Architekturausbildung. Gestaltung als Wissenschaft künstlerischer Methoden begriffen, zielt diese auf elementare Kompetenzen individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten des Studierenden im Umgang mit Raum, Konzept, Werkbegriff und Material, die die Methoden des Entwurfs unterstützen, fördern und bereichern. Im Fokus steht der Studierende, der durch experimentelle Neugier, Beweglichkeit und Begeisterung sein kreatives Verhalten erweitern kann: ästhetische Entscheidungsfähigkeit aufgrund selbstgewählter und begründbarer Kriterien. Neben der Vermittlung von bewährten Verfahren und Methoden des plastischen Gestaltens in Gips, Ton, Stein, Keramik, Stahl und Kunststoff, steht der Transfer zu Schnittstellen der performativen Architektur, sowie Bereiche Kunst im öffentlichen Raum oder Bühnenbild. Zum operativen Handeln stehen unterschiedliche Werkstätten und Ateliers zur Verfügung, in denen das Vermögen und die Kompetenzen ästhetische Systeme selbst zu organisieren und zu materialisieren, erprobt und umgesetzt werden können.


M1 Projekt: „An die Quelle gehen“

Entwurf: Maria Kühlem

In diesem M1 Projekt soll ein künstlerischer Entwurf entstehen, der einen Quell-Ort in Aachen oder Burtscheid durch Zeichen oder Symbole, Architektur oder performative Bauten hervorhebt. Wörtlich und sinnbildlich an die Quellen zu gehen, diese sichtbar und erfahrbar zu machen, das „Material“ Wasser unter gestalterischen Aspekten zu beleuchten ist Ziel des Entwurfs. Wie lässt sich das unter Kanaldeckeln verborgene, zum Teil dampfende und riechende, haptisch kaum fassbare „Material“ Wasser in eine gestalterische Position übersetzen, die der Vielschichtigkeit dieses Themas angemessen gerecht wird? Unter Berücksichtung der (technischen) Realisierbarkeit und eingebettet in den erarbeiteten Kontext verdichtet sich die eigene Idee zu einem individuellen, ortsbezogenen Entwurf. Das kreative Wechselspiel zwischen dem eigenem Entwurf, gestalterischer Praxis zeitgenössischer Kunst und dem kulturellen Kontext bildet das Spannungsfeld dieses Projektes.

Maria Kühlem nimmt in ihrem Entwurf Bezüge zu der spezifischen geologischen Situation auf, die die Entstehung der Thermalquellen in Aachen und Burtscheid bedingt und verknüpft diese mit dem Wechselspiel des Zugangs der im Erdreich verborgenen Quellen und des Hervorhebens dieser Situation durch brückenartige Strukturen und beschreibt ihren Entwurfsprozess wie folgt: Das Konzept „an die Quelle zu gehen“, also in das Erdreich, in dem die Quellen liegen, vorzudringen wird beibehalten. Das Thema Tunnel und Brücke findet sich wieder. Die Erschließung der Form erfolgt über zwei Wege. Der eine geht über eine frei schwebende Treppe. Die Form schwingt sich mit nach oben und bildet gleichzeitig den Handlauf der Treppe aus. Der Handlauf, als „Rinne“ ausgebildet ermöglicht, dass das Quellwasser mit der Form mitfließt. Schreitet man nun die Treppe hinauf, so fließt das Wasser die Handlaufrinne runter. Geht man die Treppe runter so begleitet das Wasser einen in seinem natürlichen Fluss. 45


Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder

Reiffmuseum Schinkelstrasse 1 D- 52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 028

Geschichte, Theorie und Entwurf sind drei Begriffe einer Konzeption, die Architektur in Lehre und Forschung als Raumgestaltung mit dem Ziel vorstellt, den architektonischen Raum, den der Kunstwissenschaftler August Schmarsow in seinem berühmten Leipziger Vortrag von 1893 als „das Wesen der architektonischen Schöpfung“ postulierte, in das Werk der Stadt zu setzen: Denn nur „(...) So“, meinte der Wesensbestimmer, „erwächst aus dem Senfkorn ein Baum, eine ganze Welt um uns her. Raumgefühl und Raumphantasie drängen zur Raumgestaltung und suchen ihre Befriedigung in einer Kunst; wir nennen sie Architektur und können sie deutsch kurzweg als Raumgestalterin bezeichnen.“

Fax: +49 (0)241 - 80 92 304 info@raum.arch.rwth-aachen.de http://raum.arch.rwth-aachen.de

Schmarsows „Satz der Identität“ bedeutet: Architektur ist Raumgestaltung! Sie ist in einer die Architektur im Wesen bestimmenden Bedeutung aufgefasst: Raumgestaltung fragt nicht nur nach den vielfältigen Relationen zwischen Material, Farbe, Proportion usw. und der Befindlichkeit des Menschen im Raum, sondern wirft die noch davor zu stellende Frage auf: Was ist Raum? Die Gestaltung architektonischer Räume bezieht sich nicht allein auf das innere Gefüge des Hauses, sondern zugleich auf das der Stadt, und schon Schmarsows „Raumgestalterin“, die Architektur, ist eine „Städtebauerin“. Die Idee der Stadt ist der Schlüssel zu einer gedanklichen und anschaulichen Vorstellung architektonischer Räume, die von der Theorie in die Praxis, von der Konzeption einer Raumentwurfslehre zur Gestaltung einer Architektur der Räume führt...

46


Einführen in das Entwerfen

Ausstellung WiSe 2012/13 + SoSe 2013

(...) Im Gegensatz von Topos und Typus drückten sich zwei Standpunkte aus, die einer äußeren und inneren Betrachtung des Problems gleichkämen: Hier die Frage nach den Möglichkeiten der räumlichen Verdichtung und Erweiterung des Ortes und dort die nach dem Anordnen und Errichten eines räumlichen Ideals. Die Idee des Entwurfes hätte die beiden gegensätzlichen Aussagen zu einer höheren Einheit zusammenzuführen. Dabei folgte das Entwerfen einer Herangehens-

weise, die Bekanntes auf Grund seiner Ähnlichkeit nutzte, um das Verständnis für das sich stellende entwurfliche Problem zu vertiefen und die Vorstellungen zu erweitern. Als Mittel der Erkenntnis und der Konzeption dienten insofern Begriffe, Metaphern, Analogien, Vergleiche, Modelle und Bilder. (...) Ausführlicher Text zur Raumentwurfslehre in: der architekt, 6/2011, Entwerfen lehren, Entwerfen lernen.

47


Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten

Wüllnerstraße 5b (Seminargebäude, 3. OG) D- 52062 Aachen Tel.: +49 (0)241-80 95 033 Fax: +49 (0)241-80 92 138 info@isl.rwth-aachen.de http://www.isl.rwth-aachen.de/

48

Neben den „klassischen“ Inhalten der Städtebaulehre wie der Vermittlung der Methoden städtebaulichen Entwerfens, Morphologie der Stadt, Funktion und Gestaltung des öffentlichen Raumes, Handlungsfelder der Stadt- und Regionalplanung, Rechtsgrundlagen des Städtebaus, u.a. setzt der Lehrstuhl in der Lehre – forschungsund praxisbegleitet – vor allem in vier Themenbereichen der Stadtplanung Schwerpunkte: – Innovative Flächenentwicklung Durch den Wandel in der Wirtschaft und Gesellschaft entstehen mehr Flächen, die brach fallen, als solche, die wieder in den städtebaulichen Verwertungskreislauf eingebracht werden können. Deshalb sind Konzepte innovativer Flächenentwicklung notwendig. – Gestaltende Regionalplanung Die Stadt und die sie umgebende Region sind zu stadtregionalen Funktionsräumen verschmolzen, die integrierte, gesamtheitliche Konzepte erforderlich machen, die Entwicklungsimpulse setzen. – Planen und Bauen in außereuropäischen Ländern Für die Lehre und auch Forschung ist es wichtig, Stadtentwicklungsprozesse in außereuropäischen Ländern zu beobachten und konkrete Aufgabenstellungen der Stadtplanung zum Thema zu machen. – Immobilienwirtschaftliche Aspekte der Stadtplanung Ohne Kenntnisse von immobilienwirtschaftlichen Marktbedingungen, ohne geschultes Einschätzungsvermögen der Konkurrenzfähigkeit von Standorten in der Stadt und in der Region lassen sich städtebauliche Projekte nicht konzeptionell qualifizieren. Deshalb ist die Vermittlung wirtschaftlichen Beurteilungs- und Konzeptionsvermögens für die Ausbildung von Bedeutung.


Diplomarbeit: Muttrah - Urban Harbour Development, Oman Förderpreis 2012 der Stiftung deutscher Architekten Friedrich-Wilhelm-Preis 2012

Entwurf: Andreas Klozoris

Die Arbeit befasst sich mit einer Umstrukturierung der Hafenstadt Muttrah, die Teil der omanischen Hauptstadtregion Muscat ist. Aufgrund des rasanten infrastrukturellen und sozialen Wandels der vergangenen 40 Jahre, ist Muttrah heute der einzige Ort mit einer nennenswerten, traditionellen baulich-räumlichen Struktur in Greater Muscat und damit äußerst schützenswert. Der Verfasser hat sich daher zum Ziel gemacht, Muttrah für die Zukunft zu rüsten, indem zum Einen das vorhandene Erlebnis für Touristen

erweitert und zum Anderen das Wohnumfeld der Bewohner verbessert werden soll. Hierzu plant er gezielte Impulse und Attraktionen entlang eines neuen Netzwerks. Somit können Touristenströme gezielt geleitet werden, während einzelne Nachbarschaftsbereiche vor Fremden geschützt sind. Im Ergebnis wurden diverse „void areas“, Freiflächen bzw. Ruinen, herausgearbeitet, in denen die neuen Impulse stattfinden sollen.

49


Lehrstuhl für Tragkonstruktion Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz

Schinkelstr. 1 Reiff-Museum D- 52062 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 004 Fax: +49 (0)241 - 80 92 205 info@trako.arch.rwth-aachen.de http://trako.arch.rwth-aachen.de

50

Keine Kreaturen ohne Gerippe oder Skelett, keine Baulichkeiten, keine Architekturen ohne Tragwerk! Wir alle verbinden mit der Schwerkraft vornehmlich ein physikalisches Phänomen und sind uns kaum ihrer Wirkung bewusst, obgleich wir ihr ständig ausgesetzt sind. Am Lehrstuhl für Tragkonstruktionen steht dieser Aspekt des Bauens, nämlich die Wirkung von Kräften und Beanspruchungen auf jegliche Artefakte, insbesondere Bauwerke, im Fokus der Betrachtungen. Diese Aufgabenstellung steht eng in Verbindung mit dem architektonischen Entwurf, weil das Tragwerk einen zumeist sichtbaren Teil der Architektur ausmacht, manchmal, etwa bei Brücken oder Ingenieurbauten, den Entwurf als Ganzes bestimmt. Um dieser multidisziplinären Aufgabe gerecht zu werden, setzt sich unser Team aus Architekten und Bauingenieuren zusammen. Das Grundwissen und die Grundlagen zur Herangehensweise an einen Entwurf mit konstruktiven Aspekten, zur Tragwerksentwicklung und Tragwerksplanung werden im Rahmen des Bachelor-Studiums durch Vorlesungen, Übungen, Seminare und durch Projekt- und Entwurfsarbeiten vermittelt. Weiterführend werden in Veranstaltungen des Master-Studiums regelmäßig aktuelle Fragestellungen aus der Forschung integriert und den Studierenden anschaulich in eigenständigen Projekt- und Entwurfsarbeiten vermittelt. In Seminaren steht die Entwicklung innovativer Projekte bis zur Baureife und Realisierung im Vordergrund. Themenspezifische Grundlagen dieser Arbeiten bilden die aktuellen Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls, beispielsweise in den Bereichen des Holzbau, des Industriebau und der Infrastrukturplanung oder der Strukturformprinzipien wie etwa den starren und wandelbaren Faltungen.


M1-Projekt „Werkzeugmaschinenfabrik“

Entwurf WiSe 2011/12: Tobias Anne-Lehre, Stefano Pascale

Der Entwurf der Werkzeugmaschinenfabrik wurde in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Produktionsmanagement des WZL herausgegeben und betreut. Das Produktionsgebäude im grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Avantis erfüllt sowohl die komplexen Anforderungen der Produktion, als auch die erhöhten architektonischen Ansprüche an ein wandelbares Fabrikgebäude und die landschaftliche Integration. Das Gebäude ist eine Halle, in die verschiedene Funktionsbereiche eingestellt werden.

Für eine flexible Bespielung der Fläche von 240m x 52m ist der Grundriss stützenfrei und erlaubt eine Erweiterung des Gebäudes entlang der Längsachse. Die Anforderungen an die Spannweite wurden mit einem Tragwerk aus vorgefertigten Stahlbetonrahmen als Faltkonstruktion erfüllt. Die Faltung des Daches ermöglicht die natürliche Belichtung der Halle, betont die Öffnung in die umgebende Aachener Landschaft und verleiht dem Gebäude seinen besonderen architektonischen Charakter.

51


Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens Univ.-Prof. Ir. Wim van den Bergh

Schinkelstraße 1 Reiff-Museum D- 52056 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 80 95 009 Fax: +49 (0)241 - 80 92 208 mail@wohnbau.arch.rwth-aachen.de http://wohnbau.arch.rwth-aachen.de

52

Der Lehrstuhl für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens befasst sich grundsätzlich mit dem Phänomen des architektonischen Entwerfens, wobei dieses sich in Bezug auf Forschung und Lehre auf den Wohnbau ausrichtet. Das Wort Wohnbau setzt sich zusammen aus den Begriffen „wohnen“ und „bauen“, und bezeichnet somit sowohl Ursache als auch Wirkung des Phänomens des architektonischen Entwerfens. Das Haus, die Stadt, die Landschaft oder der Innenraum sind innerhalb des KulturPhänomens der Architektur nur einige der gebauten Ausdrucksformen oder auch räumlichen Symptome des menschlichen Wohnens. Innerhalb des Wohnbaus sind gerade diese räumlichen Symptome integraler Teil unserer Betrachtungen. In den ersten zwei Semestern werden (gemeinsam mit den anderen Lehrstühlen aus dem Bereich Gebäudelehre) die Grundlagen des architektonischen Entwerfens vermittelt. Das Entwerfen wird dabei aufgefasst als ein Kreationsprozess bestehend aus kontinuierlichen Zyklen von Denken, Machen und Testen (Erfinden, Erschaffen, Erproben). Beim architektonischen Entwerfen wird dieser Prozess in den Aspekten Planen (Funktion), Konstruieren (Materialisierung), Gestalten (Form) und Reflektieren (Kontext) weiter differenziert, diese werden aber immer in ihrer Integralität betrachtet. Im dritten Semester ist der Lehrstuhl (zusammen mit den genannten Lehrstühlen) federführend für die Herausgabe eines ersten integralen architektonischen Entwurfs, wobei sich die Schwerpunktsetzung aus der Gebäudelehre (Funktion) ergibt. Parallel dazu führt der Lehrstuhl in diesem Semester die Studierenden in den Erkenntniskörper des Wohnbaus ein. Im 6. Semester ist der Lehrstuhl beteiligt an der Herausgabe des Bachelorprojekts. Im Masterbereich vertieft der Lehrstuhl für Wohnbau die Wohnbauproblematik (Neu und Bestand) in sowohl Lehre als auch Forschung.
Der Lehrstuhl für Wohnbau koordiniert ferner die Lehraufträge Privates- und Öffentliches Baurecht und Bestandsentwicklung.


M1-Projekt „Herberge in Spa“

Entwurf SoSe 2012: Patricia Sommer, Betreuer: Hans von Bernuth, Alexander Bartscher In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Bildnerisches Gestalten, Univ.-Prof. Thomas Schmitz Eine Herberge ist ein Ort der Begegnung von Fremden in der Fremde. Sie bietet nicht nur Rückzug in einem Nachtlager, sondern Gelegenheit zur Reinigung und Nahrung, Genuss und Gespräch: Eine Herberge ist Unterschlupf und Bühne zugleich. Eine Herberge verkörpert das öffentliche Wohnen - im Gegensatz zur Separiertheit und Abgeschlossenheit eines Hotels. Der Entwurf nun thematisiert das Wohnen in der Öffentlichkeit. Jedermann zugängliche Orte - wie Gastronomie, Ladenlokale und Veranstaltungsraum - werden mit den einzelnen Zellen der Herbergsgäste kombiniert. Das Zentrum des neu angelegten Häuserblocks ist die große, überdachte Markthalle. Hier beleben Wochenmärkte, Konzerte und kleinere Theaterstücke den imposanten Innenraum auf unterschiedlichste Weise - Tag und Nacht.

Man betritt die sehr geschlossen wirkende Halle über drei hohe Durchgänge, die von den zu erhaltenden Arkadensäulen gesäumt sind. Erst nach dem Betreten eröffnet sich der eigentlichen Raum, den man von außen nicht erwartet. Ein Lichtspiel aus direktem und indirektem Licht lässt die Halle erstrahlen. Teilweise überhöhte Bereich und eine Laterne im Dach bieten ausreichend Tageslicht. Zusätzlich erhellen große Lücken im Randbereich den Innenraum durch eine licht- und luftdurchlässige Fassade. Im Randbereich des Tragwerks liegen sowohl Erschließung als auch Herbergszimmer, sodass das Zentrum frei nutzbar bleibt. Durch Ausfachung des Stahltragwerks entstehen zunächst unterschiedlich große Räume, die mit leichten Trennwänden und vorgefertigten Sanitärzellen auf Dauer flexibel unterteilbar bleiben. 53


Adressen Information - Betreuung - Beratung

Fachschaft Architektur

Fakultät für Architektur Postadresse: Schinkelstr. 1, 52062 Aachen Tel.: +49 (0) 241- 80 95 001 Fax: +49 (0) 241- 80 92 237 info@architektur.rwth-aachen.de www.arch.rwth-aachen.de

Fachschaftskeller, Reiff-Museum Schinkelstr. 1, 52062 Aachen Tel.: +49 (0) 241- 80 95 003 info@fs2.rwth-aachen.de www.fs2.rwth-aachen.de Beratung für Studieninteressierte

Fachstudienberatung Geschäftsführerin des Prüfungsausschusses Dr. phil. Heide Klinkhammer Fachstudienberatung Bachelor Dipl.-Ing. Inken Tintemann Fachstudienberatung Master Sigrid Tillmanns Sprechstunde: siehe Internet www.arch.rwth-aachen.de Tel.: +49 (0) 241- 8099 -093/-073 studienberatung@dekanat.arch.rwth-aachen.de

Dipl.-Ing. Bauass. Ulla Cornelius Tel.: +49 (0) 241- 80 93 894 co@bauko2.rwth-aachen.de Veronika Stützel, M.A. Tel.: +49 (0) 241- 80 93 055 stuetzel@la.rwth-aachen.de Studienberatung Stadtplanung Dipl.-Ing. Gisela Schmitt Tel.: +49 (0) 241- 80 93806 schmitt@pt.rwth-aachen.de Prof. Dipl.-Ing. Bauass. Rolf Westerheide Tel.: +49 (0) 241- 80 85036 westerheide@isl.rwth-aachen.de

Impressum Herausgeber Redaktion

Layout, Satz Fotos

Stand Auflage

54

Fakultät für Architektur. RWTH Aachen, http://arch.rwth-aachen.de/ Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz Dipl.-Ing. Sandra Hortz Lehreinheiten der Fakultät Marcella Hansch, M.Sc. S. 2,10,11,13,55: Julia Krebs, B.Sc. S. 13: Lehrstuhl CAAD S. 14: Dipl.-Ing. Inken Tintemann S. 12: Aryan Mirfendereski Sept. 2013 750 Stück


55



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.