Dipl.-Ing. (FH) Michael Rosenbauer BSH-Entwicklungschef für Geschirrspüler
Eine kleine Kugel revolutioniert den Geschirrspüler Zeitbild: Herr Rosenbauer, wie können Geschirrspüler noch effizienter werden? Rosenbauer: Vielleicht haben Sie sich schon mal gefragt, wofür diese Tütchen in den Taschen neu gekaufter Kleidung sind. Sie enthalten das Mineral Zeolith und dessen Eigenschaft ist simpel: Es entzieht der Umgebung die Feuchtigkeit und erwärmt sich zugleich dabei. Dieses einfache Prinzip haben wir in das Trockensystem unserer neuen Geschirrspüler übertragen: Ein gutes Kilo Zeolith nimmt die feuchte Luft aus dem Innenraum im Geschirrspüler auf und erhitzt sich auf 235 Grad. Diese Hitze wird gleichzeitig zum Trocknen genutzt – dadurch verbrauchen unsere neuesten Geräte bis zu 30 Prozent weniger Strom. Das schont die Umwelt und das Klima! Ein zehn Jahre alter mittelgroßer Kühlschrank verbraucht durchschnittlich 290 kWh im Jahr und trägt mit 49 Euro zur Stromrechnung bei. Im Vergleich dazu braucht ein modernes hocheffizientes Gerät nur noch 95 kWh und kostet damit jährlich nur 16 Euro. Ein neuer Kühlschrank sollte also möglichst energieeffizient sein – das lohnt sich schon nach wenigen Jahren.
Kühlen
Tipp: Die Tür des Kühlschranks nur selten öffnen und wenn, dann nur kurz. Vor dem Urlaub das Gerät leeren, säubern und ausschalten.
Waschen und Trocknen
Spülen
Würden in Deutschland alle 15 Jahre alten Spülmaschinen durch hocheffiziente Geräte ersetzt, könnten jedes Jahr 145.000 Tonnen CO2 gespart werden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 65.000 Pkws. Tipp: Leichte Verschmutzungen werden auch mit dem Spar- oder Kurzprogramm und bei niedrigen Temperaturen beseitigt – das schont das Geschirr und die Umwelt.
EU-ENERGIE-LABEL: Das EU-Energie-Label gibt Auskunft über den Energieverbrauch von Hausgeräten. Das Label unterscheidet Geräte nach sieben Energie-Effizienzklassen von A für sparsamen bis G für verschwenderischen Energieverbrauch. Da viele Kühlgeräte sogar effizienter sind als die bisher höchste Stufe A, werden die Sparsamsten mit A+ bis A++ klassifiziert. Tipp: Preisgünstige Geräte verbrauchen häufig viel Strom und sind damit über die gesamte Nutzungsdauer gesehen teurer als energiesparende Geräte mit einem höheren Anschaffungspreis.
Heute verbrauchen moderne Waschmaschinen weniger als 0,9 kWh pro 60°-Waschgang – das kostet weniger als 17 Cent. Und ist in einer Wohnung kein Platz zum Wäscheaufhängen, hilft ein Trockner. Denn auch diese Geräte verbrauchen heute durch eine effiziente Wärmepumpentechnologie bis zu 62 Prozent weniger Energie als Trockner von vor 15 Jahren. Tipp: Die Waschmaschine möglichst voll beladen und bei kleinen Waschmengen das Sparprogramm wählen.
Kochen
Der traditionelle Elektroherd hat Platten aus Gusseisen. Es dauert, bis sie heiß sind, und sie heizen lange nach. Deshalb sollte man beim Kochen die Temperatur früh runterdrehen und die Restwärme nutzen. Anders bei modernen Kochfeldern mit Induktion. Hier entsteht die Wärme nur da, wo sie wirklich hingehört – direkt im Boden des Kochtopfs. Speisen erhitzen so in kürzester Zeit bei sehr niedrigen Stromkosten. Tipp: Egal welches Kochfeld: Deckel auf dem Topf spart Energie.
ZEITBILD WISSEN
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