REPORTAGE
ZU HAUSE
DIE WELT
ERLEBEN Fremde Bräuche. Ferne Länder. Exotische Sprachen. Wer träumt nicht davon einmal in eine andere Kultur einzutauchen? Die gemeinnützige Organisation AFS und eine Familie aus Hamburg zeigen wie man fremde Kulturen und auch sein eigenes Land besser kennen lernen kann – und das von zu Hause aus. Text: Jennifer Meyer ∑
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in Schuljahr im Ausland prägt die Entwicklung eines Kindes sehr. Keine Reise und kein Urlaub könnte das im gleichen Maße“, dessen ist sich Maren Scheelke vom AFS sicher. Bereits seit über 60 Jahren bietet der gemeinnützige Verein deshalb Schüleraustauschprogramme in rund 50 Ländern. Ziel ist dabei interkulturelle Kompetenzen zu fördern und so die weltweite Toleranz und Völkerverständigung zu unterstützen. Allein in diesem Frühling wollen über 200 Jugendliche nach Deutschland reisen, um hier ihr Austauschjahr zu erleben. Dafür mangelt es allerdings noch an Gastfamilien. Für Hamburg und Umgebung sucht der AFS deshalb noch weltoffene Familien, die
einen ausländischen Gastschüler ehrenamtlich für ein Jahr bei sich aufnehmen möchten. Eine Herausforderung vor der die Organisation nicht zum ersten Mal steht. „Bei den meisten Familien müssen zunächst Bedenken abgebaut werden. Neue Familien sind sehr zurückhaltend, weil sie natürlich auch eine große Verantwortung übertragen bekommen. Aber wenn sie einmal Blut geleckt haben, machen sie es immer wieder“, weiß Scheelke. Familie Petzel aus Hamburg ist eine dieser Familien. Der Brasilianer Caio ist bereits der zweite Austauschschüler, den die – normalerweise – vierköpfige Familie seit März letzten Jahres ein Zuhause auf Zeit gibt.
Familie Petzel: Volker, Till, Isa, Caio, Barbara
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