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Freitag, 11. Juni 2021
„Ein Horrorszenario“ Trotz heftiger Warnungen der Branche wurde die berüchtigte Nährwerttabelle in Österreich beschlossen – nun drohen eventuell Werbeverbote.
••• Von Dinko Fejzuli
V
or einem Monat warn te die IAA gemeinsam in einem Pressege spräch mit dem Öster reichischen Marken artikelverband eindringlich vor der sogenannten Nährwerttabel le, die diverse Grenzwerte dafür setzte, ab wann – je nach Inhalts stoffen – für gewisse Lebensmit
tel nicht mehr geworben werden dürfe. Damals meinte Günter Thumser, Geschäftsführer des Österreichischen Verbandes der Markenartikelindustrie: „Weder Nährwertprofile noch Werbever bote sind in der zugrundeliegen den EU-Richtlinie vorgesehen; Ziel ist eigentlich, ‚unangebrach te audiovisuelle kommerzielle Kommunikation auf Kinder‘ wir kungsvoll zu verringern.“
Dafür gebe es in Österreich ein Selbstregulierungssystem, das „tadellos funktioniert“. Be schlossen wurde es trotzdem und bereits reagiert hat u.a. der Konzern Unilever. Dessen CEO Nikolaus Huber verurteilte das Vorgehen scharf und warnte vor möglichen Folgen: „Das Vorge hen der Nationalen Ernährungs kommission und des Gesund heitsministeriums sieht für eine
freie Marktwirtschaft wie Öster reich nahezu unvorstellbare Ein schränkungen vor. Eine Vielzahl von Lebensmitteln des täglichen Lebens – von Bio-Heumilch bis hin zu Speiseeis und Fischstäb chen – wären damit von einem generellen Werbeverbot bedroht. Solche Einschränkungen kennt man sonst nur bei Nikotin.“ medianet bat aus gegebenem Anlass Walter Zinggl, Präsident