wufmag 7/2010

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wufmag Veranstaltungskalender des WuF-Zentrums W端rzburg

Termine und Infos f端r

Schwule Lesben & Freunde Nr. 23

Juli 2010

wufzentrum.de Schwulesbisches Zentrum W端rzburg



Liebe Leser_innen, Deutschland wurde Papst, Weltmeister der Herzen und Gewinner des Eurovision Song Contest. Nun befinden wir uns mitten im Weltmeisterschaftsfieber der Fußball-WM und die Chancen stehen gut ;-) Wenn nichts schief geht, können wir vielleicht wieder diese Euphorie des Mitfieberns erleben, gefüllte Straßen voller Freude und eine Spannung, die jede_n in ihren Bann zieht. All jenen, die gerne mal eine Abwechslung zum Sport genießen möchten, sei das Programm des WuF-Zentrums ans Herz gelegt. Der Kalender ist voll und ein paar Termine möchte ich hervorheben: Vom 2. - 4. Juli können alle Allgäu-Freund_innen wieder einen Wochenend-Trip dorthin unternehmen oder am 6. Juli einfach das Kiliani mit dem treff.punkt8 besuchen. Kulturstätten-Interessierte sind herzlich willkommen bei einer Führung durch die Würzburger Residenz (26. Juni). Die Teilnahme am CSD-Straßenfest mit Demoumzug am 31. Juli ist selbstverständlich. Auch das WuF-Zentrum wird mit seinen Gruppen einen Stand auf dem unterem Markt haben und einen Tag später zum Brunch ins WuF-Zentrum einladen. Vielleicht können wir dann auch noch mal auf den Sieg der WM anstoßen ;-) Eine schöne Zeit wünscht euch Markus

3 Vorwort


LET`S BE PART OF IT!

Juli bis zum 7. August stattfindenden Veranstaltung gegen Paris und Johannesburg durch. Seit 1982 organisiert die Federation of Gay Games (FGG) alle vier Jahre die Festlichkeiten, die von dem homosexuellen US-amerikanischen olympischen Zehnkämpfer Tom Waddell ins Leben gerufen wurden. Sein Ziel war es, eine Veranstaltung zu gründen, die frei von Homophobie ist und Menschen aus der ganzen Welt zusammen bringt.

Deshalb beschränkt sich die Zielgruppe nicht nur auf Homosexuelle, sondern ist für alle offen. Es gibt keine Teilnahmebeschränkungen und keine Dass Schwule und Lesben gerne Party vorherige Qualifikation für die Sportmachen, Sport treiben und kulturell veranstaltungen. Mitmachen kann, interessiert sind, ist kein Geheimnis. wer Lust dazu hat. All diese Wünsche und noch viel mehr Die ersten Games haben 1982 in San erfüllen die Gay Games. In diesem Sommer trägt Köln die VIII. Francisco stattgefunden und lockten Gay Games aus und lockt mit einem ca. 1.350 Teilnehmer_innen an, die vielseitigen und bunten Programm in 17 Sportarten gegeneinander anSportler_innen und Interessierte aus traten. Und Waddell’s Vision ging der ganzen Welt an. Die Rheinstadt auf, der Erfolg ist unübersehbar. Für setzte sich als Gastgeberin der vom 31. Köln werden ca. 12.000 Teilnehmer_ GAY GAMES 2010 köln 4


innen aus über 70 Nationen erwartet, die sich in 30 Sportarten messen. Neben dem Sport wird ein umfangreiches Kulturprogramm angeboten: Vernissagen, Theater- und Kleinkunst-Aufführungen, Chor- und Bandwettbewerbe, Stadtführungen, Open-Air-Kino, Gesangs-Workshops und Partys. Tickets können vorab auf der Homepage der Veranstaltung erworben werden. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am Samstag, den 31. Juli um 19.30 Uhr im Kölner RheinEnergieStadion statt. Anschließend steigt um 22.30 Uhr die Opening Party in der Lanxess Arena.

Clubbing im Gloria und der White Party im Staatenhaus am Rheinpark hat. Informationen zu dem Festival und den Terminen findet ihr auf der Website zu den Gay Games Cologne unter http://www.games-cologne.de.

Auf geht’s: Sporttasche gepackt, Training begonnen – noch bleibt Zeit – und auf nach Köln. Ganz nach dem offiziellen Motto „Be part of it!“. Es erwarten Euch tolle Stimmung, sportliche Herausforderungen, Partys, kulturelle Veranstaltungen, neue Kontakte mit tollen Menschen aus der ganzen Welt und jede Menge Spaß. Egal ob als Sportler_in oder als Zuschauer_in: Beide haben Seinen Abschluss feiert das Event am eine große Auswahl an tollen und Samstag, den 7. August um 19.00 Uhr abwechslungsreichen Attraktionen. mit der offiziellen Abschlussfeier, bevor man dann um 22.00 Uhr die Qual Auf nach Köln: Lasst die Spiele der Wahl zwischen dem Gay Games beginnen. (Mat) www.games-cologne.de

5 gay games 2010 köln


schwups informiert 6


Film: „Ich will dich“ – Begegnungen mit Hilde Domin Lieblingsbuch – Dienstag, 13. Juli 20 Uhr

- vorgestellt von Steffi Am 9. Februar 2010 war es bitterkalt in Würzburg. Im WuF-Zentrum war heizungstechnische Inkompetenz versammelt und so zog man sich nach einer Weile in eine gut geheizte Kneipe zurück. Steffi musste die an diesem Abend geplante Vorführung des Films „Ich will dich“ abblasen. In der Hoffnung, dass es am 13. Juli wärmer sein wird, holen wir nun den Film nach.

Hilde Domin (1909-2006) gilt als die bedeutendste deutsche Lyrikerin ihrer Generation. Ihre Gedichte wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und mit internationalen Preisen geehrt. „Ich will dich“ - nach dem Titel eines ihrer Gedichte - ist der erste Dokumentarfilm über das außergewöhnliche Leben und Werk der in Köln geborenen Jüdin, die mit 42 Jahren im Exil zu schreiben begann und im Nachkriegsdeutschland als „Dichterin der Rückkehr“ zu Ruhm gelangte. (An)

7 Lieblingsbuch


Angelika

Cover 8


Der letzte Mittwoch im Monat. Angelika ist im WuF-Zentrum, um sich mit Eltern und Angehörigen von Homosexuellen zu treffen. Im Gesprächskreis fällt es hier den Familien leichter mit der neuen und oft schwierigen Situation umzugehen. Diese wertvolle Stütze ist Angelika im WuF-Zentrum nun schon seit über sieben Jahren. Hierbei ist auch die Idee geboren, ein Buch über die unterschiedlichen Perspektiven des Outings zu schreiben. Angelika fand vier Familien, die offen über die erste Zeit nach den großen Worten: „Mama, Papa, ich bin schwul“ – oder natürlich auch lesbisch – berichtet haben. Gebündelt in dem Buch „Bitte liebt mich, wie ich bin“, sind diese Geschichten im Buchhandel erhältlich. Anlässlich des CSD in Würzburg wird Angelika aus ihrem Buch lesen und anschließend gemeinsam mit Familienmitgliedern aus einigen Erfahrungsberichten auf dem Podium für Fragen zur Verfügung stehen.

Angelika, wie bist du eigentlich ins WuF-Zentrum gekommen? Ja - ich habe für eine Patientin – die Mutter eines homosexuellen Sohnes - eine Selbsthilfegruppe gesucht. Die gab es leider nicht im WuF-Zentrum. Und damit wurde sie geboren. Ich fand es eine gute Möglichkeit meine Erfahrungen als psychologische Beraterin UND Mutter eines schwulen Sohnes einbringen zu können! Sicherlich hast du viele Eltern erlebt, die anfangs mit der Homosexualität ihrer Kinder große Probleme hatten. Ja - meiner Erfahrung nach ist es eher eine Ausnahme gar kein Problem damit zu haben. Da werden eben oft der “erwünschte Lebensentwurf” des Kindes und das System der Gesamtfamilie erst mal durcheinander geschüttelt. Es ist wichtig, sich die Zeit und Geduld zu geben, die nötig ist, um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Wann hattest du die Idee, ein Buch über das Coming Out zu schreiben? Als ich wieder mal von meiner Arbeit in Würzburg erzählte, sagte einer meiner Söhne: “Mensch Mama, das ist alles so interessant - auch für andere Eltern oder Familien! Warum schreibst du eigentlich darüber kein Buch?“ Ich fand die Idee faszinierend, vor allem, weil ich schon immer gern geschrieben habe (z.B. 9 angelika


Gedichte) – gleichzeitig hatte ich auch ein wenig Zweifel und “Muffensausen”. Aber die Freude und der Mut waren doch stärker! War es schwierig, Familien zu finden, die gemeinsam über ihre Erfahrungen berichten wollten? Es war nicht einfach Familien zu finden, bei denen ALLE bereit waren, über die Zeit des “Outing” zu reden - sich zu öffnen und zuzulassen, dass die unterschiedlichsten Gefühle dabei wieder hochkamen. Aber ich glaube, dass dieser - ganz individuelle - Prozess jeden der Familienmitglieder auch gestärkt und miteinander verbunden hat. Jetzt liegt das gebundene Exemplar vor dir – bist du stolz auf dieses Ergebnis? Ja! Und ich hoffe sehr, dass es gute Impulse geben kann. Am CSD-Sonntag wirst du erstmals aus deinem Buch lesen. Bist du schon aufgeregt? Ich bin schon etwas aufgeregt. Ich freue mich aber sehr auf einen guten und hoffentlich für jeden Teilnehmer hilfreichen Gedankenaustausch. Wir sind gespannt auf deine Lesung, die bestimmt noch durch eigene Erzählungen bereichert wird… (Bj) angelika 10

Lesung: CSD-Sonntag 1. August ab 10 Uhr im WuF-Zentrum mit Frühstück


Chosen Few

Südafrika – im Gebäude des Verfassungsgerichtshofes ziehen sich eine Gruppe Frauen um. Beim Verlassen des Gerichtes tragen alle Trikots, Schienbeinschoner und Fußballschuhe. Singend gehen sie zum nur wenige Meter entfernten staubigem Fußballplatz. Dort beginnen die „Chosen Few“ – Südafrikas einzige Lesbenmannschaft - mit dem Training. Übersetzt heißt der Name „wenige Auserwählte“. Auserwählt ist vielleicht etwas hoch gegriffen – aber wenige trifft es genau. Ein gutes Duzend Lesben aus den Townships zeigt sich offen in einem feindlich gesinntem Umfeld (s. wufmag Ausgabe Juni 2010) und darf sich nicht auf die in Südafrika geltenden Gesetze verlassen. Das sieht man schon am Fußballplatz. Nicht freiwillig wurde dieser neben dem Gerichtsgebäude gewählt, sondern weil dieser der einzig geschützt Platz ist. Dennoch nimmt die Mannschaft im Ligabetrieb teil und bestreitet Freundschaftsspiele mit anderen Frauenmannschaften. Dort tragen die Spielerinnen Trikots mit Aufschriften wie „Feminist leader“ und noch deutlicher:„Kampf dem Patriarchat

und der Homophobie“. Gegründet wurde Chosen Few 2004 vom „Forum for the Empowerment of Women (FEW)“ was so viel wie “Forum für die Stärkung der Frau” heißt. FEW wird ausschließlich durch Spenden vom Ausland finanziert und will gegen Vorurteile und Diskriminierungen von Lesben vorgehen. Die Mannschaft von Chosen Few wird bei den Gay Games in Köln teilnehmen, die kurz nach der Fußball-WM in Südafrika stattfinden.Vielleicht sind sie dort ebenso erfolgreich wie bei den „Gay Games“ 2006 in Chicago und dem „International Gay and Lesbian Football Association Cup“ in London, wo sie jeweils den dritten Platz belegten. Lesben, die nicht nur um den Ball, sondern auch gegen Vorurteile kämpfen – bewundernswert!!! (Bj)

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Lambda-Freizeitfahrt 2010

Auch in diesem Jahr hat Lambda Bayern, der bayerische Dachverband der LesBiSchwulen und Transgender Jugendarbeit im Freistaat, wieder eine Freizeitfahrt organisiert. Am Wochenende vom 4. bis 6. Juni trafen sich dazu Jugendliche aus ganz Bayern zu einem Zelt- und Kanuwochenende auf Burg Regeldorff bei Regensburg. Mit zehn Teilnehmer_innen waren wir, die Würzburger schwul-lesbische Jugendgruppe DéjàWü, dabei am stärksten vertreten.

und nach kurzer Zeit standen alle Zelte. Anschließend erfolgte ein gemeinsames Abendessen sowie ein Kennenlernen der anderen Jugendlichen. Auf unserem Programm standen zudem Gruppenspiele, bei denen wir unter anderem unser Geschick im „Stöckelschuh-Zielwurf“, beim Slacklining (Balancieren auf einem zwischen zwei Bäumen gespannten Nylonband) oder unser Wissen bei einem Quiz zu schwul-lesbischen Themen unter Beweis stellen konnten.

Da der Sommer bisher mehr feucht als fröhlich verlaufen war, hatten wir bei der Ankunft am frühen Freitagabend zunächst mit dem vom Regen durchweichten Zeltplatzboden zu kämpfen. Aber wir waren erfolgreich

Aufgrund der starken Regenfälle Ende Mai und der damit verbunden hohen Pegelstände mussten wir bis Samstagmorgen zittern, ob wir überhaupt auf dem Regen mit unseren Kanus fahren konnten. Glücklicherweise

jugendgruppe 12


war der Pegel in der Nacht von Freitag auf Samstag so stark gesunken, dass wir ohne Probleme unsere Kanufahrt beginnen konnten. Bei strahlendem Sonnenschein und 30° Celsius machte und das Paddeln sehr viel Spaß, auch wenn wir uns angesichts der etwas stärkeren Strömung ziemlich rein hängen mussten. Dafür war es um so angenehmer sich anschließend wieder von der Strömung zurücktreiben zu lassen. Vom Kanufahren erschöpft klang der Samstagabend bei einem gemütlichen Lagerfeuer aus. Nebenbei leistete hierbei Lambda Bayern spontan noch etwas Aufklärungsarbeit. Da sich auf dem Zeltplatz auch eine Gruppe junger Pfadfinder_innen befand, wurden die Organisatoren der Lambda-Freizeit eingeladen, mit den Kindern über das Thema Homosexualität zu sprechen. So konnten die jungen Pfandfinder_ innen für Akzeptanz und Toleranz gegenüber den vielfältigen sexuellen

Orientierungen sensibilisiert werden. Gerade diese Aufklärungsarbeit ist eine der zentralen Aufgaben, die sich Lambda Bayern selbst gesetzt hat und vor allem in seinem Schulprojekt umsetzt. Zum Abschluss der Freizeit wurden am Sonntag die Teilnehmer_innen, deren Gruppe die meisten Spiele gewonnen hatten, geehrt. Die Sieger_innen duften sich hierbei über zwei Freigetränke auf dem Regenburger CSD sowie über einen verbilligten Teilnahmebeitrag für die Freizeitfahrt 2011 freuen. Der eine oder die andere hat sich in den darauf folgenden Tagen sicherlich noch des Öfteren an die Fahrt erinnert, bis davongetragene Muskelkater und Sonnenbrände wieder abgeklungen waren. ;) Die Fahrt war auf jeden Fall ein Highlight in diesem Jahr. Wir dürfen gespannt sein, wohin uns die Lambda-Freizeitfahrt im kommenden Jahr führen wird. (Tim) 13 freizeitfahrt




Johannes (27) WWW.JOEESWOLF.COM


Johannes war zwei Jahre im Vorstand. Ein Amt, um das er sich bei der Mitgliederversammlung mit der Aussage, ich möchte den Verein und all seine Gruppen kennenlernen, beworben hat. Er wurde gewählt, hat sein Amt angenommen und ausgeführt. Mit neuen und frischen Ideen hat er sich vor allem um den Außenauftritt gekümmert. Unter anderem sind die neu gestaltete Website und das wufmag sein Verdienst. Beides sind Neuerungen, die dem WuFZentrum gut zu Gesicht stehen. Aber auch für Johannes war die Zeit eine Möglichkeit nicht nur den Verein kennenzulernen sondern auch spannende Erfahrungen zu machen. Leider musste Johannes Würzburg aufgrund seines Studienortwechsels nach Bonn den Rücken kehren. Angesichts der ständigen Abwesenheit hat er sich entschieden vom Amt des Vorstandes zurückzutreten. War es eine schwierige Entscheidung? In Bezug auf mich persönlich war es nicht allzu schwer, da sich das Leben immer verändert und man sich auf immer neue Gegebenheiten einstellen muss und wieder von Beginn an beweisen muss, was man kann – das macht es für mich auch

wieder spannend. Allerdings vermisse ich durchaus das WuF-Zentrum, denn es ist eine enorme Plattform mit viel Potential, das lange noch nicht ausgeschöpft ist. Ich hatte große Verantwortung, habe viele Freunde und Bekannte gefunden und habe enorm viel, gerade auch Strategisches für mich mitgenommen. Man kann sich ausprobieren und hat einfach eine Bandbreite von Leuten mit denen man Dinge umsetzen kann. Das gibt es in solch einer großen Form kaum noch. Dabei ist es egal ob man Energie in einzelne Gruppen und deren Organisation steckt oder manches – wie ich – auch bewusst aus Unternehmenssicht betrachtet, um wichtige Erfahrungen für sich zu gewinnen und auf sein berufliches Leben zu übertragen. Durch die Konstellation des WuF-Zentrums hat man auch die Möglichkeit ein bisschen auf hohem Niveau zu spielen. So ein Projekt wie das wufmag hätte ich in der Form anderswo wahrscheinlich nicht umsetzen können. Bei der Organisation von Filmprojekten beispielsweise sind zwar wesentlich mehr Leute am Projekt beteiligt und die Organisation fordert auch mehr heraus, aber diese hören nach ein paar Monaten wieder auf. Beim wufmag ist das anders, da es langfristig angelegt ist und man die Motivation 17 johannes


Ich bin sehr glücklich über das Geschaffte. Wichtig war mir bei allen Projekten: Nachhaltigkeit. Das heißt, dass meine Projekte auch ohne mich weitergeführt werden können. Und ich denke, das ist mir gelungen.

möglichst kontinuierlich aufrechterhalten muss. Das lachende und das weinende Auge - welches überwiegt? Einerseits weiß man, dass es weitergeht und wieder neue Ideen kommen werden, die es umzusetzen gilt, andererseits schaut man auch gerne zurück, weil es ein enorm wichtiger Bestandteil meines bisherigen Lebens geworden ist. Du hast viel für den Verein erreicht. Bist du zufrieden mit den Ergebnissen? Erstmal danke für die Blumen. Johannes 18

Im Bereich Außendarstellung und Marketing lagen deine Schwerpunkte. Welche Projekte konntest du noch nicht umsetzen? Nunja, da sind wir bei dem Kapitel der Unausschöpfbarkeit. Es wird immer Projekte geben, die ich für mich nicht umsetzen konnte, einfach weil sich die Anforderungen stetig ändern. Gerne hätte ich noch die Projekte: Schulungen, Auswertung und Umsetzung der Mitgliederbefragung, die Anpassung der Räumlichkeiten an unser neues Image umgesetzt sowie gerne die interne Kommunikation und Zusammenarbeit verbessert. An welche Erfahrung wirst du dich besonders gerne erinnern? wufmag – ich bin so glücklich, dass die Projekte so verliefen, wie ich mir es immer vorgestellt hatte. Wir sind ja mit der ersten Ausgabe, September 2008, im Grunde in Vorleistung getreten um das Heft zu finanzieren, um danach dann auf Sponsorenjagd zu gehen. Dass hätte auch nach


hinten losgehen können. Immerhin wäre es sehr blamabel gewesen, wenn wir nach ein bis drei Ausgaben das wufmag wieder einstampfen hätten müssen. Dafür kann ich hier auch mal den Sponsoren und dem Team danken, die das Heft Monat für Monat möglich machen. Weiter war für mich eine große Ehre die 30-igste Rosa Hilfe Gala 2008 umsetzen zu dürfen. Wie geht es jetzt weiter? Wie gefällt dir Bonn? Im Vordergrund stehen für mich momentan mein Studium und meine persönliche Website als neues Projekt. Als ersten Schwerpunkt mache ich

aktuell Marketing B2B (Business to Business), was sehr fordernd ist. Und in zwei Jahren werden ich dann meinen Bachelor of Science erreichen. Bonn ist eine wunderschöne Stadt, mit vielen kleinen Geschichten und viel Kultur. Beethoven, Kabarett, wie Springmaus, Theater, Regierungsviertel, Museumsmeile und sagenhaft schöne Rheinauen, an den man radeln, grillen und Boot fahren kann. Na dann wird es dir in Bonn sicherlich nicht so schnell langweilig. Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder, danke ich dir für deine Leistungen und wünsche dir für deine Zukunft alles Gute. Und: Lass dich bald wieder sehen... (Bj)


CSD – Die Wandlung eines Gedenktags

Meine Regenbogenfahne habe ich aus den Tiefen meines Kleiderschranks hervorgekramt, das WochenendProgramm steht, einer der wichtigsten Erinnerungstage in der Geschichte der homosexuellen Gemeinde steht kurz bevor: der Christopher Street Day. It’s Gay Pride!

auf die Straße gehen, geändert?

Es ist der 28. Juni 1969 als in New York, in der Bar Stonewall Inn, alles begann: Schwule und Lesben bäumten sich auf gegen die Willkür von Polizisten, die die homosexuelle Gemeinschaft in der Christopher Street mit Gewalt einschüchterten. An diesem Tag hat eine Revolution begonnen: Die folgenden tagelangen Straßenschlachten waren der Start eines Kampfes um Rechte, von denen wir heute profitieren.

Unsere Verbündeten im Ausland haben oft noch gegen große Widerstände und Verbote zu kämpfen. Ein freier CSD, wie er hier in Deutschland möglich ist, liegt dort teilweise noch in weiter Ferne.

2010: Dreht sich heutzutage nicht viel mehr alles um die Partys vor und nach der Demo, die Attraktionen darum herum, Kerle kennenzulernen, glamouröse Showacts und die tolle Sommerstimmung? Die Gefühle bei den ersten Gay Prides waren sicherlich anders: kämpferisch. Hat sich die Motivation derer, die anlässlich des Christopher Street Days Kolumne 20

Ich kann mich nicht gegen den Eindruck wehren, dass der Kommerz den CSD vielerorts diktiert. Entspricht dies noch dem Gedanken der Menschen, die damals, zu den Anfängen, für den Umbruch gekämpft haben, den wir jetzt genießen können?

Dort ist der Gedanke der Demonstration, des Kampfes ohne Gewalt, des friedlichen Aufstands noch lebendig – auch wenn man ihnen wünscht, dass sie bald so ausgelassen und gefahrlos leben und feiern können, wie wir es tun. Steht auf und zeigt Flagge! Erweckt die Intention dieses Tages wieder zum Leben. Wir sehen uns – in Köln, München, Stuttgart, Würzburg oder Nürnberg. Geht auf die Straße, es gibt noch viel zu ändern, bevor der CSD nur noch zum Feiern genutzt werden kann.

Euer Nic


Public Viewing am 29. Mai im WuF-Zentrum Die Ergebnisse der Abstimmung der Besucher_innen :

1. Lena – Satellite (Deutschland) 2. Hera Björk – Je ne sais quoi (Island) 3. Niamh Kavanagh – It´s for you (Irland) 4. SunStroke Project & Olia Tira – Run Away (Moldawien) 5. Eva Rivas – Apricot Stone (Armenien) 25. Peter Nalitch & Friends (MKPN) – Lost and Forgotten (Russland)


Samstag 3. Juli 20 Uhr Ladies‘ Movie Night USA - 2004 - 80 min Robin und Lacie werden für ein Theaterstück als Liebespaar gecastet. Es soll bei einem rein professionellen Verhältnis bleiben. Doch durch die aufwühlenden Kussszenen entsteht Leidenschaft, die von der Bühne ins wahre Leben schwappt. Die treue Robin hat seit Jahren eine Ehepartnerin, jedoch ist dies keine harmonische und glückliche Beziehung mehr. Lacie stattdessen liebt die Freiheit und ihre Loverinnen bleiben meist nicht bis zum Frühstück. Für die beiden so unterschiedlichen Protagonistinnen wird es immer schwieriger privat getrennte Wege zu gehen. Wie auch? Auf der Bühne wird ihnen heiß und kalt bei so viel Zärtlichkeit und Leidenschaft. Warum nicht doch das Undenkbare wagen?(MK)

Film 22

Samstag 24. Juli 21 Uhr CineWuF D - 1992 - 91 min Unter einem tyrannischen Vater, der den mädchenhaften Knaben zu einem „echten“ Soldaten machen will, wächst Charlotte von Mahlsdorf in Deutschland auf und schwuchtelt sich durch den Endkampf der Nazis. Als schwuler Transvestit war sie ihr Leben lang eine faszinierende Außenseiterin - 1992 von Rosa von Praunheim verfilmt. Charlotte von Mahlsdorf wurde 1928 als Lothar Berfelde in Berlin geboren. In jahrelanger Kleinarbeit und unter widrigen Umständen trug sie das Gründerzeitmuseum in Mahlsdorf zusammen, in dem sie lange Jahre auch lebte. 1992 wurde sie für ihre Verdienste um die Erhaltung von Kulturgütern mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie starb 2002 in Berlin. (Da)


Bowle beim Offenen Abend Donnerstag, 22. Juli um 20 Uhr

Martina erfrischt uns mit Sommerbowle.

Syphilis Infoabend Donnerstag, 08. Juli ab 20.45 Uhr

SchwuPs - die schwule Präventionsgruppe lädt zum Infoabend über Syphilis ein. Dr. August Stich vom Missionsärztlichen Institut wird als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und bietet für alle Interessierten einen kostenlosen Syphilis-Test an. Die Ergebnisse werden telefonisch mitgeteilt. Alles findet anonym und im ersten Stock des WuF-Zentrums statt.

treff.punkt8 – Minigolf

Dienstag, 20. Juli um 20 Uhr

Wir lochen ein... Wir treffen uns am WuF-Zentrum und gehen zusammen golfen, bei schönem Wetter genau das richtige... Trinkt etwas Zielwasser und dann peilen wir mal das Glory Hole an:-)


Donnerstag 01.07.

Donnerstag 08.07.

20 Uhr Offener Abend

Der Treff für jung, alt, dick und dünn, schwul, lesbisch, trans, bi oder hetero – einfach vorbeikommen!

Freitag 02.07.

20 Uhr Offener Abend 20.45 Uhr Syphilis-Infoabend mit SchwuPs

Kostenlos und anonym (siehe Seite 6)

Sonntag 11.07.

02.07. – 04.07. Ausflug ins Allgäu

Der Berg ruft...

15 bis 18 Uhr Kaffeeklatsch

20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü

Montag 12.07.

Gruppendynamik-Spiele

20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“

Samstag 03.07.

Neue Mitsänger_innen gerne willkommen

20 Uhr Ladies‘Movie Night

Girl Play (siehe Seite 22)

Dienstag 13.07.

22 Uhr GayDisco

Come as you are – or as you like it! Tanzcafé Ludwig, Kaiserstraße 5

Film: „Ich will dich“ – Begegnungen mit Hilde Domin (siehe Seite 7)

Montag 05.07.

Mittwoch 14.07.

Neue Mitsänger_innen gerne willkommen

bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446

20 Uhr Lieblingsbuch

20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“

Dienstag 06.07. 20 Uhr treff.punkt 8

Kiliani Volksfest & WM

Mittwoch 07.07.

20 Uhr Schwule Ehemänner & Vätergruppe 20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung

bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446

Programm 24

20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung

Donnerstag 15.07. 20 Uhr Offener Abend

Der Treff für jung, alt, dick und dünn, schwul, lesbisch, trans, bi oder hetero – einfach vorbeikommen!

Freitag 16.07.

20 Uhr Jugendgruppe DéjàWü

CSD-Vorbereitung

Veranstaltungen


Samstag 17.07.

Sonntag 25.07.

für Lesben und Schwule mit Kindern und/oder Kinderwunsch in der ESG Würzburg, Infos unter ilse.unterfranken@lsvd.de

Hitzewallungen? Bei unserem Eiscafé gibt´s Abkühlung. Einfach vorbeikommen und genießen!

14.30 bis 18 Uhr ILSE-Treff

20 Uhr Thekenabend 40 plus

Männer über 40 laden ein

Montag 19.07.

20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“

Neue Mitsänger_innen gerne willkommen

Dienstag 20.07. 20 Uhr treff.punkt 8

Minigolf – wir lochen ein...

Mittwoch 21.07.

20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung

15 bis 18 Uhr Eiscafé

Montag 26.07.

20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“

Neue Mitsänger_innen gerne willkommen

Dienstag 27.07. 20 Uhr Spieleabend

Spiel mal wieder!

Mittwoch 28.07.

19 Uhr Gesprächskreis für Eltern, Angehörige und Freunde

bei Fragen: Angelika Mayer-Rutz (01 71) 6 54 82 03

bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446

20 bis 22 Uhr Rosa Hilfe Beratung

Donnerstag 22.07.

20.30 Uhr Jugendgruppe DéjàWü

bei Fragen aus dem schwulen Leben (0931) 19 446

20 Uhr Offener Abend

Stammtisch im Café Klug

Sommerbowle – einfach vorbeikommen und probieren!

Donnerstag 29.07.

Samstag 24.07 20 Uhr CineWuF

Ich bin meine eigene Frau (siehe Seite 22)

20 Uhr Offener Abend

CSD-Start mit Grillfest

Samstag 31.07. CSD Straßenfest

Willkommen am Stand des WuF-Zentrums auf dem Marktplatz

des WuF-Zentrums

25 programm


AUSBLICK AUGUST 2010 Sonntag 01.08. 10.30 Uhr CSD

Brunch und Podiumsdiskussion

Montag 02.08. Impressum herausgegeben von

wufzentrum

20 Uhr Chorprobe „Sotto Voce“

Dienstag 03.08. 20 Uhr treff.punkt 8

Schwulesbisches Zentrum Würzburg

WuF e.V. – schwulesbisches Zentrum Würzburg Nigglweg 2 | 97082 Würzburg | info@wufzentrum.de Telefon: 09 31 - 41 26 46 durch Björn Soldner & Julian Magar GbR V.i.S.d.P.: Björn Soldner Chefredaktion: Natalie Koppitz Redaktion: Björn Soldner (Bj), Matthias (Mat), Markus Büttner (Ma), Tim Herrscher (Tim), Nic, Martina Kapuschinski (MK), David Hein (Da), Andreas Roser (An) Satz, Layout: Tim Herrscher, Simon Adamski, Natalie Koppitz Lektorat: Tim Herrscher Anzeigen: armin@wufzentrum.de Vertrieb: Julian Magar, Roland Lutz Fotos: Cover, S. 8: Björn Soldner S. 2: © Ludovic Bertron | flickr.com/ photos/23912576@N05/2942525739 S. 4-5: © Xavier Marest, Jochen Färber, Amy Moseley | www.games-cologne.de S. 21, Lena: © Vincent Hasselgård | flickr.com/ people/38029120@N05 S. 21, Logo: © eurovision.tv | NRK/EBU S. 23, Bowle: © Regina Mohr | PIXELIO S. 23, Minigolf: © Dieter Schütz | PIXELIO Auflage: 1.000 Stück Redaktionsschluss: 10. Juli redaktion@wufzentrum.de Ausblick & Impressum 26

Samstag 14.08. 15 Uhr Sommerfest

Hier gibt´s das wufmag:

(unter anderem) - Alibi Sauna, Nürnberger Straße - BB Burkardus Bäck, Burkarder Straße - Buchhandlung 13einhalb, Eichhornstraße - Bürgerbüro, Rathaus - Schnittpunkt Friseur, Karmelitenstraße - Stadtmensa - Wuf-Zentrum, Nigglweg - Zeitzeichen, Theaterstraße Du hast Ideen für zusätzliche Auslegeorte oder Interesse das wufmag zu verteilen, melde dich bei redaktion@wufzentrum.de!


Mitgliedsantrag des WuF-Zentrums Ich unterstütze mit meinem Beitritt in den WuF e.V. – Schwulesbisches Zentrum Würzburg die Arbeit des Vereins und möchte Mitglied werden. Name, Vorname: ______________________________________________ Straße: ______________________________________________________ PLZ, Wohnort: ________________________________________________ EMail: _______________________________________________________ Telefon: ________________________ Geburtsdatum: ________________ Beitragshöhe: 4€ 6€ 10 € anderer Betrag: ______€ (Monatsbeitrag mind. 4 € inkl. ermäßigtem Eintritt zur GayDisco und – wenn nicht anders gewünscht – Zusendung des wufmag. Wir freuen uns über jede freiwillige Beitragserhöhung.) Einzugsermächtigung: Hiermit ermächtige ich den WuF e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Mitgliedsbeiträge vierteljährlich bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos mittels Lastschrift einzuziehen. Konto-Nr.: _______________________ BLZ: ________________________ Kreditinstitut: ________________________________________________ Ja, ich möchte den Newsletter erhalten. Hiermit will ich das wufmag nur als Onlineausgabe erhalten. Ich erkenne die Satzung des WuF e.V. in ihrer aktuell gültigen Fassung an. Die Mitgliedschaft beginnt zum jeweiligen ersten des Folgemonats. Ort, Datum: ______________________ Unterschrift:__________________


Öffnungszeiten: DI 08.30 - 18.00, MI 08.30 - 22.00, DO 08.30 - 19.00, FR 08.30 - 19.00, SA 08.30 - 14.00 ULMER HOF 1 • 97070 WÜRZBURG • TEL.: 0931 - 15109


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