Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - 180 Jahre Jaeger-LeCoultre

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Sehr geehrter Leser,

Im Jahr 2013 feiert die Manufaktur

Jaeger-LeCoultre

ihr 180jähriges Bestehen.

Es ist nicht die einzige Manufaktur, die in diesem Jahr ein Jubiläum feiert. Weshalb haben wir uns für ein umfangreiches Porträt nun gerade für diesen Hersteller entschieden?

DIE

Die Antwort ist eigentlich einfach. Jaeger-LeCoultre ist Manufaktur. Nicht irgendeine. Dieser Hersteller vereinte im Vallee de Joux als erster alle notwendigen Handwerke unter einem Dach- und produzierte fortan nahezu alle Komponenten, die zur Herstellung einer Uhr notwendig sind, selbst. Dies war allerdings ein langwieriger Prozess, der die Talente der Firmengründer auf das Äusserste forderte. Es mussten erst die Voraussetzungen geschaffen werden, um die mechanischen Kunstwerke in der gewünschten Qualität produzieren zu können. So machte sich Antoinne LeCoultre daran, die Präzision der Fertigung zu verbessern, indem er den „Millionometer“ konstruierte. Dies war einer der Meilensteine der Uhrenindustrie- die so gar nichts mehr der Uhr selbst zu tun haben- aber erst die Voraussetzungen schufen, um feinste Uhren zu verwirklichen. Die Kombination aus Präzision, Handwerkskunst, Industrialisierung und der Zentrierung aller notwendiger Handwerke unter einem Dach waren die Grundpfeiler der „Manufakturproduktion“- und schufen die

„Grande Maison“. Dieses Magazin ist ein -emotionaler- Streifzug durch die Geschichte, Produktion, Montage und der technischen Highlights dieses Herstellers.

Herzlichst, Martin Filzwieser, Chefredakteur

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Inhaltsverzeichnis: Editoral Seite 002 Einleitung/Manufaktur Seite 004 Meilensteine der Manufaktur Seite 012 Die Reverso Seite 014 Die Atmos Seite 038 Janek Deleskiewicz Seite 046 Das Gyrotourbillon 3 Seite 050 Produktion Seite 082 Montage Seite 112 Review Master Control Hometime Seite 138 Historische Modelle Seite 148 Impressum: Seite 180 Erg채nzenden Bildgalerien und Artikel finden Sie unter folgenden Links:

Gyrotourbillon 3 Historische Modelle 1000 Stunden Test

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Antoine LeCoultre Als Autodidakt erlernte er das Uhrmacherhandwerk, feilte ständig an seinen Ideen und Erfindungen. Getrieben von Tatendrang gründete er die erste Manufaktur im Vallee de Joux, just in dem Haus, das einer der ersten Siedler im Tal- und Uhrahn von Antoine Pierre LeCoultre - um 1675, erbaut hatte. Dieser, aus einfachen Verhältnissen stammende Mann, wird rückblickend als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Schweizer Uhrenindustrie angesehen. Die Leidenschaft seiner Forschung ist heute noch in den Räumen der Manufaktur spürbar.

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Wie fast alle LeCoultres dieser Zeit war er von Kindesbeinen an in die handwerklichen Tätigkeiten der Familie integriert. Zuerst als Schmied (wo er schon mit 11 Jahren eigene Taschenmesser fertigte, um sich die Schulbücher zu finanzieren), wechselte er wenig später sein Talent zur Fertigung von Spieluhren, wo er gemeinsam mit seinem Vater eine Klaviatur aus einem Stück erfand, welche die Tonqualität erheblich verbesserte. Mit 25 Jahren hatte er genug gespart, um sich in Genf in der Uhrmacherschule eintragen zu lassen, wo er durch die Präzision seiner Arbeiten glänzte.

„Präzision“

sollte überhaupt eines der bestimmenden seines Das Wort Lebens werden- und zu einer Erfindung führen, die die Uhrmacherei letztlich revolutionierte......

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Präzision... Vergegenwärtigt man sich die Produktionsmethoden des frühen 19. Jahrhunderts in der Schweiz, so ist es immer wieder verwunderlich, dass es überhaupt möglich war, hochkomplexe Uhrwerke zu bauen und in annehmbaren Stückzahlen zu fertigen. Vieles geschah in Heimarbeit, aufgeteilt auf kleine und kleinste Familienbetriebe, welche die ruhige Winterzeit dazu nutzten, während der ruhenden Landwirtschaft ein Nebeneinkommen zu erwirtschaften. Bauern, Tüftler, selten Techniker beteiligten sich an dieser Tätigkeit. Natürlich erwarben sie dabei oft ansehnliche Fertigkeiten, doch die Möglichkeiten waren immer beschränkt. Die Mess- und Produktionsmethoden in reiner Handarbeit ermöglichten keine engen Toleranzen, wie sie für die Serienproduktion nötig sind. Das war Antoine LeCoultre immer ein Dorn im Auge.

Die einzige für ihn damals logische Konsequenz, diese Einschränkungen zu umgehen, bestand darin, sämtliche Komponenten von Uhrwerken standardisiert unter einem Dach, also auch unter einer Aufsicht und nach genauen Vorgaben kontrolliert zu produzieren. Was lag also näher, als das ehemalige Bauernhaus in eine Manufaktur - die erste Manufaktur - umzugestalten. Um die Kapazitäten zu erhöhen, wurde auch sogleich eine weitere Errungenschaft dieser Zeit, die Dampfmaschine, zum Antrieb für die vielen nun angeschafften Maschinen im Gebäude integriert. So strukturiert, konnte der Betrieb 1866 aufgenommen werden. Zuvor musste jedoch noch ein ganz wesentliches Element einer effizienten Produktion erfüllt werden- die Präzision der Bauteile. War bisher alles in Handarbeit entstanden und jedes Bauteil mühselig dem einzelnen Zweck angepasst und adaptiert worden, so sollte im Manufakturbetrieb eine einheitliche Größenordnung die hinkünftige Genauigkeit definieren-

Meters

der MILLIONSTE Teil eines

, oder in heutigem Sprachgebrauch, ein Mikrometer.

Diese unvorstellbar kleine Maßeinheit wollte aber erst gemessen werden- und das war zu dieser Zeit noch undenkbar. Undenkbar ja- aber nicht unmöglich für Antoine LeCoultre, der das entsprechende Messgerät dazu konstruierte, den Millionometer- und so für die nächsten Jahrzehnte den Maßstab schuf, der den Ruf der Manufaktur bis heute begründete.

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Manufaktur

-was ist das?

Das Grundkonzept einer Manufaktur besteht darin, alle Handwerke und sonstige Kompetenzen, die zur -industriellen- Fertigung eines Produkts notwendig sind, aus Qualitäts- und Rationalisierungsgründen - unter einem Dach zu vereinen. Durch viele strukturelle und organisatorische Änderungen in den letzten 150 Jahren kann die Formulierung „unter einem Dach“ auch dann zur Anwendung kommen, wenn verschiedene Produktionsstätten unter einheitlicher Führung (bspw. ein Konzern) diese Arbeiten ausführt. In heutiger Zeit wird der Begriff vorrangig mit „Handwerkskunst“, oder höchstmöglicher „Qualität“ gleich gesetzt.

Jaeger-LeCoultre

kann für sich in Anspruch nehmen, den Begriff „Manufaktur“ in jeder denkbaren Auslegung zu erfüllen. Es wird sowohl höchste Qualität bei industrieller Fertigung, als auch Handwerkskunst in traditionellem Sinne geboten. Das Bild auf dieser Seite zeigt eindrucksvoll, was eine Manufaktur in Verbindung mit langer Tradition zu bieten hat- nämlich ein über zwei Stockwerke reichendes Schaufenster, das trotz seiner Ausmaße nur rund 30% aller je konstruierten und produzierten Uhrwerke des Herstellers aufnehmen kann. Dieses Monument des Schaffens von Jaeger LeCoultre, wo sich das kleinste Uhrwerk der Welt genauso findet, wie die kompliziertesten Uhrwerke, lässt den Betrachter vor Ehrfurcht beinah erblassen. Kein anderer Hersteller kann für sich in Anspruch nehmen,

1500

Uhrwerke

unterschiedliche bald entwickelt und gebaut zu haben, davon rund 1 Drittel mit Komplikationen. Es gibt de facto nichts, was es nicht gibt.

Schrein

Ein ren...

für jeden Liebhaber mechanischer Uh-

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Die umweltbewusste Manufaktur (Text: Jaeger-LeCoultre, Bild: Zeiteisen)

....

Die Zertifikate Minergie und Minergie-Eco Mit Unterstützung durch die Schweizer Eidgenossenschaft, Kantone und Firmen hat der Verein Minergie einen Standard für nachhaltiges Bauen erstellt. Für einen Industriebau beziehen die Minergie-Normen ideale Arbeitsbedingungen und niedrigen Energieverbrauch mit ein. In erster Linie sollen die Kriterien durch eine dichte, gut isolierte Gebäudehülle erreicht werden, um das Eindringen von Kaltluft und Wärmeverluste im Winter beziehungsweise exzessives Aufheizen im Sommer zu vermeiden. Dank einer automatischen Belüftung wird die Luft erneuert, ohne die Fenster öffnen zu müssen und die durch effiziente Isolierung gewonnenen Vorteile einzubüßen. Aufgrund der besonderen klimatischen Gegebenheiten im Vallée de Joux, einem auf 1000 Meter Höhe gelegenen Tal, muss die Schutzhülle zudem starken Winden widerstehen können. Ihre Isolierung soll Wärmeverluste durch Wände, Fenster oder Dach verhindern. Neben dreifacher Verglasung haben die Architekten daher eine Isolierung nicht nur der Außenschicht, sondern auch unter dem Boden vorgesehen. Durch diese Maßnahmen geht das Gebäude sogar noch über die Minergie-Normen hinaus. Die automatische Belüftung sorgt für ständige Lufterneuerung und macht Klimaanlagen größtenteils überflüssig. Auch die Zusatzkriterien des Minergie-Eco-Labels werden erfüllt, anhand von optimierter Tageslichtzufuhr, Lärmbeschränkung und umweltschonenden Materialien, die recycelt werden können oder biologisch abbaubar sind. Diverse Rückgewinnungsverfahren haben den Wasserverbrauch gesenkt, trotz einer gesteigerten Produktion. Die Maschinenkühlung erfolgt in Zukunft durch einen geschlossenen Wasserkreislauf und Frischluftrückgewinnung.

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Das Hydro-Locale-Label: Der Lac de Joux als Energiequelle Das neue Gebäude wird ein Drittel seines Energiebedarfs und sein gesamtes Warmwasser aus Sonnenenergie beziehen. Die verbleibenden zwei Drittel an Strom werden durch Wasserkraft nach dem Standard des Hydro-Locale-Labels gewonnen. Dieses Zertifikat vergibt das Unternehmen Romande Energie an Wasserkraftanlagen. Die saubere, lokale Energiegewinnung nutzt optimal das Potenzial der Region aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte ein Entnahmebauwerk im Lac Brenet, einem kleinen, an den Lac de Joux grenzenden See, den bislang häufigen Überschwemmungen des Vallée de Joux ein Ende gesetzt. Durch Druckrohrleitungen gelangte dieses Wasser zum Elektrizitätswerk La Dernier, in Nähe der Orbe-Schlucht, dem Vorgänger der Compagnie vaudoise des forces motrices des lacs de Joux et de l‘Orbe, aus der die Firma Romande Energie hervorgehen sollte. Ein Zehntel seiner Jahresproduktion von etwa 32 Millionen kWh ist der Manufaktur Jaeger- LeCoultre vorbehalten, die als einzige Elektrizitätsquelle von außen den „blauen“ Strom natürlichen Ursprungs verwendet. Umweltbewusstsein bei Jaeger-LeCoultre Jaeger-LeCoultre erfüllt nicht nur die Kriterien der beiden Umweltlabels, sondern bezieht die ökologischen Konsequenzen für den ganzen Lebenszyklus des Gebäudes mit ein. Neben dem Komfort, der optimale Arbeitsbedingungen für Uhrmacher, Ingenieure und Handwerker gewährleisten soll, beweist die Manufaktur Umweltbewusstsein durch die Verwendung von Materialien, die einen geringen Aufwand an grauer Energie erfordern, das heißt der für die Herstellung, den Transport und das Recyceln der Produkte erforderlichen Energiemenge. Statt sich auf das Einhalten der Normen zu beschränken, geht Jaeger-LeCoultre aktiv in der nachhaltigen Entwicklung vor, um innovative und umweltschonende Lösungen für einen Bau zu finden, der sowohl die Ziele der Manufaktur im 21. Jahrhundert veranschaulicht wie die Achtung und Wahrung der außergewöhnlichen Naturschönheit ihres Standorts.

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...ein paar

Meilensteine

der Geschichte...

1559 Pierre LeCoultre lässt sich im Vallée de Joux nieder 1612 Pierre II LeCoultre gründet das Dorf Le Sentier 1730 Die LeCoultre-Schmiede wird errichtet 1833 Gründung der Manufaktur 1844 Erfindung des Millionometers 1847 Erfindung des Wippenaufzugs 1851 Goldmedaille auf der Weltmesse in London 1858 Elie LeCoultre hilft seinem Vater Antoine 1866 Ein neues Gebäude: LeCoultre wird die erste Manufacture im Vallée de Joux 1870 Erste komplizierte Kaliber werden gebaut 1874 Ein neues Gebäude 1880 Jaeger wird in Paris gegründet 1888 Ein neues Gebäude 1890 Die Manufaktur stellt 156 verschiedene Kaliber her 1890 Die erste Grande Complication wird vorgestellt 1900 Jacques-David LeCoultre wird Produktionschef 1903 Jacques-David LeCoultre trifft Edmond Jaeger 1907 Jaeger-LeCoultre Kaliber 145, das flachste Kaliber der Welt 1912 Erweiterung der Manufaktur 1915 Flugzeuge und Automobile 1925 Erfindung der Uhr Duoplan 1927 Ein neues Gebäude 1928 Erfindung der Tischuhr Atmos 1929 Jaeger-LeCoultre Kaliber 101, das kleinste Kaliber der Welt 1930 Chronoflight 1931 Armbanduhrwerk mit acht Tagen Gangreserve aus zwei Federhäusern 1931 Geburt der Reverso 1932 Tischuhr Baguette 1933 Ein neues Gebäude 1937 Offizielle Geburt der Marke Jaeger-LeCoultre 1938 Minikamera Compass 1946 Jaeger-LeCoultre Tourbillon Kaliber 170 1946 Die erste Automatikuhr von Jaeger-LeCoultre 1950 Geburt der Memovox 1953 Futurematic 1953 Jaeger-LeCoultre Kaliber 803, nur 1.64 Millimeter hoch 1956 Die erste Automatikuhr mit Alarmfunktion 1958 Chronometer Geophysic 1959 Memovox Deep Sea: Die erste Taucheruhr mit Alarmfunktion 1965 Memovox Polaris 1967 Teilnahme an der Entwicklung des Beta 21 Quarzwerks

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1972 Ein neues Gebäude 1976 Jaeger-LeCoultre Schnellschwingendes Automatik-Kaliber 900 1982 Jaeger-LeCoultre Kaliber 601, das dünnste Quarzwerk der Welt 1983 Jaeger-LeCoultre Kaliber 889 1987 Jaeger-LeCoultre Mechaquartz-Kaliber 630 1989 Grand Réveil 1990 Géographique 1991 Die Reverso wird 60 Jahre alt 1992 Master Control 1000 Stunden 1994 Reverso Duo 1997 Reverso Duetto 1997 Ein neues Gebäude 1999 Atmos du Millénaire 2000 Jaeger-LeCoultre wird Teil der Richemont-Gruppe 2002 Master Compressor Memovox 2003 Reverso Platinum Number Two 2003 Atmos Mystérieuse 2004 Gyrotourbillon I 2005 Master Minute Repeater Antoine LeCoultre 2006 Reverso Grande Complication à triptyque 2007 Duomètre 2007 Master Compressor Extreme Lab 2007 Eröffnung der Jaeger-LeCoultre Heritage Gallery 2008 Vier limitierte Serien aus Roségold zum 175-jährigen Bestehen der Manufaktur 2008 Reverso Gyrotourbillon 2 2008 Grundsteinlegung des neuen Gebäudes mit 9000 Quadratmetern Nutzfläche 2009 Erste Chronometriepreise 2009 Hybris Mechanica à Grande Sonnerie 2010 Master Grande Tradition à Grande Complication 2011 Die Reverso wird 80 2011 Reverso Répétition Minutes à Rideau 2012 Duomètre Sphérotourbillon 2013 Master Grande Complication Gyrotourbillon 3 ........und es geht weiter....

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Portr채t einer Legende...

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.....die REVERSO..... Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - 180 Jahre Jaeger-LeCoultre

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Eine

Sportuhr

wird zum

Kunstobjekt

...

Vermutlich hätte sich bei ihrer Einführung niemand erträumen lassen, dass die Karriere dieses Modells solche Ausmaße annehmen könnte. Mittlerweile ist diese Modellserie seit über 80 Jahren erfolgreich am Markt- und die Begehrlichkeit der Liebhaber, eine davon zu besitzen, wächst noch immer. An sich ist es ja kein Wunder.

Wendegehäuse

im Stil des Art déco Das zeitlos schöne wie elegante vereint in sich alle Tugenden einer vollendeten Uhr- egal, welches Uhrwerk sich der Käufer als Zeitanzeiger letztlich erwählt. Das patentierte Gehäuse ist schon ein Kunstwerk. Ein Mechanismus, der perfekte Funktionalität über Jahrzehnte gewährleistet. Haptisch einzigartig das Gleiten des Gehäuses in seinen Führungen, das satte, dennoch geschmeidige „Klack“, wenn das Innengehäuse wieder in der Ruhestellung einrastet, das Spiel des Lichts mit den Details der Uhr in der Bewegung......ja- es ist eine

Kultuhr

- und man kann sich an ihr nicht sattsehen.

Das Bild links und auf den vorherigen Seiten zeigt ein Bicolor-Modell in Stahl und Gold von 1940. Und diese nun 63 Jahre alte Uhr, extra zum Shooting aus der Vitrine des hauseigenen

1931

, wie das Museums geholt, könnte genau so gut Baujahr 2013 sein....oder auch erste Modell. Die Ausstrahlung ist unvergänglich und die Mechanik funktioniert wie am ersten Tag. Aber wie schon Thomas Morus sagte. „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern die Weitergabe der Flamme..“- auch die Reverso hat sich im Laufe der Jahrzehnte in vieler Hinsicht weiterentwickelt, wurde modernisiert, mal größer, mal kleiner, mal Sportuhr, mal Reiseuhr, mal große Komplikation, mal mit 3 Zifferblättern, mal emailliert, mal graviert, mal in Gold, mal in Stahl, mal in Platin und auch in Keramik, am Leder, am Stahlband, am Kautschukband, .... Vermutlich kennt niemand wirklich genau alle Varianten dieser Serie. Aber eines haben sie immer gemeinsam,

das zeitlos Schöne

.

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Eines der aufwändigsten Gehäuse besaß die Reverso Squadra mit

gehäuse.

Keramik-

Dieses schier unverwüstliche Material ist durchaus prädestiniert, mit der unverwüstlichen Ausstrahlung des Modells mitzuhalten. Nicht ganz so robust sind die Werkzeugköpfe der CNC-Fräse, die das Gehäuse aus der Keramik schält. Das aus einem Block gefräste Gehäuse wird mit einer hochmodernen

CNC-Fräse

(siehe Bild auf der nächsten Doppelseite) modelliert.

Der Vorgang dauert etwa 2 Stunden- und nach nur 4 Gehäusen ist ein neuer Satz Werkzeuge erforderlich, deren Einzelpreis an die 150,- Euro beträgt. So kostet schon die Produktion des Grundgehäuses einen ansehnlichen Betrag.

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Vollendung Handarbeit

Nicht weniger zeitintensiv ist die die in aufwändiger

der Stahl/Gold/Platingehäuse,

auf Hochglanz poliert werden.

Viele Poliergänge sind erforderlich, um die Oberfläche auf ein Niveau zu bringen, das den strengen Vorgaben des Herstellers entspricht. Jahrelange Erfahrung ist notwendig um die exakte Balance zwischen Materialabtrag, Poliermittel, Anpressdruck und Toleranzvorgaben penibel einzuhalten. Scheinbar ist es auch hier so, wie in vielen Bereichen der Manufaktur, dass Frauen das „feinere Händchen“ haben und die schönsten Oberflächen vollenden.

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Eines der vielen Handwerke, das der Manufaktur zu ihren unverwechselbaren Modellen verhilft, ist das des

Graveurs

.

So l채sst sich auch nahezu jeder Motivwunsch verwirklichen. Und nat체rlich ist es keine Maschinengravur, oder gar die digitale Arbeit eines Lasers, sondern Handwerkskunst mit Gef체hl und

Stichel

.

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Vielleicht noch aufwändiger- und erst wieder seit einigen Jahren möglich- ist die

Emailmalerei

.

Unter dem Mikroskop entstehen mit dem Marderhaarpinsel eindrucksvolle Kunstwerke. Ist schon das Malen selbst eine Kunst, die nicht jeder beherrscht, fordert das Email wirklich alle Sinne. Es ist nämlich so, dass sich die Farben beim Brennvorgang nochmals ändern. Der Künstler muss daher schon beim Aufbringen der Farben den entsprechenden Farbton nach dem Brennen vor Augen haben. Wer will schon ein Porträt mit grünem Gesicht?

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Die Emailmalerei war vor Jahrzehnten nahezu ausgestorben.

Mit großem Aufwand wurde von Jaeger-LeCoultre diese

wiederbelebt

Kunstform

- und sorgt nun für eine große Bereicherung des Modellangebots- vor allem bei den Individualmodellen. Höchste Konzentrationsfähigkeit, eine ruhige Hand und ein unheimliches farblich- und plastisches Vorstellungsvermögen sind unbedingte Anforderungen an den Künstler, sodass die Anzahl derer, die diese Tätigkeit ausüben können, sehr überschaubar bleibt. Es ist zu hoffen, dass sich auch in Zukunft genügend Nachwuchs für diesen Beruf finden wird.

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Oft reicht

ein einzelnes

Haar, um die feinen Linien auf dem

Zifferblatt oder Geh채use zu vollenden...

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Natürlich gehört auch

Diamantbesatz

zu jenen Optionen, die sich der Interessent einer Reverso gönnen kann. Haute Joaillerie war schon immer eine Domäne von Jaeger-LeCoultre und die erlesenen Pretiosen dieses Herstellers schmücken viele prominente Handgelenke. Mit 1100 feinst vollendeter Diamanten, die teils nur die Größe eines Staubkorns haben, gehört das hier in Bearbeitung befindliche Reverso-Gehäuse zu den wertvollsten überhaupt. Jeder einzelne Edelstein wird perfekt geschliffen und nach allen Regeln des Kunsthandwerks montiert. Es ist beinah eine Verschwendung,

nur am Glanz der Diamanten berauschen wenn man sich

möchte- denn der wahre Wert zeigt sich erst unter dem Mikroskop, wo die lupenreinen Kristalle ihre

wahre Qualität zeigen.

Mehrere Monate kann es dauern, bis ein Gehäuse vollendet ist.

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GrĂśĂ&#x;envergleich

der unterschiedlichen Bauserien der Reverso Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - 180 Jahre Jaeger-LeCoultre

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Was macht eine Uhr zum offiziellen Staatsgeschenk? Seit geraumer Zeit ist es bei den Patentämter dieser Welt nicht mehr möglich, ein Perpetuum Mobile patentieren zu lassen, da es nach den Gesetzen der Physik unmöglich ist, ein solches zu konstruieren. Doch ist es wirklich so? Besucht man zum ersten Mal die Manufaktur, so wird durch ein Sichtfenster voller Stolz eine Uhr gezeigt, die bei einem Gebäudeumbau 1996 sozusagen „lebendig begraben“ wurde. Eingemauert in ihr hermetisch versiegeltes Verlies, wirkt sie auf den ersten Blick erstarrt und leblos. Doch Halt....da bewegt sich doch was...Ja- im Minutentakt schwingt ihr Pendel unverdrossen vor sich hin, ohne Hast, den Hauch der

Ewigkeit

vermittelnd.

Der Uhr wird keinerlei Energie zugeführt. Sie wird weder aufgezogen, noch mit Strom versorgt.

Atmos

basiert auf einem Druckkörper, der mit Gas gefüllt ist- und Das Prinzip der seine Energie aus der Umgebungstemperatur bezieht.

1 Grad Celsius

, so Variiert die Temperatur im Laufe eines Tages um dehnt sich das eingeschlossene Gas (Äthylchloridverbindung) entweder aus, oder zieht sich zusammen- und generiert auf diese Weise durch die Übertragung der Kräfte auf die Druckdose, die wie der Balg eines Akkordeons aufgebaut ist und so das Ausdehnen und Zusammenziehen ermöglicht, eine Gangreserve von weiteren 48 Stunden. Die Erfindung geht auf den genialen Konstrukteur Jean Leon Reutter zurück, der seinen Prototyp 1928 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Leider war die Technik noch nicht ausgereift und diese geniale Erfindung wäre beinah in der Versenkung verschwunden- hätte nicht Jacques David LeCoultre ein Modell zufällig bei einem Pariser Uhrmacher entdeckt und aus Interesse angekauft. Bei der Begutachtung fielen ihm sofort mehrere konstruktive Mängel auf, die im Anschluss in Zusammenarbeit mit dem Erfinder in der Manufaktur ausgemerzt wurden- was letztlich nach gut 10 Jahren zu der noch heute gebräuchlichen Mechanik in Form des Kalibers

Jaeger-LeCoultre 30A

führte.

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Montage der

Atmos

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Die Manufaktur kaufte Reutter schließlich die Patente ab- und gliederte die Atmos in die Produktion ein. Die Verbesserungen an der Konstruktion waren so massiv, dass man tatsächlich von einer Neukonstruktion sprechen muss- und sich Jaeger LeCoultre das Verdienst der Entwicklung auch ans eigene Revers heften kann. So wurde das ursprünglich in einem zerbrechlichen Glasröhrchen befindliche Quecksilber durch eine Gasfüllung in einer Druckdose ersetzt. Es dauerte bis 1946, ein vollkommen dichtes Gehäuse zu konstruieren. Die Unruhfrequenz wurde auf ein Zehntel der ursprünglichen Frequenz reduziert- und so „tickt“ die Atmos seitdem lautlos mit einer Halbschwingung pro Minute. Nicht geringer waren die Herausforderungen zur Entwicklung des Drahtes, der den Unruhreif hält und durch seine Torsion in Bewegung hält. Kein Geringerer als der Schweizer Nobelpreisträger Charles-Eduard Guillaume entwickelte die Legierung. Es benötigt unglaubliche 6 Jahre, um eine ausreichende Menge dieses Materials in einem streng geheimen Verfahren zu produzieren. So ausgestattet wartet die Atmos jedoch mit Superlativen auf, die Ihresgleichen suchen:

60 Millionen Atmos weniger Energie verbrauchen, als eine 15 Watt Glühbirne.

Die Energieeffizienz ist dermaßen hoch, dass

Die Mechanik wird so präzise gefertigt, dass keinerlei Schmierung notwendig ist- was in

Lebensdauer von über 1000 (eintausend) Jahren

Anbetracht der konstruktiven

Ablauf sicherstellt.

den nahezu reibungslosen

Wer einmal den Lauf der Uhr bewundern konnte, kann sich dieser Technik kaum entziehen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass dieses technische Meisterwerk das offizielle Staatsgeschenk der Schweiz an ausländische Gäste geworden ist- als Zeugnis des Schweizer Innovationsgeistes. 42

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Atmos I von 1933, Kaliber 30a 44

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Die Atoms in Ihrem Verlies. Seit 1996 l채uft die Uhr unverdrossen und genau.

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Martin Filzwieser im Gespräch mit designer von Jaeger-LeCoultre

Janek Deleskiewicz

, Chef-

An der Bar eines bekannten Wiener Gourmet-Restaurants treffe ich den Designdirektor von Jaeger-LeCoultre, Janek Deleskiewicz. Wir haben uns verabredet, um ein wenig über eine der jüngsten Kreationen von Jaeger- LeCoultre, die Rendez-Vous, zu plaudern. Die Rendez-Vous ist eine sehr klare, feminin - elegante Uhr. Kaum verspielt, stilsicher gezeichnet, mit dezentem Diamantbesatz der Lünette. Entworfen von einem Techniker, der Uhren wie die Duometre oder Reverso vollendet hatalso eher maskuline Uhren. Warum gerade er? Die Antwort auf diese Frage erschließt sich im Laufe der nächsten 3 Stunden von selbst. Der Pariser Designer ist eine stattliche Erscheinung. Hochgewachsen und elegant, erstklassig gekleidet und ganz offensichtlichem Sinn für das Schöne und Gute im Leben. Unter der Manschette blitzt eine Jaeger-LeCoultre Duometre hervor. Ein Geschenk des Herstellers zum 20. Jahr der Zusammenarbeit. Doch auf Uhren kommen wir kaum zu sprechen.

das Schöne im Allgemeinen.

Wir plaudern über Das Leben, die Familie, den Wein, dessen süßes Bouquet erlesener Trauben gerade unsere Sinne erregt....und natürlich Musik.

Musik, eine Leidenschaft, die Janek Deleskiewicz so oft als möglich Raum greifen lässt. Er ist Saxophonist. Spieler und Sammler. Und natürlich kennt er viele Größen der Szene persönlich. Genauso, wie Rene Arnoux, Virtuose am Lenkrad, ein Freund der Familie, dessen Leidenschaft für Motoren auch für Uhren gilt, oder Valentino Rossi, der sich ebenso für die Feinmechanik begeistert, wie das Setup des Motorrads.

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Personen, die er an seiner Passion, der Kreation von Uhren, teilhaben lässt, oder Teil seiner Inspiration sind. Wäre es nach der Mutter von Janek Deleskiewicz gegangen, so würde er wohl heute in einem technischen Büro sitzen. Das Technikstudium musste einfach sein. Seine Leidenschaft aber war es, schöne Dinge zu kreieren. Uhren kamen eher zufällig- dann aber sehr nachhaltig. Schon früh wurde er von Jaeger-LeCoultre angeworben, nachdem seine Kreationen bei anderen Herstellern für entsprechendes Aufsehen gesorgt hatten. Und dann blieb er. Vom jungen Designer zum Chef einer Abteilung mit vielen Mitarbeitern im absoluten HighEnd-Bereich der Luxusindustrie. Er lässt sie kreativ sein. Ideen entstehen, einbringen, verwerfen. Den Blick schulen für das Wesentliche, die Essenz eines Produkts. Und er lässt sich inspirieren. Genauso, wie vom ersten Gang des Menüs, der gerade serviert wird. Zanderbäckchen auf Kartoffel. Die zarte Konsistenz der Speise bildet eine schöne Einleitung zu meinen Fragen rund um die Rendez-Vous, beispielsweise die Intentionen hinter der Uhr.... Natürlich. Der asiatische Markt fordert solche Pretiosen. Mechanische vor allem. Und von hohem Prestige. Und Frauen, wie Diane Kruger. Kein Glamourgirl, sondern eine Frau mit Stil und bestechender Eleganz. Jaeger-LeCoultre hatte schon viele Damenuhren in seiner Geschichte. Kleinode der Haute Horlogerie und Haute Joaillerie. Sogar die Reverso entwickelte sich vom Sportmodell für Herren zum Verkaufsschlager für Frauen, als diese in den Zeiten der großen Kriege in die Fabriken mussten- und weg von Haus und Hof auf die pünktliche Zeit am Handgelenk angewiesen waren. Meist waren die Beweggründe zum Kauf der juwelengeschmückten Kunstwerke jedoch sehr viel erfreulicherer Natur. Heute identifizieren sich Frauen mehr denn je mit der Uhr am Handgelenk. Nicht nur der berühmte Text Marylin Monroes „Diamonds are a girl‘s best friend“, auch das Innenleben, der Schöpfergeist der Hersteller finden mehr und mehr Eingang in die Kaufentscheidung.

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Das Lebendige, das mechanische Uhrwerk fasziniert auch die zarten Geschöpfe auf diesem Planeten immer mehr. Weg vom leblosen Quarzwerk- hin zur sanft und gleichmäßig tickenden mechanischen Uhr mit Charakter. Diese Ansprüche soll und wird - so Janek Deleskiewicz - die neue Modelllinie Rendez-Vous erfüllen. Komplikationen bis hin zum Tourbillon werden nach und nach Einzug in das schlanke Gehäuse halten. Mittlerweile umweht der Duft des Hauptgerichts unsere Nasen. Das frische Aroma von Kräutern, das reinweiße Zanderfilet zierend, empor getragen vom kräftigen, ja erdigen Duft der Ochsenbouillon, die in sich noch Grammelknödel darbietet.  So wechselt mit den Geschmackseindrücken auch wieder das Thema des Gesprächs, hin zur Handwerkskunst, deren Erhalt und Förderung ein großes Anliegen von Janek Deleskiewicz ist. Die Liebe der Handwerker zu ihrem Beruf, dem Material, das sie verarbeiten und die Ausführung der Handgriffe und Kniffe ihres Berufsstandes. Das ist es, was eine Manufaktur wie Jaeger-LeCoultre auszeichnet. Keine lebendigen Roboter mit Hungerlohn, sondern Könner ihres Berufsstandes. Mit Leib und Seele der Qualität des Produkts verpflichtet. Leider - so Janek Deleskiewicz - sterben viele Handwerke nach und nach aus und müssen erst mühsam wiederbelebt werden. Dass solche ehrgeizigen Reanimationen immer wieder glücken und zu neuen Höhenflügen führen, zeigen viele Uhren des Herstellers. Aber der Weg ist meist steinig und immer teuer. Mittlerweile ziert das Dessert den Tisch. Ein Schokoladekuchen nach bretonischem Rezept teilt sich in sündiger Versuchung seinen Platz mit zart schmelzender Eiscreme und verbindet sich genüsslich mit einem Espresso. So kommen wir nochmals auf die Rendez-Vous zu sprechen, das guillochierte Zifferblatt, die schön gezeichneten arabischen Ziffern, denen das Harte, Maskuline der römischen Zahlen gänzlich fremd ist und so den Charakter der Uhr nochmals unterstreichen.... Wien, 15.30 Uhr. Noch in Gedanken verloren meldet sich mein Handy. Terminerinnerung. Wiederholung. Viel zu schnell muss ich mich aus dieser Unterhaltung reissen, die meine Gedanken einmal mehr beflügelte und so manche Damenuhr mit anderen Augen betrachten lässt.....

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Das

Gyrotourbillon

Die Manifestation des Geistes der Manufaktur

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112 Teile 0,43 Gramm

den Angeln heben...

mit

Gesamtgewicht, die die Welt aus

Was bewegt einen Konstrukteur dazu, ein derart komplexes Zeitmesssystem zu entwerfen? Es ist das Streben nach Perfektion, und der Wille, das Unmögliche zu ermöglichen. Vielfach werden mechanische Uhren der Luxusklasse vor allem als Ansammlung hochwertiger Materialien (vorwiegend beim Gehäuse) betrachtet. Doch das ist -gerade bei Manufakturen mit dem Anspruch höchstwertige Zeitmesser zu bauen- grundfalsch. Auch wenn eine mechanische Uhr ein Anachronismus ist, so ist es doch die Intention des Uhrmachers, die mechanische Zeitnehmung zu optimieren. Das Gyrotourbillon kommt diesem Ideal wohl näher, als sonst ein Stück mechanischer Uhrentechnik. Gangwerte mit kaum messbaren Abweichungen pro Tag (das speziell für einen

Chronometriebewerb Abweichung von 0,29 Sekunden/ Tag in 3 Lagen

optimierte Gyrotourbillon 1 erreich-

te eine

), nahezu vollkommen identische Amplitudenwerte in allen Lagen und eine so weit als möglich optimierte Kraftübertragung im gesamten Uhrwerk sprechen für sich. Das Gyrotourbillon präsentiert sich mittlerweile in der dritten Ausbaustufe, jede für sich ein Kunstwerk der Feinstmechanik.

Die essentielle Neuerung an der neuesten Variante ist wohl der

käfig Aluminium sphärische Spirale aus

entwickelt wurde.

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Tourbillon-

(anstelle von Titan) und die neuartige

, die in Zusammenarbeit mit A. Lange & Söhne

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Entwurf

Vom ersten über das 3D-CAD-Design, bis zur technischen Konstruktion durchläuft jede Uhr viele Phasen der Entscheidungsfindung, des Austestens, Änderns, Neukonstruktion und wieder Verwerfen, bis schließlich das Endprodukt in einer Nullserie zur praktischen Erprobung produziert wird. Die folgenden Bilder geben einen

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Einblick

in die erste Phase dieses Prozesses.

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Erster

Entwurf 3D-Druck

am Zeichenblock und Prototyp im

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aus Kunststoff

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Das Kaliber 176

Geschichte der Haute Horlogiere

- ein weiterer

Meilenstein

in der

Dieses Uhrwerk wurde ganz in der Tradition der Manufaktur entworfen, entwickelt und gebaut. Nicht nur die technische Innovation stand im Pflichtenheft, sondern auch die Umsetzung des traditionellen Designs und klassiche Schönheit. Erst wenn man sich intensiv mit solchen Uhrwerken befasst, kann man die Leistung und die Gedanken dessen Schöpfer nachvollziehen. Konnte schon das Gyrotourbillon 2 eine zylindrische Spirale vorweisen, die einen enormen Qualitätsgewinn brachte, so konnte man sich hier nochmals mit einer

schen Spirale

sphäri-

mit doppelter Endkurve quasi die Krone aufsetzen.

Verbunden ist diese Feder, die in Zusammenarbeit mit A. Lange & Söhne entstand, mit einer

Unruh aus 14 Karat Gold

. Doch dieses Gold sieht man gar nicht- es befindet sich unter einer gebläuten Oxidationsschicht.

Reguliergewichte aus 3 unterschiedlichen Goldlegierungen So kommen die feinen

(Weißgold, Rotgold, Gelbgold) optimal zur Geltung, deren unterschiedliches spezifische Gewicht für eine optimale Balance sorgt.

Diese Ansammlung hochwertigster Bauteile rotiert in 2 ineinander laufenden Tourbillonkäfi-

der Schwerkraft ein Schnippchen schlagen.

gen, die mit einer Minute, bzw. 24 Sekunden rotieren und so

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Selbst die

Tourbillonkäfige Toleranz von 2 Mikromewerden nicht nur funktional nach höchsten

Qualitätsmaßstäben mit einer

ter

gefertigt, nein- auch das Material selbst muss neben der Stabilität und sicheren Aufnahme der Hemmung für Lichteinfall -in das Tourbillon- sorgen. Dies wird mit einer speziellen Oberflächenbehandlung des Aluminiums erreicht, die den ansonst relativ matten Glanz des Alus deutlich verstärkt und so für den gewünschten optischen Effekt sorgt. Der Käufer soll schließlich auch sehen, WAS sich in der Uhr so alles bewegt...

5-Achs-Fräse aus dem Vollmaterial Die Käfige selbst werden mit einer modernen

den folgenden Seiten im Detail gezeigt werden.

herausgearbeitet, deren einzelne Bearbeitungsphasen auf

Auch für die Platinen und Brücken aus Platin ließ man sich etwas einfallen. Nicht Streifenschliff oder Perlage dienen als Zier dieses wichtigen Bauteils, sondern eine

Oberfläche

gehämmerte

in Verbindung mit hochfein geschliffenen Kanten dienen als Zier.

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Es ist vollbracht.

Prototyp

kann sich nach Der erste funktionsfähige einer langen Reihe von Design- und Technikentwürfen seinen Schöpfern präsentieren.

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die stufenlos verstellbare Schließe Ein mechanisches Kunstwerk für sich-

für das Lederband des Gyrotourbillon 3. Auch hier sorgen 100 Teile aus Weißgold für einen optischen und haptischen Gipfelsturm.

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Master Grande Tradition Gyrotourbillon 3 Jubilee de Jaeger-LeCoultre Technische Daten Uhrwerk:  mechanisches Uhrwerk mit Handaufzug, Jaeger-LeCoultre Kaliber 176, von Hand gefertigt, zusammengesetzt und dekoriert  Frequenz: 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (3 Hz)  zwei Federhäuser  48 Stunden Gangreserve  592 Bauteile  82 Rubine  Höhe: 11,15 mm Fliegendes sphärisches Tourbillon  Drehgeschwindigkeit: o Äußerer Käfig aus Hochglanz-Aluminium: 1 Umdrehung pro Minute o Innerer Käfig aus Hochglanz-Aluminium: 2,5 Umdrehungen pro Minute  Gebläute sphärische Spiralfeder  Unruh aus gebläutem 14 Karat Gold  Einzelteile: 112  Gewicht: 0,43 g 3 separate Zifferblätter:  Stunden-Minuten-Zifferblatt: opalartig versilbert  Chrongraphen-Zifferblatt: mit Sonnenschliff, rhodiniert  Tag-/Nachtzifferblatt: o geprägt o Nachtseite mit transluzidem blauem Lack beschichtet Zeiger:  Stunden-Minuten: gebläute Dauphine-Zeiger  Chronographensekunde: gebläuter Stabzeiger Funktionen:  Stunden, Minuten  fliegendes Gyrotourbillon   Chronograph mit augenblicklicher Digitalanzeige, Aktivierung über einen Eindrücker bei 2 Uhr o digitale Minutenanzeige (von 00 bis 59) o Chronographensekunde durch Zeiger  Tag-/Nachtanzeige über 24 Stunden Gehäuse:  extraweißes Platin  Höhe: 15,5 mm  Durchmesser: 43,5 mm  polierte Bandanstöße und satinierter Gehäusemittelteil  Wasserdichtigkeit: 5 atm Armband:  hochwertiges blaues Jaeger-LeCoultre Alligatorleder, einstellbare Faltschließe aus Weißgold Referenz:  503 64 20, auf 75 Exemplare limitierte Edition

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Alustange zum Tourbillonkäfig... Von der

Eine moderne 5-Achs-Fräse arbeitet mit einer Toleranz von 0,002mm die hochfeinen Käfige- oder sollte man vielleicht schon „Metallgespinste“ dazu sagen?- aus dem Vollmaterial. Erst die komplexe Form verleiht dem fragilen Material jene Stabilität, die notwendig ist, um einen makellosen Lauf der Komponenten in ihrem Inneren zu gewährleisten.

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Noch wird die sph채rische Spirale in ihre Grundform gebracht- doch schon bald wird sie eine der pr채zisesten mechanischen Uhren der Welt antreiben.

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Abstimmung von Spirale und Unruh Die

sind mit die aufw채ndigsten und wichtigsten Arbeitsschritte bei der Produktion einer Spitzenuhr.

Im Falle des Gyrotourbillons 3 dauert dieser Vorgang chelns, Vergleichens, Schraubens und Drehens.

1 Woche

des Biegens, Sti-

Hingabe

der zust채ndigen Immer wieder erstaunlich und beeindruckend ist die Personen. In diesem Fall zweier Frauen, die als einzige die F채higkeit dazu haben, das Optimum aus den Komponenten herauszuholen. Das Bild links zeigt den Projektionsvergleich zwischen der mathematisch ausgewogenen Vorgabe und dem Ist-Zustand des Originals. Es ist also noch einiges zu tun, bis der

alzustand

Ide-

erreicht wird.

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Im Minutentakt wird gebogen, gemessen, verglichen....die Unruh eingespannt, gedreht, neu gewuchtet..... Alles geschieht aber mit äußerster Konzentration und trotz der Vielzahl an nacheinander ablaufender Tätigkeiten mit einer entspannten Ruhe. Die ist auch dringend notwendig, um die fragilen Bauteile nicht zu verletzen oder gar irreparabel zu beschädigen. Das Wuchten geschieht nicht maschinell, sondern mit einem feinen Stichel wird das Material mit dem Gefühl und Wissen aus Jahrzehnten der Erfahrung abgetragen. Ein in dieser Form ausgesprochen seltener Vorgang- selbst im HighEnd-Bereich. Aber es garantiert ein nahezu optimales Endergebnis- jedenfalls nach menschlichem Ermessen.

Die Uhr wird kein seelenloses Produkt, sondern in ihr kulminieren sämtliche Erfahrungen und Tätigkeiten ihrer Schöpfer , derer es viele gibt.

Jeder hat seinen Anteil daran. Der Zeichner, der Programmierer, der Techniker, der Regleur, der Uhrmacher, .... alle tragen ihren Teil zu diesem Produkt bei. Das ist mit ein Grund, warum es bei Jaeger-LeCoultre keine signierten Uhren mehr gibt.

Nicht EINER, sondern ALLE machen die Uhr !

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Das

Biegen

der Spirale in die optimale Form erfordert Jahrzehnte Erfah-

rung, Fingerspitzengef端hl und

unendliche Geduld.

2 Frauen

Lediglich abzustimmen.

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sind im Stande, die Spirale des Gyrotourbillons

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Immer wieder wird die Unruh im Drehtest kontrolliert. Mit Augenmaß und Erfahrung werden anschließend durch Materialabtrag mit einem winzigen Stichel Korrekturen am Unruhreif durchgeführt, um eine perfekte Wuchtung sicherzustellen.

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Die eingespannte Unruh, fertig bestückt mit den

6 Regulier-

gewichten aus 3 unterschiedlichen Goldlegierungen, die sich

farblich zu erkennen geben.

Deren unterschiedliches spezifisches Gewicht und Positionierung zum

Feinstregulierung

Reif sorgen für die , die zusammen mit der optimierten Spirale für jene genialen Gangwerte sorgt, für die das Kaliber berühmt ist. Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - 180 Jahre Jaeger-LeCoultre

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Die Bilder zeigen den Materialabtrag zum Wuchten des Unruhreifs. Die Arbeiten werden unter dem Mikroskop oder der Lupe mit einem winzigen Stichel/Bohrer ausgef端hrt. Im Bild unten sieht man im Bereich links der Pinzette die Spuren des Materialabtrags.

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Der Stoff, aus dem die Träume sind...man sieht sie bloß

noch nicht.

Im Materiallager der Manufaktur finden sich endlose Regale mit unterschiedlichsten Materialien. Vieles davon kommt als Stangenmaterial für die Fräsen und Drehbänke zum Einsatz. Edelstahl, Kupfer, Bronze, Messing, Gold, Platin....alles ist vorhanden, um die Produktion der erlesenen Uhren zu sichern.

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Wir suchen eine Schraube.... Auch diese unvorstellbar kleinen Schrauben werden in der Manufaktur gefertigt. Mit der gleichen Akribie und Präzision aller anderen hier entstehenden Bauteile. Diese winzigen Bauteile verkÜrpern auf nahezu ideale Weise das Bild der mechanischen Uhr, das sich im Kopf vieler Liebhaber eingebrannt hat.

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Kleine und kleinste Bauteile entstehen auf Drehautomaten, CNC-Fräsen, Drehbänken, Stanzen, Pressen....und natürlich auch in reiner Handarbeit.

Qualität

der Werkstücke unterscheidet sich innerhalb der Preisklassen Die nicht, lediglich die spätere Finissage macht hin und wieder einen optischen Unterschied.

rolliert

, wobei die Lagerstellen in rotierenden Alle Achsen und Triebe werden Keramikscheiben verdichtet werden- und so maßgeblich für den -reibungslosen- Lauf des Getriebes verantwortlich sind.

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Natürlich werden auch viele Stahlteile thermisch nachbehandeltsprich

gehärtet

.

Die Vorbereitung dazu sieht man auf den Bildern auf diesen Seiten. Die Einzelteile werden auf Stahlplatten feinsäuberlich mit genauem Abstand zueinander verteilt. Später werden mehrere Platten zusammen in den Härteofen eingebracht. Nachfolgende Seiten: Bestücken der Anker mit den Paletten. Das Einsetzen der feinen Rubinpaletten erfordert höchste Konzentration. Hier wird jede Abweichung im Mikrometerbereich mit einer Fehlfunktion des späteren Uhrwerks bestraft. Um das zu verhindern, wird jede einzelne Palette unter dem Mikroskop eingesetzt und Verklebt....und natürlich....wieder mal... genau vermessen.

Messen

, Kontrollieren, Abändern, Verbessern zieht sich durch Das ständige jeden Arbeitsschritt- und summiert sich zu vielen Tausend Einzelhandgriffen, bis die Uhr letztlich das Werk verlässt.

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Gleiches, wie f체r die Anker, gilt auch f체r die

Lagersteine

.

Jeder wird einzeln gesetzt, eingepresst, nachgemessen...... Die Platinen selbst wurden zuvor aus dem Vollmaterial gestanzt, gefr채st, mit Perlagen und sonstigen Zierschliffen versehen- und (je nach Material) galvanisch behandelt.

Die Produktionstoleranz der Platinen liegt bei

2 Tausendstel Millimeter 98

.

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Hier sieht man das Versenken der Bohrlöcher. Die Kehlungen werden anschließend auch noch teilweise

poliert

, ebenso werden die Kanten gebrochen und poliert.

Auf der nächsten Seite sieht man das „gestapelte Arbeitspensum“ eines Arbeitsplatzes.

Die Platinen werden nach und nach mit einer

Perlage

versehen- siehe Folgeseiten.

Für das Muster existiert keine Schablone. Jede „Perle“ wird nach Augenmaß gesetzt, das Werkstück weitergedreht- Druck- und wieder ist eine Perle entstanden. Bei vielen Platinen kommen Perlagen in unterschiedlichen Durchmessern zur Anwendung. Dazu ist ein Wechsel des Schleifkopfes notwendig. Zwischendurch wird der Schleifkopf immer wieder nachgeschärft.

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Noch schmucklose Rohplatinen...

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Wechseln des Schleifkopfes f체r eine feinere Perlage. Das Nachsch채rfen erfolgt nach Gef체hl und Erfahrung.

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Endresultat kann sich sehen lassen. Durch die manuelle Fertigung ist jede einzelne Platine individuell. Das

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Streifenschliffe

Eine weitere Form der Verzierung sind , die halbautomatisch mit einem schräg gestellten Schleifkopf aufgebracht werden.

Präzision

Um höchste zu gewährleisten, werden sämtliche Brücken einzeln eingesetzt und geschliffen, was in diesem Fall etwa 3 Minuten pro Stück dauert.

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Nachdem scheinbar endlos viele Einzelteile produziert, kontrolliert, nachbearbeitet und aussortiert wurden, geht es endlich an die

Montage

.

Beinah gespenstisch ruhig ist es in den Räumlichkeiten.

Kein Radio, kein Maschinengeräusch... nichts....ausser die „fühlbare Konzentration“ der Uhrmacher füllt den Raum. Wir befinden uns in den „allerheiligsten“ Räumen der Manufaktur, der Endmontage der Komplikationsuhren.

42

den Weg in Von den rund 1100 Angestellten finden nur diese Räume. Hier wird aber nicht nur montiert, sondern auch revidiert und korrigiert. Jeder der 42 Uhrmacher ist ein absoluter

Meister

seines Fachs. Nach Jahren in der Manufaktur werden nur die Besten der Besten hier jemals arbeiten

DÜRFENLaurent.

handverlesen

von Christian

Entsprechend ist die Einstellung eines jeden Einzelnen zu „seinem“ Produkt und „seiner“ Manufaktur.

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Betrachtet man die Bilder, so könnte man meinen, man befände sich nicht in einer hochmodernen Uhrenmanufaktur, sondern in einem kleinen, familiären

Atelier.

Genaugenommen ist es das auch irgendwie.

Qualität

Die der ausgeführten Arbeiten, die Ruhe, die Konzentration, das Fehlen jeglicher Hektik ist bezeichnend für diesen Bereich. Ganz speziell in dem Raum, wo die aufwändigsten Uhren der Manufaktur auf ihre Vollendung warten- und sich 8 Uhrmacher auf ihre Einzelstücke konzentrieren. Es gibt hier keine Vorgabe - außer - die bestmögliche Qualität des Endprodukts zu erreichen. Es kommt nicht all zu selten vor, dass ein Werk mehrere Monate zu seiner Vollendung benötigt, eher ist es die Regel. Gleichzeitig werden diese Werke aber auch hier gewartet- und durch die enge Zusammenarbeit mit der Konstruktionsabteilung können etwa notwendige Änderungen sofort in die Produktion übernommen werden.

Die Bilder auf den nächsten Seiten möchte ich unkommentiert lassen und Sie als Leser dazu anregen, die Eindrücke einfach auf sich wirken zu lassen. Vor allem die Bilder zur Montage des Gyrotourbillons, die Zeitwaagenausdrucke, die Komplexität der Bauteile sprechen für sich- und bedürfen keines weiteren Textes. Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - 180 Jahre Jaeger-LeCoultre

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Zeiteisen Review:

Jaeger-LeCoultre Master Control Hometime Einleitung

:

Die Master Control Hometime gehört zu den Volumenmodellen dieses Herstellers, abseits von Reverso und der sportlichen Master Compressor- Linie. Sie stellt sozusagen die klassische Designvariante eines nahezu perfekten

ters mit dezentem Äusseren und höchster Verarbeitungsqualität dar.

Reisebeglei-

Trotz des (auf den ersten Blick) schlicht gezeichneten Zifferblattes und des eleganten, schlanken Gehäuses bietet dieses Modell mehr als genug eigenständige Stilelemente, um nicht im Uhreneinerlei zu verschwinden.

Manufakturqualität

Und natürlich punktet auch dieses Modell mit im besten Sinn, was in dieser Preisklasse leider noch immer nicht alltäglich ist. Um jedoch dem wahren Charakter der Uhr auf die Schliche zu kommen, muss man sich doch ein wenig eingehender mit diesem Modell beschäftigen. Scheint sie für manche momentan ein wenig farblos, so ändert sich diese Einstellung blitzartig bei genauerer Betrachtung.

Das Gehäuse: Das klassische, dreiteilige, Gehäuse aus Edelstahl ist durchgängig hochglanzpoliert. Keine Mattierung stört den makellosen Glanz dieser eleganten Uhr. Eine abgeschrägte Lünette umrahmt das minimal gewölbte Saphirglas. Die flachen Flanken des Gehäuses laufen in einer sanften Rundung zu den nicht mit Löchern verunzierten Hörnern aus. Einzig die geriffelte, nicht verschraubte Krone ragt wenige Millimeter aus der Linie heraus. Sie bietet genügend Angriffsfläche, um einwandfrei und ohne Gefummel bedient zu werden.

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Sichtglasfenster

Der mit einem, das gesamte Uhrwerk präsentierende, ausgestattete Boden ist mit 4 Schrauben am Mittelteil befestigt. Die am Stahlrand aufgebrachten Beschriftungen sind samt und sonders aufwändig graviert und nicht geprägt. Durch die flache Bauform und das unaufdringliche Erscheinungsbild ist es die ideale Uhr zum Anzug. Die Druckfestigkeit wird mit 5 Bar angegeben, wodurch das Uhrwerk im Alltag ausreichend geschützt ist

Zifferblatt/Zeiger: Ebenso elegant wie das Äussere präsentieren sich auch das Zifferblatt und die Zeiger. Unaufdringlich, hervorragend ablesbar, und erst auf den zweiten Blick alle Funktionen offenbarend, liegt es gut geschützt unter dem farblos entspiegelten Saphirglas. Erst wenn man die Krone in die erste Rastposition bringt und betätigt, wird der 5. Zeiger sichtbar, der sich sonst bei Nichtgebrauch direkt unter dem Stundenzeiger versteckt. Genau dieser Zeiger ist sozusagen der Namensgeber dieser Uhr- er ist dafür zuständig, bei Reisen in andere Zeitzonen die Heimatzeit (Hometime) anzuzeigen. Im Gegensatz zu diversen anderen Fabrikaten, wo diese Funktion oft durch einen voluminösen, farblich stark kontrastierenden Zeiger dargestellt wird, ist hier die dezente Variante zu sehen. Ein Beispiel hervorragender Alltagstauglichkeit- und Zeugnis für das Entwicklungsniveau dieser Uhr. Die Anzeige ist denkbar gut integriert und funktioniert folgendermaßen: Durch Ziehen der Krone in die erste Position kann man durch Drehen den normalen Stundezeiger in Stundenschritten unabhängig vor- und rückwärts stellen. Dabei bleibt der „Hometime-Zeiger“ unverrückt stehen. So ist es möglich, sowohl Zeit- als auch Datum dem jeweiligen Reiseort anzupassen und die Uhrzeit wie gewohnt abzulesen. Um eine Verwechslung der Zeiger auszuschließen, ist der „

ger“ skelettiert und gebläut.

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Hometime-Zei-

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Im Gegensatz dazu sind die Zeiger der normalen Zeitanzeige vollflächig, wobei eine Hälfte der facettierten Zeiger spiegelpoliert, die andere Hälfte mattiert ist. Zudem sind Minutenund Stundenzeiger mit (nicht all zu starker) -in den Zeiger vertieft angebrachter- Leuchtmasse bestückt. Bei Nichtgebrauch werden der Stunden- und Hometimezeiger auf selbem Weg wieder zur Deckung gebracht. So wird die Übersichtlichkeit enorm verbessert. Auch das Datum wird auf diese Weise eingestellt. Das funktioniert sowohl vor- als auch rückwärts.

Reisen

Überblick

Um beim durch die Zeitzonen nicht den zu verlieren, ist bei der 12 eine 24 Stunden Anzeige integriert, die direkt an den „Hometime-Zeiger“ gekoppelt ist. Bei der 6 findet sich noch die kleine Sekunde. Beide Hilfszifferblätter sind vertieft und guillochiert, und heben sich so dezent und trotzdem gut sichtbar vom restlichen Zifferblatt ab. Die Längen aller Zeiger sind optimal gewählt und durch die scharf zulaufenden Spitzen wird die Präzision der Anzeige nochmals unterstrichen. Die massiven, rhodinierten, applizierten Stundenindizes sind ebenfalls aufwändig facettiert und nur bei der 9 durch eine arabische Zahl und bei der 3 durch das umrahmte Datumsfenster unterbrochen, wo sich jeweils auch zwei halbkugelförmige, schwarz umrahmte, Leuchtmarkierungen befinden. Die Minuterie und sonstige Beschriftungen sind gedruckt. Insgesamt sind Verarbeitung und Design auf höchstem Niveau.

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Das Werk: Jaeger Lecoultre Kaliber 975H. Ein Manufakturkaliber höchster Präzision und modernster Bauart.

Handarbeit

Das aus 230 Teilen in aufgebaute Kaliber wird nach allen Regeln der Uhrmacherkunst verfeinert. Die Teile sind nach allerhöchsten Qualitätsmaßstäben gefertigt und mit geringsten Toleranzen montiert. Das ist nicht nur ein Spruch des Marketings, sondern davon konnte ich mich auch schon persönlich im Werk überzeugen. Dieses Kaliber gehört zu meinen persönlichen „Lieblingswerken“- und die Testuhr hat meine hohen Erwartungen auch nicht enttäuscht. Es ist das bis dato genaueste Uhrwerk, das ich je auf einer Zeitwaage hatte. Nicht nur, dass sämtliche Lagen keinerlei Abweichung zueinander aufweisen, und samt und sonders mit +1 Sekunde reguliert sind, auch der absolut

gleichmäßige Ablauf der Mechanik insgesamt findet auf einem Niveau statt,

der in dieser Preisklasse Seinesgleichen sucht. Mit einer Bauhöhe von 5,7mm ist es relativ voluminös ausgefallen, was den Schluss zulässt, dass sowohl an eine mögliche Integration anderer Komplikationen, als auch an eine besonders

robuste Gesamtkonstruktion gedacht wurde.

Unruhbrücke, laserverschweißte Spirale und Regulierung mittels Gewichtsschrauben unterstrreichen diese Vermutung. Details, wie eine Rotorlagerung auf Keramikkugeln, eine beidseitig verschraubte

1000 Stunden Test

Natürlich muss auch dieses Modell den erfolgreich absolvieren (was auch am Aufzugsrotor in goldener Schrift vermerkt ist). Dass sich diese Maßnahmen in der Praxis auszahlen, beweisen die phänomenalen Gangwerte. Auch haptisch ist die Bedienung des Uhrwerks ein Genuss. Der Handaufzug geht dermaßen butterweich und gleichmäßig, dass man beim ersten Mal den Verdacht hegt, dass ein Defekt vorläge. Lediglich der Widerstand der Tubusdichtungen ist zu spüren. Beim genauen Hinhören ist dann auch der Lauf der Mechanik wahrnehmbar. Die Rastungen der Krone sind einwandfrei definiert. Ebenso ist die optische Erscheinung durchaus erbaulich. Thermisch gebläute Schrauben, eine

22ct Gold

Rotorschwungmasse aus , diverse Zierschliffe und der elegante Aufbau präsentieren sich dem Betrachter durch das Saphirglasfenster.

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Dass die Oberflächenausführung letztlich nicht ganz an die Spitzenkaliber des Herstellers heranreicht, ist der -relativ- großen Stückzahl geschuldet. Nichtsdestotrotz ist es ein bestaunenswertes Uhrwerk, das vor allem durch die hohe Materialqualität und seine technische Qualität brilliert. Im Tragetest läuft die Uhr defakto ohne Abweichung.

Das Band: Das schön gearbeitete Alligatorlederband passt hervorragend zur Uhr und schmiegt sich auch im Neuzustand weich an das Handgelenk. Die Doppelblattfaltschließe ist passend zur Uhr ebenfalls durchgängig hochglanzpoliert und zeichnet sich durch hervorragende Verarbeitungsqualität und einfache Bedienung aus. Trotzdem gibt es einen kleinen Punkteabzug: Die Länge ist für stärkere Handgelenke ungenügend.

Fazit: Eine Uhr, deren Stärken sich nicht auf den ersten Blick offenbaren. Hohe Praxistauglichkeit gepaart mit bester Technik ergeben ein Gesamtpaket, das nicht nur durch seine zeitlose Eleganz besticht, sondern auch durch einen mehr als angemessenen Preis, der in Anbetracht der Konkurrenzprodukte fast als Schnäppchen durchgehen kann. Gerade für Geschäftsreisende, denen eine Reverso Squadra Hometime zu präsent scheint, ist dieses Modell eine absolute Empfehlung.

Zeiteisen Wertung: Preis/Leistung: +++++++ Uhrwerk: +++++ Gangergebnisse: +++++++ Gehäuse: +++++ Band: +++ Gesamtsumme: 27 (hervorragend) Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - 180 Jahre Jaeger-LeCoultre

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1907 – Lepine Taschenuhr, Gelbgold 18K

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Einige Historische Modelle, ...die Weltruf erlangten...

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1933 – Duoplan, Edelstahl mit Brillanten – Kaliber 104

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1890 – Repetition à Jaquemarts, Gelbgold

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1890 – Repetition à Jaquemarts, Gelbgold

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1895 – Grande Komplikation Taschenuhr, Rosegold 18K

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1934 – Montre Joaillerie, Weissgold – Diamanten - Aufzug auf der Rückseite – nur Jaeger Unterschrift - für Frankreich hergestellt

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101 Feuille , WeiĂ&#x;gold 18K

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1970 – Memovox Polaris II, Edelstahl – beidseitige Drehlünette – wasserdicht 100m – Memovox Kaliber High Frequency (erster Kaliber dieser Art) mit Gravur HPG (High Precision Guarantee)

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1943 - Montre de Pilote MK, Edelstahl – Anti Magnetic – wasserdicht

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1958 – Geophysic, Edelstahl – wasserdicht – Antimagnetic bis 600 Gauss – Kaliber 478 BWSbr Chrono – Sekundenstop

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1957 – Futurematic, Gelbgold 14K

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1958 – Memovox Parking , Gelbgold – Handaufzug – zum Anlass 150 Jahre Manufaktur in Frankreich herausgebracht, gehört zur Jubilée Kollektion

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2013 - Rendez-Vous Celestial, WeiĂ&#x;gold

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....knapp 80 Jahre Uhrendesign liegen zwischen diesen Pretiosenund doch w채re es wohl f체r jede Frau schwierig, sich f체r

nur eines der Modelle zu entscheiden...

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Impressum: Herausgeber: Verein für die Unterstützung der Uhrmacherei in Österreich (Association pour le soutien de l‘horlogerie en Autriche) Kurzname: ASHA ZVR: 644190583 Geschäftsführer: Martin Filzwieser Chefredakteur Zeiteisen und Zeiteisen Ultimate Watch Secrets: Martin Filzwieser Text und Fotos Martin Filzwieser, www.zeiteisen.at, Jaeger-LeCoultre (separat gekennzeichnet) Das Magazin ist in Gesamtheit, sowie Text und Bildmaterial urheberrechtlich geschützt. Jede unerlaubte Verwendung wird gerichtlich verfolgt. Quellenangaben: Eigene Recherche, Herstellerangaben Urheberrechtliche Fragen richten Sie bitte an office@zeiteisen.at Medienadresse: Zeiteisen, Karolinengasse 14/20, 1040 Wien Postanschrift für Sendungen: Mommsengasse 12/20, A-1040 Wien Kontakt: office@zeiteisen.at Text und Copyright-Information: Für die Inhalte sind ausschließlich die jeweiligen Autoren der Texte verantwortlich. Der Herausgeber dieses Magazins kann für den Inhalt von zugesandten Informationen oder dem Inhalt von verlinkten Webseiten keinerlei Haftung übernehmen. Das Copyright der Herstellerinformationen (Text und Bild) liegt entsprechend bei diesem. Eingestellte Bilder- falls nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt (oder sonst gekennzeichnet)- unterliegen dem Urheberrecht des Herausgebers. Aus den Inhalten der Artikel können keinerlei Rechtsansprüche abgeleitet werden. Copyright: ©ASHA 2013, © Martin Filzwieser 2013, ©Jaeger-LeCoultre

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