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KYCM

Sonntag, den 25. Dezember 2016

WOLFSBURGER KURIER

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Abdallah Zaibi zum Berlin-Anschlag

„Das sind für uns keine Muslime“ WOLFSBURG (ph). Abdallah Zaibi, Vorsitzender vom Tunesischen Verein für Kultur und Jugend, kontaktierte nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche den Wolfsburger Kurier.

Ein Auto drohte den Hang an der Wolfsburger Landstraße hinunter zu rutschen. Foto: Feuerwehr Fallersleben

Drei Verletzte nach Verkehrsunfall

Ersthelfer sicherte Fahrzeug am Hang ab FALLERSLEBEN (of). Zu einem Verkehrsunfall wurden die Ortsfeuerwehr Fallersleben und die Berufsfeuerwehr am Sonntag gegen 13 Uhr gerufen. Ein Pkw drohte an einem Hang abzurutschen, ein Ersthelfer sicherte das Auto. Ein Pkw war an der Kreuzung Wolfsburger Landstraße und Hafenstraße in Fallersleben aus bislang ungeklärter Ursache gegen eine Laterne geprallt. Da sich der Unfallort direkt im Bereich der Rampe zur Bahnbrücke befand, drohte das Auto den Hang herunter zu rutschen. „Ein zufällig an der Unfallstelle vorbeikommender Fahrer eines Geländewagens hielt sofort an und sicherte das Unfallfahrzeug mit Hilfe einer Seilwinde gegen das weitere Abrutschen“, berichtet Jürgen

Koch, Sprecher der Fallersleber Feuerwehr. Die drei Fahrzeuginsassen, darunter zwei Kinder, wurden von Rettungsdienst und Notarzt versorgt und ins Klinikum gebracht. Die Ortsfeuerwehr Fallersleben sicherte die Unfallstelle und unterstützte bei der Bergung. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Ursache übernommen. Im Einsatz waren die Feuerwehr Fallersleben, der Rettungsdienst, der Notarzt sowie die Polizei. Der Einsatz war nach rund einer Stunde beendet.

Polizei sucht flüchtigen Unfallfahrer

Wer kennt einen Golf mit grünem VfL-Herz? WOLFSBURG. Die Polizei Wolfsburg ermittelt weiterhin zu einem Unfallflüchtigen, der am 29. Oktober eine Frau anfuhr, schwer verletzte und dann flüchtete. Neue Ermittlungsergebnisse wurden jetzt veröffentlicht. Im Rahmen der Ermittlungen zu einer Unfallflucht, die sich in Höhe der Einmündung Kaufhofpassage /Schillerstraße ereignete, gibt die Polizei nun neue Ermittlungsergebnisse bekannt. Bei dem Unfall war am 29. Oktober gegen 9.40 Uhr ein schwarz lackierter VW Golf VII aus der Kaufhofpassage nach rechts in die Schillerstraße eingebogen. Eine 53 Jahre alte Fußgängerin überquerte bei Grünlicht die Fahrbahn. Der Golffahrer übersah die Passantin und es kam zu einem Zusammenstoß. Hierbei wurde die Fußgängerin schwer verletzt. Der gesuchte Fahrer setzte zurück und fuhr, ohne

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sich um die Frau zu kümmern, mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Kleiststraße davon. Als Beifahrer konnten die Zeugen ein Kind erkennen. Nach Befragung verschiedener Zeugen soll es sich bei dem Unfallfahrzeug um einen schwarzen VW Golf VII handeln. Besonders auffällig an dem Auto ist, dass sich auf der Motorhaube ein großes lackiertes oder aufgeklebtes grünes VfLHerz befunden haben soll. Die Beamten fragen nun, wer ein solches Fahrzeug oder dessen Besitzer kennt und Hinweise zu dem Unfallverursacher geben kann. Hinweise an die Polizeiwache in der Heßlinger Straße, Rufnummer: 05361/46460.

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Nach einer Belgienreise und der Rückkehr nach Deutschland erreichte den Vorsitzenden des Wolfsburger TunesierVereins die Nachricht von dem Anschlag in Berlin, bei dem ein Attentäter mit einem Lkw in einen Weihnachtsmarkt raste, zwölf Menschen tötete und viele zum Teil schwer verletzte. Mittlerweile hat sich die Terrororganisation IS zu dem Anschlag bekannt. „Alle Muslime sollten sich von diesen Leuten distanzieren. Der Islam ist friedlich“, erklärt Abdallah Zaibi, der auch ehrenamtlich als Flüchtlingshelfer arbeitet, im Gespräch mit dem Wolfsburger Kurier. Der Vorsitzende nennt die Attentäter „Chaoten“ und ergänzt: „Für uns sind das keine Muslime. Trotzdem kriegen wir Muslime jetzt einen schlechten Ruf.“ Deutschland sei für ihn das beste Land der ganzen Welt, und weiter: „Jeder hat hier Rechte und Pflichten und jeder hilft jedem und wir machen alles für Flüchtlinge.“ Zaibi plant nach einer Vorstandssitzung des Tunesischen Vereins zu einer Demonstration oder Kundgebung gegen die

Terroristen aufzurufen. „Wir leben in Wolfsburg wie eine Familie – und jedes Mal wenn so etwas passiert, müssen wir aufpassen. Wir wollen einfach keine Terroristen oder fanatische Muslime in unserer Stadt“, erklärt Zaibi abschließend. Die Polizei und weitere Sicherheitskräfte verstärken ihren Einsatz auf dem Wolfsburger Weihnachtsmarkt.

Keine Gefährdung in Wolfsburg

Polizei und Sicherheit patrouillieren verstärkt WOLFSBURG (ph). Nach dem Terroranschlag in Berlin reagierten viele Städte mit verstärkter Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten. Auch in Wolfsburg hält die Polizei verstärkt die Augen auf.

Abdallah Zaibi beim Wolfsburger Kurier.

„In Wolfsburg geht es ja um den Schutz des Weihnachtsmarktes, aber wir haben keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung“, erklärte Polizeisprecher Thomas Figge am Freitag. Allerdings verstärke die Polizei ihre Präsenz auf dem Wolfsburger Weihnachtsmarkt noch bis zum 29. Dezember

– „auch für die Bevölkerung sichtbar“, so Figge – und die Beamten wurden mit Sicherheitswesten und Maschinenpistolen ausgestattet. Ergänzend unterstützen Ordnungsdienst und ein privates Sicherheitsunternehmen bei den Rundgängen in der Porschestraße.

Weihnachtsmarktumfrage nach dem Lkw-Anschlag von Berlin

Wolfsburger lassen sich nicht vom Terroranschlag abschrecken Ralf Philipps aus Gifhorn: „Man kann sich ja nicht vor allem verstecken. Das Leben geht weiter. Das Attentat ist zwar traurig, aber ändern kann man daran nichts.“

Für Silke Jaworski aus Wolfsburg war die Nachricht vom Attentat ein Schock: „Ich habe Freunde und Familie in Berlin, die aber auf einem anderen Weihnachtsmarkt waren, da

wird man doch nachdenklich. Aber ich lass mich davon nicht verunsichern und bleibe mit meinen Kindern nicht zuhause.“ Uwe Wunderling aus Fallersleben geht ebenfalls trotz des Attentats weiter auf den Weihnachtsmarkt: „Das kann ja nicht überall passieren und ich glaube auch nicht, dass es

Ralf Philipps

Silke Jaworski

Uwe Wunderling

WOLFSBURG (ph). In Berlin rast ein Attentäter mit einem Lkw in einen Weihnachtsmarkt, tötet zwölf Menschen und verletzt noch mehr. In Wolfsburg lassen sich die Menschen aber nicht vom Weihnachtsmarktbesuch abhalten.

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nochmal passieren wird. Ich lasse mich jedenfalls nicht abschrecken.“ Das gleiche gilt auch für Ines Sett aus Oebisfelde, der zwar die stärkere Polizeipräsenz auf dem Weihnachtsmarkt aufgefallen ist, die aber weiter nach folgendem Grundsatz handeln will: „Man soll Respekt haben, aber keine Angst.“

Ines Sett


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