Wirtschaftsbundmagazin 01/19

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FITNESS. FIEBER. Women’s Best: Drei junge Tiroler Unternehmer erobern die Fitnesswelt.

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Hier dachte er über seinen Job nach. Und gründete ein Start-up am Tag darauf.

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Ein Ruhepol für Macher um 5.250,– Manchmal muss es das Beste sein: Ein einzigartiges Design. Perfekter Komfort. Hochwertige Materialien. Keine Kompromisse. Volle Konzentration auf Details. Und plötzlich stimmt vieles davon auch fürs eigene Leben.

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„ WIR HABEN ES

T

irol ist der perfekte Gastgeber. Rad-WM, Kletter-WM und die Nordische Ski-WM haben das einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Unser Land zählt nicht nur deshalb zu den bekanntesten Regionen Europas. Jetzt ist es höchst an der Zeit, diesen international herausragenden Ruf auch wieder in der Politik nach außen zu tragen.

SELBST IN DER HAND, IN ZUKUNFT WIEDER DIREKT IN BRÜSSEL VERTRETEN ZU WERDEN.“

Franz Hörl, Landesobmann

Die Gelegenheit dazu bietet sich schon bald: Mit Barbara Thaler stellen der Wirtschaftsbund und die Tiroler Volkspartei eine aussichtsreiche Tiroler Kandidatin für die EU-Wahl. Und da uns nicht nur der sportliche, sondern auch der politische Ehrgeiz auszeichnet, kann es für uns nur das Ziel sein, Barbara Thaler als Tiroler Vertreterin der über 700 Abgeordneten des EU-Parlaments zu wählen. Doch wie im Sport, ist auch diese Wahl kein Selbstläufer. Wir haben es selbst in der Hand, in Zukunft wieder direkt in Brüssel vertreten zu werden. Dafür müssen wir jetzt gemeinsam anpacken, um auch auf den letzten Metern vor der Wahl vorne zu bleiben. Die Motivation dafür ist einfach und entscheidend zugleich: Wer eine Tiroler Vertretung in der EU will, muss sie auch wählen!

© ANDRE SCHÖNHERR

Dein Franz Hörl, Landesobmann


INHALT

6 NEWS

16

RY TITELSTO

Die wichtigsten Nachrichten aus dem Wirtschaftsbund

Drei junge Tiroler fordern die großen Namen der Fitnessbranche heraus.

ZAHNRAD UM ZAHNRAD ZUM ERFOLG

30

UNSERE UNTERNEHMER IM LANDTAG

Das unternehmerische Lebenswerk von Konrad Traxl

ECHTE ENTLASTUNG FÜR ÖSTERREICH! Weniger Steuer – mehr zum Leben

8

22 Die Abgeordneten des Tiroler Wirtschaftsbundes

© WOMEN’S BEST, AXEL SPRINGER (3), TANJA CAMMERLANDER, SHUTTERSTOCK.COM

KÖRPER. KULT.


32

34

MINDEST­ SICHERUNG NEU

THALER FÜR TIROL

Mehr Fairness und soziale Gerechtigkeit

42

KOMMENTAR Warum Ein-Personen-Unternehmen immer wichtiger werden

Tirols Europawahlkandidatin im Interview

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TIROLS EPU UND KLEINST­UNTER­ NEHMER AM WORT

56 Die Vor- und Nachteile

DER BAUMEISTER

Patrick Weber, der neue WK-Bezirksobmann Innsbruck-Land im Porträt

64

50 FRAUEN­ POWER

Malermeisterin Sybille Dielacher und ihr rein weibliches Erfolgsteam

ADABEI

60

Die schönsten Momente der Veranstaltungen des WB

KOMMENTAR Nur Praktiker können praxisnahe Gesetze verhandeln!

66 AUSSTIEG

Gefühlte Wirtschafts­wahrheiten

IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Österreichischer Wirtschaftsbund – Landesgruppe Tirol, Ingenieur-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck, Tel. 0512 52022, ZVR 109526795/Bundespolizeidirektion Innsbruck | Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Redaktion: Daniel Schreier, BA, Lisa Schwarzenauer, MA, Mag. Katharina Wildauer Grafik: Sebastian Platzer, BA |Gesamtverkaufsleitung: Wolfgang Mayr | Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Horn


NEWS 6 | 7

NEWS

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WESTENDORF – OBMANNWECHSEL IM WIRTSCHAFTSBUND

FRANZ KIRCHMAIR ÜBERNIMMT GESCHÄFTSFÜHRUNG IM OSTTIROLER WIRTSCHAFTSBUND

Johann Steixner legt nach über zehn Jahren seine Obmannschaft zurück. Jakob Schermer wird neuer Ortsobmann. Im Bild: Stellvertreter Josef Lenk, Johann Steixner, Bürgermeisterin Annemarie Plieseis, der neue Obmann Jakob Schermer und Bezirksobmann Peter Seiwald.

„Jetzt sind wir komplett“, freut sich Bezirksobfrau Michaela Hysek-Unterweger über die Nachbesetzung in der Bezirksgruppe Lienz. Der 50-jährige Nordtiroler, der seit 1992 in Thal-Assling lebt, ist Inhaber eines Werbebüros und übernimmt ab sofort die Agenden des Bezirksgeschäftsführers.

KARFREITAGSREGELUNG: PERSÖNLICHER FEIERTAG SCHAFFT RECHTSSICHERHEIT

Zwar war der Karfreitag in Österreich weder ein großes Thema und schon gar kein Problem, aber ein EuGH-Erkenntnis zwang die Politik zum Handeln. Anstelle der viel kritisierten „Halbtageslösung“, die auch viele rechtliche Fragen aufgeworfen hätte, ist es durch intensive Gespräche gelungen, die Bundesregierung von einer wesentlich praktikableren Lösung zu überzeugen: dem „persönlichen Feiertag“ für alle ArbeitnehmerInnen.

Gespalten reagiert Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl auf das von der Landesregierung beschlossene Maßnahmenpaket zur Reduktion der Wohnkosten. „Wer fleißig ist und arbeitet, muss sich in Tirol auch in Zukunft etwas aufbauen können! Als Partei der Leistungsträger müssen wir dieses Ziel konsequent und kompromisslos verfolgen. Viele der 39 vorgestellten Maßnahmen zur Reduktion der Wohnkosten tragen diesem Ziel Rechnung und werden seitens des Tiroler Wirtschaftsbundes vollinhaltlich unterstützt. Aber eine nicht zu Ende gedachte Überregulierung wie das Interessentenmodell, das derart massiv in die freie Marktwirtschaft eingreift, verunsichert“, so Hörl.

MEHR NACHRICHTEN AUF UNSERER WEBSITE UNTER WIRTSCHAFTSBUND-TIROL.AT

© WIRTSCHAFTSBUND, BLICKFANG, ZILLERTALBAHN, SHUTTERSTOCK (4)

HÖRL: TIROL IST MEHR ALS EIN GUTACHTER!


Ö3-VERKEHRSAWARD FÜR ZILLERTALBAHN: LEUCHTTURMPROJEKT FÜR TIROLER MOBILITÄT! Erste wasserstoffbetriebene Schmalspurbahn der Welt ab 2022 im Zillertal. Wirtschaftsbund-Projekt lieferte erste Ansätze.

POLITIK REA­GIERT SCHNELL AUF DROHENDE AUSWIRKUNGEN DES FATALEN KUH-URTEILS! Urteil zur tödlichen Kuhattacke im Pinnistal hat für große Verunsicherung in der Landwirtschaft und im heimischen Tourismus gesorgt. Der von Bundesministerin Elisabeth Köstinger vorgelegte „Aktionsplan für sichere Almen“ und die vom Land Tirol abgeschlossene Wegeversicherung bringen mehr Rechtssicherheit.

EUROPÄISCHE UNION UNTERSTÜTZT TIROL BEI DER VERLEGUNG DES TRANSIT­ VERKEHRS VON DER STRASSE AUF DIE SCHIENE Nationalratsabgeordnete Rebecca Kirchbaumer dankt EU-Parlamentspräsident Tajani für seine klaren und unmissverständlichen Worte. In Tirol ist die Kapazitätsgrenze beim Transitverkehr bereits überschritten. Es ist gut, wenn das Europäische Parlament diese Einschätzung teilt und Tirol und Südtirol dabei unterstützt, den Transitverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlegen.

AIRBNB: REGISTRIERUNGSPFLICHT UND VERPFLICHTENDER DATENAUSTAUSCH – URTEIL UNTERSTREICHT NOTWENDIGE POLITISCHE MASSNAHMEN Als Bestätigung für die bisherige Argumentation seitens der Wirtschaft bezeichnet der Tiroler VP-Tourismussprecher Mario Gerber das Urteil des Landesverwaltungsgerichtes zum Thema Wohnraumvermietung. Dieses stellt fest, dass solche Vermietungen mit Dienstleistungen, wie etwa über Airbnb, eine gewerbliche Tätigkeit darstellen.

DIGITALES AMT: MODERNE VERWALTUNG ENTLASTET UND SPART GELD! Unsere Bundesministerin Margarete Schramböck zeigt, wie man Digitalisierung nutzbringend für die Verwaltung umsetzen kann. Mit der neuen Onlineplattform „oesterreich.gv.at“ können Bürgerinnen und Bürger ab sofort zeit- und ortsunabhängig auf Desktops oder mobilen Geräten Informationen abrufen und Amtswege erledigen.


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KÖRPER.

© WOMEN’S BEST (2)

KULT. Drei junge Tiroler fordern mit ihren Marketingstrategien die großen Namen der Fitnessbranche heraus.


Das Erfolgstrio von Women’s Best: David Kurzmann, Thomas Mark und Lukas Kurzmann (v. l.)

Ü

ber 900.000 Kundinnen weltweit, mehr als 3,8 Millionen Follower auf den firmeneigenen Social-Media-Kanälen und eine jährliche Gesamtreichweite von 1,3 Milliarden Menschen. Das alles hört sich nach der Erfolgsgeschichte eines Unternehmens aus dem amerikanischen Silicon Valley an, wo junge Start-ups innerhalb kürzester Zeit aufgrund ihrer disruptiven Innovationen zu Marktführern aufsteigen und die Spielregeln einer ganzen Branche auf den Kopf stellen. Doch weit gefehlt. Women’s Best ist kein amerikanischer Konzern, sondern ein Hidden Champion aus Tirol, den drei junge Wattener 2015, damals 21, 20 und 18 Jahre alt, in ihrem Kinderzimmer gegründet haben. Heute ist der Hersteller von Premium-Sportnahrung und hochqualitativer Sportbekleidung, die auf die Bedürfnisse des weiblichen Körpers bestmöglich angepasst sind, einer der wichtigsten Namen im Sportnahrungsmarkt und zählt zu den schnellst wachsenden Frauenmarken der Welt.

Die begeisterte Menge am Messestand von Women’s Best auf der FIBO in Köln

weiter auf Seite 12

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WOMEN’S BEST

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1,3 MILL

800 % 100 Mio 60 % 900 Tsd 18 – 34

Mehr als

800 % Umsatzwachstum in den ersten zwei Jahren

Mehr als

100 Millionen Follower auf den Kanälen von Women’s Best und deren Athletinnen

60 Prozent Bekanntheit in der Zielgruppe

Mehr als

900 Tausend Kundinnen aus über 150 Ländern

Zielgruppe:

Frauen zwischen 18-34 Jahren


IARDEN

REICHWEITE AUF SOCIAL MEDIA PRO JAHR

3,8 MILLIONEN Follower

202.400 Likes

105.500 Follower

100.000 Views/Reach


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Zu Besuch bei Women’s Best. Jungunternehmer-­ Kollege Stefan Engl, Barbara Thaler und Harald Mahrer im Jahr 2017

© WOMEN’S BEST, WIRTSCHAFTSBUND

Von Innsbruck in die Welt Ihren Erfolg verdanken die Brüder David (26) und Lukas Kurzmann (23) und ihr Jugendfreund Thomas Mark (25) ihrem innovativen Geschäftsmodell, dem Einsatz raffinierter Marketing­ strategien und dem 100-prozentigen Glauben an den eigenen Erfolg. Im Jahr 2015 sind sie das erste Unternehmen, das Betreibern von erfolgreichen Instagram-Kanälen Geld dafür bezahlt, um Produkte von Women’s Best ihren loyalen Anhängern zu präsentieren. Noch bevor die ganze Geschäftswelt von „Influencer-Marketing“ spricht, generieren die kreativen Köpfe von Women’s Best Millionen von Followern mit ihrer Innovation und werden mit ihrer Marketingstrategie innerhalb von nur vier Jahren zu der Marke für Fitness- und Sportnahrungsmarke für weibliche Fitnessbegeisterte. Obwohl einige große Hersteller Produktlinien für Frauen anbieten, sind die jungen Gründer hinter Women’s Best die ersten, die ihr komplettes Produktportfolio auf diesen Nischenmarkt ausrichten. „Wir sind durch unser Marketingwissen in die Sozialen Medien eingestiegen und ha-

ben unsere Produkte auf diese Weise vermarktet. Wir waren auf Instagram weltweit die Ersten, die es geschafft haben, weiblichen Kunden Protein­ shakes und andere Sportnahrung näherzubringen. Damit haben wir den

bar – heute ist es für unsere Industrie essentiell“, ergänzt sein Bruder Lukas.

Influencer-Markting 900.000 Kundinnen aus über 150 Ländern vertrauen mittlerweile auf die Premium-Sportnahrung und funktionelle Sportbekleidung von Women’s Best. Mehr als 100 Millionen Fans folgen den Social-Media-Kanälen des Unternehmens und seiner Markenbotschafterinnen. Laut einer von Women’s Best in den USA, Australien und in Deutschland in Auftrag gegebenen Studie kennt jede zweite Frau in der Zielgruppe der 18–34-Jährigen die Produkte von Women‘s Best. Ein unglaublicher Erfolg für eine Marke, die gerade einmal dreieinhalb Jahre am Markt ist. Diesen Bekanntheitsgrad verdankt Women’s Best seiner enormen Reichweite, die zu einem beträchtlichen Teil durch die Zusammenarbeit mit den bekanntesten Athleten und FitnessInfluencerinnen zustande kommt. Diese werden aufgrund ihrer Follower-

„WIR MÜSSEN ÖSTERREICH

MODERNISIEREN! DIE LOHN­ KOSTEN FÜR UNTERNEHMER UND MITARBEITER MÜSSEN GESENKT WERDEN. ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS SEBASTIAN KURZ UNSER LAND POSITIV VERÄNDERN WIRD.

David Kurzmann, Gründer und Geschäftsführer von Women’s Best

Markt maßgeblich verändert und einen Lifestyle aus dem Konsum unserer Produkte gemacht“, verrät David Kurzmann stolz. „Vor einigen Jahren war Influencer-­ Marketing undenk-

zahlen und Social-Media-Performance von Women‘s Best ausgesucht und unter Vertrag genommen. Im Gegenzug dazu verpflichten sie sich dazu, Werbeinhalte für die Marke zu kreieren und


INSTAGRAM

Women’s Best Markenbotschafterinnen auf einer Fitnessmesse in Dubai

gemeinsam mit dem Team von Women‘s Best Fitnessmessen und andere B2C-Veranstaltungen auf der ganzen Welt zu besuchen. Die einflussreichsten Athletinnen, wie die Australierin Tammy Hembrow und Emily Skye, die auf ihren eigenen Social-Media-Kanälen gemeinsam über 26 Millionen Follower vereinen, werden vom langjährigen Freund der Brüder und „Director of Athletema-

nagement“, Mazen Seoudy, intensiv betreut. Mazen arbeitet besonders eng mit den Athletinnen, um die optimale Verbindung zwischen Marke und Athletin herzustellen. Für ihre umsatzstärksten Athletinnen entwickelt Women’s Best eigene Produktlinien, die von den Athletinnen beworben und mit ihren bekannten Namen ausgestattet werden. Neben Tammy Hembrow hat Women‘s

„VOR EINIGEN JAHREN

WAR INFLUENCER MARKETING UNDENKBAR – HEUTE IST ES FÜR UNSERE INDUSTRIE ESSENTIELL.“

Lukas Kurzmann, Gründer und Geschäftsführer von Women’s Best

Auf dem Sozialen Netzwerk Instagram können Nutzer Bilder und Videos bearbeiten und mit ihren Abonnenten teilen, die diese liken und kommentieren können. Weltweit benutzen eine Milliarde Menschen den Onlinedienst.

INFLUENCER ,

Als Influencer werden Menschen bezeichnet, die auf ihren Social-MediaKanälen Produkte verschiedener Marken präsentieren und dafür vom Hersteller bezahlt werden.


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Best noch über 80 Athletinnen unter Vertrag, die zusammen eine Reichweite von über 100 Millionen Menschen pro Monat generieren. „Wir haben eine eigene Brand Bible und Postguidelines, die den Athletinnen übergeben werden. Dadurch können wir gewährleisten, dass die Posts so organisch wie möglich sind. Wir zwingen keine unserer Athletinnen Produkt X zu verwenden. Wir wollen, dass sie zu 100 Prozent hinter dem Produkt und der Marke stehen“, so die Gründer. Auch der damalige Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Harald Mahrer, und die WK-Vizepräsidentin Barbara Thaler konnten sich bei einem Unternehmensbesuch bei Women’s Best im Jahr 2017 von der unternehmerischen Expertise der drei Gründer überzeugen. Harald Mahrer, der Präsident der Wirtschaftskammer, war von den Ideen der drei Tiroler so angetan, dass er sie bis heute als „Marketing­ götter“ bezeichnet.

Expansion im B2B-Geschäft. Die Strategie von Women’s Best geht auf. Die Social-Media-Kanäle der Mar-

„Die Digitalisierung schreitet in riesen Schritten voran – Österreich muss hier unbedingt am Ball bleiben!“ Thomas Mark, Gründer und Geschäftsführer von Women’s Best

ke generieren täglich 2.000 bis 5.000 neue Follower. Alle Posts werden in sechs Sprachen übersetzt und wöchentlich auf ihre absatzfördernde Wirkung überprüft. Das 40-köpfige Team arbeitet jeden Tag hart daran, ihren Kundinnen ein außergewöhnliches Markenerlebnis zu bieten und den Namen von Women’s Best noch bekannter zu machen. Große Einzelhandelsketten wie der britische Drogeriemarkt Boots, Holland & Barrett in den Niederlanden oder Life Pharmacy in Dubai wurden bereits auf die Marke aus Tirol aufmerksam und haben die Produkte von Women’s Best in ihr Sortiment aufgenommen. Eine Win-win-Situation, da die Händler von der Reichweite von Women’s Best profitieren und die eigene Bekanntheit und den Umsatz in der jungen, weiblichen Zielgruppe des Tiroler Unternehmens steigern können. „Der nächste Schritt in der Expansionspolitik ist die verstärkte Zusammenarbeit mit Handelsketten in den Vereinigten Staaten, China und den Golfstaaten“, erklärt Thomas Mark.

Standort Innsbruck Das nächste große Projekt, das die Brüder Kurzmann und Thomas Mark anzugehen planen, ist der Ausbau ihrer Tiroler Firmenzentrale. „In der Nähe der Landeshauptstadt soll ein neues Headquarter mit Logistik entstehen, von dem aus die ganze Welt beliefert werden kann und in dem zu Spitzenzeiten bis zu 150 Menschen Arbeit finden werden“, freut sich Lukas Kurzmann. Was David, Lukas und Thomas in Tirol hält, sind vor allem Familie, Freunde, Mitarbeiter und die besonders hohe Lebensqualität. Die Unterstützung ihrer Eltern Thomas und Petra Kurzmann und Birgitta Mark ist allen drei extrem wichtig, denn ohne ihren Rat und Trost hätten es die drei Unternehmer nach eigenen Angaben nicht geschafft. „In unserer Kindheit waren Lukas und ich schon vom IT-Unternehmen unserer Eltern fasziniert“, so David Kurzmann.

FOLLOWER Abonnent eines Kanals oder Profils auf Social-MediaPlattformen wie Instagram, Twitter oder YouTube.

START-UP Ein neu gegründetes Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee und hohem Wachstumspotential.

Um die Abwanderung von Start-ups und Unternehmen aus Österreich zu verhindern, müssen zwingend neue Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es auch jungen Menschen erlauben, unternehmerisch groß zu denken und zu handeln. David Kurzmann fordert: „Wir müssen Österreich modernisieren! Die Lohnkosten für Unternehmer und Mitarbeiter müssen gesenkt werden. Ich bin überzeugt, dass Sebastian Kurz unser Land positiv verändern wird.“ Sollte diese Modernisierung nicht gelingen, läuft Österreich Gefahr, etablierte Unternehmen zu verlieren, da die ökonomischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Österreich auf lange Sicht nicht konkurrenzfähig sind. Besonders beim Thema Digitalisierung muss einiges geschehen: „Die Digitalisierung schreitet in riesen Schritten voran – Österreich muss hier unbedingt am Ball bleiben“, warnt Thomas Mark. Nichts wird sonst Unternehmen, die physisch nicht an den Standort Österreich gebunden sind, daran hindern, in Länder abzuwandern, die ihnen bessere Rahmenbedingungen bieten können.


STIMMEN AUS DER P O

LITIK

JOSEF LETTENBICHLER

BARBARA THALER

© TANJA CAMMERLANDER (2)

„Nur ein moderner Wirtschaftsstandort Österreich ist auf Dauer konkurrenzfähig.“

„Österreich wird EU-weiter Vorreiter für eine faire Onlinebesteuerung.“

NATIONALRATSABGEORDNETER

VIZEPRÄSIDENTIN DER WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

Eine aktuelle Deloitte-Erhebung unterstreicht den Eindruck von den drei Jungunternehmern von Women’s Best. Zwar ist die Lebensqualität ein unangefochtener Standortvorteil, dennoch rangieren wir nur auf Platz 11 im Europa-Vergleich, da wir für viele Firmen „zu teuer und umständlich“ sind. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und bereits eine Reihe von Maßnahmen auf Schiene gebracht. So wurde beispielweise Ende Februar ein massiver Schritt gegen sogenanntes Gold Plating, die Übererfüllung von EU-Recht in der staatlichen Gesetzgebung, gesetzt. Damit werden 40 Regelungen von unnötigem Bürokratieballast befreit. Die Tiroler Bundesministerin Margarete Schramböck setzt auch in Sachen Digitalisierung deutliche Zeichen: 13 neue Berufsbilder mit Fokus auf Digitalisierung, das digitale Amt oder etwa die Vorreiterrolle beim 5G-Ausbau. Das nächste große Etappenziel: Die Senkung der Steuer- und Abgabenquote auf 40 Prozent.

Es ist nicht einzusehen, dass jedes heimische Unternehmen im Vergleich mehr Steuern zahlt als große Internetunternehmen wie z. B. Google und Facebook. Besonders schade: Mit dem Scheitern auf europäischer Ebene scheint die Einführung einer flächendeckenden Digitalsteuer leider für längere Zeit außer Reichweite gerückt zu sein. Dieser Rückschlag bietet andererseits aber auch die Chance, dass Österreich nun eine Vorreiterrolle einnimmt und sich an die Spitze jener Länder setzt, die in Eigenregie eine nationale Steuerregelung umsetzen. Auch wenn ich kein Fan eines „europäischen Fleckerlteppichs“ bin, bin ich überzeugt davon, dass Österreich damit einen richtigen Schritt in Richtung Standort-Fairness geht. Denn Verständnis dafür, dass multinationale Konzerne in Europa Milliardengewinne erzielen, dafür aber fast keine Steuern zahlen wollen, gibt es bei der Bevölkerung nicht.

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ZAHNRAD UM ZAHNRAD

© AXEL SPRINGER (2)

ZUM ERFOLG


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WICHTIG WAR UNS DIE REGIONALE WERTSCHÖPFUNG. Konrad Traxl

MIT EINER GROSSEN PORTION MUT, VIEL FLEISS UND UNTER­ NEHMERISCHER VISION HAT SCHLOSSERMEISTER KONRAD TRAXL DEN GRUNDSTEIN FÜR SEIN UNTERNEHMEN KTZ GELEGT.

D

as Firmengelände der Konrad Traxl Antriebstechnik (KTZ) ist ein imposanter Anblick: Östlich von Zams liegt KTZ auf einer Anhöhe nördlich des Inns, hinter dem Gebäude ragen die steilen Felswände kerzengerade hinauf. Schon von der Autobahn erkennt man das schlichte Logo: Hier steht der Tiroler Spezialist in der Produktion von Zahnrädern und Antriebselementen aller Art für nationale und internationale Kunden. Eine Erfolgsgeschichte aus dem Tiroler Oberland, die sich auch Franz Hörl als Wirtschaftsbund-Obmann schon persönlich angesehen hat: „Das ist natürlich etwas Besonderes, wenn der eigene Interessenvertreter am Firmengelände steht – eine tolle Möglichkeit, über das Unternehmertum zu sprechen“, sagt Firmengründer Konrad Traxl.

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INVESTITION IN DIE ZUKUNFT Seit Hörls Besuch vor zwei Jahren hat sich bei KTZ einiges getan: Zum 25. Firmenjubiläum fand der lang geplante Umzug an den modernen neuen Standort statt. Dieser Schritt bedeutet für den Betrieb weit mehr als nur eine neue Postadresse: Ein optimierter Produktionsprozess und mehr Sicherheit am Arbeitsplatz für die Fachkräfte gehen damit einher. In den Bau des neuen Firmenareals steckte KTZ über 10 Millionen Euro. Ausschlaggebend für die Investition war letztlich auch der Wunsch der zweiten Generation, den Familienbetrieb fortzuführen, wie Konrad Traxl erklärt: „Dass unsere Kinder Daniel und Petra den Fortbestand des Unternehmens sichern, erfüllt mich mit Stolz.“

VON DER LEHRE ZUM UNTERNEHMER Grund stolz zu sein hat Konrad Traxl allemal. Nach der Lehre zum Schlosser und der Meisterprüfung wagt er 1990 den Schritt in die Selbstständigkeit. Gemeinsam mit Ehefrau Heidi gründet er die Konrad Traxl Antriebstechnik. Mit einem Gesellen und zwei Lehrlingen baut der findige Schlosser das Unternehmen auf, Heidi managt Organisatorisches und Administratives in der schnell wachsenden Firma. Die Kinder sind damals gerade einmal ein und drei Jahre alt – keine leichte Aufgabe für das Paar, ist sich auch Konrad Traxl bewusst: „Einen großen Teil meines Erfolges habe ich meiner Frau Heidi zu verdanken.“

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FAKTEN 40 Mitarbeiter 11 Jahre durchschnittliche Beschäftigungsdauer

8.000 Quadratmeter Fläche 5 Millionen Euro Umsatz in 2018 300 Tonnen Stahl jährlich ²⁄3 Spanabfall 1,5 Millionen kWh Strom aus eigenem Wasserkraftwerk

übernehmen können, sind rar. In Westösterreich sind wir einzigartig“, führt Traxl aus. Leistungsportfolio und Maschinenpark wachsen mit den Kundenbedürfnissen mit. „Wir produzieren, was wir können, und erweitern unser Angebot, wenn die Nachfrage gegeben ist. Eine neue Maschine kann schnell eine Investitionssumme von über einer halben Million Euro bedeuten. Die entsprechende Auslastung muss gegeben sein, daher ist so ein Schritt immer reiflich überlegt“, erklärt Konrad Traxl.

KTZ 2.0

25 Jahre später ist KTZ zu einem Industriebetrieb mit 40 Mitarbeitern und einem wahren Familien­betrieb gewachsen: Tochter Petra, Sohn Daniel und Schwiegertochter Steffi sind ein einge­spieltes Team.

© AXEL SPRINGER (2)

IN DER NISCHE ZUM ERFOLG Schon vier Jahre nach der Betriebsgründung ist die Werkstätte bereits so ausgelastet, dass der erste Ausbau ansteht. Traxls Plan geht auf: KTZ spezialisiert sich zunehmend auf die individuelle Produktion von Antriebselementen, wie sie in Sonderfahrzeugen wie Lastwägen, Traktoren oder Schneefahrzeugen sowie im Anlagen- und Maschinenbau zu finden sind. „KTZ bietet ein breites Sortiment an Bearbeitungsprozessen, was dem Kunden große Auswahl und spezialisierte Lösungen ermöglicht“, erklärt Petra Traxl. KTZ fertigt Zahn-, Kegel-, Schnecken- und Kettenräder in allen Größen individuell für jeden Kunden. Neben der Herstellung von Getrieben übernimmt die Zammer Firma auch deren Reparatur. Das Besondere: Alle Arbeitsschritte kommen aus einer Hand: „Vom Materialzuschnitt übers Drehen, Fräsen, Verzahnen bis zum Schleifen und Messen machen wir alles unter einem Dach. Nur die Wärmebehandlung wird nicht bei uns durchgeführt“, sagt die junge Unternehmerin. Damit bedient KTZ einen speziellen Nischenmarkt – nämlich den von Prototypen und Kleinserien. Die meisten Mitbewerber in der Branche sind auf einen Fertigungsschritt spezialisiert oder produzieren nur in großen Stückzahlen. „Unternehmen wie KTZ, die alle Fertigungsschritte für wenige Stückzahlen

Nach der ersten Erweiterung steht 2004 der nächste große Zubau an. Knapp zehn Jahre später wird deutlich, dass eine weitere Vergrößerung notwendig, aber am ursprünglichen Standort nur schwer umsetzbar ist. Die Suche nach einem passenden Areal beginnt – in Tirol kein leichtes Unterfangen. „Hier im Oberland ist der Tourismus vorherrschend und es gibt keine Industriegründe“, erklärt der Unternehmer seine damalige Problematik. Mit einem innovativen Konzept schafft er schließlich die Lösung: einen Hang oberhalb der Autobahn abzutragen und auf dem neu errichteten Plateau die Firma anzusiedeln. Kein alltägliches Vorhaben: „Von der Umwidmung in Bauland, zum Grundstückskauf über die Umweltverträglichkeitsprüfung bis zur Baugenehmigung hat es drei Jahre gedauert“, beschreibt Konrad Traxl die Umsetzung seiner Vision. Visionär ist Traxl auch in puncto Nachhaltigkeit: Bereits 2010 errichtet er das private Wasserkraftwerk Kronburgbach, an das der neue Standort nun angeschlossen ist. „In einem Alpenland wie Tirol liegt es auf der Hand, die Wasserkraft zu nutzen. Wir decken unseren gesamten Energiebedarf mit eigener, nachhaltiger Energie ab“, so der Senior-Chef über sein Investment in sauberen Strom. „Wie beim Kraftwerksbau war uns auch beim Projekt Neubau die regionale Wertschöpfung ein großes Anliegen. Wir haben uns bewusst für Firmen aus der Region und traditionelles Handwerk entschieden“, so der Unternehmer. Das Bekenntnis zur heimischen Wirtschaft ist eine Herausforderung, schließlich haben Handwerksbetriebe vor

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Die 5-Achs-­ Fräsmaschine von DMG Mori ist einer der Neuzugänge im erweiterten Maschinenpark.


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Familiensache: Steffi, Daniel, Konrad und Petra Traxl

Ort mehr Erfahrung mit Tourismusinfrastruktur als mit Industriebetrieben. Inspiration holt man sich aus der internationalen Branche und entwickelt regionale Lösungskonzepte. Rund 10 Millionen Euro investiert die Unternehmerfamilie in den Bau des neuen Standorts und modernste Fertigungsmaschinen. Das Resultat: Ein ungewöhnlicher Industriebetrieb mit Holzdachstuhl, viel Tageslicht und angenehmem Raumklima.

INVESTITION MIT MEHRWERT

Nicht nur in die bauliche Planung wurde viel Zeit investiert, sondern auch in die Fertigungs- und Arbeitsplatzoptimierung. Dafür war Sohn Daniel Traxl verantwortlich. „Wir haben die Produktionsabläufe evaluiert und die optimale Aufstellung der bestehenden und neu geplanten Maschinen schon zu Baubeginn genau festgelegt. Das erleichtert heute die Arbeitsabläufe und erhöht die Sicherheit“, erklärt der studierte Maschinenbauer. In der neuen Werkshalle laufen die Arbeitsschritte chronologisch ab, von der Materialanlieferung über den Zuschnitt durch alle Abteilungen bis zur Endbearbeitung. Die Arbeitsbereiche sind klar gekennzeichnet, Bodenmarkierungen und Tafeln grenzen die Abteilungen optisch ab. „Die Arbeitsplatzsicherheit war unser zentrales Anliegen“, weiß der junge Unternehmer. Neue Maschinen mit höheren Sicherheitsstandards, viel Platz zum Arbeiten und die klare Struktur in der Werkhalle haben die Sicherheit verbessert und die Produktivität und Effizienz gesteigert.

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ZUKUNFT: LEHRLING Qualifizierte Mitarbeiter sind für den Tiroler Industriebetrieb das Um und Auf: „Hochwertige Arbeit benötigt qualifizierte Arbeitskräfte. Unsere große Herausforderung ist es, die Fachkräfte von morgen auszubilden und sie mit dem richtigen

Der neue Standort der KTZ Antriebstechnik bei Zams

Betriebsklima und attraktiver Arbeit für den Beruf zu gewinnen“, sagt Konrad Traxl, für ihn hat die Lehre großes Potenzial für die Zukunft. Lehrlinge bei KTZ sind von Anfang an aktiv involviert, arbeiten an Kundenaufträgen mit und können im eigenen Lehrlingsbereich viel ausprobieren. Die meisten bleiben später als Fachkräfte erhalten. Der Unternehmer sieht auch die Politik in der Verantwortung, den richtigen Rahmen für eine Aufwertung der Lehre zu schaffen. Seine Idee: Quereinsteiger mit verkürzter Lehrzeit im Betrieb auszubilden. Nach dem Prinzip „Matura mit Lehre“ könnten Maturanten in zwei Jahren die Lehre nachholen – ähnlich den HTL-AufbaulehrKonrad Traxl gängen. Dazu fehlt derzeit jedoch das passende Berufsschulmodell. „Für mich bedeutet langfristiges unternehmerisches Denken nicht nur Liquidität und Investition, sondern als vertrauensvoller und guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden“, sagt Konrad Traxl. Eine durchschnittliche Firmenzugehörigkeit von über elf Jahren spricht für sich.

„IN EINEM

ALPENLAND WIE TIROL LIEGT ES AUF DER HAND, DIE WASSERKRAFT ZU NUTZEN.


STIMMEN AUS DER P O

© TANJA CAMMERLANDER, WK TIROL

CORNELIA HAGELE

LITIK

FRANZ JIRKA

„Österreich verteidigt Spitzenplatz im Ökologievergleich der EU-Mitgliedstaaten.“

„60 Prozent aller Betriebe in Österreich berichten über Umsatz­ einbußen infolge von Fachkräftemangel.“

LANDTAGSABGEORDNETE

SPARTENOBMANN GEWERBE UND HANDWERK DER TIROLER WIRTSCHAFTSKAMMER

Das Familienunternehmen von Konrad Traxl macht es vor: Mit einem privaten Wasserkraftwerk deckt das Unternehmen den gesamten Energiebedarf mit eigener, nachhaltiger Energie ab. Eines von vielen positiven Praxisbeispielen in Sachen Nachhaltigkeit im Unternehmertum. Im Ökologievergleich aller EU-Mitgliedsstaaten liegt Österreich sogar hinter Schweden und Dänemark auf Platz 3. Aber das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Im Gegenteil: Klimaschutz hat höchste Priorität und geht uns alle an! Dessen ist sich auch die Politik bewusst. Mit „#mission2030“ auf Bundes- und „Tirol 2050 energieautonom“ auf Landesebene haben wir ein klares Ziel: Eine Zukunft frei von fossilen Energieträgern.

Mit aktuell 3,9 Prozent weist Tirol zum Stichtag 31. März wiederum die niedrigste Arbeitslosenquote im Österreichvergleich auf. Gleichzeitig sind beim AMS Tirol knapp 5.400 offene Stellen sofort verfügbar und mehr als 2.300 offene Lehrstellen gemeldet. Man kann davon ausgehen, dass der tatsächliche Bedarf noch weit höher liegt. Aktuelle Erhebungen der WKÖ zeigen nämlich, dass bereits 60 Prozent der Betriebe über Umsatzeinbußen als Folge des Fachkräftemangels klagen. Die Verfügbarkeit von Fachkräften wird im Standort-Wettbewerb zu einer der zentralsten Fragen. Auch die Wirtschaftskammer ist sich dessen bewusst und bringt mit der Bildungsoffensive „Wir bilden Zukunft.“ auf den Punkt, wie wir die Fachkräfte der Zukunft sichern, das Erfolgsmodell der Lehre stärken und Österreichs Bildungssystem auf Weltklasse-Niveau bringen können.

UNSERE AKTUELLEN WOHNPROJEKTE COMING SOON:

„Wir denken an Morgen, erkennen Trends und gehen neue Wege. CARISMA setzt Standards in der Tiroler Immobilienwirtschaft.“

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UNSERE UNTERNEHMER IM LANDTAG Mit ihrer unternehmerischen Expertise machen die Landtagsabgeordneten des Wirtschaftsbundes Politik, die den Wirtschaftsstandort Tirol stärkt und das Leben der Unternehmerinnen und Unternehmer im Land erleichtert.


© FRANZ OSS


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WAS MACHT DER LANDTAG? GERICHTSBARKEIT

VERWALTUNG

(LANDESREGIERUNG)

GESETZGEBUNG (LANDTAG)

AUFGABEN

Der Tiroler Landtag, das Parlament des Bundeslandes Tirol, übt im Sinne der in modernen Demokratien verankerten Gewaltentrennung auf der Grundlage der Verfassung des Landes Tirol (Tiroler Landesordnung 1989) vor allem die Landesgesetzgebung aus.

Quelle: Magazin „Tiroler Landtag stellt sich vor“ 2018, Land Tirol

GESETZGEBUNGSKOMPETENZEN KOMMEN DEM LANDTAG UNTER ANDEREM IN FOLGENDEN BEREICHEN ZU:

Naturschutz, Jagd und Fischerei

Katastrophenhilfe

Elektrizitätswesen

Gemeinderecht, örtliche Sicherheitspolizei

Rettungswesen, Gemeindesanitätsdienst

Organisation der Landesbehörden

Landesverfassung, Wahlen, Volksbegehren, Volksabstimmungen und Volksbefragungen im Landesund Gemeindebereich

Jugendwohlfahrt, Krankenanstaltenwesen, Sozialhilfe, Pflegegeld und Rehabilitation

Kulturelle Angelegenheiten, Musik-, Sport- und Tanzschulen, Veranstaltungswesen, Kinoangelegenheiten

Raumordnung, Bauwesen und Feuerpolizei, Wohnbauförderung, Bodenbeschaffung, Grundverkehr

Landwirtschaft, Bodenreform, Pflanzenschutz, Feldschutz und Tierzucht

Tourismusangelegenheiten, Schischul-, Berg- und Schiführerwesen

Schulwesen, Kindergartenangelegenheiten


GESETZE VON DER WIRTSCHAFT. FÜR DIE WIRTSCHAFT. Jede/jeder Abgeordnete ist mit Unterstützung von drei weiteren Abgeordneten berechtigt, Anträge im Tiroler Landtag einzubringen. Anhand eines Beispiels wollen wir dir den Weg von der Idee bis zur Umsetzung zeigen.

PHOTOVOLTAIKOFFENSIVE.

Auf Initiative von Landtagsvizepräsident Anton Mattle wurde ein Antrag eingebracht, der die virtuelle Speicherung von Strom, der in privaten Photovoltaikanlagen erzeugt wird, im Netz der Stromversorgungsunternehmen ermöglicht. Energieüberschüsse können somit vom Kunden zu 100 % gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt kostenlos wieder bezogen werden.

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AUSSCHUSS.

In den regelmäßigen Ausschusssitzungen werden die dem jeweiligen Ausschuss zugewiesenen Anträge vorberaten. In diesem Fall wurde die Photovoltaikoffensive im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Energie und Technologie diskutiert und von den Mitgliedern einstimmig angenommen.

SPEICHER IST SCHLÜSSEL FÜR EFFEKTIVE SOLARSTROM­ NUTZUNG.

DEBATTE UND BESCHLUSS IM LANDTAG.

Nach einer Debatte im Plenum des Landtags erfolgt eine Abstimmung. Darüber hinaus kann der Antrag aber auch zurückgezogen oder an den Ausschuss für weitere Beratungen zurückgewiesen werden. Die Photovoltaikoffensive des Wirtschaftsbundes wurde einstimmig angenommen.

Anton Mattle, Landtagsvizepräsident

BEURKUNDUNG.

Bei positiver Abstimmung hat die Landtagspräsidentin abschließend das verfassungsgemäße Zustandekommen des Beschlusses zu beurkunden.

WELCHE VORTEILE BRINGT DIE PHOTOVOLTAIKOFFENSIVE DES WIRTSCHAFTSBUNDES? • Keine hohen Erstinvestitionskosten

• Keine Ladeverluste

• Im Herbst und Winter von Energieüberschüssen des Sommers profitieren

• Keine Entsorgung der Batterie am Ende der Lebensdauer

• 100 % Nutzung des selbst erzeugten Stroms

• Hohe Speicherkapazität

• Verzicht auf physischen Speicher auf chemischer Basis

• Kein zusätzlicher Platzbedarf

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DIE STIMMEN DER WIRTSCHAFT IN DER TIROLER POLITIK

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

DEINE VERTRETUNG IN DER LANDESREGIERUNG

„ ES IST FÜR

MICH EINE EHRE, UNSER LAND MIT­ GESTALTEN ZU DÜRFEN.

PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF Wirtschaftslandesrätin ZUSTÄNDIGKEITEN: • Angelegenheiten des Gewerbes und der Industrie; Wirtschaftsförderung mit Ausnahme der Förderung des Tourismus; Technologieförderung; Breitbandausbau; Kompetenzzentren; Wettbewerbsangelegenheiten; Vergabewesen; Preisangelegenheiten; Außenhandel; Marktordnung; Angelegenheiten der Ziviltechniker und der Wirtschaftstreuhänder; Angelegenheiten der Buchmacher und Totalisa­ teure; Maschinenwesen; Mineralrohstoffgesetz; Veranstaltungswesen; Landes-Polizeigesetz; Glücksspielwesen; • Gesellschaften und Beteiligungen des Landes, soweit sie nicht ausdrücklich einem anderen Mitglied der Landesregierung zugewiesen sind; Angelegenheiten der Tiroler Zukunftsstiftung; • Datenschutz, Informationsweiterverwendung; • Seilbahnangelegenheiten; • Jugendschutz; außerschulische Jugenderziehung, soweit sie nicht zur Kinder- und Jugendhilfe gehört; Angelegenheiten der Jugend-, Familienund Seniorenpolitik. WARUM HABEN SIE SICH ENTSCHLOSSEN, TROTZ DER ARBEIT IN IHREM UNTERNEHMEN IN DIE LANDESREGIERUNG ZU WECHSELN? „Als damals selbstständige Fotografin und Vizepräsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer war es für mich keine leichtfertige Entscheidung. Aber wenn der Ruf erfolgt, Mitglied der Tiroler Landesregierung zu werden, dann überlegt man reiflich. Ich habe mich damals entschlossen mein Unternehmen an meine Schwester zu übergeben – Stichwort Berufsverbot für Regierungsmitglieder – und diese spannende Herausforderung gerne angenommen. Es ist für mich eine Ehre, unser Land mitgestalten zu dürfen und die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen laufend zu verbessern.“


„ZUTRAUEN

DEINE UNTERNEHMERISCHE VERTRETUNG IM LANDTAG

UND VER­ TRAUEN GEHÖREN ZUSAMMEN.

ANTON MATTLE Landtagsvizepräsident & Obmann der Wirtschaftsbund-Arbeitsgemeinschaft (ARGE) im Tiroler Landtag, Mitglied des Tiroler Landtags (seit 2003) Bereichssprecher der Tiroler Volkspartei für die Themen Südtirol, Energie, Sicherheit und Digitalisierung

© TIROLER LANDTAG/BERGER, TANJA CAMMERLANDER

LANDTAGSAUSSCHÜSSE: • Obmann Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, ­Energie und Technologie • Obmann-Stellvertreter Obleuterat • Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit • Ausschuss für Rechts-, Gemeinde- und Raumordnungsangelegenheiten • Ausschuss für Wohnen und Verkehr • Finanzausschuss • Immunitäts- und Unvereinbarkeitsausschuss • Notstandsausschuss WIE LÄSST SICH IHR POLITISCHES ENGAGEMENT ZEITLICH MIT IHREM UNTERNEHMERTUM VEREINBAREN? „Kleine Unternehmen, ohne mittlere Führungsebene sind sehr ‚cheforientiert‘. Die Doppelaufgabe, Unternehmer und Politiker, ist nur dann zu schaffen, wenn man seinen Mitarbeitern, da und dort, ‚etwas zutraut‘. Zutrauen und Vertrauen gehören zusammen. Wenn beides passt, ergänzen sich die Aufgaben. Auf alle Fälle ist die unternehmerische Lebens­erfahrung ein starkes Fundament für meine politische Arbeit.“


28 |2 9 W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

MARIO GERBER Abgeordneter zum Tiroler Landtag (seit 2018)

„WER ETWAS

Bereichssprecher der Tiroler Volkspartei für die Themen Tourismus und Wirtschaft

BEWEGEN WILL, MUSS DAS HEFT SELBST IN DIE HAND NEHMEN.

LANDTAGSAUSSCHÜSSE: • Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Energie und Technologie • Ausschuss für Wohnen und Verkehr • Finanzkontrollausschuss WAS WOLLEN SIE DURCH IHR POLITISCHES WIRKEN BEWEGEN? „Das ewige Jammern, das uns leider auch häufig in der Wirtschaft begegnet, bringt uns keinen Schritt weiter. Wer etwas bewegen will, muss das Heft selbst in die Hand nehmen. Als Abgeordneter zum Tiroler Landtag bringe ich mich aktiv in den Gremien ein, um die Rahmenbedingungen zu verändern und zu verbessern – damit unser Tourismus- und Wirtschaftsstandort zukunftsfit wird.“

„ ES IST WICHTIG MENSCHEN IN DER POLITIK ZU HABEN, DIE WISSEN, WO DIE PROBLEME VON UNS UNTERNEHMERN LIEGEN!

© TIROLER LANDTAG/BERGER, BLICKFANG, TANJA CAMMERLANDER

CORNELIA HAGELE Abgeordnete zum Tiroler Landtag (seit 2018) Bereichssprecherin der Tiroler Volkspartei für die Themen Industrie, Wissenschaft und Forschung LANDTAGSAUSSCHÜSSE: • Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit • Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Energie und Technologie • Ausschuss für Wohnen und Verkehr WAS IST IHNEN ALS UNTERNEHMERIN IN DER POLITIK WICHTIG? „Als Unternehmerin ist es mir wichtig Menschen in der Politik zu haben, die wissen, wo die Probleme von uns Unternehmern liegen! Nur wer tagtäglich mit den Hindernissen eines Wirtschaftstreibenden konfrontiert ist und Entscheidungsträger ist, kann mit Hausverstand Lösungen finden, die uns und unseren Mitarbeitern das (Wirtschafts-)Leben leichter machen.“


„ DIENSTLEISTUNGSWILLE VON GANZEM HERZEN! “

BARBARA SCHWAIGHOFER Abgeordnete zum Tiroler Landtag (seit 2013) Bereichssprecherin der Tiroler Volkspartei für die Themen Kunst, Kultur, Gleichstellung, Frauen, Klein- und Mittelbetriebe und Handel LANDTAGSAUSSCHÜSSE: • Ausschuss für Föderalismus und Europäische Integration • Ausschuss für Gesellschaft, Bildung, Kultur und Sport • Ausschuss für Petitionen • Finanzausschuss GIBT ES EIN ERFOLGSREZEPT, DAS SICH IN IHREM UNTERNEHMEN, ABER AUCH IN DER POLITIK ANWENDEN LÄSST? „Ich bin selbstständig im Tourismus tätig. Genauso vielfältig wie Gästewünsche sind die Anliegen der ­Bürgerinnen und Bürger. Das Rezept? Dienstleistungswille von ganzem Herzen! Ich lebe das, weil ich weiß, dass hinter jedem Anliegen unserer Tirolerinnen und Tiroler Menschen in Sorge stehen. Hier zu helfen ist für mich einfach Passion.“

STEFAN WEIRATHER Abgeordneter zum Tiroler Landtag (seit 2013) Bereichssprecher der Tiroler Volkspartei für die Themen Bildung, Gesundheit, Städte und Städteentwicklung LANDTAGSAUSSCHÜSSE: • Obmann Ausschuss für Gesellschaft, Bildung, Kultur und Sport • Ausschuss für Arbeit, Gesundheit, Pflege und Soziales • Ausschuss für Rechts-, Gemeinde- und Raum­ordnungsangelegenheiten • Finanzausschuss STICHWORT: SPRACHROHR DER TIROLER WIRTSCHAFT. WARUM SIND SIE WIRTSCHAFTSBÜNDLER GEWORDEN? „Alle Kraft der Wirtschaft. Dieser Forderung des Wirtschaftsbundes liegt das Bestreben um eine starke und freie Marktwirtschaft zugrunde. Als Sprachrohr der Tiroler Wirtschaft setzen wir uns täglich für die Anliegen der Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Der Wirtschaftsbund ist für mich als Bürgermeister der Bezirkshauptstadt Imst und Landtagsabgeordneter somit eine wichtige Plattform zur Förderung der heimischen Wirtschaft.“

„ ALS SPRACHROHR DER

TIROLER WIRTSCHAFT SETZEN WIR UNS TÄGLICH FÜR DIE ANLIEGEN DER TIROLER UNTERNEHMER­ INNEN UND UNTER­ NEHMER EIN.


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ECHTE ENTLASTUNG FÜR ÖSTERREICH!

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

Die Pläne der Bundesregierung auf einen Blick: Weniger Steuern – mehr zum Leben

€ MASSIVE STEUER­ ENTLASTUNG: ,

VERPFLICHTUNG FÜR ONLINEVERMITTLUNGSPLATTFORMEN: ,

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B uchungsplattformen wie Airbnb werden in Zukunft dazu verpflichtet, die für die Finanzverwaltung relevanten Daten über Buchungen und Umsätze bekannt zu geben. Verletzen sie ihre Sorgfaltspflicht, haften sie für die nicht versteuerten Umsätze der „Vermieter“. Der Steuerflucht wird ein Riegel vor­ geschoben. Das bringt mehr Fairness für heimische Tourismusbetriebe.

ENTLASTUNG FÜR 200.000 UNTERNEHMER: , ,

nhebung der KleinunternehmerA Umsatzgrenze Viele Kleinunternehmer sparen sich die Steuererklärung dank neuer Pauschalierungsmöglichkeiten.

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Zwischen 2020 und 2022 werden in drei Etappen massive Entlastungen in der Höhe von insgesamt 4,5 Mrd. Euro ermöglicht – ganz ohne neue Schulden. Die Steuerquote sinkt damit bis Ende 2022 in Richtung 40 Prozent.

STEUER­ GERECHTIGKEIT FÜR HEIMISCHE UNTERNEHMEN: ,

,

achdem die Digitalsteuer auf N EU-Ebene gescheitert ist, wird nun die Bundesregierung aktiv und legt ein umfassendes Digitalsteuerpaket vor. Internationale Großkonzerne, die bisher deutlich weniger Steuern bezahlt haben, werden endlich zur Kasse gebeten.


ENTLASTUNG VON GERINGVERDIENERN: ,

,

S enkung der Krankenversicherungs­ beiträge bringt rund 700 Millionen Euro mehr für Menschen mit geringem Einkommen. Keine Verschlechterung bei den Leistungen: Der Sozialversicherung wird der Einnahmenentfall voll ersetzt.

DIGITALSTEUER AUF ONLINEWERBUNG: , ,

,

igitale Großkonzerne wie Google D zahlen künftig eine Digitalsteuer von 5 Prozent auf Online-Werbung. Die Steuer gilt nur für Konzerne mit weltweitem Umsatz ab 750 Mio. Euro, wovon 25 Mio. Euro als digitaler Werbeumsatz im Inland erzielt werden müssen. Zusätzliches Steueraufkommen von mehr als 200 Mio. Euro.

STRENGERE REGELN FÜR ONLINEHANDEL: , , ,

V orhandene Gesetzeslücken werden geschlossen. Umsatzsteuerbefreiung für Lieferungen aus Drittstaaten bis 22 Euro wird abgeschafft. Schafft faire Bedingungen für unsere heimischen Händler.

SENKUNG DER LOHN- UND EINKOMMENS­ STEUER: , ,

Deutliche Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer in den ersten Tarifstufen Mehr Geld für 4,5 Millionen Österreicher


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MEHR GERECHTIGKEIT DURCH

MINDEST­SICHERUNG NEU! Maßnahmen der Bundesregierung auf einen Blick. Das von der Regierung beschlossene neue Sozialhilfe-Grundgesetz, das die Neugestaltung und Harmonisierung der Mindestsicherung zum Ziel hat, kommt in die Umsetzung. Das Ziel: Die Mindestsicherung soll einerseits jenen helfen, die Hilfe notwendig haben, andererseits soll sie aber auch dazu beitragen, Integration zu fördern und Menschen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen.

MINDESTSICHERUNG NEU

gestaffelte Beiträge für Kinder

NEUE

+310 €

EINHEITLICHE REGELUNG

885 €

Der Bund regelt den Rahmen, Details liegen bei den Ländern.

Sanktionen bei fehlender

5

575 €

Arbeitsbereitschaft

Asylwerber haben keinen Anspruch, EU-Bürger und Drittstaatsangehörige erst nach fünf Jahren.

JAHRE WARTEPFLICHT

Zuschläge für Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung

Bonus (35 %)

BISHER

Geld und Sachleistungen

KÜNFTIG

310 € ARBEITS-

­­Q­UALIFIZIERUNGSBONUS Voraussetzung: Pflichtschul­ abschluss in Österreich oder Deutschkenntnisse Niveau B1 oder Englischkenntnisse Niveau C1

HÄRTEFALLKLAUSEL BEI

EINZELFÄLLEN UND SONDERBEDARF

30 %

BIS ZU ZUSÄTZLICH FÜR WOHNKOSTEN


Hard Facts. ANZAHL DER BEZIEHER 2017 Österreich Tirol

AUSGABEN FÜR MINDESTSICHERUNG SEIT 2012 FAST VERDOPPELT

307.853 17.486

Kosten BMS in Millionen Euro

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

571

634

708

808

977

924

62 % DER BEIM AMS GEMELDETEN BEZIEHER MIT MIGRATIONSHINTERGRUND 2012

2013

2014

2015

2016

2017

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

62 %

2017

mit Migrations­ hintergrund

Jahresdurchschnitt 65.000

38 %

ohne Migrations­ hintergrund

Umfrage.

WAS HALTEN SIE VON DEN NEUEN REGELN ZUR MINDESTSICHERUNG?

QUELLE: AMS

(Fünf Jahre Aufenthalt in Österreich, Staffelung bei mehreren Kindern, Deutschkenntnisse, Ausnahmen für Alleinerzieher, Menschen mit Behin­derung sowie die Zusatzverdienst­ möglichkeiten)

ABSCHLÄGE FÜR ASYLBERECHTIGTE? (Fünf Jahre Aufenthalt in Österreich, Staffelung bei mehreren Kindern, Deutschkenntnisse, Ausnahmen für Alleinerzieher, Menschen mit Behinderung sowie die Zusatzverdienstmöglichkeiten) bin dafür

Umfrage.

12

dagegen

Gesamt

78

14

ÖVP-Wähler

94

3

FPÖ-Wähler

92

5

SPÖ-Wähler

61

34

Grün-Wähler

68

23

Neos-Wähler

65

16 QUELLE: KURIER/OGM

17

ZU HART

21 KEINE ANGABE Z U LO C K E R 50

G E R E C H T F E R T I GT QUELLE: KURIER/OGM)


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© TANJA CAMMERLANDER, SHUTTERSTOCK

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N


EU-WAHL AM 26. MAI 2019

THALER FÜR TIROL

BARBARA THALER IST DIE EINZIGE TIROLER KANDIDATIN, DIE EINE CHANCE HAT, INS EUROPÄISCHE PARLAMENT GEWÄHLT ZU WERDEN.

© TANJA CAMMERLANDER

SIE SIND BEREITS SEIT ELF JAHREN UNTERNEHMERIN. WAS HAT SIE ALS DAMALS 25-JÄHRIGE BEWOGEN, SICH SELBSTÄNDIG ZU MACHEN? Es war wohl eine Fügung des Schicksals, da ich ursprünglich Kindergärtnerin werden wollte. Doch nachdem es in der Kindergartenschule keinen offenen Platz mehr gab, wechselte ich ins Gymnasium und begeisterte mich schnell für die Informatik. Nach der Schule habe ich in verschiedenen Firmen gearbeitet und bin dabei auch gleich mit ersten EU-Projekten in Berührung gekommen. Später habe ich dann Wirtschaftsinformatik am MCI studiert. Da es dafür große zeitliche Flexiblität braucht, habe ich mich damals für die Selbstständigkeit entschieden – rückblickend die beste Entscheidung meines Lebens. Mein Unternehmen hat sich dann wie viele andere Unternehmen in Tirol ganz klassisch entwickelt. Ich wurde in der Folge von der selbständigen Programmiererin zur IT-Unternehmerin. Auf diesem Weg wurde das Unternehmen ein typisch Tirolerisches: sehr kleinteilig organisiert und familiär geführt. Für meine Mitarbeiter und meine Kunden trage ich bis heute mit großer Freude Verantwortung.

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WOHER KOMMT IHR INTERESSE AN DER POLITIK? Bei einem Gemeinderatswahlkampf habe ich Richard Schober kennengelernt, der für seine Wahlkampftour junge Menschen gesucht hat, um ihn zu begleiten und mit ihm gemeinsam Bürgergespräche zu führen. Nach die-

Politik zu interessieren. So nahm mein Engagement seinen Lauf. Ich stieg in die Interessenvertretung ein, wurde Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol und Stellvertreterin von Landeshauptmann Günther Platter in der Tiroler Volkspartei.

Barbara Thaler und Günther Platter bei der Präsentation von Barbara Thaler als Spitzenkandidatin für die Europawahl 2019.

„Eine starke Verbündete für unseren Landes­ hauptmann, für alle Tirolerinnen und Tiroler und unsere Unter­nehmen, direkt im Parlament in Brüssel, das ist mein wichtigstes Anliegen.“

sen „Hausrunden“ hat er uns am Nachmittag immer auf ein Kracherl eingeladen und von der Politik und seiner Arbeit als Gemeinderat erzählt. Da hat meine Leidenschaft für die Politik begonnen. Es hat mich fasziniert, zu hören und zu sehen, wie jemand so für die Politik brennt. Das hat bei mir den Ausschlag gegeben, mich stärker für

Aus unternehmerischer Sicht lag ein Engagement beim Wirtschaftsbund auf der Hand. Durch gemeinsame Herausforderungen oder auch Probleme – man darf das ruhig einmal beim Namen nennen – entsteht eine gemeinsame Bindung. Nicht nur thematisch, sondern auch zwischenmenschlich. So habe ich gelernt, dass es enorm positiv ist, Menschen zu vernetzen. Man setzt sich auch für andere ein und bekommt dabei selbst vieles zurück. Ein ganz besonderer Moment war jener, als ich zum ersten Mal einen Gesetzesentwurf zur Begutachtung durch die Wirtschaftskammer bekam. Da wird einem so richtig bewusst, dass man sich jetzt aktiv einbringen, Lösungen mitgestalten und Dinge zum Positiven verändern kann. Als Unternehmerin ist es die Gelegenheit, sein praktisches Know-how einzubringen und darauf aufmerksam zu machen, welche Gesetze wirklich der Realität der Menschen entsprechen und Verbesserungen bringen.

SIE SIND ALS VIZEPRÄSIDENTIN DER TIROLER WIRTSCHAFTSKAMMER UND LANDESPARTEIOBMANN-STELLVERTRETE­ RIN DER TIROLER VOLKSPARTEI FEST MIT TIROL VERWURZELT. WAS ZIEHT SIE JETZT NACH BRÜSSEL? Die große Chance auf diese Herausforderung. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass die Tirolerinnen und Tiroler einen direkten Draht ins Europaparlament haben. Einfach aus dem Wissen heraus, dass kein anderes Bundesland so unmittelbar und direkt von europäischen Themen betroffen ist wie Tirol. Mein Ziel ist es, für mehr

© TIROLER VOLKSPARTEI

WAS HAT SIE DAZU BEWOGEN, SICH IM WIRTSCHAFTSBUND UND IN DER INTER­ ESSENVERTRETUNG DER WIRTSCHAFT ZU ENGAGIEREN?


NAME BARBARA THALER

Gehör für regionale Themen zu sorgen. Bei so einer großen Gemeinschaft wie der EU wird es immer Kompromisse brauchen. Auch in einer Familie muss man oft den Mittelweg suchen. Mein wichtigstes Anliegen ist es, im europäischen Parlament eine starke Verbündete für unseren Landeshauptmann, für alle Tirolerinnen und Tiroler und für unsere Unternehmen zu sein. So können wir gemeinsam unsere Tiroler Anliegen zum Thema machen und dazu beitragen, dass Tirol eine starke Region in einem erfolgreichen Europa bleibt.

WELCHE THEMEN WERDEN SIE IM EURO­ PAPARLAMENT ZUR SPRACHE BRINGEN, SOLLTEN SIE DEN EINZUG SCHAFFEN? Alle Themen, die die Tirolerinnen und Tiroler betreffen und nur auf europäischer Ebene gelöst werden können. Das ist in erster Linie einmal das schwierige Thema des internationalen Transits. Ich sage deshalb schwierig dazu, weil Mobilität für uns alle wichtig und selbstverständlich ist. Durch Tirol durchzufahren, ohne eine Wertschöpfung zu hinterlassen, ist im Verhältnis

noch immer zu billig – hier brauchen wir echte Kostenwahrheit und müssen die EU stärker in die Pflicht nehmen. Wenn der Brenner Basistunnel (BBT) wirklich eine Erfolgsgeschichte werden soll, dann muss die EU auch ihren Teil dazu beitragen. Das heißt im Fall des BBT, Druck auf Bayern auszuüben, damit beim Bau der Zulaufstrecken etwas weitergeht. Der BBT ist ein europäisches Prestige-projekt, weshalb auch alle Seiten einen Beitrag dazu leisten müssen. Mit meinem unternehmerischen Hintergrund möchte ich auch beim Thema Digitalisierung prägend mitwirken und dieses Zukunftsthema stark vorantreiben. Ich möchte beispielsweise durch eine einheitliche Digitalsteuer mehr Gerechtigkeit gegenüber Internetriesen durchsetzen. Es kann nicht sein, dass der Tiroler Tischler mehr Steuern am Standort bezahlt als Google oder Facebook. Auch für Airbnb und Co. müssen wir kluge europäische Lösungen finden. Wir haben keine Angst vor Konkurrenz, wollen aber faire Bedingungen für alle. Hier will ich meine Expertise einsetzen und

Barbara Thaler kam 1982 in Kufstein zur Welt und ist in Thiersee aufgewachsen. Nach Abschluss der Hauptschule in Kufstein kam die damals 14-jährige nach Innsbruck an das Katholische Oberstufenrealgymnasium Kettenbrücke. Nach der Matura arbeitete Barbara Thaler in verschiedenen Tiroler IT-Unternehmen und studierte parallel dazu Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Um zeitlich flexibel genug für ihr zweites Wunschstudium der Wirtschaftsinformatik am MCI Innsbruck zu sein, wagte die damals 25-jährige den Schritt in die Selbständigkeit. Den zwischenzeitlich größten Erfolg verbuchte Thaler mit ihrem Startup UrlaubUrlaub.at, das sie 2012 an Herold verkaufen konnte. Aktuell ist die 37-jährige Inhaberin der Webagentur „digithaler – Agentur für digitale Sichtbarkeit“. Barbara Thaler ist Vize­präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol und Landesparteiobmann-Stellvertreterin der Tiroler Volkspartei. Die Unternehmerin ist leidenschaftliche Watterspielerin und Formel-1-Fan.

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38 | 39 W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

garantieren, dass der Tiroler Unternehmer die gleichen Chancen hat wie der Großkonzern in Berlin. Ich will, dass wir am Land die gleichen Chancen haben wie in der Stadt. Keiner soll für eine erfolgreiche Zukunft in eine Großstadt ziehen müssen. Da ist die Digitalisierung unsere Chance, von Tirol aus in Europa und der ganzen Welt erfolgreich zu sein.

WAS IST IHRE VISION VON DER ZUKUNFT DER EUROPÄISCHEN UNION? Unter Kommissionspräsident Juncker wurden zum 60-jährigen Jubiläum der Römischen Verträge fünf Szenarien zur Zukunft der Europäischen Union ausgearbeitet. Ich würde mich für das Szenario vier mit dem Titel „Weniger, aber effizienter“ entscheiden. Ich finde es gut, dass wir uns mit diesen verschiedenen Zukunftsvisionen auseinandersetzen und damit auch auf die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger reagieren. Ich höre oft die Frage: „Was mischt sich jetzt die EU in dieses Problem ein?“. Diese Art der Reglementierung und Vorschreibung ist der falsche Weg. Ich wünsche mir eine starke Europäische Union mit offenen Grenzen im Inneren, die Antworten und Lösungen für die großen Fragen bietet. Aber bei den Themen, die auf regionaler Ebene besser entschieden werden können, soll das auch in der Region passieren.

WIE WICHTIG SIND WIRTSCHAFTSPOLI­ TISCHE ENTSCHEIDUNGEN AUF EURO­ PA-EBENE FÜR UNTERNEHMERINNEN UND UNTERNEHMER IN TIROL? Sehr wichtig, weil 80 Prozent aller Gesetze, die Unternehmerinnen und Unternehmer in Tirol betreffen, in Brüssel oder Straßburg entstehen. Wir haben in den letzten Jahren immer nur – ich sag es jetzt einmal auf gut Tirolerisch – nachgewattet. Paradebeispiele dafür sind Pommes-Verordnung, Allergen-Verordnung und Datenschutz-Grundverordnung. Das waren allesamt gesetzliche Entscheidungen, die uns massiv beschäftigt haben. Ich verstehe den Wunsch nach einem gemeinsamen Binnenmarkt, den es weiter zu stärken gilt. Aber diese Stärkung muss mit Augenmaß erfolgen. Je mehr Augen und Ohren die Unternehmerinnen und Unternehmer

„Es geht darum, den Menschen klar zu machen, wer eine Tiroler Vertretung in Europa will, muss Volkspartei wählen und Barbara Thaler eine Vorzugsstimme geben.“

Mit der Startnummer „8“ geht Barbara Thaler bei der Europawahl ins Rennen. Wer sie wählen will, muss nur die „8“ in das Feld Vorzugsstimme schreiben.

in Brüssel haben, desto besser funktioniert auch das Frühwarnsystem im Vorfeld politischer Entscheidungen. Mit einer direkten Tirol-Delegierten ist es leichter, Richtlinien und Verordnungen mitzugestalten.

DIE ÖVP HAT SICH INTERN GEEINIGT, DASS NUR DIE ANZAHL DER VORZUGSSTIMMEN ENTSCHEIDEND FÜR DEN EINZUG INS EU­ ROPÄISCHE PARLAMENT SEIN WIRD. WIE SCHÄTZEN SIE IHRE CHANCEN IM KAMPF UM VORZUGSSTIMMEN EIN? Die Ausgangslage ist aufgrund der Spielregeln klar: Durch das Vorzugsstimmenmodell besteht für die Tirolerinnen und Tiroler die berechtigte Chance, in der kommenden Periode

über eine Abgeordnete im EU-Parlament zu verfügen. Das System lässt da alles zu und macht aus der Wahl ein offenes Rennen – und Rennen ist da auch genau das richtige Stichwort. Ich werde in den Tagen bis zur Wahl alles tun und die Zeit nützen, um mit den Tirolerinnen und Tirolern zu sprechen. Ich möchte alle 279 Tiroler Gemeinden besuchen und mit ganz vielen Menschen diskutieren. Auch über die Frage, warum man überhaupt wählen gehen soll. Diesmal gilt wirklich: Jede Stimme zählt. Es geht darum, den Menschen klar zu machen: Wer eine Tiroler Vertretung in Europa will, muss Volkspartei wählen und „Barbara Thaler“ eine Vorzugsstimme geben.


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TIROL WÄHLT LISTE 1. PLATZ 8. BARBARA THALERS WAHLKAMPFTHEMEN AUF DEM WEG ZUR EU-ABGEORDNETEN TRANSIT • Reduktion des internationalen Transits durch Tirol, ohne die Mobilitätsansprüche der Tiroler Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft einzuschränken. • Erhöhung des europäischen Drucks auf die Nachbarländer, um die Errichtung der für den Brenner Basistunnel notwendigen Zulaufstrecken in Bayern und in Italien voranzutreiben.

CHANCENGLEICHHEIT • Standort- und Steuergerechtigkeit für Tiroler Unternehmer: Auch Internetkonzerne wie Facebook oder Google müssen ihren Beitrag leisten. • Europäische Lösung bei der Digitalsteuer. • Beschleunigung des 5G- und des Breitbandausbaus als Voraussetzung für die Chancengleichheit der Menschen in allen Regionen.

STÄRKUNG DER SUBSIDIARITÄT • Stärkung der EU in den großen Fragen wie Migration, internationaler Handel und Sicherheitspolitik, im Gegenzug aber mehr Luft zum Atmen für die Regionen in Entscheidungen des alltäglichen Lebens.


DIE AUFGABEN DER EU-ABGEORDNETEN

AUFSICHT

GESETZGEBUNG

HAUSHALT

Demokratische Kontrolle aller EU-Organe

Verabschiedung von EU-Rechtsvorschriften

Wahl der Präsidentin/des Präsidenten der EU-Kommission und Zustimmung zur Bestellung von Mitgliedern der Kommission.

Entscheidung über internationale Abkommen Entscheidung über Beitritt weiterer Mitgliedsstaaten

Möglichkeit, einen Misstrauensantrag zu stellen, der die gesamte Kommission zum Rücktritt zwingen könnte.

Prüfung des Arbeitsprogramms der Kommission

Genehmigung der Ausgaben aus dem EU-Haushalt.

Aufstellung des Haushaltsplans der EU gemeinsam mit dem Rat Genehmigung des lang­ fristigen EU-Haushalts, des sogenannten „mehrjährigen Finanzrahmens“

Eingeschränktes Initiativrecht: Kann die Kommission auffordern, neue Rechtsvorschriften vorzuschlagen QUELLE: HTTPS://EUROPA.EU/EUROPEAN-UNION/ ABOUT-EU/INSTITUTIONS-BODIES_DE

Bearbeitung von Petitionen der EU-Bürgerinnen und -Bürger und Einsetzen von Untersuchungsausschüssen Erörterung der Währungspolitik mit der Europäische Zentralbank Befragung von Kommission und Rat

DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT ...

Wahlbeobachtung

... ist das einzige direkt gewählte Organ der Europäischen Union. Seit 1979 wird es alle fünf Jahre direkt von den Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedsstaaten gewählt. Sollte Großbritannien aus der Euro­päischen Union aus­ treten, v ­ erringert sich die Zahl der Abgeordneten von 751 auf 705.

JETZT WAHLKARTE BEANTRAGEN!

Amtlicher

1 2

Stimmzette

l

für die Wah l der österre ichischen M des europä itglieder ischen Parl aments am 26.05.2019

ÖVP

Österreich

ische Volk

spartei

SO WÄHLEN SIE BARBARA THALER DIREKT:

8


42 42 ||43 42 KOM M E N TA R

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

DAS END E

ngland wird die Europäische Union, voraussichtlich in einem Chaos-Brexit, verlassen. Sollte das nicht reichen, darf ich an dieser Stelle kurz die TT zitieren: „Wirtschaftsklima: Flaute in Europa, USA vor Rezession“. Aber keine Sorge! In Österreich wird alles nicht so schlimm! Der Grund ist ganz einfach: In Österreich gibt es knapp 60 % Ein-Personen-­ Unternehmen (EPU) – Tendenz steigend. Das Zauberwort heißt Resilienz (Def.: Die Eigenschaft einer Wirtschaft, externe Schocks auszuhalten und sich an die neuen Bedingungen anzupassen.) Und die österreichische Wirtschaft ist aufgrund ihrer Struktur ausgesprochen resilient. Der hohe Anteil an EPUs gibt unserem Wirtschaftssystem die nötige Flexibilität, um nahezu jede Krise gut zu überstehen. Sie sind es nämlich, die sehr schnell alte Geschäftsmodelle verwerfen und sich neue Tätigkeitsbereiche suchen können. Und doch sind die EPUs für viele noch ein relativ unbekanntes Wesen. In Tirol gibt es heute knapp 25.000 Unternehmerinnen und Unternehmer ohne Mitarbeiter, also 56 %. Wer jetzt aber denkt, EPUs seien nur exzentrische Grafiker, introvertierte ITler oder abgehobene Unternehmensberater irrt gewaltig: Den größten Anteil an Ein-Personen-Unternehmen in Österreich gibt es mit 66 % immer noch in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Manche Medien oder Arbeitnehmervertreter stellen uns immer wieder als „Zwangsselbstständige“ oder „Tagelöhner“ dar, aber die Umfragen sind eindeutig: Der Großteil der EPUs

hat diesen Weg eingeschlagen, um sich selbst zu verwirklichen, unabhängiger zu werden oder einfach nur, weil sie eine Marktlücke erkannt haben. Eine kleine Auswahl an unseren hoch motivierten und innovativen EPUs aus allen Bezirken und Fachrichtungen findet ihr auf Seite 46 – und jeder von ihnen fühlt sich von Kopf bis Fuß als Unternehmer. Der Tiroler Wirtschaftsbund hat sich vor allem unter seinem Landesobmann Franz Hörl in den letzten Jahren österreichweit zu einem Vorreiter in Sachen EPUs entwickelt. Nicht nur, dass es in Tirol einen eigenen Funktionär als Interessenvertreter der Ein-Personen-Unternehmen gibt, es wird auch mit der nächsten Wirtschaftskammerwahl in allen EPU-starken Fachgruppen vom Wirtschaftsbund einen EPU-Vertreter geben. Denn auch wenn wir am Ende des Tages alle Unternehmer sind, gibt es für uns doch ein paar interessenpolitische Herausforderungen (Stichwort: Absetzbarkeit vom Arbeitsplatz zu Hause). Und da wir ja in unseren Unternehmen für alles zuständig sind, sind die Themen Weiterbildung und Netzwerken enorm wichtig. Deshalb bietet die Wirtschaftskammer allen EPUs unter dem Motto „Deine Chance – Dein Vorsprung“ über das ganze Jahr verteilt 24 Seminare und Webinare zu den vier wichtigsten EPU-Themen: Vertrieb, Marketing, Unternehmenskennzahlen und Ressource-Ich. Alle Infos dazu gibt es auf http://www.wko.at/tirol/eputag. Am Besten gleich anmelden!

In diesem Sinne wünsche ich uns spannende und resiliente Zeiten!


KOM M E N TA R

DE NAHT „DAS ZAUBERWORT HEISST RESILIENZ!“

MARK SCHUCHTER

© WKÖ

UNTERNEHMER & EPU-SPRECHER


44 | 45 W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

EPU-FACTS

WAS IST EIN EIN-PERSONENUNTERNEHMEN?

55,6 % (24.875 UNTERNEHMERINNEN) ALLER TIROLER WIRTSCHAFTSKAMMERMITGLIEDER SIND EPU.

DIENSTGEBER­ BETRIEBE

44,4 %

EPU 55,6 %

TIROLER EPU-ANTEIL IN DEN SPARTEN Gewerbe und Handwerk

68,8 % 56,1 %

Handel Information und Consulting

39,8 %

Tourismus und Freizeitwirtschaft

33,8 %

54,8 %

MÄNNERANTEIL

24,2 %

Industrie Bank und Versicherung

TIROLER EPU-ANTEIL FRAUEN/MÄNNER

64,1 %

Information und Consulting

Unternehmen der gewer­b­lichen Wirtschaft, die ohne unselbstständig Beschäftigte­ (auch ohne geringfügig ­Beschäftigte), mit Orientierung am Markt, Ausrichtung der Tätigkeit auf Dauer und ohne Mitunternehmertum tätig sind, d. h. im Wesentlichen nur Einzelunternehmen und GmbH.

45,2 %

2,6 %

FRAUENANTEIL

WIE ALT SIND DIE TIROLER EPU?

28,6 %

29,2 %

20,1 %

10,3 %

8,7 %

3 %

0,8 % Unter 20 Jahre

20 – 29 Jahre

QUELLE: WKT BESCHÄFTIGUNGSSTATISTIK 12/17

30 – 39 Jahre

40 – 49 Jahre

50 – 59 Jahre

60 – 69 Jahre

70 und älter


Es ist Zeit für große Ideen. Sie erhalten bei PLANLICHT eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und können sich auf Stabilität im Service und ökologisch nachhaltige Produkte verlassen. Ihre Vorteile sind neben einem sorgenfreien Projektablauf auch wohlproportionierte, einzigartige Produkte und Sie profitieren jederzeit vom Wissen, dass PLANLICHT-Produkte eine nachhaltige Qualitätssicherheit durch die österreichische Fabrikation gewährleisten. Unsere Empfehlungen an Sie geben Ihnen gleichzeitig grenzenlosen Freiraum für Ihre persönliche Gedankenfreiheit. Sie haben die Sicherheit, dass die gemeinsam definierte Produktauswahl genau auf Ihr Projekt abgestimmt ist, um dadurch individuelle Stimmungen und Emotionen in Ihren Räumen zu erzeugen.

Tiroler Qualität für grenzenloses Licht

Fotograf: Nikolas Hafele, Agentur: Tom Jank Network, Produktion: Wildruf

In der Zentrale Vomp entwickelt und produziert PLANLICHT hochwertige Leuchten, die als Einzellösungen oder ausgewogene Lichtsysteme international zum Einsatz kommen und weltweit Hotels, Shops, öffentliche Gebäude sowie private Wohnräume erhellen. Jedes Produkt, welches das Unternehmen verlässt, ist ein Tiroler Qualitätsprodukt – sorgfältig gefertigt und geprüft.

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Gewöhnliches wird besonders

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TIROLS EPU UND KLEINST­UNTERNEHMER AM WORT

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

Welche Vor- und Nachteile bringt das Arbeiten alleine bzw. in einem kleinen Team?

FREIE ZEITEINTEILUNG

MARIA DANILOVA Übersetzungsbüro LinguaXtrem, Innsbruck

MICHAELA AUSSERDORFER Image Design, Lienz

EIGENE WEGE GEHEN

PARTNERNETZWERKE „Die Vorteile als EPU zu arbeiten überwiegen absolut, wenn man es versteht, ein Partnernetzwerk aufzubauen und die Stärken der Partner richtig einzusetzen. Jeder soll gewinnen – zuallererst der Kunde und dann alle Partner im Maße der eingebrachten Leistung.“ MICHAEL FORSTER Geschäftsführer FORTIS GmbH, Hall in Tirol

© VICTOR MALYSHEV, AUSSERDORFER, ALEXANDER NUDING, VICTOR MALYSHEV

„Die Vorteile sind eindeutig die freie Zeiteinteilung, das selbstbestimmte Agieren und die Flexibilität in vielen Belangen. Nachteile sind bestimmt finanzielle Unsicherheit – speziell auch im Krankheitsfall –, Risiko durch wirtschaftliche Veränderungen, die Bürokratie und die steuerliche Belastung.“

„Ich kann mir meine Arbeits- und Freizeit frei einteilen und mit Begeisterung und Motivation meinen eigenen Weg gehen. Ich trage aber auch das Risiko ganz alleine, deshalb verlangt die Selbstständigkeit maximale Selbstdisziplin und viel Mut!“


KOLLEGIALER FÜHRUNGSSTIL „ Das Arbeiten in einem kleinen Team ist nicht nur abwechslungsreich, sondern macht auch richtig viel Spaß. Es bringt absolute Vorteile in puncto Dynamik und Schnelligkeit. Wir brauchen keine Ziele, wir wollen zufriedene Kunden. Das können wir mit einem überschaubaren Team trotz flexibler Arbeitszeiten und einem kollegialen Führungsstil bewerkstelligen.“

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HEIKO LUCHETTA Finanzcoaching, Landeck

Das EU-Parlament hat 751 Abgeordnete. Und keinen aus Tirol?

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FLEXIBILITÄT „Der Vorteil ist auf jeden Fall die Flexi­ bilität. Der Nachteil aber ist, dass man sich nicht so einfach austauschen kann und ein Feedback zu Designs und Entwürfen nicht von Kollegen, sondern erst vom Kunden selbst kommt.“

PIA-LUZIA FRANKOWITSCH pia – Agentur für Grafik & Design, Schwaz SILVIA EMBACHER Kosmetikstudio Schön_Sein, Kundl

KURZE ENTSCHEIDUNGSWEGE

PERSÖNLICHE BETREUUNG „Einer der Vorteile ist, dass jede meiner Kundinnen von mir als Kosmetik­ meisterin persönlich behandelt wird. Der Nachteil ist vielleicht, dass ich mich leider nicht multiplizieren kann :)“

„Ein Vorteil sind die kurzen Kommunikationswege. Entscheidungen können schnell getroffen werden – Agilität wird von den Kunden sehr geschätzt. Der Nachteil ist der fehlende fachliche Austausch im Unternehmen – man muss sich aktiv mit Branchenkollegen vernetzen.“

© PRIVAT (2), FRANKOWITSCH, BUEROSTARK, ARMIN VASILICO

FELIX STARK Buerostark e.U., Mieming


ARBEITS­ GEMEINSCHAFTEN

HELMUT SCHAMBERGER Malerei Chamäleon, Reutte

„Vorteile sind ganz klar der gänzliche Wegfall der Mitarbeiterthematik und die flexiblere Arbeitseinteilung. Größere Vorhaben wurden bereits erfolgreich mit Arbeitsgemeinschaften bewältigt. Kehrseite ist, dass wirklich alles durch die eigenen Hände geht und dies wertvolle Ressourcen bindet.“

TEAM WORK SUSANNE HARTRUMPF milk.changing room, St. Johann in Tirol

„Gerade bei uns im Handel ist es oftmals schwierig mit einem kleinen Betrieb, da Wetter, Tourismus und das Umfeld eine große Rolle spielen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich ein tolles Team um mich herum habe, das auch mal einspringt, wenn ‚Not am Mann‘ ist.“

Doch! Barbara Thaler ist die einzige Tiroler Kandidatin mit einer echten Chance auch ins EU-Parlament gewählt zu werden. Deshalb ist jede Stimme für Barbara Thaler eine Stimme für Tirol. www.barbara-thaler.at

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© AXEL SPINGER

Sybille Dielacher ist seit 20 Jahren Chefin des Kirchberger Familienbetriebes.

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FRAUEN

POWER DAS MALEREIGEWERBE IST WIE VIELE HANDWERKSBEREICHE IMMER NOCH EINE MÄNNERDOMÄNE. DAS REIN WEIBLICHE TEAM DER MALEREI DIELACHER IN KIRCHBERG IN TIROL BEWEIST, DASS DAS NICHT SO SEIN MUSS – DENN WAS ZÄHLT, IST DIE LEIDEN­ SCHAFT, NICHT DAS GESCHLECHT.

F

ür mich ist schon im Volksschulalter festgestanden, dass ich irgendwann Malerin werden will“, erzählt Malermeisterin Sybille Dielacher. Ihr Vater hat das Unternehmen bereits 1971 gegründet, weshalb Dielacher von klein auf in Berührung mit Farbe, Pinsel und Co. gekommen ist. In den Sommerferien hat sie ihren Vater immer wieder auf Baustellen begleitet, und nach dem Abschluss der Handelsschule stieg sie als Lehrling voll in den Betrieb ein.

BETRIEBSÜBERGABE IM SCHNELLDURCHLAUF Es war klar, dass sie den Betrieb irgendwann übernehmen würde – dieser Tag kam dann aber viel früher als erwartet. „Kurz nach meiner Lehrabschlussprüfung hatte mein Vater

einen schweren Unfall, von dem er sich nicht mehr so recht erholt hat“, erzählt Dielacher, die damals erst 21 Jahre alt war. Lange überlegen und eine geregelte Übergabe vorbereiten waren somit nicht mehr möglich. Kurzerhand trat sie die Nachfolge im elterlichen Betrieb an. Neben den betriebswirtschaftlichen Herausforderungen, die die Jungunternehmerin mit Hilfe ihres Steuerberaters meisterte, galt es, sich Respekt und Vertrauen in den eigenen Reihen aufzubauen. Aus dem vormaligen Lehrling, der Tochter des Chefs, wurde mehr oder weniger über Nacht „die Chefin“. Schnell fand Dielacher ihren persönlichen Weg und blieb diesem auch bei Widerständen in der damaligen Belegschaft treu. Es brauche Glück und Selbstbewusstsein, aber am wichtigsten sei ein Ziel vor Augen, um sich als Unternehmerin erfolgreich etablieren zu können. „Der Schubs ins kalte Wasser war, im Nachhinein betrachtet, wohl der richtige Weg für mich. So konnte ich meine Vision erschaffen und einen Stil entwickeln, der sich für mich und mein Team gut anfühlt“, resümiert sie.

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Im Berufsalltag eines Malers braucht es Liebe zum Detail und eine ruhige Hand.

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

© AXEL SPINGER, FRANZ OSS

ALLEIN UNTER MÄNNERN Ende der 1990er-Jahre galt die Malerei noch als klassische Männerdomäne, nicht selten spürte Dielacher deshalb irritierte Blicke der Anwesenden bei diversen Baubesprechungen. „Da musste ich erst einmal lernen, mich durchzusetzen“, sagt sie. Die mittlerweile abgeschlossene Ausbildung zur Malermeisterin und der tägliche Umgang mit Planern, Architekten und Bauherren haben die Unternehmerin zu einer selbstbewussten Frau geformt, die sich durch kompetentes Auftreten und ihr Fachwissen schnell Respekt erarbeitete. „Wir werden auf der Baustelle von den Männern vollauf akzeptiert. Jeder begegnet uns zuvorkommend, mit Anstand und Respekt. Vielfach wird uns auch konkret Hilfe angeboten – zum Beispiel beim Schleppen der schweren Farbeimer ins Obergeschoß“, erzählt Dielacher. Nach nunmehr 20 Jahren Selbstständigkeit hat sie es geschafft, dass nach ihrer Meinung gefragt und ihr vollstes Vertrauen entgegengebracht wird. 2005 entschied sich die Malermeister­ in für die Anstellung der ersten weiblichen Lehrlinge. Der Erfolg gibt ihr Recht: Die Rückmeldungen der Kunden sind durchwegs positiv, und mittlerweile konzentriert sie sich vermehrt auf die Wandgestaltung und Malerei in privaten Wohnbereichen. Dort sind Sauberkeit und Präzision nochmal mehr gefordert: „Wir kommen dabei sehr oft mit der Privatsphäre unserer Kunden in Berührung, was Vertrauen und Respekt im Umgang unseres Teams voraussetzt. In diesem

„MEINE AUFGABE

ALS CHEFIN MUSS SEIN, DIE LEIDENSCHAFT FÜR DEN BERUF IN MEINEM TEAM ZU WECKEN. Sybille Dielacher


Die ehemaligen Lehrlinge Michaela Eberle und Ronja Strobl komplettieren das rein weibliche Team der Malerei Dielacher.

Arbeitsumfeld hat sich die Zusammenarbeit mit Frauen schon mehrfach bezahlt gemacht“, schildert Dielacher, die größten Wert auf Sorgfalt, Sauberkeit und Diskretion legt. „Es kann schon einmal vorkommen, dass wir der alleinstehenden Witwe ein offenes Ohr schenken, die Katze füttern, weil die Bewohner verreist sind, helfen, ein Möbelstück zu verrücken, oder ein Bild wieder auf seinen angestammten Platz zurückhängen.“ Zudem konnte sich Dielacher bisher stets auf ihr gutes Händchen für talentierte Lehrlinge verlassen: Sowohl Michaela Eberle als auch Ronja Strobl schlossen ihre Ausbildung mit ausgezeichnetem Erfolg ab und sind nach der Lehre immer noch fest im Betrieb verankert. Eberle gelang es sogar, 2008 den Sieg im Landeslehrlingswettbewerb nach Kirchberg zu holen. „Bis heute stehe ich mit all meinen ehemaligen Lehrlingen noch immer in sehr gutem Kontakt. Eine wollte sogar nicht ohne mein Beisein heiraten – eine Wertschätzung, die mich heute noch berührt“, erzählt die Unternehmerin. Selbstverständlich freue sie sich auch über Anfragen von männlichen Lehrlingen, aber die Erfahrung habe gezeigt, dass die Rolle als Hahn im Korb für die meisten auf Dauer unangenehm ist.

FEUER FÜR DEN BERUF Viel wichtiger als das Geschlecht sei bei potenziellen Lehrlingen oder Fachkräften die Passion für den Beruf, betont Dielacher: „Nur wer für seinen Beruf brennt, kann diesen erfolgreich ausüben. Wenn die Begeisterung,

der Spaß und die Freude so gar nicht da sind, steht man als Unternehmerin auf verlorenem Posten. Meine Aufgabe als Chefin muss sein, die Leidenschaft für den Beruf in meinem Team zu wecken.“ Neben dem Feuer gehört auch eine Portion Idealismus im Handwerk dazu. Für Dielacher ist klar, dass das Handwerk in Tirol immer noch einen sehr hohen Stellenwert genießt, der sich in den kommenden Jahren noch weiter nach oben entwickeln wird. Es benötige jedoch die kontinuierliche Anpassung der Ziele und unternehmerischen Visionen, um Herausforderungen, wie beispielsweise dem Fachkräftemangel, gewachsen zu sein. Die Kirchbergerin schätzt die ständig wachsenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und rät Jugendlichen, die Schulbank lieber noch um ein, zwei Jahre länger zu drücken, um sich dann mit der notwendigen Reife bewusst für eine Lehre entscheiden zu können.

VIELFÄLTIGER ARBEITSALLTAG Bei Dielacher und ihren Mitarbeiterinnen Michaela Eberle und Ronja Strobl spürt man, dass sowohl das Feuer als auch der Idealismus da sind. Sie lieben und leben den Beruf. Neben der klassischen Malerei gehört dazu auch der Bereich Werbetechnik: In der

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54 | 5 5 W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

„ICH FINDE ES

Schriftenwerkstatt entstehen beispielsweise Banner, Aufkleber und Autobeschriftungen, auch Fassadenbeschriftungen und die Gestaltung von Schildern zählen zum umfangreichen Repertoire der drei Frauen. Besonders spannend findet Dielacher, wenn ein Kunde ihr komplett freie Hand lässt: „Da muss man sehr auf den Kunden eingehen, man muss ihn und seinen Stil kennenlernen und sich dann etwas Passendes einfallen lassen“, erzählt sie. Ein tougher Businessmensch würde sich beispielsweise wohl nicht unbedingt über eine Wand mit rosa Wischtechnik freuen, das passe nicht zum Typ. Bei der Einschätzung und Einordnung der Kunden helfe ihr besonders ihre Ausbildung zur Farbdesignerin. Das Thema Farbe hat Dielacher generell schon immer fasziniert. Wie entsteht eine Farbe, was macht das Licht damit, welche Wirkung kann man damit in einem Raum erzielen – das sind Fragen, mit denen sie sich als diplomierte Farbdesignerin auseinandersetzt. „Interessant wird es, wenn man den Menschen miteinbezieht, weil Farbe ja auch einen psychologischen Hintergrund hat. Bei einem sehr aufgewühlten Kind ist es zum Beispiel keine gute Idee, eine rote Wand ins Zimmer zu machen. Mit der richtigen Farbe kann man da unterstützend entgegenwirken und einen Ausgleich schaffen.“

HAMMERMÄSSIG, DASS DA OFFENBAR EIN UMDENKEN STATTGEFUNDEN HAT UND AUCH UNS KMUS ZU­ GEHÖRT WIRD.“

Sybille Dielacher

Direktheit wünschen, auch mehr Kontakt zu den Leuten und zwischen den Mitgliedern.“ Wenn man sich als Mitglied nicht aktiv um Informationen bemühe, habe man bisher relativ wenig davon mitbekommen, was der Wirtschaftsbund gerade macht, erzählt Dielacher – was schade sei, weil man als Gruppe schließlich wesentlich mehr erreichen könne. Sehr positiv ist für sie dagegen, dass KMUs endlich mehr Gehör erhalten: „Ich finde es hammermäßig, dass da offenbar ein Umdenken stattgefunden hat und auch uns KMUs zugehört wird.“

MEHR MITEINANDER

© AXEL SPINGER

Vom Wirtschaftsbund erhofft sich die Unternehmerin in Zukunft mehr Austausch und Miteinander: „Ich würde mir da mehr

Die Schriftzüge für Autoaufkleber und ähnliches entstehen am PC.


44+38+34

W I RTS C H A F TS B U N D

DIE FRAU IN DER WIRTSCHAFT IN ZAHLEN: TIROLER SPARTEN MIT DEM HÖCHSTEN FRAUENANTEIL

44 % Gewerbe und Handwerk

38 % Tourismus und Freizeitwirtschaft

MITGLIEDER TIROLER WIRTSCHAFTSKAMMER (NATÜRLICHE PERSONEN)

weiblich männlich

34 % Handel

Es gibt

TOP-GRÜNDERMOTIVE VON FRAUEN

76,34 %

Flexible Zeit- & Lebensgestaltung

39,1 % 60,9 %

259 MalerInnen und AnstreicherInnen

63,69 % Die "eigene" Chefin sein

58,78 % Neue Berufsperspektive

58,33 % Steigerung des Einkommens

57,14 % Wunsch nach Eigenverantwortung

54,17 % Vereinabarkeit von Familie und Beruf

53,87 % Beständiger Wunsch nach Selbständigkeit

in Tirol, davon sind 22 weiblich (9 %) – Sybille Dielacher ist eine davon.

QUELLE: MITGLIEDERSTATISTIK WIRTSCHAFTSKAMMER 2018

MARTINA ENTNER

© WK TIROL, TANJA CAMMERLANDER

„Frauenpower braucht das Unternehmertum!“

STIMMEN AUS DER P O REBECCA KIRCHBAUMER

LITIK

„Die Wirtschafts­ kammer ist moderner Dienstleister und bietet schnelle und kompetente Beratung.“

VIZEPRÄSIDENTIN UND LANDESVORSITZENDE VON FRAU IN DER WIRTSCHAFT IN DER WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

NATIONALRATSABGEORDNETE UND BEZIRKSVORSITZENDE INNSBRUCK STADT/LAND VON FRAU IN DER WIRTSCHAFT IN DER WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

Die Wirtschaft wird immer weiblicher – die rund 130.000 Unternehmerinnen sind mittlerweile eine treibende Kraft in Österreich. 2018 wurde mehr als jedes dritte Unternehmen in Österreich von einer Frau geleitet und bei den Unternehmensgründungen konnte mit über 45 Prozent sogar der höchste Frauenanteil aller Zeiten erreicht werden. Wir Frauen verfügen über all jene Talente, auf die es im modernen Management ankommt: kommunikative und organisatorische Begabung, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit. Sybille Dielacher ist dabei eine der zahlreichen selbständigen Pionierinnen in Tirol. Ihre Beharrlichkeit wurde mit Respekt und Anerkennung belohnt und so konnte sie sich in einer männer­dominierten Branche durchsetzen.

Die Wirtschaftskammer ist als Interessenvertretung der UnternehmerInnen auch die kompetente Anlaufstelle in Sachen Fortbildung, Beratung und Service. Mit ihren Bildungseinrichtungen, wie z. B. dem WIFI, trägt die Unternehmerkammer dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu stärken. Zudem steht die Kammer den Tiroler Selbständigen mit ihren vielfältigen Serviceleistungen täglich zur Seite. Vom Arbeitsrecht bis zur Zollauskunft steht ein umfassendes Servicepaket mit direktem Draht zu Fachleuten zur Verfügung. Von diesem Know-how profitieren vor allem kleine Unternehmen, die oft auf Unterstützung von außen angewiesen sind. Für die Anliegen von Unternehmerinnen ist das Team von Frau in der Wirtschaft die wichtigste Adresse – vor allem, wenn Unternehmerinnen Hilfe brauchen.


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Patrick Weber:

DER BAUMEISTER EGAL OB IN SEINER ROLLE ALS BAUMEISTER, FUNKTIONÄR ODER GEMEINDE­ RAT. PATRICK WEBER HAT IMMER DEN RICHTIGEN PLAN, UM SEINE VORHABEN KONSEQUENT UMZUSETZEN.

M

it Patrick Weber zieht erneut ein erfolgreicher Praktiker mit viel unternehmerischem Know-how und wirtschaftspolitischem Weitblick als Obmann in die Bezirksstelle Innsbruck-Land ein. Obwohl oder gerade weil Weber viele Jahre beruflich im Ausland verbracht hat, ist er stark in der Region verwurzelt und will mit ganzer Kraft für die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in seinem Bezirk kämpfen.

AUF WANDERSCHAFT Nach dem Abschluss seiner Lehre zieht es den jungen Zimmerergesellen Patrick Weber in die Ferne. Es beginnen seine Wanderjahre,


„DAS ZIEL IST,

DASS DIE BEZIRKSSTELLE DER ERSTE ANSPRECHPARTNER FÜR UNTERNEHMEN IM BEZIRK IST.

rial Holz beschränkt ist. In den nächsten Jahren entwickelt sich das Einzelunternehmen zu einer Bau- und Planungsfirma mit zwölf Mitarbeitern. Weber setzt die Fertigkeiten, die er sich in Italien und der Schweiz angeeignet hat, in seinem Unternehmen Baupuls gekonnt am Tiroler Markt um; plant und entwickelt neben Wohnhausanlagen vor allem Gewerbe- und Industriebauten. Zu den Highlights seiner Planungs- und Bautätigkeit gehören das Haus des norwegischen Skistars Aksel Lund Svindal, die neue Firmenzentrale von Beton Weber im Gewerbegebiet Inzing und der neue Standort des Tiroler Musikproduzenten Tyrolis in Zirl.

HEIMKEHR

EINSTIEG IN DIE INTERESSENVERTRETUNG

Nach zwei weiteren Jahren in der Schweiz, wo er auch für Wolf tätig ist, und neun Jahren auf der Walz kehrt Patrick Weber im Jahr 2001 mit viel Lebens- und Arbeitserfahrung im Gepäck nach Tirol zurück. 2000 meldet er das Zimmermeistergewerbe an. Ein Jahr später erfolgt der nächste Schritt. Weber meldet nach erfolgreich bestandener Prüfung das Gewerbe des Baumeisters an und kann damit sein Leistungsangebot beträchtlich erweitern, da seine Bautätigkeit nicht mehr auf das Mate-

Bereits im Jahr 2002 wird Weber Mitglied des Wirtschaftsbundes, nachdem er durch ein Rundschreiben auf das Mentoringprogramm aufmerksam gemacht wurde. Er wird aufgenommen und einer der ersten Absolventen der Kaderschmiede des Wirtschaftsbunds. „Ich habe durch das Mentoringprogramm einige Unternehmerinnen und Unternehmer kennen gelernt, die auf der gleichen Wellenlänge waren wie ich, und habe mich von Anfang an beim Wirtschaftsbund wohlgefühlt“, erinnert sich Weber. Durch das Mento-

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© FRANZ OSS, SHUTTERSTOCK

die er in Italien und der Schweiz verbringt. Wie viele Handwerksgesellen vor ihm, will er neue Arbeitsweisen, fremde Orte und Länder kennenlernen und Lebenserfahrung sammeln. Er wird einer der ersten Mitarbeiter in der Italien-Niederlassung von Wolf Systembau in Freienfeld in der Nähe von Sterzing. Das Unternehmen entwickelt sich schnell. Die Arbeitgeber sind mit den Leistungen Webers zufrieden und er steigt innerhalb weniger Jahre zuerst zum Vorarbeiter, dann zum Produktions- und schließlich zum Bauleiter auf. In den Zwischensaisonen besucht Patrick Weber die Bauhandwerkerschule der HTL in Innsbruck und macht die Meisterprüfung. „Beim Leben im Ausland ist nicht nur die Sprache, sondern auch die andere Mentalität sehr prägend. Man arbeitet an anderen Gebäuden und mit anderen Herangehensweisen. Man muss natürlich auch mit anderen Persönlichkeiten zusammenarbeiten. Man lernt einfach unglaublich viel“, sagt Weber über seine Zeit im Ausland.

PATRICK WEBER, BEZIRKSSTELLENOBMANN INNSBRUCK-LAND


"

WER KANN SICH SCHON ERLAUBEN, GEGEN SEINE MITARBEITER ZU ARBEITEN.

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Patrick Weber, Bezirksstellenobmann Innsbruck-Land

ringprogramm kann Patrick Weber ein Netzwerk von Gleichgesinnten aufbauen, das er bis heute nutzt. Das Programm entfacht in ihm die Leidenschaft für die Politik und Interessenvertretung. Er erkennt, dass er sich neben seinem Unternehmertum für die Anliegen der Tiroler Wirtschaft einsetzen will. 2010 kandidiert er bei der Kammerwahl und schafft auf Anhieb den Einzug in die Innung, der er seit mittlerweile zwei Amtsperioden angehört. Auch im Gemeinderat seines Heimatortes ist Patrick Weber seit 2010 für die Bürgerliste Oberperfuss aktiv.

© BAUPULS (4), FRANZ OSS (2)

AMTSÜBERNAHME Im Dezember 2018 folgt Patrick Weber Christoph Walser als Bezirksobmann der WK-Bezirksstelle nach. Der Wechsel erfolgt nach Absprache mit dem neuen WKT-Präsidenten Christoph Walser, WB-Landesobmann Franz Hörl und der WB-Bezirksobfrau für Innsbruck-Land Anneliese Junker, die alle Webers Qualitäten als erfolgreicher Praktiker und Unternehmer schätzen, der sich vom Lehrling zum Chef von zwölf Mitarbeitern hochgearbeitet hat. „Patrick Weber ist als Wirtschaftstreibender und Funktionär des Wirtschaftsbundes fest in unserem Bezirk verankert. Durch sein unternehmerisches Verständnis und leidenschaftliches Engagement wird er die Unternehmerinnen und Unternehmer unseres Bezirks bestens vertreten“, sagt Junker über Weber. Durch seine Arbeit kennt Weber den Bezirk genau und versteht die Sorgen und Probleme der Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort. „90 Prozent unserer Aufträge kommen aus

dem Bezirk Innsbruck-Land. Da wir auf Gewerbe- und Industriebauten spezialisiert sind, haben wir Kontakt zu ganz vielen Unternehmen. Dadurch weiß ich, was die Unternehmerinnen und Unternehmer im Bezirk beschäftigt“, erklärt Weber.

ZUKUNFTSPLÄNE Als neuer Obmann der Bezirksstelle will sich Patrick­ Weber vor allem den Themenbereichen Arbeits­ kräftemangel, fehlende Gewerbe- und Industrie­ grundstücke für den Ausbau von Unternehmen, dem Abbau unnötiger bürokratischer Hürden und der Senkung der, im Vergleich zu unseren Nachbarregionen, zu hohen Abgabenquote widmen. Aber auch eine starke Standortpolitik für die Belebung der oft sehr heterogenen Regionen des Bezirks stehen auf dem Programm des neuen Obmanns. Für das Jahr 2019 plant die Bezirksstelle Veranstaltungen, wie die erfolgreiche Reihe des „Offenen Werktors“ in Hall i. T. für die Orte an der alten Salzstraße, wie Kematen i. T., Zirl und Inzing, zu adaptieren. Die Servicequalität in


PROJEKTE

VOLDERS, 2014 Projektentwicklung, Planung, Kosten­ schätzung, Ausschreibung, Bauaufsicht

OBERPERFUSS, 2014 Projektentwicklung, Planung, Kosten­ schätzung, Ausschreibung, Bauaufsicht

Die Zukunft der Planung – Kunden können ­Bauvorhaben bereits vor dem Spatenstich in der Virtuellen Realität besichtigen.

der Bezirksstelle soll unter Weber noch weiter erhöht werden: „Das Ziel und auch unser Anspruch sind, dass die Bezirksstelle der erste Ansprechpartner für Unternehmen im Bezirk ist und Unternehmerinnen und Unternehmer wissen, dass sie sich immer bei uns melden können“, so Weber.

MUTTERS, 2015 Projektentwicklung, Planung, Kosten­ schätzung, Ausschreibung, Bauaufsicht

KOOPERATION STATT KONFLIKT Gefragt nach seiner Vorstellung von der Zukunft der Sozialpartnerschaft in Tirol, wünscht sich Weber mehr Mit- und weniger Gegeneinander: „Die Betriebe im Bezirk sind überwiegend kleine und mittlere Unternehmen, bei denen der Arbeitgeber genauso seinen Beitrag leistet und auf Augenhöhe mit seinen Mitarbeitern arbeitet. Wer kann sich schon erlauben, gegen seine Mitarbeiter zu arbeiten“, kritisiert Weber die oft zugespitzte Darstellung der Arbeiterkammer. Weber wünscht sich Kooperation anstatt Konflikt, da viele Themen, wie die Senkung der Lohnnebenkosten, die für beide Seiten Vorteile bringen würde, nur gemeinsam erreicht werden können.

INZING, 2017 Projektentwicklung, Planung, Kosten­ schätzung, Ausschreibung, Bauaufsicht, Wirtschaftlichkeitsberechnung


60 60 || 60 61 W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

Rainhard Hellweg, Sybille Regensberger und Peter Seiwald Josef Kerschdorfer, Josef Reiter und Alois Rainer

Rund 250 UnternehmerInnen besuchten dieses Jahr das traditionelle Weißwurstessen des Wirtschaftsbundes.

© WIRTSCHAFTSBUND & BETTINA HUBER & KLICKFISCH

Johann Steixner, Hansjörg Stöckl, Sylvia Ager, Franz Hörl und Johann Stöckl

Andreas Schranz und Stefan Weirather

Roman Polak, Ulf Schmid und Michael Pfeifer


Simon Melmer und Thomas Höpperger

Roland Hebbel, Carlo Chiavistrelli, Roland Strub und Richard Cervinka

ADABEI HAHNENKAMM­ EMPFANG IN KITZ & WEISSWURSTESSEN IM OBERLAND

Alois Schranz, Barbara Thaler und Mario Gerber

Christoph Walser und Patrizia Zoller-Frischauf

Danke für die Gastfreundschaft: Daniela und Michael Hammerle

Harald Mahrer, Günther Platter und Hannes Staggl

Alle Fotos zu unseren Veranstaltungen findest Du auf www.wirtschaftsbund-tirol.at


62 | 62 63 TREFF.PUNKT UNTERNEHMEN IM MELLAUNERHOF v. l. n. r.: Dominik Lang, Cornelia Hagele, Anneliese Junker, Daniel Schilcher, Dominique Pfurtscheller und Patrick Weber

VOLLVERSAMMLUNG DER ORTSGRUPPE ZELL UND UMGEBUNG ZUM THEMA VERKEHR Vitus Amor, Christoph Walser, Alois Rainer und Helmut Schreiner

WB-EMPFANG AM BALL DER WIRTSCHAFT Philipp Reisinger und Dietmar Hernegger

© WIRTSCHAFTSBUND & JULIAN ANGERER & KLICKFISCH

WB-EMPFANG AM BALL DER WIRTSCHAFT Rebecca Kirchbaumer, Barbara Thaler, Patrizia Zoller-Frischauf und Cornelia Hagele

SKIDOORENNEN DES KUFSTEINER WIRTSCHAFTSBUNDES für den guten Zweck

AUF WETTKAMPFSPUREN v. l. n. r.: Barbara Thaler, André Kiechl, Cornelia Hagele, Christoph Kiechl, Rebecca Kirchbaumer, Philipp Schafferer, Anneliese Junker und Florian Taibon

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N


WB-EMPFANG AM BALL DER WIRTSCHAFT Johannes Anzengruber, Valentina Anzengruber, Mariella Lutz und Roman Eberharter

SCHUWIDU – SCHULE, WIRTSCHAFT & DU IN DER NMS KEMATEN

VOR ORT. WK-PRÄSIDENT ON TOUR IM BEZIRK SCHWAZ v. l. n. r.: Stefan Kofler, Reinhard Binder, Martina Kogler, Martin Wetscher, Christoph Walser, Alois Rainer, Josef Fankhauser, Stefan Bletzacher und Gerhard Angerer

AUF WETTKAMPFSPUREN: Wirtschaftsbündler nehmen die Sportstätten der FIS Nordischen SKI-WM in Seefeld unter die Lupe

UNTERNEHMER­ TREFF IN KUFSTEIN MIT ANSCHLIESSENDEM OPERETTEN­ BESUCH v. l. n. r.: Klaus Felderer, Barbara Schwaig­hofer, Hilde Mader und Reinhard Waltl

Alle Fotos zu unseren Veranstaltungen findest Du auf www.wirtschaftsbund-tirol.at


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NUR PRAKTIKER KÖNNEN PRAXISNAHE GESETZE VERHANDELN! TIROLER WIRTSCHAFTSBUND IST MEHR ALS EIN UNTERNEHMER-NETZWERK

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ind wir mal ehrlich: Welche Unternehwas. Und dazu tragen auch wesentlich die Funktionämerin, welcher Unternehmer hat eine re des Wirtschaftsbundes als starke, praxisnahe und 40-Stunden-Woche? Denn wie sieht zum umsichtige wirtschaftspolitische Stimmen bei. Denn Beispiel der betriebliche Alltag eines eines muss uns klar sein: Das hohe UmsetzungstemHandwerksbetriebes mit fünf Mitarbeipo und die wirtschaftsfördernden Maßnahmen, die terinnen und Mitarbeitern wirklich aus? von der derzeitigen Politik in hoher Schlagzahl beDer Chef ist jeden Tag schlossen werden, kommen nicht unterwegs auf Montage, die Chefin von ungefähr. DAS HOHE UM­ schmeißt das Büro, koordiniert und Als verlängerter Arm der ÖVP-­ SETZUNGSTEMPO erledigt das Organisatorische. Die geführten Bundes- und Tiroler UND DIE WIRTbeiden sperren den Betrieb jeden Landesregierung sind wir die StimSCHAFTSFÖRDERNAbend zu und sind am nächsten Tag me der Wirtschaft am VerhandDEN MASS­NAHMEN, lungstisch. Daher ist der erfreuwieder die Ersten. Dabei gilt es nicht DIE VON DER DERnur den Kunden bestmöglich zufrieliche Kurs der Regierungen – und ZEITIGEN POLITIK den zu stellen. Auch Arbeitsinspekauch die erfolgreiche Arbeit unsetorat, Finanzamt, Gewerbebehörde, IN HOHER SCHLAG- rer Tiroler Bundesministerin MarSozialversicherung etc. haben AnforZAHL BESCHLOSSEN garete Schramböck – am Ende des derungen, denen es gilt gerecht zu Tages immer auch unser Erfolg. WERDEN, werden. Um der hohen VerantworOb Genehmigungsfreistellungstung nachzukommen, wird oftmals verordnung, Joboffensive mit das wohlverdiente Wochenende in Einführung von 13 neuen BerufsAnspruch genommen. bildern mit Fokus auf Digitalisie Zu oft wurde die Wirtschaft mit schlechten polirung, Standortentwicklungsgesetz mit Verfahrensbetischen Kompromisslösungen abgespeist, die mehr schleunigungen, Masterplan für den Tourismus, das Schaden anrichteten, als Nutzen brachten und so zu digitale Amt, Reform der Sozialversicherungen, die wahren Zeitfressern in der täglichen unternehmerineue Rot-Weiß-Rot Karte, Regionalisierung der Manschen Tätigkeit geworden sind. Doch es bewegt sich gelberufsliste oder die Arbeitszeitflexibilisierung:

KOMMEN NICHT VON UN­ GEFÄHR.“


KOM M E N TA R

Die Reihe der erfolgreich umgesetzten Maßnahmen wird länger und länger. Dabei dürfen wir nie vergessen: Nur wenn der Wirtschaftsbund als stärkste wirtschaftspolitische Interessensvertretung funktioniert, stimmen in Folge auch die gesetzlichen Ergebnisse, die uns in der täglichen unternehmerischen Arbeit begleiten. Dabei gilt unser Dank den zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmern, die neben der Arbeit in ihren eigenen Betrieben als FunktionärInnen tätig sind. Denn nur wenn Praktiker am Verhandlungstisch sitzen, die vor Ort und jederzeit greifbar sind, kommen wir am Ende des Tages zu praxistauglichen Rahmenbedingungen. In diesem Sinne heißt es: Kurs halten, weiterdenken und nicht müde werden, uns für die Wirtschaft mit voller Kraft ins Zeug zu schmeißen.

„DABEI GILT UNSER

DANK DEN ZAHLREICHEN UNTERNEHMERINNEN UND UNTERNEHMERN, DIE NEBEN DER ARBEIT IN IHREN EIGENEN BETRIEBEN ALS FUNKTIONÄRINNEN TÄTIG SIND.“

Landesgeschäftsführer-Stellvertreter Patrick Taxacher und Landesgeschäftsführerin Mag. (FH) Daniela Kampfl

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© FRANZ OSS

Die Geschäftsführung des Tiroler Wirtschaftsbundes


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66 |67 G U T Z U W I SS E N

W I RTS C H A F TS BUND M AG A Z I N

70+10+20

GEFÜHLTE WIRTSCHAFTS­ WAHRHEITEN Wie der Chef von den Mitarbeitern wahrgenommen wird.

IM AUSSENDIENST

IN MEETINGS 20 %

70 %

10 % EFFEKTIVE ARBEITSZEIT

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