top.tirol (Dezember 2017)

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Ausgabe # 1 1/Dezember 2017

A LLR A D S PE Z I A L :

POST FÜR SIE

Wenn Tiroler Händler und Paketdienste ins Geschäft kommen: 3 Perspektiven

A LLE N EU H E IT DE S W INTER EN S

CYBER­ ATTACKEN Welche Gefahren aus dem Netz Tirols Betriebe bedrohen und wie man sich davor schützt.

„Geldverdienen war schon mal leichter“ BTV-Chef Gerhard Burtscher im Interview

R A N K I NG:

TIROLS GR Ö LEHRBETRI SSTE EBE

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T O P.T I R O L

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser!

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TIROLS GRÖSSTE LEHRBETRIEBE

ALLRAD-SPEZIAL

D

ie letzte Ausgabe von top.tirol dieses Jahres beschäftigt sich mit einem Thema, das Tirols Unternehmen auch in neuem Jahr fordern wird: Cyberkriminalität. In der CoverGeschichte erklären IT-Experten, welche Gefahren aus dem Netz derzeit am größten sind, wie alte Betriebssysteme und Kleingeräte zum Sicherheitsproblem werden können und warum es wichtig ist, Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren (ab Seite 14).

48 © WERK, KATHRIN KOSCHITZKI, SHUTTERSTOCK.COM

WIE WISSEN WEITERLEBT

Eine weitere Herausforderung, der sich Tiroler Unternehmen stellen müssen, ist die Nachwuchssuche. In unserem Ranking der größten Lehrbetriebe Tirols präsentieren wir Ihnen die 30 Ausbildungsstätten mit den meisten Lehrlingen und gehen der Frage nach, ob auch die „Großen“ einen Rückgang bei den Bewerbungen spüren und welche Gegenmaßnahmen sie treffen (ab Seite 21). Im Beitrag „Wissenstransfer“ (ab Seite 48) geht es hingegen darum, wie man wertvolles Wissen von Mitarbeitern über ihren Pensionsantritt hinaus bewahrt und welche Rolle sie nach ihrer Pensionierung im Unternehmen einnehmen können. Einen optimistischen Blick in die Zukunft wirft BTV-Vorstand Gerhard Burtscher, der im top.tirol-Interview unter anderem über das Sparverhalten der Tiroler und Wachstumsmöglichkeiten der Unternehmerbank spricht (ab Seite 8). Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre. Die Redaktion

I N H A LT 5

Kurz gefragt: Rebekka Ruétz

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Interview: Gerhard Burtscher, BTV-Vorstand

Flughafen Innsbruck: Wie Tiroler Unternehmen davon profitieren

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Cyberattacken: Wenn das Netz für Unternehmen zur Bedrohung wird

Paketshops: Wenn Tiroler Händler und Paketdienste ins Geschäft kommen

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Wissenstransfer: Wenn sich Mitarbeiter in der Pension fürs Unternehmen engagieren

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Ranking: Tirols 30 größte Lehrbetriebe

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Münzrollen: Warum Geld kostet

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Start-up: Wie Delayon den Brillenmarkt erobern will

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Klüger werden mit: Rüdiger Fox

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Auto: Die Allrad-Neuheiten des Winters

IMPRESSUM: top.tirol – Dezember 2017 Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, office@target-group.at, www.target-group.at Mitarbeiter dieser Ausgabe: Eva Schwienbacher, BA, Mag. Klaus Erler, Walter Mair, Daniel Feichtner, Rebecca Müller, BA, Kathrin Fenkiw, BA, Hannah Pixner, Thomas Bucher Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr • Hersteller: Intergraphik, Innsbruck Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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LEHRLING

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› Jährliche Aufnahme von zwei Elektroniker-Lehrlinge › Zusätzliche Trainings zur Weiterentwicklung › Ausgezeichnete fachliche Ausbildung › Möglichkeit zur Lehre mit Matura und Auslandspraktika Die Elektronikbranche – und damit die Elektroniker-Lehre – ist sehr attraktiv. Intelligente Objekte erobern den Alltag und überall wird Elektronik gebraucht. exceet electronics ist Komplettanbieter für Elektronik- und Automationslösungen. Wir erzeugen Steuerungsprodukte für die Maschinen- und Geräteautomation und entwickeln individuelle, komplexe Elektronikmodule.. Daher investieren wir ständig in neueste Geräte und in die Ausbildung unserer Mitarbeiter.

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KURZ GEFRAGT Ausbildung: Modeschule in Innsbruck, AMD Akademie Mode & Design München, Abschluss 2008 Ein perfekter Tag startet: Mit einer guten Tasse Kaffee und genügend Schlaf.

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Mich motiviert: Eine neue Herausforderung. Inspiration finde ich: Ständig und überall im Alltag. Mode bedeutet für mich: Mich ständig neu zu erfinden.

REBEKKA RUÉTZ MEHRFACH AUSGEZEICHNETE DESIGNERIN AUS TIROL

Die größte Herausforderung als Designerin in Tirol ist: Den Kunden den aufwendigen Produktionsprozess jedes einzelnen Teils näherzubringen und somit auch die Wertschätzung für eine solche Designkollektion. Diese Erfahrung als Unternehmerin hat mich in den letzten Jahren am stärksten geprägt: Für mich als Designerin war es sehr überraschend, wie viele Stunden am Tag man Unternehmerin ist und wie kostbar die Stunden für kreatives Schaffen werden. Will man generell in der Modebranche Fuß fassen, sollte man: Eine gute Ausbildung/Uni absolvieren und danach so viel Erfahrung wie möglich bei unterschiedlichen Designern und Modemarken sammeln, um unter anderem auch herauszufinden, welche Art von Mode

man überhaupt machen möchte. Gründet man in Tirol sein eigenes Modelabel, braucht man: Viel Geduld und Überzeugungskraft. Der wertvollste Tipp, den ich als Unternehmerin erhalten habe: Geh deinen eigenen, ganz persönlichen Weg. Das rate ich anderen Jungunternehmerinnen: Achte auf deine Work-Life-Balance. Besonders stolz bin ich auf: Mein großes Team, das mich bei allen Projekten und Events so wundervoll unterstützt! Rebekka Ruétz wurde 1984 in Tirol geboren. Sie besuchte die Modeschule in Innsbruck und schloss dann 2008 ihre Ausbildung als Best Graduate an der Akademie Mode & Design (AMD) in München ab. Sie studierte ein Semester lang in Indien und sammelte Erfahrungen bei Designer Peter Pilotto in London. 2009 gründete sie ihr gleichnamiges Modelabel mit Sitz in Innsbruck, wo sie 2017 den ersten Flagshipstore eröffnete. Ihre Kreationen sind in Österreich designt, die Stoffe werden in den Niederlanden bedruckt und alle Stücke in Deutschland gefertigt. Seit 2011 präsentiert Rebekka Ruétz zweimal jährlich im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin ihre neuesten Kollektionen.

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BESCHÄFTIGUNG NACH BR ANCHEN

WO TIROL

In welcher Branche gibt es die meisten Beschäftigten? Wo gab es die größten Veränderungen in den letzten zehn Jahren? Und wie wird es in Zukunft ausschauen?

INFORMATION UND CONSULTING:

TRANSPORT UND VERKEHR:

6%

BANK UND VERSICHERUNG:

3%

(7.777) – 10 % 2025 2 %

(13.881) + 49 % 2025 9 %

26 %

GEWERBE UND HANDWERK:

(63.017) + 16 % 2025 25 %

7%

(16.805) –9% 2025 6 %

Unselbstständig Beschäftigte 2017 in Tirol: INDUSTRIE:

17 % (41.076) 2025

243.306

22 %

+4% 16 %

Die meisten Beschäftigten gibt es in der Sparte Gewerbe und Handwerk (rund 26 %), gefolgt von Tourismus (rund 22 %) und Handel (rund 19 %).

(53.997) + 41 % 2025 24 %

HANDEL:

19 % (46.753) + 22 % 2025 18 %

QUELLE: BESCHÄFTIGTENSTATISTIK 2017 WK TIROL, PROGNOSE DER BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR NACH SPARTEN BIS 2025 DER ABTEILUNG WIRTSCHAFTSPOLITIK UND STRATEGIE (GERUNDETE WERTE)

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TOURISMUS UND FREIZEITWIRTSCHAFT:

ANTEIL DER BESCHÄFTIGTEN VERÄNDERUNG 2007/2017

2025

PROGNOSEN 2025

Unselbstständig Beschäftigte 2007: 206.470 Prognose für 2025: 264.780


BESCHÄFTIGUNG NACH BR ANCHEN

ARBEITET

Stefan Garbislander, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie in der WK Tirol, über die Beschäftigungsstruktur in Tirols Branchen

W © WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

elche Branche schafft in Tirol die meisten Arbeits­plätze? STEFAN GARBIS­L ANDER: In Tirol entstehen im Dienstleistungs­bereich die meisten neuen Arbeitsplätze, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt: 1961 waren noch 48 Prozent der Beschäftigten in der Industrie und im Gewerbe tätig. 2016 waren es nur mehr 43 Prozent. Hier haben wir eine Verschiebung vom gewerblichen-industriellen Bereich zum Dienstleistungsbereich. Im Tourismus waren hingegen 1961 14 Prozent der Tiroler beschäftigt, 2016 22 Prozent. Der Handel hat im gleichen Zeitraum von 14 auf 19 Prozent zugenommen.

„In Tirol ent­ stehen im Dienstleistungs­ bereich die meisten neuen Arbeitsplätze.“

In welchem Bereich gibt es die größten Verschiebungen? Es gibt eine langfristige Verschiebung vom Produktions- hin zum Dienstleistungsbereich, die durch die Digitalisierung verstärkt wird. In der Produktion wird die Automatisierung zunehmen. Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2025 noch 41 Prozent der Beschäftigten in Tirol produzierend tätig sind. Auf der anderen Seite wird die Beschäftigung im Tourismus steigen, da hier das Digitalisierungspotenzial beschränkt ist. Was in den letzten Jahren sehr stark zunahm, war die Beschäftigung in der

Sparte Information und Consulting, dazu zählen etwa Unternehmensberater, Werber, Marketer, Finanzdienstleister. Die gab es früher nicht, machen aber aktuell sechs Prozent aller Beschäftigten aus. Seit 2003 sind es 97 Prozent mehr. Welche Entwicklungen sind für die Zukunft zu erwarten? Beim Transport und Verkehr gab es in den letzten Jahren einen Rückgang der Beschäftigten, was auch daran liegt, dass die AUA-Angestellten nicht mehr in Tirol gemeldet sind. Wir gehen aber davon aus, dass in diesem Bereich die Beschäftigung generell etwas zurückgehen wird. Genauso in der Branche Bank und Versicherung. Hier sogar noch verstärkt, da wir in Tirol traditionell eine sehr hohe Dichte an Bankfilialen haben und in diesem Bereich künftig die Digitalisierung greifen wird. Es wird generell ein Beschäftigungswachstum geben, aber die Relationen verschieben sich. Im internationalen Vergleich schafft man es in Tirol, entgegen dem internationalen Trend der Deindustrialisierung, die Beschäftigung im Produktionsbereich zu erhalten. Vielen Dank für das Gespräch.

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„Wenn man viele Unternehmen begleitet und täglich mit Unternehmern spricht, schadet es nicht, selbst das eine oder andere Unternehmen zu verantworten.“ G E R H A R D B U R T S C H E R , B T V-V O R S TA N D


INTERVIEW

„Geldverdienen war schon mal leichter“ BTV-Vorstand Gerhard Burtscher spricht im Interview darüber, wie sich die Niedrigzinspolitik der EU auf Banken, Unternehmer und Sparer auswirkt, Tiroler ihr Geld anlegen und Wachstumsmöglichkeiten für Tirols größte Bank. DA S INTERVIEW FÜHRTE E VA SCHWIENBACHER. FOTOS: A XEL SPRINGER

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err Burtscher, Ihr zweites Jahr an der Spitze der BTV neigt sich dem Ende zu. Wie fällt Ihr Fazit für die letzten zwölf Monate aus? GERHARD BURTSCHER: Sehr gut, auch wenn die Rahmenbedingungen herausfordernd sind. Als Bank Geld zu verdienen, war schon mal leichter. Die gute Nachricht ist, dass man sich gut differenzieren kann. Die Kunden suchen sich heute ihre Bank, ihren Partner, viel bewusster aus, als dies früher der Fall war. Das gibt uns gute Möglichkeiten. Zu den Herausforderungen für Banken zählt auch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie wirkt sich der niedrige Leitzins auf die BTV aus? Wenn Geld keinen Wert hat, und das ist derzeit so, dann ist das aus meiner Sicht volkswirtschaftlich schlecht. Das bedeutet, dass der Anleger im Prinzip sukzessive die Schulden der Staaten zurückzahlt. Wenn man am Sparbuch NullVerzinsung hat und es trotzdem eine Inflation gibt, dann wird Geld weniger wert. Die Nutznießer davon sollten die Staaten sein, die mehr Geld zur Verfügung hätten, zu tilgen. Derzeit ist es so, dass zwar die Schulden nicht so stark zunehmen wie in der Vergangenheit, aber jenes Geld, das man sich bei Zinsen spart, noch beileibe nicht in die Tilgung geht. Somit erreicht man auf der einen Seite für die Staaten nicht das, was man erreichen möchte, und auf der anderen Seite bedeutet es für den Anleger, dass sein Erspartes an Wert verliert. Und was bedeutet es für die Geschäftsbanken? Für uns bedeutet es natürlich, dass wir heute, um Geld

bei der EZB zu veranlagen, Verwahrentgelt bezahlen müssen. Das heißt, wir bezahlen, um Geld zu veranlagen. Das drückt natürlich auf die Ertragslage der Banken. Gleichzeitig werden Kredite für Unternehmen günstiger. Inwiefern wirkte sich das heuer auf die Entwicklung der Nachfrage nach Unternehmenskrediten aus? Die Kreditnachfrage in Österreich war in den vergangenen Jahren gebremst. Wir selber haben ein gutes Kreditwachstum. Das passiert aber über Marktanteilsgewinne. Unsere Unternehmer investieren nicht, weil die Zinsen so tief sind. Vor Investitionen stellen sie sich die Frage, ob beispielsweise eine Maschine ausgelastet ist oder nicht. Wenn die Maschine ausgelastet ist, ist auch ein vernünftiges Zinsniveau kein Problem. Ist sie das nicht, nutzt auch eine Niedrigzinspolitik nicht. Die letzten Zinssenkungen haben die Wirtschaft nicht mehr beflügelt. Investiert wird, wenn es der Wirtschaft gut geht. Und das ist im Moment der Fall. Anders sieht es für Privatkunden aus. Hat die Niedrigverzinsung – fürs Geld am Sparbuch gibt es kaum mehr Zinsen – Auswirkungen auf das Anlageverhalten der Tiroler? Das Sparbuch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. Aber natürlich sucht man verstärkt Alternativen, die etwa im Aktienbereich gefunden werden. Bei unseren Kunden spielt die Vermögensverwaltung eine große Rolle. Wir haben viele anspruchsvolle Privatkunden, die diversifizieren. Sie haben etwa einen Teil am Sparbuch, einen Teil in Anleihen, aber auch einen Teil in Aktien angelegt. Dass durch diese Niedrigzinspolitik

Kennzahlen: Die BTV ist gemessen an der Bilanzsumme Tirols größte Bank und gilt als klassische Unternehmerbank. 13,24 Milliarden Euro betreute Kunden­ gelder (GJ 2016) 1,22 Milliarden Euro Eigenkapital (GJ 2016) 10,01 Milliarden Euro Bilanzsumme (GJ 2016) 39 Standorte inkl. SBStellen: 30 in Öster­ reich, davon 23 in Tirol; 7 in Deutschland; 2 in der Schweiz Rund 800 Mitarbeiter in der Bank, davon zirka 560 in Tirol; 1.350 – 2.000 Mitarbeiter im gesamten Konzern (saisonabhängig) 7.500 Firmenkunden 100.000 Privatkunden

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Geschichte BTV Vier Länder Bank 1904 Gründung der BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg – durch die Kaufleute Hans Sonvico und Ferdinand Brettauer mit der Hauptanstalt in Innsbruck und einer Filiale in Bregenz. In den Folgejahren wuchs die BTV mit Niederlassungen in Südtirol, Nordtirol und Vorarlberg.

1952 Gründung 3 Banken

Gruppe: Die Regionalbanken BTV, Oberbank, BKS Bank und Creditanstalt schließen einen Syndikatsvertrag und legen damit den Grundstein für die 3 Banken Gruppe. Die BTV baute in den 1950er und 60er Jahre ihr Filialnetz stark aus und entwickelte sich zur großen Regionalbank.

aber eher der Konsum ein wenig unterstützt wird, ist schon der Fall. Denn die Attraktivität, das Geld aufs Sparbuch zu legen, hält sich in Grenzen. In den Köpfen vieler sind Aktien vor allem eine risikoreiche Veranlagungsform. Aktien haben eine Volatilität. Es geht mal rauf und mal runter. Das heißt, es braucht eine gute Streuung und einen längeren Anlagehorizont, damit man solche Schwankungen auch ausgleichen kann. Langfristig gesehen haben Aktien eine sehr gute Rendite und sind ein wichtiger Bestandteil einer gesamten Veranlagungspalette. Und mit der Aktie hat man den Vorteil, dass man inflationsunabhängig ist, da einem ein Anteil an einem Unternehmen gehört. Das Risiko wird über die Streuung und Laufzeit reduziert und dann kommen die Vorteile der Aktie wirklich zur Wirkung. Die aktuell positive Wirtschaftslage beflügelt Aktien.

1986 Börsengang und Inten­ 1989 Regionale Erweiterung mit der Eröffnung einer Niederlassung in Wien 2004 Grenzüber­ schreitende Ausrich­ tung des Geschäftsmo­ dells mit dem Start der Betreuung italienischer Kunden und der Eröffnung einer ersten ausländischen Zweigniederlassung in Staad in der Schweiz. Baubeginn des Stadtforums als neue BTV-Zentrale in Innsbruck

sivierung der Zusammenarbeit innerhalb der 3 Banken Gruppe mit der Gründung eigener Töchter, wie des 3 Banken Versicherungs-Service (heute 3 Banken Versicherungsmakler). Die bekannteste Tochter ist die 3 Banken-Generali InvestmentGesellschaft, die zu den größten Investmentgesellschaften Österreichs zählt.

2006 Markteintritt in Bayern und

Baden­Württemberg; Eröffnung des BTV Stadtforums, der neuen BTVZentrale in Innsbruck

2011 Neuer Markennamen: BTV tritt als „Vier Länder Bank“ auf

2016 Wechsel an der Führungsspitze:

Mit 1. Jänner 2016 übernehmen Gerhard Burtscher, Mario Pabst und Michael Perger die Verantwortung im Vorstand.

„Der Brexit ist für Europa sicher nicht gut, aber verkraftbar.“ GERHARD

Viel wird derzeit auch über digitale Währung diskutiert. Wie stehen BURTSCHER Sie dieser als Geldanlage gegenüber? Digitale Währungen wird es in Zukunft geben. Heute haben sie einen sehr spekulativen Charakter, sprich sie sind ein sehr spekulatives Anlageinstrument. Welche Entwicklungen sind zu erwarten? Ich denke, dass sich in Zukunft die eine oder andere digitale Währung durchsetzen wird. Wichtig ist aber, dass

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INTERVIEW

Das 2006 eröffnete BTV STadtforum in Innsbruck ist nicht nur die Hauptzentrale der BTV, sondern auch Veranstaltungsort. Die wichtigsten Beteiligungen der BTV: 3 Banken Gruppe BKS Bank AG Oberbank AG

© SCHLETTERER

Vermögens­ management 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H.

der spekulative Charakter verschwindet und wirklich nur die Vorteile einer digitalen Währung genutzt werden und nicht die Spekulation, sprich die Frage, welche Wertentwicklung digitale Währung haben könnte, dominiert. Zu Ihrer Kundengruppe zählen exportorientierte mittelständische Unternehmen. Welche Services bieten Sie diesen Kunden? Wir haben einen sehr hohen Anteil an exportorientierten Unternehmen, sprich zirka 70 Prozent unserer 7.500 Firmenkunden sind im Export tätig. Wir begleiten auf der einen Seite Kunden weltweit etwa im Garantiegeschäft, im Bereich Exportabsicherungen, das geht über Korrespondenzbanken. Wir haben natürlich einen Vorteil in der DACH-Region, dadurch dass wir eine Vollbanklizenz in Österreich, Deutschland und in der Schweiz haben. Dort können wir die Kunden direkt begleiten und haben den kompletten Zahlungsver-

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

kehr in allen drei Ländern direkt zur Verfügung. Und diese drei Länder sind die wichtigsten Partner für westösterreichische Unternehmen. Wir erleben derzeit politisch instabile Zeiten, Stichwort Brexit oder die Konflikte in Katalonien oder mit Nordkorea. Gibt es ein Ereignis in der Weltpolitik, das Ihnen als BTV-Chef besonders Sorgen bereitet? Wir haben schon die einen oder anderen Staatschefs, wo man sich Sorgen machen muss und sich die Frage stellen muss, wie verlässlich sie sind und auf welche Idee sie noch kommen werden. Der Brexit ist für Europa sicher nicht gut, aber verkraftbar. Daraus wird keine große Krise entstehen. Große Krisen würden dann entstehen, wenn Staatschefs große Fehler begehen. Aus wirtschaftlicher Sicht läuft es im Moment aber sehr, sehr gut. In unserem Einzugsgebiet haben die Firmen eine sehr gute Auslastung und daher kann man auch nicht sa-

Leasing BTV Leasing Gesellschaft m.b.H. Sonstige Beteiligungen Silvretta Montafon GmbH Mayrhofner Berg­ bahnen Aktien­ gesellschaft

Das neue Datenschutzgesetz

teuerlich gibt es von unserer geschäftsführenden Bundesregierung aktuell nicht viel Neues – dafür beschäftigt uns ein anderes Gesetz, die EU-DatenschutzGrundverordnung (DSGVO) – das neue Datenschutzgesetz: Grundsatz des neuen Datenschutzgesetzes ist: „Die Verwendung fremder Daten ist verboten.“ Dies betrifft die ganz oder teilweise automatisierte Verarbeitung sowie die nichtautomatisierte Verarbeitung (Papierdaten). Ab dem 25. Mai 2018 benötigt man für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten (z. B. Name, Geschlecht, Beruf usw.) die ausdrückliche Einwilligung der Person. Diese Einwilligung muss nachweisbar sein und ist jederzeit widerrufbar. Ohne explizite

Einwilligung dürfen Daten nur in klar definierten Ausnahmen (z. B. Anmeldung GKK) verarbeitet werden! Den Betroffenen, deren Daten verarbeitet werden, steht ab 25. Mai 2018 ein detailliertes Auskunftsrecht zu. Es müssen dem Betroffenen beispielsweise der Verarbeitungszweck, die Daten, die Empfänger der Daten und die Speicherdauer in präziser, transparenter, verständlicher Form mitgeteilt werden. Bereiten Sie sich jetzt vor und informieren Sie sich, da die Vorgaben des neuen Datenschutzgesetzes in vielen Unternehmen Änderungen bzw. Adaptierungen von Abläufen notwendig machen. Achtung: Bei Nichtbeachtung drohen hohe Strafen!

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Versicherungen Drei-Banken Versicherungs-Aktiengesellschaft 3 Banken Versicherungsmakler Gesellschaft m.b.H.

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INTERVIEW

Seit knapp 30 Jahren ist Gerhard Burtscher für die BTV tätig, seit 2016 als Vorstandvorsitzender.

Dort werden wir künftig das Firmen- und das Privatkundengeschäft unterbringen. Wir setzen ganz stark auf Betreuungszentren. In Wien zum Beispiel haben wir einen einzigen Standort, aber dort sind rund 60 Mitarbeiter beschäftigt. Darin sehen wir unsere Wachstumsmöglichkeiten. Mit den sieben Standorten in Deutschland, den zwei Standorten in der Schweiz und mit unseren Filialen in Wien, Tirol und Vorarlberg können wir das Wachstum, das wir uns für die nächsten Jahre vornehmen, gut bewerkstelligen.

gen, dass Krisenherde, wie der Brexit, heute schon einen massiven Einfluss haben.

Zur Person

Gerhard Burtscher wurde 1967 in Bregenz geboren und besuchte dort die Handelsakademie. 1988 trat er in die Bank für Tirol und Vorarlberg ein. Burtscher leitete jeweils für vier Jahre die Zweigniederlassungen in Wolfurt (1991 – 1994) bzw. Bregenz (1994 – 1998) und war im Anschluss im Firmenund Privatkundengeschäft für die ganze Region Vorarlberg zuständig (bis 2004). Mit der Eröffnung der ersten Auslandsniederlassung zeichnete er für die BTV Schweiz verantwortlich. Seit 2013 ist Burtscher im Vorstand. 2016 folgte er dem langjährigen BTV-Vorstand Peter Gaugg nach.

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Die BTV verfügt in Tirol über mehrere Beteiligungen, etwa an den Mayrhofner Bergbahnen. In Vorarlberg besitzt die Bank das Skigebiet Silvretta Montafon. Was ist das Ziel solcher Beteiligungen? Auf der einen Seite sind wir im Tourismus seit vielen, vielen Jahren stark verankert. Wir betreuen zahlreiche Tourismusunternehmen und haben ein entsprechend großes Know-how. Auf der anderen Seite, wenn man viele Unternehmen begleitet und täglich mit Unternehmern spricht, schadet es nicht, selbst das eine oder andere Unternehmen zu verantworten. Wir haben aber nicht vor, uns ein Beteiligungsportfolio aufzubauen, indem wir in zig Unternehmen investieren. Wir haben zum Beispiel das Skigebiet Silvretta Montafon vor zehn Jahren gekauft und viel investiert. Das Unternehmen entwickelt sich gut und wir haben eine große Freude damit. Sind weitere Beteiligungen geplant? Aus heutiger Sicht nicht. Können Sie bereits sagen, welche Zahlen Sie für das Geschäftsjahr 2017 präsentieren werden? Das darf ich noch nicht verraten, aber die ersten drei Quartale zeigen, dass wir Marktanteile gewinnen konnten und gut unterwegs sind. Wir gehen auch für das Jahr 2017 von einer guten Entwicklung aus. In welche Richtung wird sich die BTV weiterentwickeln? Sind zum Beispiel weitere Standorte geplant? Derzeit sind keine weiteren Standorte geplant. Heuer haben wir in Mannheim in Deutschland eine Niederlassung eröffnet. Wir werden in Kürze noch die BTV Dornbirn eröffnen, wo wir am bestehenden Standort kräftig investiert und umgebaut haben.

Was, glauben Sie, wird im kommenden Jahr die Märkte bewegen? Ich gehe davon aus, dass wir 2018 weiterhin eine sehr positive und stabile Entwicklung erleben werden. Es spricht im Moment nichts dagegen. Die Wirtschaft brummt. Wenn nicht irgendwo ein ganz großer Krisenherd entsteht, spricht nichts dagegen, dass wir 2018 von einer sehr stabilen Entwicklung in unserer Region ausgehen können.

„Die Kunden suchen sich heute ihre Bank, ihren Partner, viel bewusster aus, als dies früher der Fall war.“ GERHARD BURTSCHER

Und was wird sich in Zukunft für Banken verändern? Wir bezeichnen unser Geschäftsmodell als erfrischend konservativ. Das heißt, unsere Bankbilanz besteht zu 98 Prozent aus Kundengeschäft. Wir haben so gut wie keine Eigengeschäfte. Natürlich spielt Digitalisierung eine große Rolle, dahingehend, dass viele Tätigkeiten vereinfacht werden, die Kommunikation schneller wird. Wenn unser Firmenkunde aber 20 Millionen Euro in eine Halle investiert, führt er ein Gespräch mit uns. Wenn unser Privatkunde innerhalb von dreißig Jahren 500.000 Euro angespart hat und das Ersparte veranlagen möchte, dann führt er auch mit uns ein Gespräch. Und das Gespräch mit unseren Kunden, die Beratung, die Tatsache, als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen – das wird auch in Zukunft der Mittelpunkt unseres Geschäftsmodells bleiben. Wir haben eine Meinung und stiften damit einen Nutzen für unsere Kunden. Vielen Dank für das Gespräch.


T O P.T I R O L

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung: eine Win-win-Situation! Job-Fit für Unternehmen – ein kostenloses Beratungsangebot rund ums Thema Beschäftigung und Behinderung

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ei allen Fragen rund ums Thema Beschäftigung und Behinderung können sich Tiroler Unternehmen an die JobFit-Unternehmensberatung wenden. Als kostenlose Serviceleistung werden, im Auftrag des Sozialministeriumservice, Unternehmen vor Ort beraten, informiert und professionell begleitet. Frau Mag. Bettina Unger entwickelt gemeinsam mit den UnternehmerInnen Strategien und Möglichkeiten, wie Menschen mit Behinderungen sinnvoll im jeweiligen Unternehmen integriert werden können. An welcher Stelle im Unternehmen können genauso im Vordergrund wie das soziale gesundheitlich eingeschränkte Menschen Engagement und der Image-Gewinn nach uneingeschränkte Leistungen erbringen? außen. Die Job-Fit-Unternehmensberatung Welche Förderungsmöglichkeiten und Un- bietet zudem Unterstützung bei der Personalterstützungsleistungen stehen Arbeitgebe- suche und Schulungen der Führungskräfte rInnen dabei zur Verfügung? Der wirtschaft- und Teams. Das Projekt Job-Fit wird geförliche Nutzen190x125mm für das Unternehmen steht30.11.17 dert vom Sozialministeriumservice. TOP LEHRE INSERAT NEU.qxp 09:34 Seite 1

Eine aktuelle Studie der WU Wien belegt ganz klar, dass Unternehmen durch die Inklusion von Menschen mit Behinderungen profitieren können: • Positive Auswirkung auf das Team • MitarbeiterInnen mit Behinderung sind häufig sehr loyal, zufrieden und fleißig. • Neue KundInnengruppen werden angesprochen Mag. Bettina Unger Job­Fit für Unternehmen Innovia – Service & Beratung zur Chancengleicheit gem. GmbH Rennweg 7a, 6020 Innsbruck Tel. 0676/843 843 44 E-Mail bettina.unger@innovia.at http://job­fit.innovia.at/de/ Unternehmensberatung/ job­fit.innovia.at innovia.at

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Gefährliche Bits und Bytes Die Digitalisierung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten – nicht nur für Unternehmer, sondern auch für Kriminelle. Welche Gefahren es gibt und welche Rolle Mensch und Maschine spielen, erklären drei IT-Experten. T E X T: D A N I E L F E I C H T N E R

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inbruch, Diebstahl, Erpressung und Geiselnahmen sind Straftaten, mit denen Unternehmen glück­ l icherweise selten konfrontiert sind. Im virtuellen Raum sieht das anders aus. Schadsoftware, sogenannte Malware, gibt es seit Langem und in immer neuen Varianten. Dazu kommen seit Kurzem Kryptotrojaner, auch Ransomware genannt, die Daten verschlüsseln und Lösegeld erpressen. „Nicht nur die digitale Landschaft verändert sich“, meint Wieland Alge, General Manager des IT-Dienstleisters Barracuda Networks zum Trend unter den Cyber-Kriminiellen. „Auch Straftäter passen sich an die neuen Möglichkeiten an.“ Für sie ist Ransomware besonders attraktiv. Denn: Anders als bei Industriespionage oder Datendiebstahl ist der Gewinn unmittelbar.

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Alte Betriebssysteme: Offene Türen Dabei wären viele solcher und anderer Bedrohungen recht einfach abzuwehren. Ein Beispiel ist die WannaCry-Attacke, bei der im Mai 2017 ein Kryptotrojaner ein Drittel der Einrichtungen des britischen Gesundheitswesens, des National Health Service (NHS), lahmlegte. Wie der britische Rechnungshof in einer Analyse feststellte, war der eigentliche Angriff alles andere als ausgeklügelt. Doch weil zum Zeitpunkt der Attacke auf rund fünf Prozent der angegriffenen Computer des NHS nicht nur längst veraltete Betriebssysteme liefen, sondern auch wichtige Sicherheitsupdates fehlten, war sie dennoch sehr erfolgreich. Und nicht nur beim NHS standen Angreifern Tür und Tor offen. Insgesamt gab es bei diesem Angriff mehr als 200.000 Opfer in den verschiedensten Ländern und Branchen – darunter auch viele Kleinunternehmen.


C Y B E R A T TA C K E N

DIE GRÖSSTEN GEFAHREN

Welche Art von Attacken aktuell Unternehmen bedrohen.

Phishing-Attacken sind weit verbreitet. Mit gefälschten E-MailAbsendern versuchen Betrüger vorzugaukeln, dass infizierte Anhänge oder bedenkliche Links vertrauenswürdig sind. „Der sogenannte CEO-Fraud geht drei Schritte weiter“, erklärt Peter Stelzhammer, Co-Founder von AVComparatives, einem Innsbrucker Unternehmen, das AntivirenSoftware testet. Anstatt sich als „irgendjemand“ auszugeben, täuschen Angreifer die Identität einer Führungskraft vor. Solche Attacken zielen oft auf spezifische Mitarbeiter in der Finanz-Abteilung ab, die persönlich angesprochen werden. In der E-Mail werden sie aufgefordert, eine dringende Überweisung vorzunehmen. Meistens ist der Absender „in einem Meeting“ und „telefonisch nicht erreichbar“. „Wie gut das funktioniert, haben Google und Facebook zu spüren bekommen“, meint Stelzhammer. „Die Konzerne sind mit dieser Masche über Jahre hinweg um 100 Millionen Dollar betrogen worden.“

2. Versteckte Übeltäter – klassische Malware Auch angesichts neuer Taktiken ist altgediente Malware noch lange nicht passé. Schadprogramme infizieren Rechner oder ganze Firmennetzwerke und werden unter anderem genutzt, um sogenannte Botnetze zu betreiben. „Solche Software kann ferngesteuert Rechen- und Netzwerkressourcen nutzen – beispielsweise, um Spam-Mails zu versenden“, erklärt Stelzhammer. Bei modernen Computersystemen fällt das kaum ins Gewicht, der unmittelbare Schaden für das Unternehmen ist gering. Harmlos sind sie dennoch nicht. „Ein Botnetz ist eine Sicherheitslücke. Man weiß nicht, wann es sich ein Betreiber anders überlegt und Daten stiehlt oder weitere Schadsoftware einschleust.“

„Ein Botnetz ist eine Sicherheitslücke. Man weiß nicht, wann es sich ein Betreiber anders überlegt und Daten stiehlt oder weitere Schadsoftware einschleust.“

3. Digitale Geiselnehmer – Kryptotrojaner Sie heißen Petya, Reveton oder Fusob. Anders als klassische Malware sind solche Kryptotrojaner nicht „nur“ darauf aus, Schaden anzurichten oder Daten zu stehlen. Sie werden entwickelt, um Geld zu erpressen. Gelangen sie auf einen Rechner oder in ein Netzwerk, verschlüsseln sie Daten und sperren User aus. Zugriff erhalten Opfer nur, wenn sie Lösegeld bezahlen – vielleicht. Denn Garantie gibt es keine. „Solche ‚Ransomware’ ist aktuell ein Riesen-Thema in den Medien“, meint Stelzhammer. „Die große Masse machen sie aber nicht aus.“ Jeden Tag gehen bei AVComparatives rund eine halbe Million Software-Proben zur Analyse ein. „Davon sind vielleicht zwei bis fünf Prozent Kryptotrojaner“, sagt er. „Was nicht heißt, dass von ihnen keine Bedrohung ausgeht.“

Der Experte

© FOTO STANGER

1. Der falsche Chef – CEO-Fraud

Peter Stelzhammer ist Co-Founder von AV-Comparatives. Das Innsbrucker Unternehmen hat dank seiner unabhängigen Tests von Antiviren-Software mittlerweile weltweiten Ruf und berät auch Antiviren-Software-Hersteller dabei, ihre Produkte zu verbessern.

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C Y B E R A T TA C K E N

FAKTOR MASCHINE

Welche technischen Sicherheitslücken zur Gefahr werden können.

Leichte Beute Konzerne setzen solche Technologien schon länger ein und haben meist Erfahrung und entsprechende Protokolle für den Umgang damit. Kleinunternehmen betrifft der Digitalisierungsboom meistens erst jetzt – dafür umso ausgeprägter. „Schon jetzt gibt es mehr Maschinen, die eigenständig das Internet nutzen, als Menschen. Und in drei bis vier Jahren wird dieses ‚Internet of Things’ rund zehn Mal so groß sein wie das ‚Internet der Menschen’.“ Dadurch gibt es nicht nur immer mehr Lebensbereiche, in die digitale Straftäter vordringen können, sondern auch die Angriffsfläche wird immer größer – insbesondere dort, wo Bewusstsein und Knowhow rund um den richtigen Schutz fehlen. Updaten, austauschen „Vernetzte Maschinen sind zum einen Kleingeräte, von der Rolltor-Steuerung

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über die Überwachungskamera bis hin zur smarten Glühbirne“, erklärt Alge. Meist in ein größeres System eingebunden, können sie besonders anfällig sein. Für die relativ billigen Komponenten werden oft nur spät oder gar keine Updates veröffentlicht. Zudem ist es einfach, auf sie zu vergessen. Dabei kann zum Beispiel eine ungeschützte Sicherheitskamera nicht nur dazu dienen, um von dort weiter ins System vorzudringen. Kriminelle können sie auch nutzen, um Räume für einen ganz regulären Einbruch auszukundschaften. Deswegen muss die Infrastruktur dieser kleinen Komponenten vom Endgerät bis hin zur Steuerung aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Kann das nicht gewährleistet werden, hilft nur eines: Austauschen. Richtig abschirmen „Kleingeräte, die nicht abgesichert werden können, muss man überall dort, wo es möglich ist, ersetzen“, warnt Alge. „Zum anderen sind aber auch große Produktionsanlagen vernetzt, die eine Lebensdauer von 20 oder 30 Jahren haben.“ Sie zu ersetzen, ist keine Option, obwohl Updates oft lange auf sich warten lassen, weil sie sehr strikten Qualitätskontrollen unterliegen – wenn sie überhaupt zur Verfügung gestellt werden. „Solche Maschinen können nur abgeschirmt und versiegelt werden“, sagt der Experte. „Dabei gilt vor allem: Was nicht in ein Netzwerk muss, gehört dort auch nicht hin. Und alle Geräte, die online sein müssen, müssen hinter einer richtig konfigurierten Firewall verborgen werden.“

Der Experte

Wieland Alge ist General Manager von Barracuda Networks. Der IT-Dienstleister bietet Sicherheitsund Netzwerk- und Storagelösungen für Unternehmen an.

© BARRACUDA

G

erade kleinere und mittelständische Betriebe sind mittlerweile nicht nur ein häufiges, sondern sogar ein bevorzugtes Ziel von Kriminellen. „Zum einen bezahlen sie digitales Lösegeld in der Regel am schnellsten“, meint Alge. Denn ein Angriff bringt sie nicht nur viel schneller ans Existenzlimit. Großkonzerne haben es sich oft auch zum Grundsatz gemacht, Erpresser nicht zu bezahlen. Ein Luxus, den sich ein kleiner Betrieb selten leisten kann. Zum anderen werden gerade sie immer angreifbarer. Grund dafür ist die rasante Zunahme an vernetzten Geräten.

„ K leingeräte, die nicht abge­ sichert werden können, muss man überall dort, wo es möglich ist, ersetzen.“


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Es ist eine Sache, Firmennetzwerke und Schreibtisch-PCs abzusichern. Allerdings ist Unternehmens-IT nahezu nie eine Insel. Mitarbeiter nehmen Firmen-Laptops mit nach Hause oder benutzen Tablets in der Arbeit und privat. Die E-Mail-App am eigenen Mobiltelefon hat Zugriff auf die Arbeits-Mails, vom ArbeitsAccount werden private E-Mails geschrieben und um Daten zu kopieren, greifen viele zum USB-Stick am Schlüsselbund.

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„Die Vermischung von beruflicher und privater IT ist in beide Richtungen ein Riesenproblem“, sagt Philipp Häusler, Geschäftsführer von IT-Team. „Zugleich glaube ich aber nicht, dass man das im Regelfall verbieten kann.“ Stattdessen empfiehlt er, die Thematik offensiv anzugehen und das „Bring your own Device“Prinzip sogar zu fördern. Wer sein eigenes Gerät für Arbeitszwecke benutzen will, sollte das auch können – eventuell sogar mit ein wenig finanzieller Unterstützung. „Im Gegenzug dazu muss der Arbeitgeber aber Sicherheitsvorkehrungen verlangen dürfen. Das wäre zum Beispiel ein Virenscanner und eine Möglichkeit, von außen auf das Gerät zuzugreifen, sollte es verlorengehen oder gestohlen werden.“

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Nur in einem Bereich ist private und berufliche Doppelnutzung ein absolutes No-Go, warnt der Experte: „Datenträger können, auch völlig unabsichtlich, schnell zum trojanischen Pferd für Attacken werden. Hier muss eine klare Trennung herrschen. Und firmeneigene USB-Sticks zur Verfügung zu stellen, ist mit einem vernachlässigbaren Kostenaufwand verbunden.“

Kollektivvertragliche Lehrlingsentschädigung im 1. Jahr: € 550,–

ENERGIE

·

INTERNET UND IT

·

WASSER UND ABWASSER

·

ABFALL

·

BÄDER

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C Y B E R A T TA C K E N

FAKTOR MENSCH

Wenn die Mitarbeiter zur Gefahr werden.

Selbst wenn ein Unternehmen maschinenseitig sehr gut abgesichert ist, gibt es eine Fehlerquelle, die nie vollständig beseitigt werden kann: „Die Statistik zeigt, dass zumindest 40 Prozent aller IT-Ausfälle auf die eine oder andere Art durch Fehler von Mitarbeitern verursacht werden“, weiß Philipp Häusler. Darunter fallen nicht nur reine Bedienungsfehler. Oft sind Versäumnisse auch auf Nachlässigkeit des Managements zurückzuführen: „Gerade in KMUs ist es ein großes Problem, dass Richtlinien zur Nutzung der IT fehlen.“ Die meisten Mitarbeiter bringen ein Grundmaß an Kenntnissen im Umgang mit Computern mit. Oft ist das Selbst-Gelerntes und „gewachsenes Wissen“. Das hat zur Folge, dass User zwar wissen, wie Geräte und Software zu bedienen sind – auf den unternehmensspezifisch sicheren Umgang geschult sind sie aber nicht, frei nach dem Motto: „Mitarbeiter ‚können das eh’.“ Und weil sie mit diesem Know-how ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllen, gibt es nahezu nie Beanstandungen – bis es zu einem Zwischenfall kommt. Dass sich die private Benutzung von Computern und vor allem dem Internet aber von der in einem Unternehmen unterscheidet, ist wenigen bewusst.

Der Experte

Philipp Häusler ist Geschäftsführer der IT-Team GmbH. Er und seine Mitarbeiter bieten Unternehmen ebenso wie Privatkunden Beratung, den Aufbau von IT-Infrastruktur, Reparaturservices und nicht zuletzt Schulungen auch im Sicherheitsbereich.

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Problem von oben

Bewusstseinsarbeit

„Die viel zitierte IT-Governance oder IT-Compliance in die Wege zu leiten, ist Aufgabe der Geschäftsführung“, sagt Häusler. „Regeln können nur befolgt werden, wenn sie vorhanden sind.“ Um Richtlinien auf die Beine zu stellen, muss das Management in erster Linie definieren, welche Prozesse geschäftskritische sind – zum Beispiel E-Mails, Warenwirtschaft, eventuell den Austausch größerer Datenmengen und die Nutzung bestimmter Internetdienste. „Und dann gilt es zu beantworten, was nötig ist, um das zu gewährleisten und welches Verhalten das gefährdet“, empfiehlt der Experte. Gerade KMUs sollten sich dabei nicht scheuen, sich Expertenrat zu holen. Allerdings gebe es auch vorgefertigte IT-Richtlinien und für Laien verständliche Fachliteratur zu dem Thema, meint Häusler: „So wie jeder Unternehmer heutzutage grundsätzliche buchhalterische Fähigkeiten mitbringen sollte, sollten auch grundlegende IT-Kenntnisse dazugehören.“

Erst wenn die Verhaltensregeln klar vorliegen, kann von Mitarbeitern verlangt werden, sie zu befolgen. „Dabei geht es nicht um die absolute Kontrolle“, meint Häusler. „Ebenso wenig, wie wir absolute Sicherheit erzeugen können.“ Denn gerade im Phishing-Bereich wird mit einer solchen Vielzahl von Tricks gearbeitet, dass es selbst Profis schwerfallen kann, die gefälschten Mails zu enttarnen.

© NADINE BACHLER PHOTOGRAPHY

Der Fehler am Schreibtisch

Stattdessen empfiehlt Häusler, generelles Bewusstsein zu schaffen. „Idealerweise nicht mit Listen und Powerpoint-Folien, sondern am Objekt“, meint er. Bei Sicherheitsschulungen demonstrieren er und seine Mitarbeiter, was passiert, indem sie bewusst Phishing-Mails öffnen und Kryptotrojaner auf einen Computer loslassen. „Es geht uns darum, zu veranschaulichen, was passieren kann“, sagt Häusler. „Erst die Kombination von sinnvollen Regeln und dem Bewusstsein der Mitarbeiter, warum diese umgesetzt werden müssen, ermöglicht auch userseitig, ein gewisses Maß an Sicherheit zu garantieren.“

„ Z umindest 40 Prozent aller IT-Ausfälle werden auf die eine oder andere Art durch Fehler von Mit­a rbeitern verursacht.“


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Studierende stürmten KarriereGipfel an der Uni Innsbruck Von 14. bis 16. November stürmten die Studierenden der Uni Innsbruck in großer Zahl die KarriereGipfel – ein Berufsinformations- und Recruiting-Event des Career-Service der Universität. An drei Standorten konnten sich Interessierte fachspezifisch mit möglichen Arbeitgebern austauschen und potenzielle Berufsfelder kennenlernen.

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rei Tage lang fanden an der Universität Innsbruck die KarriereGipfel mit Schwerpunkten auf IT und Technik, Chemie und Life Sciences sowie Wirtschaft statt. Zahlreiche Unternehmen aus der Region, darunter Adler, Blum, Egger, Hilti, MEDEL und Viking, nutzten die Gelegenheit, ihre Branche und mögliche Berufsfelder zielgruppenorientiert vorzustellen. „Wir haben die KarriereGipfel direkt am Campus der jeweiligen Fachbereiche ausgerichtet und so Studierende und Unternehmen verschiedener Branchen und Fächer direkt zusammengebracht“, erklärt Annemarie Larl-Wolf vom Career-Service der Universität Innsbruck. „Durch die begrenzten Plätze für Aussteller hob sich dieses fachspezifische Berufsinformations- und Recruiting-Event

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1

trieben bis zu mittelständischen Unternehmen, um den Wirtschaftsstandort im Einzugsgebiet zu stärken. „Die Studierenden profitierten bei den KarriereGipfeln von zusätzlichen Career-Services wie zum Beispiel Bewerbungsfotos und individuellen CVChecks“, erzählt Annemarie Larl-Wolf. „So können sie sich bereits während des Studiums besser auf die Erwartungen von Unternehmen und die Bedürfnisse der Arbeitswelt vorbereiten.“ Mag. Annemarie Larl-Wolf Transferstelle Wissenschaft – Wirtschaft – Gesellschaft Career-Service Tel. 0512/507-32207 E-Mail: career-service@uibk.ac.at

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TIROLS GRÖSSTE LEHRBETRIEBE und ihre Suche nach geeigneten Lehrlingen

In der praktischen Ausbildung der Arbeitskräfte von morgen spielen die Lehrbetriebe eine entscheidende Rolle. top.tirol hat die 30 größten Lehrbetriebe in Tirol für Sie recherchiert und einige davon gefragt, ob sie den viel diskutierten Nachwuchsmangel spüren und mit welchen Maßnahmen sie dagegen ankämpfen. Dabei hat sich gezeigt, dass jeder einzelne Lehrling zählt und dass auch die größten der über 3.400 Tiroler Ausbildungsbetriebe gefordert sind, wenn es darum geht, junge Menschen für die Lehre zu gewinnen.


RANKING

TO P 30

DIE BETRIEBE MIT DEN MEISTEN

LEHRLINGEN:

SPAR Spar und Interspar bieten österreichweit 2.700 Lehrstellen in 20 verschiedenen Lehrberufen an, die meisten in den Lehrberufen Einzelhandelskauffrau/-mann und Bürokauffrau/-mann. Auf Nachfrage heißt es, dass nicht alle Lehrstellen besetzt werden konnten, die Suche nach den richtigen Lehrlingen jedoch immer schon eine Herausforderung gewesen sei. Eine Maßnahme, die man bei Spar trifft, um geeignete Lehrlinge zu finden, ist beispielsweise eine neue Employer-Branding-Kampagne, mit der für die Zielgruppe relevante Kanäle und Medien bespielt werden, wie Facebook, Twitter, Instagram, Youtube, Xing, Kununu oder Spotify sowie Jugendmagazine, Schulkalender, aber auch Tageszeitungen, um die Eltern anzusprechen. Zudem besucht Spar Schulen, lädt Klassen zur Besichtigung des Betriebs ein oder ist auf Messen vertreten. Außerdem bietet Spar wie viele andere Betriebe den Jugendlichen diverse Benefits. Als eines der ersten Unternehmen in Österreich hat Spar bereits 2016 Whatsapp als individuelles Recruitingtool eingeführt. FIRMENSITZ: SALZBURG LEHRLINGE IN TIROL: 300* MITARBEITER IN TIROL: 3.700 BRANCHE: LEBENSMITTELHANDEL *

inklusive Interspar und Hervis

MPreis bildet in acht Lehrberufen aus, darunter Feinkostfachverkäufer, Fleischverarbeiter, Bäcker, und IT-Techniker. Vonseiten des Tiroler Lebensmittelhändlers heißt es: „Die geburtenschwachen Jahrgänge sind eine Realität, mit der alle Betriebe und Schulen konfrontiert sind. Beginnend mit dem Jahr 2010 gibt es bis 2017 in Tirol 1.500 15-Jährige weniger.“ Hier würden sich nun die langjährigen Investitionen in die Qualität der Lehrlingsausbildung bezahlt machen, wie interne Seminare und Persönlichkeitsworkshops, Auslandsaufenthalte, Abteilungsrotation und E-Learning. Dank der qualitätsvollen Lehrlingsausbildung konnte MPreis bisher immer alle offenen Lehrstellen besetzen. FIRMENSITZ: VÖLS LEHRLINGE IN TIROL: 220 MITARBEITER IN TIROL: 5.800 BRANCHE: LEBENSMITTELHANDEL

22

© SPAR/WILDBILD, KATHRIN KOSCHITZKI, NOVARTIS

MPREIS


RANKING

NOVARTIS* Novartis (bisher Sandoz) betreibt in Kundl ein Training Center, das mehrfach ausgezeichnet ist. Eine der drei Fachabteilungen der Ausbildungseinrichtung ist die Lehrlingsausbildung. Hier bildet das Unternehmen in drei naturwissenschaftlichen und drei technischen Lehrberufen künftige Facharbeiter aus. Auch Novartis spürt speziell in technischen Bereichen (z. B. Metalltechnik, Elektrotechnik) einen Bewerbermangel. „Wir würden gerne mehr Lehrlinge einstellen, als sich Schüler bewerben“, heißt es auf Nachfrage. Grundsätzlich sei eine Veränderung der Bewerber festzustellen: Es bewerben sich mehr Lehrlinge mit Matura und Volljährigkeit. Ein massiver Verlust sei vor allem bei den 15-Jährigen zu beobachten. Die Besetzung aller offenen Lehrstellen konnte durch neue Projekte erreicht werden, wie die Lehre nach der Matura, die Öffnung der Lehrstellen ohne Altersbegrenzung, eine intensive Marketing-Strategie, eine verkürzte Lehrzeit im Beruf Labortechnik – Chemie oder eine höhere Entschädigung für Maturanten.

FIRMENSITZ: KUNDL LEHRLINGE IN TIROL: 183 MITARBEITER ÖSTERREICHWEIT: 4.000 BRANCHE: PHARMAINDUSTRIE

Ab Jänner 2018 tritt das Pharmaunternehmen Sandoz unter dem Namen der Unternehmensgruppe Novartis auf, zu der Sandoz zählt.

*

LEHRBETRIEB

FIRMENSITZ

BEREICH

LEHRLINGE

1.

SPAR ÖSTERREICHISCHE WARENHANDELS-AG

Salzburg

Lebensmitteleinzelhandel

3001

2.

MPREIS WARENVERTRIEBS GMBH

Völs

Lebensmitteleinzelhandel

3.

NOVARTIS (EHEM. SANDOZ GMBH)

Kundl

4.

ÖBB-INFRASTRUKTUR AG

5.

LEHRLINGE IM MITARBEITER 1. LEHRJAHR

100

3.700

220

85

5.800

Pharmaindustrie

183

56

4.0002

Wien

Mobilitätsdienstleister

146

32

3.200

PLANSEE SE

Reutte

Metallherstellung und -verarbeitung

138

34

2.200

6.

D. SWAROVSKI KG

Wattens

Glasindustrie

111

36

4.800

7.

THÖNI INDUSTRIEBETRIEBE GMBH

Telfs

Aluminiumbearbeitung und -verarbeitung

1063

10

544

8.

GE JENBACHER GMBH & CO OG

Jenbach

Energietechnik

102

30 – 40

1.500

9.

DM DROGERIE MARKT GMBH

WalsSiezenheim

Drogerieunternehmen

66

27

559

10.

TIROL KLINIKEN GMBH

Innsbruck

Gesundheitswesen

58

21

8.300

über

1) inklusive Hervis und Interspar 2) österreichweit 3) davon 75 in der Thöni Akademie

Die Angaben beruhen auf Rückfragen bei den Unternehmen. Angefragt wurden Lehrbetriebe, die mehr als zehn Lehrlinge in Tirol ausbilden und der WK Tirol gemeldet sind. Die Lehrlingsanzahl bezieht sich auf den Stand am 31. Oktober 2017.

23


RANKING

DM Die erste österreichische Filiale der Drogeriemarktkette dm wurde 1976 in Linz eröffnet. Heute gibt es europaweit 3.464, österreichweit 391 und tirolweit 31 Filialen. dm bildet unter anderem Drogisten, Friseure, Kosmetiker und Fußpfleger aus. Die Bewerbungen in Tirol sind in den letzten Jahren gestiegen, was das Unternehmen auf die vermehrten MarketingAktivitäten in der Lehrlingssuche sowie einer nationalen RecruitingKampagne zurückführt, wie Werbung im regionalen Radio, Messe- und Schulbesuche, eine österreichweite Bus-Tour oder Schnuppermöglichkeiten. Fast alle Lehrstellen konnten besetzt werden. Aber: „Natürlich ist es auch für uns manchmal nicht einfach, die richtigen Lehrlinge zu finden. Nicht immer ist die Qualität der Bewerbungen ausreichend“, heißt es seitens des Unternehmens. Besonders in Tirol passt die Lehrstelle zum Beispiel nicht immer mit dem Wohnort der Bewerber zusammen. FIRMENSITZ: WALS- SIEZENHEIM LEHRLINGE IN TIROL: 66 MITARBEITER IN TIROL: 559 BRANCHE: DROGERIE UNTERNEHMEN

tirol kliniken

Seit 1995 bilden die tirol kliniken in verschiedenen Lehrberufen aus, wie Werbetechnik, Elektronik, Beschriftungsdesign, Verwaltungsassistenz oder Zahntechnik. Über 300 waren es in den vergangenen Jahren. Laut tirol kliniken bedeuten die geburtenschwachen Jahrgänge für die Lehre einen klar erkennbaren Anstieg der Wertschätzung gegenüber den Lehrberufen. „Da weniger Jugendliche eine Lehrstelle suchen, müssen die Lehrbetriebe mit ausgezeichneter Ausbildungsqualität punkten.“ Als einer der größten Arbeitgeber im Westen Österreichs passen die tirol kliniken die Lehrstellen den Veränderungen am Arbeitsmarkt an. Neue Lehrberufe werden ebenso angeboten wie Fördermaßnahmen für am Arbeitsmarkt benachteiligte Jugendliche. „Die aus unserer Sicht beste Möglichkeit, mit der aktuellen Herausforderung umzugehen, ist aus unseren zufriedenen Lehrlingen motivierte ,JungmitarbeiterInnen‘ zu machen. Denn zufriedene Lehrlinge sind mit Garantie das beste ,Personalmarketingtool‘, das einem Lehrbetrieb zur Verfügung steht.“

LEHRBETRIEB

24

FIRMENSITZ

BEREICH

LEHRLINGE

LEHRLINGE IM MITARBEITER 1. LEHRJAHR

11.

XXXLUTZ KG

Wels

Möbelhandel

57

17

410

12.

DENZEL & UNTERBERGER GMBH & CO KG

Innsbruck

Autohandel und -reparatur

55

15

380

13.

RIEDER GMBH & CO KG

Ried im Zillertal

Baubranche

55

18

428

14.

REUTTE HOLDING AG

Reutte

Elektrizitätsindustrie

54

16

429

15.

MULTIVAC MASCHINENBAU GES. M.B.H & CO. KG

Lechaschau

Maschinenbau

53

16

395


RANKING

RIEDER ZILLERTAL

FIRMENSITZ: INNSBRUCK LEHRLINGE IN TIROL: 58 MITARBEITER IN TIROL: 8.300 BRANCHE: GESUNDHEITSWESEN

© DM/GOSTNER, ANDREAS LANGREITER, TIROL KLINIKEN/GERHARD BERGER

Die Rieder GmbH & Co KG wurde vor über 70 Jahren gegründet. Derzeit werden dort Lehrlinge in verschiedenen Berufen wie Maurer, Zimmerer oder Tischler ausgebildet, ab 2018 auch Tiefbauer, IT-Techniker und Betriebselektriker. Seit 2015 verzeichnet das Unternehmen aus Ried im Zillertal einen Anstieg von Bewerberzahlen für alle Lehrberufe. Seit 2014 wird die Lehrlingsausbildung – vom Recruiting über die Betreuung vor und während der Berufsschule bis hin zur Kommunikation mit Eltern – zentral von der Personalleitung wahrgenommen. Pro Lehrberuf ist ein Ausbildungsleiter eingesetzt. Um einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzt Rieder Zillertal auf die Qualität der Ausbildung sowie ausgewählte Vorteile für Lehrlinge, wie Lehre mit Matura oder individuelle Ausund Weiterbildung. Außerdem gibt es für angehende Profisportler die Lehre mit Sport, welche drei Monate Auszeit für den Wintersport auf Landes- und Nationalebene mit Lehrlingsentschädigung und Versicherung beinhaltet. FIRMENSITZ: RIED IM ZILLERTAL LEHRLINGE IN TIROL: 55 MITARBEITER IN TIROL: 428 BRANCHE: BAUGEWERBE

LEHRBETRIEB

FIRMENSITZ

BEREICH

LEHRLINGE

LEHRLINGE IM MITARBEITER 1. LEHRJAHR

16.

PORSCHE INTER AUTO GMBH & CO KG

Salzburg

Autohandel

52

k. A.

421

17.

ING. HANS BODNER BAUGMBH & CO KG

Kufstein

Baubranche

50

16

1.125

18.

FIEGL & SPIELBERGER GMBH

Innsbruck

Elektroindustrie

48

14

356

19.

STRABAG AG

Spittal an der Drau

Baubranche

48

15

900

ELEKTRO MÜLLER GMBH & CO KG

Landeck

Elektrounternehmen

46

14

149

20.

EM

ELEKTRO MULLER Landeck | 05442-63300 | www.emueller.at

Die Angaben beruhen auf Rückfragen bei den Unternehmen. Angefragt wurden Lehrbetriebe, die mehr als zehn Lehrlinge in Tirol ausbilden und der WK Tirol gemeldet sind. Die Lehrlingsanzahl bezieht sich auf den Stand am 31. Oktober 2017.

25


RANKING

ELEKTRO MÜLLER Die Elektro Müller GmbH & Co KG aus Landeck ist seit mehr als 50 Jahren Lehrbetrieb und hat in dieser Zeit über 500 Lehrlinge in den Berufen Einzelhandelskauffrau/-mann und Elektroinstallateur in der Busprozessleittechnik ausgebildet. Derzeit erlernen 46 Lehrlinge ihren Beruf in diesem Unternehmen. Auch in der Elektrobranche sei der Lehrlingsmangel zu spüren. Um die richtigen Bewerber für die angebotenen Lehrstellen zu erreichen, setze man unter anderem verstärkt auf Marketing-Aktivitäten, spezielle Ausbildungsmöglichkeiten wie eine Lehrlingswerkstatt, in der Lehrlinge wichtigen Themen trainieren und sich auf die Abschlussprüfung vorbereiten können, oder Prämien. FIRMENSITZ: LANDECK LEHRLINGE IN TIROL: 46 MITARBEITER IN TIROL: 149 BRANCHE: ELEKTROUNTERNEHMEN

LEHRBETRIEB

EM

FIRMENSITZ

BEREICH

ELEKTRO MULLER Landeck | 05442-63300 | www.emueller.at

LEHRLINGE

21.

TIWAG – TIROLER WASSERKRAFT AG

Innsbruck

Stromerzeugung

42

5

1.300

22.

INNSBRUCKER KOMMUNALBETRIEBE AG

Innsbruck

Dienstleister u. a. in den Bereichen Energie, Internet/IT, Wasser und Abfall

40

10

680

23.

BILLA AKTIENGESELLSCHAFT

Wiener Neudorf

Lebensmitteleinzelhandel

35

10

783

TYROLIT SCHLEIFMITTELWERKE SWAROVSKI K.G.

Schwaz

Schleifmittelherstellung

35

9

1.148

25.

MÖBELIX GMBH

Wels

Möbelhandel

34

11

130

26.

FRÖSCHL AG & CO KG

Hall in Tirol

Bauindustrie

33

19

1.200

LIEBHERR-WERK TELFS GMBH

Telfs

Baumaschinenhersteller

33

9

620

FRITZ EGGER GMBH & CO. OG

St. Johann in Tirol

Holzindustrie

32

8

1.152

OBERLANDESGERICHT INNSBRUCK

Innsbruck

Öffentlicher Dienst

32

16

330

SWAROVSKI OPTIK KG

Absam

Entwicklung und Herstellung fernoptischer Geräte

32

11

723

28.

Die Angaben beruhen auf Rückfragen bei den Unternehmen. Angefragt wurden Lehrbetriebe, die mehr als zehn Lehrlinge in Tirol ausbilden und der WK Tirol gemeldet sind. Die Lehrlingsanzahl bezieht sich auf den Stand am 31. Oktober 2017.

26

LEHRLINGE IM MITARBEITER 1. LEHRJAHR


RANKING

TIWAG Die Tiwag – Tiroler Wasserkraft AG sichert als Energiegesellschaft des Landes Tirol die Stromversorgung des Landes. Das Unternehmen unterhält neun Großkraftwerke, 30 Kleinkraftwerke, drei Biomasseheizkraftwerke und sechs Photovoltaikanlagen in ganz Tirol und bildet derzeit 42 Lehrlinge in sieben Bereichen aus, darunter Elektrotechnik, Metalltechnik, Informationstechnik und Elektronik. Generell konnte die Tiwag in den letzten Jahren einen langsamen, aber stetigen Rückgang an Lehrlingsbewerbungen feststellen. Deshalb versucht das Unternehmen, verstärkt in Schulen bei Berufsorientierungsmessen präsent zu sein und auf diesem Weg junge Menschen als Ausbildungsbetrieb anzusprechen. „Andererseits ist das Interesse am Lehrberuf Informationstechnologie enorm gestiegen – für diesen Bereich haben wir überdurchschnittlich viele Bewerbungen erhalten“, heißt es vonseiten des Unternehmens. FIRMENSITZ: INNSBRUCK LEHRLINGE IN TIROL: 42 MITARBEITER IN TIROL: 1.300 BRANCHE: STROMERZEUGUNG

© ELEKTRO MÜLLER GMBH&CO.KG, TIWAG/VANDORY, IKB

INNSBRUCKER KOMMUNALBETRIEBE AG (IKB) Aktuell bildet die IKB 40 Lehrlinge in zahlreichen Berufen aus, zum Beispiel Bürokauffrau/-mann, Einkäufer oder Elektro- und Gebäudetechniker. Laut eigenen Angaben ist der Lehrlingsmangel spürbar, insbesondere in den technischen Berufen. Deshalb versuche man verstärkt Werbeaktivitäten für die angebotenen Lehrberufe durchzuführen. Weitere Maßnahmen sind: Präsentationen des Unternehmens und der Lehrberufe in Schulen, insbesondere in den Polytechnischen Lehrgängen, spezielle Angebote für Schüler, wie der Besuch der neu errichteten Lehrwerkstätte und des Praxisgartens oder Schnuppermöglichkeiten oder etwa die Teilnahme an Lehrlingsmessen und -events. „Die bei der IKB beschäftigten zufriedenen Lehrlinge sind für uns die besten Botschafter, um interessierte junge Menschen für das Unternehmen zu gewinnen“, heißt es seitens des Unternehmens.

FIRMENSITZ: INNSBRUCK LEHRLINGE IN TIROL: 40 MITARBEITER IN TIROL: 680 BRANCHE: INFRASTRUKTURDIENSTLEISTUNG IN DEN BEREICHEN ENERGIE, INTERNET/IT, WASSER, ABWASSER, ABFALL UND BÄDER

27


TIROLS LEHRBETRIEBE

Tirol sucht Nachwuchs Lehrbetriebe in ganz Tirol haben zu kämpfen: Ihnen geht der Nachwuchs aus. Gerade für Betriebe, die ihre Existenz sichern, indem sie in der Lehre die nächste Generation ihrer Arbeitskraft ausbilden, wird diese Entwicklung zunehmend zum Problem. T E X T: D A N I E L F E I C H T N E R

Die stärksten Rückgänge verbuchen:

Lehrberufe ohne Nachwuchssorgen:

• Maurer

• Elektrotechnik

• Maler und Beschichtungstechniker

• KFZ-Technik

• Tourismusberufe (Koch, Restaurantfachmann, Hotel- und Gastgewerbeassistent)

• Metalltechnik

• Installations- und Gebäudetechnik • Glastechnik

• Pharmazeutischkaufmännische Assistenz

• Friseur (Stylist)

• L abortechnik

• Florist

• Mechatronik

• Bäcker

• Milchtechnologie

• Fleischverarbeitung

• Augenoptik

• Drucktechnik

• Einzelhandel

Am meisten spüren den Lehrlingsmangel KMUs. Die Branchen, in denen die größten Lehrlingsrückgänge in Tirol zu verbuchen sind, sind eher kleinteilig organisiert.

28

Beliebte Lehrberufe zeichnen vor allem zwei Merkmale aus: Sie sind im technischen Bereich angesiedelt und vielfach bei größeren Unternehmen zu finden.


TIROLS LEHRBETRIEBE

D

Fehleinschätzung Es ist ein Trend, der seit mehreren Jahren anhält: Immer mehr Schüler streben schon früh

„Deutlich fataler ist das Image, das der Lehre als Ausbildungsform allgemein zuteilwird.“ ROLAND TEISSL , L ANDESSCHULINSPEK TOR UND L EHR L IN G S KO O R D IN ATO R D E S L A ND E S T IR O L

eine höhere Ausbildung an. Das geht nicht zuletzt auf eine Fehleinschätzung des Arbeitsmarkts zurück, ist Teißl überzeugt: „Viele versprechen sich von einem Studium oder einem Fachhochschulabschluss bessere Chancen bei der Stellensuche und nicht zuletzt auch höheren Lohn. Das ist eine Auffassung, die sich ebenso hartnäckig hält, wie sie falsch ist.“ Denn besonders in Zeiten des Fachkräftemangels gibt es kaum eine höhere Job-Garantie als in Branchen, die händeringend nach Nachwuchs suchen. Und das sind zuneh-

mend Lehrberufe. Gerade AHS-Maturanten, die keine weitere Ausbildung abschließen, haben dagegen zusehends schlechte Karten. Sie verdienen im Beruf – wenn überhaupt – kaum mehr als ein Maurerlehrling, dem noch während seines letzten Lehrjahrs 1.800 Euro brutto zustehen. Angebote zählen Besonders zu spüren bekommen dieses Nachwuchsproblem Kleinbetriebe und Branchen, in denen diese besonders häufig vertreten

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Nico, 17 Jahre | Oberflächentechniker

© PRIVAT

er vielzitierte Lehrlingsmangel ist eine Tatsache. Allein im Vergleich zu 01 haben sich 01 fast .000 Schulabsolventen weniger für eine Lehre entschieden. Damit hat die Tiroler Wirtschaft ganze 1 Prozent an Nachwuchsarbeitskräften in Lehrberufen eingebüßt. Ein Teil dieser Entwicklung ist eine logische Folge des demografischen Wandels. „Dieser Faktor stabilisiert sich aktuell gerade – zumindest bis 00. Dann müssen wir allerdings mit weiteren Einbrüchen rechnen“, weiß Roland Teißl, Landesschulinspektor und Lehrlingskoordinator des Landes Tirol. Das ist aber nur ein sekundärer Teil der Problematik, mit der Branchen zu kämpfen haben, die ihren Nachwuchs in der Lehre ausbilden. „Deutlich fataler ist das Image, das der Lehre als Ausbildungsform allgemein zuteilwird.“

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TIROLS LEHRBETRIEBE

„Die momentane ElternGeneration hat Berufsbilder aus den 1980ern und 90ern im Kopf, die nicht mehr zeitgemäß sind.“ ROLAND TEISSL

sind. Großen Unternehmen gelingt es bislang noch, ihre Ausbildungsplätze zu füllen. „Allerdings ist auch dort ein Rückgang der Bewerbungen zu beobachten“, berichtet Teißl. Sie haben gleich mehrere Vorteile auf ihrer Seite: höhere Budgets und die Möglichkeiten, offensiv Werbung zu betreiben sowie eigene Ausbildungsverantwortliche. „Außerdem können sie Lehrlingen Zusatzausbildungen und andere Vorteile bieten, die Kleinbetrieben vielfach nicht zur Verfügung stehen.“ Zumindest hier gäbe es aber einen Ausweg: In Ausbildungsverbünden organisierte KMUs haben durchaus die Möglichkeit, mit anderen Betrieben zu kooperieren und ihren Lehrlingen so anderswo Ausbildungsaspekte anzubieten, die sie selbst nicht erfüllen können.

Doppelt hält besser

Um Lehrberufe auch für Maturanten attraktiver zu machen, bietet Tirol auch ein spezielles Modell für die Lehre nach der Matura an. Da Maturanten bereits einen höheren Ausbildungsstand mitbringen, wird ihre Lehrzeit um ein Jahr verkürzt. Zudem werden ihnen Auslandspraktika angeboten, um ihre Ausbildung zusätzlich zu vertiefen.

Schlecht informiert Zurückzuführen sei diese Entwicklung nicht zuletzt auf veraltete Berufsvorstellungen, ist Teißl überzeugt. Bei einem Großteil der

Tiroler Schüler sind die Eltern aktiv an der Entscheidung für die Ausbildungs- und Berufswahl beteiligt. „Die momentane ElternGeneration hat aber Berufsbilder aus den 1980ern und 90ern im Kopf, die nicht mehr zeitgemäß sind.“ Denn egal ob im Tourismus oder als Installateur, in nahezu allen Sparten haben sich die Berufe in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten drastisch verändert. „Die Anforderungen sind ebenso gewachsen wie die Möglichkeiten“, weiß Teißl. „Nahezu alle Branchen bilden inzwischen hochwertige Spezialisten für hochwertige Aufgaben aus, die nicht nur dringend gebraucht, sondern auch angemessen entlohnt werden.“ Diesem schlechten Ruf zu begegnen, fällt allerdings schwer – und das, obwohl nicht nur die Tiroler Wirtschaft, sondern auch das Land Tirol zahlreiche Informationsangebote zur Verfügung stellen würden. Neben großen Veranstaltungen, wie dem Tag der Lehre, der jeweils im Jänner stattfindet, gibt es auch eine Vielzahl lokaler Möglichkeiten, sich zu informieren. „Viele dieser Angebote werden aber kaum wahrgenommen“, meint er. „Deswegen müssen wir vor allem gegen das vorherrschende, aber nicht zutreffende, schlechte Image der Lehrberufe an sich ankämpfen. Nur so können wir Begeisterung für die beruflichen Möglichkeiten wecken, die damit verbunden sind.“

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T O P.T I R O L

Die triale Ausbildung als Erfolgsrezept Stephan Holzer, Ausbildungsleiter am Lehrbauhof Tirol, im Interview über die Karrierechancen in der Bauwirtschaft und das triale Lehrlingsausbildungssystem.

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err Holzer, was sind aktuell die Anforderungen der Baubranche an die Fachkräfte von morgen? STEPHAN HOLZER: Die Baubranche stellt verschiedene Anforderungen an die Fachkräfte. Dazu gehören z. B. Geschicklichkeit, Genauigkeit, Teamfähigkeit, Kraft und Hausverstand. Wir suchen nur die Besten für den Bau, die mit Leidenschaft bei der Sache sind. Denn wir bauen die Welt von morgen. Wie steht es um die Karrieremöglichkeiten in der Bauwirtschaft? Es gibt viele Karrieremöglichkeiten am Bau. Man kann mit der Lehre starten und sich dann über den Facharbeiter, Vorarbeiter, Polier, Bauleiter bis hin zum Baumeister hocharbeiten.

Lehrlinge liegen im trialen System. Neben der Berufsschule und dem Lehrbetrieb wird der Lehrling während seiner Lehre vom Lehrbauhof begleitet. Hier bekommen seine Fertigkeiten und sein Wissen den letzten Feinschliff. Im internationalen Vergleich hat sich das triale Ausbildungssystem als wahres Erfolgsrezept bewährt.

Welche Anreize gibt es für Baufirmen, die Lehrlinge ausbilden? Die Landesinnung Bau unterstützt jede Firma mit einer Lehrlingsprämie von . Euro pro Lehrling und Lehrplatz. Zusätzlich gibt es Förderungen für überbetriebliche Weiterbildungen. Vielen Dank für das Gespräch.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Worin liegen aus Ihrer Sicht die Stärken der Ausbildung von Lehrlingen für die Baubranche in Tirol? Die Stärken der Ausbildung der

Stephan Holzer, Ausbildungsleiter der BAUAkademie Tirol

Welche Fertigkeiten können Lehrlinge über die triale Lehrlingsausbildungssystem am Lehrbauhof erwerben? Es werden viele Fertigkeiten im trialen Ausbildungssystem vermittelt. In jedem Lehrjahr kommt der Lehrling bis zu drei Wochen in den Lehrbauhof und lernt beispielsweise das Herstellen von verschiedenen Baukörpern mit verschiedenartigem Ziegelmaterial und verschiedenen Ziegelgrößen, die anschließend grob und fein verputzt werden. Im dritten Lehrjahr werden die Lehrlinge bestmöglich auf ihre Lehrabschlussprüfung vorbereitet.

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© DIE FOTOGRAFEN, BAUAKADEMIE TIROL, SHUTTERSTOCK.COM (3)

T O P.T I R O L

Handwerkliches Geschick, technisches Interesse und Einsatzbereitschaft: Mit diesen Eigenschaften sind junge Menschen bestens für das Baugewerbe gerüstet.

Erschaffe die Welt von morgen! Im Tiroler Baugewerbe finden junge Menschen nicht nur eine hervorragende Ausbildung, sondern auch tolle Zukunftsperspektiven.

Breites Tätigkeitsfeld und große Abwechslung Maurer errichten Bauwerke aus den verschiedensten Baumaterialien wie Ziegel und

Beton und führen auch Reparatur-, Restaurierungs- und Umbauarbeiten an Bauwerken durch. Nach technischen Unterlagen wie Plänen und Skizzen errichten sie Gebäude und stellen die benötigten Baustoffe selbst her. Eine Lehre am Bau garantiert also ein breites Tätigkeitsfeld und große Abwechslung.

gemäße Lehrlingsausbildung. Wer nach der Lehre ehrgeizig ist und sich fortbilden will, der kann die Karriereleiter steil nach oben klettern. Besonders gute Aussichten haben Bauspezialisten, die gleich mehrere Qualifikationen nachweisen können.

Gute Aussichten am Arbeitsmarkt Mit dem bewährten Ausbildungssystem werden die Lehrlinge optimal auf künftige Herausforderungen vorbereitet. Vor allem die BAUAkademie Tirol (www.tirol.bauakademie. at) – die Aus- und Weiterbildungsstätte der heimischen Bauwirtschaft – punktet in der Lehrlingsausbildung in Innsbruck mit Qualität statt Quantität. Sie ist Garant für die Sicherstellung des Berufsnachwuchses und die Imageverbesserung des Lehrberufs Maurer
durch zeit-

Stephan Holzer BAUAkademie/Lehrbauhof Tirol Ausbildungsleitung Egger-Lienz-Straße 132 6020 Innsbruck Tel.: 0512/578624-14 Fax: 0512/578624-24 stephan.holzer@tirol.bauakademie.at www.tirol.bauakademie.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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m Bau sind junge Menschen sehr gefragt, hier einige Beispiele: Eine Lehre als Maurer, Schalungsbauer oder Tiefbauer (mit jeweils dreijähriger Lehrzeit) bietet Jugendlichen nicht nur einen guten Verdienst, sondern auch vielfältige Karrierechancen. Die Voraussetzungen, die man für diese Berufe mitbringen sollte, sind gutes handwerkliches Geschick, technisches Interesse und eine entsprechende Einsatzbereitschaft. In allen drei Lehrberufen hat man es mit vielen spannenden Aufgaben zu tun: Energieeffizientes Bauen und Sanieren und barrierefreies Wohnen sind einige davon.

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Š DELAYON (2)

Das kleine Start-up Delayon hat keine Angst vor groĂ&#x;en Konkurrenten. Mit seinen Skibrillen verfolgt es das Motto: Spend less, ride more.

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„Kopf schlägt Kapital“ Wie ein Start-up aus Deutschland in Innsbruck Fuß fasst und sich mit seinen Skibrillen gegen Weltmarktführer behaupten will. Magdalena Ozimirska und Nico Metz, die Köpfe hinter Delayon, über ihre Vision und den Standort Innsbruck. T E X T: J U L I A T A P F E R

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ls Magdalena Ozimirska 2014 in Mankos und schlechtem Kundenservice.“ Deutschland ihr Start-up Delayon „Spend less, ride more“ wurde das Motto der gründet, ahnt sie noch nicht, auf neu gegründeten Marke Delayon Eyewear. welche bürokratischen Herausforderungen sie drei Jahre später im südli- Komplizierter „Umzug“ nach Innsbruck chen Nachbarland stoßen wird. Die gebür- Für Ozimirska und Metz war von Anfang an tige Polin wollte nach ihrem Studium im klar, dass sie die Skibrillen nicht über das E-Commerce Fuß fassen und startete Dela- bereits bestehende Label Delayon produzieyon als Lifestyle-Label. Sie verband ihre Lei- ren und verkaufen, sondern eine neue Firma denschaft Snowboarden mit ihrem jungen dafür gründen möchten – „auch um Delayon finanziell abzusichern, falls Unternehmen und entwarf die Idee floppen sollte“. So als erste Produkte für ihren registrierten sie Delayon Onlineshop Hoodies, also sportliche Pullover, und „Wir haben einen Eyewear als Unternehmergesellschaft (UG) in HamBambus- und Holzsonnenerstklassigen burg, von wo aus sie ihre brillen. „Lifestyle, Fashion Kundenservice, Produkte in die ganze Welt und Outdoor“, bedeutet Delayon für Ozimirska. wir beraten auch verschicken. Die Gründung der UG in Deutschland über Facebook hatte für die jungen UnterEin neues Produkt Nach ihrem Umzug nach und WhatsApp.“ nehmer den Vorteil, dass sie dafür kein MindestInnsbruck ging die DelaNICOL A S METZ , stammkapital aufbringen yon-Gründerin mit Nico D EL AYO N - E Y E W E A R- G R Ü ND ER mussten. „Eine NeugrünMetz – auch er Snowboardung in Österreich ist relader und Wahlinnsbrucker tiv schwierig. Selbst bei der – das Thema Eyewear an. Metz hatte bereits im Bereich Branding bei Gründungsprivilegierten muss man 5.000 Delayon mitgearbeitet und war bei Fotoshoo- Euro Stammkapital haben“, erklärt Metz. tings mit zwei Snowboardbrillen-Herstellern Auch eine Eintragung als Einzelunternehmer in Kontakt gekommen. Die Idee, selbst Ski­ schlossen die beiden aus – im Falle einer Klabrillen zu entwickeln, war geboren. Und ge wollten sie nicht privat haften. Allerdings standen Ozimirska und zwar qualitativ hochwertige für unter 100 Euro. Eine Nische, wie Metz weiter ausführt: Metz nun vor der Herausforderung, selbst in „Es gibt entweder hochwertige Produkte, die Innsbruck zu leben, aber zwei UGs mit Sitz in sehr teuer sind, oder billige Produkte mit Deutschland zu haben. Da eine Firma nicht

Nicolas Metz ist in Hamburg geboren und studiert Geographie im Masterstudiengang an der Universität Innsbruck. Als Snowboarder wird er auch oft für Werbeshootings gebucht. Magdalena Ozimirska hat in Edinburgh Interactive Media Design studiert, an der Universität Innsbruck hat sie schon mehrfach über ihre Erfahrungen als Gründerin referiert. Aufgrund ihrer Leidenschaft fürs Snowboarden ist sie nach Tirol gezogen.

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„ Ich habe gemerkt, dass die Leute hier besser auf unbekannte Marken reagieren als etwa in München.“ MAGDALENA OZIMIRSK A , D EL AYO N - E Y E W E A R- G R Ü ND ER IN

➔ umziehen kann, wurde zwar der Satzungssitz von Delayon in München beibehalten, der Verwaltungssitz aber nach Innsbruck verlegt. „Unsere Gründung in Deutschland war eine typische, deshalb ging alles auch viel schneller und einfacher. In Österreich war es etwas Außergewöhnliches, da hatten wir auch die Situation, dass es für unseren Fall gar keine Formulare im Stadtmagistrat gab“, erzählt Metz. Nach über fünf Monaten konnte der

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Als Influencer (engl. Beeinflusser) werden „Meinungsmacher“ mit reichweitestarker Community bezeichnet, die für Marketingzwecke eingesetzt werden. Über SocialMedia-Kanäle wie YouTube, Instagram & Co. werben sie für neue Produkte – und animieren ihre Follower zum Kauf. Delayon gibt an seine auf Provisionsbasis bezahlten Influencer Gutscheincodes aus, die diese an ihre Fans weitergeben. Im Gegenzug weiß das Unternehmen genau, wie erfolgreich der Influencer in der Kundenakquise ist.

„Umzug“ aber Ende Oktober 201 schließlich abgeschlossen werden. Innsbrucker Lifestyle Das Start-up profitiert in Innsbruck ganz klar von der starken lokalen, aber auch internationalen Wintersport-Szene, der die Jungunternehmer auch selbst angehören. „Ich habe gemerkt, dass die Leute hier besser auf unbekannte Marken reagieren als etwa in München“, beschreibt Ozimirska. Delayon passe perfekt hierher. Die Infrastruktur in Innsbruck sei ebenfalls als positiv hervorzuheben: „Wenn man im Bereich Wintersport tätig ist, kann man in Innsbruck sehr effi zient arbeiten. Am Vormittag können wir zum Beispiel ein Shooting am Gletscher machen, danach noch selbst zwei Stunden Snowboard fahren und nachmittags sitzen wir schon wieder im Büro“, zählt Metz weitere Vorteile der Alpenstadt auf. Zusammenarbeit Delayon setzt auf verschiedene Kooperationen wie etwa das Co-Branding mit den Innsbrucker


Nordkettenbahnen, für die das Start-up eigene Beanies produziert. Das Logo von Delayon ist hingegen auf einem Obstacle, sprich einem Hindernis im Snowpark, zu sehen. Auch wenn 0 Prozent des Umsatzes über den Onlineshop erreicht werden, ist der Unternehmensgründerin doch wichtig, auch physisch mit ihren Produkten in Innsbruck präsent zu sein. Dafür konnte Delayon Kooperationen mit Shops wie etwa dem Concept Store Hitt&Söhne direkt an der Innsbrucker Hungerburg eingehen. Außerdem setzt die junge Firma auf ein gängiges Marketingmodell: Social Media ist für das Unternehmen nicht nur für die Kundenbindung und Stärkung der eigenen Community wichtig, sondern trägt mithilfe von Influencern (siehe Factbox) auch zum Verkauf bei. Qualität zum fairen Preis Um sich als Start-up gegen Weltmarktführer zu behaupten, braucht es neben einer guten Idee auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen: „Kopf schlägt Kapital“, sagt Metz bestimmt. Delayon habe so etwa schon einige

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gute Ideen umgesetzt: „Wir haben einen erstklassigen Kundenservice, wir beraten auch über Facebook und Whatsapp.“ Damit will sich das Unternehmen von den großen Playern abheben und mit Authentizität bei den Kunden punkten. Auch in Zukunft bleibt der Fokus des Unternehmens auf Eyewear bestehen. Die Produktpalette wolle man noch etwas vergrößern und gleichzeitig weiterhin auf eine Verbesserung der Qualität setzen.

In der Wintersaison 2016/17 lieferte Delayon Skibrillen an 500 Kunden.

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„Für 2017 erwarten wir eine Steigerung des Luftfrachtgeschäfts um rund sieben Prozent, Tendenz steigend.“ GERHARD K APELLER, K A P E L L E R I N T. S P E D I T I O N G M B H

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FLUGHAFEN INNSBRUCK

Dreh- und Angelpunkt Der Flughafen Innsbruck bringt nicht nur Gäste ins Land, auch für andere Wirtschaftszweige ist er von Bedeutung. top.tirol hat mit drei heimischen Firmen darüber gesprochen, welche Rolle der Flughafen für sie spielt. T E X T: R E B E C C A M Ü L L E R

Gebrüder Weiss Jettrans Panalpine Cargo Partner, Kühne und Nagel, AFS, Ontime oder Worldcourier diesen Service anbietet. Eine Million Kilogramm Umschlag waren es für 2016. Die Zukunft dieses Geschäfts sieht der Firmenchef positiv: „Für 2017 erwarten wir eine Steigerung um rund sieben Prozent, Tendenz steigend.“ Die Kapeller Int. Spedition GmbH hat rund 50 Mitarbeiter, am Flughafen Innsbruck sind es aktuell fünf. Bedeutung für internationale Unternehmen Für den international tätigen Ver­ kehrs­technologiekonzern Swarco mit Sitz in Wattens hat der Flughafen Innsbruck ebenfalls große Bedeu­ tung: „Von Innsbruck aus erreichen wir über die angeschlossenen Dreh­ kreuze wie Wien oder Frankfurt auch ferne Destinationen, an denen wir Tochtergesellschaften haben und ➔ © AXEL SPRINGER

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it 1. Juni 2017 hat die Kapeller Int. Spediti­ on GmbH mit Sitz in Innsbruck wesentliche Geschäftsbereiche durch eine Fir­ menspaltung an das Vorarlberger Logistikunternehmen Gebrüder Weiss übergeben. Der Firmenna­ me Kapeller Int. Spedition GmbH verbleibt, David Kapeller, Sohn von Firmengründer Gerhard Kapeller, hat weiterhin die Filialleitung inne. Gerhard Kapeller operiert nun unter dem Namen Gerhard Kapeller GmbH in ausgewählten Sparten, zu denen unter anderem das Aircargo­ handling am Flughafen Innsbruck gehört. Was das bedeutet, erklärt Fir­ menchef Gerhard Kapeller: „Wir sind für den Empfang und Versand der Luftfrachtsendungen der Airlines verantwortlich.“ Wichtig dabei ist die neutra­ le Position Kapellers, der auch für Branchenkollegen wie Schenker,

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FLUGHAFEN INNSBRUCK

Helsinki Oslo

Stockholm

Göteborg

Billund

Edinburgh

Kopenhagen

Newcastle Leeds-Bradford Dublin

Hamburg

Manchester Amsterdam Eindhoven

Birmingham Bristol

London

Moskau

Malmö

Rotterdam

Southampton

Berlin

Düsseldorf

Kiew

Frankfurt Wien

Nantes

Zadar

Brac

Destinationen wurden 2016 von Innsbruck aus direkt angeflogen

Burgas

Menorca

Faro

Murcia

Olbia Cagliari

Mallorca

Brindisi

Thessaloniki

Lamezia Terme Korfu

Preveza

Kefalonia

Kos

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Antalya

Rodos Heraklion Madeira

Tel Aviva

Hurghada

RICHARD NEUM ANN, UNTERNEHMENSSPRECHER SWARCO GROUP

51 %

Innsbrucker Kommunal­ betriebe (IKB)

Wem der Flughafen Innsbruck gehört:

24,5 % Land Tirol

24,5 %

Stadt Innsbruck

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wo wir zum Beispiel an Messen teil­ nehmen“, erklärt Swarco-Unterneh­ menssprecher Richard Neumann. Ohne den Flughafen Inns­ bruck wäre Swarco in seinem Akti­ onsradius und auch in der Erreich­ barkeit für Kunden und Gäste stark eingeschränkt. Es sei einfach prakti­ scher, nach kurzer Anreise aus Wat­ tens vor der Haustür einzusteigen und in die ganze Welt abheben zu

können, sagt Richard Neumann und meint auch: „Die Fahrten zum Flug­ hafen München, der einzigen näher gelegenen Alternative, sind lang und teuer.“ Außerdem ist der Flughafen Innsbruck Auftraggeber für Swarco: „Wir sind Auftragnehmer, wenn es darum geht, das Flugfeld mit pro­ fessionellen Bodenmarkierungen zu versehen“, erzählt er. Die ultimative Standortfrage Der Autovermieter Sixt stand vor einiger Zeit vor der Entscheidung, einen weiteren Standort zu eröff­ nen oder jenen am Flughafen Inns­ bruck auszubauen. Entschieden hat man sich für Letzteres. Christoph Beisheim, Geschäftsführer von Sixt

© SWARCO

„ D ie Fahrten zum Flughafen München, der einzigen näher gelegenen Alternative, sind lang und teuer.“

Über 1 Million Passagiere im Jahr 2016 = + 0,55 %


© SIXT

FLUGHAFEN INNSBRUCK

Österreich, erklärt warum: „Vor dem Hintergrund der geografischen Lage, der vorhandenen sehr guten Infrastruktur und der sehr guten Zusammenarbeit mit der Flughafen­ gesellschaft haben wir uns für den Ausbau des Standorts am Flughafen entschieden.“ In der Sixt­Filiale am Innsbrucker Flughafen sind fünf Mitarbeiter beschäftigt. Die ursprüngliche Ansiedlung des Unternehmens beim Flughafen Innsbruck entspricht der allgemei­ nen Strategie von Sixt. Bei der Er­ schließung von neuen Märkten sieht die Strategie vor, zuerst Flughafen­ standorte zu eröff nen. Christoph Beisheim ist mit dem Standort in Innsbruck zufrieden: „Unser Enga­

„Unser Engagement am Flughafen Innsbruck hat einen hohen Stellen wert.“ CHRISTOPH BEISHEIM, GESCHÄF TSFÜHRER VON SIX T ÖSTERREICH

gement am Flughafen Innsbruck hat einen hohen Stellenwert. Die Flug­ gäste aus den Bereichen Touristik und Geschäftskunden sind die per­ fekte Ergänzung zu unseren Kunden aus der Region.“

Der Flughafen Innsbruck in Zahlen

Bilanz 2016: Über 1 Mio. Passagiere = Plus von 0,5 Prozent Umsatz: 35.061.404,31 Euro Bilanzgewinn: 2.574.457,25 Euro Geschäftsführung: Direktor Dipl.­Ing. Marco Pernetta Mitarbeiter: 167, wobei alle Saison­ und Teilzeitbeschäftigten auf Vollzeitäquivalente (VZÄ) umgerechnet wurden. QUELLE: NACHHALTIGKEITSSBERICHT 2017

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Gerade in der Weihnachtszeit haben Paketdienste Hochkonjunktur. Um die nötige Abdeckung zu erreichen, bauen sie auf Kooperationen mit lokalen Händlern, die als Paketshop ihr Geschäftslokal doppelt nutzen.

D I E T E R Z I LL M A N N , G E S C H Ä F T S F ÜHR ER D ER HER M E S LO G I S T IK G M B H & CO KG Ö S T ER R EI C H

D Unverzichtbarer Partner: Nur durch Zusammenarbeit mit Geschäften gelingt Paketdiensten eine großflächige Abdeckung, sagt Dieter Zillmann von Hermes.

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er Versandhandel boomt. Während Briefe mittlerweile fast schon eine Ausnahmeerscheinung sind, kompensiert die gesteigerte Zahl an Paketen diesen Ausfall. Davon profitiert nicht nur die Post, sondern auch manche private Zustelldienste. Und diese holen sich gerne Unterstützung an Bord: Wenn es um die Annahme und Abholung von Lieferungen geht, bieten sie dem Einzelhandel die Möglichkeit, Paketshops zu betreiben und so das eigene Geschäftsfeld zu erweitern. Zugleich sind sie für viele Paketdienste ein wichtiges Element ihres Geschäftsmodells. „Egal ob im Privat- oder Geschäftskundenbereich: Kooperationspartner sind essenziell“, ist Dieter Zillmann, Geschäftsführer der Hermes Logistik GmbH & Co KG Österreich überzeugt. „Erst durch ihre bereits vorhandene und etablierte Infrastruktur ist


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es uns möglich, eine großflächige Abdeckung zu bieten. Und damit verorten die Shopbetreiber den Paketversand direkt im Alltag unserer Kunden.“

„Was diese Symbiose für unsere Partner lohnend macht, ist vor allem die gesteigerte Kaufkraft durch eine erhöhte Frequenz.“

Neue Kunden Die Paketdienste entlohnen ihre Partner in der Regel pro angenommener oder übergebener Sendung. Doch der eigentliche Vorteil für die Paketshops liegt nicht im direkten Gewinn. „Die Beträge, die die Shopbetreiber erhalten, sind ein Zuverdienst“, meint Zillmann. „Was diese Symbiose für unsere Partner lohnend macht, ist vor allem die gesteigerte Kaufk raft durch eine erhöhte Frequenz.“ Paketkunden kombinieren die Aufgabe oder Abholung einer Sendung oft gerade in Tankstellen oder Trafi ken mit anderen Einkäufen, was eine Umsatzsteigerung mit sich bringt. Und einige Geschäfte nutzen die Kooperation mit einem Paketdienst auch, um Kunden

DIETER ZILLM ANN , GF HER ME S LOGIS TIK GMBH & CO KG

anzulocken, von denen sie sonst nicht entdeckt worden wären. Die Auslastung steuern Insgesamt arbeitet Hermes mit rund 1.00 Geschäften aller Art in ganz Österreich zusammen. Zillmann zufolge deckt das aktuell den bundesweiten Bedarf ab. Dennoch stehe man in regem Austausch mit den Partnern: „Wir sind bemüht, für optimale Auslastung zu sorgen. Ist ein Shop zu stark frequentiert, gibt es meist die Möglichkeit, einen zweiten Partner in der Nähe zu finden.“ Rund zehn bis 1 Prozent dieser Kooperationen wechseln dennoch jedes Jahr. Hauptgründe dafür seien vor allem Geschäftsaufgaben und Betreiber- oder Pächterwechsel, meint Zill-

mann. „Wir haben aber auch mehr als 00 Partner, die mit an Bord sind, seit Hermes vor zehn Jahren in Österreich aktiv geworden ist – und uns die Treue halten.“

Unterstützend Die Hermes-Paketshops sind vor allem Annahmestellen. Eine Hinterlegung von Sendungen geschieht nur auf Wunsch des Empfängers. Ansonsten können die Sendungen durch eine Partnerschaft mit der Österreichischen Post in deren nächster Filiale abgeholt werden. So werden nicht zuletzt die Paketshop-Betreiber bei Reklamationen seltener zum Puffer zwischen dem Paketdienst und den Kunden. Dennoch ist man natürlich nicht gegen alle Probleme gefeit – aber zumindest vorbereitet, erklärt Zillmann: „Wir unterstützen unsere Shoppartner zudem mit Außendienstmitarbeitern, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen – egal ob es um technische oder andere Probleme geht.“

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2.

Eine Frage der Umstände

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Die Zusammenarbeit mit einem Paketdienst kann viele Vorteile bringen. Zugleich ist sie aber auch mit einem Mehraufwand verbunden, der sich nicht für alle lohnt. top.tirol hat mit einem ehemaligen Anbieter gesprochen.

J OS E F Z A N G E R LE , T R A F IK A N T, INN S B RU C K

F Experiment Paketshop beendet: Der Mehraufwand lohnte sich für den Innsbruck Trafikanten Josef Zangerle nicht.

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ür Josef Zangerle bot sich die Paketshop-Option an, um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. „Bei uns stand die Steigerung der Kundenfrequenz im Vordergrund“, erzählt der Innsbrucker Trafikant. „Zugleich wollte ich mich und meine Mitarbeiter besser auslasten – und den vorhandenen Platz zusätzlich nutzen.“ Deswegen begann er 2012, die Annahme und Abholung von Sendungen anzubieten. Über zwei Jahre wickelten er und seine Mitarbeiter monatlich rund 800 Pakete ab – von der kleinen Internetbestellung bis hin zu Stühlen oder Autoreifen. Grundsätzlich ging die Rechnung auf: Die Dienstleistung an sich brachte eine mittlere dreistellige Summe pro Monat. „Für sich alleine klingt das nach nicht viel“, meint Zangerle. „Aber als Extra zum regulären Umsatz rechnet es sich.“ Und auch im Tagesgeschäft


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JOBS MIT AUSSICHTEN EINSTIEG JEDERZEIT MÖGLICH! machte sich die Entscheidung bemerkbar: Das Plus an Kunden steigerte die regulären Umsätze merklich. Gescheiterter Balanceakt Doch diese positiven Effekte hatten ihren Preis. Allem voran stand der Mehraufwand für Mitarbeiter. Anstatt sich mit den Trafi kKunden zu befassen, kostete das Entgegennehmen, Suchen und Sortieren von Paketen immer mehr Zeit. Dazu kamen Telefonanfragen. Viele Paketkunden riefen anstelle der Hotline-Nummer direkt im Shop an, um den Sendungsstatus zu erfragen. „Das hat viel Aufmerksamkeit in Anspruch genommen“, berichtet Zangerle. „Für die Paketkunden war die Wartezeit weniger ein Problem. Aber andere Kundschaften, die ja doch den Haupt-

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„Für die Paketkunden war die Wartezeit weniger ein Problem. Aber andere Kundschaften, die ja doch den Hauptumsatz ausmachen, haben das nicht so locker gesehen.“

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SPAR als 100% österreichisches Unternehmen ist nicht nur einer der letzten großen heimischen Arbeitgeber, sondern auch Österreichs größter privater Lehrlingsausbildner. Jedes Jahr beginnen rund 900 junge Menschen ihre Karriere bei SPAR in 20 spannenden Lehrberufen und nützen die vielfältigen Ausbildungsangebote, die ihnen den Weg zu einer zukünftigen Karriere ebnen. Wer Freude am Kontakt mit Menschen hat und offen für Neues ist, ist bei SPAR genau richtig. Prämien und Aufstiegschancen nach der Lehre gibt‘s genug.

J O S E F Z A N G E R L E , T R A F I K A N T, I N N S B R U C K

umsatz ausmachen, haben das nicht immer so locker gesehen.“ Erschwert wurde die Lage durch die Parkplatzsituation und den Platzbedarf der Sendungen. Nach zwei Jahren stand für Zangerle fest, dass das „Experiment Paketshop“ gescheitert war. „Die Kosten-Nutzen-Rechnung ist in unserem Fall einfach nicht aufgegangen“, meint er. Schlussendlich waren der Mehraufwand und nicht zuletzt die Ablenkung vom eigentlichen Geschäft das Plus nicht wert. „Was aber nicht bedeutet, dass ein Paketshop an sich eine schlechte Idee ist“, ist Zangerle überzeugt. „Nur müssen die Mitarbeiter bereit sein, sich auf die zusätzlichen Aufgaben einzulassen und die Rahmenbedingungen müssen stimmen.“

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Wie der Innsbrucker Mietregal-Anbieter Inn’s Fachl zeigt, hängt der Erfolg eines Paketshops vor allem von der Verbindung mit einem geeigneten Geschäftsmodell ab.

MARKUS FEHRINGER, G E S C H Ä F T S F ÜHR ER INN ’ S FAC HL

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wischen der Eröffnung von Inn’s Fachl und der Ergänzung um einen Paketshop vergingen nur sechs Monate. Mittlerweile ist das MietregalGeschäft knapp vier Jahre alt – und neben dem eigentlichen Betrieb einer der meistfrequentierten Paketshops Westösterreichs. „Das Prinzip funktioniert speziell für unser Geschäftsmodell hervorragend“, meint Geschäftsführer Markus Fehringer. Bei ihm können Regale gemietet werden, über die Kunden Artikel aller Art zum Verkauf anbieten. „Gerade am Anfang war der zusätzliche Kundenverkehr wichtig, um unsere Bekanntheit zu steigern. Und auch jetzt hilft er dabei, Verkäufer und Käufer zusammenzubringen.“ Zusätzliche Zeitersparnis Wer sich im Inn’s Fachl umsieht, tut das vor allem auf eigene Faust. Weil die meisten Käufer eigenständig stöbern, haben Fehringer und seine Mitarbeiter Zeit, sich auch um Paketkunden zu kümmern, ohne ihr Kerngeschäft zu vernachlässigen. „Noch einfacher ist das seit vergangenem Jahr geworden, als wir auf ein elektronisches System umgestie-

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Win-win-Situation: Inn’s Fachl, das Geschäft von Markus Fehringer, entwickelte sich zum meistbesuchten Paketshop Westösterreichs.


PA K E TSHOPS

„Im Endeffekt bleibt der Namen des Geschäfts im Gedächtnis, auch wenn es ‚nur‘ um eine Abholung oder Annahme gegangen ist.“

DPD:

• Über 1.200 Annahme- und Abholstellen in Österreich • Rund 24.000 Pick-up-Paketshops in Europa, Zustellung in 230 Länder 2016: 43,6 Millionen Pakete von DPD Austria transportiert

MARKUS FEHRINGER, GE SCHÄF TSFÜHRER INN’S FACHL

Post AG:

• Tirol: 42 Filialen 125 Post Partner • Österreich: 447 Filialen 1.349 Post Partner

gen sind“, erklärt der Geschäftsführer. Seither müssen keine Formulare mehr händisch ausgefüllt, sondern nur noch die Paketaufkleber gescannt werden. Dadurch habe sich nicht nur der Ablauf beschleunigt, sondern auch der Aufwand enorm reduziert. Denn egal ob als Mietregalanbieter oder als Paketshop: Gute Arbeit zu leisten, ist wichtig. „Im Endeffekt bleibt der Namen des Geschäfts im Gedächtnis, auch wenn es ‚nur‘ um eine Abholung oder Annahme gegangen ist“, meint Fehringer. Dementsprechend ist er um Zufriedenheit bemüht – sowohl bei Paket- als auch bei „normalen“ Kunden – selbst wenn er als Paketshop-Betreiber oft wenig Kontrolle über die Leistung des Paketdiensts hat. „Natürlich wird man ab und zu zum Prellbock“, meint er. Aber das gehöre zu jeder Form der Dienstleistung dazu. Schlussendlich sei die Ergänzung durch einen Paketshop für das Inn’s-Fachl-Geschäftsmodell ideal. „Ich sehe uns ein wenig als Bindeglied“, meint Fehringer. „Wir kombinieren den lokalen Handel mit dem Internet-Versandgeschäft. Und davon profitieren wir ebenso wie unsere Kunden.“

2016: österreichweit rund 81 Millionen Sendungen bearbeitet tirolweit rund 6 Millionen Konzernumsatz 2016: 2,03 Mrd. Euro, davon 1,74 Mrd. im Inland

HERMES:

• Tirol: 169 Annahmestellen • Österreich: 1.613 • Europa: 36.000 Annahmestellen Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2015/16: 2,46 Mrd. Euro

GLS Austria:

• Tirol: 43 Paketshops • Österreich: Rund 630 Paketshops Geschäftsjahr 2016/17: 508 Millionen Pakete europaweit 2,5 Mrd. Euro Umsatz

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WISSENSTR ANSFER

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Michelangelos „Die Erschaffung Adams“: ein Bild, das seit Jahrhunderten ikonisch für die Wissensweitergabe steht. In Tirol sind derzeit ein Viertel der Beschäftigten über 50 Jahre alt. Sie werden in absehbarer Zeit in den Ruhestand wechseln. Ob und wie heimische Firmen weiterhin auf das Wissen ihrer Pensionisten zugreifen können, wird zunehmend zur wichtigen Frage werden.

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WISSENSTR ANSFER

Kompetenzerhalt statt Pensionsschock Geht ein Mitarbeiter in Pension, verliert ein Unternehmen oft auch einen fundierten Erfahrungsschatz. Ronald Maier, Experte für IT-gestützten Wissenstransfer an der Uni Innsbruck, und Anita Zehrer, Leiterin des Zentrums Familienunternehmen am MCI, zeigen Wege auf, Mensch und Wissen weiter an das Unternehmen zu binden. T E X T: K L A U S E R L E R

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eim Wissenstransfer geht es nicht nur darum, Wissen weiterzugeben, sondern auch darum, Kompetenz zu erhalten. Auch wenn der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht sofort augenscheinlich sein mag, ist er für Ronald Maier wichtig: Der Wirtschaftsinformatiker und Experte für IT-gestützten Wissenstransfer am Institut für Wirtschaftsinformatik, Produktionswirtschaft und Logistik der Fakultät für Betriebswirtschaft der Uni Innsbruck erklärt, warum: „Kompetenz konstituiert sich aus Wissen, Fertigkeiten und der Haltung eines Mitarbeiters. Geht ein Betriebszugehöriger als Leistungs- und Erfahrungsträger in Pension, wird im standardmäßigen Debriefing-Prozess zwar versucht, das Wissen im Betrieb zu erhalten, bei Fertigkeiten und betriebsförderlicher Haltung lässt sich das jedoch nicht so leicht bewerkstelligen. Sie sind im Wesentlichen personengebunden.“ Die Conclusio, die Maier aus dieser Feststellung zieht: Es kann durchaus Sinn machen, pensionierte Mitarbeiter in neuer Funktion im Unternehmen weiterzubeschäftigen, und zwar vor allem dort, wo es um Strategie, Entwicklung und Bewegungsausrichtung geht. Für eine derartige Weiterbeschäftigung über den Pensionsantritt hinaus schlägt Ronald Maier vier Modelle vor, die im Wirtschaftsleben an anderer Stelle häufig zum Einsatz kommen und bereits einschlägige

„Es kann durchaus Sinn machen, pensionierte Mitarbeiter in neuer Funktion im Unternehmen weiterzubeschäftigen, und zwar vor allem dort, wo es um Strategie, Entwicklung und Bewegungsausrichtung geht.“ R O N A L D M A I E R , E X P E R T E F Ü R I T- G E S T Ü T Z T E N WISSENSTR ANSFER AN DER UNI INNSBRUCK

Berühmtheit erlangt haben: Das MentoringModell wurde unter anderem von Thomas Sattelberger, dem ehemaligen Personalvorstand der Deutschen Telekom propagiert, das Modell des Technologie-Evangelisten von innovativen IT-Unternehmen wie IBM, das Modell des Lead Innovators oder Innovation Angels kommt aus der Start-up-Szene. Der Pensionist als Mentor Ursprünglich beschreibt der Begriff „Mentoring“ die Übernahme der Patenschaft eines erfahrenen Mitarbeiters über einen jüngeren, gerade zum Unternehmen gekommenen Kollegen. Für diese Funktion eignen sich pensionierte Mitarbeiter ganz besonders, da sie einerseits über die langjährige Zugehörig-

keit zum Betrieb Unternehmenswerte verinnerlicht haben, andererseits unabhängig und offen beraten und agieren können. Ronald Maier: „Junge Mitarbeiter kommen ja meist nicht nur mit frischer Energie, sondern auch mit neuen Ideen. Sie sollten im besten Fall auf einen Mentor treffen, der weiß, wie sich im Unternehmen Veränderung umsetzen lässt, wie der Einzelne Mitgestaltungsoptionen eröffnet und welche Wege geeignet sind, gute Ideen in innerbetriebliche Karrierepfade umzuwandeln. Wird diese Chance nicht genutzt, geht dem Unternehmen möglicherweise viel Innovationskraft von der Basis verloren.“ Der Pensionist als Evangelist Für pensionierte Mitarbeiter mit einem großen Erfahrungsschatz im technischen Bereich bietet sich die Möglichkeit an, betriebsintern als „Evangelist“ tätig zu sein. Dieser sorgt als eine wesentliche Stimme dafür, dass Technologien Aufmerksamkeit verschafft wird und Fehler im Entwicklungsprozess einer technischen Innovation oder eines Prozesses frühzeitig erkannt werden. Damit wird er für Ronald Maier zum „Wächter eines Tors, das ein Entwicklungsteam nur nach eingehender Prüfung überwinden kann.“ In der Implementierungsphase eines Projekts minimiert die vorangegangene Beratung durch den Evangelisten und die damit mögliche Strategieänderung das Risiko, nicht 49


WISSENSTR ANSFER

Sprechen sich für eine Weiterbeschäftigung bereits pensionierter Mitarbeiter aus: die Wissenschaftler Ronald Maier (Uni Innsbruck) und Anita Zehrer (MCI)

RONALD MAIER LEHRT UND FORSCHT AM

Institut für Wirtschafts­ informatik, Produktions­ wirtschaft und Logistik, SoWi Innsbruck Im Forschungszentrum Informati­ onssysteme für vernetztes Arbeiten und Leben erforscht und gestaltet das Institut das Thema „Wissens­ management“ und weitere Themen der Digitalisierung von Organisa­ tionen, Märkten und der Gesellschaft. Mit dem BAFIT-Netzwerk wird eine Plattform zum Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft ange­boten. ANITA ZEHRER LEHRT UND FORSCHT AM

Zentrum Familien­ unternehmen am MCI Das Zentrum wurde im März 2016 von MCI und Wirtschafts­kammer Tirol eingerichtet, um Tiroler Familienbetriebe bei Themen wie Betriebsübergabe, Innovation und strategische Positionierung zu unterstützen. Das am MCI angesiedelte Institut wird auch beauftragt, Familienunternehmen bei deren Betriebsübergaben zu unterstützen.

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zum Markt passende Lösungen zu entwickeln sowie Mitarbeiter- und Kundenwiderstände heraufzubeschwören. Passiert die technische Innovation das Tor, hilft der Evangelist dabei, dass diese Neuerung im Unternehmen und darüber hinaus bei Kunden, Partnern und weiteren Stakeholdern propagiert wird. Dass auch für diese Rolle ein Pensionist besonders gut geeignet ist, steht für Ronald Maier fest: „Er hat den Vorteil, sich einen freieren und weniger gefilterten Blick leisten zu können. Karriereinteressen, der Wunsch, nur mit ausgewählten Kunden zusammenzuarbeiten, oder spezifische technische Vorlieben behindern ihn meist nicht mehr im Bestreben, die für ein Unternehmen bestmöglichen Strategien oder Produkte zu verfolgen.“ Der Pensionist als Innovation Angel Diese Rolle ist ähnlich modelliert wie der Business Angel für Start-ups und übernimmt auch wesentliche Elemente aus der Start-upKultur. Besonders geeignet sind pensionierte Mitarbeiter, die im Laufe ihrer Karriere selbst schon mehrfach neue Produkte oder Dienstleistungen entwickelt haben. Sie greifen oft auch auf fundierte Erfahrungen im Management oder im Kundenkontakt zurück. Gerade in Unternehmen, die alle Altersgruppen und nicht nur die Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen anvisieren, ergibt sich durch pensionierte Innovation Angels ein weiterer Vorteil: Sie können den Erfahrungshorizont von Senioren als prototypische Kunden mit einbringen. Fehler wie Smartphone-Apps, die missachten, dass ältere Smartphone-User – anders als Digital Natives – das Textfeld

„Es sollte auch ein Bewusstsein dafür vorhanden sein, dass mit dem Senior nicht nur ein möglicher Konfliktpartner und die „alte Denkschule“ die Firma verlässt, sondern auch ein großer Erfahrungsschatz verschwindet.“ A N I TA Z E H R E R , L EI T ER I N D E S Z EN T R U M S FA MILIENUNTERNEHMEN A M MCI

meist nicht mit zwei Daumen bedienen, ließen sich so vermeiden. Der Pensionist als Netzwerker Er kommt dort zum Einsatz, wo es darum geht, jahrzehntelang geknüpfte Netzwerke zu erhalten und dem Unternehmen zu ermöglichen, davon weiter zu profitieren. Der pensionierte Netzwerker kann meist nicht nur auf ein dick gefülltes Adressbuch verweisen oder über Reputation und bestens vernetzte Profile auf professionellen sozialen Medien wie Xing oder LinkedIn. Er ist oft auch verantwortlich für früher getätigte Gefallen, die möglicherweise dort GeschäftsTüren öffnen können, wo sie sonst verschlossen blieben. Unter dem Stichwort „Netzwerker“ können Unternehmen soziale Medien und IT-gestützte Kollaborationswerkzeuge


© AXEL SPRINGER (2)

WISSENSTR ANSFER

auch dafür nutzen, mit dem Silver Ager, der zunehmend zum Silver Surfer wird, in Verbindung zu bleiben und an gemeinsamen Projekten zu wirken. In allen vier Funktionen verrichtet der Pensionist noch eine übergeordnete Rolle: Er entlastet durch seine temporäre Mitarbeit die regulären Mitarbeiter. Das Unternehmen kann so besser, schneller und innovativer wachsen, ohne dass die Arbeitsplätze der Jungen in Gefahr sind. Sonderfall Familienunternehmen In Tirol gibt es rund 17.400 Familienunternehmen. 11.500 dieser Unternehmen sollen in den nächsten Jahren übergeben werden. Die Übernehmer-Generation steht dabei vor großen Herausforderungen, auch aufgrund einer in vielen Fällen aufgeschobenen, inzwischen aber vom Markt zwingend geforderten Digitalisierung der Unternehmen. Nicht immer sind dafür genügend Personalressourcen vorhanden. Diese Tatsache birgt einiges an Gefahrenpotenzial, wie eine EU-weite Studie zeigt: Zwar schaffen es 67 Prozent der Familienunternehmen noch in die zweite Generation, aber nur mehr 32 Prozent in die dritte Generation und lediglich 16 Prozent in die vierte Generation. Weiterbeschäftigungsmodelle sinnvoll Anita Zehrer, Leiterin des Zentrums Familienunternehmen am MCI, spricht sich deshalb für Weiterbeschäftigungsmodelle aus, in denen der Unternehmensgründer auch nach der erfolgten Firmenübergabe in abgeänderter Form im Unternehmen verbleibt. Anita Zehrer: „So lassen sich die dringend benötigten Unter-

nehmensressourcen besser sichern. Es sollte auch ein Bewusstsein dafür vorhanden sein, dass mit dem Senior nicht nur ein möglicher Konfliktpartner und die „alte Denkschule“ die Firma verlässt, sondern auch ein großer Erfahrungsschatz verschwindet. Wenn es gelingt, diese Erfahrung weiter zu nutzen, kann das die Zukunftssicherheit eines Unternehmens maßgeblich steigern.“ Im Detail spricht Zehrer hier nicht nur harte Wirtschaftskompetenzen an, sondern auch Soft Skills: „Der Seniorchef besitzt ein über viele Jahre erworbenes Wissen zu Kunden- und Geschäftsbeziehungen, dazu meist noch die genaue Kenntnis der spezifischen Qualitäten der Mitarbeiter. All das muss dem Juniorchef aufgrund seiner kürzeren Firmenzugehörigkeit fast zwingend noch fehlen.“ Geht es um Weiterbeschäftigungsmodelle, ist für Anita Zehrer zwar „grundsätzlich alles möglich“, bei den vom Zentrum Familienunternehmen untersuchten und begleiteten Familienunternehmen haben sich allerdings zwei Modelle als besonders geeignet herausgestellt. Das Modell des fi xen Tages Der Senior steht an einem vorher fi x vereinbarten und regelmäßig wiederkehrenden Tag als Berater vor Ort zur Verfügung. Für den Juniorchef ergibt sich die Möglichkeit, eventuell noch offene Fragen rund um die Betriebsführung zu klären, Kunden und Mitarbeiter haben eine Ansprechperson, an die sie sich bereits gewöhnt haben. Dadurch profitiert der Junior ganz entscheidend vom Erfahrungs- und Wissensvorsprung des Seniors und kann dadurch die eigenen Fähigkeiten besser einschätzen. Es gibt hier allerdings auch Raum für Konflikte, vor allem dann, wenn der Juniorchef betrieblich andere Wege einschlagen will als der Senior. Das Beiratmodell Der Beirat ist ein institutionalisiertes und unterstützendes Gremium, das in kleinen Betrieben oft nur aus dem Seniorchef besteht. Ein Beirat hat vor allem eine beratende Funktion, dazu meist ein Vorschlagsrecht und konstituiert sich regelmäßig, zum Beispiel vierteljährlich. Diese Form der Unterstützung des Juniorchefs lässt dessen Entscheidungshoheit intakt und birgt deshalb weniger Konfliktpotenzial. Fungiert ein Senior als Beirat, kann er in Notfällen und Krisen wertvolle Hilfe als wichtiger Sparringspartner leisten. Ein Beirat ist daher ein wesentliches Element guter Governance in Familienunternehmen, dessen Ausgestaltung individuell auf das Unternehmen abgestimmt sein sollte, denn jedes Familienunternehmen ist einzigartig.

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Glockengießer über Generationen: Peter und Christof Grassmayr. Der zweite Sohn Johannes Grassmayr konnte aufgrund eines beruflichen Auslandsaufenthalts nicht am Fotoshooting teilnehmen.

1.

CHRISTOF GRASSMAYR

PENSIONIERTER GESCHÄFTSFÜHRER GLOCKENGIESSEREI GRASSMAYR

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hristof Grassmayr übernahm 1962 die elterliche Glockengießerei in Innsbruck und damit eines der ältesten Familienunternehmen Österreichs. Bis 2003 leitete er den seit 1599 in Familienbesitz befindlichen Handwerksbetrieb und legte in dieser Zeit den Grundstein für den Aufbruch der Firma in das neue Jahr-

tausend. Nach einer Übergangsfrist übergab er den Betrieb an seine beiden Söhne Johannes und Peter und zog sich gleichzeitig komplett aus dem operativen Geschäft zurück. Als Leiter des betriebseigenen Glockenmuseums ist Christof Grassmayr seitdem weiterhin mit der Firma verbunden, ohne die aktuellen Firmenentscheidungen


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110 Jahre Freiwillige Rettung Innsbruck: Ein moderner Partner Das Jahr 2017 stand für das Rote Kreuz Innsbruck im Zeichen eines ganz besonderen Jubiläums.

„Ich bin froh, meinen Söhnen hier Aufgaben ab­ nehmen zu können, die auf der einen Seite sehr wichtig für die Außenwahr­ nehmung des Betriebs und die Kundenbindung sind, auf der anderen Seite aber auch sehr viel Zeit okkupieren.“

Die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe stellt nur einen der vielen Servicebereiche des Roten Kreuzes Innsbruck dar.

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ie Freiwillige Rettung Innsbruck ist am 12. April dieses Jahres 110 Jahre geworden. In diesen 110 Jahren hat sich viel getan: Heute ist der gemeinnützige Verein viel mehr als nur ein professioneller Partner für Rettungs- und Krankentransporte. Das Rote Kreuz Innsbruck bietet auch unkomplizierte Hilfe im Gesundheits- und Sozialbereich. Mit seinem breiten Serviceangebot, wie z. B. dem Hausnotruf Tirol, dem Pflege­ hilfsmittelverleih, der Winter­ notschlafstelle oder der Aus- und Fortbildung der Öffentlichkeit im Bereich Erste Hilfe, bietet das

Rote Kreuz Innsbruck für die Bevölkerung eine Art RundumService. Unverzichtbar für die tägliche Arbeit sind die rund 100 haupt­beruflichen MitarbeiterInnen und die rund 590 ehrenamtlichen, aktiven Mitglieder. Helfen als Grundgedanke Die Freiwillige Rettung von vor 110 Jahren ist mit dem modernen Rettungs- und Sozialdienst von heute kaum mehr vergleichbar, doch eines hat sich nicht geändert: der Grundgedanke des Helfens. Er hat noch immer Gültigkeit und ist eine Richtschnur für das tägliche Handeln des Roten Kreuzes Innsbruck. 53

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

seiner Söhne zu beeinflussen. Zusätzliche Aufgabengebiete Christof Grassmayrs umfassen die Betreuung der teilweise in Busstärke zum Glockenguss nach Innsbruck anreisenden Kunden und die Beantwortung der nicht auftragsbezogenen Brief- und E-Mailanfragen, meist die lange Historie von Glocken betreffend. Peter Grassmayr: „Wir sind dankbar, dass wir hier durch unseren Vater massiv entlastet werden. Er spielt uns für die betrieblichen Herausforderungen frei, denen wir uns als europaweiter Marktführer täglich stellen müssen. Es handelt sich hier auch nicht um einen kleinen Nebenjob. Unser Vater hat nach wie vor regelmäßig 30-StundenWochen.“ Ähnlich positiv äußert sich Christof Grassmayr: „Ich bin froh, meinen Söhnen Aufgaben abnehmen zu können, die auf der einen Seite sehr wichtig für die Außenwahrnehmung des Betriebs und die Kundenbindung sind, auf der anderen Seite aber auch sehr viel Zeit okkupieren. Zudem bin ich dankbar, dass ich noch gebraucht werde. Und das mit einer echten Aufgabenstellung, die mich zudem körperlich und geistig fit hält.“

© FREIWILLIGE RETTUNG INNSBRUCK

C H R I S TO F G R A S S M AY R


WISSENSTR ANSFER

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„Wesentlich wichtiger ist mir allerdings, dass ich weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann und einen Beruf, der mir lebenslang Spaß gemacht hat, ohne Zeit- und Termindruck weiter ausübe.“ PETER HÖRHAGER

Kontakte weiter nutzen: Moser-Holding-Personalleiterin Miriam Hasibeder und Journalist Peter Hörhager sind vom Sinn des Weiterbeschäftigungssystems überzeugt.

2.

PETER HÖRHAGER PENSIONIERTER JOURNALIST, MOSER HOLDING/TIROLER TAGESZEITUNG

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eter Hörhager übernahm 1977 die Geschäftsstelle Schwaz der Tiroler Tageszeitung und war dort zunächst in Personalunion für Vertrieb, Anzeigen und Redaktion verantwortlich. Mit Ausweitung des Lokalteils wurde Peter Hörhager zum reinen Lokalreporter, der er bis 2006 blieb. Ab diesem Zeitpunkt betreute er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 die Gesellschaftsberichterstattung der Tiroler Tageszeitung. Sein Dienstgeber, die Moser Holding, schätzte die langjährigen guten

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Kontakte, die Hörhager tirolweit geknüpft hatte und die gerade bei der medialen Gesellschaftsberichterstattung von großem Wert sind. Deshalb wurde vereinbart, dass Peter Hörhager gewisse redaktionelle Inhalte, die eine gute Vernetzung erfordern, im zweiwöchigen Rhythmus weiterführt. So macht Peter Hörhager weiterhin Home Stories mit bekannten Tirolern und Tirolerinnen und unterstützt die Gesellschaftsseite redaktionell. Peter Hörhager: „Den mir so möglichen Zusatzverdienst würde ich als „die

Butter aufs Brot der ASVG-Pension“ bezeichnen. Wesentlich wichtiger ist mir allerdings, dass ich weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann und einen Beruf, der mir lebenslang Spaß gemacht hat, ohne Zeit- und Termindruck weiter ausübe.“ Miriam Hasibeder, Leiterin der Personalabteilung der Moser Holding ergänzt: „Durch seinen zeitlich begrenzten Einsatz entlastet Peter Hörhager junge Mitarbeiter, ohne ihre Anstellung zu gefährden, und liefert dabei redaktionelle Inhalte, die seine langjährige Expertise benötigen.“

29.11.2017 10:49:03


T O P.T I R O L

Infrarot-Wärme: Hätten Sie’s gewusst?

© FOTOLIA

Eine Infrarotheizung liefert wesentlich mehr Wohlbefinden in Ihrem Wohnraum als jede andere Heizform, verhindert Schimmelbildung und verbessert die Dämmeigenschaften von Wänden.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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ngenehme Temperaturen entscheiden, wo wir uns zu Hause fühlen. Wie beim seit Jahrhunderten beliebten Kachelofen wird Infrarotwärme als besonders angenehm und entspannend empfunden. Die von Infrarotpaneelen abgegebene Wärmestrahlung ist für Mensch und Tier völlig ungefährlich. Infrarotstrahlung heizt nicht die Luft auf, sondern vorrangig feste Gegenstände, Körper, Wände und Fußböden. Infrarot sorgt so für mehr Behaglichkeit und eine gleichmäßige

Wärmeverteilung im Raum. Verkühlungen? Nein, danke. Durch stark reduzierte Staubbelastung und ohne Austrocknung der Raumluft können empfindliche Nasen endlich wieder durchatmen. Eine optimale Aufteilung der Infrarotheizung auf mehrere kleine Paneele pro Raum kann diesen „Behaglichkeitseffekt“ noch deutlich verbessern. Die elitec Infrarot-ExclusivSerie bietet mit einem unschlagbaren PreisLeistungs-Verhältnis genau diese Möglichkeit. Lästiger Schimmel hat keine Chance Kalte Wände entziehen der Raumluft Feuchtigkeit – die Nässe wandert vom Warmen zum Kalten. Probieren Sie es selbst aus: Geben Sie Eiswürfel in ein Wasserglas. Was passiert? Aufgrund des Temperaturunterschieds bildet sich Kondenswasser. Ähnlich ist der Effekt bei kalten Wänden: Es bildet sich Feuchtigkeit. Das hat außer der Schimmelgefahr auch zur Folge, dass feuchtkalte Wände wesentlich schlechter dämmen als trockene. Mit einer

elitec Infrarot-Wohnraumheizung kehren Sie diesen Effekt um: Die Infrarotstrahlung erwärmt die Wände und verhindert Schimmelbildung. Sie verbessert die Dämmeigenschaften des Mauerwerks und spart somit Energie und Heizkosten. Infrarot-Heizstrahler: Perfekte Wärme für die kalte Jahreszeit Durch kurze Aufheizzeiten, hohe Energieausbeute und Spritz- bzw. Strahlwasserschutz bieten sie die optimale Wärmelösung für Terrassen, Wintergärten, Außengastronomie oder Wintermarktstände. Jahrelange Erfahrung und zahlreiche realisierte Projekte machen uns zum kompetenten Partner für Infrarot Raumheizungen! elitec Elektrotechnik Handelsges.m.b.H. Griesauweg 35a, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/33 4 21 E-Mail info@elitec.at www.elitec.at

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Warum Münzen Geld kosten Wer oft Wechselgeld braucht, wie Gastronomen oder Händler, kennt es: Die meisten Banken verlangen für Münzrollen Geld. Doch warum kostet Kleingeld mehr, als es wert ist, und wie hoch sind die Gebühren an Tirols Banken? top.tirol hat nachgefragt. T E X T: E V A S C H W I E N B A C H E R , H A N N A H P I X N E R

So viel verlangen Tirols Banken für Münzrollen: HYPO TIROL

UNICREDIT BANK AUSTRIA

BAWAG PSK

10 Cent pro Münzrolle für Kunden 1,16 Euro pro Münzrolle für Nichtkunden

20 Cent pro Münzrolle an Selbstbedienungsgeräten für Kunden und Nichtkunden 24 Cent pro Münzrolle am Schalter (nur für Kunden möglich)

25 Cent pro Münzrolle für Kunden und Nichtkunden

Gebühren sind im Preis-LeistungsVerzeichnis festgelegt.

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Die Gebühren sind österreichweit gleich.

Die Gebühren sind österreichweit gleich.


MÜNZROLLEN

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eit 21 müssen Österreichs Banken für Münzrollen bei ihren Bargeldlieferanten – in der Regel Münze Österreich oder Geldservice Austria – Gebühren bezahlen. Das liegt daran, dass in der Herstellung naturgemäß Kosten (insgesamt acht Cent) anfallen, erklärt Armin Schneider, Direktor der Österreichischen Nationalbank (OeNB) West. „Münzrollen haben immer schon etwas gekostet, doch erst seit 21 verrechnen wir die Kosten weiter.“ Grund dafür ist, dass man die anfängliche Skepsis gegenüber der neuen Währung und insbesondere auch gegenüber den Zwei-Euro-Münzen nicht mit zusätzlichen Kosten befeuern wollte. Warum die Gebühren steigen 1 Jahre nach dem Wechsel von Schilling auf Euro wurden die Münzgebühren mit zwei Cent pro Rolle eingeführt und 21 um weitere zwei Cent angehoben. Ab 21 werden sie fünf Cent kosten. Ziel der OeNB ist, die acht Cent Produktionskosten zu decken. In der Regel verrechnen die Banken diese Gebühren an die Kunden weiter, weshalb Münzrollen Geld kosten. Warum die Gebühren variieren Wie viel die Banken für die Münzrollen verlangen, ist unterschiedlich. Zum einen da auch beim Geld freier Wettbewerb herrscht. Zum anderen, weil für die Bank nicht nur das

„Münzrollen haben immer schon etwas gekostet, doch erst seit 2016 verrechnen wir die Kosten weiter.“ ARMIN SCHNEIDER, DIREK TOR DER Ö S T ER R EI C HI S C HEN N AT I O N A L B A NK W E S T

Bargeld kostet, sondern auch bei der Beschaffung und Ausgabe unterschiedliche Kosten entstehen, die von Faktoren wie der Lage, Logistik, dem Personalaufwand usw. abhängen. Schneider nennt ein Beispiel: „Für eine Bank in Innsbruck fallen aufgrund der zentralen Lage geringere Geldtransportkosten an als für eine Bank in St. Anton. Während jene in Innsbruck täglich beliefert werden kann, ist es bei entfernteren aufgrund des Zeitfaktors und der höheren Kosten seltener. Diese Bank braucht mehr Bargeld auf Vorrat, was wiederum mit höheren Versicherungs- und Lagerkosten verbunden ist.“ Auch der Kundenstamm beeinflusst die Gebühren: Hat eine Bank viele Kleinkunden, die vor allem kostenlose Einzelmünzen abholen, kann es sein, dass das Geldinstitut dafür den Preis für die Münzrollen erhöht, da die Bank selbst ja unabhängig von der Ausgabeart für jede Rolle bezahlen muss. Schneiders

Bargeldumlauf in Österreich

Bargeld im Wert von 30 Milliarden Euro, aufgeteilt auf 575 Millionen Scheine und 7,3 Milliarden Münzen, zirkuliert in Österreich. Beim Papiergeld ist der 50-Euro-Schein am häufigsten (fast jeder zweite Schein), während beim Kleingeld die Ein- und Zwei-Cent-Stücke besonders oft vorkommen – etwa die Hälfte aller 125 Milliarden europaweiten Münzen sind Ein- und ZweiCent-Stücke.

Münzfälschungen

Münzfälschungen sind etwas Exotisches und haben sich in den letzten Jahren in Österreich halbiert. In Österreich gab es im Jahr 2016 5.000 Münzfälschungen, davon waren zwei Drittel Zwei-Euro-Münzen, elf Prozent Ein-EuroStücke und 23 Prozent 50-Cent-Münzen. Am häufigsten werden Münzen in Südeuropa gefälscht, vor allem in Norditalien, wo es viel Industrie und damit entsprechende Maschinen gibt, aber auch in Frankreich und in Spanien.

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MÜNZROLLEN

Tipp an Kunden, die regelmäßig Münzrollen benötigen, lautet: Verhandeln. Weshalb es Münzrollen gibt Die Idee hinter der Herstellung von Münzrollen ist auch, den Austausch der Geldstücke in Europa zu erleichtern. Denn Banknoten und Münzen sind ungleich aufgeteilt. In Tirol zum Beispiel bringen Touristen Banknoten ins Land und fahren mit Münzen wieder nach Hause. In Deutschland, der Heimat der Hauptgruppe der Tiroler Gäste, gibt es daher immer einen Bedarf an Banknoten und einen Überschuss an Münzen. Diese Ungleichgewichte werden von den Notenbanken untereinander wieder ausgeglichen. Zudem erleichtern Münzrollen das Übergeben und das Zählen von Werten bei Kassen.

Wo Münzrollen entstehen

Hergestellt werden die Münzrollen hauptsächlich von der Münzprägestätte Münze Österreich und der Geldservice Austria – einem Gemeinschaftsunternehmen der OeNB und der österreichischen Banken. Daneben gibt es noch kleinere Anbieter wie zum Beispiel den Geldtransporter Loomis. Im Prinzip könnte jedoch jeder, der über entsprechende Maschinen verfügt, Münzrollen herstellen.

RAIFFEISEN-LANDESBANK (RLB) TIROL AG

TIROLER SPARKASSE

VOLKSBANK TIROL

50 Cent pro Münzrolle für Kunden und Nichtkunden im SB-Bereich und am Schalter (nur für Kunden möglich)

20 Cent pro Münzrolle für Kunden 80 Cent pro Münzrolle für Nichtkunden

In der RLB Tirol AG legt die Leitung die Gebühren fest. Alle anderen Tiroler Raiffeisenbanken bestimmten über das Entgelt selbst.

Beim Selbstbedienungsgerät in der Hauptanstalt ist die Gebühr zentral geregelt. In den Filialen liegt die Gebührenbemessung für Kunden in der Kompetenz des Kassa­ mitarbeiters bzw. Filialleiters.

40 Cent pro Münzrolle für Nichtkunden Kostenlos für Volksbank-Kunden Die Gebühren werden zentral geregelt.

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T O P.T I R O L

Großer Besucherandrang beim 1. Tiroler Adler Forum

Mit rund 130 Teilnehmern – vorwiegend Tiroler Wirtschaftsvertreter – war die Tonhalle in der BTV in Innsbruck bis auf den letzten Platz besetzt. Die Tiroler Adler Runde hatte als unabhängige Plattform von 42 renommierten Tiroler UnternehmerInnen unter dem Titel „Im Land des rasenden Stillstands – oder: wo bleibt die Offensive für den vergessenen Mittelstand?“ zur Veranstaltung geladen.

© PRO.MEDIA

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ls unabhängige Plattform 42 renommierter Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer engagiert sich die Tiroler Adler Runde als Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Tirol: Für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort brauche es dringend einen Vorschriften- und Bürokratieabbau, mehr Bewusstseinsbildung für die Herausforderungen der Wirtschaft sowie gezielte Investitionsimpulse etwa durch Steuersenkungen. Was die Tiroler Wirtschaft hinkünftig braucht, wurde so auch im 1. Tiroler Adler Forum thematisiert. Anton Pletzer, Präsident der Tiroler Adler Runde, begrüßte prominente Podiumsgäste – Investment-Punk und

-Banker Gerald Hörhan, den Finanzmanager Herbert Stepic, Investorin Marie-Hélène Ametsreiter und Franz Schellhorn (Leiter der Denkfabrik Agenda Austria). In Form kurzer Impulsvorträge und teilweise kontroversiel-

ler Diskussionsbeiträge unter Leitung der Journalistin Anita Heubacher (Tiroler Tageszeitung) wurde über die Auswirkungen der Digitalisierung, Disruption, Start-ups, die Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts Österreichs und den Bildungswandel reflektiert. Abschließender Tenor am Podium: Der technologische Wandel verändert gewohnte Wirtschaftskreisläufe, Wertschöpfungsketten und ganze Branchen. Während Starts-ups mit ihren digitalen Innovationen gerne inszeniert und gefördert werden, kämpfen der Mittelstand und zigtausende familiengeführte Unternehmen mit immer neuen Hürden und akutem Aufmerksamkeitsdefizit. top.tirol ist Medienpartner des Tiroler Adler Forums.

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RÜDIGER FOX

Unternehmensführung 4.0 DA S INTERVIE W FÜHRTE: E VA SCHWIENB ACHER

© RÜDIGER FOX

I Zur Person

Der Autor und Krisenmanager Rüdiger Fox studierte Luft- und Raumfahrttechnik und Betriebswirtschaft. Fox promovierte über Produktivität in der Wissensgesellschaft und gründete das Gross Corporate Happiness (GCH) Institut im oberösterreichischen Zell am Moos. Er leitete fast 20 Jahre lang verschiedene internationale Konzerne der Automobil-, Telekommunikations- und Luftfahrtindustrie und gilt als erfolgreicher Changemanager. Fox lehrt unter anderem an Hochschulen in München, Berlin, Hamburg und Innsbruck „Unternehmensführung 4.0“.

60

n der Diskussion rund um die nicht mehr. Verschiedene Motiva- um das Jahresergebnis, das lediglich Chancen der Digitalisierung sa- tionstheorien zeigen, dass man den das Resultat einzelner Entscheidungen Sie, dass der Faktor Mensch Mitarbeiter mit materiellen Vorteilen, gen ist, sondern um die Verantworvergessen wird. Wie ist das zu ver- wie dem Gehalt oder Boni, zu trans- tung eines Unternehmens in einer stehen? RÜDIGER FOX: Wir glauben, aktionalen Tätigkeiten motivieren globalisierten Welt. Ich kann meine dass die Digitalisierung Optimierung kann, nicht aber zu kognitiven Fähig- Mitarbeiter nicht maximal motiviebringt und längerfristig Mitarbeiter keiten. Dafür braucht es etwas ande- ren, aber ich kann die Grundlagen ersetzt, aber Letzteres ist eine Illu- res, sogenannte intrinsische Motivati- dafür schaffen, dass sie maximal mosion. Ich kann nur das digitalisieren on. Das heißt, der Mensch muss Spaß tiviert sind. – eine Tätigkeit, ein Verfahren oder daran haben, etwas zu tun. Provokativ einen Prozess –, was vorher schon gesagt, könnte man sich auch fragen, Im Arbeitsalltag speziell kleinerer definiert wurde. Solche sogenannten was Unternehmen tun müssen, damit Betriebe fehlen oft finanzielle und transaktionalen Tätigkeiten personelle Ressourcen, um werden verschwinden. Aber sich mit der Unternehmensdie Menschen, die dahinterkultur auseinanderzusetzen. „Der Mitarbeiter ist ein stehen, brauche ich als MitarWas kann man tun, wenn beiter mehr als jemals zuvor. das der Fall ist? Viele glauben, Schlüsselfaktor, wenn es dass ein externer Unternehum die Steigerung der Warum? Kognitive Leistunmensberater unverzichtbar gen – wie Innovation oder ist. Das stimmt aber nicht. Innovationsleistung des Empathie – kann man nicht Herauszufinden, womit sich Unternehmens geht.“ an einen Computer delegiemeine Mitarbeiter identifizieren. Solche Leistungen sind ren sollen, muss nicht unbejedoch unverzichtbar, wenn dingt etwas kosten. Da reicht es darum geht, neue Geschäftsmodel- Mitarbeiter bereit dazu wären, Geld oft schon ein Tag, an dem man sich le zu entwickeln, die dank der Digita- dafür zu bezahlen, um für sie arbeiten als Unternehmer Zeit nimmt und lisierung möglich werden. Es würde zu können. überlegt, worauf die Mitarbeiter stolz kein Uber, Car Sharing oder booking. sind, was das Unternehmen in der com geben ohne Digitalisierung und Wie kann das gelingen? Ich habe Vergangenheit ausgemacht hat, welohne Mitarbeiter, die sich dieses Ge- mich in diesem Zusammenhang mit chem Zweck das Unternehmen in der schäftsmodell überlegt haben. Der dem Glücksmodell von Bhutan be- Welt unabhängig vom finanziellen ErMitarbeiter ist also ein Schlüsselfak- schäftigt. Ich habe festgestellt, dass gebnis dient. Was ist das Lebensziel? tor, wenn es um die Steigerung der das Modell aus dem Himalaya ideal Ich bringe eine Sinnhaftigkeit ein, mit Innovationsleistung des Unterneh- ist, um Strukturen zu schaffen, die es der sich der Mitarbeiter identifizieren mens geht. braucht, damit kognitive Leistungsfä- kann. higkeit entsteht, und es in die WirtUnd deshalb erfordert die Digitali- schaft übertragen. Es geht darum, Vielen Dank für das Gespräch. sierung neue Führungsmethoden. den Flow der Mitarbeiter zu ermögEs glauben immer noch viele, dass lichen und damit ihre Zufriedenheit, Buchtipp durch die Erhöhung des Drucks auf ihre Innovations- und KooperationsRüdiger Fox, Bionische die Mitarbeiter bessere Resultate er- fähigkeit zu steigern. Da der Mensch Unternehmensführung zielt werden. Das stimmt so nicht. immer schon nach Sinnhaftigkeit MitarbeitermotivaIrgendwann ist eine Grenze erreicht gesucht hat, muss ich, um meine Mittion als Schlüssel zu und man löst Frustration und Unzu- arbeiter intrinsisch zu motivieren, Innovation, Agilität und friedenheit aus. Modelle, die bisher die Sinnhaftigkeit des Unternehmens Kollaboration funktioniert haben, funktionieren in definieren. Ich spreche auch von der Springer Verlag, 310 Seiten, 41,11 Euro einer globalisierten, vernetzten Welt Corporate Soul. Es geht dabei nicht


AUTO W I N T E R 2 0 1 7/ 2 0 1 8

P R O J E K T:

Das Magazin für die mobile Wirtschaft

ALLRADSPEZIAL

© WERK (2)

Alle Neuheiten für die kommende Wintersaison

Motoren-Technologiewende

Im Test

Im Interview: Prof. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien

Mini Cooper S E Countryman ALL4 Hybrid, Kia Stinger, BMW 6er, Ford Mondeo Traveller AWD


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30.11.17 11:03


P R O J E K T: A U T O

INHALT 68

AUF ALLEN VIEREN

Der Citroën Jumpy 4x4 Offroad

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TECHNOLOGIEWENDE

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ZWEI WELTEN

74 76 78

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ERFOLGS-TRAKTION

Die Allrad-Neuheiten der Saison

Prof. Bernhard Geringer im Interview zur aktuellsten Motorentechnologie

Der Mini Cooper S E Countryman ALL4 Hybrid im Test

SAUBER, SAUBER!

Neue PKW mit Erdgas-Antrieb

IM TEST

Kia Stinger, BMW 6er, Ford Mondeo Traveller AWD

BLITZLICHTER

Neues aus der Branche

70

© AXEL SPRINGER (2), WERK

64

72

Der neue Allrad Pick-Up

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Erfolgs-Traktion Schlechte Straßenverhältnisse und trotzdem Termindruck: Wer bei betrieblich genutzten Fahrzeugen auf Allrad setzt, wird mit derartigen StressSituationen wenig Probleme haben. top.tirol gibt einen Überblick über aktuelle Allrad-Bestseller in Österreich und die neuen 2018er-4WD-Modelle. T E X T: K L A U S E R L E R

Audi

© WERK (5)

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Audi A8, Audi A7 Sportback, Audi RS 4 Avant Allrad-Bestseller Österreich: Audi Q5 2.0 TDI quattro (163 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Audi A7 Sportback

BMW

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: BMW M5 (30. 3. 2018), BMW X3 (Nov. 2017), BMW X2 (3. 3. 2018), BMW 6er Gran Turismo (Nov. 2017) Allrad-Bestseller Österreich: BMW X1 Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine 64

BMW X2


ALLR AD NEUHEITEN

Dacia

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Dacia Duster 2. Generation Allrad-Bestseller Österreich: Dacia Duster: dCi 110 4WD Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Dacia Duster Fiskal-LKW (Markteinführung noch ungewiss)

Dacia Duster 2

Ford

llrad-Neuheiten A Winter 2017/2018: Ford Ecosport Allrad-Bestseller Österreich: • bei PKW: Ford Kuga • bei NFZ: Ford Ranger Doppelkabine 3.0 TD (200 PS) und Automatik Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-­ Modelle: Ford Galaxy, Ford Ranger, Ford Transit

Honda

llrad-Neuheiten Winter A 2017/2018: keine (neuer Honda CR-V 2. Häfte 2018) Allrad-Bestseller: Honda CR-V Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Fiat Chrysler

(Alfa, Jeep, Chrysler, Fiat) Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Keine Allrad-Bestseller Österreich: Alfa Romeo Stelvio, Jeep Renegade, Fiat Panda 4x4 Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Fiat Fullback Pick-Up

Jaguar

llrad-Neuheiten Winter 2017/2018: A Jaguar E-PACE, Jaguar XF Sportbrake Allrad-Bestseller Österreich: Jaguar F-PACE 20d AWD (180 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Hyundai

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Hyundai KONA (Oktober 2017) Allrad-Bestseller Österreich: Hyundai Tucson Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Jaguar E-PACE

KIA

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Kia Sorento Facelift, Kia Stinger 4 WD Allrad-Bestseller Österreich: Kia Sportage 2,0 CRDi (136 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Kia Sportage als Fiskal-LKW, Importeur-Umbau

Kia Stinger 4 WD

65


ALLR AD NEUHEITEN

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Range Rover und Range Rover Sport als Plug-in Hybrid, Range Rover Velar Allrad-Bestseller Österreich: Land Rover Discovery Sport TD4 2.0 (150 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte AllradModelle: keine

Mazda

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Mazda CX-5 mit 194-PS-Benzinmotor Allrad-Bestseller Österreich: Madza CX-5 Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

© WERK (6)

Land Rover

Range Rover Velar

Mercedes

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Mercedes-AMG S 63 Cabriolet 4MATIC Allrad-Bestseller Österreich: k. A. Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Mercedes X-Klasse, V-Klasse, Vito, Sprinter

Mitsubishi

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Mitsubishi Eclipse Cross (Premiere Jänner 2018) Allrad-Bestseller Österreich: Mitsubishi ASX Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Mitsubishi L200 Pick-Up

Nissan

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: keine Allrad-Bestseller Österreich: Nissan QASHQAI 1,6 dCi ALL-MODE 4x4i Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Nissan Navara Pick-Up

Opel

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: keine Allrad-Bestseller Österreich: Opel Mokka X Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Porsche Cayenne 3

Mitsubishi Eclipse Cross

Porsche

llrad-Neuheiten Winter 2017/2018: A Porsche Cayenne (Anfang Dezember 2017) und Porsche Panamera ST (Mitte November 2017) Allrad-Bestseller Österreich: Porsche Macan S Diesel (258 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine 66


ALLR AD NEUHEITEN

PSA Gruppe

Renault

(Citroën/Peugeot/DS)

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Renault Alaskan PickUp (Oktober 2017) Allrad-Bestseller Österreich: Renault Kadjar Vorsteuerabzugsberechtigte AllradModelle: Renault Alaskan

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Keine Allrad-Bestseller Österreich: Citroën Spacetourer 4x4 Vorsteuerabzugsberechtigte AllradModelle: Citroën Berlingo, Space­ tourer, Jumpy, Jumper, alle im DangelUmbau, Peugeot Partner, Traveller, Boxer, Expert, alle im Dangel-Umbau

Seat

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: keine Allrad-Bestseller Österreich: Seat Ateca 1.4 TSI 4Drive (150 PS) Vorsteuer abzugsberechtigte AllradModelle: Seat Alhambra 4Drive Renault Alaskan

Skoda

llrad-Neuheiten Winter 2017/2018: A Škoda Karoq (Oktober 2017), Škoda Kodiaq Scout und Škoda Kodiaq Sportline (März 2018) Allrad-Bestseller Österreich: Skoda Octavia Combi 4x4 2.0 TDI (150 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

VW

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: VW Tiguan Allspace, VW T-Roc (Markteinführung 11. Jänner 2018) Allrad-Bestseller Österreich: VW Tiguan 2.0 TDI 4MOTION (150 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: VW Sharan 4MOTION

Suzuki

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Keine Allrad-Bestseller Österreich: Suzuki Ignis 1,2 Allgrip shine Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Toyota Landcruiser Allrad-Bestseller Österreich: Toyota RAV4 Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: Toyota Hilux und Toyota Proace

VW Nutzfahrzeuge

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: VW Crafter 4MOTION Allrad-Bestseller Österreich: VW Multivan 2.0 TDI 4MOTION (150 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: VW Caddy, VW T6, VW Amarok, VW Crafter

Volvo

VW T-Roc 4MOTION

Toyota

Allrad-Neuheiten Winter 2017/2018: Volvo XC40 (Februar 2018), Volvo V90 Cross Country Ocean Race Allrad-Bestseller Österreich: Volvo XC60 D4 (190 PS) Vorsteuerabzugsberechtigte Allrad-Modelle: keine

Volvo V90 Cross Country Ocean Race

67


P R O J E K T: A U T O

Bus mit Extra-Haftung Der Citroën Jumpy 4x4 Offroad ist, was viele Busse gerne wären: fast uneingeschränkt alltagstauglich und dennoch hart genug im Nehmen, um Tirols Alm- und Forstwege auch bei widrigsten Witterungen zu meistern.

WIE WIRD DER JUMPY ZUM ALLRAD?

LIEFERZEITEN:

Das Basisfahrzeug wird vom Kunden mit AllradVorbereitung (20 mm höher) bestellt, der Importeur lässt den Dangel-Allradantrieb einbauen, ausgeliefert wird das Fahrzeug beim regio­nalen Händler.

Werksbestellung 4 – 6 Wochen, Allradumbau anschließend 3 – 4 Wochen

WELCHE FAHR­ ZEUGE SIND FÜR DEN IMPORTEUR-UMBAU GEEIGNET:

WELCHE ALLRAD-­ OPTIONEN HABEN KUNDEN?

Allrad-Paket: besteht aus abschaltbaren 4x4 mit Visco-Kupplung Preis: 8.000 Euro netto

© AXEL SPRINGER

Citroën Spacetourer mit 150 PS, Citroën Jumpy Kombi und verblecht mit 120 und 150 PS. Das Allrad-System lässt sich mit allen drei KarosserieLängen verbinden.

Offroad-Paket: bietet zusätzlich eine 100%-Differenzialsperre und weitere 40 mm Bodenfreiheit Preis: 9.300 Euro netto (beinhaltet Allrad-Paket)

MEHRVERBRAUCH IM 4WD-MODUS:

Motor: Vierzylinder-Diesel mit SCR-Kat Hubraum: 1997 ccm Getriebe: 6-Gang Leistung: 110 KW/150 PS Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h Testverbrauch: 8,5 Liter L/B/H/: 4,96 m/1,92 m/1,95 m (Offroad-Paket) Preis ab: 24.990 Euro netto (Jumpy Lieferwagen S) Testwagen inkl. 4x4 39.980 Euro brutto (30.990 Euro netto)

68

1 bis 1,5 Liter

UND WIE FÄHRT ER SICH?

Mit einem Wort: robust. Der Federungskomfort ist vor allem im unbeladenen Fahrzeug auf der härteren Seite, die Gänge wollen mit Nachdruck eingelegt werden. Auch Lenkung und Handbremse brauchen mehr Kraft als in den PKW-Versionen. Dafür traut man dem Jumpy 4x4 vor allem in der von uns getesteten Offroad-Version mit enormer Bodenfreiheit und Sperrdifferenzial auch zu, schlechteste Alm- und Forstwege zu meistern. Der 2-Liter-Turbodiesel mit 150 PS wird dabei zum Antriebsaggregat erster Wahl, das man kaum mehr missen will. Er lässt sich schaltfaul und sparsam fahren, ist dank SCR-Kat zukunftssicher und hat genügend Kraft auch für erhebliche Steigungen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Citroën Jumpy Kombi Blue HDi 150 4x4 Offroad-Paket


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INTERVIEW

MotorenTechnologiewende

Der VW-Konzern forciert den Erdgas-Antrieb, hier im neuen Audi A5 Sportback g-tron. Laut Prof. Geringer liegt dieser Antrieb im SchadstoffEmissions-Vergleich ganz vorne.

Univ.-Prof. Bernhard Geringer ist Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien. Im Interview erklärt er, warum es Sinn machen kann, beim Autokauf auf die neueste Diesel- und Benzin­technologie zu schauen und wann Erdgas und Strom gute Antriebsalternativen für PKW darstellen. INTERVIEW: KL AUS ERLER

70

I

st der Diesel ein zukunftssicherer Antrieb für Österreichische PKW-Käufer? BERNHARD GERINGER: Aus jetziger Sicht ist er bei schweren Fahrzeugen und für Vielfahrer in Summe seiner Vor- und Nachteile noch immer fast konkurrenzlos, trotz möglicherweise drohender Fahreinschränkungen. Anders schaut es in den leichteren Fahrzeugklassen aus, vor allem auch wenn man berücksichtigt, dass die jährliche Fahrleistung eines privaten PKW in Österreich im Durchschnitt 13.000 Kilometer kaum übersteigt. Hier ist der Diesel, auch wenn er künftige Euro-6-Hürden nimmt, nicht mehr die erste Wahl. Woran liegt das? Bei den Emissionen haben die Fahrzeughersteller Kohlenwasserstoffe und Kohlemonoxid im Griff, sowohl bei den Benzinern als auch bei den Dieselmotoren. Was gerade als umweltschädlich diskutiert wird, ist CO2, vor allem aber Stickoxid (NOx). Während moderne Benzinmotoren den ge-

setzlich vorgeschriebenen Stickoxid-Grenzwert von derzeit 60 Milligramm pro Kilometer nicht nur auf der Prüfrolle, sondern auch unter realen Fahrbedingungen einhalten oder unterschreiten, zeigt sich beim Diesel ein anderes Bild. Er erreicht den gesetzlichen Grenzwert – derzeit 80 Milligramm pro Kilometer – meist nur am Prüfstand. Die real emittierte Menge an Stickoxid kann um ein Vielfaches höher sein, auch bei Euro-6-Diesel, und in Extremfällen bis zu 500 Milligramm pro Kilometer betragen. Erst die Abgasnorm Euro 6d garantiert, dass der Diesel auch unter Realbedingungen weniger Stickstoff ausstößt. Wer zukunftssicher investieren will, sollte daher nach Möglichkeit Fahrzeuge kaufen, die dieser Norm entsprechen. Erste Modelle sind bereits am Markt, die gesetzliche Verpflichtung ist für Modelle verbindlich, die ab September 2017 neu auf dem Markt eingeführt werden. Diesbezügliche Modelle findet man etwa auf der Homepage der Deutschen Um-


INTERVIEW

welthilfe DUH (duh.de). Modelle mit verbesserter NOx-Abgasnachbehandlung sind also technisch bereits möglich, allerdings auch aufwendiger und damit teurer in der Anschaffung. Der Diesel ist jedenfalls der Verbrennungsmotor mit den geringsten CO2Emissionen und damit ein wichtiger Teil zur Erfüllung der in Europa zu erfüllenden sehr strengen CO2-Limits.

© WERK, SHUTTERSTOCK.COM, PRIVAT

Sind Autos mit Benzinantrieb wirklich eine Alternative? Benzinmotoren sind zwar beim ausgestoßenen Stickstoff besser als Diesel, allerdings können auch sie lungengängige Feinstaubpartikel erzeugen. Eine verbesserte Benzineinspritzung kann dies verhindern, noch besser sind aber analog zum Diesel sogenannte Ottopartikelfilter (OPF). Die künftige verschärfte Abgasnorm mit der Beschränkung der Partikelanzahl – zusätzlich zur Partikelmasse (seit September 2017 ) wird auch hier deutliche Verbesserungen bringen. Wer kann, sollte deshalb auf das gewünschte Benzinmodell warten, das diese schärfste Norm erfüllt. Einige Fahrzeuge sind bereits mit einem OPF erhältlich. Wenn man die Summe der emittierten Schadstoffe vergleicht, müsste man derzeit eigentlich ein mit Erdgas betriebenes Fahrzeug kaufen. Teilen Sie diese Einschätzung? Aktuell ja. Erdgas-Fahrzeuge haben ähnlich wie nur mit Benzin betriebene Fahrzeuge effektive Dreiweg-Katalysatoren verbaut und emittieren ähnlich wenig Schadstoffe, dazu rund 25 Prozent weniger CO2. Sie erzeugen praktisch keine Feinstaubpartikel und benötigen deshalb auch keine diesbezüglichen Filter. Erdgas – Methan – lässt sich zudem auch CO2-neutral industriell herstellen. Was das Thema Erdgas leider etwas einbremst, ist die Tankstellen-Infrastruktur und ein FahrzeugEinstandspreis auf Dieselniveau. Zukünftig ist auch denkbar, dass CO2neutrale flüssige Kraftstoffe als Ersatz von Benzin und Diesel verfügbar sein werden, oft auch als „E-Fuels“ oder „Power to Liquid“ bezeichnet. Sie wären die ideale Möglichkeit, die bewährte Tankstelleninfrastruktur weiter zu nutzen und trotzdem komplett treibhausgasneutral zu fahren, analog zu Elektrofahrzeugen oder Brennstoffzellen. Technikaffine und zukunftsorientierte PKWKäufer werden spätestens seit Einführung

der aktuellen Förderungen ein E-Mobil als nächstes Auto andenken. Ist die Zeit bzw. die Technik reif dafür? Ein bezahlbarer E-PKW mit einer Batterie, die wirklich schnell ladet – also in einigen Minuten – und für den Durchschnittsverbraucher alltagstaugliche Reichweiten auch für längere Überlandsausfahrten

eines E-PKW andenken, eine geeignete Ladeinfrastruktur zu Hause oder in der Nähe der Wohnung vorausgesetzt. Der österreichische Strom wird zwar nicht CO2-frei erzeugt – wie oft behauptet –, ist allerdings im EU-weiten Vergleich allerdings doppelt so sauber. Bei EFahrzeugen ist zusätzlich auch die Thematik des CO2-Anfalls und des Rohstoffverbrauchs bei der Batterieherstellung zu betrachten. Hier gibt es noch keine verlässlichen Daten, aber mit einem Mehraufwand zu konventionellen Motoren ist auszugehen. Dies macht E-Fahrzeuge erst nach 40 bis 50 tausend Kilometern günstiger im CO2-Ausstoss als konventionelle PKW. Mit welchem Treibstoff bewegen Sie Ihr persönliches Fahrzeug? Da ich ein Fahrprofil habe, das tägliche innerstädtische Fahrten und regelmäßige Überlandfahrten kombiniert, fahre ich einen kleinen Plug-In-Hy-

„Kurz auf die letzte Motoren­technik warten lohnt sich derzeit beim Neuwagenkauf, wenn ich Zeit habe, möglichst zukunftssicher investieren will und mir die Umwelt wichtig ist!“ B E R N H A R D G E R I N G E R , V O R S TA N D D E S IN S T I T U T S F Ü R FA H R Z E U G A N T R I E B E U N D A U T O M O B I LT E C H N I K D E R T U W I E N

bereithält, ist derzeit noch nicht am Markt. Im Realbetrieb unterschreitet ein E-PKW die von den Herstellern angegebenen Reichweiten zu einem Viertel bis zu einem Drittel. Für eine unterbrechungsfreie Fahrt von Innsbruck nach Wien bräuchte man also mindestens 650 im Prospekt angegebene Reichweitenkilometer. Davon sind wir mit Ausnahme von EPKW des Luxussegments noch weit entfernt. Wer allerdings sein Auto nur innerstädtisch und für Ausflüge in die nahe Umgebung verwendet, kann schon jetzt die Anschaffung

brid, der mir 40 Kilometer rein elektrisches Fahren ermöglicht. Dank des zusätzlichen Benzinmotors kenne ich keine Reichweitenproblematik. Technisch repräsentiert die Plug-In-Hybrid-Lösung derzeit das Beste aus zwei Welten, hat aber leider noch einen hohen Preis. Geht es um konventionelle Antriebsarten, wäre mein Rat: Kurz auf die letzte Motorentechnik warten lohnt sich derzeit beim Neuwagenkauf, wenn ich Zeit habe, möglichst zukunftssicher investieren will und mir die Umwelt wichtig ist! 71


IM TEST

© AXEL SPRINGER (3)

Ernst und Spielerei: Das britische Plug-in-HybridModell ermöglicht elektrisches Fahren bis zu 40 Kilometer weit. Die Logo-Projektion vom Rückspiegel ist allerdings nur ein Gadget.

Cooler Brite mit Köpfchen Mit dem neuen Mini Cooper S E Countryman ALL4 haben die Briten eines der coolsten Hybrid-Autos auf die Straße gestellt.

N Mini Cooper S E ALL4 Countryman

Motor: Hybrid Benzin/Elektro Reihen-3-Zylinder/ E-Synchronmotor Leistung: 100 kW/136 PS bzw. 65 KW/88 PS Systemleistung: 164 kW/224 PS, 385 Nm Antrieb: hybrid-spezifischer Allradantrieb Hubraum: 1.499 ccm Testverbrauch: 6,8 l/100 km Preis: 36.950 Euro Preis Testfahrzeug: 51.962 Euro

72

T E S T: W A L T E R M A I R

ahezu lautlos mit spontaner Kraftentfaltung und ganz ohne CO2-Emissionen setzt sich das Multitalent aus der britischen Fahrzeugschmiede in Bewegung. Schließlich wurde der in Österreich im Sommer eingeführte Mini Cooper S E Countryman All4 als Plug-in-Hybrid-Modell mit zwei Motoren auf vier Rädern entwickelt und bietet nun erstmals die Möglichkeit, das 4,3 Meter lange Multitalent rein elektrisch zu fahren. Erst bei einer Geschwindigkeit von ca. 80 km/h wird der Verbrennungsmotor sanft hinzugeschaltet.

Intelligente Technik Das Hybrid-System des S E Countryman setzt sich aus einem Dreizylinder-Ottomotor mit 136 PS und einem Elektromotor mit 88 PS zusammen. Die so gebotene Systemleistung von 224 PS ermöglicht den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h in nur 6,8 Sekunden. Dabei schickt der Verbrennungsmotor seine Leistung über eine 6-Gang-Steptronic an die Vorderräder, während der E-Motor seine Power an die Hinterräder leitet. Der allradgetriebene Countryman fühlt sich nicht nur im kurvigen Geläuf von Hochgebirgsstrecken wohl,

er versteht es auch, dank Sechsgangautomatik souverän über Landstraßen zu cruisen. Übrigens: Rein elektrisches Fahren ist bis zu 40 Kilometer möglich, im Modus eDrive kommt man sogar rund 125 Kilometer weit. Für das problemlose Aufladen der Hochvoltbatterie müssen rund 3,5 Stunden eingerechnet werden. Stylisches Interieur Dieses Zeitfenster bietet die Möglichkeit, den „Elektro“-Mini genauer zu inspizieren. Zu den modellspezifischen Designelementen zählen das „E“-Emblem am Kühlergrill sowie Einstiegsleisten mit gelbem „S“-Logo. Zusätzlich sind auch die 17 Zoll großen Leichtmetallräder ein exklusives Erkennungsmerkmal des trendigen Briten. Das reichlich bestückte Interieur umfasst unter anderem ein JWC-

Drei-Speichen-Sportlederlenkrad, ein zweigeteiltes elektrisches PanoramaSchiebedach, einen 6,5 Zoll großen Bordmonitor sowie den Mini-Controller auf der Mittelkonsole. Darüber hinaus weisen hybrid-spezifische Anzeigen auf den elektrifizierten Mini Cooper S E Countryman hin. Im Gepäckraum finden 405 Liter Platz; je nach Stellung der Rücksitzlehnen ist das Ladevolumen des stylischen Countryman auf bis zu 1.275 Liter ausgelegt. Und wer zum ersten Mal in diesem Mini mitfährt, wird von den kreisrunden Bedienund Anzeigenelementen inklusive der Lichtspielereien (beim Einparken, beim Wechseln der Fahrmodi usw.) begeistert sein. Besonders imposant ist die im optionalen Excitement-Paket enthaltene Lichtershow, welche eine stimmungsvolle Hintergrundbeleuchtung im Fahrgastraum liefert.

Lässiges Countryman-Cockpit: Viel Platz, Komfort und jede Menge Features hat der trendige HybridMini parat.


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Sauber, sauber!

2018 werden Fahrzeuge mit Erdgasantrieb vor allem auch für Unternehmer noch mehr zur echten Alternative: Sie kommen ohne aufwendige Filtertechniken aus, fahren dennoch äußerst schadstoffarm und damit zukunftssicher und sparen zudem deutlich. Ein Überblick über die CNG-Highlights des kommenden Jahres. T E X T: K L A U S E R L E R

SEAT ARONA 1.0 TGI

Dieser Mini-SUV wird ab dem 2. Halbjahr 2018 erhältlich sein. Seit Turbomotor leistet 90 PS, der Verbrauch wird mit 3,3 kg CNG angegeben. Die im Unterboden verbauten Stahltanks fassen 11,6 kg CNG und sorgen für eine Reichweite von ca. 350 Kilometern. Hinzu kommt ein Benzintank mit rund 40 Litern. Erhältlich ab dem 2. Halbjahr 2018.

OPEL ASTRA 1.4 ECOTEC CNG

Die jüngste Astra-Version rollt demnächst zu den Händlern. Der 81 kW/110 PS starke 1,4-Liter-Turbo des Astra CNG verbraucht kombiniert 4,3 kg/100 km. Die Erdgastanks fassen 19 Kilogramm, der Benzintank 13,7 Liter.

VW POLO 1.0 TGI

So wie sein Brudermodell Seat Ibiza TGI ist auch der Polo TGI sowohl für den Betrieb mit kostengünstigem Erdgas (CNG) als auch mit Benzin ausgelegt. Sind beide Tanks gefüllt, gibt VW für den Polo eine Gesamtreichweite von bis zu 1.310 Kilometern an. Damit der Kofferraum uneingeschränkt erhalten bleibt, sind die Erdgastanks als Unterflurlösung ausgelegt. Der 1-Liter-Dreizylinder-TGI leistet 90 PS.

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© WERK (4)

A4 AVANT G-TRON / AUDI A5 SPORTBACK G-TRON

Angetrieben werden die neuen A4 Avant g-tron und A5 Sportback g-tron von einem 2.0-TFSI-Turboaggregat mit 125 kW (170 PS). Der Audi A4 Avant g-tron S tronic verbraucht dabei nur 3,8 Kilogramm CNG pro 100 Kilometer, im Benzinbetrieb sind es 5,5 Liter. Die Werte für den A5 Sportback g-tron mit S tronic sind im CNG-Betrieb identisch. Beide Modelle beschleunigen in 8,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und fahren schneller als 220 km/h. Die Gesamtreichweite liegt bei 950 Kilometern – bis zu 500 davon allein mit Erdgas. Der Benzintank fasst 25 Liter.


P R O J E K T: A U T O

Mit Erdgas klimaschonend in die Zukunft fahren

Geringer Schadstoffausstoß, weniger Treibstoffkosten, ein vielseitiges Angebot an serienmäßigen CNG-Modellen sowie ein flächendeckend ausgebautes Erdgas- bzw. Biogastankstellennetz sorgen in Tirol dafür, dass sich immer mehr für ein Erdgasauto interessieren.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Zahlreiche Modelle mit Erdgasantrieb Auch ausgelöst durch den Abgasskandal und die einhergehenden Diskussionen um

© TIGAS

D

eutlich weniger CO2-Emissionen und um rund 50 Prozent geringere Kraftstoffkosten – diese Vorteile winken Autofahrern, wenn sie auf ein mit Erdgas betriebenes Fahrzeug umsatteln. Dabei haben Erdgasfahrer weder auf den gewohnten Fahrkomfort noch auf Leistungsfähigkeit zu verzichten. Die Erdgasfahrzeugtechnologie ist ausgereift, leistbar und sicher. Studien belegen, dass Erdgas eine wirksame Lösung im Kampf gegen den Klimawandel darstellt und zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Erdgasfahrzeuge leisten somit einen Beitrag zur angestrebten CO2-Reduzierung, besonders wenn sie mit Biogas betankt werden.

Erdgasfahrer tanken günstiger und schonen dabei auch noch die Umwelt.

etwaige Fahrverbote in europäischen Großstädten gewinnt Erdgas als Treibstoff weiter an Bedeutung. Zahlreiche namhafte Automobilhersteller wie VW, Opel, Skoda oder FIAT haben diesen Trend erkannt und

bieten eine große Palette an serienmäßigen Erdgasfahrzeugen an. Diese reicht von kleinen Cityflitzern über Familien-Vans bis hin zu Transportfahrzeugen für den gewerblichen Einsatz. Der Volkswagenkonzern hat überdies angekündigt, den Bereich der Erdgasmobilität in Deutschland langfristig zu forcieren. Dazu stellte er kürzlich zwei neue Modelle, den erdgasbetriebenen VW Polo TGI und den Seat Ibiza TGI, vor. Die Tankstelleninfrastruktur in Tirol ist mit 28 Erdgastankstellen, darunter einer Biogastankstelle, flächendeckend ausgebaut. Auch in den anderen Bundesländern und im benachbarten Ausland sind ausreichend Erdgastankstellen vorhanden. Nähere Infos unter der kostenfreien Serviceline 0800/828 829 und auf www.tigas.at

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IM TEST

„Nur quer ist wer“

BMW lud Ende November zum traditionellen Winter Technik Drive auf den Ötztaler Gletscher. Vorgestellt wurden der neuen 6er Gran Turismo mit serienmäßigem 8-Gang-Steptronic-Getriebe und xDrive sowie die zweite Generation des Mini Countryman ALL4. T E S T: W A L T E R M A I R

© BMW AUSTRIA

Der BMW 6er GT und der Mini Countryman ALL4 gaben sich in der Ötztaler Gletscherregion die Ehre.

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cht Jahre nach dem Start des BMW 5er GT hat der neue, coupéartige BMW 6er Gran Turismo seinen Vorgänger jetzt abgelöst. Zu den Highlights des luxuriös ausgestatteten 6er GT – der als 630d xDrive mit 265 PS sowie als 640i-Benziner mit 340 PS zur Verfügung stand – zählen insbesondere die serienmäßige Integral-Aktivlenkung

mit xDrive, wodurch ein neues Fahrverhalten dank mitlenkender Hinterräder möglich wird. „Einlenken, Vollgas und Driften, denn nur quer ist wer“, feuerte der ehemalige Rallyecross-Europameister und BMW-Instruktor Herbert Grünsteidl die GT-Piloten an, auf gesichertem Terrain sämtliche Sicherheitstechniken wie DSC und ASC zum

Ausloten der fahrphysikalischen Grenzen zu deaktivieren. Für die Kursteilnehmer stellte das Ziehen der elektronischen Feststellbremse auf steilen und rutschigen Almwegen eine neue Erfahrung dar: Das knapp 5,10 Meter lange Fahrzeug fährt in seiner vorgegebenen Spur, das Blockieren der Räder auf schneebedeckter Fahrbahn bleibt aus, da sich die Bremskraft auf alle vier Räder verteilt. Für Schneegestöber sorgte auch der neue Mini Countryman ALL4, der dank mini-spezifischem Allrad beim Slalomkurs seine Wintertauglichkeit ebenfalls unter Beweis stellen konnte. Fazit: Schnee, Eis und steile, kurvenreiche Straßen bieten ideale Voraussetzungen, um das Potenzial der BMW-Flotte im Rahmen eines Fahrsicherheitstrainings zu testen: eine Freude für jeden BMW-Besitzer.

Dieser Kia sticht

Kurz vor der Mitte Oktober erfolgten offiziellen Markteinführung präsentierte der heimische Kia-Importeur seine neue Sport-Limousine Stinger erstmals in Tirol.

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Kia Stinger 3,3 T-GDI AWD GT

© WALTER MAIR

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as 4,8 Meter lange Kia-Topmodell wurde im europäischen Designzentrum in Frankfurt entworfen und ist das erste Modell der Marke mit Heckantrieb. Der Allradantrieb der 4x4-Variante arbeitet ebenfalls heckbetont. Beim ersten Date mit dem formschönen Stinger rund um das Seefelder Hochplateau zeigten sich nicht nur die Fußgänger am Straßenrand sichtlich begeistert. Aber: Trifft dieser Stachel (Übersetzung für Stinger) tatsächlich ins Herz? Schon der atemberaubende Sound des Sechszylinders erzeugt beim Fahrer Gänsehaut. Der schnittig-elegante Gran Turismo leistet 370 PS, womit die für uns bereitgestellte V6-Topversion 3.3 T-GDI AWD nur 4,9 Sekunden benötigt, um auf Tempo hundert zu sprinten. Mit 510 Newtonmetern, Allradantrieb und adaptivem Fahrwerk sowie sämtlichen gängigen Assistenzsystemen ließ der GT beim Erklimmen von hochalpinen Bergstre-

T E S T: W A L T E R M A I R

Flotte Mixtur aus Coupé und Limousine: Neues Kia-Flaggschiff Stinger GT.

cken absolut keinen Fahrspaß vermissen und garantierte in jeder Situation auch für das notwendige Sicherheitsgefühl. Das neue KiaFlagschiff ist ab 43.290 Euro verfügbar, für die Top-Variante GT müssen 62.790 hingeblättert werden.

Motor: R6-TurboBenziner, 3.342 ccm Leistung: 272 kW/370 PS, 510 Nm Antrieb: Allrad Getriebe: Acht-­GangAutomatik L/B/H: 4,83 x 1,87 x 1,40 m Verbrauch: 10,6 l/100 km Preis: ab 43.290 Euro Preis Testauto: 62.790 Euro


IM TEST

Red Beauty Der Ford Mondeo ST-Line macht als Allrad-Kombi nicht nur technisch, sondern vor allem auch optisch eine richtig gute Figur. T E S T: K L A U S E R L E R

Ford Mondeo ST-Line 2,0 TDCI AWD Traveller Automatik

© AXEL SPRINGER (3)

Leistung: 132 KW/180 PS Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h Länge: 4,87 m (Vergleich VW Golf 7: 4,25 m) Kofferraumvolumen (Liter): 525 bis 1630 Preis ab: 43.850 Euro Preis Testwagen: 50.479 Euro

D

ie „ST-Line“ steht bei Ford für eine neue Ausstattungslinie. Wesentliche Kennzeichen sind das sportliche Design und ein Sportfahrwerk (minus 10 mm) samt 18- oder 19-Zoll-Leichtmetallrädern. Sportsitze, spezielle Tür-Innenverkleidungen, ein schwarzes Kühlergrillgitter im Wabendesign und das LED-Tagfahrlicht sind weitere ST-LineAusstattungs-Details. Motorisch bietet die Mondeo ST-Line drei Benzinvarianten (von 160 bis 240 PS) und drei Turbodiesel (von 150 bis 210 PS). Je nach gewählter Variante kann zwischen

Sechsgang-Handschaltung, SechsgangAutomatik oder PowerShift-Automatik mit Doppelkupplungstechnologie gewählt werden. Darüber hinaus lassen sich sowohl der TDCi mit 150 PS und Schaltgetriebe als auch der 180 PS starke Turbodiesel mit PowerShift-Automatik als Allrad bestellen. Je nach Bedarf wird die Motorleistung dabei stufenlos vom reinen Frontantrieb bis zum Allradantrieb verteilt. Besser mit Power Optisch zählt der Mondeo ST Kombi (bei Ford „Traveller“ genannt) zu den gelungens-

ten Mittelklasse-Modellen der letzten Jahre, wohl auch dank des bei Aston-Martin ausgeliehenen Kühlergitter-Designs. Beim Fahrkomfort fährt der Mondeo ST Kombi mindesten auf dem hohen Niveau des Mitbewerbs, bei der Straßenlage kann er vor allem als Allradler Maßstäbe setzen. Wer vor der Wahl steht, entweder den 150- oder den 180-PS-Diesel zu wählen, sollte Letzterem den Vorzug geben. Er passt besser zu den rund 1.700 Kilogramm Leergewicht des Allrad-Kombis. Euro 6 erfüllen alle Mondeo Diesel, auf einen SCR-Kat müssen Selbstzünder-Fans derzeit noch verzichten.

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In puncto Elektromobilität nimmt Unterberger Automobile von Beginn an eine Vorreiterrolle ein. Erst kürzlich wurde das 500ste Elektromobil ausgeliefert: Gekauft hat den „Jubiläums“BMW i3 Patrick Martha von der Firma Kältepol, der bei der Fahrzeugübergabe vom Geschäftsführer-Trio Dieter und Gerald Unterberger sowie Josef Gruber (l.) zusätzlich noch mit einem Wellness-Gutschein überrascht wurde.

Der VW T-Roc ist kein hochgestellter Offroder auf Golf-Basis, sondern eine neue, zwischen Golf und Tiguan angesiedelte eigene Baureihe. Bevor der hippe Newcomer am 11. Jänner an den Start geht, wurde der ab 21.490 Euro erhältliche Viertürer bei einer exklusiven Vorab-Premiere im Schauraum von Vowa Innsbruck von den T-Rock-Experten Adis Hasikic, Mario Mairhofer und Vertriebsleiter Alois Holjevac (v. l.) präsentiert.

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CYTA VERLOSTE FIESTA

Bei der traditionellen Cyta Shopping Night im November wurde es richtig spannend: Für alle anwesenden Spielteilnehmer gab es die einmalige Chance, einen brandneuen Ford Fiesta im coolen Cyta-Look zu gewinnen. Fortuna entschied sich bei der Live-Verlosung für Katharina Patsch aus Zirl. Autopark-Verkaufsleiter Micha-Emanuel Hauser (r.) und Cyta-GF Erich Pechlaner freuten sich, den temperamentvollen Fiesta im Wert von 15.000 Euro an die glückliche Gewinnerin zu übergeben.

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© GEBHARD WINKLER

GEPFEFFERTES DEBÜT

Zu einem exklusiven Kunden-Event lud die Geschäftsleitung von Porsche Innsbruck am 1. Dezember an den Mitterweg: Gefeiert wurde die TirolPremiere der dritten Cayenne-Generation. Rund 330 Kunden erschienen zum Debüt des komplett neu entwickelten und optisch geschärften SUV, der sich noch enger an den Prinzipien der Porsche-Sportwagen orientiert. „Erstmals ist der sportliche Allrounder mit optionaler Hinterachslenkung verfügbar, wodurch sich der Cayenne jetzt fahren lässt wie ein 911er“, zeigte sich „Mr. Porsche“ Martin Mairhofer von der technischen Überlegenheit des powerstarken Offroaders überzeugt. Martin und Gerhard Mairhofer, Melanie Grüll sowie Rouven Springer (v. l.) begleiteten die Gäste souverän durch die Abendveranstaltung.


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