DEINE WAZ - Juli 2014

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Aufräumen nach dem Sturm. Seite 5

Frauen, die Roboter sind. Seite 14 zeuskids.de | waz.de

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DAS

NACHRICHTENMAGAZIN FÜR SCHÜLER

Juli 2014

36.000 Dollar für einen Kartoffelsalat Essen. Von dem Kartoffelsalat

können bestimmt richtig viele Menschen satt werden. Ein Mann aus den USA hat für das Einkaufen der Zutaten für einen Kartoffelsalat bislang über 36.000 US-Dollar gespendet bekommen.

Rutschiger Wasserspaß Sonne oder Regen? Fans von Wasserrutschen ist das gleich. Denn die rasanten Spaßröhren gibt es drinnen und draußen. Zwei Wasserrutschen-Tester aus Velbert sind

schon über 700 Rutschen hinunter gesaust. Mehr davon und die Adressen einiger Bäder mit tollen Rutschen findest du auf Seite 17

Achtung, Mogelpackungen!

Süßigkeiten: Versteckte Preiserhöhungen tricksen Kunden aus Von Sabrina Steiger

diesem Falle auch Kinder – zu anderen Süßigkeiten greifen. Doch bei solchen versteckten Preiserhöhungen „fühlen sich viele getäuscht“, sagt Karin Riemann.

Hamburg. Kaufst du dir von deinem Taschengeld manchmal Süßes? Dann aufgepasst: Bei Nestlé bekommst du jetzt weniger für dein Geld. Zumindest, wenn du zu den Minis von Lion, KitKat und Smarties greifst. Das hat die Verbraucherzentrale Hamburg festgestellt und kürte die drei zu den Mogelpackungen des Monats.

Auf dem Preisschild ändert sich nichts, aber in der Tüte ist weniger drin: So kostet die Packung Smarties Mini nach wie vor 1,99 Euro. Früher wog sie jedoch 201 Gramm – und jetzt nur noch 158 Gramm. Das sind gar nicht mehr so viele bunte Smarties, sondern fast ein Viertel weniger als vorher. Damit ist der Preis in Wahrheit gestiegen. Und zwar um mehr als 27 Prozent.

Smarties: ein Viertel weniger zum gleichen Preis. FOTO: VERBRAUCHERZENTRALE

Kunden fühlen sich getäuscht Das ist ganz schön viel, findet Karin Riemann von der Verbraucherzentrale Hamburg. Und deshalb, vermutet sie, möchte der Hersteller auch nicht, dass es den Kunden auffällt. Denn sonst besteht die Gefahr, dass die Kunden – in

Lange Liste mit Mogelpackungen Weniger Inhalt für das gleiche Geld – diesen Trick wenden viele Unternehmen an. „Wir beobachten das seit Jahren“, sagt Karin Riemann. Auf der aktuellen Mogelpackungsliste der Verbraucherzentrale Hamburg stehen zum Beispiel auch Kellog’s Cornflakes, Weingummi von Haribo und Iglo Hähnchennuggets. Wenn euch versteckte Preiserhöhungen ärgern, könnt ihr den Testern einen Tipp geben: Auf der Seite www.vzhh.de findet ihr die Email-Adresse und auch die Mogelpackungsliste.

Eigentlich wollte er sich im Internet auf der Webseite Kickstarter.com nur einen Scherz erlauben. Die Seite ist eine Crowdfunding-Seite (gesprochen kraudfanding). Normalerweise suchen hier Menschen nach Spendern, die eine Idee finanzieren, weil dazu das nötige Geld fehlt. Es geht zum Beispiel darum, neue Maschinen zu bauen. Viele Spenden Zack Danger Brown hat auf der Seite geschrieben, dass er zehn Dollar dafür braucht, einen Kartoffelsalat zu machen. Sehr viele Menschen fanden die Idee so lustig, dass sie Geld spendeten. So kamen bislang 36.000 Dollar zusammen. Das kann aber noch mehr werden, denn die Aktion endet erst am 2. August.

Neue Geschichte über Harry Potter

Essen. Er hat jetzt ein paar graue Haare und eine zweite Narbe: Die Autorin J.K. Rowling hat eine neue Kurzgeschichte über Harry Potter geschrieben und diese jetzt auf ihrer Internetseite Pottermore.com veröffentlicht. In der Geschichte feiert Harry bald seinen 34. Geburtstag und besucht mit Ron, Hermine, Ginny und Co. die QuidditchWeltmeisterschaft. In der Geschichte schreibt Rita Kimmkorn einen Zeitungsartikel darüber, was aus Harry Potter geworden ist.


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Inhalt 3 Politik verstehen K Spion aufgeflogen: Ein Mann, der für den deutschen Geheimdienst BND arbeitet, hat für ein anderes Land spioniert. Wie, steht auf ... Seite 4

5 Welt erkunden

Wacker, wacker! Ferien! Jetzt habt ihr sechs lange Wochen Pause von der Schule. Da ist es doch höchste Zeit, Dinge zu erledigen, die man schon eine Weile vor sich her schiebt. In meinem Fall ist das die Steuererklärung (fragt am besten eure Eltern, was genau das ist). Und sie ist fertig. Bei euch ist es vielleicht der Tornister, der unbedingt ausgemistet werden muss. Das könnt ihr natürlich aufschieben. Klar, in der letzten Ferienwoche reicht es ja auch noch. Wenn ihr das macht, hier ein kleiner Tipp: Nehmt am besten jetzt sofort die Brotdose und die Trinkflasche aus eurem Ranzen. Vor allem, wenn noch Lebensmittel drin sind. Ich erinnere mich da nämlich an eine Brotdose aus meiner Kindheit. Als ich die am Ferienende auspackte und öffnete, war nicht mehr auszumachen, was vorher drin war. Nur noch Schimmel. Ekelhaft. Also: Wacker leermachen! Andreas

K Neue Mama für Vögel und Eichhörnchen: Eine Biologie-Lehrerin kümmert sich um Tiere, die durch den Sturm Ela zu Weisen wurden. Seite 5 K Premiere: In einem Hamburger Zoo kam Deutschlands erstes Walross-Baby auf die Welt. Wie der kleine Racker aussieht, sehr ihr auf Seite 6 K Eckige Augen: 88 Stunden am Stück vor der Glotze? In den Niederlanden haben vier Leute einen ganz verrückten Rekord aufgestellt. Seite 6 K In Bewegung: Berge stehen nicht einfach in der Landschaft herum. Auch sie können wachsen und schrumpfen. Warum, lest ihr auf Seite 7

11 Neues entdecken K Suchen und finden: Sechs Schüler haben sich mit einer Rallye ihre neue Schule angeschaut. Was sie alles entdeckt haben, lest ihr auf Seite 11 K Rumgeflogen: Ein Flugzeug, das ganz ohne Pilot fliegen kann? Was man alles über Drohnen wissen sollte, erfahrt ihr auf Seite 14 K Geschäftig: Linus ist zwar erst 16 Jahre alt, er hat aber schon mit Freunden eine eigene Firma gegründet. Was die anbietet, gibt es auf Seite 15

16 Freizeit erleben K Gruseln und suchen: Eine Jury hat nun das „Kinderspiel des Jahres 2014“ gekürt. Es geht um Geister und Schatzsucher. Seite 16 K : Kämpferische Früchtchen: Beim Spiel „Fruit Ninja“ für das Smartphone, werdet ihr mit einem Wisch zum Ninja. Seite 16

20 Sport treiben Impressum Redaktion: Harald Heuer (Leitung, V.i.S.d.P.) Dr. Andrea Dahms (Online) Anschrift: ZeusMedienwelten Schederhofstraße 55 – 57 45145 Essen Sekretariat: Gaby Menke E-Mail: redaktion@zeuskids.de Tel.: 0201-804 1992 Online: FUNKE DIGITAL GmbH & Co. KG Anzeigenleitung und verantwortlich für Anzeigen: Karin Hilbert, Anschrift wie Anzeigen Anzeigen und Vertrieb: FUNKE MEDIEN NRW GmbH, 45128 Essen, Friedrichstraße 34 – 38; Fax 0201/804-2418 E-Mail: anzeigenzentrale@funkemedien.de Leserservice: Telefon: 0 18 02 / 40 40 70* Fax: 0 18 02 / 40 40 80* E-Mail: leserservice@funkemedien.de * 6 Cent pro Anruf / Fax aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, aus dem Mobilfunknetz max. 42 Cent pro Minute Verlag: FUNKE MEDIEN NRW GmbH, 45128 Essen, Friedrichstraße 34 – 38, Telefon: 0201/8040 Geschäftsführer: Manfred Braun, Thomas Ziegler Druck: Druckzentrum Hagen GmbH, 58099 Hagen, Hohensyburger Str.67 Zur Herstellung des Nachrichtenmagazins wird Recycling-Papier verwendet.

K Platsch und wusch: Henry ist 14 Jahre alt und spielt Wasserball. Worauf es bei dieser Sportart ankommt, zeigt er auf Seite 20 K Meisterleistung: Das hat noch kein Golfprofi aus Deutschland geschafft. Martin Kaymar hat die US Open gewonnen. Seite 20 KGenau hingeschaut: Als Linienrichterin beim großen Tennis-Turnier Wimbledon dabei zu sein, ist ganz schön anstrengend. Warum, erfahrt ihr auf Seite 21

23 Stars sehen K Star im Interview: Nicht nur Justin Bieber ist durch Youtube berühmt geworden. Auch der Amerikaner Austin Mahone startet voll durch. Seite 20

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st! 13.Augu


Welt erkunden

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In den Städten sah es nach dem Sturm sehr wüst aus. Viele Menschen helfen deshalb immer noch, alles wegzuräumen.

FOTO: KERSTIN KOKOSKA

Das große Reinemachen

Nach dem Sturmtief Ela helfen alle beim Aufräumen. Doch wohin mit all dem Holz? Von Kerstin Wördehoff Essen. Da ist den Menschen an Pfings-

ten in einigen Städten in NordrheinWestfalen ganz schön der Schrecken in die Glieder gefahren, als sie nach dem schlimmen Sturmtief „Ela“ raus auf die Straße gingen. Überall lagen entwurzelte Bäume, die entweder auf die Straße oder auf parkende Autos gekracht waren. Panzer der Bundeswehr Gerade in Essen, Düsseldorf und Bochum, wo das Unwetter besonders stark war, gab es sehr viel aufzuräumen. Deshalb hat in Düsseldorf sogar

die Bundeswehr mit Panzern geholfen. In Essen hat sich eine FacebookGruppe mit dem Namen „Essen räumt auf“ gegründet. Sie ruft Menschen

WORTSCHATZ Technisches Hilfswerk (THW) Das Technische Hilfswerk ist eine Organisation der Bundesrepublik, die nach Katastrophen durch die Natur oder durch Kriege Hilfe leistet. Die Mitarbeiter des THW werden in die betroffene Region geschickt, um Schäden zu beseitigen und den Menschen zu helfen.

auf, beim Saubermachen zu helfen. Eigentlich wird das von den Städten und vom Technischem Hilfswerk erledigt. Die haben aber nicht genügend Mitarbeiter, die alles schnell beseitigen könnten. Holz wird an Firmen verkauft Noch immer liegt Holz auf den Straßen, in Parks und Wäldern. Doch was passiert eigentlich mit den ganzen Bäumen, Zweigen und Sträuchern, wenn sie abtransportiert wurden? Viele Städte haben Sammelstellen eingerichtet, zu denen der ganze Holzmüll gebracht wird. Von dort wird

das Holz weiter an Firmen verkauft, die daraus entweder Möbel, Holzpellets oder Spanplatten machen. Mitnehmen ist strafbar Einige Menschen haben sich ein paar Holzblöcke mit nach Hause genommen, um sie im Kamin zu verbrennen. Dabei ist das nicht überall erlaubt. In Essen, Bochum und Düsseldorf macht man sich strafbar, denn das Holz ist Eigentum der Stadt. Erst wenn diese den Bürgern die Erlaubnis erteilt, darf das Holz von der Straße mit nach Hause genommen werden. Die Stadt Duisburg hat das zum Beispiel getan.

Die Rettung vom Eichhörnchen Floh Eine Biologielehrerin päppelt nach dem Sturm Tierkinder auf Mülheim. Seit das schlimme Sturmtief

Ela über Nordrhein-Westfalen gezogen ist, wird viel über die entwurzelten Bäume geredet sowie über Menschen und ihre Autos und Häuser, die zu Schaden kamen. Doch auch für viele Tiere hatte das Unwetter Folgen. So haben zum Beispiel Vögel und Eichhörnchen ihr Zuhause verloren, wenn die Bäume umgefallen sind, in denen sie gelebt und ihre Nester gebaut haben. Die Eltern verloren Besonders schlimm war der Sturm für Jungtiere, die ihre Eltern verloren haben und sich noch nicht selbst ernähren können.

In Mühlheim gibt es eine Biologielehrerin, die einige dieser Tierkinder bei sich aufgenommen hat, um sie gesund zu pflegen. Ihr Name ist Iris Mamsch. Tiere wieder freilassen Ein Beispiel ist das Eichhörnchen-Baby Floh. Es wächst in einem Käfig bei Iris Mamsch auf. Floh wäre wie viele seiner Artgenossen nach dem Unwetter fast gestorben. Aber die Mülheimerin hat ihn wieder aufgepäppelt. Nun kann er bald wieder freigelassen werden, denn Iris Mamsch ist es wichtig, dass die Tiere nicht gezähmt, sondern wieder ausgewildert werden.

Iris Mamsch hat das Eichhörnchen Floh wieder aufgepäppelt.. FOTO: HERBERT HÖLTGEN

SPALTEN-WITZE Treffen sich zwei Regenwurmfrauen im Blumenbeet. Fragt die eine: „Wo ist denn eigentlich dein Mann? Den hab ich schon lange nicht mehr gesehen.“ Da antwortet die andere Regenwurmfrau: „Der ist wahrscheinlich beim Angeln.“ Greg Bollmann (9) Scherzfrage: Was passiert, wenn sich ein Dummhausener gegen eine Mauer lehnt? – Antwort: Sie kippt um, denn: Der Klügere gibt nach. Alexandra Paeske, Ellen Niesel & Johanna Röttsches


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Welt erkunden Im Internet abstimmen!

Stimmt ab für euren Favoriten In jeder Ausgabe haben wir einen Artikel, den ihr auswählen könnt. Hier rechts seht ihr, für welche Geschichte diesmal abgestimmt wurde. Auch für die nächste Ausgabe könnt ihr wählen. Schickt uns einfach eine Email mit dem Betreff „Abstimmung“ und Eurem Favoriten an redaktion@zeuskids.de Wählt zwischen:

Die Alpen: Berge sehen aus, als würden sie für die Ewigkeit so an einem Ort stehen. Aber die Alpen zum Beispiel wachsen.

FOTO: DPA

Vor, zurück, rauf und runter: Berge bewegen sich

Sie wachsen auch oder schrumpfen. Eine Geologin erklärt, warum Rechts im Bild siehst du Allegro. Der weiße Esel soll seiner Art beim Überleben helfen. FOTO: DPA

A: Vom Aussterben bedroht Bei aussterbenden Tierarten denken viele Leute zuerst an Eisbären, Nashörner oder Tiger – an Tiere, die in der Wildnis leben. Es gibt aber auch Haustierarten, die immer seltener werden. Dazu gehören Esel wie Allegro. Der soll jetzt seine Art retten. B: Auf Skiern über Wasser Ein schnelles Boot, ein bunter Anzug und verschiedene Skier: So sieht das Training von Moritz aus. Er ist elf Jahre alt fährt Wasserski. In diesem Sommer will er einen besonderen Trick lernen. Welchen? Das erfahrt ihr, wenn ihr im Internet für B abstimmt.

Moritzauf einem Wasserki kurz bevor es los geht. FOTO: DPA

München. Berge sehen aus, als würden

nit. Das ist ein besonders hartes Gestein. Nach oben kamen diese Steine, weil die Berge sich bewegen.

sie so schon immer in der Landschaft stehen. Dabei verändern Berge sich. Einige wachsen, andere schrumpfen. Und manche bewegen sich sogar in andere Richtungen! Sie sind nicht besonders groß und nicht besonders klein. Eine spannende Farbe haben sie auch nicht. Die meisten Wanderer würden an den Steinen, die Claudia Trepmann interessieren, einfach vorbeimarschieren. Doch die Wissenschaftlerin weiß, dass es sich lohnt, ganz genau hinzuschauen: „Steine erzählen uns etwas über die Geschichte der Erde“, so die Expertin. Wie sind Berge entstanden? Claudia Trepmann ist Geologin. Sie beschäftigt sich damit, wie sich die Erde entwickelt hat. Und wie zum Beispiel Berge, Täler und Landschaften entstanden sind – etwa die Alpen. Das ist ein

Forscher gehen davon aus, dass manche Steine vor Millionen von Jahren tief unter der Erde entstanden sind. FOTO: DPA

Gebirge, das sich auch im Süden von Deutschland erstreckt. Reise aus dem Inneren der Erde Dort finden Claudia Trepmann und ihre Studenten manchmal Steine, die eine lange Reise hinter sich haben. „Diese Steine lagen mal zehn Kilometer unter der Erdoberfläche“, sagt die Expertin. Die Steine sind zum Beispiel aus Gra-

WORTSCHATZ Geologe Geologen beschäftigen sich unter anderem damit, wie Steine und Gebirge entstanden sind. „Wir versuchen herauszufinden, was vor Millionen von Jahren in der Erde mit dem Gestein passiert ist“, sagt die Wissenschaftlerin Claudia Trepmann. Die Forscher gehen davon aus, dass manche Steine vor vielen Millionen Jahren tief unter der Erde entstanden sind. Für ihre Experimente nutzen die Forscher Maschinen, die möglichst genau nachmachen, wie es den Steinen dort unten ergangen ist. Es muss also richtig heiß sein, etwa 300 Grad Celsius. Diese Hitze herrscht einige Kilometer unter der Erde. Außerdem quetscht die Maschine den Stein. Denn die Forscher wissen, dass erst Hitze und Druck zusammen die Steine entstehen ließen und veränderten. Nach dem Experiment untersuchen die Forscher dann genau: Wie hat sich der Stein nun verändert?

Manchmal nach oben, manchmal nach unten. Und einige auch zur Seite. Die Alpen zum Beispiel bewegen sich an manchen Stellen nach oben. Experten sagen, sie heben sich. Diese Bewegung geht aber ziemlich langsam. „Das sind meistens nur wenige Millimeter im Jahr“, sagt die Expertin. Das opassiert weil sich in der Erde die Erdplatten verschieben. Um sich zehn Kilometer von unten nach oben zu bewegen, haben die Granit-Steine etwa 30 Millionen Jahre gebraucht. Kälte und Hitze führen zu Rissen Manchmal bewegen Berge sich aber auch schneller. Zum Beispiel von oben nach unten. Meist sind es Hitze und Kälte, die den Bergen Beine machen. Selbst der härteste Fels kann dadurch Risse bekommen. Und nach vielen Jahren vielleicht als Gesteins-Lawine hinabstürzen – dann bewegt sich der Berg nach unten. So etwas können Fachleute in der Landschaft manchmal mit bloßem Auge erkennen. Um zu erfahren, wie die Berge vor langer Zeit genau gewachsen sind, reicht das aber nicht. Dazu müssen die Wissenschaftler Steine etwa in ganz feine Scheiben schneiden. Und unter sehr starken Mikroskopen untersuchen. Die Experten hoffen, dass sie dann die Geschichte der Berge und ihre Bewegungen noch besser verstehen.


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Neues entdecken

Kodomoroid, der Nachrichten-Roboter Kaum zu glauben! Doch diese beiden Frauen sind gar keine echten Menschen. Es sind Roboter! Sie gehören seit kurzem zu einem Museum in der Stadt Tokio im Land Japan. Roboter, die den Menschen besonders ähnlich sehen, nennt man übrigens Androiden. Weil sie so menschlich aussehen, hat

Kängurus nutzen Schwanz als ein Bein Burnaby. Kän-

gurus sind Vierbeiner – wie Hunde, Kühe oder Tiger. Manchmal So sieht ein werden sie zu Känguru aus. einem Fünfbeiner, wenn sie langsamen vorwärts gehen. Dann benutzen sie den Schwanz als eine Art fünftes Bein. Sie stützen sich damit ab und drücken sich vorwärts. Der Schwanz hat mehr Kraft als die normalen Beine. Das haben Wissenschaftler herausgefunden. Sie beobachteten Rote Riesenkängurus.

SPALTEN-WITZ Was ist der Unterschied zwischen einem Bäcker und einem Teppich? – Antwort: Der Bäcker muss früh um drei aufstehen. Der Teppich kann liegen bleiben. Lilly Jahn (7)

ihr Entwickler Professor Hiroshi Ishiguro ihnen auch Namen gegeben. Otonaroid heißt die winkende Roboterdame. Mit ihr können sich Besucher richtig unterhalten. Ein wenig sieht man es schon: Kodomoroid ist eine Nachrichtensprecherin. Sie trägt den Museumsbesuchern Neuigkeiten vor. FOTO: DPA

Flugzeuge ohne Piloten

Über Drohnen wird viel gesprochen. Aber was können sie eigentlich? Berlin. Piloten in ihren Cockpits steuern

Flugzeuge in der Luft. Doch es gibt auch Flugzeuge, die vom Boden aus gesteuert werden können. Diese Flugzeuge nennt man Drohnen. Über sie wird derzeit viel gesprochen. Denn Ursula von der Leyen, die Verteidigungs-Ministerin von Deutschland, möchte, dass die Bundeswehr mit besonderen Drohnen ausgestattet wird. Diese könnten Waffen wie Bomben und Raketen transportieren und abwerfen oder abschießen. Das erklärte ein Experte der Bundeswehr. „Eine Kampfdrohne ist in dieser Hinsicht genau das Gleiche wie ein Kampfflugzeug. Mit dem Unterschied, dass der Pilot, der die Drohne steuert, nicht drin sitzt.“ Der Pilot sitzt am Boden an einer Konsole und steuert das Flugzeug über Funk. Pilot ist nicht in Gefahr Für Soldaten hat so eine Kampfdrohne Vorteile. „Der Pilot ist nicht in Gefahr“,sagt der Fachmann, „denn er steuert die Drohne ja vom Boden aus“.Der Pilot ist nämlich weit entfernt vom Einsatzort der Drohne. Außerdem kann er mit einer Drohne ein Gebiet lange beobachten. Drohnen können nämlich länger in der Luft bleiben, weil sie

So sieht eine Drohne aus, die ohne einen Piloten an Bord fliegen kann.

weniger Sprit verbrauchen als ein normales Kampfflugzeug. Aus der Luft machen sie Videobilder vom Boden. „So kann man zum Beispiel sehen, ob der Gegner irgendwo Sprengsätze vergräbt“, erklärt er. Viele Menschen gegen Drohnen Es gibt allerdings viele Menschen, die gegen den Einsatz von Drohnen sind. Sie warnen davor, dass es mit diesen Waffen einfacher werde, Krieg zu führen. Drohnen, die den Boden beobachten,

FOTO: DPA

nutzt die Bundeswehr schon jetzt. Sie können aber nicht mit Waffen ausgestattet werden. „Mit einer Kampfdrohne könnte man solche vergrabenen Sprengsätze zur Explosion bringen, bevor sie gefährlich werden könnten“, sagt der Experte. Kampfdrohnen anderer Staaten haben aber auch schon aus Versehen Unbeteiligte getroffen und verletzt oder sogar getötet. Ministerin von der Leyen will, dass solche Drohnen künftig eingesetzt werden könnten. Und zwar, wenn Deutschland sich an einem Kampfeinsatz beteiligt.


Neues entdecken

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Ray, der Park-Roboter Sein Name ist Ray, und Ray ist ein schlauer Roboter. Denn er parkt Autos ein. Diese Arbeit übernimmt er jetzt an einem Parkhaus am Düsseldorfer Flughafen. Das funktioniert so: Ein Fahrer stellt seinen Wagen an einem bestimmten Parkplatz ab. Dann rollt Ray heran. Ähnlich wie ein Gabelstapler hebt er das

Auto an und fährt es zu einem freien Parkplatz. Wenn der Autofahrer später den Wagen wieder haben will, bringt Ray ihn zurück. Die Entwickler sagen, dass man so mehr Autos in einem Parkhaus unterbringen kann. Mehr Autos bedeuten mehr Geld, denn die Leute bezahlen ja fürs Parken. FOTO: LARS HEIDRICH

Ein Schüler mit eigener Firma

Linus fertigt mit Freunden zum Beispiel Handyhüllen aus Schallplatten Berlin. Zeitungen austragen oder Regale im Supermarkt einräumen: Viele Jugendliche arbeiten neben der Schule, um ein bisschen Geld zu verdienen. Linus Otto hat zusammen mit Freunden sogar eine eigene Firma. Sie heißt „Plattenspiel“ und hat jetzt einen Preis gewonnen.

Linus Otto: Wir wollten nicht einfach einen normalen Job machen, sondern eine richtige Firma gründen. Die Idee war, etwas aus alten Sachen herzustellen, die keiner mehr braucht. Da kamen wir auf die Schallplatten. Da-

von haben ja viele Leute noch welche auf dem Dachboden oder im Keller. Heute hören ja die meisten Menschen Musik im Internet. Wo bekommt ihr die Schallplatten

Und wie werden daraus dann die Sachen? Für die Schalen erwärmen wir die Platten erst mal im Ofen. Dann kann man die gut formen. Wenn wir zum Beispiel Lesezeichen, Handy-Hüllen oder Krawatten aus Schallplatten herstellen, benutzen wir dazu ein bestimmtes Werkzeug: eine Fräse. Wir dürfen die Fräse einer anderen Firma benutzen. Damit schneiden wir die Formen. Die Sachen verkaufen wir dann auf Märkten, in Schulen oder im Internet. Das läuft schon ganz gut.

Wenn die Hausaufgaben fertig sind, dann kümmert Linus Otto sich um seine Firma. Die hat der 16-Jährige gemeinsam mit Klassenkameraden gegründet. Die Schüler stellen z. B. Schalen, Lesezeichen oder HandyHüllen aus Schallplatten her. Schallplatten sind runde Scheiben mit Rillen. Man spielt sie mit einem Plattenspieler ab und kann so Musik oder Geschichten hören. Für ihre Firmen-Idee bekamen die Schüler am Dienstag in Berlin einen Preis. Bei dem Wettbewerb hatten SchülerUnternehmen aus ganz Deutschland mitgemacht. Linus und seine Kollegen dürfen ihre Firma „Plattenspiel“ nun bei einem Wettbewerb in dem Land Lettland vorstellen. Wie seid ihr auf die Idee für euer Unternehmen gekommen?

eigentlich her? Wir schauen bei Ebay oder in Zeitungen, wo jemand Schallplatten loswerden will. Die holen wir uns dann ab. Inzwischen kommen auch schon Leute auf uns zu, die von unserer Idee gehört haben, und bringen uns welche.

„Wir wollten nicht einfach eine normale Arbeit.“ Linus stellt Schüsseln, Handyhüllen oder auch Krawatten aus Schallplatten her. Tagsüber ist er in der Schule. FOTO: DPA

Und wie oft arbeitet ihr neben der Schule? Auf jeden Fall mehrere Stunden in der Woche. Immer, wenn gerade Zeit ist. Ich bin ja Produktions-Chef. Ich muss also immer aufpassen, dass die Herstellung auch gut klappt. Aber das ist eigentlich keine Arbeit, sondern ein Hobby.


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Sport treiben

Golf: Erster deutscher Sieger bei US Open Pinehurst. „Ich hoffe, dass

das ganz Deutschland stolz macht“, sagte Martin Kaymer nach seinem Sieg. Martin Kaymer ist Golfprofi und hat ein wichtiges Turnier in dem Land USA gewonnen: die US Open. Das ist eines der wichtigsten vier Golfturniere der Welt. Der Sieg von Martin Kaymer ist eine besondere Leistung. Vor ihm hat das nämlich noch kein Golfer aus Deutschland geschafft. Bei allen vier Runden des Wettbewerbs zeigte Martin Kaymer sein ganzes Können. Er brauchte insgesamt die wenigsten Schläge, um die weißen Bälle auf dem Golfplatz einzulochen.

Deutschland mit den weißen Kappen verteidigt sich gegen Kasachstan. Torwart Marko Stamm trägt eine rote Kappe.

FOTOS:DPA

Schwimmen, passen, werfen Henry ist 14 Jahre alt und spielt Wasserball

Köln.

So freute sich Martin Kaymer, als er bei den US Open den letzten Ball eingelocht hatte. FOTO: DPA

SPALTEN-WITZ Häschen geht in den Brillenladen. „Brauchstu Brille?“, fragt es den Optiker. „Nein“, antwortet dieser, „ich verkaufe Brillen.“ Am nächsten Tag kommt Häschen wieder und fragt: „Brauchstu Brille?“ „Nein“, sagt der Optiker wieder. So geht es tagelang weiter, bis dem Optiker der Geduldsfaden reißt. Er ruft: „Lass mich endlich in Ruhe! Ich kann dich nicht mehr sehen!“ Da stellt Häschen fest: „Siehstu, brauchstu doch Brille!“ Farina Oelmann (9)

bis vier Mal die Woche“, erWuusch! Wahnsinnig zählt er weiter. Das Training schnell wirbelt Henry durchs dauert zwei Stunden. Als ErsSchwimmbecken. Er jagt einem tes schwimmen die Kinder Jugendlichen hinterher, der und Jugendlichen im Becken einen orangefarbenen Ball vor mehrere Bahnen. Dann üben sich hertreibt. Henry spielt sie mit dem Ball weiter: dribWasserball. Das ist eine Sportbeln, passen, aufs Tor werfen. art, bei der zwei Mannschaften Wasserballer Henry Zum Schluss machen sie oft im Wasser gegeneinander spielen. Jede Mannschaft versucht, mit noch ein Spiel. einem Ball Tore zu werfen. Weiße Kapppe für die Heimmannschaft Henry trainiert den Sport bei seinem Henrys Trainer erklärt: „In einer MannVerein in der Stadt Köln. „Mir hat Was- schaft sind sieben Spieler: ein Tormann serball von Anfang an Spaß gemacht“, und sechs Feldspieler.“ Henry spielt erzählt der 14-Jährige. Er macht den auf einer der äußeren Positionen. „Für Sport seit mittlerweile zwei Jahren. Zu- diese Spieler-Position muss man erst hat er in der Schule gespielt, dann schnell sein. Und ich bin einer der im Verein. „Ich finde toll, dass viele schnellsten Schwimmer in der MannFreunde von mir im Verein sind“, sagt schaft.“ An den verschiedenen BadeHenry. „Im Moment trainiere ich drei kappen erkennt man, wer zu welcher

EM IN BUDAPEST K Wusstest du, dass viele berühmte Wasserball-Spieler aus Ungarn kommen? Das Land liegt in Europa, direkt neben Österreich. K Die Wasserballer aus Ungarn l wurden mehrfach Olympiasieger und Europameister. K Auch bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr wurden sie Erster. Ungarns Hauptstadt heißt Budapest. Dort beginnt am 14. Juli die Europameisterschaft im Wasserball.

Mannschaft gehört. „Es gibt zwei Kappen-Farben: weiß und blau. Weiß hat meistens die Heimmannschaft und blau die Auswärtsmannschaft“, sagt der Trainer. Außerdem werden durch Kappen die Ohren geschützt. Eins auf die Nase bekommen Sonst tragen die Wasserballer keine Schutzkleidung. Deshalb kommt es manchmal vor, dass sie sich beim Zweikampf gegenseitig wehtun. „Eigentlich passiert nicht viel“, sagt Henry. „Ich habe nur einmal einen Schlag auf die Nase bekommen und hatte dann etwas Nasenbluten. Aber schlimm habe ich mich noch nie verletzt.“ Alle zwei Wochen fährt Henry mit seinem Verein sogar zu Wettkämpfen, manchmal spielt er auch Tennis. Am wohlsten fühlt er sich aber immer im Wasser.


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