Luag a! Sommer/Herbst 2013

Page 22

Zum Wohl der jüngsten Bludenzer Anfang 2012 eröffneten die Kinderärzte Dr. Bernhard Jochum und Dr. Lothar Bereuter in Bludenz die „Kinderarztpraxis am Spital“ und sichern seither die Grundversorgung der Patienten von 0 bis 18 Jahren.

handlungen bei Kindern mit Brech-Durchfall oder intensivere Inhalationsbehandlungen durchführen. Das hat sich schon einige Male gut bewährt und wir konnten längere stationäre Aufenthalte verhindern.“

„Wir sind eine Praxisgemeinschaft von zwei niedergelassenen Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde und sind zudem als Konsiliarärzte für die Betreuung der Neugeborenen am LKH Bludenz verantwortlich“, bringen Dr. Bernhard Jochum und Dr. Lothar Bereuter das Modell der „Kinderarztpraxis beim Spital“ auf den Punkt. Das bedeutet: Neben den Patienten, die in der Ordination versorgt werden, besucht der jeweils diensthabende Pädiater morgens und abends die Neugeborenen und steht darüberhinaus von Montag bis Freitag (8 bis 17 Uhr) für eventuelle Notfälle bereit. Außerhalb der Sprechstundenzeiten übernehmen Geburtshelfer und Anästhesisten die Erstversorgung. Nach der Schließung der pädiatrischen Abteilung ist damit die Grundversorgung der Neugeborenen am Bludenzer Spital gewährleistet.

Modell mit Zukunft Zudem bilden Dr. Bernhard Jochum, der zuvor zehn Jahre in Lustenau praktizierte, und Dr. Lothar Bereuter, der acht Jahre eine Ordination in Schruns führte, im Rahmen einer Lehrpraxis junge Ärzte aus. Laut Bereuter habe dies den „Nebeneffekt“, dass man selbst am Puls der Zeit bleibe: „Neben dem fachlichen Wissen erhalten die angehenden Pädiater bei uns aber auch wertvolle Einblicke in organisatorischer Hinsicht, etwa im Hinblick auf eine spätere Niederlassung.“

Eine Lösung, die funktioniert Für das Haus war das Implementieren einer Kinderarztpraxis direkt beim Spital eine zukunftsweisende Lösung und laut Primar Dr. Matthias Scheyer „bringt dieses Versorgungskonzept für die kleinen Patienten und ihre Eltern vielfältige Vorteile“. Zu den Vorteilen gehören mit Sicherheit die Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr) sowie insbesondere die tagesklinische Betreuung – ein absolutes Novum in Österreich. So können Patienten bis zu neun Stunden kontinuierlich in der Bludenzer Kinderpraxis überwacht bzw. behandelt werden. Jochum: „Wir können beispielsweise Infusionsbe-

Einig ist man sich, dass es sich bei der Anbindung der Praxisgemeinschaft an das Krankenhaus um ein zukunftsweisendes Modell handelt. Allein: Unterschätzen darf man diese Lösung nicht, betonen die erfahrenen Kinderärzte: „Nicht nur der Informationsaustausch mit dem Spital, sondern vor allem die interne Kommunikation muss einwandfrei funktionieren. Das ist wie in einer guten Ehe: Wenn es auf der persönlichen Ebene nicht passt, ist das Ganze zum Scheitern verurteilt.“ Umso schöner, dass in Bludenz nicht nur die Zusammenarbeit zwischen dem Spital und der Kinderarztpraxis auf einer kollegialen Basis beruht, sondern dass in der Praxis selbst gleichberechtigte Freunde miteinander arbeiten.

22


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.