SCHÜLER IM CHEFSESSEL Als Schüler Dinge erfinden, die die Welt noch nicht gesehen hat? Oder parallel zum Abitur ein Unternehmen führen? Patrik, Cosima und Frederik haben uns erzählt, wie das funktioniert. Text: Nina Heitele
WIE WAR DAS, GLEICHZEITIG SCHÜLERIN UND UNTERNEHMERIN ZU SEIN? Unspektakulär. Für mich war das Häkeln damals vor allem ein Hobby, mit dem ich mein Taschengeld aufgebessert habe. Wenn die Lehrer nichts dagegen hatten, habe ich im Unterricht gehäkelt. WAS WAR DAS WICHTIGSTE, DAS DU IN DER ZEIT GELERNT HAST? Es war eine gute Übung, mich mit Steuererklärungen auseinanderzusetzen, Belege zu sammeln und die Buchhaltung zu ma-
FOTO: PRIVAT
chen. Als Schülerin habe ich bei meinen Eltern gelebt, war finan-
„MAN SOLLTE SICH SO FRÜH WIE MÖGLICH AUSPROBIEREN“ Cosima, 25, hat sich als Schülerin selbstständig gemacht
DU HAST HEUTE EIN EIGENES KLAMOTTENLABEL.
ziell nicht von meinem Business abhängig. Ich kann deshalb nur allen raten, sich so früh wie möglich auszuprobieren. WIE KAM ES, DASS DU 2016 DEIN AKTUELLES LABEL GEGRÜNDET HAST? Ich wollte nicht für andere arbeiten, sondern mein eigenes Ding machen. Während einer Reise nach Sri Lanka kam ich mit dem Batiken in Berührung. Inzwischen verkaufe ich unter der Marke „Cos ordinary sucks“ meine fair hergestellte Kleidung vor allem bei Festivals und über meinen Onlineshop.
ABER SELBSTSTÄNDIG WARST DU SCHON VIEL FRÜHER, ODER?
HAST DU EINEN ERFOLGSTIPP?
Zur Schulzeit habe ich angefangen, Mützen zu häkeln. Ursprüng-
Es muss nicht perfekt sein! Wichtiger ist es, offen für Dinge zu
lich wollte ich nur für mich ein paar coole Teile haben. Dann
bleiben, die sich ergeben. Am Anfang sollten eine Idee und vor al-
kamen Freunde auf mich zu, die Sachen bestellen wollten. Und
lem Leidenschaft stehen. Wenn man selbst von etwas überzeugt
plötzlich hatte ich mein eigenes Gewerbe! Ich habe die Mützen
ist, lassen sich die Sachen viel besser verkaufen.
über Facebook vertrieben, dazu kam Werbung durch Mundpropaganda. 6
Infos: www.cosordinarysucks.com