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Visionärer FMP-Talk

FMP lässt beim Talk in die Glaskugel schauen

Anlässlich des FMP Talk #44 sprach David Borst, Zukunftsforscher, Investor, Company Builder und Geschäftsführer von 2b Ahead Ventures.

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WIEN. Die Zukunft ist weder gut noch schlecht. Zukunft ist eine Sache der Perspektive. Was passiert, ist, dass die Zeit Veränderung mit sich bringt. In den letzten 20 Monaten waren die Veränderungen merklich spürbar. Wie sieht es jedoch aus, wenn wir den Zeithorizont auf zehn Jahre erstrecken und welche Veränderungen werden sich im Laufe der nächsten Dekade ergeben? Mit diesen Fragen beschäftigte sich David Borst, Zukunftsforscher, Investor, Company Builder und Geschäftsführer 2b Ahead Ventures, Europas größtes Think-Tank-Labor für Zukunftsforschung in Deutschland, in einem Vortrag bei der FMP-Generalversammlung.

KI: Helfer statt Bedrohung

Sein Fazit vorab: Man brauche sich weder vor der Zukunft noch vor Dingen wie Künstlicher Intelligenz, die immer mehr Raum in unserem Leben einnehmen werde, zu fürchten.

So wie wir derzeit, wenn wir bei Amazon & Co einkaufen, Algorithmus-gestützte Kaufempfehlungen für weitere Produkte bekommen, weil das Programm aufgrund unseres bisherigen Kaufverhaltens annimmt, dass uns auch die vorgeschlagenen Produkte gefallen könnten, würde etwa der Handel, dank genauer, via Quantencomputer berechneter Vorhersagen via bisherigem Absatz, genaue Bestellungen bei Lieferanten abgeben können, die dann auch tatsächlich eintreffen sollen.

Das Gleiche lasse sich, so Borst, auch auf die Kreativwirt-

© z.V.g.

Vertrauen

Wenn Geräte in Zukunft bessere Antworten liefern können als menschliche Experten, wird auch das Vertrauen in sie wachsen, so Zukunftsforscher David Borst (2b Ahead Ventures). schaft übertragen, wo AI helfen werde, die Performance von Kampagnen genau zu prognostizieren und dann, bei mangelnder Erfolgsaussicht, die Kampagne zu adaptieren.

AI als künftige Gatekeeper

Am Ende werde die Digitalisierung die bisherige Komplexität am Weg zu einer Entscheidung auf genau zwei Möglichkeiten reduzieren, so Borst. Denn: Werde festgestellt, dass z.B. eine vorherrschende Situation falsch sei, gäbe es nur zwei Möglichkeiten: nichts unternehmen und den Fehler nicht beheben oder reagieren, und dann die quasi richtige Entscheidung treffen.

Eine mögliche Folge dieser Entwicklung könnte durchaus sein, so der Zukunftsforscher Borst, dass man am Ende vermutlich nicht mehr Menschen, sondern eher einen intelligenten Bot nach seiner Meinung fragen werde. Auch werde KI immer mehr dazu dienen, immer mehr Content zu produzieren, den Menschen dann konsumieren würden, wobei ihnen die KI, gefüttert mit den eigenen Vorlieben, schon eine Vorauswahl an Content vorlegen werde. „Künstliche Intelligenz wird immer mehr zu einem Gatekeeper, die dafür sorgt, dass nur Relevantes zu mir durchdringt“, so Borst.

Bei der Frage, welche Informationen künftig relevant sein würden, geht Borst davon aus, dass dies Körperdaten/Gesundheitsdaten, Mobilitätsdaten, Bewegungsdaten (im Haus) oder Tranksaktionsdatens sein würden. Sein Fazit: „Wer diese Echtzeitdaten hat, wird in der Lage sein, uns etwas zu verkaufen aber auch die Macht haben“, so Borst abschließend. (red)

FMP-Vorstand erweitert

Mitglieder

Bei der Generalversammlung wurde der Vorstand vergrößert und für die kommenden zwei Jahre gewählt: Vorsitz Elisabeth Frank (ehem. Plattensteiner) (MediaCom) Vorsitz stv. Christopher Haberlehner (ORF-Enterprise) Gf. Vorsitzende/Organisation Marcela Atria (Atrium Consulting) Schriftführer Oliver Ellinger (Publicis Media Austria) Schriftführer stv./Content Mario Filipovic (ServusTV) Kassierin Ursula Gastinger (IAB – Interactive Advertising Bureau) Kassierin stv. Inez Czerny (Media1) Think Tank/Content/Social Katharina Fröhlich (Magenta), Petra Hofstätter (Dentsu Austria) Think Tank/Content/ Fun Leo Hamidi-Grübl (Mindshare) Think Tank/Content/ Organisation Michael Buchbinder (ProSiebenSat.1 Puls 4) Think Tank/Content Andrea Groh (Gewista), Eva Zeglovits (IFES), Jakob Steinschaden (Trending Topics) Rechnungsprüfer Christopher Sima (Krone Multimedia), Wolfgang Graski (Almdudler).

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Abräumer

Bei der diesjährigen Effie Gala räumten Too Good To Go und ihre Agentur Mindshare insgesamt vier Effies ab.

Kampagne gegen das Ablaufdatum

Too Good To Go und Mindshare setzen sich nicht nur für Lebensmittel ein, sondern räumen damit auch Preise ab.

WIEN. Seit 2019 gibt es die App des dänischen Start-ups Too Good To Go auch in Österreich unter der Leitung von CountryManager Georg Strasser. Das Unternehmensziel ist, übrig gebliebenes Essen und überproduzierte Lebensmittel mit der Too Good To Go-App vor der Mülldeponie zu retten. Bereits über 1.400 Partnerbetriebe und mehr als 500.000 Nutzerinnen und Nutzer machen mit.

Breites Netzwerk

Jetzt geht das Unternehmen einen Schritt weiter und hat den Zusatzhinweis „Oft länger gut“ zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) initiiert, der direkt neben dem MHD auf Lebensmittelverpackungen gedruckt wird. Zehn Prozent der Lebensmittelverschwendung in der EU passieren wegen Missverständnissen rund um das MHD. Das sagt einem nur, bis wann ein Produkt seine Eigenschaften, zum Beispiel Konsistenz, behält – es ist aber kein Verbrauchsdatum. Diese Wahrnehmung zu ändern, war Aufgabe der Awareness-Kampagne, die von dem MindshareTeam rund um Managing Director Client Leadership, Leopold Hamidi-Grübl, entwickelt und umgesetzt wurde.

Wahrnehmung heben

„Mit dieser Kampagne stellen wir die entscheidenden Weichen, um flächendeckend die Wahrnehmung der Haltbarkeit unter Verbrauchern nachhaltig zu ändern“, sagt Hamidi-Grübl.

Und CEO Mindshare Ursula Arnold ergänzt: „Wir freuen uns, Too Good To Go zu unseren Kunden zählen zu dürfen. Mindshare hat sich mit dem eigenen ‚Good Growth‘-Ansatz dazu bekannt, Unternehmen darin zu unterstützen, nachhaltigen Erfolg aufzubauen – dies effektiv, wie es der Gewinn von gleich vier Effies zeigt und im Einklang mit der Umwelt und den Menschen.“

Gründliche Vorbereitung

Nach sechs Monaten Vorbereitung wurde eine Kampagne, bestehend aus vielen Maßnahmen, zusammen mit über 20 Lebensmittelherstellern im Boot im März 2021 gelauncht – eine Display Advertising-Kampagne, die zwei Mio. Ad-Impressions in Österreich erzielte; Influencer posteten Teaser und erreichten über 800.000 User auf Instagram.

Gegen die Verschwendung

Mit eigens kreiertem Content wurde nicht nur das Problem erklärt, sondern es wurden auch Lösungsansätze für den Alltag geliefert. 17.000 neue Insta-Follower konnten für den Kampf gegen die Verschwendung gewonnen werden. Im „Waste Warrior Quiz“ auf Instagram stellten User ihr Wissen unter Beweis und lernten spielerisch mehr über „Oft länger gut“. Werbemittel, gebrandet mit dem „Oft länger gut“-Zeichen und vorgefertigten Social Media-Assets wurden an die Partner für ihre Kommunikation verteilt. Auch das mediale Echo mit 132 Clippings in nur zwei Wochen war enorm.

Eigene Landingpage

Alle gesetzten Maßnahmen gipfelten in der Hinführung auf die eigene Landingpage www.oftlaengergut.at. Sogar Bundesministerin Leonore Gewessler, verantwortlich unter anderem für Klimaschutz, stellte ein Unterstützungsvideo zum Launch zur Verfügung.

Weitere Partner für die Oft länger gut-Initiative sind herzlich willkommen. (mab) www.oftlaengergut.at www.toogoodtogo.at

Der Hinweis „Oft länger gut“, quasi die kleine Schwester des Mindesthaltbarkeitsdatums.

© Mindshare/Too Good To Go

Was auf die Ohren

Fünf Thesen für Werbetreibende zum sinnvollen Umgang mit Online Audio.

Gastkommentar

••• Von Lukas Brändle

WIEN. Obwohl der klassische Hörfunkspot schon länger digital verlängert werden kann, ist es vor allem der Podcast-Boom, der diesen Mediakanal ins Scheinwerferlicht bringt. Wie bei anderen Aspekten auch war Corona nicht Auslöser, sondern hauptsächlich Beschleuniger oder besser gesagt Sichtbarmacher dieses Trends. Lukas Brändle erklärt in seinen fünf Thesen, was hinter dem Boom steckt und wie Werbetreibende mit Online Audio umgehen können.

1. Online Audio ist nicht gleich digitalisiertes Radio: Die Möglichkeiten von Online Audio erschöpfen sich nicht in der Verlängerung des Hörfunkspots in die digitalen Kanäle in der Hoffnung, effizienter einzukaufen. Vielmehr spielt Online Audio in einer anderen, will behaupten emotionaleren Liga. Die meisten Online Audio-Kanäle hören wir viel bewusster und in anderen emotionalen Momenten als Radio. Natürlich mit Ausnahmen konsumieren wir solche Audioinhalte mit einer bewussten Entscheidung. Der Online AudioSpot muss auf diese Hörsituation eingehen, damit er nicht deplatziert wirkt. 2. Online Audio ist das neue YouTube: Es sind die Möglichkeiten des User Generated Contents, die jetzt das im Audio-Bereich ermöglichen, was YouTube vor zehn Jahren bei Videos in Gang gesetzt hat. Praktisch jeder kann, wer will, Audio-Influencer sein. Wahrnehmbarer Unterschied zur Video-Revolution von vor einer Dekade ist hauptsächlich, dass die Audioplattformen breiter aufgestellt sind. Podcastwerbung ist Influencermarketing; geschickt geplant und umgesetzt, ergänzt es wunderbar eine Mediakampagne. 3. Online Audio ist auch ein Performance-Kanal: Online Audio ist prädestiniert für interaktive Handlungsaufforderungen. Aber ein Audiospot kann keinen unmittelbaren Klick auf eine Landingpage anbieten. Dennoch haben in den USA bereits jetzt mehr als 50 Prozent der Podcast-Kampagnen Performanceziele. Das Host-Read-Format als Version des Empfehlungsmarketings inklusive Incentivierung und dem Kampagnen-URL in den Descriptions führt zu erfolgreichen Abverkaufszahlen. Beim Shake-Me Ad wiederum wird im AudioSpot aufgefordert, das Handy zu schütteln; daraufhin öffnet sich ein interaktives Overlay.

4. Clubhouse ist tot, es lebe Social Audio: Noch selten hat ein Stern so hell geglüht, ist aber auch im vernichtend schnellen Tempo wieder verglüht wie die Social Audio App Clubhouse. Der Trend Social Audio bleibt aber weiterhin bestehen. Bis jetzt waren Live-Audio-Plattformen mit Interaktionsmöglichkeiten eher etwas für Connaisseurs der Gamingwelt (z.B. über Discord). Das wird sich ändern. Hinweise darauf geben die großen Plattformen wie Facebook, Twitter, LinkedIn und Spotify, die alle an solchen Social Audio-Entwicklungen arbeiten.

5. Podcasts sind hier, um zu bleiben: Podcasts bedienen Medienkonsumtrends, die wenig mit der Coronakrise zu tun haben: • Die Auswahl individuellen

Contents unterscheidet schon

Spotify von den Radiokanälen.

Podcasts bedienen den Audio-

Influencer-Trend. • Aufgrund der On-Demand-

Verfügbarkeiten bedienen Podcasts ebenfalls den Trend zu monothematischen Channel-

Inhalten. • Nach wie vor leben wir im

Cocooning-Trend. Wir trennen uns bewusst von der Umwelt ab und suchen die persönlichen, intimen Momente; Audio-Inhalte im Generellen sind dazu perfekt geeignet.

Noch sind die Mess- und Trackingmöglichkeiten von Podcastkampagnen nicht mit Displaykampagnen vergleichbar. Mit der aufkommenden Adserver-basierten Ausspielung wird die effiziente Kampagnenaussteuerung und deren Messung sukzessive besser.

Der Autor

Lukas Brändle ist seit 2018 Client Director Digital Solutions & Innovations bei der MediaCom in Wien und begeisterter Podcasthörer. Er begleitet nationale und internationale Kunden in ihrer digitalen Transformation.

© Panthermedia.net/Santiaga

© Mediacom/Daniel Schaler

Blick über den Bildschirmrand

Bildschirmwerbung hat sich in den letzten Jahren vom starren Denken in Mediengattungen hin zu integrierter Screenwerbung entwickelt.

Gastkommentar

••• Von Josef Almer

WIEN. Die Bildschirmwerbung hat sich in den letzten Jahren vom starren Denken in Mediengattungen hin zu integrierter Screenwerbung entwickelt.

Denkt man in der Mediaplanung an Bewegtbildwerbung, so steht schon lange nicht mehr das Device im Vordergrund. Es gibt nicht den allgemeingültig besten oder erfolgsversprechendsten Channel per se, sondern nur jeweils die passendste Lösung für die jeweilige Kommunikationsaufgabe: Das kann Mobile, TV, Advanced TV, Online, Digital-out-of-Home und – in den meisten Fällen – eine optimale Kombination mehrerer Screenmedien sein. Jeder Kanal hat seine eigenen Alleinstellungsmerkmale.

Crosschannel & Multiscreen

Der Multiscreen-Gedanke ist seit jeher Teil der DNA von Goldbach. In der Vermarktung aller am Markt verfügbaren Screens aus einer Hand und dem Know-how zum optimalen Zusammenspiel derselben nimmt Goldbach eine Vorreiterrolle ein und sieht sich als Motor im D-A-CH-Raum – vor allem und auch in Österreich.

Unter einer CrosschannelKampagne versteht man hier eine echte Verknüpfung von Mediengattungen, die Geschichte wird entlang der Customer Journey über mehrere Medien erzählt, greift ineinander über und verbindet so die einzelnen Mediengattungen und nutzt sie entsprechend ihrer jeweiligen Vorteile.

Mit „Synchscreen“-Produkten bietet man bei dem Multiscreenvermarkter außerdem standardisierte und technologiebasierte, echte Crosschannel-Lösungen an, bei denen das persönliche Always-on-Medium Mobile mit dem Lean Back-Medium TV daheim beziehungsweise dem Screen im öffentlichen Raum optimal synchronisiert und kombiniert wird.

© Florence Stoiber

Josef Almer, Managing Director Goldbach Austria GmbH.

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