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BA N K I N G

Freitag, 6. März 2015

financenet – 39

Bericht Die RZB präsentierte ihren ersten Wertschöpfungsbericht – mit beachtlichen Zahlen und Folgerungen

Walter Rothensteiner: „Wir wollen unseren ökonomischen Fußabdruck transparent darstellen.“ Helga Krémer

Manfred Parigger, hogast: umfassenden Vorteile des Umweltkredits.

Über sechs Milliarden Euro

Christian Helmenstein, Andreas Pangl, Andrea Weber und Walter Rothensteiner (v.l.n.r.) präsentierten den Wertschöpfungsbericht.

Die volkswirtschaftliche Leistung und der fiskalische Beitrag der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich im Jahr 2013 kann sich sehen lassen: In diesem Jahr erwirtschaftete die Raiffeisen Bankengruppe (RBG) eine gesamte Bruttowertschöpfung von 6,1 Mrd. Euro und damit fast allein die Hälfte der Wertschöpfung aller Finanzdienstleister (13,5 Mrd. Euro) in Österreich. Der Beitrag zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt beträgt 2,13 Prozent. Mehr als 27.000 Mitarbeiter hat die RBG beschäftigt, und von jedem RBG-Arbeitsplatz hängt hochgerechnet in etwa ein weiterer Beschäftigungsplatz ab. Genau genommen ist sogar jeder 51. Arbeitsplatz in Produktions- oder

Dienstleistungsbetrieben direkt, indirekt oder induziert der RBG in Österreich zuzuschreiben, heißt es im Wertschöpfungsbericht.

„Der Wertschöpfungsbericht ermöglicht einen neuen Blickwinkel auf die vielschichtigen Leistungen der Raiffeisen Bankengruppe. Erstmalig ist nun sichtbar, welche Vorleistungsverflechtungen und Einkommenseffekte in anderen Sektoren durch die Raiffeisen Bankengruppe generiert werden“, macht Andrea Weber, Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements der RZB-Gruppe, deutlich. So konnten die Berichtsanalysten unter anderem ausarbeiten, dass jeder

Visa Peer-to-Peer kommt

PwC Die größten Bedrohungen für CEOs sind Überregulierung und Cyber-Risiken

RBG-Einkommenseffekte

Einfacher zahlen mit der Karte

von der RBG erwirtschaftete Euro weitere 1,1 Euro an Wertschöpfung auslöst. Daraus lässt sich wiederum ableiten, dass jeder 47. erwirtschaftete Euro in Österreich direkt, indirekt oder induziert der RBG zuzuschreiben ist. Die regionalwirtschaftliche Datenanalyse brachte zum Vorschein, dass die Raiffeisenbanken, gemessen am gesamtösterreichischen Wertschöpfungsanteil von 1,03 Prozent, insbesondere in den grenznahen Regionen erheblich größere Bedeutung haben. In Osttirol kommt Raiffeisen auf einen Bruttowertschöpfungsanteil von über 2,35 Prozent. Dazu meint der Generalsekretär des Österreichischen Raiffeisenverbands und Mitinitiator des Be-

richts, Andreas Pangl: „Die große Bedeutung der traditionell stark regionalen Verankerung wird jetzt mit Fakten belegt. Als finanzieller Nahversorger übernimmt Raiffeisen in diesen Gebieten zahlreiche Aufgaben, die über das klassische Bankgeschäft hinausgehen.“ Was die Steuern und Abgaben anlangt, so konnte sich der Fiskus 2013 über mehr als zwei Mrd. Euro von der RBG freuen. Zum Vergleich: Die motorbezogenen Versicherungssteuer brachte 1,9 Mrd. Euro, alle immobilienbezogenen Steuern (Grundsteuer und Grunderwerbsteuer) 1,5 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel der gesamten Bankenabgabe 2013 kam von RBG, dazu Walter Rothensteiner: „Das Ding gehört weg.“

Spanische Großbank Bankia steigert Gewinn Madrid. Die 2012 mit Milliardenhilfen vor der Pleite gerettete spanische Großbank Bankia hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn gesteigert. Das Nettoergebnis sei im Vergleich zu 2013 um 83,3 Prozent auf 747 Mio. Euro verbessert worden, teilte das Geldhaus mit. Eine Dividende von 1,75 Cent pro Aktie ist geplant. (APA)

Management kompakt für Führungskräfte

Wien. 92% der CEOs zeigen sich optimistisch bezüglich ihrer Wachstumsaussichten in den nächsten drei Jahren – das ergab eine PwCUmfrage unter 175 CEOs von Banken- und Kapitalmarktunternehmen (BKM) in 54 Ländern. Wenn es um das globale Wirtschaftswachstum geht, zeigen sich Top-Manager eher besorgt: Nur 43% erwarten, dass die Weltwirtschaft in den nächsten 12 Monaten

wachsen wird (2014 lag der Wert noch bei 56%). Die Ergebnisse des Berichts „Achieving Success While Managing Disruption“ – Teil der 18th Annual Global Survey von PwC (Umfrage unter 1.300 CEOs) – zeigen wieder leicht ansteigenden Optimismus bezüglich Wachstum. Dennoch sind sich die BKM-CEOs bewusst, dass große Herausforderungen bevorstehen, das Risiko für Marktstörungen sehr hoch ist und

Zahlen via Social Networks

die Veränderungsgeschwindigkeit immer weiter zunimmt. Das größte Kopfzerbrechen bereitet BKMCEOs aber das Thema Überregulierung – hier zeigen sich im Jahr 2015 89% der BKM-CEOs (2014: 80%) besorgt. Fast genauso viele (87%) sind der Ansicht, dass sich Veränderungen der Regulierungsbestimmungen in den nächsten fünf Jahren weiterhin substanziell störend auswirken werden. Roland Schöbel, Partner Financial Services bei PwC Österreich, hält hier eine proaktive Haltung für unablässig.

© PwC Österreich/www.oreste.com

Neue Marktteilnehmer

Roland Schöbel, PwC Österreich: mit den Regulierern Meinungen austauschen.

79% der BKM-CEOs sehen CyberRisiken als die potenziell größte Gefahr für Wachstum. Weitere Bedrohungen: Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels (68%), die Veränderungen im Ausgabeverhalten der Konsumenten (63%), neue Marktteilnehmer (53% – ein markanter Anstieg gegenüber den 32% von 2014). Die BKM-CEOs rechnen mit neuer Konkurrenz aus Branchen wie Technologie (47%) und Kommunikation (33%). (red)

© Bankhaus Spängler

Wovor sich die Banker fürchten

Wien. Visa Europe weitet den Peerto-Peer-Bezahldienst Visa Direct, bislang Visa Personal Payments, weltweit aus. Ab Sommer 2015 wird der Geldtransfer an fast zwei Milliarden Visa-Karteninhaber weltweit möglich sein. Der Service wird in 20 Sprachen und verschiedenen Währungen verfügbar sein. Mit Visa Direct kann dann Geld mittels der Mobilfunknummer gesendet werden.

Über die Visa Europe API Management-Plattform können Mitgliedsbanken ab sofort den Peerto-Peer-Bezahldienst noch einfacher in bestehende Online- bzw. mobile Apps integrieren. In Kooperation mit dem Unternehmen fastacash wird der Service zukünftig mehr als 500 Mio. Menschen in ganz Europa zudem ein neues Feature bieten, mit dem sichere Peer-to-Peer-Zahlungen auch über Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, WhatsApp und LinkedIn veranlasst werden können. (red)

Salzburg. hogast-Mitgliedern werden umweltrelevante Investitionen ab sofort massiv erleichtert: Gemeinsam mit der Salzburger Sparkasse hat die Einkaufsgenossenschaft für Hotellerie und Gastronomie einen Weg gefunden, Zinsen deutlich unter dem marktüblichen Niveau anzubieten. Anspruch auf den Umweltkredit haben mehr als 2.400 Mitgliedsbetriebe in Österreich. In der ersten Tranche stehen 10 Mio. Euro an Kreditvolumen zur Verfügung, je Mitglied ist die Kredithöhe mit minimal 30.000 und maximal 300.000 Euro begrenzt. Je nach Nachfrage kann das Volumen erhöht werden. Der Umweltkredit lässt sich für alle umweltrelevanten und energiesparenden Investitionen verwenden, die grundsätzlich von Bund und/oder Ländern gefördert werden. Voraussetzung ist, dass das Projekt soweit möglich gemeinsam mit den erfahrenen Energie- und Investitionsprofis der hogast umgesetzt wird. (red)

© RZB

Wien. „Verantwortungsvolles Wirtschaften, um so nachhaltigen Wert zu schaffen, ist ein Grundwert Raiffeisens“, meint Walter Rothensteiner, RZB-Generaldirektor und Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands. Grund genug, einen Wertschöpfungsbericht zu erstellen – übrigens den ersten einer mehrstufigen Bankengruppe im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung unter Leitung von Christian Helmenstein wurden die relevante Daten in Form gegossen. „Mit dem vorliegenden Bericht stellen wir unseren ökonomischen Fußabdruck transparent dar. Die gesamte Wertschöpfung der Raiffeisen Bankengruppe inklusive aller daraus resultierender Effekte wurde erhoben“, sagt Rothensteiner.

hogast-Umweltkredit für Energieeffizienz

© hogast/neumayr.cc

Raiffeisen trug mehr als zwei Prozent zum BIP bei

short

Walter Schnitzhofer, Spängler: praxisorientierte Grundausbildung.

Salzburg. Das Bankhaus Spängler veranstaltet gemeinsam mit dem Institut für Management einen Lehrgang für Unternehmensnachfolger und Führungskräfte von Familienunternehmen. Das Programm „Management kompakt“ umfasst die vier Pflichtmodule „Markt“, „Geld“, „Mitarbeiter“ und „Personal Skills“ sowie vier Wahlmodule. Zusätzlich findet ein halbtägiges Seminar zum Thema „Familienunternehmen und Familienvermögen“ im Bankhaus Spängler statt. Beginn ist am 23. April; eine Anmeldung ist noch bis 9. April möglich. Infos unter www.ifm.ac. (red)


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