Gemeinwohl-Bericht 2015

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GEMEINWOHL-BERICHT 2015





GEMEINWOHL-BERICHT 2015



INHALT

DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL

............................................ 4

NEGATIVKRITERIEN ...................................................................................................... 12 TESTAT

........................................................................................................................................ 14

A LIEFERANTINNEN ................................................................................................... 16 A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT ............................................................................... 18 B GELGEBERINNEN .................................................................................................... 22 B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT ............................................................................................. 24 C MITARBEITER & EIGENTÜMER ................................................................... 28 C1 ARBEITSPL ATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG ...................................................................... 30 C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT ......................................................................... 34 C3 FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN ....... 36 C4 GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS ............................................................................... 38 C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKR ATIE UND TR ANSPARENZ .......................................................... 39 D KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER ............................................................................................. 40 D1 D2 D3 D4 D5

ETHISCHES VERK AUFEN ............................................................................................................. 42 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN ....................................................................................... 46 ÖKOLOG. GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN ........................................... 48 SOZIALE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN ............................................ 50 ERHÖHUNG DES SOZIALEN UND ÖKOLOGISCHEN BR ANCHENSTANDARDS .............................. 51

E GESELLSCHAFTLICHES UMFELD .............................................................. 52 E1 SINN UND GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG DER PRODUKTE / DIENSTLEISTUNGEN ................. 54 E2 BEITR AG ZUM GEMEINWESEN .................................................................................................... 55 E3 REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN .......................................................................... 56 E4 GEMEINWOHLORIENTIERTE GEWINNVERTEILUNG..................................................................... 58 E5 GESELLSCHAFTLICHE TR ANSPARENZ UND MITBESTIMMUNG ................................................... 59 AUSBLICK

................................................................................................................................. 60

BESCHREIBUNG DES PROZESSES DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHL-BILANZ IMPRESSUM

................................ 62

............................................................................................................................ 64


DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL



ALLGEMEINE INFOS FIRMENNAME:

Zahnarztpraxis am Kreuzberg

EigEntums- und REchtsfoRm:

GbR, Einzelpraxis

EIGENTUMSANTEILE:

100% Dr. Matthias Eigenbrodt

BRanchE:

Gesundheit

anzahl dER mitaRBEitERinnEn:

10

UMSATZ:

600.000 â‚Ź / Jahr

tochtERgEsEllschaftEn:

Dentallabor am Kreuzberg

adREssE:

Bergmannstr. 2, 10961 Berlin

WEBSEITE:

www.zahnarztpraxis-am-kreuzberg.de

BERichtszEitRaum:

2014

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DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL

TÄTIGKEITSBEREICH TÄ diEnstlEistungEn Zahnmedizinische Gesundheitsleistungen

Prävention

ANTEIL AM UMSATZ

80 % 20 %

Kons / Chirurgie 55 %, Prothetik 23 %, Paro 22 %

IP bei Kindern, PZR, Kariesinfiltration

DIENSTLEISTUNGEN Alterszahnheilkunde

Komplementäre Zahnmedizin

Angstpatienten

Laserzahnmedizin

Ästhetische Zahnheilkunde

Nadelfreie Betäubung

Chirurgie

Parodontologie

Endodontie

Prothetik (Zahnersatz)

Funktionsanalyse und -Therapie

Tropenzahnheilkunde

Implantologie

Vollkeramische Restaurationen

Individualprophylaxe (PZR)

Wurzelkanalbehandlung (Endodontie)

Kariesinfiltration (ICON)

Zahnarztphobie

Kieferorthopädie

Zahnerhaltung

Kinder- und Jugendzahnheilkunde

Ganzheitliche Zahnheilkunde

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DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL

DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL Die Zahnarztpraxis am Kreuzberg ist 2010 von Dr. Eigenbrodt gegründet worden. Der Altbau im schönen Bergmannkiez wurde schon vorher als Zahnarztpraxis genutzt. Leider hat sein Vorgänger es nicht geschafft genug Geld zu erwirtschaften, um alle Rechnungen bezahlen zu können. Seit der Gründung der Praxis war das Ziel von Eigenbrodt nicht nur eine zahnmedizinische Versorgung der Patienten auf hohem Niveau, sondern auch eine nachhaltige Arbeit im Kiez und darüber hinaus. Durch die Lektüre von Christian Felber ist er 2014 auf die GWÖ gestoßen. Doch schon nach dem Studium der Zahnmedizin, Ethnologie und Arabisch hat sich Dr. Eigenbrodt sieben Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit im Mittleren Osten engagiert. Er war mehrere Jahre mit einer NGO im gemeinnützigen »Community Development« tätig. 2002 kam er nach Berlin und hat danach regelmässig Kurztrips zum follow-up in den Orient unternommen. Sein gesellschaftliches Engagement setzten er und sein Team auch in Berlin fort: • Einsatz bei der Bürgerplattform Neukölln • Gründung des Qualitätszirkels Berliner Zahnärzte • Einsatz im islamisch-christlichen Dialog • Vertretung in der JVA Moabit • Sammeln von Altgold als Spende für »Zahnärzte ohne Grenzen« • Unterstützung der Obdachlosenarbeit der Stadtmission Berlin • Förderung des ADFC durch das Unternehmen • Kostenlose Behandlung von Flüchtlingen ohne Aufenthaltsgenehmigung • Behandlung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen (Behinderte) • Aktionen für Kinder zum Tag der Zahngesundheit • Einsatz mit der DAMG (Deutsch-Arabisch-Medizinische-Gesellschaft)

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DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL

PHILOSOPHIE DER ZAHNARZTPRAXIS AM KREUZBERG A Mission Wir möchten unseren Patienten mit einem freundlichen und kompetenten Team begegnen. Wir behandeln sie effektiv und ganzheitlich nach ihren zahnmedizinischen Bedürfnissen. Vision

GANZHEITLICH Wir sind verantwortungsvolle Mitglieder unserer Umwelt und Gesellschaft. Unser Praxis-Team besteht aus professionellen Mitarbeitern mit zahnmedizinischer, physiotherapeutischer, oralchirurgischer und psychologischer Ausbildung.

FREUNDLICH Wir behandeln unsere Patienten wie Gäste, die wir zu Hause empfangen.

KOMPETENT Wir sind Ansprechpartner, die ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Wir bilden uns ständig weiter, um sie optimal beraten und behandeln zu können.

EFFEKTIV Wir haben eine hohe unternehmerische Verantwortung sowohl den Patienten als auch den Mitarbeitern gegenüber. Durch eine permanente Weiterentwicklung unserer Praxisstrukturen und -prozesse haben wir mehr Zeit für sie. Ziele Wir möchten, dass 99 % unserer Patienten mit 77 Jahren noch 22 Zähne haben. Wir möchten, dass Patienten mit 22 Jahren keine Füllung, mit 44 Jahren keine Brücke und mit 77 Jahren keine Prothese haben. Wir betrachten nachhaltiges und wirtschaftliches Handeln als Grundlage der Sicherung unserer Arbeitsplätze. Derzeit gelingt es uns 10 Arbeitsplätze (4 Vollzeit) zu sichern.

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DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL

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DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL

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NEGATIVKRITERIEN


NEGATIVKRITERIEN

NEGATIVKRITERIUM

Kann ich BEst#ätigEn

Keine Verletzung der ilo-arbeitsrechtenormen menschenrechte

Keine menschenunwürdigen Produkte

Keine Beschaffung bzw. Kooperation mit unternehmen, welche die menschenwürde verletzen

Keine feindliche Übernahme

Keine sperrpatente

Keine dumpingpreise

Keine illegitimen umweltbelastungen

Keine Verstöße gegen umweltauflagen (z. B. grenzwerte)

Keine geplante obsoleszenz

Kein arbeitsrechtliches fehlverhalten seitens des unternehmens

Kein arbeitsplatzabbau oder standortverlagerung trotz gewinn

Keine umgehung der steuerpflicht

Keine unangemessene Verzinsung für nicht mitarbeitende gesellschafter

offenlegung aller Beteiligungen und tochterunternehmen

Keine Verhinderung eines Betriebsrates

offenlegung aller finanzflüsse an lobbyisten und lobby-organisationen / Eintragung ins lobbyregister der Eu

Keine exzessive Einkommensspreizung

 13


TESTAT


TESTAT

Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohlfördernden Werten aufgebaut ist. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem zu Neuem. Dieses Testat ist das Ergebnis einer Peer-Evaluation im Frühjahr 2015. Alle Bereiche der GWÖ-Matrix wurden durchleuchtet und bewertet. Legende: RElEVanz hoch:

Þ RELEVANZ

RELEVANZ MITTEL:

Ú RELEVANZ

RElEVanz niEdRig: à RELEVANZ

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Lieferantinnen


A


A1

ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT

20 %

A1.1 BERÜCKSICHTIGUNG REGIONALER, ÖKOLOGISCHER UND SOZIALER ASPEKTE BZW. HÖHERWERTIGER ALTERNATIVEN Þ RELEVANZ Auflistung aller zugelieferten Produkte/ Dienstleistungen in % vom Umsatz im Berichtszeitraum: ausgaBEnPostEn in %

ERläutERung und BEwERtung (sozialE, öKologischE, REgionalE)

labor- fremdleistungen

Eigenes Dentallabor mit angestellter Zahntechnikerin. Diese Zahntechnikerin wurde aus einer prekären Situation in einen sozialversicherungspflichtigen Job transferiert. Das spezialisierte Dentallabor in den gleichen Gewerberäumen garantiert ökologische Wege und soziale Kommunikation. Ein weiteres Berliner Dentallabor in Schöneberg ist langjähriger Partner in qualitativ hochwertiger zahntechnischer Versorgung. Diese Voraussetzung und gute Zusammenarbeit vermeidet Fehlproduktionen.

Praxisbedarf / material / Geräte

Die Auswahl der 447 verschiedenen Materialien erfolgt durch qualitative Kriterien. Durch ständig neue Materialien und Forschungsergebnisse ist die Auswahl eine große Herausforderung und Verantwortung. Die Überprüfung der Hersteller im Sinne der GWÖ ist eine Aufgabe, die nur eine neu eingestellte MitarbeiterIn zeitlich schaffen könnte. Als Depot für Praxismaterial haben wir einen Partner seit Gründung (Material wird nur woanders bestellt, wenn dieser Partner das gewünschte Material nicht vorrätig hat). Telefonanlage bei einem Berliner Händler (W-Fredl.de). Berliner Dentaltechniker für Reparaturen (Gottschalk)

abschreibung auf anlagevermögen (z. B. dentaleinheiten, Röntgenanlage)

Zur Praxisgründung eine gebrauchte Einheit übernommen und eine gebrauchte Einheit gekauft. Dann 2013 neue ergonomische Dentaleinheiten aus Tschechien mit LED-OP-Lampe. Die voll digitalisierte Röntgenanlage mit Speicherfolien garantiert geringst mögliche Strahlendosis und vermeidet Röntgenchemikalien.

Raumkosten

Die Gewerberäume werden von der GEWOBAG gemietet. Es ist ein 130 Jahre altes MFH. Energieausweis, 2010 konnten die Installationen weitgehend übernommen werden. Weitere Ausstattung und Möblierung erfolgte durch örtliche Betriebe.

16 % 8%

6%

4,5 %

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LIEFERANTINNEN

ausgaBEnPostEn in %

ERläutERung und BEwERtung (sozialE, öKologischE, REgionalE)

it, instandhaltung und werkzeuge

Die PC`s, APC`s und das Netzwerk wurden bei einem Berliner ZPU (Netmedia-Berlin.de) gekauft, installiert und gewartet. Instandhaltung und Reparatur der Praxis durch ein Kreuzberger EPU (Praxenmacher.de). Elektroinstallation durch ein Berliner EPU (Scheibelhofer.de). 90% der Beleuchtung auf LED umgestellt.

werbe- und Reisekosten, fortbildungen

Internetauftritt, Tag der Zahngesundheit (mit Zirkus Cabuwazi). Fortbildungen für das gesamte Team sind ein integraler Bestandteil der Ausgaben. Zur Multiplikation der Fortbildung werden die Inhalte regelmässig an wöchentlichen Teamsitzungen weitergegeben. Kaffee für Patienten und Mitarbeiter kostenlos aus fairem und ökologischem Angebot.

Verwaltung / Versicherungen

Sowohl in der Buchhaltung (DATEV Unternehmen Online) als auch in der Dokumentation (Dampsoft) sind wir fast papierlos durch Digitalisierung. An der Digitalisierung der Anamnesebögen wird z. Zt. eine Lösung erarbeitet. Versicherungsmakler ist ein Berliner EPU. Steuerbüro ist ein Berliner Unternehmen.

fahrzeugkosten

Es wird ein Nissan Qashqai +2 (7-Sitzer) betrieben. 80 % der Fahrten werden mit einem der beiden Praxis-Fahrräder (»Pacer« der Firma Diamant und Eigenbau-Lastenfahrrad) durchgeführt.

strom

z. B. 100 % Ökostrom von 123Energie.de (100 % Wasserkraft aus Schweden und Norwegen).

3%

2,5 % 2%

1,5 % 1,5 %

In unserer Praxis wird konsequent Amalgam vermieden und nicht beschafft. Das hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit (Quecksilberdämpfe) und die Umwelt (Quecksilberbelastung der Umwelt durch Entsorgung). Bestellungen von Material erfolgen nicht öfter als einmal im Monat, um die Transportfrequenz vom Depot (Konstanz) zu minimieren.

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LIEFERANTINNEN

A1.2 AKTIVE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN RISIKEN ZUGEKAUFTEN P/D UND PROZESSE ZUR SICHERSTELLUNG Ú RELEVANZ Die Auswahl der zur Behandlung verwendeten Produkte erfolgt nach qualitativen, allergologischen und hygienischen Kriterien. Grundlage dieser Kriterien sind Publikationen in Fachzeitschriften. Im Rahmen dieser Bilanz wurden 30 Zulieferfirmen angeschrieben. Die Hälfte der Firmen hat geantwortet und Angaben zu sozialen und ökologischen Risiken gemacht (die wir nicht überprüfen können). Ausser bei der Firma Erkodent, die im Januar 2015 besucht wurde. Individuell ist auf Wunsch der Patienten eine Materialunverträglichkeitsprüfung an der Uni München (Prof. Dr. Dr. Reichl – dentaltox.com) möglich. Dieses Institut besitzt die weltweit größte Datenbank zur Freisetzungsrate von Inhaltsstoffen aus Zahnmaterialien. Amalgam wird als Füllungsmaterial nicht verwendet. Amalgamfüllungen, die entfernt werden müssen, werden gesondert gesammelt (zertifizierter Amalgamabscheider) und als Sondermüll an eine Spezialfirma verkauft. Mit unserem Labor gibt es jährliche Evaluierung. Aus sozialen, ökologischen und allergologischen Gründen wird kein Methacrylat verwendet.

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LIEFERANTINNEN

A1.3 STRUKTURELLE RAHMENBEDINGUNGEN ZUR FAIREN PREISBILDUNG à RELEVANZ Bei höherwertigem Füllungsmaterial (10.900 € / kg) wird auch das beste Bonding (6.200 € / l) verwendet. Zur Herstellung von Kronen und Brücken wird die weltweit hochwertigste Lithiumdisilikatkeramik (4.600 € / kg) verwendet. Für die Prophylaxe wurden Instrumente angeschafft, die langlebiger sind und nicht geschliffen werden müssen. Der Anteil am Beschaffungsvolumen für höherwertige Produkte ist 80 %. Die Preisgestaltung richtet sich nach sozialen und nachhaltigen Kriterien. Patienten mit mehr Einkommen dürfen höherwertige Preise bezahlen und umgekehrt.

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GELdGEBERINNEN


B


B1

ETHISCHES FINANZMANAGEMENT

20 %

B1.1 INSTITUTIONALISIERUNG Ú RELEVANZ Wir haben eine Hausbank (Apobank.de) seit 2003 und ein Darlehen bei der DKB (für 2 Dentaleinheiten) und ein weiteres Darlehen bei der ING-DiBa (Fahrzeug). Ethisches Finanzmanagement ist ein Teil der Unternehmensphilosophie. Dazu gehört nicht nur die pünktliche Zahlung der Lieferanten, sondern auch das Angebot von Ratenzahlungen für Patienten. Ein Kontingent von Armen / Flüchtlingen wird kostenlos behandelt. Gehälter der Mitarbeiter werden pünktlich drei Tage vor vertraglicher Vereinbarung gezahlt. Teil-Finanzierung von Praxisgründung eines Kollegen (ohne Zinsen) durch Eigentümer.

B1.2 ETHISCH-NACHHALTIGE QUALITÄT DES FINANZDIENSTLEISTERS Ú RELEVANZ auflistung der finanzdienstleister in % Vom umsatz

100%

aBwicKlung ÜBER folgEndEn finanzdiEnstlEistER Apobank

Dr. Eigenbrodt ist seit 2003 Kunde bei der Apobank. Bei allen Partner-Banken ist die Verankerung des ethischen Finanzmanagements eher in den ersten Schritten. Die Selbstdarstellung der Apobank liest sich wie folgt: »[…] Der Satzungszweck der apoBank ist die wirtschaftliche Förderung der Heilberufler und ihrer Organisationen. Dem trägt die Rechtsform als Genossenschaft Rechnung. Unser Selbstverständnis ist geprägt vom Gedanken der Mitgliederförderung und der Selbsthilfe. Für uns ist ein profitables Wirtschaften wichtig, aber nicht alles und auch kein Selbstzweck. Denn die apoBank verfolgt mit ihrem genossenschaftlichen Geschäftsmodell den Anspruch, wirtschaftlich im Dienste ihrer Mitglieder zu arbeiten und deren wirtschaftliche Situation nachhaltig zu verbessern. Unsere Aktivitäten zielen auf den Gesundheitsmarkt ab. Geschäftsfelder, die beim Thema Nachhaltigkeit eher als problematisch angesehen werden (z.B. die Finanzierung von Waffen, Kernkraftwerken, Handel mit Nahrungsmittelrohstoffen), sind nicht Teil unserer Geschäftsstrategie. Als Partner der Heilberufler bei ihren finanziellen und betriebswirtschaftlichen Fragen hat sich die apoBank einen Verhaltenskodex gegeben. Dieser Verhaltenskodex wurde formuliert, um die Mitarbeiter für ethische Standards und ein verantwortungs-

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GELDGEBERINNEN

volles Handeln zu sensibilisieren. Er soll sicherstellen, dass alle Beschäftigten der apoBank-Gruppe verbindliche Wert- und Verhaltensgrundsätze beachten. Rechtmäßiges Handeln, Sorgfalt, Redlichkeit, Professionalität, die Einhaltung von Marktstandards und das Handeln im Kundeninteresse sind Verpflichtungen, die die Basis der Geschäftsbeziehungen zu den Kunden der apoBank sind. Unser ethisches, ökologisches und soziales Engagement spiegelt sich auch in vielen weiteren Beispielen wider: z. B. nutzen wir Ökostrom und Energiesparlampen. Oder wir haben jüngst die ersten Elektroautos in unsere Wagenflotte aufgenommen. Aber auch unsere Personalpolitik trägt dem Thema Rechnung. Wir haben mit unserem Betriebsrat umfangreiche Sozialleistungen für unsere Mitarbeiter vereinbart. Und die Sicherstellung einer angemessenen Work-Life-Balance ist für uns als Standesbank der Heilberufe eine Selbstverständlichkeit. Nicht vergessen möchte ich, dass wir auch viele soziale Projekte schon seit einer langen Zeit unterstützen, dabei stehen Projekte mit gesundheitlichem Bezug im Fokus.«

B1.3 GEMEINWOHLORIENTIERTE VERANLAGUNG Þ RELEVANZ auflistung der Kapitalanlagen aBwicKlung ÜBER folgEndEn finanzdiEnstlEistER

in % dER VERanlagung

90 % 10 %

Versorgungswerk der ZÄK-Berlin (VZB)

Standard Life UK (BAV)

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GELDGEBERINNEN

Die nachfolgenden Daten zeigen die Struktur sämtlicher Vermögensanlagen des VZB auf Buchwertbasis zum 31.12.2013.

1% 21 % 14 % 3% 0% 5% 11 % 23 % 21 %

inhaBERschuldVERschREiBungEn

schuldschEindaRlEhEn

namEnsschuldVERschREiBungEn (VoRwiEgEnd namEnsPfandBRiEfE)

tagEs- / tERmingEldER

andERE KaPitalanlagEn

BETEILIGUNGEN

aKtiEnfonds

REntEn- / gEldmaRKtfonds

immoBiliEnfonds

Die Gewinne der Praxis werden z. T. im Betrieb reinvestiert um die Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. MitarbeiterInnen bekommen betriebliche Altersvorsorge und z. T. Gewinnbeteiligung.

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GELDGEBERINNEN

B1.4 GEMEINWOHLORIENTIERTE FINANZIERUNG à RELEVANZ auflistung Eigen- und fremdkapital-anteil

40%-Anteil

Eigenkapital

Gesamtkapital

60%-Anteil

Fremdkapital

Gesamtkapital

auflistung aufteilung der finanzierungsformen/ fremdkapitals aBwicKlung ÜBER folgEndEn finanzdiEnstlEistER

in % dER finanziERung

70% 20% 10%

Apobank

DKB

ING-DiBa

Unser Fremdkapital kommt zum größten Teil von der Apobank. Eventueller Finanzierungsbedarf bei Kontokorrentnutzung. RisikoLV für Familie bei Tod. BU-Versicherung zur Erhaltung der Grundsicherung. Rückstellungen für Altersvorsorge.

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MITARBEITER & EIGENTÜMER


C


C1

ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG

40 %

ALLGEMEINES Wir sind keine Personal- oder Zeitarbeitsfirma. Unsere zehn MitarbeiterInnen haben alle sozialversicherungspflichtige Anstellungen (bis auf eine Minijobberin). Alle PraktikantInnen, die ein Praktikum von weniger als einen Monat bei uns absolvieren tun dies im Rahmen eines berufsorientierenden Schülerpraktikums (2 – 7 pro Jahr). Zwei Neueinstellungen wurden in 2014 durchgeführt um Überstunden der anderen Mitarbeiter zu reduzieren. Der Fehlzeitenreport der jährlich von der AOK herausgegeben wird, ist im Jahr 2013 in Berlin auf 5,1 % gesunken. In unserem Betrieb betrugen die Fehlzeiten (AU-Tage durch Summe der Versichertentage) 1,5 %. Leider fehlen uns konkretere Daten für den Branchenvergleich. Die Hierarchieebenen sind bei uns nicht so entscheidend wie übertragene Verantwortungsbereiche.

C1.1 MITARBEITER ORIENTIERTE ORGANISATIONSKULTUR UND -STRUKTUR Ú RELEVANZ Die Arbeitsaufnahme in unserer Praxis ist nur mit einer Fortbildungsverpflichtung möglich. Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erfolgt »on the job«. Das Prinzip ist: 1. Zeigen und zusehen lassen 2. Tun lassen und über die Schulter schauen 3. Alleine tun lassen. Die Teilnahme an internen und externen Fortbildungen ist Pflicht und ergibt sich aus den verschiedenen Verantwortungsbereichen. Ein bis zwei externe Fortbildungen pro Jahr und MitarbeiterIn übernimmt die Praxis. Interne Fortbildungen finden monatlich im Rahmen der wöchentlichen TeamMeetings statt. Im Rahmen dieser TeamMeetings ist auch eine Mitbestimmung der Belange der täglichen Arbeit möglich und erwünscht. Entscheidungsbefugnisse wachsen mit dem Grad der Verantwortung und der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Der Grad der Selbstorganisation richtet sich nach der Motivation, Auffassungsgabe und Teamfähigkeit der MitarbeiterIn. MitarbeiterInnen können eigenständig Dinge für die Rezeption/ das Büro oder für Verbrauchsmaterial kaufen. Wir haben Mitarbeitende, die nicht in einem »Orchester« auf Kommando des »Dirigenten« »klassische Musik« spielen, sondern engagierte teamfähige »Musiker«, welche Freude haben, ohne »Dirigent« »Jam Session« zu spielen, die selbst wissen, wann ihr Einsatz im Sinne des Ganzen fällig ist, die fähig sind, einen »Solopart« zu

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MITARBEITER & EIGENTÜMER

spielen und die mithelfen, unsere »Musik« – und nicht nur den eigenen Solopart – laufend zu verbessern. Um unseren Weg gehen zu können, haben wir Menschen, die Freude am Umgang mit anderen Menschen haben und bereit sind, fachlich und zwischenmenschlich, ihr Bestes zu geben. Wir haben MitarbeiterInnen die einsehen, dass sie als Individuum in hohem Masse vom Praxiserfolg profitieren können, wenn sie am Praxiserfolg mitarbeiten. Seit Praxisgründung bilden wir ein bis drei Lehrlinge aus. Im Moment sind zwei Auszubildende (1. und 3. Lehrjahr) in der Praxis. Wir haben sogar Menschen mit schlechten schulischen Leistungen und Migrationshintergrund mit einer Einstiegsqualifizierung eine Chance auf einen Berufseinstieg ermöglicht. MitarbeiterInnen haben jederzeit die Möglichkeit über Ihre Situation im Unternehmen oder ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu sprechen. Feedback ist erwünscht und wird regelmässig gegeben. Mitarbeitergespräche finden regelmässig statt. Als Personalentwicklungsgespräch mit Fragebogen jährlich. Die Ergebnisse dieser Mitarbeiterbefragungen werden ausgewertet und wo es möglich ist umgesetzt. Die Hierarchie im Unternehmen ist eher flach. Wichtiger als die Hierarchie ist die Teamfähigkeit unserer Mitarbeitenden. Die Anzahl der Mitarbeiter und unsere Arbeitsweise, setzt teamfähige Personen voraus, so dass die gesetzten Ziele erreicht und umgesetzt werden können. Es hat sich herausgestellt, dass in diesem Zusammenhang das Rollenverständnis einen sehr wichtigen Bestandteil für die Zusammenarbeit im Team darstellt. Unter dem Rollenverständnis ist die klare Abgrenzung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters zu verstehen. Dabei ist wichtig, dass neue Mitarbeiter ihre Rolle entsprechend wahrnehmen und die Befugnisse der anderen Mitarbeiter respektieren können, auch falls einem die entsprechende Person unterstellt ist. Es wird die Fähigkeit gefordert, alle Mitarbeiter im Team gleichzustellen, im Team zu arbeiten und voneinander sowie miteinander zu lernen. Die Kommunikationsfähigkeit korreliert dabei eng mit der definierten Teamfähigkeit, da diese eine Voraussetzung für eine funktionierende Zusammenarbeit darstellt und die offene Kommunikation zentral für die Problem- und Konfliktlösung in der Gruppe ist. Wenn es zwischen MitarbeiterInnen Probleme gibt, dann wird immer zuerst das gewaltfreie Gespräch (Peacemaking im Sinne von Marshall Rosenberg) zwischen den betreffenden Personen ermutigt. Im 2. Schritt wird Mediation von einer unbeteiligten Person oder vom Chef angeboten. Im 3. Schritt würden wir vertrauliche Supervision von einer Person ausserhalb der Praxis in Anspruch nehmen. Als Zahnarzt, ZFA oder als Dentalhygienikerin kann man heute nur noch bestehen, wenn man eine überzeugende KommunikatorIn ist. Nicht nur Patienten müssen in einer verständlichen Sprache ehrlich aufgeklärt werden. Auch unter MitarbeiterInnen entsteht und wächst Vertrauen, wenn man die Wahrheit in Liebe sagen kann.

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MITARBEITER & EIGENTÜMER

C1.2 FAIRE BESCHÄFTIGUNGSUND ENTGELTPOLITIK Ú RELEVANZ Das Entgeltschema in unserer Praxis richtet sich nach drei Faktoren: der Berufserfahrung, der Tätigkeitsgruppe und den letzten Tarifvereinbarungen von Hessen, Hamburg und Saarland (für Berlin ist der Tarifvertrag vom 1.7.2007 noch in der Nachwirkung). Unsere Mitarbeiter bekommen 20 – 25 % mehr als die Vergütungstarifverträge dieser Bundesländer von 2014. Der Zuschlag richtet sich nach der Betriebszugehörigkeit. Dies schlägt sich auch im Benchmarkvergleich nieder. Wenn wir uns mit anderen Zahnarztpraxen (mit gleichem Umsatzvolumen) vergleichen, liegen wir mit 25% Personalkosten über dem Benchmark von 19 % Personalkosten. Darüberhinaus gibt es eine Umsatzbeteiligung für vier Mitarbeiter. Freiwillige zusätzliche Leistungen sind Zuschüsse zum ÖPNV (BVG) in Form einer Monatskarte für MitarbeiterInnen die nicht umsatzbeteiligt sind. Eine Betriebsrente gibt es für alle ausgelernten MitarbeiterInnen, die die Probezeit absolviert haben. Die interne Qualifizierung richtet sich nach den Begabungen und Vorlieben der jeweiligen MitarbeiterIn.

C1.3 ARBEITSSCHUTZ UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG EINSCHLIESSLICH WORK-LIFEBALANCE / FLEXIBLE ARBEITSZEITEN Ú RELEVANZ Die Arbeitszeiten werden mit den Mitarbeitern abgestimmt. Dabei wird versucht einen Kompromiss zu finden zwischen Praxiserfordernissen und Mitarbeiterbedürfnissen. Immer wieder werden die Wochenarbeitszeiten nach individuellen Bedürfnissen (Familiensituation etc.) der Mitarbeiter angepasst. Neun Mitarbeiter haben eine 4-Tage-Woche. Gleitende Arbeitszeit ist wegen Patiententerminsystem nicht möglich. Flexibilität ist bei folgenden Rahmenbedingungen möglich: Pro Zahnarzt mindestens eine MitarbeiterIn an der Rezeption und ein bis zwei als Behandlungsassistenz. Die MitarbeiterInnen organisieren sich und ihre Urlaubszeiten unter diesen Rahmenbedingungen selber. HomeOffice wird nur von unserer ZMV für einen Tag pro Woche genutzt. Im Sozialraum steht den MitarbeiterInnen eine vollständig eingerichtete Küche (Kühlschrank, Mikrowelle, Saftpresse) zur Verfügung. Täglich gibt es kostenlosen Kaffee oder Tee für MitarbeiterInnen und PatientInnen. Einmal pro Woche wird den MitarbeiterInnen frischer Obstsaft zur Verfügung gestellt. Yogamatten stehen zum

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MITARBEITER & EIGENTÜMER

Ausruhen zur Verfügung. Im Sommer können die MitarbeiterInnen ihre Pause auf dem Balkon verbringen. Einmal pro Monat kommt eine Heilpraktikerin in die Praxis zur Qualitätsmassage jeder MitarbeiterIn. Diese Dame führt auf Wunsch auch Gespräche zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Um die psychische- und physische Gesundheit zu fördern werden Handys am Arbeitsbeginn abgegeben. Der Arbeitgeber führt mit jeder MitarbeiterIn jährlich ein ausführliches Personalentwicklungsgespräch, welches auch dokumentiert wird. Einmal pro Jahr erhalten die MitarbeiterInnen eine PZR auf Praxiskosten. Die Fluktuation in unserer Praxis ergibt sich aus Schwangerschaften und Kündigungen. Ziel ist der Wiedereinstieg nach der Schwangerschaft. Bedingt durch unser relativ junges Unternehmen besteht Hoffnung, die Fluktuation in den nächsten fünf Jahren drastisch zu senken. Bei uns besteht Chancengleichheit. Auf die Ergonomie der Behandlungseinheiten (und Sattelstühle für die Assistenz) wurde schon beim Kauf Wert gelegt. An der Rezeption, in den Behandlungszimmern und im Labor stehen jeweils zwei ergonomische und rückenfreundliche Stühle zur Verfügung. In den Behandlungszimmern wurde eine ergonomiefreundliche Beleuchtung installiert. Die Arbeitsplatzsicherheit wird durch regelmässige Begehungen des BUS-Dienstes der Zahnärztekammer von extern kontrolliert. Die Arbeitsplätze sind leider nicht barrierefrei, weil die Praxis im 1. Stock eines Berliner Altbaus liegt, der keinen Fahrstuhl hat.

C1.4 GLEICHSTELLUNG UND DIVERSITÄT Ú RELEVANZ Die Verschiedenheit der MitarbeiterInnen ist hoch. Dies betrifft nicht nur die Altersspanne, sondern auch den Migrationshintergrund und die Persönlichkeiten. In 2014 hatten wir einen männlichen Azubi. Für Männer und Frauen wird der gleiche Lohn gezahlt, der sich aus anderen Faktoren ergibt, als dem Geschlecht. Im Führungsbereich gibt es drei Frauen und einen Mann. Es müssen keine gesetzlichen Ausgleichsleistungen gezahlt werden. Drei PraktikantInnen aus der Schule wurde für je zwei bis drei Wochen ein Einblick in das Berufsleben in der Praxis ermöglicht. Den Auszubildenden und PraktikantInnen wird je eine Patin zugeteilt.

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C2

GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT

70 %

C2.1 SENKUNG DER NORMALARBEITSZEIT Þ RELEVANZ Kennzahlen duRchschnittlichE aRBEitszEit jE VollzEit-BEschäftigtEm

QuotE dER all-inclusiVEaRBEitsVERtRägE:

38,5

0

Std./Woche

gElEistEtE ÜBERstundEn JE MITARBEITERIN:

~1

Std. / Woche (Freizeitausgleich)

Die Arbeitszeit wird mit den Chipkarten in der Software erfasst. Es gibt Transparenz bei Arbeitszeitmodellen. Bei der Einstellung wird die Vorstellung der MitarbeiterIn mit der Stellenbeschreibung auf Sinnhaftigkeit abgeglichen. Mitarbeiter werden im Rahmen der Personalgespräche zu Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodellen befragt. MitarbeiterInnen wird zugetraut eigenverantwortlich mit der Arbeitszeit umzugehen.

C2.2 ERHÖHUNG DES ANTEILS DER TEILZEITARBEITSMODELLE UND EINSATZ VON ZEITARBEIT (BEI ADÄQUATER BEZAHLUNG) Ú RELEVANZ Kennzahlen zEitaRBEitsQuotE

tEilzEitQuotE

NEUEINSTELLUNGEN

0

80 %

2

Wir beschäftigen keine ZeitarbeiterInnen. Unsere Teilzeitarbeitsmodelle sind jederzeit modulierbar. Voraussetzung dafür ist der Konsens der jeweils Beteiligten. Neueinstellungen erfolgen bei Notwendigkeit in Absprache mit dem Team und zur Entlastung der Gesamtarbeitszeit. Jede/r MitarbeiterIn darf teilzeit arbeiten, wenn er / sie es will.

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C2.3 BEWUSSTER UMGANG MIT (LEBENS-)ARBEITSZEIT Ú RELEVANZ Im Unternehmen gilt die Formel »Arbeitszeit = Lebenszeit«. Alle MitarbeiterInnen sind mit einer weitestgehend selbstgewählten Wochenarbeitszeit angestellt. Falls erforderlich wird auch kurzfristig vom Team auf individuelle Situation flexibel reagiert. Die meisten MitarbeiterInnen haben eine 4-Tage-Woche ohne Lohnausgleich. Die ZahnärztInnen leben eine 4-Tage-Woche vor.

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C3

FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN

50 %

C3.1 ERNÄHRUNG WÄHREND DER ARBEITSZEIT Þ RELEVANZ Den MitarbeiterInnen wird vom Unternehmen kein Fleisch angeboten, aber Wasser, Milch, Obst, Brötchen, Tee, Kaffee (Bio und FairTrade). Alle übrigen Lebensmittel sind von den MitarbeiterInnen selbst mitgebracht und richten sich nach deren (vegetarischer / veganer) Lebensweise. Es gibt keine Kantine, aber eine Teamküche mit Kühlschrank für alle. Essen kann frisch zubereitet werden. Gemeinschaftliches Essen mit deutlich reduzierten tierischen Produkten gibt es zum Teamfrühstück mittwochs und bei Geburtstagen (1 x im Monat). Essensreste werden von Hühnern des Chefs verwertet.

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MITARBEITER & EIGENTÜMER

C3.2 MOBILITÄT ZUM ARBEITSPLATZ Þ RELEVANZ Kennzahlen (gesamt Km für das unternehmen) FLUGREISEN

PKw EinzEln

caR-shaRing

öPnV

fahRRad / zu fuss

0

3

0

4

3

Die Erreichbarkeit der Praxis ist mit ÖPNV und Fahrrad sehr gut. Die Praxis liegt an einer Berliner »Fahrrad-Autobahn«. Fahrradabstellplatz gibt es im Hinterhof. Allen MitarbeiterInnen wurde 2014 ein Dienstfahrrad für umweltschonendere Arbeitswege angeboten. Dieses Angebot wurde jedoch leider nicht angenommen. Fünf MitarbeiterInnen erhielten nach der Probezeit einen Zuschuß zum ÖPNV. Zweimal hat das Praxisteam an der Initiative der AOK »Mit dem Rad zur Arbeit« teilgenommen. Die Praxis fördert die Arbeit des ADFC mit einem jährlichen Beitrag.

C3.3 ORGANISATIONSKULTUR, SENSIBILISIERUNG UND UNTERNEHMENSINTERNE PROZESSE Ú RELEVANZ Die ZahnärztInnen leben ökologisches Verhalten vor, indem sie zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit kommen und kein (bzw. kein prestigeträchtiges) Auto fahren. Punktuell werden MitarbeiterInnen zu ökologischem Verhalten angehalten (Strom sparen, Papier sparen, Müll trennen). MitarbeiterInnen geben von sich aus ökologische Impulse in das Unternehmen (Begrünung des Balkons, Strom sparen, Mülltrennung, Vermeidung von Verpackungen).

37


C4

GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS

80 %

C4.1 INNERBETRIEBLICHE BRUTTOEINKOMMENSSPREIZUNG IM UNTERNEHMEN Þ RELEVANZ Kennzahlen Die Spreizung zwischen dem geringsten und höchsten Einkommen im Unternehmen (Bruttolohn inkl. aller Zulagen für Vollzeitäquivalent) ist ohne Azubis:

1:3

C4.2 MINDESTEINKOMMEN Ú RELEVANZ Keine ausgelernte Vollzeit-MitarbeiterIn bekommt weniger als 2400 Euro brutto. Berlin gilt seit Jahren als Stadt in der man vergleichsweise wenig verdient, sich aber trotzdem mehr leisten kann als in anderen Großstädten (z.B. München oder Hamburg). Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst im Land Berlin war im 1. Quartal 2014 bei 2842 Euro. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst der angestellten Mitarbeiter (ohne Azubis bei 38,5 h / Woche) ist in unserer Praxis 2967 Euro. Damit liegen die von uns bezahlten Löhne 20 – 25% über dem Benchmark der Zahnarztpraxen mit gleichem Jahresumsatz (KZBV Jahrbuch 2013). Auch unsere Reinigungskraft erhält einen Stundenlohn von 11 Euro. Die Auszubildenden bekommen die von der Zahnärztekammer empfohlene Ausbildungsvergütung plus Zuschuss zum ÖPNV.

C4.3 TRANSPARENZ UND INSTITUTIONALISIERUNG à RELEVANZ Transparenz gibt es zum Umsatz und den Einkommen der Mitarbeiter. Die Gehälter werden durch den www.zahnjob.de/gehaltsrechner plus Betriebszugehörigkeit festgelegt.

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INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND TRANSPARENZ

C5 10 %

C5.1 GRAD DER TRANSPARENZ à RELEVANZ Alle Umsatzdaten sind für jeden Mitarbeiter abrufbar. Betriebliche Veränderungen werden im Team besprochen und diskutiert. Die letzte Entscheidung trifft der Unternehmensinhaber. Die aktuelle wirtschaftliche Situation des Betriebes wird den Mitarbeitern regelmässig mitgeteilt. EDV-Unterstützung bekommen die MitarbeiterInnen durch das Abrechnungsprogramm »Dampsoft« (Umsatzkennzahlen sind nicht passwortgeschützt).

C5.2 LEGITIMIERUNG DER FÜHRUNGSKRÄFTE Ú RELEVANZ Führungskräfte legitimieren sich durch ihre Führungsqualität und -kompetenz. Es ergibt sich durch den jeweiligen Fortbildungsgrad und den Verantwortungsbereich. Je mehr Verantwortung jemand in der Praxis übernimmt, desto mehr legitimiert sich diese Person als Führungskraft. Im Zweifel: »Leaders are those who lead«.

C5.3 MITBESTIMMUNG BEI GRUNDSATZUND RAHMENENTSCHEIDUNGEN Þ RELEVANZ Die Praxis wird nach dem Prinzip »everybody gets to play« geführt. Mitbestimmung ist in den wöchentlichen Teamsitzungen und bei anstehenden Entscheidungen, die das ganze Team betreffen möglich. Viele Entscheidungen (Einkauf, Mahnwesen, etc.) werden auch von den MitarbeiterInnen eigenständig getroffen. Je mehr Verantwortung ein Mitarbeiter hat oder bekommen möchte, desto mehr darf er/sie mitbestimmen. Weil unser Unternehmen weniger als 11 Mitarbeiter hat, gibt es keinen Betriebsrat. Aber es gibt eine offene Feedbackkultur. Mitarbeiter können bei der Gewinnverteilung mitentscheiden, wenn sie am Verlustrisiko mitbeteiligt werden wollen. Fundamentale Entscheidungen werden ins Team zum Feedback gegeben. Die Stimme der Mitarbeiter wird berücksichtigt. Die Entscheidung trifft aber in letzter Instanz der Unternehmenseigentümer.

C5.4 MIT-EIGENTUM DER MITARBEITERINNEN Ú RELEVANZ Die Praxis ist zu 100 % Eigentum von Dr. Eigenbrodt. Rechtsform ist eine GbR. MitarbeiterInnen können GesellschafterInnen werden, wenn sie am Verlustrisiko beteiligt werden wollen.

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KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER


D


D1

ETHISCHES VERKAUFEN

50 %

D1.1 GESAMTHEIT DER MASSNAHMEN FÜR EINE ETHISCHE KUNDENBEZIEHUNG (ETHISCHES MARKETING + VERKAUF) Þ RELEVANZ Unsere Werte orientieren sich an den Leitlinien für die Berufsausübung die am 14. September 2002 vom Leitungskreis der SMD-Fachgruppe ZMK verabschiedet wurden. Dort heisst es: »Wir achten die Würde eines jeden Patienten, der zu uns kommt um Heilung und Hilfe zu suchen. Wir respektieren ihn und sorgen für ihn als für einen Menschen, der von Gott geliebt ist. Wir wollen unseren Patienten keinen Schaden zufügen, weder durch Handlungen noch durch Unterlassung. Wir sind der Überzeugung, dass unsere Patienten das Recht auf sorgfältige und ausreichende Information über alle Belange ihrer Krankheit und Therapie haben, so dass sie aufgrund dieser Informationen eine Entscheidung treffen können. Unsere Therapie sollte die Prognose und die eingesetzten Mittel in angemessener Weise berücksichtigen. Wir respektieren die Vertraulichkeit aller Gespräche mit unseren Patienten. An der Ehrlichkeit in allen Situationen wollen wir festhalten […].« Die Teilnahme an Fortbildungen ist für uns auch Verpflichtung gegenüber den PatientInnen. Fortbildungen werden im Internet regelmässig auf der Hompage aktualisiert. Wir sind froh über konstruktives Feedback oder Beschwerden, weil uns Patienten so die Möglichkeit geben über Produkte und Dienstleistungen zu reflektieren und diese zu verbessern. Beschwerden und/oder Vorschläge von Patienten werden als Feedback in die wöchentliche Teamsitzung aufgenommen und gemeinsam überlegt, wie wir etwas besser machen können. Das Ergebnis wird dann im Protokoll aufgeschrieben. Mögliche unethische Kunden sind für uns die Menschen, die uns zu Korruption verleiten wollen. Diesen Kunden ist eine Zusammenarbeit leider verwehrt. PatientInnen, die trotz intensiver Aufklärung zu hohe oder falsche Erwartungen haben (Beispiel: medizinisch unbegründeter Wunsch des Patienten auf Zahnextraktion) müssen wir leider auch enttäuschen und manchmal an KollegInnen verweisen. An Ausschreibungen im Internet, wie www.zahnersatz-billiger.de nehmen wir nicht teil, weil der Zuschlag fast nur über den Preis geregelt wird. Zahnersatz lassen wir aus ethischen Gründen nicht im Ausland (z. B. China) herstellen. Aus Solidarität zu unseren zahntechnischen KollegInnen lassen wir Zahnersatz nur regional (Berlin) anfertigen.

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KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER

D1.2 PRODUKTTRANSPARENZ, FAIRER PREIS UND ETHISCHE AUSWAHL DER KUNDEN UND KUNDINNEN à RELEVANZ Die Transparenz von Produkten und Dienstleistungen fängt nicht nur bei den vielfältigen Informationsflyern im Wartezimmer an, sondern setzt sich auch auf dem Behandlungsstuhl fort. Patienten wird auf einem Monitor immer der aktuelle Status ihrer Zähne und vorhandene Röntgenbilder gezeigt. Nicht transparent sind die Kommentare in der Patientenkartei. Zum Teil liegt es am Schutz der MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund (wegen schlechter Deutschkenntnisse). Zum Teil liegt es an interner Kommunikation mit Kürzeln, die zu Mißverständnissen führen würden. Der Verkauf findet über dokumentierte Planungsgespräche statt. Anschliessend werden schriftliche Heil- und Kostenpläne für alle Alternativen erstellt. Der angenommene HKP wird von Patienten (und evtl. der Krankenkasse) vor der Behandlung unterschrieben. Es gibt in der Praxis ein Fotobuch in dem die Praxisphilosophie und die von uns angebotenen Leistungen aufgeführt sind. Die Praxisminute kostet 4 Euro. Entsprechend werden Dienstleistungen und Produkte mit dem Zeitfaktor multipliziert um einen fairen Preis zu realisieren. Mitwerber in Berlin rechnen mit einem ähnlichen Preis, es sei denn die Praxis liegt am Kurfürstendamm. Nicht-Kooperation: Jugendlichen wird die Versiegelung von kariesgefährdeten Zähnen angeboten. Allerdings kommt es auch vor, dass wir (jugendlichen) PatientInnen schon mal das Bleaching verwehren, wenn wir den Eindruck haben, dass es aus einer falschen Motivation (Schönheitswahn) gewünscht wird. Bei kieferorthopädischen Behandlungen ist die Teilnahme an einem individuellen Mundhygieneprogramm verpflichtend. Durch wertschätzende Begegnung und Behandlung auf Augenhöhe und verantwortungsvolle Kalkulation der Preise versuchen wir größtmögliche Zufriedenheit für unsere PatientInnen zu erreichen. Kundenbeziehung auf Augenhöhe bedeutet auch, dass PatientInnnen über Behandlungsalternativen aufgeklärt werden und sich dann selbstbestimmt für eine Therapie entscheiden können.

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KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER

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KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER

D1.3 UMFANG DER KUNDEN- UND KUNDINNENMITBESTIMMUNG / GEMEINSAME PRODUKTENTWI WICKLUNG / MARKTFORSCHUNG Ú RELEVANZ PatientInnen haben öfter über Emails Ideen und Vorschläge mitgeteilt. Dies war z. B. der Fall bei der Anschaffung von Injex (Spritze ohne Nadel für Kinder und Spritzenphobiker). Konkrete Mitsprachemöglichkeiten gibt es zum Ablauf jeder Behandlung. Ob ein Patient über jeden Behandlungsschritt informiert werden will oder nicht. Ob ein Patient eine Anästhesie wünscht oder nicht, Farbauswahl von Zahnersatz usw. Die Öffnungszeiten der Praxis wurden auf Wunsch von mehreren berufstätigen Patienten auf 19 bis 20 Uhr erweitert. Keine institutionalisierte Form der Patientenmitbestimmung.

D1.4 SERVICE-MANAGEMENT Ú RELEVANZ Zur Realisierung unseres Prophylaxeprogramms bieten wir ein Recall-System an. PatientInnen können beim Erstbesuch ankreuzen, ob sie daran teilnehmen wollen oder nicht. Nach Abschluss einer Behandlung wird der nächste Termin in 3-6 Monaten gleich vereinbart. Ein paar Tage vor diesem Termin wird per SMS, Email, Telefonanruf oder Postkarte an diesen Termin erinnert. Die Sicherung einer optimalen Servicequalität kann nur durch die strikte Einhaltung der QM-Vorgaben erfolgreich klappen. Die Rezeption ist während der Öffnungszeiten immer für Patienten besetzt (Telefon oder face-to-face). Kundenbindung soll durch Produkt- und Prozessqualität geschehen. Das Bonusheft wird allen Kassenpatienten angeboten und dient zur Patientenbindung, bzw. jährlichen Kontrolle. Empfehlungsmarketing wird sowohl über das Internet und soziale Netzwerke betrieben, als auch durch Mund zu Mund Propaganda. Unser Motto »Wenn Sie nicht zufrieden waren, dann sagen Sie es uns, wenn Sie zufrieden waren, empfehlen Sie uns weiter«.

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D2

SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN

30 %

D2.1 OFFENLEGUNG VON INFORMATIONEN UND WEITERGABE VON TECHNOLOGIE Ú RELEVANZ Im Jahr 2007 gründete Dr. Eigenbrodt mit anderen Berliner ZahnärztInnen einen Qualitätszirkel. Im Rahmen dieses QZ und eines Netzwerkes von anderen Praxen findet ein Wissenstransfer auch in finanzieller und technischer Hinsicht statt. Aufgrund von einer Serie von Einbrüchen in Berliner Zahnarztpraxen sind wir zurückhaltend was die Offenlegung von technischen Informationen (Behandlungsstühle und Geräte) im Internet angeht. Im Rahmen von kollegialen Gesprächen findet aber auch eine Informationsweitergabe statt (Beispiel: Erfahrungsbericht Injex). Austausch mit Mitbewerbern: Eine Auszubildende aus unserer Praxis ist die Tochter eines Zahnarztes in der Nebenstrasse. In unserer Strasse allein gibt es drei weitere Zahnarztpraxen. Der Austausch ist bisher begrenzt. Angedacht ist für 2015 ein Netzwerk von UnternehmerInnen im Bergmannkiez (ohne Ketten-Unternehmen).

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KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER

D2.2 WEITERGABE VON ARBEITSKRÄFTEN, AUFTRÄGEN UND FINANZMITTELN; AUF KOOPERATIVE MARKTTEILNAHME Ú RELEVANZ Wir haben 2 Auszubildende aus einer Kieferorthopädischen Praxis ausgeliehen bekommen. Die Überweisung von Patienten an zahnmedizinische Spezialisten (KFO, Kieferchirurgie oder Endodontologie) oder Ärzte anderer Fachrichtungen (HNO, Allergologen, etc.) oder Physiotherapeuten findet permanent statt. Auch manche dieser Spezialisten überweisen zu uns.

D2.3 KOOPERATIVES MARKETING Ú RELEVANZ Wir verzichten auf massenmediale Werbung. Kooperatives Marketing findet fast nur innerhalb des Netzwerkes durch Überweisung von PatientInnen statt. Ein Zahnarzt bekam 2013 die Möglichkeit 4 Monate lang seine Patienten in unserer Praxis zu behandeln, bevor er seine eigene Praxis gegründet hat. 4 Zahnärzte haben seit Praxisgründung hospitiert oder eine Famulatur in der Praxis gemacht. Das Budget für das Marketing ist weniger als 1 % vom Umsatz. Ein großer Teil wird für das Internet, Druckerzeugungen und Aktionen am »Tag der Zahngesundheit« im September verwendet.

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D3

ÖKOLOG. GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN

30 %

D3.1 PRODUKTE/ DIENSTLEISTUNGEN SIND IM ÖKOLOGISCHEN VERLGEICH ZU P/DL VON MITBEWERBERINNEN BZW. ALTERNATIVEN VON GLEICHEM NUTZEN Þ RELEVANZ Ökologische Aspekte sind relevant bei der Erstellung von Röntgenbildern. Der Vorgänger hat noch analoge Röntgenbilder hergestellt, die in hohem Maß die Umwelt belasten durch diverse Chemikalien, die für den Entwicklungsprozeß verbraucht werden. Wir haben seit Praxisgründung auf digitale Röntgentechnik mit Speicherfolie gesetzt. So können nicht nur die Chemikalien, sondern auch die Strahlendosis verringert werden. Soweit möglich werden Füllungen und / oder Zahnersatz repariert und nicht völlig ausgetauscht oder erneuert. Die Abfallentsorgung als Sondermüll kommt nicht nur bei dem zertifizierten Amalgamabscheider von Dürr-Dental zum Tragen, sondern auch bei infektiösen Spritzenmaterialresten. Die Quecksilberbelastung der Umwelt wurde verringert, indem wir komplett auf Amalgam als Füllungsmaterial verzichtet haben. Die Umstellung auf Ökostrom mit 90 % Verwendung von LED-Beleuchtung soll einen weiteren Beitrag zur Ökologisierung sein. Wir unterscheiden uns ökologisch von allen Mitbewerbern, die kein eigenes Dentallabor haben, weil wir so effiziente und kurze Lieferungswege haben. Zahntechnische Arbeiten, die wir nicht im Eigenlabor herstellen können (25 %) werden in einem Labor in 3 km Entfernung gefertigt. Wir lehnen eine Fertigung von ZE im Ausland (z. B. Asien) grundsätzlich ab. Dadurch, dass sich die Praxis in einem 120 Jahre alten Haus befindet, kommt es zu keinem weiteren Flächenverbrauch durch ein neues Gebäude. Die Praxis liegt für Patienten (ohne KFZ) verkehrsgünstig.

D3.2 SUFFIZIENZ (GENÜGSAMKEIT): AKTIVE GESTALTUNG FÜR EINE ÖKOLOGISCHE NUTZUNG UND SUFFIZIENTEN KONSUM Ú RELEVANZ Spezielle Prophylaxeprogramme für unterschiedliche Altersgruppen sollen die Entstehung von Karies und/oder Parodontitis verhindern .Nach dem Motto »Vorbeugen ist besser als Bohren« wirken verschiedene Massnahmen und Wissenstransfer

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KUNDEN, PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN, MITUNTERNEHMER

zur Verbesserung der Zahngesundheit und damit zur Vermeidung von Zahnersatz, bzw. Zahnverlust. Mit einer diagnostischen strahlungsfreien Kamera können wir Karies frühzeitig erkennen, bevor größerer Schaden entsteht. Füllungen und/oder Zahnersatz werden repariert wo immer möglich. Wiederverwendung von Materialien nur soweit es nicht mit Hygienevorschriften kollidiert. Zahnersatz ist auf Langlebigkeit ausgelegt.

D3.3 KOMMUNIKATION: AKTIVE KOMMUNIKATION ÖKOLOGISCHER ASPEKTE DEN KUNDEN UND KUNDINNEN GEGENÜBER Ú RELEVANZ Patienten wird kommuniziert, wie sie das ökologische Gleichgewicht der Mundhöhle positiv beeinflussen können (Ernährung und Prophylaxe), dass es nicht zu Folgeschäden an den Zähnen kommt. Beim Füllungsmaterial wird auch kommuniziert, dass wir Amalgam aus ökologischen Gründen nicht nehmen. Digitales Röntgen als Ökovorteil wird den PatientInnen kommuniziert. Auf die Verwendung von Ökostrom wird mittels eines Aufklebers hingewiesen. Das Fahrrad vom Chef wird sichtbar auf dem Praxisbalkon geparkt.

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D4

SOZIALE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN

30 %

D4.1 ERLEICHTERTER ZUGANG ZU INFORMATIONEN / PRODUKTEN / DIENSTLEISTUNGEN FÜR BENACHTEILIGTE KUNDINNEN-GRUPPEN Þ RELEVANZ PatientInnen werden über unsere Webseite schon vor dem 1. Besuch über die Praxisphilosophie informiert. Dort können sie sich auch den Anamnesebogen ansehen, ausdrucken und zum 1. Besuch mitbringen. Der Erstkontakt in der Praxis findet auf Augenhöhe statt und informiert umfassend über alle zahnmedizinischen Befunde (Röntgenbilder, Modelle, Status, Fotos etc.) und evtl. zu treffende Maßnahmen und Behandlungsalternativen. Durch unser internationales Team (Sprachen: Arabisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch und Spanisch) können wir mit PatientInnen kommunizieren, die kein Deutsch können. Intellektuell versuchen wir allen PatientInnen auf Augenhöhe in einem Deutsch zu kommunizieren was frei ist von medizinischen Fachausdrücken. Patienten mit niedrigem Einkommen (z. B. Studenten) bieten wir Rabatte auf bestimmte Dienstleistungen an. Es gibt ein Kontingent für die kostenlose Behandlung von (illegalen) Flüchtlingen.

50


ERHÖHUNG DES SOZIALEN UND ÖKOLOGISCHEN BRANCHENSTANDARDS

D5 10 %

D4.2 FÖRDERUNGSWÜRDIGE STRUKTUREN WERDEN DURCH VERTRIEBSPOLITIK UNTERSTÜTZT W Ú RELEVANZ B2B Strukturen mit Behinderteneinrichtungen werden momentan aufgebaut. Bottleneck dieser Struktur sind motivierte Mitarbeiter. Großunternehmen erhalten gleiche Konditionen, wie einzelne PatientInnen. GWÖ orientierte Unternehmen erhalten spezielle Konditionen.

D5.1 KOOPERATION MIT MITBEWERBERINNEN UND PARTNERN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE Þ RELEVANZ Auf politischer Ebene keine Kooperation. Auf Netzwerkebene Kooperation »Peer to Peer« (mit Qualitätszirkel) zur Verbesserung von Branchenstandards.

D5.2 AKTIVER BEITRAG ZUR ERHÖHUNG LEGISLATIVER STANDARDS Ú RELEVANZ Kooperation mit NGO‘s (PAI, ADFC, etc.). Soziale Standards in der 2/3 Welt sollen durch die Zusammenarbeit mit PartnerAid/WeltNachbarn erhöht werden. Ökologische Standards in Berlin sollen durch die Zusammenarbeit mit dem ADFC verbessert werden. Die MitarbeiterInnen der Praxis leisten keinen Widerstand gegen höhere soziale und ökologische legislative Standards.

D5.3 REICHWEITE, INHALTLICHE BREITE UND TIEFE Þ RELEVANZ Reichweite und inhaltliche Breite und Tiefe begrenzt. Kein Widerstand gegen Tarifabschlüsse zwischen ZÄK und ArbeitnehmerInnen-Vertretung.

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GESELLSCHAFTLICHES UMFELD


E


E1

SINN UND GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG DER PRODUKTE / DIENSTLEISTUNGEN

70 %

E1.1 PRODUKTE / DIENSTLEISTUNGEN DECKEN DEN GRUNDBEDARF ODER DIENEN DER ENTWICKLUNG DER MENSCHEN / DER GEMEINSCHAFT / DER ERDE UND GENERIEREN POSITIVEN NUTZEN Þ RELEVANZ Unsere Dienstleistungen (DL) erfüllen das Bedürfnis der Patienten nach Zahngesundheit. Diesem Bedürfnis werden wir sowohl durch Prävention als auch »Reparatur« eingetretener Schäden gerecht. Wir behandeln nicht nur Privatpatienten, sondern Patienten von allen Krankenkassen. Auch ein Kontingent von PatientInnnen, die sonst keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben (z. B. illegale Flüchtlinge) werden von uns behandelt. Durch unseren präventiven Praxisschwerpunkt sorgen wir niederschwellig für eine Verbesserung der Zahngesundheit und Lebensqualität, als auch Schonung von privaten und öffentlichen Ressourcen. Durch die regionale Erfüllung des Grundbedürfnisses Zahngesundheit werden PatientInnen in unserem Kiez in ihrer Lebensqualität gesichert. Die Lebensqualität beeinflusst die Entwicklung der regionalen Gemeinschaft (beruflich und privat). Negative mögliche Folgewirkung der Ausgliederung der zahnmedizinischen Behandlung an Barbiere (wie vor 200 Jahren): Qualitätsverlust und Einbüßung der Lebensqualität und beruflicher Produktivität von Menschen mit Zahnproblemen.

E1.2 ÖKOLOGISCHER UND SOZIALER VERGLEICH DER PRODUKTE / DIENSTLEISTUNGEN MIT ALTERNATIVEN MIT ÄHNLICHEM ENDNUTZEN Þ RELEVANZ Ohne unsere Spezialisierung auf Prävention (z. B. ist die Prophylaxequote 3-mal so hoch wie in anderen Praxen) wären wir zwar Krankenkassenkonform (Reparaturzahnmedizin), allerdings ohne Erhöhung der Lebensqualität (Verlängerung des Zahnerhaltes) und Einsparung von Ressourcen (weniger teurer Zahnersatz). Auch bei Amalgam- und Röntgenchemievermeidung ist unser Unternehmen besser als der Branchendurchschnitt. Bei der Behandlung von Flüchtlingen sind wir wesentlich besser als der Branchendurchschnitt.

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BEITRAG ZUM GEMEINWESEN

E2 20 %

E2.1 LEISTUNGEN Þ RELEVANZ Kooperation mit NPO’s: Spenden an die Berliner Stadtmission (SM gehört zur gemeinnützigen Diakonie) für die Versorgung von Obdachlosen (Kältebus). PartnerAid/WeltNachbarn (Spenden von Altgold für zahnmedizinische Projekte in der 2 / 3 Welt). Fördermitgliedschaft des ADFC. Gesellschaftliches Engagement mit der DAMG (Deutsch-Arabische-Medizinische Gesellschaft) in Palästina. Dieses Engagement macht ca. 1,6 % des geldwerten Umfangs aus. Die mediale Verwertung unseres Engagements beschränkt sich auf unsere Webseite / unseren Blog. Das Dentallabor wurde aus den Gewinnen der Praxis finanziert und hat eine Zahntechnikerin aus einer prekären Lebenssituation befreit.

E2.2 WIRKUNGEN Þ RELEVANZ Die gesellschaftliche Wirkung der Praxis ist begrenzt. Ausser der Verbessserung der Zahngesundheit, Sicherung von Arbeitsplätzen und Gewährleistung der Versorgung ist das ehrenamtliche Engagement vorwiegend mit Symptomcharakter. Die Zusammenarbeit der DAMG mit der palästinensischen Autonomiebehörde hat strukturelle Auswirkungen. Die Arbeit von PartnerAid/WeltNachbarn hat nachhaltige positive Auswirkungen auf die Partner-Communities. Der Anteil der Praxis bei beiden Kooperationen ist gering.

E2.3 INTENSITÄT à RELEVANZ Die vereinzelten Massnahmen werden von Mitarbeitern und dem Chef vorgeschlagen. Sie sind nicht wirklich institutionalisiert. Bisher keine Strategie. Die Altgoldsammlung wird seit 8 Jahren betrieben. Die Zusammenarbeit mit der DAMG besteht seit 3 Jahren. Ausbildung von insgesamt 5 Lehrlingen ist z. T. eine intensive nachhaltige Investition in die Entwicklung von Menschen.

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E3

REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN

20 %

E3.1 ABSOLUTE AUSWIRKUNGEN Ú RELEVANZ asPEKt strom/ Energieverbrauch in Kwh*

Kosten heizung/ warmwasser

Kosten aufgrund von transport (Porto)

dienstreisen

wasserverbrauch in l

gEsamt / jahR

20.500 kw/h 1.480 € 1.080 € 1.600 € 128 m³

müll unterteilt in schadstoffklassen in t

500 kg 800 kg 500 kg 200 kg 50 kg

Hausmüll

Papier

Gr. Punkt

Glasmüll

Sondermüll (Kanülen, AG)

*Reduktion des Stromverbrauchs durch Umstellung auf LED-Beleuchtung und automat. zentrale Strom-Abschaltung nach 21 Uhr. Keine Verwendung von Entwicklungschemikalien durch Umstellung auf digitales Röntgen. Müllvermeidung ist durch Hygienevorschriften (Einmalartikel) eine Herausforderung. Daten werden leider noch nicht systematisch erfasst.

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GESELLSCHAFTLICHES UMFELD

E3.2 RELATIVE AUSWIRKUNGEN Þ RELEVANZ Positive Auswirkungen durch Anschaffung energieeffizienter Neugeräte. Widerkehrende Schulung aller Mitarbeiter hinsichtlich des Stromverbrauchs und der Nutzung der Klimaanlage. Im Branchenvergleich sind wir überdurchschnittlich, weil wir LED Beleuchtung einsetzen (auch bei den OP-Lampen), weil wir keine Chemie zur Entwicklung der Röntgenbilder einsetzen und weil wir kein Amalgam verarbeiten.

E3.3 MANAGEMENT UND STRATEGIE Þ RELEVANZ Unsere Praxis wurde z. T. an ökologischen und GWÖ-Kriterien ausgerichtet. Die durchgeführten Maßnahmen waren: Potenziell schädliche Umweltwirkungen wurden erkannt und vermieden (Quecksilber in Amalgamfüllungen). Mitarbeiter werden aktiv ermutigt den ÖPNV oder das Fahrrad zu nutzen. Im Kalenderjahr wurden 80 Elektrikerstunden investiert, um den Stromverbrauch aktiv zu reduzieren. Vermeidung von Röntgen-Chemiekalien durch Umstellung auf digitales Röntgen mit Praxisgründung.

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E4

GEMEINWOHLORIENTIERTE GEWINNVERTEILUNG

80 %

E4.1 AUSSENAUSSCHÜTTUNG Þ RELEVANZ Das Ziel der Praxis ist eine nachhaltige zahnmedizinische Versorgung auf hohem Niveau. Kapital soll den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Kapital hat grundsätzlich keinen Vermehrungsanspruch. Mehr Kapital soll der Arbeitsplatzsicherung und dem Allgemeinwohl dienen. Die Praxis ist nicht als AG gegründet worden. Keine Gewinnausschüttung.

E4.2 GEMEINWOHLORIENTIERTE GEWINNVERWENDUNG Þ RELEVANZ Gewinnverwendung: 10 % zur Stärkung des Eigenkapitals, bzw. wird in den Betrieb reinvestiert um die Arbeitsplätze zukunftsfähig zu gestalten. Sozial-ökologische Investitionen betragen 20 – 25 % (LED Umstellung, energieeffiziente Geräte, Ökostrom, digitales Röntgen etc.) Der Gewinn wird indirekt an die Arbeitnehmer ausgeschüttet indem diese einen Lohn bekommen, der 20 – 25 % über dem Branchendurchschnitt liegt.

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GESELLSCHAFTL. TRANSPARENZ UND MITBESTIMMUNG

E5 10 %

E5.1 TRANSPARENZ Þ RELEVANZ Im Berichtszeitraum wurde die vorbereitende Arbeit für diesen GWÖ-Bericht erarbeitet. Unsere Praxis-Philosophie ist leicht auf unserer Homepage auffindbar. Kommunikation der GWÖ-Ziele mit Berührungsgruppen.

E5.2/3 ART UND UMFANG DER MITBESTIMMUNG / TRANSPARENZ Þ RELEVANZ Kennzahlen MITBESTIMMUNG

tRansPaREnz

10–30 % 70–90 % Im Moment sind wir gesellschaftlich im Kiez in einem Ärztenetzwerk (DAMG – Deutsch-Arabisch-Medizinische-Gesellschaft) aktiv, das sich wöchentlich am Mehringdamm trifft. Verschiedene Ärzte aus dieser Gruppe haben wertvolle Tipps zur unternehmerischen Gestaltung (z. B. Personalführung) der ZAP gegeben. Eine Flüchtlingsinitiative hat den Kontakt zur Praxis gesucht, um zu erfragen, wie viele »Illegale« wir behandeln würden. Behindertenbehandlung in Heimen (Special Olympics) ist wegen Personalmangel und mangelnder Kooperation mit Heimpersonal in den Kinderschuhen. Besuch der Bürgerinitiative »Leiser Bergmannkiez«.

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AUSBLICK


AUSBLICK

KURZFRISTIGE ZIELE • Die derzeitigen Arbeitsplätze erhalten. • Allen Mitarbeitern eine 4-Tage-Woche anbieten um die Work-Life-Balance zu steigern. • Vernetzung mit anderen Unternehmen (keine Ketten) im Bergmannkiez zu einer gemeinwohlorientierten Gestaltung im Kiez. • PZR Bonussystem • Veröffentlichung und Verlinkung dieser GWÖ-Bilanz auf der Praxis-Homepage.

LANGFRISTIGE ZIELE Einstellung einer weiteren Zahnärztin / Zahnarzt zur Verwirklichung eines Rotationsmodells: Jeder ZA oder Mitarbeiter bekommt alle drei Monate einen Monat frei. Wechsel zu einer ethischen Bank. Bei einer Neuanschaffung eines KFZ wird ein Hybridfahrzeug oder Carsharing-Modell erwogen. Ein PZR-Bonussystem soll demnächst installiert werden.

EU KONFORMITÄT: OFFENLEGUNG VON NI NICHT-FINANZIELLEN INFORMATIONEN Eu com 2013/207 Die Zahnarztpraxis erbringt und verkauft zahnmedizinische Dienstleistungen zum Wohle der Zahngesundheit ihrer Patienten. Gewinne werden zu 50 % durch Kassenleistungen erbracht und zu 50 % durch Privatleistungen. Die Risiken des Geschäftsprozesses sind Insolvenz durch zu hohe Kosten.

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BESCHREIBUNG DES PROZESSES DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHL-BILANZ


BESCHREIBUNG DES PROZESSES DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHL-BILANZ

Dieser GWÖ-Bericht ist in einem Zeitraum von 4 Monaten entstanden. an diesem Prozess waren folgende menschen beteiligt: • Dr. Matthias Eigenbrodt – CEO und Zahnarzt • Maria Fasano – Zahnärztin • Susanne Eigenbrodt – ZFA und Physiotherapeutin zeitraum / zeitumfang: • Januar bis April 2015 • Personen-Arbeitsstunden: 88 PAStd. • Interne Kommunikation bei Teamsitzung. Datum: 1. Mai 2015

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IMPRESSUM

herausgeber Dr. Matthias Eigenbrodt Zahnarztpraxis am Kreuzberg gwö-Regionalgruppe: Berlin / Brandenburg Kontakt Tel. +49-30-695 33 010 eigenbrodt@zahnarztpraxis-am-kreuzberg.de www.zahnarztpraxis-am-kreuzberg.de stand Juni 2015 Redaktion Dr. Matthias Eigenbrodt (verantwortlich) gestaltung Carolin Oelsner, CO / Konzeption & Design www.gemeinwohl-bericht-design.com Bildcredits S. 1 – 35, S. 37 – 68: Ben Gross S. 36: Jan Vašek

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www.ecogood.org/gemeinwohl-bilanz www.zahnarztpraxis-am-kreuzberg.de


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