ZKBW-Dialog Nr. 63

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Bibliotheksservice-Zentrum Baden-W端rttemberg - Zentralkatalog _________________________________________________________

ZKBW-DIALOG Infos und RechercheTipps f端r die S端dwest-Region

Nr. 63 / 21.01.2010

Redaktion: Horst Hilger

_________________________________________________________ Herausgegeben vom Postfach 10 54 41 Bibliotheksservice-Zentrum 70047 Stuttgart Baden-W端rttemberg Telefon: (0711) 212 - Zentralkatalog 4504 / 4390


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ZKBW-Dialog Nr.63 - Infos und Recherche-Tipps für die Südwest-Region ISSN 1433-7525 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 21.01.2010 Redaktion: Horst Hilger Digitales Angebot: http://www2.bsz-bw.de/cms/swb/fernleihe/zkbw-dialog Bibliothekskongress in Leipzig vom 15. bis 18.März 2010

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Erfahrungsaustausch Überregionaler Leihverkehr in der UB Heidelberg im Oktober 2009 4 Deutsche Digitale Bibliothek beschlossen

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Urheberrecht: TU Darmstadt vs. Verlag Eugen Ulmer – Google Books Search – verwaiste Werke – urheberrechtliche Abgabe für PCs – Kataloganreicherungen 6 20 Jahre AG SDD – Jahresbericht für 2008

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Weitere Infos zum Thema Fernleihe, Dokumentlieferung und Internet-Recherche

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Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)

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SWB (Südwest-Region und Sachsen)

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Südwest-Region

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Sachsen

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BVB (Bayern)

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GBV (tlw. Berlin, Niedersachsen, Norddeutschland, Sachsen-Anhalt, Thüringen)

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Berlin

Niedersachsen

Norddeutschland

Sachsen-Anhalt

Thüringen

hbz (Nordrhein-Westfalen und Teile von Rheinland-Pfalz)

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HeBIS (Hessen und Teile von Rheinland-Pfalz)

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4 KOBV (Berlin-Brandenburg)

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Deutsche Nationalbibliothek (DNB)

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Ausland / Internationaler Leihverkehr

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Australien

Belgien

Europäische Union

Frankreich

Großbritannien

Niederlande

Österreich

Russland

Schweiz

UNESCO

USA

Zentrale Angebote und Informationen

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Neue Adressdaten, Sigeländerungen und –streichungen

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Ausgewählte Literaturhinweise zu den Themen Fernleihe, Dokumentlieferung und Internet-Recherche 43

Bibliothekskongress in Leipzig vom 15. bis 18.März 2010 Das Programm des Leipziger Bibliothekskongresses ist online unter http://www.conwerk.net/contxt_bidkon10/programme/ zugänglich. Informationen zur Anmeldung stehen unter http://www.bid-kongress2010.de/anmeldung.htm bereit. Unter der Adresse ist auch das Online-Registrierungsformular erreichbar. Die Anmeldung ist nur online möglich, das gedruckte Programm erhalten ausschließlich registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg ist auf dem Kongress wieder mit zahlreichen Vorträgen vertreten: Wolf, Stefan / Brodersen, Maren: „Von XMetaDiss zu XmetaDissPlus“ in der Blockveranstaltung "Elektronisches Publizieren - Infrastrukturen, Dienste und neue 4


5 Anforderungen aus Sicht von Wissenschaft und Bibliotheken" am MO, 15.03.2010, von 14 Uhr-18 Uhr. Mainberger, Christof: "OPUS: Community- und Softwareentwicklung als Arbeitsgebiet der Verbünde" in der Blockveranstaltung „Verbundsysteme für ein neues Jahrzehnt“ am DI, 16.03.2010, von 14 Uhr-18 Uhr. Conradt, Volker, Schneider, Hanspeter, Lohrum, Stefan: "... on the road: Das Zusammenwirken von Verbünden und Bibliotheken in der Online-Fernleihe" in der Blockveranstaltung „Verbundsysteme für ein neues Jahrzehnt“ am DI, 16.03.2010, von 14 Uhr-18 Uhr. Kühn, Armin: "Optimierungspotenzial eines OPACs im Bereich des sachlichen Retrievals am Beispiel des SWB" in der Blockveranstaltung „Sacherschließung zeitgemäß und zukunftsfähig“ am MI, 17.03.2010, von 9 Uhr-12 Uhr. Wolf, Stefan: "Das Schichtenmodell der digitalen Langzeitarchivierung in BadenWürttemberg" im nestor Workshop am MI, 17.03.2010, von 9 Uhr-12 Uhr. Außerdem präsentiert das BSZ seine Dienstleistungen Gemeinschaftsstand mit den anderen OCLC/PICA-Verbünden.

an

einem

Erfahrungsaustausch Überregionaler Leihverkehr in der UB Heidelberg im Oktober 2009 Am 28.10.2009 fand in der UB Heidelberg der 2. Erfahrungsaustausch Überregionaler Leihverkehr statt, an dem Fernleihbibliothekare aus allen sechs Verbundregionen teilnahmen. Das Protokoll steht auf der Download-Seite der ZLB Berlin zum Abruf bereit. Einige Themen in Auswahl, die bei dem Treffen behandelt wurden: • Bestellungen: - Angabe der Bestellnummern des Partnerverbundes auf Mahnschreiben. - Wird per E-Mail um Vormerkung gebeten, sollte eine kurze Bestätigung erfolgen. - Das hessische Modell „Verlängerung der Kulanzfrist“ führte weitgehend dazu, dass keine Verlängerungsanträge mehr notwendig sind. Wird ein Titel in der Verlängerungsphase vorgemerkt, erfolgt die Rückforderung beim Entleiher, der eine „faire Frist“ (circa 8 Tage) erhält, das angeforderte Medium zurückzugeben. • Buchtransport: - Versandwege und –zeiten sollten in den Leihfristen entsprechend berücksichtigt werden. Generell ist der Transport über die Umschlagplätze Göttingen, Köln, Karlsruhe etc. aus betriebswirtschaftlichen Gründen zu empfehlen und hat sich bewährt. Es wird geprüft, inwieweit einzelne baden-württembergische Bibliotheken den Umschlagplatz in Regensburg direkt beliefern können, statt über Göttingen oder Karlsruhe zu senden. - die Container bitte so befüllen, dass keine Beschädigungen am Versandgut entstehen können. Das Altbestandszertifikat soll verstärkt Beachtung finden: wenn wertvoller Altbestand durch unsachgemäße Verpackung beim Transport Schaden nimmt, wird das Altbestandszertifikat ad absurdum geführt. – Im Gegensatz zu DHL bietet die GLS (= General Logistics Systems Germany) eine Wertversicherung bis 1.500 Euro, so dass die Versendung z.B. von Altbestand mit GLS von jeder Bibliothek generell zu überlegen sei. 5


6 •

Zeitschriften (Aufsatzbestellungen): - E-Journals = Aufgabengebiet der neuen AG Elektronische Ressourcen im Leihverkehr, die u.a. die Strukturen der Lizenzverträge untersucht. Im SWB werden ebenfalls die Lizenzverträge gesichtet und als Überbrückungsmaßnahme empfohlen, bei der gebenden Bibliothek anzufragen, ob eine Papierkopie für die Fernleihe möglich ist. Die großen Zentralen Fachbibliotheken wie die ZBMed Köln und TIB Hannover lehnen generell FL-Kopien aus E-Journals ab. – Kopienlieferungen gegen Rechnung: Der Bibliotheksverbund Bayern legt 8 Euro als Höchstbetrag fest, der ohne Rückfrage ausgeschöpft werden kann, die BSB München berechnet nur noch ab der 41.Seite. Im SWB soll in Zukunft der Standardeintrag für eine Kostenübernahme „bis zur Höhe von 8 Euro“ lauten. Der Benutzer hat aber auch die Möglichkeit zu erklären, dass er gar keine Mehrkosten übernehmen möchte. • Elektronische Kopienlieferung zwischen Bibliotheken: läuft im Echtbetrieb derzeit zwischen BVB und HBZ. Die beiden Verbünde übermitteln die Aufsatzscans außerdem verbundübergreifend an den GBV-Verteilserver, auf den dann wiederum die Printclients oder Netzwerkdrucker der einzelnen GBVBibliotheken zugreifen. Die Einführung der verbundinternen Lieferung im GBV ist für 2010 geplant. Im SWB kann 2010 produktiv mit der elektronischen Kopienlieferung zwischen Bibliotheken begonnen werden. Im KOBV werden Papierkopien vorerst weiter konventionell geliefert. In HeBIS ist die elektronische Kopienlieferung noch nicht absehbar. Eine elektronische Lieferung an den Endkunden wird es nicht geben, da dies vom Urheberrecht untersagt wird. Der nächste überregionale Erfahrungsaustausch zum Leihverkehr soll 2011 in Köln stattfinden. * Das BSZ aktualisiert laufend die Übersicht von zeitweise geschlossenen bzw. nur eingeschränkt zugänglichen Fernleihstellen in deutschen Bibliotheken. Die Übersicht steht unter der WWW-Adresse http://www2.bszbw.de/cms/swb/fernleihe/fernleihinfos/zkschliess.html zur Verfügung.

Deutsche Digitale Bibliothek beschlossen Das Bundeskabinett hat den Aufbau einer Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) beschlossen. Die Konferenz der Ministerpräsidenten hatte bereits im Oktober 2009 den Aufbau eines „Portals für Kultur und Wissenschaft“ befürwortet. Nach Informationen der Bundesregierung sollen die Datenbanken von mehr als 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland vernetzt und durch Suchwerkzeuge erschlossen werden. Der freie Zugang zu den Beständen von Bibliotheken, Archiven, Museen, Mediatheken, Einrichtungen der Denkmalpflege sowie Forschungsinstituten soll europäisch koordiniert sein und in der Regel über diejenigen Bibliotheken erfolgen, die in die Europeana integriert sind. Unterschiedlichste Arten von Materialien (Schriftgut, Bildbestände, Museumsobjekte, Denkmäler, audiovisuelle Medien) werden in die DDB eingebracht, die für Autoren, Verlage und andere Rechtsinhaber eine Alternative zu Google Books darstellen soll, weil sie die Wahlfreiheit garantiere, zu welchen Bedingungen die Werke über das Internet zugänglich gemacht werden. Die Aufnahme des Pilotbetriebs ist für Mitte 2011 geplant. Die Umsetzung liegt in den Händen der Fraunhofer-Gesellschaft. Die DDB ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Gemeinden. Für den Aufbau der Infrastruktur stellt der Bund zunächst fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II zur Verfügung. Der laufende Betrieb soll mit 2,6 Millionen 6


7 Euro pro Jahr, die Bund und Länder je zur Hälfte beisteuern, finanziert werden. Für die Digitalisierung von Kulturgut sollen auch private Geldgeber gewonnen werden. Für den Aufbau und Betrieb der DDB wurde ein Kompetenznetzwerk geschaffen, in dem Wissen und Erfahrungen der von Bund, Ländern und Kommunen getragenen Einrichtungen gebündelt und zugänglich gemacht werden. Zu den Kooperationspartnern gehören das Bibliotheksservice-Zentrum BadenWürttemberg, die BSB München, das Bundesarchiv, die Deutsche Nationalbibliothek, die Sächsische Landesbibliothek – Staatsund Universitätsbibliothek Dresden, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und andere Einrichtungen. Ute Schwens, Ständige Vertreterin der Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek und Leiterin der DNB Frankfurt/Main, sprach in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung am 04.12.2009 davon, dass die DDB „es mit ... heterogenen Organisationen und Datenstrukturen zu tun (hat). Das ist eine große Herausforderung, aber eine lösbare. Endlich können wir die in Deutschland verteilten Schätze für Benutzer sichtbar machen. Besonders für kleinere Institutionen ist das sehr wichtig, ihre Bestände werden dann vielleicht ganz anders wahrgenommen und genutzt“.

Urheberrecht:

TU Darmstadt vs. Verlag Eugen Ulmer Google Books Search verwaiste Werke – urheberrechtliche Abgabe für PCs - Kataloganreicherungen Das Oberlandesgericht Frankfurt hat im Rechtsstreit zwischen der Technischen Universität Darmstadt und dem Verlag Eugen Ulmer KG entschieden, dass urheberrechtlich geschützte Bücher, die von Bibliotheken digitalisiert wurden, den Nutzern an Leseterminals zugänglich gemacht werden dürfen, aber gleichzeitig sicherzustellen ist, dass ein urheberrechtswidriger Missbrauch der eingescannten Werke ausgeschlossen sein muss. Die Werke dürfen nur an reinen Leseterminals zugänglich gemacht werden, an denen technische Vorkehrungen zu treffen sind, die eine Weiterverbreitung durch Vervielfältigung (bspw. durch Herunterladen auf einen USB-Stick) oder Ausdrucken verhindert. Gegenstand des Verfahrens war die Anwendung des neuen § 52b UrhG durch die ULB Darmstadt. Kritische Stellungnahmen zum Urteil haben u.a. die TU Darmstadt, das Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Urheberrecht, der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) und Eric Steinhauer in seinem BibliotheksrechtBlog abgegeben. Der dbv hat zusätzlich Hintergrundinformationen und Links auf weitere Entwicklungen zur Verfügung gestellt. * Mitte November 2009 wurde in New York das Amended Google Books Settlement eingereicht, die überarbeitete Version des gerichtlichen Vergleichs zwischen amerikanischen Autoren, Verlegern und Google. Entscheidend ist vor allem, dass Bücher, die nicht in den USA veröffentlicht wurden, nur noch in Ausnahmefällen von der Einigung betroffen sind - entweder, wenn sie beim United States Copyright Office registriert sind oder wenn sie in Kanada, Großbritannien oder Australien veröffentlicht werden. Deutsche Bücher sind nicht mehr von dem Settlement betroffen. Ihre Autoren und Verleger behalten alle Rechte gegenüber Google, bekommen allerdings auch keine Zahlungen aus der Einigung. Wenn sie dennoch an Google Books teilnehmen wollen, müssen sie einen Vertrag mit Google 7


8 abschließen. Bücher, deren Rechteinhaber nicht bekannt sind („verwaiste Werke“), sollen in ein von Google mit 125 Millionen Dollar finanziertes Book Rights Registry aufgenommen werden. Zahlungen von Google an das Book Rights Registry, die von den betreffenden Rechteinhabern nicht in Anspruch genommen wurden, werden zunächst für fünf Jahre angespart. Innerhalb der folgenden fünf Jahre darf das Registry bis zu 25% dieser Mittel für die Suche nach den Rechteinhabern verwenden. Nach weiteren fünf Jahren soll das Geld literarischen Einrichtungen oder gemeinnützigen Stiftungen zugute kommen, die im Interesse von Autoren und/oder des allgemeinen Lesepublikums arbeiten. Erst in einem abschließenden Hearing vor dem United States District Court in New York kann der Vergleich abgesegnet werden (vgl. auch dazu Amended Google Book Settlement. In: irights.info-Blog). * Das Tribunal de Grande Instance in Paris hat Google in einer Entscheidung vom 18.12.2009 untersagt, urheberrechtsgeschützte Bücher ohne Erlaubnis einzuscannen. Auslöser war eine Klage der Verlagsgruppe La Martinière, die vom französischen Verlegerverband SNE und der Autorengruppe SGDL unterstützt wurde. Nachdem Google im Jahr 2005 angekündigt hatte, Auszüge von Werken französischer Verlage in sein Projekt Google Books aufzunehmen, zog La Martinière im Namen seiner Tochterverlage dagegen vor Gericht. Die Richter urteilten, dass Google tatsächlich Urheberrechtsverletzungen begangen und den Klägern damit Schaden zugefügt habe. Sie sprachen den Klägern Schadensersatz in Höhe von 300.000 Euro zu, weil Nutzer von Google Books Zugriff auf die Titelseiten von mehreren hundert Büchern sowie Auszüge daraus hatten. Zudem muss Google binnen 30 Tagen nach Zustellung des Urteils zumindest die urheberrechtsgeschützten Bücher des Verlags La Martinière aus dem Netz nehmen. Andernfalls drohen pro Tag 10 000 Euro Bußgeld. * Der dbv hat eine Stellungnahme zu dem Öffentlichen Konsultationspapier der Europäischen Kommission Creative Content in a European Digital Single Market (vgl. http://ec.europa.eu/avpolicy/other_actions/content_online/index_de.htm) veröffentlicht. Die Stellungnahme fordert die Trennung von wissenschaftlicher Informationsversorgung und Entertainment: „Es sind ... nicht nur die unterschiedlichen Anreize der Kreativen, die den großen Unterschied zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits und Entertainment andererseits ausmacht. Die Bedürfnisse der aktiv Forschenden sind ganz andere als die der Konsumenten im Entertainmentbereich. Beispielsweise sind einige der urheberrechtlichen Schutzfristen viel zu lang für die wissenschaftliche Praxis und ein Hemmnis für die europäische Forschung. Außerdem besteht ein hohes öffentliches Interesse daran, dass die veröffentlichten Ergebnisse von öffentlich geförderter Forschung auch allgemein zugänglich sind, um Anstoß für weitere Forschung geben zu können. Es sollte daher ernstlich erwogen werden, den Bereich Wissenschaft und Forschung ganz oder teilweise aus dem allgemeinen Urheberrecht auszukoppeln und stattdessen ein eigenes Wissenschaftsurheberrecht zu schaffen.“ Auch das Aktionsbündnis „Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“ hat der EU-Kommission eine Stellungnahme zu dem Strategiepapier übermittelt. Demnach sieht das Aktionsbündnis ebenfalls die vorgenommene Beschränkung kreativer Inhalte auf Musik, Publizieren, AVMedien und Video-Spiele nicht für angemessen und fordert die Kommission auf, bei den Regulierungsbemühungen für „Creative Content“ unbedingt auch wissenschaftliche Inhalte als Ergebnis von Kreativität mit einzubeziehen. * 8


9 Am 26.10.2009 lud die Europäische Kommission zu einer öffentlichen Anhörung zum Thema verwaiste Werke ein. Der europäische Bibliotheksverband EBLIDA hat eine Stellungnahme vorgelegt. Darin wird eine Sonderstellung für Bibliotheken eingefordert, die es ihnen im Sinne des Nutzers ermöglichen würde, verwaiste Werke auch auf die Gefahr hin zu digitalisieren, dass sich im Nachhinein ein Rechteinhaber melden könnte. Ein Bericht über die Anhörung ist im EBLIDANewsletter zu finden (http://www.eblida.org/uploads/eblida/1/1257346356.pdf - S.4). * Die Zentralstelle für private Überspielrechte (ZPÜ) und der Bundesverband Computerhersteller (BCH) haben sich über die Regelung der urheberrechtlichen Abgabepflicht für PCs in Deutschland geeinigt: Rückwirkend zum 01.01.2008 werden bis zum 31.12.2010 13,65 Euro pro PC mit eingebautem Brenner und 12,15 Euro pro PC ohne eingebauten Brenner (jeweils zuzüglich Umsatzsteuer) an die ZPÜ gezahlt. Mit der Pauschale, die auf den Preis der Geräte aufgeschlagen wird, sollen die Rechte von Autoren, Künstlern und Produzenten urheberrechtlich geschützter Werke abgegolten werden. Als Bestandteil des Gesamtpakets zahlen die Hersteller bzw. Importeure nachträglich Abgaben für PCs, die von 2002 bis 2007 verkauft wurden. * Der Gesamtvertrag zu Kataloganreicherungen mit Coverabbildungen zwischen dbv und VG Bild Kunst wurde zunächst bis Ende 2009 geschlossen. Eine Umfrage unter den dbv-Mitgliedern hatte ergeben, dass die Bibliotheken weiter Interesse daran haben. Daher wurde der Vertrag vom Dezember 2007 bis zum 31.12.2010 unter Beibehaltung aller Konditionen verlängert.

20 Jahre AG SDD –Jahresbericht für 2008 2009 hat die Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke (AG SDD) ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert. 1989 übernahmen sechs Bibliotheken in der AG SDD die Aufgaben einer Nationalbibliothek für jeweils ein bestimmtes Zeitsegment: • BSB München (BSB) 1450-1600 • HAB Wolfenbüttel (HAB) 1601-1700 • SUB Göttingen (SUB) 1701-1800 • UB Frankfurt 1801-1870 • SBB-PK Berlin (SBB) 1871-1912 • Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ab 1913. Die Bibliotheken bilden gemeinsam eine verteilte Nationalbibliothek. Jede der Partnerbibliotheken erwirbt die in Deutschland erschienene bzw. deutschsprachige Literatur in ihrem Zeitsegment, erschließt sie und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Letzteres geschieht zunehmend auch online durch Digitalisierungsprojekte. 2008 haben die BSB München 154, die HAB Wolfenbüttel 434, die SUB Göttingen 495, die UB Frankfurt 898 und die SBB-PK Berlin 1.584 bibliografische Einheiten erworben. Für die DNB liegen keine Angaben vor. Die Erwerbungen der AG SDD werden ab Erscheinungsjahr 1501 in den Partnerbibliotheken sowohl im lokalen OPAC als auch im jeweiligen VerbundOPAC nachgewiesen. Zeitschriften werden darüber hinaus in der ZDB verzeichnet. Am 01.03.2007 begann auch die DNB mit der Katalogisierung von Zeitschriften in der ZDB. Die HAB Wolfenbüttel und die UB Frankfurt bieten zusätzlich Neuerwerbungslisten an. Inkunabeln werden im BSB Inkunabelkatalog, im 9


10 Inkunabel-Census für die Bundesrepublik Deutschland und im Incunabula Short Title Catalog (ISTC) nachgewiesen. Einblattdrucke werden in der Datenbank der Einblattdrucke der frühen Neuzeit der BSB München erfasst. Drucke des 16. bzw. 17. Jahrhunderts werden im VD 16 bzw. VD 17 beschrieben. Die digitale Bereitstellung von Drucken des 16. Jahrhunderts macht bemerkenswerte Fortschritte: So konnten die im Rahmen des DFG-Projekts „Digitalisierung des vorreformatorischen Schrifttums 1501-1517“ in der BSB München durchgeführten Digitalisierungen von insgesamt etwa 3.600 Ausgaben abgeschlossen werden. Die Digitalisierung der Inkunabelausgaben konnte nach Bewilligung des DFG-Antrags ebenfalls begonnen werden. Bis zum Ende des Berichtsjahres waren bereits annähernd 1.000 digitalisiert. Diese Ausgaben werden ebenfalls im Bibliotheksverbund Bayern (BVB) nachgewiesen. Die HAB Wolfenbüttel führt in verschiedenen meist DFG-geförderten Projekten und in Eigenleistung systematisch Digitalisierungen von Drucken des 17. Jahrhunderts durch. Die Daten werden über verschiedene Portale wie das ZVDD (= Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke), das VD 17 und den GBV nachgewiesen und können über eine OAI-Schnittstelle heruntergeladen werden. Rund 500 SDDErwerbungen sind mittlerweile innerhalb der diversen Digitalisierungsprojekte der HAB digitalisiert, davon entfallen 300 Titel auf das Projekt Dünnhaupt Digital. Die SUB Göttingen beteiligte sich im Berichtsjahr aktiv an den Planungen zum VD 18. Außerdem beteiligte sich die Bibliothek an den Planungen zu einem Erschließungsund Digitalisierungsprojekt zu gelehrten Journalen des 18. Jahrhunderts, das von der Göttinger Akademie der Wissenschaften initiiert wurde. Die Musikdrucke der BSB München werden im Répertoire International des Sources Musicales (RISM) erschlossen. Karten und Atlanten der SBB Berlin werden bis 1850 in die IKAR-Datenbank eingebracht, alle weiteren im OPAC. Seit 2008 werden im Rahmen des Erwerbungsgeschäftsganges grundlegende Daten zu Einbänden im Bibliothekskatalog der SBB Berlin erfasst. Im Herbst 2008 begann das zweite große Retrokonversionsprojekt der DNB, das den Nachweis weiterer Titel im OPAC zum Ziel hat. Das Projekt hat einen Umfang von rund 1,6 Mio. Titeln und enthält insbesondere die Alphabetischen und Erwerbungs-Kataloge der Tonträger- und Musikaliensammlungen in Berlin und Leipzig, aber auch ausgewählte Kataloge des Deutschen Buch- und Schriftmuseums. Das Projekt ist bis zum Jahresende 2010 ausgelegt (nach: ZfBB 56. 2009. H.5. S.293-300).

Weitere Infos zum Thema Fernleihe, Dokumentlieferung und Internet-Recherche Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) Die Datenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) enthielt im Dezember 2009 rund 53 Mio. Bestandsnachweise und rund 14,3 Mio. Titelnachweise. Die Ausschreibung für ein Neues Integriertes Bibliothekssystem wurde im Dezember 2009 entschieden. Die Systemauswahl erfolgte in einer Kooperation der beteiligten UBs (Ulm, Tübingen, Stuttgart, Hohenheim), der badenwürttembergischen Landesbibliotheken (Stuttgart, Karlsruhe) und der Hochschulbibliotheken (Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, 10


11 Musikhochschulen, Berufsakademien) mit dem Bibliotheksservice-Zentrum BadenWürttemberg (BSZ). Sieger ist das System aDIS/BMS der Firma aStec (http://www.astec.de/), das u.a. in der Stadtbibliothek München und der Bibliothek des Deutschen Bundestags eingesetzt wird. Die Verwendung von Daten und Inhalten in digitaler Form schreitet in Forschung und Lehre, aber auch im täglichen Leben weiter voran. Das BSZ stellt deshalb die Plattform SWBdok zur Verfügung, auf der Bibliotheken freie Internetpublikationen sammeln, erschließen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen können. SWBdok kann von allen Teilnehmerbibliotheken des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes genutzt werden. Voraussetzung ist, dass die Rechte der Publizierenden gewahrt werden. Dies müssen die Bibliotheken, die Inhalte in SWBdok einstellen, klären und gewährleisten. SWBdok basiert auf der Software SWBcontent, die z.B. im BadenWürttembergischen Online-Archiv BOA oder in Saardok, dem Saarländischen Archivserver, im Einsatz ist. Die Publikationen sind in der Datenbank des SWB nachgewiesen und auch in den Katalogen der einstellenden Bibliotheken enthalten. Über eine URL erfolgt die Verbindung zur archivierten Publikation. Als Pilotpartner stellt die Hochschulbibliothek der HTWG Konstanz <Kon 4> Publikationen aus dem Internet in SWBdok ein, deren dauerhafte Verfügbarkeit sonst nicht sicher gewährleistet werden kann. Derzeit ist eine Testinstallation unter der URL http://naxos.bsz-bw.de/swbdok/ erreichbar, mit dem Produktionsbeginn wird für Februar 2010 gerechnet. Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg lässt den Zentralkatalog Baden-Württemberg digitalisieren. Im Herbst 2010 werden die circa 8,5 Mio. Katalogzettel als Imagekatalog im Web zu finden sein. An MusIS, dem landeseinheitlichen MuseumsInformationsSystem, sind die elf staatlichen Museen Baden-Württembergs (Staatsgalerie Stuttgart, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Landesmuseum Württemberg Stuttgart, Linden-Museum für Völkerkunde Stuttgart, TECHNOSEUM – Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim, Archäologisches Landesmuseum – Außenstelle Konstanz, Haus der Geschichte Baden-Württemberg Stuttgart, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart) beteiligt. Das BSZ betreut außerdem die IMDAS-Datenbank folgender Institutionen: Hochschule der Medien Stuttgart Institut für angewandte Kindermedienforschung, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Städtische Museen Freiburg, MWK Baden-Württemberg in Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) ist neuer Partner des Kooperationsverbundes nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung. In der 18. Ausgabe des nestor Newsletters wird das BSZ vorgestellt. Es „übernimmt als aggregierender Dienstleister Verantwortung für digitale Ressourcen, die von Bibliotheken, Archiven und Museen gesammelt, genutzt, präsentiert und langfristig vorgehalten werden. Grundlegender Maßstab bei der Erfüllung dieser Aufgabe ist die Einbindung in die Kooperationen der Langzeitarchivierung und die konsequente Nutzung bzw. Mitwirkung bei der Erarbeitung von Standards, die für die sichere dauerhafte Verfügbarkeit der Ressourcen notwendig sind. Kollegen des BSZ und Vertreter von Institutionen, die 11


12 das BSZ mit dieser Aufgabe betraut haben, wirken seit Langem mit in verschiedenen Arbeitsgruppen des Kompetenznetzwerks Langzeitarchivierung nestor. Als Partner im Netzwerk bringt das BSZ seine Expertise zur Deckung des jeweils speziellen Bedarfs der verschiedenen Institutionengruppen, die erworbene Kompetenz im Umgang mit unterschiedlichen Medientypen sowie seine langjährige Erfahrung in vielfältigen Standardisierungsaktivitäten ein. Besonderes Augenmerk wird das BSZ auf die gleichmäßige Einbindung von Bibliotheken, Archiven und Museen legen“. Zehn Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben vereinbart, in der Ausund Weiterbildung zur digitalen Langzeitarchivierung zusammenzuarbeiten. Auch die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart beteiligt sich daran. Ziel ist es, ein gemeinsames Curriculum zu entwickeln, das mit unterschiedlichen Schwerpunkten an Bibliotheken, Archiven und Museen eingesetzt werden kann. Neben der HdM arbeiten die Archivschule Marburg, die TU Wien, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Fachhochschulen Köln und Potsdam, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die Hochschule Darmstadt und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur im Ausbildungsverbund mit, der von der SUB Göttingen <7> koordiniert wird. Die Partner haben vereinbart, die bei fachlich einschlägigen Lehrveranstaltungen erworbenen Punkte nach dem europaweiten Wertungssystem ECTS gegenseitig anzuerkennen. Im SWB-Katalogisierungshandbuch wurde das Kapitel Indextypen und Suchschlüssel im PICA-CBS-System aktualisiert, da einige Indextypen und Suchschlüssel gestrichen oder zusammengelegt wurden. Das aktuelle Dokument steht unter http://www2.bsz-bw.de/cms/public/arbeit/katalogisierungs-hb/kathb-Indexuebers_Typ_Schl.pdf bereit. Aktuelle Nachrichten zum SWB-Verbundsystem stellt das BSZ unter der Adresse http://www2.bsz-bw.de/cms/swb/nachrichten/v-news bereit. Aktuelle Informationen zum Arbeitsbereich „Digitale Bibliothek“ stellt das BSZ unter http://www2.bsz-bw.de/cms/digibib/dl-news bereit. Aktuelle Informationen zum Arbeitsbereich „Lokalsystem“ stellt das BSZ unter http://www2.bsz-bw.de/cms/lokalsys/pub/news/ bereit.

SWB (Südwest-Region und Sachsen Südwest-Region Die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg fördert sieben neue Projekte im Archiv- und Bibliotheksbereich mit insgesamt fast 400.000 Euro. Die Mittel gehen nach Balingen, Heidelberg, Karlsruhe, Marbach und Stuttgart. Insgesamt 167.900 Euro gehen nach Karlsruhe. Die Badische Landesbibliothek <31> erhält 102.400 Euro. Damit erschließt sie einen neu erworbenen Nachlass des badischen Schriftstellers Reinhold Schneider (1903 - 1958). Für das Generallandesarchiv Karlsruhe wurden rund 65.000 Euro bewilligt, die zur Erschließung des Archivs der Freiherren von Türckheim dienen. Weitere Förderungen erhalten die UB Heidelberg <16> mit rund 110.000 Euro zur Erschließung des Nachlasses des Archäologen Ernst Wahle. Dabei geht es um dessen wissenschaftliche Arbeit, aber auch um seine Biographie als Wissenschaftler. Mit insgesamt 65.000 Euro wird das 12


13 Deutsche Literaturarchiv Marbach in die Lage versetzt, den Vorlass des Schriftstellers Peter Härtling sowie einen Teil der bedeutenden Autographensammlung Christoph Neef zu erwerben, der rund 50 Autographen von Autoren wie Mörike, Lenau, Uhland und Scheffel enthält. An das Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart gehen rund 32.000 Euro. Mit diesen Mitteln werden wichtige Filmbestände erschlossen, darunter Filmnachlässe aus Reutlingen und Villingen-Schwenningen. Der Schwäbische Albverein erhält 20.000 Euro für den Erwerb des Kurt-Wagner-Volkstanz-Archivs, das im Schwäbischen Kulturarchiv des Schwäbischen Albvereins in Balingen untergebracht und erschlossen werden soll. Das Archiv des Stuttgarter Volkstanzlehrers Kurt Wagner (1911 - 1979) umfasst wichtige Quellen zur Kulturgeschichte des Landes. Die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Konstanz und Mannheim sind in der jüngsten Rangliste des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in die Gruppe der 18 besten Universitäten gelangt. In der Liste sind die Hochschulen erfasst, die die besten Graduiertenprogramme in den Fächern Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaften und Psychologie anbieten. Die Universitäten gelangten mit folgenden Fächern in die Spitzengruppe: Freiburg mit Psychologie und Volkswirtschaftslehre, Konstanz mit Psychologie und Politik, Heidelberg mit Psychologie und Mannheim mit Volkswirtschaftslehre. Die Website des Landesarchivs Baden-Württemberg hat nach knapp fünf Jahren ein neues Design erhalten. Es entspricht dem Corporate Design des Landesarchivs, das bereits in den Printmedien wie Flyern und Plakaten umgesetzt worden ist. Darüber hinaus wurden neue Inhalte hinzugefügt, bestehende Inhalte überarbeitet und die Bedienung und Navigation verbessert. Das Deutsche Volksliedarchiv – Institut für internationale Popularliedforschung (DVA) in Freiburg ist eine Forschungs- und Dokumentationseinrichtung, die sich mit der populären Musikkultur und dem populären Lied beschäftigt. Aufgabe des 1914 gegründeten Archivs war zunächst die gezielte Dokumentation von Volksliedern. Dazu wurden in allen deutschsprachigen Regionen Sammlungsaktionen durchgeführt und auf diesem Weg etwa 250.000 Liedbelege zusammengetragen. Gleichzeitig konnten schriftliche Liedquellen beschafft werden, Abschriften und Originale von älteren Drucken, Flugschriften und Manuskripten. 1953, nach dem Tod des Gründers John Meier, wurde das Deutsche Volksliedarchiv vom Land Baden-Württemberg als freies und selbstständiges Forschungsinstitut weitergeführt. Die historisch gewachsenen Sammlungen des Archivs umfassen folgende Bereiche: viele Tausend gedruckte Liederbücher (mit einer hohen Überlieferungsdichte ab 1850), über 600 handschriftliche Liedquellen und eine der größten Sammlungen von Liedflugschriften in Europa mit mehr als 15.000 Exemplaren im Original oder als Reproduktion sowie die Lieddokumentation, mit deren Hilfe Nachweise zu 20.000 Liedern gefunden werden können. Bedeutend sind auch die zahlreichen Nachlässe und Privatsammlungen, die im Deutschen Volksliedarchiv aufbewahrt werden. Dazu gehören etwa die HandwerkerliederSammlung des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Rudolf Wissel oder die Sammlung Herbert Kleye zum Arbeiterlied, die Kinderliedsammlung der ehemaligen Pädagogischen Hochschule in Lörrach, die vor allem internationale Gebrauchsliederbücher mit pädagogischer Zielsetzung umfasst. Auch Bestände aus dem Besitz des Liedermachers Wolf Biermann sind in Freiburg zu finden. Ergänzt werden diese Bestände durch eine umfangreiche Fachbibliothek mit vielen 13


14 Spezialzeitschriften zur Ethnologie und Musikforschung. Alle Neuzugänge der Bibliothek werden in den Katalog des SWB eingearbeitet und sind somit überregional nachgewiesen. Ein großer Teil der Altbestände – insbesondere die Gebrauchsliederbücher – sind ebenfalls bereits im Online-Katalog nachgewiesen, die übrigen werden nach und nach erfasst. Zusätzlich erschließt ein umfangreicher Dokumentationskatalog nicht nur die Bestände des Volksliedarchivs, sondern enthält auch Titelnachweise von Werken, die in anderen Bibliotheken nachgewiesen sind oder aus der Literatur ermittelt wurden. Er verzeichnet Monografien und Aufsätze aus Zeitschriften und Sammel- oder Themenbänden sowie Rezensionen. Inzwischen ist dieser Katalog – mit Personen- und Sachteil – zu einer umfangreichen Bibliografie zur internationalen Popularliedforschung herangewachsen. Auf editorischem Gebiet gewährt das im Internet veröffentlichte Historisch-Kritische Liederlexikon einen Einblick in die Vielfalt traditioneller und populärer Lieder. Ebenfalls im Internet sind die Forschungsprojekte zu finden, an denen das Volksliedarchiv beteiligt ist (das DFG-Projekt Traditionelle Lieder im 20. Jahrhundert, Kolonistische Lieder der Russlanddeutschen, DANOK – Datenbank- und Archivierungsnetzwerk oberrheinischer Kulturträger und das bereits abgeschlossene DFG-Projekt Lyrik und Lied, das sich mit der digitalen Edition und wissenschaftlichen Kommentierung von Gedichten und Liedern befasste). Mittelfristig werden weitere Teilbestände des Archivs online zugänglich sein (nach Fischer, Michael. „Das Deutsche Volksliedarchiv in Freiburg: Forschungsinstitut und Dokumentationseinrichtung“. Archivnachrichten. Landesarchiv Baden-Württemberg 39 / 2009. S.25). Ein zunehmender Teil der Liedbelege und der bereits beinahe historischen, digitalisierten Aufnahmen wird über den SWB erschlossen und - soweit rechtlich möglich - auch über die Server des BSZ zugänglich gemacht. Eine Vereinbarung zwischen dem DVA und dem BSZ regelt die Langzeitarchivierung dieser Ressourcen am BSZ. Die Seiten der Fachinformation Mathematik der UB Heidelberg <16> bieten nicht nur eine Zusammenstellung bibliographischer Recherchemöglichkeiten und kommentierter Linklisten, sondern informieren auch über Mathematiker, die mindestens drei Wochen in Heidelberg gelebt haben, und die Pflege der Mathematikgeschichte an der Universität (Homo Heidelbergensis mathematicus bzw. Heidelberger Texte zur Mathematikgeschichte). Gabriele Dörflinger hat in Theke aktuell 2-3 / 2009 unter dem Titel „Fachinformation Mathematik: Von der Linkliste zur Internetpublikation“ einen Beitrag dazu verfasst. Die UB Heidelberg hat eine Seite Berühmter Heidelberger Studentinnen und Studenten eingerichtet. Bekannte Persönlichkeiten wie Hilde Domin, Joseph von Eichendorff, Helmut Kohl, Golo Mann, Joseph Viktor von Scheffel, Robert Schumann und Anna Seghers sind dort mit ihren eigenen Werken und der Sekundärliteratur zu finden. Die UB Heidelberg hat die Liste der Nachlässe in der Universitätsbibliothek Heidelberg grundlegend überarbeitet. Die Bibliothek des Südasien-Instituts <16/77> der Universität Heidelberg hat die 15. Ausgabe von Masala - Newsletter der Virtuellen Fachbibliothek Südasien, Savifa (http://www.savifa.de/) veröffentlicht. Der Newsletter enthält wieder interessante Beiträge aus dem breiten Spektrum der Südasienwissenschaften und

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15 informiert über fachrelevante Veranstaltungen sowie Sondersammelgebiet "Südasien" und Savifa.

Neuigkeiten aus dem

Die KIT-Bibliothek ist durch die Fusion der UB Karlsruhe <90> und der Hauptabteilung Bibliothek und Medien des Forschungszentrums Karlsruhe <Ka 85> entstanden. Sie ist die zentrale Bibliothek des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Sie sichert die Informationsversorgung des KIT zusammen mit den Teilbibliotheken der Standorte Campus Süd, Campus Nord und Campus Moltkestraße. Derzeit versorgt sie 25.000 Studierende und rund 8.000 Wissenschaftler mit über zwei Millionen Büchern und Non-Book-Materialien sowie rund 28.000 Zeitschriften in gedruckter und elektronischer Form. Die Bibliothekskunden beider Einrichtungen werden die Änderungen erst allmählich bemerken. Zum 01.10.2009 ist als erster Schritt eine neue gemeinsame EinstiegsWebsite an den Start gegangen (http://www.bibliothek.kit.edu/). Die Website wird in den nächsten Monaten sukzessive zu einer neuen, einheitlichen Web-Präsenz ausgebaut, wenn die weiteren Schritte der Zusammenlegung der Organisationseinheiten vollzogen sind. Bislang kooperieren beide Einrichtungen bereits im Bereich der Lizenzen von Fachdatenbanken und elektronischen Zeitschriftenabonnements. Seit November 2009 sind wissenschaftliche Publikationen aus den Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft über eine von der Zentralbibliothek Nord des Karlsruher Instituts für Technologie (ehem. Forschungszentrum Karlsruhe) entwickelte virtuelle Datenbank im Internet verfügbar. Die neue zentrale Online-Datenbank weist Veröffentlichungen aus Zeitschriften, Konferenzbeiträge, Dissertationen und Forschungsberichte nach. Unter http://www.helmholtz.de/publikationsdatenbank können wissenschaftliche Publikationen nach "Titel", "Autor", "Zentrum" und "Zeitraum" gesucht und bibliographisch nachgewiesen werden. Die Vielzahl an wissenschaftlichen Dokumenten wird innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft in den einzelnen Zentren in separaten Datenbanken gepflegt und nachgewiesen. Aktuell können mindestens 100.000 Datensätze aus elf Helmholtz-Forschungszentren recherchiert werden. Das sind das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Forschungszentrum Jülich, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, HelmholtzZentrum für Infektionsforschung, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Karlsruher Institut für Technologie (Publikationsdatenbank des Forschungszentrums Karlsruhe), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und als assoziiertes Mitglied das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Zu einem großen Teil stehen die Dokumente auch als Volltexte zur Verfügung. Die Publikationsdatenbanken der anderen fünf Helmholtz-Zentren werden in Kürze ebenfalls in die zentrale Plattform aufgenommen. Schrittweise ist zudem eine weitere Verfeinerung der Suchkriterien geplant. Die Bibliothek der Universität Konstanz <352> hat als gemeinsames Projekt mit Studierenden der Medienwissenschaft und des studentischen Medienprojekts Campus TV der Universität einen Film produziert, der sich an Studieninteressierte und –anfänger richtet. Der Film mit dem Titel "Lesen Sie doch, wann Sie wollen!" präsentiert aus studentischer Sicht die zentralen Services der Bibliothek. Für die ausländischen Studierenden gibt es eine Version mit englischen Untertiteln. Beide 15


16 Versionen sind bei Youtube oder unter http://www.ub.uni-konstanz.de/bibliothek/wirueber-uns.html zu finden. Die Stadtbibliothek Ludwigsburg <279> hat kürzlich die neue Sportbibliothek eingeweiht, die den Sportinteressierten mit über 1.550 Medien Lektüre und Anregungen für das eigene Training bietet. Nicht nur Bücher sind in der Sportbibliothek vorhanden, DVDs und Zeitschriften runden das Angebot ab. Neben den klassischen Vereinssportarten wie Fußball oder Handball sind auch Publikationen über das Segeln, Hip-Hop-Tanz oder Slackline (einer Trendsportart, bei der man auf einem Band balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist) vertreten. Das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in Marbach hat die Archive der Verlage Suhrkamp und Insel erworben. In einem Vorvertrag, der Ende Oktober 2009 von beiden Seiten unterzeichnet worden ist, wurde vereinbart, dass die Archive der Verlage bis Ende 2009 in die Obhut Marbachs gegeben werden. Zu den wichtigsten Punkten der von der Verlagsleitung und dem DLA getroffenen Vereinbarungen gehört die Aufstellung und Erschließung der Archivalien in Marbach. Um dem Umfang und dem Forschungswert der Archive von Suhrkamp und Insel Rechnung zu tragen, werden diese in Marbach – genauso wie gegenwärtig das Cotta-Archiv – als eigene Abteilung unter dem Namen Siegfried Unseld Archiv geführt. Die Sammlungen des Verlagsarchivs Suhrkamp umfassen Manuskripte und Korrespondenzen u. a. von Theodor W. Adorno, Ingeborg Bachmann, Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Rainald Goetz, Durs Grünbein, Jürgen Habermas, Peter Handke, Christoph Hein, Wolfgang Hildesheimer, Niklas Luhmann, Arno Schmidt, Martin Walser und Peter Weiss. Zu den Sammlungen des Verlagsarchivs Insel gehören Briefe an Anton und Katharina Kippenberg sowie die Autorenkorrespondenzen, u.a. von Johannes R. Becher, Max Brod, Hans Carossa, Paul Celan, Hermann Hesse, Paul Heyse, Ricarda Huch, Marie Luise Kaschnitz, Harry Graf Kessler, Reinhold Schneider und Dolf Sternberger. Manche dieser Briefwechsel werden das Interesse der germanistischen Forschung auf sich ziehen, so die Korrespondenzen mit Stefan Zweig (846 Briefe, 242 Karten, 36 Telegramme), Hugo von Hofmannsthal (229 Briefe, 125 Karten, 102 Telegramme) und Rainer Maria Rilke (240 Briefe, 30 Telegramme, zahlreiche Fotos). Zu den literarischen Beständen, die mit den Archiven von Suhrkamp und Insel vom Deutschen Literaturarchiv Marbach übernommen werden, gehört auch das Autorenarchiv Uwe Johnson. Die Präsentationen der Teilnehmer und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, die an der Weiterbildung der wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs vom 26. bis zum 30.10.2009 im Mathematischen Forschungsinstitut in Oberwolfach mitgewirkt haben, sind bis circa Februar 2010 vom Server der Bibliothek der Universität Konstanz <352> abrufbar (http://www.ub.unikonstanz.de/bibliothek/owo2009.html). Das Thema der diesjährigen Weiterbildung lautete „eRessourcen – Chancen, Probleme, Lösungen“ (vgl. dazu auch Wiebke Dannehl. „Oberwolfach 2009: eRessourcen – Chancen, Probleme, Lösungen“. Südwest-Info. Mitteilungsblatt des VDB-Regionalverbandes Südwest Nr.22. 2009). Im Staatsarchiv Sigmaringen befinden sich mehr als 172 Regalmeter Entnazifizierungsakten, die in einem Projekt mit Hilfe von Zeitangestellten elektronisch erfasst wurden. Von den bisher knapp 60.000 bearbeiteten 16


17 Personalakten (Stand Juli 2009) sind derzeit 22.907 im Internet recherchierbar. Die übrigen Namen können aus datenschutzrechtlichen Gründen noch nicht in das Internet eingestellt werden. Die freigegebenen Informationen sind auf der Web-Seite des Staatsarchivs Sigmaringen (http://www.landesarchiv.de/stas - Bestände & Bestellung - Liste der Online-Findbücher – Wü Südwürttembergische Bestände – Wü 13 T 2 Staatskommissariat für die politische Säuberung) zu finden. Auf der Website des Verbands Deutscher Antiquare findet sich der Katalog der 49. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 29. bis 31.01.2010 im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart als PDF und in einer Online-Version. Der gedruckte Messekatalog kann gegen eine Schutzgebühr bestellt werden (Geschäftsstelle des Verbands Deutscher Antiquare, Norbert Munsch, Seeblick 1, 56459 Elbingen, Tel. 06435/909147, Fax 06435/909148, buch@antiquare.de). Die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart veranstaltete am 21.10.2009 zum dritten Mal das Masterforum unter Beteiligung von circa 80 Gästen. Insgesamt neun Studierende berichteten über ihre Projektergebnisse und Masterarbeiten; 12 Erstsemester stellten sich mit ihren fachlichen Schwerpunkten als potentielle Projektpartner bei einer Posterpräsentation vor; sechs Vertreter aus der Praxis präsentierten ihre Projektvorhaben auf der Suche nach studentischen Projektpartnern. Die Projektvorhaben aus der Praxis und die Projektergebnisse sowie Masterthesen der Studierenden können auf der Masterforum-Seite der HdM nachgelesen werden. Monika Ziller, Leiterin der StB Heilbronn und Sprecherin des Beirats der Deutschen Internetbibliothek, stellte als mögliches Projektvorhaben ein Marketingkonzept für die vom Bibliotheksservice Baden-Württemberg betriebene Deutsche Internetbibliothek (DIB) vor. Eine Studierende der HdM zeigte sich daran interessiert und traf sich am 04.12.2009 in der Außenstelle des BSZ in Stuttgart mit den DIB-Verantwortlichen zu einem ersten Vorgespräch. Zehn Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben vereinbart, im Bereich der Aus- und Weiterbildung in der digitalen Langzeitarchivierung zusammenzuarbeiten. Dazu wurde das Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung „nestor" ins Leben gerufen. Auch die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart beteiligt sich daran. Ziel des Netzwerkes ist es, ein gemeinsames Curriculum zu entwickeln, das mit unterschiedlichen Schwerpunkten an Bibliotheken, Archiven und Museen eingesetzt werden kann. Neben der HdM arbeiten die Archivschule Marburg, die TU Wien, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Fachhochschulen Köln und Potsdam, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die Hochschule Darmstadt und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur im Kooperationsverbund mit, der von der SUB Göttingen <7> koordiniert wird. Die Verbundpartner haben vereinbart, die bei fachlich einschlägigen Lehrveranstaltungen erworbenen Punkte nach dem europaweiten Wertungssystem ECTS gegenseitig anzuerkennen. Die UB Stuttgart <93> hat mit ihren Partnern Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin und Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) der UB Regensburg <355> im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts „Open Access Policies“ eine Datenbank ins Netz gestellt, die über die Open Access Policies der deutschen Verlage informiert bzw. darüber aufklärt, was deutsche Verlage vor dem Hintergrund ihrer Open Access-Geschäftsmodelle ihren Autoren gestatten (http://www.dini.de/wiss-publizieren/sherparomeo/). Das 17


18 Projekt wird durch die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V. (DINI) unterstützt. Auf Grundlage der britischen SHERPA/RoMEO-Datenbank war es bereits bisher möglich, sich über die Standardbedingungen der Verlage bei Open Access-Publikationen zu informieren. Es konnten sowohl Infos über Zeitschriften als auch über Verlage recherchiert werden. Durch die Zusammenarbeit mit der EZB wurde nun die Datenbasis für die Zeitschrifteninformationen erheblich erweitert und die Suche über Abkürzungen möglich. Neu hinzugekommen sind zudem Links (PDFs) zu Informationen über Copyright-Bedingungen und zu Paid-AccessOptionen, sofern diese von den Verlagen bereitgestellt werden. Neben der schon bisher möglichen Vorauswahl der Verlage nach den RoMEO-Farben, wurde das Angebot um einen alphabetischen Index aller aufgelisteten Verlage erweitert. Die Zusammenarbeit mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek führte darüber hinaus dazu, dass auch die EZB über die Open-Access-Bedingungen der Verlage informiert. Die Württembergische Landesbibliothek (WLB) <24> in Stuttgart informiert darüber, welche Titel andere Leser zu einem bestimmten Thema interessiert haben. Sie bietet in ihrem Online-Katalog entsprechende Empfehlungen direkt nach der Titelbeschreibung. Mit Hilfe des an der Universitätsbibliothek Karlsruhe entwickelten Recommendersystems BibTip, das schon in zahlreichen anderen Bibliotheken im Einsatz ist, werden anhand statistischer Analysen von Recherchen Links auf inhaltlich verwandte Titel erzeugt. Die Landesbibliographie von Baden-Württemberg, für deren Inhalt gleichermaßen die Württembergische Landesbibliothek <24> in Stuttgart und die Badische Landesbibliothek <31> in Karlsruhe verantwortlich sind und deren Bereitstellung und Pflege dem Statistischen Landesamt übertragen ist, erleichtert ihren Benutzern den Umgang mit der relativ großen Datenmenge (Stand 09.12.2009: circa 264.000 Einträge), indem Funktionen zur Sucheinschränkung bereitgestellt wurden. Die Suchanfrage kann jetzt durch die Erscheinungsform eingeschränkt werden. Über dieses Suchfeld kann die Recherche nach Monographien, Aufsätzen und Zeitschriften angestoßen werden. Ähnlich der bereits realisierten Sucheinschränkung Erscheinungsjahr steht nun ein weiteres Feld zur Einschränkung über den Erfassungsmonat zur Verfügung. Diese Funktion der Neuerfassungsliste bietet Benutzern, die regelmäßig Literatur zu einem bestimmten Thema recherchieren, die Möglichkeit, die Suche zum Beispiel auf den letzten Monat zu begrenzen. Die UB Tübingen <21> hat im November 2009 einen Newsletter, die Uni-BiblNews, eingerichtet, der in unregelmäßigen Abständen über verschiedene bibliotheksbezogene Themen informiert. Für den Newsletter ist eine Anmeldung notwendig, die unter http://www.ub.uni-tuebingen.de/homeuniversitaetsbibliothek/newsfullview-home/article/newsletter-der-ub/457.html erfolgen kann. Die Stadtbücherei Tübingen <938> und die UB Tübingen <21> haben ein (gedrucktes) Adressverzeichnis Tübinger Bibliotheken veröffentlicht. Aufgenommen wurden Bibliotheken, die grundsätzlich für alle Nutzer zugänglich sind. Die Broschüre liegt in der UB, der Stadtbücherei und größeren (Fach)Bibliotheken aus. Sie kann aber auch unter sekretariat@ub.uni-tuebingen.de angefordert werden.

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19 INKA, der von der UB Tübingen <21> betreute Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken (http://www.inka.uni-tuebingen.de/), zählt derzeit (Stand: 23.12.2009) 15.591 bibliographische Titel und 63.352 nachgewiesene Exemplare. Zuletzt wurden Links auf die G(esamtkatalog der)W(iegendrucke)-Titelaufnahmen ergänzt, sofern eine GW-Nummer vorhanden ist. Im Dezember 2009 ist der Heidelberger Inkunabelkatalog im Verlag Harrassowitz erschienen. Die Heidelberger Katalognummern sind somit zitierbar.

Sachsen Seit Ende 2008 befindet sich der DBoD-Dienst (http://www.dbod.de/) im Produktiveinsatz. DBoD ermöglicht den Benutzern der sächsischen Hochschulbibliotheken den Zugriff auf CD- und DVD-Datenbanken im Internet. Für die Nutzung ist entweder eine persönliche Benutzerkennung oder ein für DBoD freigeschalteter Rechner erforderlich, wobei die Zugangsregelung den einzelnen Einrichtungen selbst überlassen bleibt. Mit derzeit 573 Datenbanken (Stand: Anfang Januar 2010) verfügt der Dienst über ein Angebot, das noch weiter ausgebaut wird. Derzeit werden im täglichen Durchschnitt mehr als 1.100 Datenbanksitzungen gestartet (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.270). Seit Anfang Dezember 2009 präsentieren sich die Web-Seiten der Stadtbibliothek Chemnitz <59> in einem neuen Layout. Deutlicher hervorgehoben ist zum Beispiel das Suchfeld für die Recherche im Web-Katalog und im Internetportal Elektra. Den Infos zu Neuerwerbungen der Bibliothek wird ebenfalls mehr Platz eingeräumt. Aktuelle Meldungen zum Bibliotheksservice und zu Veranstaltungen werden künftig in einem Blog veröffentlicht. Auf einer eigenständigen Kinderseite (http://www.stadteulen.de/) wird den Kindern spielerisch die Bibliothek erklärt (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.268). Die gemeinsame Projektseite der SLUB Dresden <14> und der SUB Göttingen <7> zur Open-Source-Software Goobi, in deren Zentrum zwei Aufgaben stehen, die Unterstützung von qualitativ hochwertiger (Massen-)Digitalisierung und die an den Bedürfnissen der Wissenschaftler ausgerichtete Präsentation der Objekte, hat Zuwachs bekommen. Goobi Blog (http://www.goobi.org/blog/) will in aktuelle Planungen blicken lassen, auf Neuigkeiten hinweisen und – last but not least – ist an Stellungnahmen der Nutzer interessiert. Inzwischen haben sich weitere Bibliotheken dem Goobi-Netzwerk angeschlossen, unter anderem die Staatsbibliothek zu Berlin und die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart. Als Ergebnis der Entwicklungspartnerschaft ist auch der sogenannte DFG-Viewer zu betrachten, ein Browser-Webdienst zur einheitlichen Anzeige von Digitalisaten aus den einzelnen Bibliotheken. Die SLUB Dresden bietet neben dem SLUBlog auch ein SLUBcast an, das in kurzen Videosequenzen Dienstleistungsangebote sowie deren Nutzung veranschaulicht bzw. Hilfestellung dazu gibt. Die elektronischen Tutorials werden über den YouTube-Kanal der SLUB bereitgestellt und an den entsprechenden Stellen im Webangebot per Link erwähnt (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.264-265).

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20 Die SLUB Dresden hat das Neue Archiv für sächsische Geschichte, eine der wichtigsten Zeitschriften zur sächsischen Landesgeschichte, im Volltext ins Internet gestellt. Die Zeitschrift erschien ab 1880, 1942 wurde der letzte Band veröffentlicht. In der DDR nicht weitergeführt, wurde sie mit dem Band 64 für das Jahr 1993 wieder eröffnet. Seitdem erscheint sie regelmäßig einmal im Jahr. Die SLUB hat gleichzeitig deren Vorgängerin, das Archiv für sächsische Geschichte, ins Netz gestellt. Die Zeitschrift erschien von 1862/63 bis 1873/74, von 1874 bis 1880 wurde eine neue Folge veröffentlicht. Digitalisiert wurden ebenso die Register und die Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum des Königlich sächsischen Altertumsvereins, in dessen Auftrag die Zeitschrift erschien (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.233). Die Deutsche Fotothek der SLUB Dresden <14> hat die einmillionste Aufnahme in ihre Bilddatenbank eingebracht. Die Bedeutung der Deutschen Fotothek zeigt u.a. die Kooperationsvereinbarung mit Wikimedia und die Tatsache, dass die Fotothek der SLUB in der Europeana, der Europäischen Digitalen Bibliothek, den größten deutschen Anteil hat. Die Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden hat im November 2009 die weltweit größte Datenbank zu sowjetischen Kriegsgefangenen frei geschaltet. Sie umfasst 700.000 Datensätze von Gefangenen, die zumeist in deutscher Kriegsgefangenschaft umgekommen sind. Außerdem werden mehr als 10.000 Namen und Geburtsdaten von deutschen Bürgern veröffentlicht, die von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt worden waren und von russischer Seite mittlerweile fast vollständig rehabilitiert wurden. In einem DFG-Projekt erarbeiten das Bach-Archiv in Leipzig, die SLUB Dresden und die Staatsbibliothek zu Berlin gemeinsam mit dem Universitätsrechenzentrum Leipzig eine digitale Bibliothek der Autographen und Originalstimmen sowie Abschriften fremder Werke Johann Sebastian Bachs. Zugrunde liegt eine überarbeitete Version des Göttinger Bach-Katalogs. Bis zum Frühjahr 2011 sollen zuerst circa 700 Handschriften online verfügbar gemacht werden. Gut 100 stehen bereits in einer halboffiziellen Vorabversion im Netz (zu erreichen über http://www.bachdigital.de über den dort angebrachten „Preview“Button). Die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig legt seit Sommer 2009 eine neue Reihe vor. Die „Schriften“ befassen sich mit musikwissenschaftlichen, musikpädagogischen und theaterwissenschaftlichen Themen. Die Veröffentlichungen erscheinen sowohl gedruckt im Olms-Verlag Hildesheim als auch elektronisch auf dem sächsischen Dokumentenserver Qucosa (http://www.quocosa.de). Es handelt sich um die erste Reihe im Programm des Olms-Verlags, für die eine parallele Open-Access-Veröffentlichung ermöglicht wird (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.270). Das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig hat ein Kartenwerk ins Internet gestellt, das mit wenigen Mausklicks einen räumlich differenzierten Eindruck von der gesellschaftlichen Situation der Bundesrepublik Deutschland und ihren physischen, sozialen und ökonomischen Hintergründen liefert. Deutschland in Karten basiert auf dem Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland, der sich in 12 Buchbänden und CDs mit den naturräumlichen Rahmenbedingungen und der 20


21 räumlichen Organisation der Gesellschaft in Deutschland beschäftigt. Insbesondere werden die Themen Bevölkerung und Soziales, gesellschaftliches Leben, Kultur, Geschichte, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Arbeit, Siedlung, Wohnungswesen, Verkehr, Raumordnung und Umweltfragen, Landesnatur und natürliche Umwelt behandelt. Die UB Leipzig <15> hat über Neuerungen in der Virtuellen Fachbibliothek medien buehne film informiert: - Für das Datenbank-Infosystem (DBIS) der UB Regensburg besteht seit diesem Jahr die Möglichkeit einer optimierten Einbindung in Fachportale mittels einer Schnittstelle. Im November 2009 konnte diese neue Form der Einbindung in der ViFa medien buehne film realisiert werden; - Mit der Bibliothek der Friedrich Ebert Stiftung (FES) <Bo 133> in Bonn konnte im Laufe der ersten Förderphase der ViFa medien buehne film ein wichtiger Kooperationspartner gewonnen werden. Ein wesentliches Ziel war die Einbindung des Bibliothekskatalogs dieser Einrichtung. Seit Dezember 2009 ist der Katalog in das interdisziplinäre Gesamtportal sowie in das Fachportal Kommunikation & Medien integriert. Der Katalog der Bibliothek der FES ist sowohl über die Metasuche als auch über das Modul Bibliothekskataloge verfügbar. Seit 2006 erarbeitet der Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig mit Förderung durch das Rektorat eine Datenbank der Professoren, die im 19. und 20. Jahrhundert an der Universität Leipzig tätig waren. Anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Universität Leipzig im Jahre 2009 wurde die Datenbank ins Internet gestellt. Bisher wurden in der Datenbank alle Leipziger Professoren des Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches erfasst. In der laufenden Projektphase werden nacheinander die restlichen Lehrenden des 19. Jahrhunderts sowie aus der Zeit nach 1945 folgen. Beide Abschnitte werden fortlaufend ergänzt.

BVB (Bayern) Teile des Archivs des insolventen Versandhauses Quelle sind vom Museum für Industriekultur in Nürnberg übernommen worden. Neben einer kompletten Sammlung von Quelle-Katalogen sind Fotos, Werbefilme, Kunden-Rundschreiben und Bilder von Betriebsfeiern mit den Firmeninhabern Gustav und Grete Schickedanz in das Nürnberger Museum gelangt. Einige Exponate sollen bereits 2010 im Rahmen der Ausstellung „175 Jahre deutsche Eisenbahn“ gezeigt werden. Denn sowohl das Quelle-Stammhaus in Fürth als auch das Quelle-Versandzentrum lagen an der früheren Trasse der ersten deutschen Eisenbahn. Am 14.10.2009 fand an der UB Regensburg das von der Kommission für Benutzung (KB) veranstaltete Anwendertreffen der Fernleihbibliothekare im Bibliotheksverbund Bayern (BVB) statt, an dem über 80 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen. Auf der Webseite der KB zum Anwendertreffen können neben den dort gehaltenen Vorträgen auch das Ergebnisprotokoll des Treffens, das von der Leihverkehrszentrale erstellt wurde, heruntergeladen werden. Vorträge wurden u.a. zu den Themen Benutzerfernleihe, Medea und Zentraler Fernleihserver (Roland Jäkle, BSB München), Urheberrechtsnovelle und Fernleihe / Dokumentlieferung (Berthold Gillitzer, BSB München), DHL im Buchtransport. Vertrags- und Versicherungsfragen (B. Gillitzer) und Einsatz von Easylog: Rationalisierung 21


22 und Verzahnung der Arbeitsvorgänge in Fernleihe und Poststelle (Werner Schmidt, UB Würzburg) gehalten. Die Bayerische Landesbibliothek Online (BLO) hat den Schwerpunkt Zeitungen ergänzt: • Bayerische Zeitungen 1848-1850 - Nach Aufhebung der Pressezensur entstand 1848 eine große Zahl von Zeitungen. Sie bildeten ein breites politisches Spektrum von der radikal demokratischen Revolutionszeitung bis zum ultramontan konservativen Blatt ab. Die BLO präsentiert 15 ausgewählte Revolutionszeitungen aus Augsburg, Bamberg, München, Nürnberg und Würzburg. • Sudetendeutsche Zeitung Die Sudetendeutsche Zeitung erschien erstmals im April 1951 in Bayreuth. Erscheinungsort ist seit 1952 München. Die in der BLO nun bereitgestellten frühen Jahrgänge der Zeitung (1951-1955) beschäftigen sich besonders mit der Frage der Flüchtlingsintegration in Bayern und der Bundesrepublik Deutschland. • Coburger Regierungsblatt Das Coburger Regierungsblatt erschien zwischen 1807 und 1920 als Amtsblatt des Herzogtums bzw. Freistaats Coburg und wurde 1921 in das Amtsblatt des Bezirksamt Coburg überführt. Die Einbandsammlung der BSB München <12>, ein Teilbestand der Abteilung für Handschriften und Alte Drucke, umfasst rund 3.500 Werke der historischen Einbandkunst des 16. bis 19. Jahrhunderts. Die Stärke der Sammlung liegt bei den Meistereinbänden der Renaissance (Corvinus-, Grolier-, Mahieu-, Fuggermeister) sowie bei italienischen, französischen und deutschen Einbänden des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Sammlung wurde unter dem Buchhistoriker und Einbandkundler Ferdinand Geldner, dem verstorbenen Leiter der Inkunabelsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek, seit den 1950er Jahren aufgebaut und in diversen konventionellen Karteien erschlossen. Die dort gesammelten Informationen über blindgeprägte Einbände des 15. und 16. Jahrhunderts wurden in den vergangenen sechs Jahren in die Einbanddatenbank eingearbeitet, an der außer der BSB München die WLB Stuttgart, die HAB Wolfenbüttel, die Staatsbibliothek zu Berlin, die ULB Darmstadt und die UB Rostock beteiligt sind. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde im Jahre 2009 auch die Sachkartei zur Einbandsammlung digitalisiert. In ihr sind neben Buchbindern und Vorbesitzern von Einbänden auch Stilrichtungen und technische Besonderheiten verzeichnet. Die alphabetische Kartei ist nun in einer Blätter-Version im Internet zugänglich. Um ein Blättern auch innerhalb der Buchstaben des Alphabets zu ermöglichen, wurden Strukturdaten erfasst. Nach dem die BSB München 2009 mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch verschiedene Stiftungen und den Bund die illuminierte Handschrift „Das geheime Ehrenbuch der Fugger", die zwischen 1545 und 1548 von Jörg Breu dem Jüngeren und seiner Werkstatt gestaltet wurde, und den 1618 vollendeten kolorierten Druck "Fuggerorum et Fuggerarum imagines" angekauft hat, sind beide Werke digitalisiert worden. Neben klassischen Blätterversionen steht erstmals auch eine vollständige 3D-Ansicht zur Auswahl. Die Blätterversionen sind durch Inhaltsverzeichnisse erschlossen. Die Online-Versionen der Familienbücher stehen unter http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/fugger zur Verfügung. 22


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Im August 2009 wurde in der Internationalen Jugendbibliothek (IJB) <M 336> in Schloss Blutenburg in München die Retrokonversion des sogenannten Genfer Katalogs abgeschlossen, der seitdem im Web-Opac der IJB sowie im Bibliotheksverbund Bayern gefunden werden kann. Die Genfer Sammlung wurde von 1928 bis 1969 vom Bureau d’Éducation in Genf aufgebaut. Das Bureau d’Éducation beauftragte Kommissionen, zunächst in den Mitgliedsländern des Völkerbundes, dann auch in weiteren Ländern, die besten Kinder- und Jugendbücher des jeweiligen Landes zuzusenden. Im Münchner Stadtmuseum befinden sich rund 30.000 Porträts, darunter Zeichnungen, Druckgrafik, Gemälde und Fotografien, Porträtbüsten und Skulpturen, deren Entstehungszeit vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Durch eine Kooperation zwischen dem Münchner Stadtmuseum und der Bayerischen Staatsbibliothek <12> konnten rund 1.800 dieser Porträts digitalisiert und in Form der Online-Datenbank Porträtsammlung des Münchner Stadtmuseums zugänglich gemacht werden. Die Auswahl wird laufend erweitert. Porträtierte (und Porträtisten) können über einfache Suchfunktionen recherchiert werden. Vorrangig handelt es sich um prominente Münchnerinnen und Münchner aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, Kirche und Politik sowie Vertreter bestimmter Berufsgruppen und gesellschaftlicher Kreise. Ergänzt wird dieser Kreis durch Persönlichkeiten aus der bayerischen und deutschen Geschichte sowie durch internationale Prominenz aus Film, Theater, Musik und den bildenden Künsten. Am 24.11.2009 fand in der UB Regensburg <355> die konstituierende Sitzung des Regensburger Bibliotheksverbundes (RBV), eines Zusammenschlusses von Einrichtungen des Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens in unterschiedlicher Trägerschaft aus Stadt und Region, statt. In der Versammlung unterzeichneten Vertreter von 14 Bibliotheken und Archiven (u. a. die UB, die Bischöfliche Zentralbibliothek, Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik, das Osteuropa-Institut, die Staatliche Bibliothek Regensburg und die Stadtbücherei), die Kooperationsvereinbarung. Weitere Einrichtungen haben ihren Beitritt zum Verbund zugesagt. Ein Ziel der Kooperation ist, das Medien- und Dienstleistungsangebot von Bibliotheken und Archiven in Regensburg und Umgebung deutlich zu machen und für alle Interessierten einen einfachen Zugang zu Informationen und Wissen zu schaffen. Ganz in diesem Sinne hat der Regensburger Bibliotheksverbund in seiner Gründungsversammlung als erste kooperative Dienstleistung das gemeinsame Internetportal in Betrieb genommen. Die Website, die laufend ausgebaut wird, bietet Informationen über die Aktivitäten von Bibliotheken und Archiven in Regensburg und der Region. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Vorstellung gemeinsamer Projekte. Besonders an Lehrkräfte und Schulen wendet sich ein eigener Bereich „Regensburger Bibliotheken für Schulen“, in dem die Angebote der Bibliotheken als Partner der Schulen vorgestellt werden (nach der Pressemitteilung der Stadt vom 01.12.2009). Die Sammlung historischer Schulwandbilder an der Universität Würzburg ist mit rund 13.000 Originalbildern die größte und repräsentativste Europas. Sie spiegelt die europäische Geistes- und Kulturgeschichte der letzten 150 Jahre wider. Die Sammlung wird von der Würzburger Forschungsstelle für Schulwandbilder

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24 erschlossen. Die kürzlich erfolgte Erweiterung des Bestandes um 9.000 Bilder wurde durch die Übernahme des Archivs der Universität Duisburg-Essen möglich.

GBV (tlw. Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)

Norddeutschland,

Der GBV hat seine zentrale Informationsseite umstrukturiert (http://www.gbv.de/vgm/info/). Die Seite ist gegliedert in Informationen für Benutzer (und Ansprechpartner für Benutzer) und für Bibliotheken (und Ansprechpartner für Bibliotheken). Die Informationen für Benutzer sind gegliedert in: FAQs, Informationen zum Datenbankangebot und deren Nutzungsbedingungen, Fernleihe, subito-PreOrder und Z39.50 Zugängen. Die Informationen für Bibliotheken sind gegliedert in: Allgemeine Informationen, Serviceangebote der VZG, Fernleihsystem, Verbundbibliotheken und Öffentliche Bibliotheken. Der GBV hat die Web-Informationsseiten zur Online-Fernleihe und zum Leihverkehr umstrukturiert. Die beiden bisherigen Bereiche "OnlineBestellsystem" und "Nationaler und Internationaler Leihverkehr" wurden zu dem Bereich "Fernleihe" zusammengezogen (http://www.gbv.de/vgm/info/biblio/03FLS/). Die Verbundzentrale des GBV hat in Zusammenarbeit mit dem Projekt digiCult aus Schleswig-Holstein eine Nachweisdatenbank für digital erfasste Museumsobjekte veröffentlicht. Zurzeit befinden sich in GBV-digiCULT circa 25.000 Datensätze digitaler Objekte aus etwa 45 Museen des Museumsportals Nord der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg sowie circa 2.000 Datensätze aus dem Virtuellen Antikenmuseum (Viamus) des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen. Der Nachweis eines digitalen Objektes ist mit dem entsprechenden Quelldatensatz des Ursprungsportals verlinkt, so dass auch diese Informationen direkt verfügbar sind. Die GBV-digiCULT Datenbank wird durch den Nachweis von Beständen weiterer Kulturinstitutionen erweitert.

Berlin Der Online-Katalog GeroLit (http://vzlbs2.gbv.de:8080/DB=41/), der von der Bibliothek des Deutschen Zentrums für Altersfragen e. V. (DZA) <B 1562> in Berlin angeboten wird, weist Monographien, Sammelbände und deren Teilaufnahmen sowie seit September 2007 auch Online-Ressourcen nach. Bei Sammelwerken wird nicht nur das ganze Buch, sondern auch jeder Aufsatz mit einem thematischen Bezug zu den definierten Sammelgebieten Gerontologie, Alterssoziologie, Soziologie des Lebenslaufs, Entwicklungspsychologie des höheren Lebensalters, Alten-/Senioren- und Sozialpolitik, gesundheitliche Versorgung Älterer und Altenhilfe / Altenpflege / Pflegewissenschaften einzeln aufgenommen und verschlagwortet. Zudem wird ein ausgewählter Teil der Fachzeitschriften inhaltlich erschlossen (Kernzeitschriften, die für die Arbeitsschwerpunkte des DZA besondere Bedeutung haben). Etwa 60 Prozent der 24


25 Literaturnachweise beziehen sich auf deutschsprachige und etwa 40 Prozent auf fremdsprachige (vor allem englischsprachige) Veröffentlichungen. GeroLit enthält derzeit etwa 130.000 Einträge aus 140 internationalen Zeitschriften, Büchern und grauer Literatur. Die Datenbank wird laufend aktualisiert und wächst jährlich um etwa 4.000 Nachweise. Seit September 2007 ist GeroLit beim Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) angesiedelt. Nach dem Update der Datenbank Gesamtkatalog der Wiegendrucke Ende Oktober 2009 sind die BSB-Ink- und ISTC-Nummern in den bibliographischen Nachweisen — z. B. BSB-Ink B-408, ISTC ib00526000 — mit Hilfe von Hyperlinks mit den entsprechenden Seiten im Inkunabelkatalog der BSB München (BSB-Ink) bzw. im Incunabula Short-Title Catalogue (ISTC) der British Library verknüpft. Die Datenbank, deren Redaktion sich bei der Staatsbibliothek zu Berlin <1a> befindet, begleitet die Druckausgabe des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke (GW), der in alphabetischer Form sämtliche Drucke des 15. Jahrhunderts verzeichnet. Seit 1925 erscheint er im Hiersemann Verlag. Bisher liegen elf Bände vor, in denen die Artikel „Abbey of the Holy Ghost“ bis „Hord, Jobst“ enthalten sind. In der Datenbank sind sämtliche im Manuskript des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke und in den bereits gedruckten Bänden nachgewiesenen Inkunabelausgaben in unterschiedlicher Erschließungstiefe zu finden: • die in den bereits gedruckten Bänden nachgewiesenen Ausgaben als Titelnachweise mit weiteren ergänzenden Informationen. Außerdem werden zahlreiche Ausgaben nachgewiesen, die beim Erscheinen der einzelnen Bände noch nicht bekannt waren. Sie sind in der Datenbank mit einem „N“ als Nachträge gekennzeichnet (z.B. „0128410N“). • alle im ungedruckten Manuskript nachgewiesenen Ausgaben (Alphabetteil I – Z), ergänzt durch die digitalisierten handschriftlichen Beschreibungen aus dem Manuskript des GW. Vom 23.11. bis 20.12.2009 zeigte die Staatsbibliothek zu Berlin <1a> auf Einladung des Bundespräsidenten eine Auswahl ihrer kartographischen Bestände in Schloss Bellevue. Am heutigen Amtssitz des Bundespräsidenten hat die Kartenabteilung ihren Ursprung: Dort widmete man sich ab 1856 der Erschließung von 35.000 Karten aus dem Nachlass der Generäle von Scharnhorst. Da jedoch die räumlichen und konservatorischen Bedingungen im Königlich Kartographischen Institut dem weiteren Ausbau und der sachgemäßen Benutzung der Sammlung entgegenstanden, wurde der Aufbau einer selbständigen Kartenabteilung in der Königlichen Bibliothek beschlossen: Vor 150 Jahren zogen 40.000 Karten vom Schloss Bellevue in den Bau der Bibliothek am Opernplatz. Im Jahr 1914 zogen dann schon über 200.000 Karten in das neu errichtete Bibliotheksgebäude Unter den Linden. Dort bewahrt und erschließt auch heute die Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin kartographisches Material mit Erscheinungsjahr bis 1939. Die modernen Karten, derzeit im Haus Potsdamer Straße aufgestellt, werden nach Abschluss der Generalsanierung des Hauses Unter den Linden ebenfalls dorthin ziehen. Vom 25.01. bis 20.02.2010 ist die Karten-Ausstellung unter dem Titel „Belle Vue auf die Welt“ in der Staatsbibliothek am Potsdamer Platz zu sehen. Die Staatsbibliothek zu Berlin hat den von ihr verwahrten Nachlass Dietrich Bonhoeffers restauriert. Aus Familienbesitz kaufte die Staatsbibliothek mit Unterstützung durch weitere Spendenmittel zudem kürzlich 40 Briefe und 25 25


26 Postkarten, die von Dietrich Bonhoeffer geschrieben wurden, sowie 12 Briefe von seiner Braut Maria von Wedemeyer. Gleichzeitig schenkte die Familie der Staatsbibliothek zu Berlin den 27 Kästen umfassenden Nachlass der Zwillingsschwester Dietrich Bonhoeffers. Dieser enthält neben Lebensdokumenten auch zahlreiche Briefe der Familie – darunter von den Eltern und Großeltern Bonhoeffers sowie von anderen Kindern der Familie. Die Staatsbibliothek zu Berlin plant, in einem zweiten Schritt alle Briefe und Werke aus dem Nachlass Dietrich Bonhoeffer zu digitalisieren und im Internet zu präsentieren.

Niedersachsen Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Evangelisch-reformierte Kirche haben die Wiedereröffnung der Johannes a Lasco Bibliothek <Em 2> in Emden als Forschungsstätte des reformierten Protestantismus angekündigt. Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsverbund TextGrid, der eine virtuelle Forschungsumgebung für Philologen, Linguisten, Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker entwickelt und eine Zugriffsmöglichkeit auf fachwissenschaftliche Werkzeuge, Services und Inhalte bietet, hat die Online-Bibliothek von zeno.org erworben. Die digitale Sammlung geisteswissenschaftlicher Literatur ist die umfangreichste ihrer Art im deutschen Sprachraum. Sie umfasst nahezu alle wichtigen Werke bis zum Anfang des 20.Jahrhunderts, unter ihnen 280 Romane deutschsprachiger Autoren, 27 Wörterbücher und Enzyklopädien sowie zahlreiche Schriften aus Philosophie, Geschichte, Naturwissenschaft und verschiedenen weiteren Disziplinen. Nach dem Erwerb steht sie nicht nur zur Lektüre, sondern auch zur freien wissenschaftlichen Bearbeitung und Nachnutzung zur Verfügung. Die Universität Göttingen hat den Erwerb am 02.12.2009 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Die SUB Göttingen <7> hat im Rahmen des Projekts zum „Aufbau innovativer digitaler Dienstleistungen in public-private-partnership“ mit Unterstützung der Deutschen Nationalbibliothek und des Georg-Olms-Verlages das Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa digitalisiert und im Volltext im Internet bereitgestellt. Für das Werk, das die Situation in Deutschland schildert, gilt, dass je nach Erfordernis die Regionalteile aus einem oder mehreren Bänden bestehen. Umfasst ein Regionalteil mehr als ein Bundesland, ist innerhalb des Regionalteils jedes Bundesland für sich dargestellt. Die Anordnung innerhalb der Bundesländer ist alphabetisch nach Orten. Auch die Bände zu Österreich sind nach Bundesländern geordnet. Die Europa-Bände behandeln die Staaten Tschechische und Slowakische Republik, Ungarn, Polen, Bulgarien, Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Kroatien, Slowenien, Italien, Großbritannien und Irland. Die SUB Göttingen <7> koordiniert ein Verbundprojekt zum Aufbau einer elektronischen Forschungsinfrastruktur in der Europäischen Union. Das Vorhaben mit dem Namen OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe) hat im Dezember 2009 seine Arbeit aufgenommen und wird von 38 Projektpartnern innerhalb der Europäischen Union getragen. Die Europäische Kommission fördert das dreijährige Projekt innerhalb ihres Forschungsrahmenprogramms mit rund vier Millionen Euro. Ziel des Projektes ist es, 26


27 über ein zentrales elektronisches Portal einen öffentlichen und kostenlosen Zugang zu qualitätsgeprüften wissenschaftlichen Artikeln zu ermöglichen. Die Virtuelle Fachbibliothek Mathematik ist ein Internetportal zur Recherche nach mathematischer Literatur und Fachinformation in Bibliothekskatalogen, Datenbanken, Zeitschriften und anderen Internetangeboten. Sie wird seit 2005 von der SUB Göttingen <7> aufgebaut und seit 2007 gemeinsam mit der TIB Hannover <89> und dem Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ) mit Unterstützung der DFG weiterentwickelt. Mit einer neuen Struktur und einem erweiterten Serviceangebot ist die Virtuelle Fachbibliothek ausgebaut worden. Neben der Suche per Rechercheformular können die Nutzer auch thematisch anhand der international verbreiteten Mathematics Subject Classification in die Suche einsteigen oder gezielt in historischen Informationsquellen recherchieren. Zu den neu aufgenommenen Datenquellen zählt die Electronic Library of Mathematics, die weltweit größte frei zugängliche Sammlung von Open-Access-Zeitschriften in der Mathematik. Auch die Online-Datenbank des mathematischen Referate-Organs Zentralblatt MATH, die weltweit vollständigste Literaturdatenbank im Bereich der Reinen und Angewandten Mathematik, wurde aufgenommen, ebenso wie die wichtigsten mathematischen Sammlungen internationaler Digitalisierungsprojekte. Außerdem haben die Betreiber die Benutzeroberfläche verbessert und den Suchkomfort des Portals erhöht. Die Arbeitsbibliothek des Philosophen Karl Jaspers (1883-1969) ist von Basel in seine Geburtsstadt Oldenburg umgezogen. Die rund 11.000 Bände werden in der Universitätsbibliothek Oldenburg <715> katalogisiert, bevor sie ihren endgültigen Standort im künftigen Karl-Jaspers-Haus, einer Altbau-Villa in Oldenburg, erhalten werden. Das Gebäude soll nicht nur die umfangreiche Arbeits- und Forschungsbibliothek aufnehmen, sondern auch Tagungen und Veranstaltungen durchführen. Die Bibliothek wird im Erdgeschoss der Villa so aufgestellt, wie sie seinerzeit von Jaspers genutzt wurde. Das Haus wird auch die im Jaspers-Jahr entstandene Biographieausstellung zu Leben und Werk des Oldenburger Philosophen beherbergen. Gezeigt werden auch eine Reihe von Gegenständen aus dem ehemaligen Arbeitszimmer von Jaspers: sein Schreibtisch, die Schreibmaschine seiner Frau, einige Aquarelle des Vaters und andere persönliche Gegenstände, darunter auch die Zyankali-Kapseln, die Jaspers für den Fall der Verhaftung seiner jüdischen Frau durch die Gestapo bereithielt. Der Ankauf der Bibliothek von Jaspers wurde der Universität unter anderem durch das finanzielle Engagement der Stiftung Niedersachsen und der EWE AG ermöglicht. Die Erschließung der Bibliothek wird durch das Land Niedersachsen gefördert. Die Bibliothek ist für die Jaspers-Forschung und die geplante kommentierte Gesamtausgabe der Werke, des Nachlasses und der Briefe von großem Wert, weil Jaspers grundsätzlich „mit dem Bleistift“ gelesen und in den Büchern eine Fülle von Anstreichungen, handschriftlichen Anmerkungen und Kommentaren hinterlassen hat.

Norddeutschland Die Deutsche Wochenschau GmbH in Hamburg ist im November 2009 sechzig Jahre alt geworden. Die Wochenschau verstand sich als aktuelles, offenes und unabhängiges Informationsorgan, das über die Ereignisse aus aller Welt in Ton und Bild Bericht erstattete. So gehörten die Berichte über das aktuelle Zeitgeschehen zum festen Programm jeder Kinovorstellung. Seit 1978 ist die 27


28 Deutsche Wochenschau GmbH nicht mehr in staatlichem Besitz. Das Filmmaterial ist allerdings als Archivgut im Eigentum des Bundesarchivs verblieben und wird durch die Deutsche Wochenschau GmbH öffentlich nutzbar gemacht. Das Archiv verfügt über 12 Millionen Meter oder 7.000 Stunden Filmmaterial aus den Jahren 1945 bis 1977. Die Bestände des Filmarchivs stehen für Recherchen und Bestellungen zur Verfügung. Alle notwendigen Infos (u. a. Wie funktioniert eine Bestellung ? Wer kann diesen Service in Anspruch nehmen ? Welche Rechte werden dem Benutzer übermittelt ? Wie schnell kann ich Film- bzw. Bildmaterial bekommen ? Was kostet der Service) stehen auf der Website der Deutschen Wochenschau bereit („Über uns“ anklicken). Insbesondere Fernsehsender und Filmproduktionsfirmen nutzen seit langem die historischen Filmdokumente, um ihren Produktionen zeitgeschichtliche Authentizität zu verleihen. Als Pilotprojekt ist ein Online-Archiv der Deutschen Wochenschauen aus der Zeit von 1895 bis 1999 im Aufbau (http://www.wochenschau-archiv.de/). Derzeit (Stand: November 2009) sind 6.044 Beiträge abrufbar. Über den „Gastzugang“ sind kostenlose Recherchen möglich. Die SUB Hamburg <18>, die das Projekt Webis koordiniert, informierte im Frühjahr 2009 alle Verantwortlichen von Bibliotheken mit Sondersammelgebieten, dass die veraltete Internet-Darstellung der Sondersammelgebiete Webis (gebildet aus WEB und BibliotheksInformationsSystem) in eine zeitgemäßere Präsentation überführt werden soll. Vorgeschlagen wurde die Einrichtung eines Wikis, dessen technische Grundlage die Software MediaWiki sein sollte, die z. B. auch bei der Online-Enzyklopäde Wikipedia zum Einsatz kommt. Die UB Heidelberg übernahm die Rolle des Pilotanwenders. Nachdem alle Inhalte aus dem alten „Webis“ in das neue Wiki überführt worden waren, konnten neue Inhalte, aktuelle Zahlen und Internet-Links hinzugefügt werden. Die SSGs gliedern sich nach dem gleichen Schema: Rechts eine kurze Infospalte und links eine Beschreibung des betreffenden Sondersammelgebiets sowie ganz unten eine Kategorienzeile. Zur Beschreibung gehören auch ausführliche Infos zum Sammlungsprofil, eine Liste mit verwandten Fachgebieten sowie eine Verlinkung zur zuständigen Virtuellen Fachbibliothek, zum Volltextserver, zu Neuerwerbungen, zu Fernleihe und Lieferdiensten und einiges mehr. Dazu kommen noch Hinweise zum DatenBankInfoSystem (DBIS) sowie zu den Nationallizenzen (nach: Nicole Kloth. „Frühjahrsputz bei Webis: Die neue Internet-Darstellung der Sondersammelgebiete“. Theke aktuell 2-3 / 2009). Der Imagefilm der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften <206> in Kiel ist zeitgleich mit dem Film der Bibliothek der Universität Konstanz fertig geworden. Er ist unter anderem bei YouTube zu betrachten (http://www.youtube.com/DieZBW). Der Catalogus Professorum Rostochiensium (CPR) wird von der Forschungsstelle Universitätsgeschichte gemeinsam mit der UB Rostock <28> und dem Archiv der Universität Rostock bearbeitet. Im Catalogus sollen alle Professoren der Universität Rostock seit 1419 dokumentiert werden. Der Katalog ist noch im Aufbau begriffen. Zurzeit befinden sich über 1200 Einträge im Catalogus. Bereits vollständig vertreten ist die Gruppe der Professoren seit 1992/93 bis 2009. Die Professoren der DDR-Zeit (1946 bis 1990/92) sind zu einem großen Teil enthalten. Für die zwischen 1600 und 1800 tätigen Professoren sind

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29 Dokumenteinträge vorhanden. Die anderen Zeiträume befinden sich noch in Bearbeitung. Die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern <33> in Schwerin ist seit dem 01.09.2009 neue subito-Lieferbibliothek mit 15.863 Titelbeständen. Die Lieferbibliotheken im subito direct customer service sind unter http://www.subitodoc.de/index.php?lang=de&mod=page&pid=Lieferantenprofile aufgeführt.

Sachsen-Anhalt In der Kreisstadt Köthen in Sachsen-Anhalt ist vor kurzem die Europäische Bibliothek für Homöopathie (EBHK) <Kt 5>, Wallstraße 48, 06366 Köthen/Anhalt (Tel. 03496-512893, Fax 03496-303816, E-Mail hombib-koethen@dzvhae.de, URL http://www.homoeopathie-welt.de) eröffnet worden. Zur Eröffnung wurde der „Historische Bestand“ von rund 2.500 Bänden von der SUB Hamburg <18> per Schiff nach Magdeburg und von dort aus nach Köthen gebracht. Die Bände aus den Jahren 1796 bis 1950 haben im einstigen Spital direkt neben dem einstigen Wohnhaus des Homöopathie-Begründers Samuel Hahnemann ihren Platz gefunden. Der Bestand soll insgesamt auf etwa 6.000 Bände anwachsen. Zu den ältesten Bänden gehört neben Hahnemanns Arzneimittellehre „Fragmenta de Veribus“ „Die praktische Heilkunde und Wasser Heillehre“ von Wilhelm Schnackenburg. Hier soll künftig auch das Archiv des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) untergebracht werden.

Thüringen In Vorbereitung auf das Liszt-Jahr 2011 hat die Klassik Stiftung Weimar mehrere Briefe und künstlerische Darstellungen zum Sammlungsschwerpunkt Liszt noch vor Jahresende 2009 erworben. Dazu gehören 22 Briefe der Lebensgefährtin Franz Liszts, Carolyne von Sayn-Wittgenstein, und 11 Briefe ihrer Tochter Marie (verh. Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst) an den Maler Wilhelm von Kaulbach und dessen Frau in München. Die Mehrzahl der Briefe stammt aus den Jahren 1856 bis 1859, der gemeinsam mit Liszt verbrachten Lebenszeit in Weimar. Zu den Neuerwerbungen zählt u.a. auch das aus der Liszt-Ikonographie bekannte Aquarell "Wie sich Franz Liszt in Wien zum Festessen hergeben muß" des mit Heinrich Heine befreundeten Johann Peter Lyser.

hbz (Nordrhein-Westfalen und Teile von Rheinland-Pfalz) Das hbz hat die Vorträge, die auf dem Anwendertreffen der Wissenschaftlichen Bibliotheken zur Online-Fernleihe am 24.11.2009 in Köln gehalten wurden, ins Netz gestellt. Die von der UB Bielefeld <361> entwickelte wissenschaftliche Suchmaschine BASE (= Bielefeld Academic Search Engine) umfasst 22 Mio. Dokumente aus 1.407 Quellen (Stand: Januar 2010). Als 183. Quelle aus Deutschland wurden die Dokumente des OAI-Servers der Universität Rostock vollständig erfasst, als 184. (und bisher letzte) Quelle die Dokumente von GoeScholar, dem Publikationenserver der Georg-August-Universität Göttingen. Die BASE-Suche ist unter http://www.base-search.net/ zu finden. 29


30 Seit 2003 steht die Bibliographie zur Geschichte und Kultur des Weines als Datenbank im Internet zur Verfügung. Sie wird aufgrund eines Auftrags des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom Deutschen Weininstitut in Mainz gefördert und von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn technisch realisiert. Die Bibliographie wird von Renate Schoene bearbeitet. Die Weinbibliographie hat seit Mitte Dezember 2009 einen neuen Internet-Auftritt. Die neue Adresse lautet http://weinbaugeschichte.bmelv.de/. Inzwischen wurden mehr als 26.000 Weintitel verzeichnet. Entscheidend ist, dass die Eingabe neuer Titel, Korrekturen usw. seit dem Tag des Relaunchs der Datenbank unter der neuen Internet-Adresse online erfolgt, so dass die Weinbibliographie stets auf dem neuesten Stand ist. Unter der oben genannten Adresse ist auch ein Vortrag zu finden, den Renate Schoene zum Thema „Weinbibliographien als Mittel der Kommunikation“ im Rahmen des 31. Weltkongresses für Rebe und Wein der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (O.I.V.) in Verona am 17.06.2008 gehalten hat und der eine komplette Übersicht über gedruckte und Internet-Bibliographien zum Thema Wein bietet. Detaillierte Informationen zu 269 Studienangeboten der Kulturvermittlung und Interkultur an Hochschulen in Deutschland bietet die neue Online-Datenbank des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Bonn, die im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes Studium–Arbeitsmarkt–Kultur erarbeitet wurde. Mit vielfältigen Suchfunktionen können neben den strukturellen Angaben (u.a. Abschluss, Voraussetzungen, Semester- und Studienbeiträge, Kontaktdaten) auch Informationen zu Zielen, Inhalten, vermittelten Kompetenzen sowie zur Arbeitsmarktorientierung der Studienangebote kostenlos recherchiert werden. Die Zuständigkeit für die Sortierzentrale NRW ist vom hbz an die USB Köln <38> übergegangen. Am 26.11.2009 hat die Sortierzentrale neue Räume bezogen. Die neue Anschrift lautet: Sortierzentrale NRW, Bonner Straße 311 – 313, 50968 Köln (Tel. 0221-16920750, E-Mail sortierzentrale@ub.uni-koeln.de). Die USB Köln <38> hat in ihrem Newsletter vom 24.11.2009 mitgeteilt, dass sie Fernleihbestellungen von Studierenden anderer Hochschulen nicht mehr annehmen kann. Sie bittet alle Studierenden anderer Hochschulen, den Fernleihdienst der eigenen Hochschule zu nutzen. Grund: Die Erledigung von Fernleihbestellungen ist sehr arbeits- und kostenintensiv, und die übliche Bearbeitungsgebühr in Höhe von 1,50 Euro deckt die damit verbundenen Kosten bei weitem nicht ab. Vor fünf Jahren, am 01.09.2004, wurde das Landesbibliothekszentrum RheinlandPfalz (LBZ) gegründet. In ihm sind die wissenschaftlichen Regionalbibliotheken Bibliotheca Bipontina <Zw 1> in Zweibrücken, Pfälzische Landesbibliothek <107> in Speyer und Rheinische Landesbibliothek <929> in Koblenz mit den Büchereistellen in Koblenz und Neustadt an der Weinstraße zusammengefasst. Eine Bilanz nach fünf Jahren zeigt, dass die Errichtung der Zentralen Abteilungen Verwaltung und EDV zu einer Entlastung der einzelnen Einrichtungen und zu Synergieeffekten geführt hat. Der im Jahr 2006 in Betrieb genommene neue OnlineKatalog des LBZ eröffnet den Zugriff zu den Beständen der einzelnen Standorte als gleichberechtigte Zweigstellen in einer Datenbank. Mit diesem neuen Katalog ist ein EDV-System entstanden, das erstmals die Bestände der Landesbibliotheken 30


31 eines Bundeslandes in einem gemeinsamen Katalog anbietet. Die Nutzer haben die Vorteile des Systems schnell erkannt: So wurden 2007 insgesamt 149.200 Medien als Direktbestellungen zwischen den Standorten des LBZ (sogenannte Zweigstellenbestellungen) bestellt. 2008 waren es 161.000. Das entspricht einem Anstieg um 8 Prozent. Der Medienetat konnte auf rund 900.000 Euro gesteigert werden, so dass der Gesamtbestand der drei (Teil-)Bibliotheken nun 1.702.200 Medieneinheiten beträgt (nach: Buch und Bibliothek 61. 2009. H.11/12). Auf der neu gestalteten Website des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz (LBZ) steht eine anklickbare Übersicht der Bibliotheken in Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Ende Oktober 2009 stellte das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) das Digitalisierungsprojekt Koblenzer Adressbücher vor, das in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Koblenz realisiert wurde. In dem gemeinsamen Projekt wurden insgesamt 44 Bände mit circa 18.000 Seiten der Koblenzer Adressbücher digitalisiert und in dilibri, der Sammlung von landeskundlichen Werken zu Rheinland-Pfalz sowie von Beständen aus rheinland-pfälzischen Bibliotheken im Internet, bereitgestellt. Die Koblenzer Adressbücher erschienen von 1794 bis 1979 unter wechselndem Titel. Im Stadtarchiv sind alle Jahrgänge komplett vorhanden, der Bestand im LBZ / Rheinische Landesbibliothek <929> in Koblenz ist lückenhaft. Die in beiden Einrichtungen aufbewahrten Originalbände stehen der Nutzung nur noch sehr eingeschränkt zur Verfügung. In dilibri können die Adressbücher seit der Bereitstellung kostenfrei gelesen werden. In den Bänden ist eine Recherche nach Namen oder Berufen möglich, und sie können als elektronische Dateien heruntergeladen werden. Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) – Pfälzische Landesbibliothek <107> in Speyer pflegt seit den 1920er Jahren den Sammelschwerpunkt Wein. Die Schwestereinrichtung im LBZ, die Rheinische Landesbibliothek <929> in Koblenz, sammelt Weinliteratur für den nördlichen Teil des Landes, so dass im gemeinsamen Bestand der beiden Bibliotheken eine umfassende Dokumentation der Weinliteratur des Landes Rheinland-Pfalz gewährleistet ist. In Speyer tritt nun der neue Sammelschwerpunkt Kulinaristik hinzu. Im Online-Katalog des LBZ kann man diese Werke mit der Notation 689 gezielt suchen. Im Fokus der Anschaffungen stehen wissenschaftliche Werke, die sich – neben den naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen – mit den historischen, soziologischen, philosophischen und kulturellen Aspekten der Ernährung in der menschlichen Zivilisation beschäftigen. Die Forschung ist national und international angelegt. Wichtige Aspekte sind neben der Ernährungswissenschaft und Diätetik die Themengebiete Gastlichkeit sowie Essund Genusskulturen. Kochbücher gehören insoweit zum Sammelschwerpunkt, als sich aus ihnen soziologische Metainformationen gewinnen lassen. Es wurde vereinbart, dass einmal jährlich eine Auswahl von Neuerwerbungen der Öffentlichkeit vorgestellt wird (nach: Ute Bahrs. „Pfälzische Landesbibliothek Schwerpunktbibliothek für Kulinaristik“. Südwest-Info. Mitteilungsblatt des VDBRegionalverbandes Südwest Nr.22. 2009).

HeBIS (Hessen und Teile von Rheinland-Pfalz) 31


32 Auf der Katalogauswahlseite von HeBIS steht seit Oktober 2009 ein weiterer OLCDienst samt myCC zur Benutzung bereit: OLC Komparatistik, der OnlineContents-Fachdienst für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Zu finden sind dort derzeit über 130.000 Aufsatzdaten des Lieferdienstes SwetsScan aus 180 themenbezogenen Zeitschriften, die durch tägliche Lieferungen ergänzt werden und dem Sammlungsprofil des DFGSondersammelgebiets Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der UB Frankfurt <30> entsprechen. Wie auch bei den bereits existierenden OLCDiensten ist es möglich, auch ohne vorherige Registrierung darin zu recherchieren, sich die Trefferlisten als Download abzulegen und die gewünschten Zeitschriften direkt über das HeBIS-Portal oder Subito zu bestellen bzw. eine Fernleihbestellung aufzugeben. Über die Funktion myCCK (= My Current Contents Komparatistik) kann man sich regelmäßig Inhaltsverzeichnisse aus ausgewählten Zeitschriften per Mail zuschicken lassen. Dafür ist eine einmalige kostenfreie Registrierung notwendig. Die Vortragsfolien und Videos sämtlicher Vorträge der 10. DINI-Jahrestagung vom 30.09. bis zum 01.10.2009 an der Universität Kassel sind unter http://www.dini.de/veranstaltungen/jahrestagungen/2009/programm/ online verfügbar.

KOBV (Berlin-Brandenburg) Die gemeinsame Verbunddatenbank des KOBV und des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) hat sich in den letzten Monaten des Jahres 2009 weiter entwickelt. Mehrere Tausend Titel aus der TUB Berlin <83> und der Universität der Künste wurden innerhalb des Systems umgehängt, Bände der richtigen Überordnung zugeführt und Serien gelöscht. Im Dezember 2009 schließlich wurde die Datenmigration für die Bibliotheken der Hochschule Lausitz <Sen 1> und der Hochschule Alice Salomon <B 1533> in Berlin vorbereitet. Mitte Dezember 2009 hat die KOBV-Zentrale den edoc-Publikationsserver der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) freigeschaltet (http://edoc.bbaw.de). Am 18.12.2009 hat die Deutsche Initiative für Netzwerkinformationen (DINI) der TUB Berlin <83> das DINI-Zertifikat 2007 für Dokumenten- und Publikationsservices verliehen. Das DINI-Zertifikat ist ein in der Open-AccessBewegung angesehenes Qualitätssiegel, das aktuellen internationalen Entwicklungen im Hinblick auf einen vertrauenswürdigen Dokumenten- und Publikationsservice Rechnung trägt (nach: KOBV-Newsletter Nr.6). Eine Liste der Server, die bereits das DINI-Zertifikat erhalten haben, steht unter http://www.dini.de/no_cache/service/dini-zertifikat/zertifizierte-server/ zur Verfügung. Der KOBV-Volltextserver ist um zwei Quellen reicher geworden: mit den Inhalten der Publikationsserver des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sind damit nun fast 30.000 frei verfügbare Dokumente aus 19 regionalen Repositorien im Volltextserver recherchierbar.

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33 Neues Mitglied im KOBV ist seit dem 01.10.2009 die Bibliothek der Berlinischen Galerie (http://www.berlinischegalerie.de/index.php?id=148&L=0). Die Bibliothek erwirbt Bücher und Zeitschriften zu den Gebieten Bildende Kunst, Fotografie und Architektur. Der Schwerpunkt ihrer Sammlung liegt auf dem 20. Jahrhundert. Der Bestand (derzeit circa 65.000 Bände) wird durch Schenkungen und Nachlässe kontinuierlich bereichert. Er wächst jährlich um circa 2.000 Einheiten, wozu der Schriftentausch mit circa 280 Institutionen im In- und Ausland wesentlich beiträgt. Die Bibliothek ist eine öffentlich zugängliche Präsenzbibliothek. Die Senatsbibliothek als Teil der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin ist wissenschaftliche Spezialbibliothek für die Verwaltung des Landes Berlin und für die allgemeine Öffentlichkeit sowie kommunalwissenschaftliche Spezialbibliothek für die Bundesrepublik Deutschland. Sie hat zu Beginn des Jahres 2010 eine neu gestaltete Website erhalten. Um als Teil der Stiftung Zentralund Landesbibliothek besser erkennbar zu sein, wurde das Design geändert. Im rechten Seitenbereich finden sich jeweils aktuelle Informationen aus der Senatsbibliothek. Neu ist auch das RSS-Angebot, mit dem regelmäßig über Neuigkeiten informiert wird. Die UB der Humboldt-Universität zu Berlin <11> hat kurz vor Jahresende die Beta-Version der Virtuellen Fachbibliothek des Sondersammelgebietes Hochschulwesen ins Netz gestellt. Hochschulwesen-Online soll langfristig der zentrale Einstiegspunkt für die überregionale Fachinformation zu Themen des Hochschulwesens werden. Was steht bereits an Modulen zur Verfügung: Literatursuche (Metasuche im OPAC-Fachausschnitt des SSG Hochschulwesen, dem Gesamtkatalog der UB der HU sowie der SUB Göttingen); Neuerwerbungslisten des SSG; - Suche in den fachlich relevanten E-Journals aus der EZB; - weitere Informationen zum SSG. Was ist in Vorbereitung ? Ausbau der Literatursuche durch die Integration weiterer fachlich relevanter Literaturbestände; - Aufbau einer umfassenden Sammlung von Online-Quellen (fachlich relevante Webseiten, Blogs usw. können bereits vorgeschlagen werden); Anzeige neuer Volltexte des Dokumentenservers. Was soll langfristig entstehen ? - Anzeige von News, Jobs und Terminen; - Online Contents (OLC) SSG Hochschulwesen; - Erweiterung um Web 2.0 Funktionen.

Deutsche Nationalbibliothek (DNB) Im ZKBW-Dialog Nr.62 vom 28.10.2009 wurde bereits berichtet, dass die Deutsche Nationalbibliografie in gedruckter Form nach fast hundertjährigem Erscheinen und in der CD-ROM-Version eingestellt wird. Wie der Verlag mitgeteilt hat, enden die Abonnements einzelner Reihen der Deutschen Nationalbibliografie wie folgt: Wöchentliches Verzeichnis (umfasst die Reihen A, B und C) und Neuerscheinungsdienst zum 31.12.2009 mit Heft Nr. 51/52; Hochschulschriftenverzeichnis nach Erscheinen des Jahresregisters 2009 (circa Februar 2010); - Halbjahresverzeichnis nach Erscheinen des 2. Halbjahres 2009 (circa April/Mai 2010); - das Dreijahresverzeichnis 2004 bis 2006 liegt bereits abgeschlossen vor, einen Berichtszeitraum 2007 bis 2009 wird es aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr geben; - CD-ROM-Ausgabe zum 31.12.2009 mit der Ausgabe Dezember 2009. Stattdessen werden ab dem Jahr 2010 neben der allgemein zugänglichen Datenbank https://portal.d-nb.de/, mit der die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) die Erstverzeichnung und damit ihren gesetzlichen Auftrag 33


34 erfüllt, neue - an die verschiedenen Kundenwünsche angepasste - elektronische Angebote Druckverzeichnisse und CD-ROM ablösen. Die Gliederung in die Reihen A, B, C, H, M und T und den Neuerscheinungsdienst bleibt dabei unverändert, ebenso wird der Erscheinungsrhythmus beibehalten. In Anlehnung an die bisherigen gedruckten Ausgaben wird die Deutsche Nationalbibliothek die Nationalbibliografie als Online-Zeitschrift im PDF-Format in inhaltlich zum Teil vereinfachter Form kostenfrei über ihre Datenbank anbieten. Zusätzlich werden die PDF-Dateien auch kostenpflichtig auf dem WWW- bzw. FTP-Server der Deutschen Nationalbibliothek zum Abholen bereitgestellt, und auf Wunsch der bisherigen Nutzer bietet die DNB die PDF-Dateien auch als Papierkopie an. Die Konditionen für die Deutsche Nationalbibliografie als Online-Zeitschrift im PDF-Format im Einzelnen: • Zugang über den Portal-Katalog: kostenfrei • Bereitstellung der PDF-Dateien auf dem WWW- bzw. FTP-Server der Deutschen Nationalbibliothek: EUR 5,00 pro Lieferung • Papierkopien der Lieferungen (banderoliert und gelocht): Pro Lieferung inkl. Porto Inland. Bezug auch über den Buchhandel möglich. Reihe A: EUR 12,50 Reihe B: EUR 5,00 Reihe C: EUR 6,00 Reihe H: EUR 14,00 Reihe M: EUR 4,00 Reihe T: EUR 4,00 Neuerscheinungsdienst: EUR 9,50 (nach der Mail der DNB vom 19.11.2009). Die DNB hat die Übersetzungen des MARC 21 Format for Bibliographic Data, des MARC 21 Format for Authority Data sowie des MARC 21 Format for Holdings Data auf der Informationsseite Umstieg auf MARC 21 veröffentlicht. Es handelt sich dabei zunächst um PDF-Dateien mit der Möglichkeit, aus dem Inhaltsverzeichnis zu den entsprechenden Feldern zu navigieren. Auf der genannten Infoseite befinden sich zahlreiche weitere wichtige Dokumente, die das von der DFG und der amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation geförderte Projekt Umstieg auf MARC 21 behandeln.

Ausland / Internationaler Leihverkehr Australien Das Australian Digital Theses Program (ADT) wurde 2005 mit dem Ziel gegründet, an australischen Universitäten eingereichte Dissertationen über das Internet weltweit recherchierbar und zugänglich zu machen. Die Dissertationen sind zum größten Teil frei zugänglich und können als PDF-Dokumente heruntergeladen werden.

Belgien Im Juli 2009 wurde Belgica (http://belgica.kbr.be/) freigeschaltet, die virtuelle Bibliothek der Bibliothèque Royale de Belgique (BRB), die den Zugang zu wichtigen schriftlichen Zeugnissen des belgischen Königreichs ermöglicht. Handschriften, alte und wertvolle Drucke, Zeitschriften, Musikhandschriften und -drucke, Münzen und Medaillen, Karten und Pläne sowie Zeichnungen und Druckgrafik wurden digitalisiert und können kostenfrei recherchiert werden. 34


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Europäische Union Wie hoch ist der EU-Haushalt? Auf welchen Werten und Prinzipien basiert die EU? Und welchen Einfluss hat sie auf uns im Alltag? 29 Infografiken, die von der Bundeszentrale für politische Bildung angeboten werden, entwirren das komplizierte Geflecht der Europäischen Union.

Frankreich Nach einer Meldung von heise online vom 13.01.2010 hat eine Kommission, die sich im Auftrag der Regierung mit der Zukunft von Digitalisierungsprojekten zur Bewahrung des kulturellen Erbes des Landes auseinandergesetzt hat, die Bildung von öffentlich-privaten Partnerschaften empfohlen, um die Digitalisierung in Frankreich zu beschleunigen. Der französische Kulturminister Mitterrand schloss dabei eine Kooperation mit Google nicht aus, das US- Unternehmen müsse sich aber an die von Frankreich vorgegebenen Bedingungen halten. Ohne die Einbindung privater Anbieter kommt Frankreich bei seinen Digitalisierungsprojekten nur sehr langsam voran. So wurden etwa seit der Gründung des Gallica-Projekts im Jahr 1997, in dessen Rahmen die Bestände der Bibliothèque Nationale de France digitalisiert werden sollen, erst 145.000 Bücher eingescannt. Google, das bei seiner Digitalisierung mit zahlreichen Bibliotheken weltweit kooperiert, hat bereits zehn Millionen Werke eingescannt. Die Bibliothèque municipale de Lyon und Google haben einen Vertrag geschlossen, der Google erlaubt, die urheberrechtsfreien Bücher im Bestand der Bibliothek zu digitalisieren und ins Internet zu stellen. Darunter befinden sich mehr als 1,3 Mio. Dokumente, die zum nationalen Erbe Frankreichs gehören.

Großbritannien Großbritannien wird ein nationales digitales Archiv bekommen. Die British Library will mehr als 150 Millionen Dokumente aus 250 Jahren zur Verfügung stellen, BBC steuert fast eine Million Fernseh- und Radiostunden bei. Ein Memorandum zum Aufbau des digitalen Archivs wurde am 11.12.2009 von den beiden Partnern unterschrieben. BBC und British Library setzen ein gemeinsames Führungsteam ein, das über das Rechtemanagement, die Auslieferung der digitalen Inhalte und die technischen Grundlagen bestimmen wird. Die Kosten wollen sich die beiden Organisationen teilen. Nach einer Meldung von heise online vom 30.11.2009 stellt die britische Wissenschaftsakademie Royal Society zur Feier ihres 350-Jährigen Bestehens bahnbrechende wissenschaftliche Aufsätze ihrer Mitglieder online. Zu den historischen Raritäten, die auf trailblazing.royalsociety.org erstmals online veröffentlicht werden, zählt unteren anderem eine Arbeit von Isaac Newton über die Ausbreitung von Licht und Farbe oder ein Brief von Benjamin Franklin, in dem er seine Experimente zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Blitzen schildert. Aber auch neuere Arbeiten werden veröffentlicht, wie etwa einen frühen Aufsatz des Astrophysiker Stephen Hawking über schwarze Löcher und ein umstrittenes Diskussionspapier von James Lovelock, Begründer der so genannten GaiaHypothese und Vordenker der Ökologie-Bewegung über Chancen und Risiken des Geo-Engineering.

Niederlande 35


36 „Jeder kennt ihn, den HTTP-Statuscode "404 - File not found". Seine Aussage ist vergleichsweise banal: Welche Website Sie auch immer suchen - hier ist sie nicht! Auf einem Webserver der niederländischen Universität Twente gibt es ein besonders mitfühlendes und ziemlich geschwätziges Exemplar einer 404Fehlerseite, dessen pseudo-philosophische Reflexion über die ihm zugedachten Aufgabe dann auch etwas ins Depressive abgleitet“ (nach einem Text auf der Website der Hochschule der Medien in Stuttgart).

Österreich Die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien hat einen Bibliotheksfilm fertiggestellt, den es seit Beginn des Wintersemesters unter http://www.wu.ac.at/library/help/firststeps oder direkt über YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=c30uDeft0z8&feature=player_embedded) zu sehen gibt.

Russland Russische und deutsche Bibliothekare, die im Rahmen einer deutsch-russischen Initiative in der Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau, zusammenkamen, haben konkrete Projekte beschlossen, die kriegsbedingt verlagerte Buchbestände wieder zugänglich machen sollen. Als Pilotprojekt will man das Schicksal der Wallenrodtschen Bibliothek aus Königsberg erforschen und sie virtuell wiedererstehen lassen. Teilbestände dieser bedeutsamen Bibliothek befinden sich heute in zwei russischen Akademiebibliotheken, aber auch in Polen und Litauen. Die bekannten Buchbestände der Sammlung Wallenrodt sollen erfasst und katalogisiert werden und weltweit der Forschung zur Verfügung gestellt werden.

Schweiz Das größte digitale Zeitschriftenarchiv der Schweiz, das Portal retro.seals.ch, enthält über 1 Million Seiten. Nachgewiesen sind derzeit mehr als 50 Zeitschriften samt ihren Vorgänger- und Nachfolgetiteln aus verschiedenen Fachgebieten: Technische, historische und mathematische Zeitschriften sind vertreten, die Schweizerische Bauzeitung mit ihrer Nachfolgerin Téc 21 ist ebenso vorhanden wie die Botanica Helvetica oder Der Schweizer Geograph. Das älteste Heft erschien 1836, das neuste ist wenige Monate alt. Die digitalisierten Zeitschriften erlauben vielfältige Recherchestrategien: So können Tausende von Zeitschriftenseiten dank der Volltextsuche auf bestimmte Begriffe hin durchsucht werden. Gleichzeitig lassen sich die einzelnen Hefte und Jahrgänge virtuell durchblättern und einzelne Artikel oder Seiten im PDF-Format herunterladen. Auch das Browsen nach Autor oder Erscheinungsjahr ist möglich. Das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken und die ETH-Bibliothek Zürich digitalisieren die Zeitschriften in Kooperation mit verschiedenen Partnern aus Verlagen und Bibliotheken. Die Kosten teilen sich das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken, die ETH-Bibliothek Zürich sowie das Innovations- und Kooperationsprojekt "E-lib.ch: Elektronische Bibliothek Schweiz". Finanzielle Beiträge der jeweils beteiligten Partner kommen hinzu. Zusammen mit e-codices, der Virtuellen Handschriftenbibliothek der Schweiz, digitalisiert die Aargauer Kantonsbibliothek einige wertvolle Handschriften aus ihrem Bestand. Vier Bände sind auf http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/kba bereits im Volltext zu finden: Neben dem prächtig illuminierten Pontificale Murense (1508) 36


37 ist auch die gesamte dreibändige Schweizerchronik von Christoph Silberysen (1542–1608) im Internet frei zugänglich.

UNESCO 19 der insgesamt 890 Denkmäler in 148 Ländern, die von der UNESCO als Welterbe gelistet sind, können nun dank einer Kooperation zwischen der UNESCO und Google virtuell besucht werden (http://www.google.com/intl/en/landing/unesco/). Über Google’s Street View Interface können Stätten wie das Schloss in Versailles oder die historische Innenstadt Prags besucht werden. Auch Denkmäler in Italien, Spanien, den Niederlanden und Großbritannien sind dabei. Weitere Stätten des Welterbes werden folgen, wobei insbesondere die Orte ausgewählt werden sollen, die schwer zugänglich sind und durch die virtuelle Darstellung weiter bekannt werden. Auch in Zukunft wollen Google und die UNESCO zusammenarbeiten, um weitere Stätten und Naturdenkmäler auf diese Weise zu dokumentieren und verfügbar zu machen.

USA Eine Art Pendant zur Deutschen Internetbibliothek für den angelsächsischen Sprachraum stellt das neue Angebot ipl2: information you can trust dar, das aus der Fusion zwischen der Internet Public Library (IPL) und dem Librarians' Internet Index (LII) entstanden ist. Ipl2 wird von Drexel University's College of Information Science & Technology in Philadelphia gehostet und bietet fünf thematische Rubriken (Resources by Subject, Newspapers and Magazines, Special Collections, For Kids, For Teens) sowie ein Suchfeld über das komplette Spektrum von ipl2 an. Außerdem besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die ein „ipl2 Librarian“ beantwortet.

Zentrale Angebote und Informationen Die kürzlich vorgelegte 4. Auflage der Afrika-Bibliographie (532 S.) von Paul Kainbacher (Baden bei Wien) verzeichnet Literatur über Geographie und Reisen von 1486 bis 1945 in Afrika. Die Bio-Bibliographie Österreichische Forscher und Reisende in Afrika vor 1945 (182 S.) hat Kainbacher zusammen mit dem Sammler Alexander Brandt erarbeitet. Beide Publikationen sind seit kurzem online im PDFFormat auf der Website des Antiquariats zugänglich und werden monatlich aktualisiert. Alliteratus heißt ein neues Online-Magazin rund um Kinder- und Jugendliteratur und Medien. Ziel von Alliteratus ist es, bei der Suche nach empfehlenswerten Büchern, Hörbüchern und Medien für und über Kinder und Jugendliche zu helfen. Dazu stellt das Magazin Rezensionen, Artikel und Themenhefte zur Verfügung, die die Orientierung unter circa 6.000 Neuerscheinungen pro Jahr erleichtern sollen. Alle Angebote liegen als pdf-Dateien vor, lassen sich kostenlos downloaden und mit dem AcrobatReader betrachten bzw. ausdrucken. Der boersenblatt.net-Antiquariatskalender bietet eine der umfassendsten Übersichten über Termine von Buchauktionen, Antiquariatsmessen im In- und Ausland.

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Barrierefreie Webseiten •

Nach einer Meldung von heise online vom 06.12.2009 haben die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die besten deutschsprachigen Webseiten für Behinderte ausgezeichnet. Insgesamt 17 Internet-Auftritte erhalten den nicht dotierten "Biene"-Preis. Das Wort Biene steht für Barrierefreies Internet Eröffnet Neue Einsichten. Die Biene in Gold erhielt das Internet-Angebot des Warenhauses Manufactum, Silber geht an das Webangebot der Credit Suisse für das Online-Banking in der Schweiz, Bronze an die Deutsche Post DHL und den Hamburger Verkehrsverbund (HVV). In der Kategorie der tagesaktuellen Recherche- und Serviceangebote werden der Südwestrundfunk sowie das Online-Angebot der Wochenzeitung Die Zeit geehrt. Das Verwaltungsportal bund.de und das Patienteninformationsportal Weiße Liste bekommen Silber. In der Kategorie der einfachen Recherche- und Serviceangebote gewann die Datenbank mobidat – Barrierefrei leben in Berlin.

Google hat den Suchalgorithmus für Google Accessible Search dahingehend modifiziert, dass barrierefreie Webseiten ganz oben auf der Ergebnisliste landen.

Nach einer Meldung von heise online vom 16.12.2009 wollen sich die USA auf eine Diskussion über internationale Mindeststandards einlassen, die Seh- und anderen Behinderten einen besseren Zugang zu urheberrechtlich geschütztem Material ermöglichen. Das wurde auf einem Treffen des Urheberrechtsausschusses der World Intellectual Property Organisation (WIPO) deutlich. Das US-Justizministerium nannte (PDF-Datei) neben einem Völkerrechtsvertrag, wie er vor gut einem Jahr von der World Blind Union vorgeschlagen wurde, auch ein "Modellgesetz" oder eine "gemeinsame Erklärung" als Möglichkeiten, den Zugang für Sehbehinderte zu verbessern. Eine knappe Woche später meldet heise online, dass der erhoffte Durchbruch bei den Verhandlungen zur Verbesserung des Zugangs von Sehbehinderten und Blinden zu urheberrechtlich geschützten Werken ausgeblieben ist. Druck gegen eine echte Festlegung kam laut Informationen der Experten der Organisation Knowledge Ecology International (KEI) insbesondere von der EU.

boersenblatt.net hat eine Liste der Webauftritte Bibliophiler Gesellschaften in Deutschland und Österreich zusammengestellt. Als Checkliste Nr. 30 hat die Kommission für One-Person-Librarians des Berufsverbandes Information Bibliothek e.V. (BIB) „Marketing in der OnePerson-Library“ veröffentlicht. Sabine Köhrer-Weisser zeichnet als Verfasserin verantwortlich. Die Checkliste kann unter http://www.bibinfo.de/kommissionen/kopl/publikationen/checklisten.html abgerufen werden. Der Wissenschaftsverlag De Gruyter will seine rund 160.000 Zeitschriftenartikel über den Online-Mietservice des Unternehmens DeepDyve zur Verfügung stellen. Das gesamte Zeitschriftenangebot von De Gruyter soll ab März 2010 über DeepDyve zur Verfügung stehen. Nutzer haben dann die Option, einen einzelnen Artikel für 0,99 US Dollar zu mieten. Der Volltext des gemieteten Artikels kann für 24 Stunden 38


39 wiederholt gelesen werden. Für Nutzer, die ein größeres Volumen an Artikeln mieten möchten oder längere Zugriffszeiten bevorzugen, bietet DeepDyve Abonnements ab 9,99 US Dollar pro Monat an (nach: Börsenblatt Newsletter vom 14.01.2010). Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) hat seinen Internetauftritt vollständig überarbeitet. Durch eine verbesserte Navigation sind die Inhalte leichter zugänglich geworden. Infokästen als Schnelleinstieg und eine Volltextsuche tragen zur Aktualität und einer besseren Erschließung der Inhalte des Webauftritts bei. Der Zugriff auf die Seiten der Landesverbände und Fachgruppen wurde einheitlicher strukturiert und übersichtlicher gestaltet. Weiterhin wurden die Inhalte der dbvWebsite stärker mit dem Bibliotheksportal verknüpft, das vom dbv im Rahmen des Kompetenznetzwerkes für Bibliotheken ebenfalls angeboten wird. Eine Veröffentlichung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages ist dem Begriff Creative Commons (CC) gewidmet. Der lesenswerte Text, der als PDF-Dokument vorliegt, geht auch auf die sechs verschiedenen, auf dem Urheberrecht basierenden CC-Lizenzen ein, die sich aus vier Lizenzbausteinen zusammensetzen. Google bietet Anwendern die Möglichkeit, mit einem neuen Wörterbuch Wörter ihrer Sprache im Englischen nachzuschlagen. Umgekehrt können englische Muttersprachler sich Wörter in sechsundzwanzig anderen Sprachen anzeigen lassen (Chinesisch in traditioneller und in vereinfachter Variante). Die Ergebnisse kann man sich auch gesprochen ausgeben lassen. Zwei neue Publikationen zur Informationskompetenz sind kürzlich erschienen: Die erste Broschüre mit dem Titel „Informationsqualität im Internet“ ist im Auftrag der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen im November 2009 veröffentlicht worden. Sie führt in die wichtigsten Fragen rund um die formale Bewertung von Internetquellen ein und gibt Werkzeuge an die Hand, die es ermöglichen sollen, auch ohne tiefere Fachkenntnisse Rückschlüsse auf die inhaltliche Qualität von Informationen im Internet zu ziehen. Die zweite Veröffentlichung ist im Auftrag der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen und der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) im Dezember 2009 entstanden und trägt den Titel „Wie beurteile ich Informationen im Internet? Tipps und Hinweise für den Unterricht“. Das Dossier richtet sich speziell an pädagogische Fachkräfte, die das Thema im Unterricht behandeln wollen. Die (Beta-Version der) Kulturplattform kultiversum berichtet über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Schauspiel, Oper, Tanz, Literatur, Musik, Kunst, Film & TV und Zeitgeschehen. Das Online-Portal lyricline.org, das im Oktober 2009 seinen 10. Geburtstag feierte, enthält über 5.500 Gedichte in fünfzig verschiedenen Sprachen von über sechshundert Dichtern, die jeweils vom Autor selbst vorgetragen als Audio-Dateien zu hören sind. Dazu dokumentiert die Seite nicht weniger als 6.500 Übertragungen in Fremdsprachen. Lyrikline.org ist auch ein Archiv der entlegenen Sprachen, Rätoromanisch und das Idiom der kolumbianischen Wayúu eingeschlossen. Eine Gruppe freier Autoren hat das Online-Magazin Magda – Das Magazin der Autoren für Reportagen, Berichte und Kolumnen ins Netz gestellt. Die Texte der 39


40 Anfang Januar 2010 gestarteten Website können kostenlos gelesen werden. Es werden Texte und Fotos in sieben Ressorts (von „Streit“ bis „Crossmedia“) und acht Kolumnen (von „Meine Leute“ bis „Weltiswortwechsel“) präsentiert.

Online-Buchhandlungen und Online-Antiquariate •

"More than 100 million second-hand and out-of-print books!" In Verbindung mit dem Partner Alibis hat die britische Buchhandelskette Waterstone den Waterstone's Marketplace eröffnet. Auf der neuen Plattform werden neben Büchern (inklusive einer Kategorie "Rare & Valuable") auch Musik und Filme angeboten.

Ilabdatabase.com ist eine Datenbank mit antiquarischen Büchern, Karten und Druckgrafiken, die von Mitgliedern der internationalen Vereinigung antiquarischer Buchhändler (International League of Antiquarian Booksellers = ILAB) angeboten werden. Darunter befinden sich Buchhandlungen und Antiquariate aus Argentinien, Österreich, Belgien, Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Irland, Italien, Japan, Niederlande, Südafrika, Schweiz und den USA. Früher war die Datenbank in die offizielle ILAB-Website www.ilab.org integriert. Seit dem 01.12.2009 ist die Datenbank ilabdatabase.com unabhängig von der ILAB-Website.

Open Access •

Mit zunehmendem Erfolg der Open-Access-Bewegung sind immer mehr Repository-Server entstanden, die ihre Inhalte über das Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting bereitstellen. Über das Protokoll können Metadaten von wissenschaftlichen Repository-Servern zur Verfügung gestellt, von einem Service-Provider gesammelt und zur Suche aufbereitet werden. Im Rahmen des Portals Open-Access.net, das umfassend zur OAThematik informiert, findet sich ein nützliches Angebot, das empfehlenswerte Suchmaschinen auflistet und ihre Inhalte, Indexierungsmechanismen und Funktionalitäten näher beschreibt und bewertet.

Der Chemiker und Wissenschaftsjournalist Lars Fischer hat am 20.10.2009 die Petition „Wissenschaft und Forschung – Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen“ beim Deutschen Bundestag eingereicht. Die Petition, deren Wortlaut auf der „Petitionen“-Seite des Deutschen Bundestages zum Abruf bereit steht, konnte bis zum 22.12.2009 mitgezeichnet werden. Wäre bis dahin die kritische Masse von 50.000 Mitzeichnern erreicht worden, hätte sich der Petitionsausschuss im Deutschen Bundestag mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Am 22.12.2009 waren genau 23.631 Mitzeichnungen erreicht, also zu wenig, um den Bundestag mit dem Thema zu befassen. Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. war Mitzeichner der Petition, die den Bundestag dazu auffordert, wissenschaftliche Publikationen, die aus öffentlich geförderter Forschung hervorgehen, allen Bürgern kostenfrei zugänglich zu machen. Institutionen, die staatliche Forschungsgelder autonom verwalten, sollte der Bundestag dazu ermutigen, entsprechende Vorschriften zu erlassen und die technischen Voraussetzungen zu schaffen. 40


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Die DFG baut ihre Unterstützung des Open-Access-Publizierens aus. Zukünftig können Universitäten bei der DFG Mittel beantragen, um Publikationen ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in originären Open-Access-Zeitschriften zu finanzieren. Die DFG setzt mit dem neuen Förderinstrument Anreize für Universitäten, verlässliche und dauerhafte Finanzierungsstrukturen für die Publikation in Open-Access-Zeitschriften zu entwickeln. Zudem werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motiviert, den "Goldenen Weg" des Open Access (= die primäre Veröffentlichung des wissenschaftlichen Textes in einem Open-AccessMedium) noch intensiver zu verfolgen. Zusätzlich stellt die Fördermaßnahme auch einen Anreiz für Verlage dar, verstärkt Open-Access-Zeitschriften anzubieten bzw. Zeitschriften in Open-Access-Zeitschriften umzuwandeln. Weitere Informationen sind der Pressemitteilung der DFG vom 13.10.2009 zu entnehmen.

Die Suchmaschine Scientific Commons verzeichnete 2009 ein Wachstum von 8 Millionen Objekten in ihrem Index. Recherchiert werden kann nun in über 32 Millionen Open-Access-Publikationen. Dies entspricht einem Wachstum von 20.000 Publikationen pro Tag.

PaperC (http://paperc.de/) stellt komplette Fachbücher digital und kostenlos zur Verfügung - legal und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Verlagen. Studierende und andere Interessierte, die Fachbücher nicht nur lesen, sondern Seiten ausdrucken oder bearbeiten möchten, müssen dafür zahlen. Wie eine übliche Kopie kostet auch die virtuelle Kopie zwischen fünf und zehn Cent. Aktuell arbeitet PaperC mit über einem Dutzend Fachbuchverlagen zusammen und bietet circa 1.500 Fachbücher an. Ein Verleger hat keinen Anspruch darauf, dass die zuständige Bibliothek seine Druckwerke als so genannte Pflichtexemplare abnimmt. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz mit Urteil vom 05.10.2009 entschieden (Az.: 2 A 10243/09.OVG). beck aktuell berichtet zu den Hintergründen: "Der Kläger reproduziert Landkarten und Stadtpläne aus Böhmen, Mähren und Schlesien. Er übersandte der Stadtbibliothek Trier Teile eines Böhmen- und Mährenatlas sowie historische Stadtpläne im Rahmen der grundsätzlich bestehenden Verpflichtung von Verlegern, der zuständigen Bücherei von jedem Buch ein Pflichtexemplar abzuliefern. Zugleich beantragte der Kläger einen Zuschuss für die Herstellung der angebotenen Druckwerke in Höhe von rund 11.000 Euro. Die Stadtbibliothek lehnte die Übernahme der Werke und die Gewährung eines Zuschusses aus finanziellen Gründen ab. Die hiergegen erhobene Klage wies das Verwaltungsgericht ab. Das OVG bestätigte diese Entscheidung" (nach boersenblatt.net vom 04.11.2009). Fragen rund um das Schulbuch beantwortet das neue Schulbuchportal. Um verschiedenen Zielgruppen wie Lehrer, Eltern und Schüler gerecht zu werden, bietet das Portal im Thementeil „Schulbuch“ Informationsangebote mit unterschiedlicher inhaltlicher Tiefe: Wer sich schnell informieren will, findet Videos und Diashows, wer mehr wissen will, folgt den Fragen und Antworten, und wer es ganz genau wissen will, dem bietet das Portal Downloads mit Detailinformationen oder hilfreiche Links zu anderen Themenseiten. 41


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Die Autoren der deutschsprachigen Wikipedia verknüpfen seit 2005 Personeneinträge mit dem dazugehörigen PND-Datensatz, sofern er verfügbar ist. Ein Nutzen dieser Aktion ist beispielsweise das bequeme Hinführen von Nutzern zum Katalog der DNB bzw. prinzipiell zu jedem Katalog, der etwas mit PNDNummern anfangen kann. Von circa 900.000 Artikeln der Wikipedia sind etwa 300.000 biographische Artikel, davon sind mehr als 100.000 mit PND-Nummern verlinkt. Zu den übrigen 200.000 Personen sind entweder noch keine Datensätze in der PND vorhanden oder noch nicht ermittelt worden. Mehr Informationen finden sich unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2806 und in den dort verlinkten Vortragsfolien. Ende Dezember 2009 hat die deutschsprachige Ausgabe der freien OnlineEnzyklopädie Wikipedia den millionsten Artikel registriert. Die deutschsprachige Wikipedia ist damit die zweitgrößte Ausgabe der Enzyklopädie, an der Spitze steht die englische Ausgabe mit mehr als drei Millionen Artikeln.

Neue Adressdaten, Sigeländerungen und –streichungen geänderte Anschrift: Stadtbücherei Bad Oeynhausen <761> Lenné-Karree - Herforder Straße 47-51, 32545 Bad Oeynhausen Tel. (05731) 14-3451, Fax (05731) 14-1912, E-Mail stadtbuecherei@badoeynhausen.de, URL http://www.badoeynhausen.de NRW; ÜLV; HBZ; ISIL DE-761 Städtische Archive Biberach, Bibliothek <neues Sigel: Bib 2> (weitere Bezeichnung: Stadtarchiv Biberach) Schulstraße 8, 88400 Biberach/Riß (Postanschrift: Postfach 17 57, 88396 Biberach/Riß) Tel. (07351) 5 13 27, Fax (07351) 5 18 53 27, E-Mail stadtarchiv@biberach-riss.de, URL http://www.biberach-riss.de/ BAW; P; SWB; ISIL DE-Bib2 Regionalgeschichtliche Bibliothek "Zwischen Neckar und Main" <neues Sigel: Bun 1> Kellereistraße 27, 74722 Buchen (Postanschrift: Wimpinaplatz 3, 74722 Buchen c/o Stadtarchiv) Tel. (06281) 31-162, Fax (06281) 31-155, E-Mail gerlinde.trunk@buchen.de, BAW; SWB; ISIL DE-Bun1 Stadtbücherei Fellbach <neues Sigel: 1396> Berliner Platz 5, 70734 Fellbach Tel. (0711) 5 85 12 97, Fax (0711) 5 85 14 84, E-Mail sbf@fellbach.de, URL http://www.sbf.fellbach.de/ BAW; SWB; ISIL DE-1396 Löschung eines Institutssigels 25/30x = Deutsches Seminar 1, Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache, Bibliothek in Freiburg 42


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Namensänderung früher: Forschungszentrum Karlsruhe, Zentralbibliothek <Ka 85> jetzt: Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Bibliothek / Zentralbibliothek Nord <Ka 85>, Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen (Postanschrift: Postfach 36 40, 76021 Karlsruhe) Tel. (07247) 82-5821 (Auskunft) und 5809 (Fernleihe), Fax (07247) 82-5802, E-Mail bibliothek@fzk.de, URL http://www.bibliothek.kit.edu, URL OPAC http://opac.fzk.de/de/qsim_frm.html BAW; SWB; ISIL DE-Ka85 Landratsamt Karlsruhe, Kreisarchiv <neues Sigel: Ka 92> (weitere Bezeichnung: Kreisarchiv Karlsruhe) Beiertheimer Allee 2, 76137 Karlsruhe Tel. (0721) 9 36-6429, Fax (0721) 9 36-5111, E-Mail kreisarchiv@landratsamtkarlsruhe.de BAW; P; SWB; ISIL DE-Ka92 FrauenMediaTurm - Das Archiv und Dokumentationszentrum <Kn 184> Bayenturm (mittelalterlicher Wehrturm), 50678 Köln Tel. (0221) 93 18 81-0, Fax (0221) 93 18 81-18, E-Mail info@frauenmediaturm.de, URL http://www.FrauenMediaTurm.de, URL OPAC http://frauenmediaturm.de/literaturdatenbank.html NRW; ÜLV; HBZ; IDA; ISIL DE-Kn184 Namensänderung früher: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) – Hochschulbibliothek jetzt: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig – Hochschulbibliothek - <L 189>, Gustav-Freytag-Straße 40, 04277 Leipzig, (Postanschrift: Hochschulbibliothek, Karl-Liebknecht-Straße 132, 04277 Leipzig), URL http://www.htwk-leipzig.de/de/biblio/information/, URL OPAC http://141.57.15.100/libero51/WebOpac.cls SAX; ÜLV; SWB; ISIL DE-L189 Stadtbibliothek Oberkirch <neues Sigel: 1394> Hauptstraße 32, 77704 Oberkirch Tel. (07802) 82175, Fax (07802) 82176, E-Mail mediathek@oberkirch.de, URL http://www.oberkirch.de/ BAW; SWB; ISIL DE-1394 geänderte Anschrift : Stadtbibliothek Rheinfelden (Baden) <1348> Kirchplatz 6, 79618 Rheinfelden (Baden) Tel. (07623) 95-500, E-Mail stadtbibliothek@rheinfelden-baden.de, http://www.stadtbibliothek-rheinfelden.de/deutschland/ BAW; ÜLV; SWB, ISIL DE-1348

URL

Max Planck Institute for Software Systems, Campusbibliothek für Informatik und Mathematik <neues Sigel: Sa 18a> Campus E2 3, 66123 Saarbrücken 43


44 Tel. (0681) 93 03 57 40, Fax (0681) 93 03 57 49, E-Mail library@infomath-bib.de, URL http://www.infomath-bib.de/ BAW; P; SWB; ISIL DE-Sa18a Kreiskulturamt Bodenseekreis, Kreisbibliothek <neues Sigel: Sam 1> Schloss Salem Prälatur, 88682 Salem Tel. (07553) 9 16 75-10, Fax (07553) 9 16 75-20, E-Mail kulturamt@kulturbodenseekreis.de, URL http://www.bodenseekreis.de/300.html BAW; P; SWB; ISIL DE-Sam1 Namensänderung früher: Internationales Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik (IBFI), Bibliothek, 66687 Wadern <982> jetzt: Schloss Dagstuhl - Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH, Bibliothek <982> Oktavie-Allee, 66687 Wadern Tel. (06871) 9 05-127, Fax (06871) 9 05-130, E-Mail petra.meyer@dagstuhl.de, URL http://www.dagstuhl.de/bibliothek, URL OPAC http://wwwopac.dagstuhl.de:8080/webopac BAW; P; SWB; ISIL DE-982

Ausgewählte Literaturhinweise zu den Themen Fernleihe, Dokumentlieferung und Internet-Recherche Schwerpunkt: Der Katalog der Zukunft. In: Buch und Bibliothek 62 (2010) H. 1. S.40-63. Das Schwerpunktthema „Katalog der Zukunft“ bietet folgende Aufsätze: Susanne Drauz; Jürgen Plieninger. „Nutzerwünsche sind nur bedingt kompatibel – So wird der Katalog zukunftstauglich: Recommenderdienste – Anreicherungen – Katalog 2.0 – Table of Contents“ / Heidrun Wiesenmüller. „Daten härter arbeiten lassen und besser präsentieren: Sacherschließung und Normdaten in Online-Katalogen“ / Regina Pfeifenberger. „Der OPAC im Handyformat: Mobile Online-Kataloge sichern die Zukunft von Bibliotheken als zentrale Informationsquellen der Gesellschaft“ / Gerald Steilen. „Woher wissen wir, was Nutzer von einem Bibliothekskatalog erwarten ? Informationsbedürfnisse und Rechercheverhalten im Web 2.0“ / Philipp Mayr. „Bradfordizing mit Katalogdaten: Alternative Sicht auf Suchergebnisse und Publikationsquellen durch Re-Ranking“. Brantl, Markus; Ceynowa, Klaus; Fabian, Claudia; Messmer, Gabriele; Schäfer, Irmhild. „Massendigitalisierung deutscher Drucke des 16. Jahrhunderts – Ein Erfahrungsbericht der Bayerischen Staatsbibliothek“. ZfBB 56 (2009) H.6. S.327-338. „Der Beitrag stellt differenziert die von 2006 bis Juni 2009 gesammelten, praxiserprobten Erfahrungen und Projektergebnisse der BSB bei der Digitalisierung von über 20.000 im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucken des 16. Jahrhunderts im Rahmen der von der DFG aufgelegten Aktionslinie zur Digitalisierung der in VD16 und VD17 erschlossenen Drucke dar. Ziel der Projekte ist es, jede im VD16 mit Bestand der BSB München nachgewiesene Ausgabe in einem Exemplar zu digitalisieren. ... Seit 2007 wird Scanrobotertechnik für die Digitalisierung dieses Bestands eingesetzt. Der Beitrag bietet detaillierte 44


45 Projekterkenntnisse ... und Leistungszahlen, die es erlauben, die Kosten für Altbestandsdigitalisierung korrekt zu ermitteln“ (nach dem Abstract). Dierolf, Uwe. „Mit RFID-basierter Fernleihe zum 24/7-Vollservice“. EUCORBibliotheksinformationen 34 (2009) S. 6-16. Der Text, der bereits in B.I.T. online Jg. 12. 2009. H.3 veröffentlicht wurde, stellt die automatisierte Fernleihe an der UB Karlsruhe vor und beschreibt die Einführung des Fernleihautomaten. Dobratz, Susanne; Schoger, Astrid. „Kriterien für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive: Der nestor-Kriterienkatalog und weitere Ansätze“. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 56 (2009). H.5. S.262-270. „Digitale Informationen sind zu einem wesentlichen Bestandteil unseres kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Erbes geworden. Wissenschaftliche Erkenntnisse, historische Dokumente und kulturelle Leistungen liegen immer häufiger – und oft ausschließlich – in elektronischer Form vor. Gedächtnisorganisationen werden durch die Aufgabe, digitalen Bestand aufzubauen und zu erhalten, vor neue Herausforderungen gestellt. Die nestor-Kriterien geben Orientierung beim Aufbau vertrauenswürdiger digitaler Langzeitarchivierung und helfen bei der Bewertung der zum Langzeiterhalt der digitalen Objekte eingesetzten Maßnahmen“ (nach dem Abstract). Fausel, Andrea. „E-Learning 2010 – Zum Stand der Dinge an der Universität Tübingen“. TBI – Tübinger Bibliotheksinformationen 2010/1. S.14-21. Andrea Fausel, die in Tübingen für das E-Learning-Portal zuständig ist, stellt das Portal vor, das unter dem Dach des IKM (= Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der Universität) und in Zusammenarbeit von UB und Zentrum für Datenverarbeitung sämtliche Angebote und Dienste in diesem Bereich zusammenführt und über die Website http://www.elp.uni-tuebingen.de zugänglich macht. Hauer, Manfred; Diedrichs, Reiner. „Vom Katalog zur Bibliothek : Zwischenschritt und Zwischenstand Kataloganreicherung“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.1031-1038. Die beiden Autoren liefern eine Definition, um was es sich eigentlich bei dem Begriff „Kataloganreicherung“ handelt und ziehen eine Zwischenbilanz zum Stand der Kataloganreicherung in den Bibliotheksverbünden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, der Deutschen Nationalbibliothek und bei den Anbietern Dandelon.com, Casalini Libri und Bowker/Syndetics. Hehl, Hans. „Allgemeines Suchsystem für Elektronische Zeitschriften und Aufsätze (ASEZA)“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.11. S.1189-1192. Der ehemalige Mitarbeiter der UB Regensburg stellt ASEZA vor, das Allgemeine Suchsystem für Elektronische Zeitschriften und Aufsätze (http://www.multisuchsystem.de/). Das Suchsystem entspricht - ähnlich wie die EZB einer Datenbank mit insgesamt über 16.000 Titeln elektronischer Zeitschriften (Stand 45


46 Juli 2009), die nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann. Das Suchsystem ist in einigen Punkten noch zu verbessern, beruht auf einer denkbar einfachen Technologie und erlaubt als völlig offenes System jede denkbare Weiterentwicklung. Heide, Janine; Sarnowski, Daniella; Rauhut, Stefan. „Einfach vierfach : Herausforderungen und Aufbau – Inhalte und Weiterentwicklung der neuen Virtuellen Fachbibliothek medien buehne film“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.9901000. Die drei Autoren stellen die Virtuelle Fachbibliothek medien buehne film vor, die bereits im ZKBW-Dialog Nr. 62 ausführlich beschrieben worden ist. Kliemt, Andreas. „Digitalisierte Bibliotheksmedien – globales Angebot im WorldCat“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.12. S.1254-1261. A. Kliemt, Mitarbeiter der ZLB Berlin, beschreibt das digitale Angebot der über 10.000 teilnehmenden Bibliotheken und Einrichtungen am WorldCat anhand einiger Beispiele (Katechismus der Dampfmaschinenlehre, ADB und NDB, Das Königreich Sachsen...). Diese Beispiele digitalisierter Bücher, Zeitschriften, Karten und Fotos sind davon nur eine Teilmenge, die jedoch durch die zahlreichen Digitalisierungsprojekte der WorldCat-Teilnehmer ständig zunimmt. Derzeit nehmen etwa 220 deutsche Bibliotheken am WorldCat teil. Er fordert weitere deutsche Bibliotheken auf, ihre Bestände in den WorldCat einzubringen, damit das Angebot digitalisierter Medien aus Deutschland zunimmt. Langer, Christian; Michel, Joachim. „Informationsvermittlung im Web auf der Basis des Bibliothekskatalogs : Econis Select – Ein Informationsdienst für die Wirtschaft“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.11. S.1179-1183. Die beiden Mitarbeiter der ZBW an den Standorten Hamburg und Kiel stellen den Informationsdienst Econis Select vor, auf der Basis des Bibliothekskatalogs (Datenbank ECONIS) erstellte themenspezifische Literaturlisten, die auf der Website der ZBW publiziert werden. Meyer, Thorsten; Süssenbach, Christina. „Bestandsentwicklung in der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW)“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.967-977. Die organisatorischen Veränderungen und Erweiterungen der ZBW in den letzten Jahren – u.a. die Trennung vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) und die Integration des Bibliotheks- und Dokumentationsbereichs des früheren Hamburger Weltwirtschaftsarchivs (HWWA) zum 01.01.2007 – hatten erhebliche Auswirkungen auf die fachliche Ausrichtung der weltweit größten Fachbibliothek für Wirtschaftswissenschaften. Hat die ZBW bisher vor allem Literatur der Volkswirtschaftslehre sowie der Weltwirtschaft gesammelt und verfügbar gemacht, so wurde ihr Sammelgebiet auf die gesamten Wirtschaftswissenschaften sowie die Wirtschaftspraxis ausgeweitet. Im Beitrag von Thorsten Meyer und Christina Süssenbach wird dargestellt, welche Informationen die ZBW heute sammelt und für die Benutzung zur Verfügung stellt.

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47 Münch, Vera. „ILDS 2009: Das globale Netz macht die weltweite Dokumentlieferung schwieriger denn je.“ B.I.T. online 12 (2009) Nr.4. S.441-444. Die freie Journalistin und PR-Beraterin berichtet über die 11th Interlending and Document Supply Conference in Hannover, die vom 20. bis zum 22.10.2009 stattfand. Raffelt, Albert. „Die Tonträger-Sammlung der Universitätsbibliothek zur Orgelmusik“. Expressum 2009-6. S.8-13. Der ehem. stellvertretende Leiter der UB Freiburg beschreibt die umfangreiche Sammlung an Tonträgern zur Orgelmusik in seiner Bibliothek. Reifegerste, E. Matthias. „Der Regionalkatalog Freiburg und weitere neuere Recherchewerkzeuge“. Expressum 2009-6. S.14-20. Der Autor stellt detailliert den Regionalkatalog Freiburg (http://swb.bszbw.de/DB=2.202/) und andere SWB-Bibliographien und –Fachkataloge (http://www2.bsz-bw.de/cms/recherche/swb-bibliographien-fachkataloge/) vor. Steiner, Katrin. „Auf zu neuen Ufern : Die didaktische Konzeption von Lotse wird erweitert“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.1039-1044. LOTSE (= Library Online Tour and Self-Paced Education), das Online-Angebot zur Informationskompetenz der ULB Münster, wird seit Oktober 2008 im Projekt Lotse II gefördert. Zu Beginn des Projekts wurde Lotse aus didaktischer Sicht analysiert. Diese Analyse ergab, dass die Inhalte nur an wenigen Stellen ergänzt werden müssen, weil sie immer noch aktuell sind. So ist es hauptsächlich die Präsentation der Inhalte, die auf neue Wege gebracht werden müssen. Wolf, Daniela. „Der virtuelle Lesesaal“. Bibliothek. Forschung und Praxis. 33 (2009) Nr.3. S.295-302. „Durch die rasante Entwicklung des Internets sowie die übermächtige Konkurrenz durch Google und Wikipedia wird es für Bibliotheken immer wichtiger, umfassend im Netz vertreten zu sein. dabei reicht es nicht mehr aus, lediglich Öffnungszeiten und einen Zugang zum OPAC auf die eigene Homepage zu setzen. Vielmehr müssen die Dienste der Bibliothek so vollständig wie möglich in die digitale Welt übertragen werden. Ein Ansatz hierfür ist der virtuelle Lesesaal, der eine Vielzahl an Informationen bündelt und einen Ort der Kommunikation bietet. Er stellt eine dreidimensionale Plattform dar, die von zu Hause aus betreten werden kann und dabei fast alle Funktionen des realen Lesesaals beibehält“ (nach dem Abstract). Zarnitz, Monika. „Volltextversorgung durch die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW)“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.11. S.1131-1137. Die Mitarbeiterin der ZBW schildert die Dienstleistungsformen, mit denen Literatur von der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften zur Verfügung gestellt wird. Dabei unterscheidet sie zwischen Dokumentlieferung als Oberbegriff für Lieferdienste und Fernleihe sowie Ortsleihe auf der einen Seite und der 47


48 Bereitstellung von elektronischen Volltexten auf der anderen Seite (z. B. 端ber den Dokumentenserver der ZBW oder die Nationallizenzen).

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