COVERSTORY
Freitag, 27. Mai 2022
medianet.at
© Cedric BĂŒchling
4
Ăber die Definition von digitaler Freiheit Die EU will kĂŒnftig alle privaten Handys auf verdĂ€chtiges Bildmaterial scannen. Maurice Conrad warnt davor.
âąâąâą Von Dinko Fejzuli und Petra StĂŒckler
D
ie EU möchte Missbrauchsdarstellungen von Kindern im Internet bekĂ€mpfen. Geht es nach der EUKommission, sollen Betreiber von Messenger-Apps kĂŒnftig
Nachrichten nach kinderpornografischen Inhalten durchleuchten â und melden. Zudem soll ein unabhĂ€ngiges EU-Zentrum eingerichtet werden, das unter anderem entsprechende Technologie bereitstellen soll. Obwohl hier kĂŒnftig wahllos in einer Art MassenĂŒberwachung sĂ€mtliche private Kom-
munikation von BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern ohne Anlass oder konkreten Verdacht gescreent werden soll, blieb, zumindest bisher, der öffentliche Aufschrei ĂŒberschaubar. Experten beobachten die PlĂ€ne jedoch mit kritischem Auge. medianet bat den Buchautor, Friday-for-Future-Aktivisten,
Ex-Politiker, Informatikstudenten und IT-Unternehmer Maurice Conrad â einen groĂen Kritiker der PlĂ€ne â zum GesprĂ€ch ĂŒber die technischen HintergrĂŒnde und Machbarkeiten dieses Vorhabens, ĂŒber die groĂen Gefahren und letztlich ĂŒber die Definition von digitaler Freiheit, die uns alle angeht.