Wir! in Ingolstadt und Region / Ausgabe 3

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in ingolstadt & region

ingol st채dter kulturmaga zin kostet nur zeit zum lesen...

Ausgabe 3 / 2013

gestern heute morgen


Neueröffnung im Hotel Rappensberger

Harderstraße 3, 85049 Ingolstadt Reservierungen nehmen wir gern unter Tel. 0841/9311786 oder per E-Mail: info@al-castello.net entgegegen. Öffnungszeiten: Di. bis So. 11:30 Uhr bis 14:30 Uhr & 17:30 Uhr bis 24:00 Uhr, Montag Ruhetag


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Editorial Ministerpräsident Horst Seehofer hat Wort gehalten und der WIR!-Redaktion das versprochene Interview gewährt. Dafür danken wir ihm an dieser Stelle besonders herzlich! Was er auf die Fragen des Redaktions-Teams antwortete, lesen Sie auf Seite 6. Und auch wir lösen nun ein Versprechen ein. Wir wollen Brücken bauen, nicht nur zwischen den Ingolstädter Bürgern und ihnen und ihrer Stadt, Nein, wir wollen nun auch Brücken bauen zwischen Ingolstadt und der wundervollen Region, in die es eingebettet ist. Schließlich versprechen wir dies ja schon in unserem Titel: „...und Region“. Und deshalb starten wir in diesem Heft eine Reihe, in der wir unsere Leser mitnehmen auf Reisen durch eine Umgebung, die von nicht Ingolstädtern und Nichtbayern schon lange als vielversprechendes Urlaubsgebiet erkannt und genutzt wird. Ja, wir leben in einem Urlaubsgebiet, das von vielen nur deshalb nicht als solches erkannt wird, weil es direkt vor der Haustür liegt und nicht in hunderten oder gar tausenden Kilometern Entfernung. Es gibt viel zu entdecken: Idyllische und auch atemberaubende Landschaften, architektonisch und historisch bedeutende Baulichkeiten und Städte, einzigartige und liebenswerte Menschen, Adressen für kulinarische Abenteuer und beste einheimische Küche, sensationelle Gelegenheiten für sportliche Aktivitäten, ein breites Spektrum an kulturellen Veranstaltungen und etliches mehr – man muss nur Gebrauch von dieser Fülle an Möglichkeiten machen, von diesem Geschenk. Dabei wenden wir uns gleichermaßen an die „Alteingesessenen“ wie an die „Neubürger“ und diejenigen, die nur vorübergehend ihren Aufenthalt in Ingolstadt (und der Region!) haben. Schließlich bietet unsere wundervolle Umgebung jedem etwas Neues, auch denen, die meinen schon alles zu kennen. Wir beginnen mit dem Bericht über ein wundervolles Künstlerhaus in Neuburg sowie einer an Eindrücken reichen Radltour durchs Altmühltal, die uns von Eichstätt nach Pappenheim führt und unseren Redakteur, der sie für uns erkundete, total begeisterte. Begleiten Sie ihn und entwickeln dabei die gleiche Neugier auf heimatliche Gefilde wie auf Ihr letztes Urlaubsziel. Viel Spaß dabei! Ihre Maria Bentz & Stephan Arens

Wir! suchen... ...ab sofort für Ingolstadt und Region eine/n professionelle/n Medienberater/in als freie Mitarbeiter auf Provisions-Basis.

...ab sofort eine/n jungen, dynamischen, journalistischen Allrounder als freien Mitarbeiter.

Ihre aussagekräftige Nachricht – manche sagen Bewerbung – richten Sie bitte via E-Mail an info@wiriningolstadt.de


Inhalt Gestaltung Titelblatt: Maria Bentz, Fabrizio Verni & Stephan Arens

6 „i bin a ingolstädter“ Interview: Seehofer

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pius eichlinger

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Halbmond über Ingolstadt

34

Paradies altmühltal

15

Bürger-Engagement für ein Wahrzeichen

40

Kolumne: Der Stodschreiner

18

Nur Gerste, Hopfen und Wasser

44 die neue welt

20

Weitere Ernnerungen vom Schuller Edi

52

neuburger künstlerhaus

22

Kunstausstellungen im Ara-Hotel

58

sanft geglättet

23

Audi Sommerkonzerte

62

Zukunftsvisionen

24

Buchdruckkunst statt reinheitsgebot

66

letzte worte

Impressum WIR! in Ingolstadt Verlag, Tränktorstr. 10, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841 993496-00, Fax 0841 993496-02, info@wiriningolstadt.de

Herausgeberin Maria Bentz V.i.s.d.P. & Marketing Stephan Arens redaktionsleitung Barbara Schuster redaktion Nick-IN, Maxi Grabmeier, Stephan Arens, Hans Bichlmaier redaktionelle mitarbeit Michael Klarner, Thomas Gehrke, Paul Schönhuber, Ludwig Emmer grafik Fabrizio Verni (FAVEdesign.de) Kreativ-team Fabrizio Verni, Ritchie Herbert, Maria Bentz FOTOGRAFIE Ritchie Herbert Anzeigen & vertriebsleitung Maria Bentz

DRUCK Hofmann Druck Nürnberg AUFLAGE 15.000 Exemplare

Nächste Ausgabe Ende Juni 2013 Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder.


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galerie News

Doris Sperr und Jakob Rusch stellen vom 24. Mai bis 23. Juni 2013 in der Galerie am Kunstpark aus. Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 24. Mai – 19 Uhr Die Schriftobjekte von Jakob Rusch stehen im totalen Gegensatz zu seiner abstrakten Malerei. Durch Überlagerung von Buchstaben, ja ganzen Sätzen, wird Schrift zum Zeichen. Der Buchstabe wird kalligrafisches Ornament.

Die ausgestellten Arbeiten sind aus Hanf und Schafwolle gefilzt. Dieser Prozess ist für Doris Sperr immer wieder ein emotionales, sinnenhaftes Erlebnis. Durch geduldiges, stetiges Walken verbinden sich die feinen Wollfasern miteinander und der Filz nimmt unter ihren Händen Gestalt an.

Fotos: Florian Staron

Galerie am Kunstpark Tränktorstr. 10, 85049 Ingolstadt Öffnungszeiten Fr von 12 bis 16 Uhr Sa von 10 bis 14 Uhr So von 13 bis 16 Uhr

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„I bin a

Ingolstädter“


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Foto: Ritchie Herbert, Gestaltung: Maria Bentz & Fabrizio Verni

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„Visionen wurden schon oft später Realität“ Wir! sprachen mit dem Ministerpräsidenten – nicht nur über die TränktorstraSSe

Interview: Barbara Schuster Fotos: Ritchie Herbert & privat

Unsere Vorstellungen in Sachen Tränktorstraße (veröffentlicht in unserer ersten Ausgabe) haben wir auch „ganz oben“ vorgestellt, nämlich beim bekanntesten „Schanzer“, Horst Seehofer. In einem Exklusiv-Interview sprachen wir mit dem Ministerpräsidenten aber auch über bayerische Lebensart, Ingolstadt – und über Horst Seehofer.

Wir!: Was macht Ihrer Meinung nach einen Schanzer aus? Horst Seehofer: Vorweg: Schanzer sind für mich alle, die in Ingolstadt geboren und aufgewachsen sind – aber auch alle, die in Ingolstadt eine zweite Heimat gefunden haben. Der Schanzer ist für mich ein echter Bayer: Selbstbewusst und bodenständig, agiert er nach dem Motto: „Leben und leben lassen“. Wie würden Sie einem Fremden Ingolstadt in kurzen Worten beschreiben? Als lebendige Großstadt im Herzen Bayerns, deren Vorsprung nicht nur auf Technik, sondern auch auf Menschlichkeit beruht. Die Staatsregierung betrachtet Kunst und Kultur nicht als „bloßen Luxus“, sondern ist sich der sinn- und Identitätsstiftenden Bedeutung schöpferischer Leistungen bewusst.“ So ist es auf der offiziellen Regierungs-Homepage zu lesen. Könnten Sie sich vorstellen, dass eine Vision, wie sie unsere Zeitschrift zur Nutzung der Tränktorstraße entworfen hat, realisierbar ist? Form und Ausgestaltung bereichern jede Stadt. Und Kreativität und ein aktives Künstlerleben sind Zeugnis der Vitalität einer Stadtgesellschaft. Wenn Ingolstadt schon so einen passenden Ort hat, ist das jeden Gedanken wert. Visionen wurden schon oft später Realität – warum nicht in der Tränktorstraße?

Haben Sie sich mit Ingolstadts Schriftstellerin Marieluise Fleißer befasst? Marieluise Fleißer ist ein großes Kind Ingolstadts. Ich habe ihre wichtigsten Werke gelesen. Waren Sie schon einmal in den „wieder auferstandenen“ Ingolstädter Altstadtkinos? Für Kinobesuche bleibt mir leider keine Zeit. Es ist aber schön, dass es die Altstadtkinos gibt, denn sie gehören einfach zu einer lebendigen Innenstadt. Was würden Sie als Erstes tun, wenn Sie Oberbürgermeister von Ingolstadt wären? Ich habe da keinerlei Ambitionen. Ingolstadt wird gut regiert. Haben Sie noch Kontakt zu Jugendfreunden? Selbstverständlich. Viele davon zählen bis heute zu meinen engsten Freunden. Was wollten Sie verändern, als Sie sich parteipolitisch engagiert haben? Zuallererst wollte ich Ingolstadt voranbringen – mit einem CSU-Oberbürgermeister Peter Schnell. Das ist gelungen, und das war ein Glücksfall für Ingolstadt. Wie erlebten Sie die 68er Bewegung? Als Bereicherung – weil sie einen gezwungen hat, sich mit gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen und einen Standpunkt zu beziehen. Ein Hippie war ich nie, aber für Beatles, Rolling Stones oder die Bee Gees konnte ich mich trotzdem begeistern. Bis heute. Warum haben Sie sich für die CSU entschieden? Weil es mir imponiert hat, wie locker dort alle miteinander umgingen – vom Chefarzt bis zum Arbeiter. Die CSU war und ist

„Kreativität und ein aktives Künstlerleben sind Zeugnis der


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Volkspartei im besten Sinne – und sie verkörpert Bayern und die bayerische Lebensart. Welche Persönlichkeit der Weltgeschichte hätten Sie gerne getroffen? Ich hatte als Politiker das Glück, einigen dieser Persönlichkeiten zu begegnen: Helmut Kohl, den Vater der deutschen Einheit. Michail Gorbatschow, den Überwinder des Eisernen Vorhangs. Papst Benedikt, den Mozart unter den Theologen. Wenn ich jetzt jemand neu treffen könnte, dann wäre das Bismarck, denn er hat Deutschland mit seiner Sozialgesetzgebung massiv geprägt. Es wäre spannend, bei dieser bayerisch-preußischen Begegnung zu erfahren, was er uns heute raten würde. Horst Seehofer Gibt es Freundschaften in der Politik? Ja, warum denn nicht. Auch Partei übergreifend. Freundschaft darf in der Politik nur nicht in Kumpanei ausarten. Umgekehrt ist Freundschaft nicht Voraussetzung dafür, dass man gemeinsam erfolgreich Politik macht. Dazu reicht gegenseitiger Respekt.

Dieter Seehofer

„Bayern ist das erfolgreichste Land in Europa“ – erklärte neulich der Generalsekretär Ihrer Partei – war das ein Freudscher Versprecher? Nein, keineswegs. Bayern ist einzigartig in Europa – mit seiner Wirtschafts- und Finanzkraft, mit seiner über 1000-jährigen Geschichte, mit seiner Kultur. Und niemand zweifelt doch ernsthaft daran, dass es Bayern im Zweifel auch allein könnte. Überall, wo ich hinkomme auf der Welt, heißt es: Bayern ist unser Vorbild, wir wollen so werden wie ihr. Was sagen Sie zu dem Statement „der Islam gehört zu Deutschland“? Dazu sage ich: Wir sind ein weltoffenes und tolerantes Land. Unsere muslimischen Mitbürger gehören zu Deutschland. Unsere Kultur ist aber christlich-abendländisch. Was tun Sie für Ihre Gesundheit? Ich fahre gern Fahrrad, gehe mit meiner Frau spazieren und versuche, mich so weit möglich gesund zu ernähren. Außerdem habe ich aus meiner schweren Herzerkrankung gelernt: Ich lasse mich regelmäßig durchchecken und bleibe bei einer Grippe eisern im Bett. Wenn Sie einen Tag unsichtbar sein könnten, wo wären Sie gern? Dann würde ich mir mal unverbindlich das Paradies ansehen. Denn Bayern, die Vorstufe zum Paradies, kenne ich ja schon.

Vitalität einer Stadtgesellschaft“ wiriningolst adt.de


Halbmond über

Ingolstadt

Das Kreuztor − eine Spurensuche Text: Michael Klarner Fotos: Gert Schmidbauer & Stadtarchiv Ingolstadt

Es ist ein Wahrzeichen Ingolstadts und gilt zugleich als eines der schönsten erhaltenen Stadttore Deutschlands: Das Kreuztor. Wer von Westen in die Altstadt hinein will, muss auch heute noch den imposanten Backsteinbau passieren, wie es schon seit Jahrhunderten Bürger, Reisende und Händler taten. Hier wurden Zölle und Stra-

ßenabgaben erhoben, Kaiser Napoleon zog zu Pferde hindurch, und der Märchenkönig ließ es gar im Schloss Neuschwanstein als Fresko verewigen. Heute ist das Kreuztor das letzte erhaltene Stadttor Ingolstadts; ein Förderverein kümmert sich rührig um den Innenausbau und hält es für die Öffentlichkeit zugänglich. 


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Foto: Gert Schmidbauer

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Es heißt „Kreuztor“ und schmückt sich mit dem osmanischen Halbmond? Eine schnöde Wetterfahne, welcher die Sonne verloren gegangen ist, sorgt für Verwirrung.

Die Sonne steht schon tief im Westen – der Tag ist aus, nun kommt die Nacht. Zum Schutz der Stadt und ihrer Bürger werden bald, mit Einbruch der Dämmerung, die schweren Stadttore geschlossen. Wer jetzt noch nicht drinnen ist, muss sich sputen. Sobald die Tore zu sind und die Wacht am Kreuztor besetzt ist, gibt es keinen Einlass mehr. In schnellen Schritten hasten die letzten Reisenden dem Tore zu, ein Händler treibt den lahmen Gaul an, der seinen Karren zieht. Fußvolk schafft eilends die Ernte in Weidenkörben aus den nahen Moosgärten in die Stadt. Noch einmal herrscht Hektik im Westen der Stadt. Ein Phänomen, das als Torschlusspanik später zum geflügelten Wort werden wird – jene Zeit des Abends, bevor die Stadttore schließen und bis zum ersten Hahnenschrei keinen Einlass mehr gewähren. Wer es bis Torschluss nicht in die Stadt geschafft hat, muss draußen bleiben, sich vor den Mauern eine Herberge für die Nacht suchen. Schutzlos, wehrlos...

Aussätzigenhaus war in der Nähe Vor dem Kreuztor lungern unterdessen jene, denen bei Nacht der Aufenthalt innerhalb der Mauern verwehrt blieb. Wie etwa Bettler und Leprakranken, die wenige hundert Meter vom Kreuztor entfernt, im städtischen Aussätzigenhaus ein Auskommen gefunden hatten. Das Wohnheim stand neben der kleinen Kirche zum Heiligen Kreuz, die auch dem westlichen der Stadttore seinen Namen gab. Tagsüber durften die Siechenden in die Stadt hinein, um ihren Lebensunterhalt durch Betteln zu verdienen. Freilich mussten die kranken Körperstellen verdeckt und die Gesunden mit hölzernen Klappern vor den Kranken gewarnt werden. Damit ihnen niemand zu nahe kam, sammelten sie ihre Almosen in einem Beutel, der an einem langen Stab befestigt war. Die kargen Einnahmen hatten sie am Abend dem Verwalter der Einrichtung abzuliefern, denn damit wurde deren Unterhalt bestritten. Im Schmalkaldischen Krieg, 1546, wurden bei der Belagerung Ingolstadts Kirchlein und Aussätzigenhaus zerstört und später in Unsernherrn wieder errichtet.

Wachtor und Zollstation „Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen...“ – aus jenen alten Tagen berichtet heute noch der Ingolstädter Nachtwächter, wenn er seine abendlichen Stadtführungen am Kreuztor beginnt. Vieles weiß er aus dessen Geschichte zu erzählen, etwa als es Wachtor und Zollstation zugleich war. Denn hier mussten die Reisenden ihre Papiere vorweisen und Abgaben entrichten. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an den damaligen Kaufmannsrouten von Nord nach Süd und von West nach Ost war Ingolstadt ein bedeutender Handelsplatz. Zölle und Abgaben, sowohl für die Stadt als auch für den Herzog, wurden größtenteils bereits an den Stadttoren eingefordert. Wichtige Güter waren Salz, Wein, Eisen und Holz. Auch wenn diese nur durch die Stadt hindurch transportiert werden sollten, mussten sie wegen des Stapelrechts für einen gewissen Zeitraum hier gelagert und zum Verkauf angeboten werden. Neben diesen Zöllen wurde auch ein Pflasterzoll verlangt – man bezahlte damit den Unterhalt der benützten Straßen. Bei Lastfuhrwerken berechnete man den Zoll nach der Zahl der vorgespannten Pferde.


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Am Faschingsdienstag wird eine Maut erhoben Alljährlich erinnert der Förderverein Kreuztor, der sich dem Erhalt und dem Innenausbau des Denkmals verschrieben hat, in humorvoller Weise an diese alte Tradition. Immer am Faschingsdienstag wird für ein paar Stunden wieder Maut erhoben – die Faschingsmaut, auf freiwilliger Basis versteht sich. In historischen Gewändern als Torwache verkleidet, kassieren die Ehrenamtlichen den Obolus bei der Einfahrt in die Altstadt. Die Autofahrer nehmen‘s meist mit Humor und spenden gerne, denn wohl jedem Ingolstädter liegt das Wahrzeichen als ein Stück Heimat am Herzen. Früher diente es aber auch ganz entscheidend der Sicherheit der Stadt und ihrer Bewohner. Als westliches Haupttor hatte es eine wichtige Funktion in der Befestigung der Siedlung. Trutzig und wehrhaft hat es alle Stürme der Zeit überdauert, legt gleichsam Zeugnis ab von der Standfestigkeit der gesamten Stadt. Hart belagert wurde Ingolstadt oft im Lauf seiner Geschichte. Wohl die größte Ansammlung von Kriegsvolk lässt sich während der Belagerung im Schmalkaldischen Krieg vermerken. 1546 standen die katholischen kaiserlichen und päpstlichen Heere den Truppen des protestantischen Schmalkaldischen Bundes gegenüber. Etwa 88.000 Mann waren in und um Ingolstadt versammelt. Nach der heftigen aber erfolglosen Kanonade von Ingolstadt zogen die Protestanten wieder ab, die Landesfestung hatte ihre Feuerprobe bestanden.

Einzug Napoleons durch das Kreuztor Ebenso erfolglos endete die Belagerung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Fünf Tage lang versuchten die Truppen Gustav Adolfs vergeblich, die Stadt einzunehmen. Hier gelang es gar, dem Schwedenkönig sein Ross unter dem Hintern wegzuschießen. Dieser Schwedenschimmel gilt als das älteste erhaltene Tierpräparat Europas und kann im Stadtmuseum besichtigt werden. Auch im Spanischen Erbfolgekrieg im 18. Jahrhundert konnte Ingolstadt nicht eingenommen werden. Kampflos übergeben wurde die Stadt allerdings im Österreichischen Erbfolgekrieg 1745 sowie 1800 den Truppen Napoleons, welche die Festung schleifen ließen. Im April 1809 zog der selbst ernannte Kaiser der Franzosen durch das Kreuztor in Ingolstadt ein, übernachtete im Neuen Schloss und reiste am nächsten Tag schon in Richtung Wien weiter.

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Baugeschichte: Im Zuge der Neuanlage des zweiten Stadtmauerrings wurde 1385 der Grundstein des Kreuztores gelegt. Heute ist es neben dem Alten Feldkirchener Tor (jetzt Bestandteil des Neuen Schlosses) das einzig erhaltene Haupttor Ingolstadts. Die mittelalterliche Torturmanlage hatte eine spitzbogige Durchfahrt und ein westliches Vortor. Erst 1883 wurde die nördliche Tordurchfahrt errichtet, der Fußgängerdurchgang im Süden stammt von 1952. Heute präsentiert sich das Tor mit roten Backsteinmauern, einst war die Fassade verputzt. Ein breiter Graben, der damals das Tor stadtauswärts umgab, wurde im 19. Jahrhundert aufgefüllt.

Eines der schönsten Stadttore in Deutschland Das Kreuztor gilt als eines der schönsten Stadttore Deutschlands. Kein Wunder also, dass es auch immer wieder als Vorlage für Darstellungen dient. Als bekanntes Motiv ist es etwa im Märchenschloss Neuschwanstein zu finden. Im Sängersaal, den König Ludwig II. als Denkmal für Ritterkultur und Sagenwelt mit Motiven aus Tannhäuser, Parzival und Lohengrin schmücken ließ, finden wir das Kreuztor wieder – in einem Fresko, das vor der Kulisse des Kreuztores den Kampf Parzivals mit dem Roten Ritter darstellt. Fast schon sagenhaft sind die Geschichten, die sich um das Emblem auf der Spitze des Kreuztors ranken – prangt dort doch, weithin sichtbar, ein Halbmond. Doch falsch sind alle Vermutungen, die Türken seien 1683 über Wien hinausgekommen und hätten in Altbayern ihre Spuren hinterlassen. Vielmehr sind es die Reste einer schnöden Wetterfahne, die einst aus Sonne und Mond bestand. Nachdem die Sonne im Zuge einer neuzeitlichen Restaurierung abhanden gekommen war, hat man kurzerhand nur die Mondsichel wieder angebracht. Seitdem prangt der Halbmond am Kreuztor und gibt Einheimischen und Besuchern so manches Rätsel auf.


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Bürger-Engagement für ein Wahrzeichen Der Förderverein Kreuztor feiert zehn-jähriges Bestehen Text: Michael Klarner

Kurz nach der Jahrtausendwende hat die Stadt mit der Sanierung der Außenfassade des Kreuztores begonnen. Ob und wie man die Innenräume künftig nutzen sollte, war hingegen noch völlig offen. Gut zwei Dutzend Ingolstädter Bürger haben sich 2003 zu einem Förderverein zusammengeschlossen, mit dem Ziel, das leerstehende Gebäude auch im Innenbereich zu sanieren und es für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu halten. Der Verein hat die Räume im Kreuztor von der Stadt gemietet. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Investitionen mit dem Mietzins gegen gerechnet werden können.

„Über 100.000 Euro wird die Innensanierung kosten“. An diese Überschlagsrechnung nach der ersten Bestandsaufnahme erinnert sich Gründungspräsident Heinrich Sandner noch genau. Sein Konzept: Durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsorenleistungen soll im Laufe der Jahre das nötige Geld aufgebracht werden und Schritt für Schritt der Ausbau voran kommen. Fleißig haben er und seine inzwischen gut 200 Mitglieder des Fördervereins die Werbetrommel gerührt und waren einfallsreich, wenn es darum ging, entsprechende Finanzmittel aufzubringen.

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Gründungspräsident Heinrich Sandner (Foto: Rolf Amberg)

Die Bilanz nach zehn Jahren ehrenamtlicher Vereinsarbeit kann sich sehen lassen: Fußböden und Treppen wurden weitgehend erneuert, sanitäre Einrichtungen und eine Raumtemperierung installiert, die Beleuchtung vervollständigt und mit Galerieleisten die Voraussetzung für Ausstellungen geschaffen. Denn neben dem schrittweisen Innenausbau ist eine regelmäßige Nutzung der Räume das oberste Ziel des rührigen Vereins. Schließlich sollen Bürger und Besucher die Möglichkeit haben, das Wahrzeichen auch von innen zu erleben.

Gemeinsame Jahresausstellung der Ingolstädter Künstler Jedes Jahr im Juli lädt der Förderverein die Ingolstädter Künstler zu einer gemeinsamen Jahresausstellung ein – die gezeigten Werke stehen dabei immer unter einem bestimmten Motto. „Das Kreuztor aus künstlerischer Sicht“, „Schanzer Stadtansichten“ oder „besondere Ereignisse“ bildeten bisher die thematischen Vorgabe der Ausstellungen, bei der jeweils rund 20 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke präsentieren. Darüber hinaus nutzen Einzelkünstler, Vereine oder Kunsthandwerker die atmosphärereichen Räume gerne für die Präsentation ihrer Arbeiten – bei freiem Eintritt versteht sich. Im April zeigte der Schanzer Fotoclub anlässlich seines 25-jährigen Bestehens eine Jubiläumsschau. Eine pauschale Miete berechnet der Kreuztorverein für diese Zwecke nicht – allerdings fließt ein bestimmter Prozentsatz des Verkaufserlöses in die Kassen des Vereins und kommt somit

den weiteren Investitionen zugute. Neben den regelmäßigen Ausstellungen finden Buchpräsentationen, Lesungen und kleine Konzerte statt; Vereine nutzen die Räume für Mitgliederversammlungen und Interessierte können sich durch das Kreuztor und seine Geschichte führen lassen. Seit 2011 ist auch die „Wacht am Kreuztor“ wieder permanent besetzt, ein Torwächter versieht im obersten Raum seinen Dienst – freilich nur als Puppe in historischem Gewand. Die „Turmstube“ soll einen Eindruck vermitteln, wie es einst hier ausgesehen haben mag: Eine Schlafstatt in der Nische, ein Nachttopf daneben, Hellebarde und Signalhorn an der Wand, Kartenspiel und Brotzeit auf dem kleinen Tisch neben dem Fenster. Texttafeln, historische Fotografien und alte Gemälde erzählen von der Zeit, als das Kreuztor noch Wach- und Zollstation gewesen ist. Eingerichtet wurde die „Turmstube“ anlässlich eines „Tages des offenen Denkmals“ und kam bei den Besuchern so gut an, dass man sich entschlossen hat, das kleine „Museum“ beizubehalten. Auch dieses entstand übrigens in ehrenamtlicher Arbeit, wie so vieles hier im Kreuztor.

12 Euro Mitgliedsbeitrag Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder zum „Großreinemachen“, beseitigen Staub und Schmutz und führen kleinere Reparaturarbeiten in Eigenregie durch. Immer wieder werden sie dabei von Handwerkern und Ingolstädter Firmen unterstützt, die kostenlos oder gegen geringe Gebühr den Freiwilligen unter die Arme greifen. Auch die Stadt unterstützt die Arbeit des Vereins – aus Mitteln des Bürgerhaushalts etwa wurde im vergangenen Jahr die Treppe ins Obergeschoss erneuert. „Ohne dieses große Engagement vieler ginge es nicht“, ist Vorsitzender Sandner überzeugt, „es zeigt aber auch, wie sehr den Ingolstädtern ihr Wahrzeichen am Herzen liegt“. Wann der Innenausbau seinen vorläufigen Endpunkt erreichen wird, ist momentan freilich nicht absehbar. Sicher ist, es geht auch künftig Schritt für Schritt voran. Als nächstes stehen etwa weitere Elektroinstallationen an und auch eine neue Treppe im Außenbereich wünscht sich der Verein. Für 12 Euro Jahresbeitrag kann Jeder Mitglied werden und so – aktiv oder passiv – den weiteren Ausbau unterstützen. www.kreuztor-ingolstadt.de


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Nur Gerste, Hopfen und Wasser

Am 23. April 1516 wird in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot verkündet Text: Michael Klarner, Foto: Stadtarchiv Ingolstadt

Schluss mit dem Gepansche und den absonderlichen Zutaten, die so mancher Brauer bis dato in seinen Sud gab! Nur Gerste, Hopfen und Wasser gehören in das Bier hinein – so jedenfalls sieht es das Bayerische Reinheitsgebot von 1516 vor, das in Ingolstadt verkündet wurde. Erstmals haben damit die Wittelsbacher-Herzöge Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X. eine landesweit gültige Verordnung geschaffen. Die Qualitätsvorschrift wurde später in das Deutsche Biergesetz übernommen und gilt heute als älteste gültige Lebensmittelverordnung der Welt. Allerdings fehlte damals eine wichtige Zutat, die man schlichtweg noch nicht kannte... Seit Jahrzehnten wird jedes Jahr am 23. April der „Tag des Bieres“ begangen, ein Gedenktag, der nicht nur mit dem bayerischen Nationalgetränk, sondern auch mit Ingolstadt eng verbunden ist – wurde hier doch 1516 am Georgitag das Reinheitsgebot erlassen. Adel und Ritterschaft waren beim Landständetag versammelt, bei dem das Fürstentum eine neue Landesordnung erhalten sollte. In dieser Gesetzessammlung wurden vor allem Polizei- und Verwaltungsaufgaben festgeschrieben – unter anderem auch jene, die Bierpreis und Zutaten regeln sollten, das also, was wir heute als Reinheitsgebot bezeichnen. Wo genau dieser frühzeitliche Landtag damals im Stadtgebiet zusammenkam, ist nicht belegt – Historiker vermuten aber, dass er im heutigen Alten Rathaus tagte.

Strafe für schlechtes Bier und schlecht eingeschenkte Krüge 497 Jahre also ist es her, dass man sich bereits Gedanken über die Reinheit und Sauberkeit von Lebensmitteln machte. Hinzufügen muss man freilich, dass die Ingolstädter Ordnung nicht die erste ihrer Art war. Bereits Kaiser Barbarossa hatte im 12. Jahrhundert für Augsburg ein Stadtrecht festge-

setzt, das schlechtes Bier und schlecht eingeschenkte Krüge unter Strafe stellte. Weitere örtlich gültige Verordnungen folgten. In Ingolstadt wurde 1516 jedoch erstmals eine landesweit gültige Regelung beschlossen. Demnach durften „zu kainem pier merer stückh dann allain Gersten, Hopfen unn wasser“ verwendet werden. Eine vierte, aber ganz wesentliche Zutat, nämlich die Hefe, hat man übersehen – sie war damals noch nicht bekannt. So blieb es vielfach dem Zufall überlassen, ob der Gärprozess gelang, denn man war auf Partikel von wilder Hefe in der Luft angewiesen. Alle übrigen, bis dahin ebenso gebräuchlichen, wie absonderlichen Zutaten, waren fürderhin untersagt. Mit verschiedensten Kräutern hatte man versucht, dem Bier Würze zu geben – mit Lorbeer und Schlehe etwa, aber auch mit Eichenrinde und Bilsenkraut. Manche der Kräuter waren giftig, erzeugten Halluzinationen und sollten so eine größere Rauschwirkung vortäuschen. Aber es gab noch weit mehr verwunderliche Mittel: Pech und Ochsengalle, Schlangenkraut und harte Eier, Ruß und Kreide – jeder Brauer hatte sein Rezept, um das Bier „trincklich“ zu machen. Und so „trincklich“ schmeckte es dann – vielfach machte es aber auch einfach nur krank.

Reinheitsgebot als Qualitätssiegel Ging es den Fürsten bei ihren Vorgaben wirklich um eine bessere Qualität des Getränks? Oder waren andere Fragen, etwa die der besseren Kontrolle des Bierumsatzes, des gezahlten Preises (und der Steuern) und die Festlegung von Strafen bei Nichtbeachtung vorrangig? Das sei dahingestellt und ist aus heutiger Sicht auch unerheblich – denn faktisch wurde mit dem Bayerischen Reinheitsgebot ein Qualitätssiegel begründet, eine Vorgabe, an die sich auch heute noch weltweit jene Brauer halten, die „etwas auf sich halten“.


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Küchen-Köstlichkeiten aus Bier In Ingolstadt wird an jenen denkwürdigen Tag der Braugeschichte seit 2006 regelmäßig erinnert – mit dem Fest zu Georgi – Ende April im Schlosshof. Die beiden großen Brauereien brauen aus diesem Anlass einen eigenen Spezialsud ein, das süffige Georgibier. Auch die Schanzer Gastronomie hat in den zurückliegenden Wochen gezeigt, welche Köstlichkeiten sich unter Zugabe von Bier in der Küche zaubern lassen. Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2016 laufen unterdessen längst. Eine regelmäßige Verkündung des Reinheitsgebotes durch Herzog Wilhelm IV. gibt es schon jetzt: bei der Schanzer Biertour, einer Erlebnisführung durch die Altstadt.

Erlebnisführung „Schanzer Biertour“ Auf Spurensuche des reinen Bieres… Text: Ludwig Emmer Nach Frankenstein, den Illuminaten und dem Nachtwächter hat sich das Team von „Ingolstadt erleben“ 2012 einer neuen Themenführung zugewandt – der „Schanzer Biertour“, die sich in unterhaltsamer Weise auf Spurensuche des reinen Bieres begibt. Jetzt, mitten im Frühjahr, starten wieder die öffentlichen Führungen. Über 40 Brauereien habe es in der Altstadt gegeben, berichtet Xaver, der urige Bierkutscher im nostalgischen Gewand, bevor er mit seinem Handwagen um die Ecke biegt. Dieser ist gut gefüllt, mit großen und kleinen Flaschen voll des Gerstensaftes, umrankt wird das altertümliche Gefährt von Hopfen. Das Bier auf dem Wagen dürfen die Teilnehmer der Erlebnisführung probieren, mit einem kleinen Glaskrug sind sie bereits ausgestattet. Frisches Zwickel, dunkler Bock oder „Roter Panther“, die Biersorten von Herrnbräu, die es zu verkosten gibt, sind nicht alltäglich. Vorbei am ältesten Gasthaus der Stadt hält der Führer (Oswin Dotzauer) vor einer der ehemaligen Braustätten. Ein Biersieder aus dem Mittelalter (Nicolas Gohlke) berichtet vom Weißbiermonopol des Hauses Wittelsbach, das reichlich Geld in die Staatskassen gespült hat. Wenn es die Obrigkeit mit Abgaben aber allzu übertrieb, hat sich heftiger Unmut im Volk gerührt. Denn „Bierpreiserhöhungen sind keine schöne Sache nicht“, weiß ein königlich-bayerischer Gendarm wenig später zu berichten. Deswegen kam es zu diversen Bierrevolutionen, und 1910 wurde gar der bayerische Bierkrieg ausgerufen. Die brauenden Mönche vom Franziskanerkloster dürfen nicht fehlen, ebenso wenig wie Herzog Wilhelm IV., dem Ingolstadt jene zentrale Bedeutung in der (Bier)geschichte zu verdanken hat. Selbstredend – gegen Ende der Führung durch die Altstadt verkündet er vor der Hohen Schule sein Gebot und schmettert seine Bierarie in den weißblauen Himmel. Mit Liedern, Anekdoten, Besonderheiten des Brauhandwerks und lokaler Historie gerät die „Schanzer Biertour“ unterhaltsam und informativ, wird zu einer Erlebnisreise in die Biergeschichte.

Die nächsten Termine sind am 25. Mai, am 8. und 22. Juni, sowie bis Ende September noch weitere sechs Mal. Informationen unter www.schanzer-biertour.de Karten für 12,50 Euro gibt es unter anderem in der Tourist Information im Alten Rathaus.

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Wie der Schorsch fast in der Nudelsupp’n ersoff’n wär... Weitere Erinnerungen vom Schuller Edi Text: Michael Klarner Foto: Ritchie Herbert

Bekannt ist er ja wie ein bunter Hund, der Edmund Schuller. Fast vier Jahrzehnte lang war er als Fremdenführer in der Asamkirche tätig und hat Tausende von Besuchern mit seinen Geschichten erfreut. Inzwischen ist er über 92 Jahre alt, körperlich und geistig agil („I bleib scho‘ no a Zeitlang da“), und sein Fundus an Erinnerungen und G‘schichten aus Alt-Ingolstadt ist noch fern davon erschöpft zu sein. Nachdem unser erster Bericht auf so großen Zuspruch gestoßen ist, haben wir uns erneut mit dem Ingolstädter Original getroffen.

Über aktuelle Ereignisse in Stadt und Land zeigt er sich bestens informiert, die Weltpolitik verfolgt er interessiert und in historischen Daten ist er sattelfest. Während des Gesprächs überrascht er dann und wann mit eher unerwarteten Fragen („Was hoitst jetz du vom Martin Luther?“). Doch viel lieber als zu fragen, antwortet er. Eigentlich antwortet er nicht wirklich, sondern er erzählt – nahezu eigenständig. Stichwörter, die gibt er sich quasi selber. Jede seiner Geschichten liefert neue Anknüpfungspunkte, Orte und Personen, über die es dann wiederum vieles zu erzählen gibt – etwa aus den 37 Jahren, in denen er Fremdenführer und Mesner („eigentlich nur aushilfsweise“) in der Maria de Victoria war. Wie vielen Schulklassen er in dieser Zeit die Besonderheiten der Kirche nahe gebracht hat, das weiß er heute nicht mehr. Genau erinnert sich aber noch daran, wie er stets mit einem

Augenzwinkern und verschwörerischer Stimme gegen Ende der Führung berichtet hat, dass es im Keller unter der Kirche „Mäuse, Ratten und Frösche“ hätte, und dass da „ganz vui wuide Totenschädel und gruselige Gerippe“ lägen. Dort hinunter gelassen hat er freilich niemanden, denn – „dafür seids ihr noch zu klein“. Eines Tages jedoch, kurz bevor Schuller in den Ruhestand ging, kam ein Mann, hat sich vor dem Kirchenführer aufgebaut und nur gesagt: „Jetzt bin ich erwachsen und jetzt will ich endlich den Keller sehen!“. Natürlich hat er dann hinunter gedurft und natürlich gab‘s dort keine Skelette. Viel mehr hat sich der Mann aber für Bauweise und Statik interessiert – aus dem kleinen Schüler von einst war ein großer Architekt geworden. Interessiert haben sich überhaupt schon viele für die prachtvolle Kirche. Herzog Franz von Bayern, das Familienoberhaupt der Wittelsbacher, kam regelmäßig vorbei – immer dann, wenn er mit Freunden auf dem Weg zur Jagd im Köschinger Forst war. Meist einmal wöchentlich ließ sich in den achtziger Jahren der damalige Vorstandsvorsitzende von Audi in der Asamkirche blicken – „Schuller, erzähln‘s mir was von der Kirche“ hat er verlangt, um sich so ein wenig vom Alltagsstress ablenken zu lassen. Als Schuller nach vielen solcher Treffen eingestehen musste, dass selbst ihm nun nichts Neues mehr über die Kirche einfallen würde, meinte der Manager nur: „Dann erzählen‘s mir halt was anderes ...“ Sein Erzähltalent haben viele schon entdeckt – einmal hat einer gar drei Mal hintereinander an einer Kirchenführung teilgenommen, so gut hat ihm der launige Vortrag gefallen. Er


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hat sich später als Intendant des Bayerischen Rundfunks zu erkennen gegeben und wollte den Schuller Edmund vom Fleck weg abwerben und zum Radio-Sprecher ausbilden lassen. Der allerdings hat abgewinkt („Da hätt‘ ich ja jeden Tag nach München fahren müssen!“) und wollt lieber in Ingolstadt bleiben – bei der Frau, seinen neun Kindern und in „seiner“ Kirche. Die liebste Geschichte über die Asamkirche ist ihm übrigens jene von den beiden Ingolstädter Bürgern, die das Kleinod nach Kriegsende vor Plünderungen bewahrt haben. Persönlich haben sie damals beim amerikanischen Stadtkommandanten vorgesprochen, um ihn davon zu überzeugen, sie unter seinen Schutz zu stellen. Schließlich ließ er sich erweichen, die Kirche zumindest einmal in Augenschein zu nehmen. Auch er war von der Einmaligkeit der Ausstattung ergriffen – im zivilen Leben war er Kunsthistoriker – und hat sofort einen Doppelposten abkommandiert, der die Kirche fortan zu beschützen hatte. Besonders bemerkenswert sei dies damals gewesen, da der Kommandant, der das katholische Gotteshaus unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches gerettet hat, ein Jude war. Auch Schuller selbst hat den Krieg überlebt. Als junger Mann wurde er noch zwangsrekrutiert, war an der Front, hat seinen rechten Arm verloren. Mehrfach ist er damals dem Tod von der Schippe gesprungen – mindestens fünf Schutzengel habe er gehabt, so oft sei er nämlich schon aus einer tödlichen Situation entkommen. Zurück aus der Kriegsgefangenschaft war er dann zunächst bei der Bahn, nach seiner

Früh-Pensionierung begann er als Kirchenführer. Er hat sich sehr für die Asamkirche engagiert, war bemüht seine Begeisterung für das Bauwerk weiterzugeben, das Interesse für Heimatgeschichte generell zu wecken. Als einer der Ersten hat er bereits früh an den Mendorfer Komponisten Johann Simon Mayr erinnert und die Bedeutung Ingolstadts als Verkündungsort des Reinheitsgebots propagiert. Apropos Reinheitsgebot – die Geschichte mit der Nudelsuppe dürfen wir nicht vergessen, die fiel Edmund Schuller nämlich noch zum Thema „Bier“ ein. Sein Schwager Schorsch, aus einer kleinen Dynastie von Braumeistern im Münchener Hofbräuhaus, wusste nicht nur einen vortrefflichen Sud anzusetzen, sondern denselben auch zu genießen. Eines Abends sei man nach einer solchen Verkostung etwas hungrig nach Hause gekommen. „Da hilft nur noch Nudelsuppe!“, war sich der Bräu sicher und hat zu später Stunde eine solche zubereitet. Als die dann auf dem Tisch stand, hat ihn die Müdigkeit übermannt, und er fiel kopfüber in den Suppenteller – und hat sich nicht mehr bewegt. Gerade noch rechtzeitig hat ihn der Edmund dann am Krawatt‘l wieder rausgezogen – „weil sonst wär mir der Schorsch am End‘ noch in der Nudelsupp‘n ersoffn!“ Sagt er und lacht herzlich – um gleich darauf zu verkünden: „Da fällt mir noch was ein...“.

Fortsetzung folgt wiriningolst adt.de


Kunstausstellungen im ARA-Hotel Comfort Seit nun schon 16 Jahren besteht das stylische ARA-Hotel Comfort in der Theodor-Heuss-Strasse 30, im Nordosten unserer Heimatstadt. Und seit 16 Jahren verpflichtet sich das Team des ARA-Hotels, ganz besonders der Kunst. Die charakterstarke und farbenfrohe Architektur setzt im Innenbereich das fort, was sie schon von außen vermuten lässt. 100 stilvoll eingerichtete Zimmer laden zum Wohlfühlen ein. Und 100 Zimmer sind mit den Kunstwerken von Annemarie Juhasz bestückt. Die gebürtige Ungarin hat damals, also 1997, mit ihren konkreten Werken auf Leinwand einen Ausstellungsreigen eröffnet, der bis zum heutigen Tage anhält und wohl noch viele Jahre zahlreichen Künstlern die Möglichkeit gibt, ihre Werke dem Ingolstädter Publikum zu präsentieren. Annemarie Juhasz hat sich von der Künstlerin zur Kunstausstellungsorganisatorin entwickelt und veranstaltet für das ARA-Hotel in einem 3-monatigem Turnus Ausstellungen, die inzwischen sogar schon Kunstschaffende aus dem Ausland locken, um in der Donaumetropole auszustellen. Ihre nicht immer einfache Aufgabe besteht darin, für das Ingolstädter Hotel Kunstmaler zu finden, die auch mit ihren Arbeiten in das freundlich, farbenfrohe Ambiente des Hotels passen. Zur Verfügung als Ausstellungsfläche stehen neben dem Restaurant Bellini noch die Wände des Cafes und Bar-Bereiches und drei große Nebenräume. So können die Maler, je nach Größe, von 30 bis 60 Exponate dem kunstsinnigen Publikum offerieren. Und das ist schon sehr beachtlich. Solch eine Möglichkeit, sich zu präsentieren und das in dieser Grösicherlich einmalig in der ganzen Region. Um hier überhaupt ausstellen zu können, muss der Künstler schon etwas vorweisen und erst einmal eine Präsentationsmappe mit seinen Arbeiten und seinem künstlerischem Lebenslauf vorlegen. Und dann wird ausgewählt. Zusammen mit Birgit Schindler vom ARA-Hotel werden die Bewerbungen sorgfältig geprüft und danach wird entschieden, wer mit seinen Werken zum Haus passt. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Der Ausstellungsreigen ist für die nächsten 18 Monate schon ausgebucht. www.ara-hotel.de

Text: Thomas Gehrke, Foto: Stephan Arens

ßenordnung und vor allem in solch einem edlen Ambiente, ist


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Audi Sommerkonzerte vom 26. Juni bis 28. Juli

Lieben Sie Brahms – und David Garrett, Klaus Florian Vogt oder Jan Vogler? Sponsoring durch die Wirtschaft verhilft dem Kulturbetrieb einer Region zur höchsten Blüte – die Sommerkonzerte beweisen dies eindrucksvoll seit über 20 Jahren. Der Veranstalter Audi (auf deutsch: horch!) lässt auch 2013 wieder im wahrsten Sinne des Wortes aufhören – und bietet ein Programm, das die Herzen der Klassik-Liebhaber höher schlagen lässt. Vom 26. Juni bis 28. Juli treten hochkarätige Solisten und Ensembles auf – in Ingolstadt, Neuburg, Eichstätt und auf Schloss Leitheim. Das Motto in diesem Jahr lautet „In der Fremde“. Das heißt, der Hauptakzent liegt auf Werken von Komponisten, die ihre Heimat verlassen haben – freiwillig oder gezwungenermaßen. Zum Beispiel die Exilkomponisten Erich Wolfgang Korngold oder Béla Bartók: Beide flohen vor dem Faschismus in die USA. Stücke des deutschen Barockkomponisten Heinrich Schütz, der die venezianische Mehrchörigkeit durch Reisen nach Italien in seine musikalische Sprache aufnahm, stehen beim Konzert von Cantus Cölln auf dem Programm. Eine weitere Facette des Mottos „In der Fremde“ sind Werke von Komponisten aus fernen Ländern, wie Astor Piazzolla oder Alberto Ginastera aus Südamerika. Die diesjährige Auftragskomposition der Audi Sommerkonzerte in Zusammenarbeit mit dem Turku Music Festival ging an den finnischen Komponisten Eero Hämeenniemi. In seinem Werk „Priya“ für indische Flöte, Streichquartett und Mridangam verbindet er Einflüsse seiner Heimat mit der Musik Indiens.

Hochgenuss schon zur Eröffnung Bereits das Eröffnungskonzert am 26. Juni in Ingolstadt bietet einen absoluten Hochgenuss: Klaus Florian Vogt singt an der Seite von Emily Magee Arien und Duette aus Dvoraks „Rusalka“ sowie aus der Oper „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold. Patrick Lange dirigiert die Staatsphilharmonie Nürnberg.

Der Tenor Klaus Florian Vogt feiert insbesondere als Lohengrin große Erfolge; triumphal waren auch seine Auftritte in Bayreuth als Walther von Stolzing in der Neuproduktion der Meistersinger. Der Künstler ist ebenfalls ein sehr gefragter Konzertsänger. Die Sopranistin Emily Magee stammt aus den USA, studierte an der Indiana University und ist Preisträgerin wichtiger Gesangswettbewerbe in den USA. 1996 gab sie ihr Europadebüt als Fiordiligi (Così fan tutte) in Paris. Seither singt sie regelmäßig an internationalen Opernhäusern in Berlin, Mailand, London oder Wien sowie bei den Festspielen in Bayreuth und Salzburg. Der 1981 in Greding geborene und in der Region Ingolstadt aufgewachsene Patrick Lange zählt zu den vielversprechenden Talenten der jungen Dirigentengeneration und verfügt bereits über ein umfangreiches Opern- und Konzertrepertoire. Natürlich haben auch die weiteren Konzerte Weltklasseniveau: So spielt der Ausnahme-Geiger David Garrett das Violinkonzert von Johannes Brahms mit dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi unter der Leitung von John Axelrod. Ein weiteres Highlight ist das Konzert des Cellisten Jan Vogler. Gemeinsam mit dem Symphonieorchester des Nationaltheaters Prag interpretiert er Dvořáks Cellokonzert. Neben dem Percussionsten Martin Grubinger spielt auch der 1982 geborene Cellist Julian Steckel bei den Sommerkonzerten. Der Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs von 2010 spielt mit seinem Klavierpartner Paul Rivinius im Leitheimer Schloss Werke von Beethoven, Debussy, Kodály und Rachmaninov.

Patrick Lange (Foto: Wolfgang Silveri)

Den Abschluss macht am 28. Juli das Teresa Carreño Youth Orchestra im Rahmen des Gastspiels der Salzburger Festspiele. Dieses Jugendorchester ist Teil des musikalischen Bildungsprogramms „El Sistema“, das seit seiner Gründung 1975 rund 400.000 benachteiligten Kindern eine musikalische Erziehung in Venezuela ermöglicht hat.

Julian Steckel (Foto: Marco Borggreve) David Garrett (Foto: Uli Weber)

Tickets und das komplette Programm unter www.sommerkonzerte.de

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Das Georgianum zu Ingolstadt – ein wahrhaft geschichtsträchtiges Gebäude bei der Hohen Schule. Jetzt, da das 1494 errichtete Bauwerk saniert werden soll, stellt sich natürlich die Frage nach der zukünftigen Nutzung. Viel mehr als ein „Haus des reinen Bieres“ ist dabei bis jetzt nicht herausgekommen. Dabei gibt diese kulturgeschichtlich hoch interessante Stadt doch viel mehr her als die recht schlichte Idee, ein Getränk etwas über Gebühr zu verherrlichen. Auch wenn das Reinheitsgebot für Bier von 1516 aus Ingolstadt stammt. Überdies haben wir bereits das gastronomische „Biermuseum Kuchlbauer“ in der Schäffbräustraße – als solches wohl auch nicht gerade der Renner. Zudem sind Brauerei- und Biermuseen vielerorts beheimatet, also nicht ausnehmend exklusiv. Das Hopfenmuseum in Wolnzach ist hier das naheliegendste. Schließlich sollte man sich vor Ort nicht allzu bescheiden damit zufrieden geben, etwa nur Straßen nach unseren „Pionieren“ zu benennen. Ein Blick auf die hochkarätige Schanzer Vergangenheit fördert mehr als schlichte Bierseligkeit zutage. So war zu Zeiten der Gegenreformation – als die Hohe Schule noch Landes-Universität war – Ingolstadt einer der bedeutendsten Druckorte des katholischen Deutschland. Diesem spannenden Stadium der Ingolstädter Vergangenheit gebührt endlich mehr Aufmerksamkeit. Da drängt sich das historische Gebäude des Georgianums geradezu auf… Wenngleich der Name Apian über allem schwebt, war Ingolstadt dank der Buchdruck-Kunst seinerzeit mit den Zentren der Alten Welt in vielfältiger Weise verbunden: Ulrich Han, um 1425 wohl im Hanhof zu Ingolstadt geboren, hat vermutlich bei Gutenberg selbst das Handwerk erlernt. Seinen Namen finden wir in den berühmtesten Wiegendrucken Italiens, bevor er in Ingolstadt seine Druckerei eröffnete. Er gilt als der erste bayerische Buchdrucker. Er ist auch der Erfinder des Notendruckes.

Text: Paul Schönhuber

Daneben finden wir zwei weitere Ingolstädter als Buchdrucker in Mailand: Ulrich Scinzenzeller und Leonhard Pachel. Die ersten nachweisbaren Ingolstädter Drucke einer unbekannten Presse stammen aus dem Jahre 1484. Es wird angenommen, dass der Wiener Drucker Johann Petri 1482 hier wirkte. Aus dem gleichen Jahr stammt der Almanach von Copinger. Die ersten in der Stadt ansässigen und den Namen nach bekannten Drucker waren Max Ayrer und Georg Wirffel, Pedell an der Universität. Eine größere Anzahl Inkunabeln gibt es aus der Hand von Johann Kachelofen. Wohl aus einer im Besitz der Universität befindlichen Presse gingen Schriften des Humanisten J. Locher hervor. Um 1505 hielt sich der Buchdrucker Hartmann Biber in unserer Stadt auf. Anlässlich eines 1516 in Ingolstadt abgehaltenen Landtages entsteht einer der schönsten Drucke des 16. Jahrhunderts, betitelt „De new Erclärung der Landfreyhait....“ mit dem Vermerk „zu Ingolstadt am Sandt Jörgentag“. Als Verleger tritt in jener Zeit auch Erhart Sampach auf. Aus der Presse von Magister Andreas Lutz sind 39 Drucke nachgewiesen – unter anderem von dem katholischen Theologen Johannes Eck. Der aufrechte Protestant Lutz wurde auf Anregung von Eck 1522 aus der Stadt verbannt. Seine Typen gingen 1529 in den Besitz von Apian über. Peter Apian erhielt


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1527 den Lehrstuhl für Mathematik der Ingolstädter Universität. Ihm verdankt Ingolstadt 46 nachgewiesene, hervorragende Drucke – wie das von ihm verfasste „Instrumentenbuch“. Für seinen Schüler, den späteren Kaiser Karl V., verfertigte er 1540 das „Astronomicum Caesareum“. Sein Sohn und Nachfolger Philipp Apian erarbeitete 1564 die berühmten „Bairische Landtaflen“. Als Verleger für Dr. Eck betätigte sich der Buchführer (heute: Buchhändler) Georg Krapf. Mit Alexander Weißenhorn erhielt Ingolstadt 1539 einen sehr tüchtigen Drucker und Verleger. Dessen Arbeit führten nach ihm seine Söhne weiter. Es erschienen Werke von Eck und Johannes Aventin. Sie zeichneten sich durch eine hervorragende Typographie aus. Die Weißenhorns waren dabei auch erfolgreiche Buchhändler. Die Offizin (Werkstatt mit Verkaufsraum) gelangte um 1560 in den Besitz von Wolfgang Eder und 1599 in den von Andreas Angermaier. Sehr erbost waren die Ingolstädter Bürger über den Druck einer Geschichte ihrer Universität von Valentin Rotmar. Die Ratsmitglieder sahen darin eine arge Schmähschrift. Weiter wirkten Vater und Sohn Sartorius, in deren berühmter Offizin viele Gesellen von überall her arbeiteten. Sartorius beschäftigte einen eigenen Korrektor sowie einen „Truckherfarbsieder“ und einen Typenschneider. Eder verkaufte seine Druckerei 1647 an Johann Ostermaier. Sartorius wurde von Georg Hänlein übernommen. Andreas de la Haye, der sich etwa 1698 in der Stadt niederließ, sowie dessen Sohn, waren durch die beginnende Trennung der Sparten nur noch Buchhändler und Verleger. Ihr Nachfolger wurde Franz Xaver Krätz, gefolgt von Anton Attenkover… Zurück zur Gegenwart – mit einem wegweisenden Blick auf Mainz: Dem Dom gegenüber, im Zentrum der Altstadt von Mainz, liegt das „Gutenberg-Museum Mainz – Museum für Druck-, Buch- und Schriftgeschichte aller Kulturen.“ Es ist eines der ältesten Druckmuseen und ein Magnet für Touristen und Fachleute aus aller Welt. Im Jahr 1900, zum 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg, wurde das Museum von Mainzer Bürgern (!) gegründet. Es sollte den Erfinder, der heute als „Mann des Jahrtausends“ gerühmt wird, ehren und seine technischen und künstlerischen Erfindungen präsentieren. In diesem Schatzhaus der Druckkunst können sich die Besucher in den Abteilungen Drucktechnik, Buchkunst, Akzidenzen und Ex Libris, Grafik und Plakate, Papier, Schriftgeschichte, Zeitungsgeschichte sowie Moderne Künstlerbücher einen umfassenden Überblick über die

Entstehung der Schrift und der Geschichte des Druckes verschaffen. Das Museum bietet seinen Besuchern eine abwechslungsreiche Dauerausstellung sowie ständig wechselnde Themenausstellungen, einen innovativen Museumsshop, eine Vielzahl museumspädagogischer Angebote für Alt und Jung und mit dem Druckladen eine museumspädagogische Druckwerkstatt – daneben ein gemütliches Museumscafé. Und Ingolstadt? Ein Museum zur Geschichte des Buchund Druckereiwesens ist im Georgianum mit Sicherheit passender, spannender, vielseitiger und pädagogisch wertvoller als ein „Bierhaus“. Und es könnte sich „Apian-Museum im Georgianum“ nennen. Es brächte der Stadt Reputation auf hohem Niveau. Allein die Buchgestaltung ist eine ganz eigene, dekorative Kunst. Es wären sicher Leihgaben aus den reichen Beständen des Stadtarchivs möglich. Da ruhen Cimelien (seltene und wertvolle alte Schriften und Drucke) in trauriger Verborgenheit. Und man denke bitte jetzt schon an das kommende Kongresszentrum. Das Apian-Museum wäre eine Attraktion für alle Tagungs-Gruppen, die im weitesten Sinne mit der Materie zu tun haben: Verleger, Drucker, Journalisten, Zeitungsleute, Zeitungswissenschaftler, Buchkünstler, Autoren, Buchhändler, Antiquare, Kritiker, Übersetzer, Lektoren, Bibliophilen-Vereinigungen, Sammler, Germanisten, Historiker, Museumsleute, Medienspezialisten, Grafiker, Plakatdesigner. Der Donau Kurier könnte naheliegender Weise viel zum Gelingen beitragen. Es wäre mehr als wünschenswert, dass Ingolstadt diese Chance erkennen und mit dem baulichen Juwel Georgianum – einst Teil der Universität – nicht unter Niveau bleiben würde.

Wiegendruck (Inkunabel): Wiegendruck, auch Inkunabel genannt. (Abgeleitet vom lateinischen „incunabula“ = Windeln, Wiege, erste Kindheit, Anfang) So werden seit dem Ende des 18. Jahrhunderts alle Druck-Erzeugnisse mit beweglichen Metall-Lettern aus der Zeit zwischen 1445 und 1500 genannt. Wiegendrucke stammen demnach aus der Zeit, als die Buchdruckkunst noch in den Anfängen, in der Wiege lag.

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Pius

Eichlinger


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Eichlingers Erzählungen

88 Jahre und kein bisschen leise Text: Nick-IN Fotos: Stephan Arens & privat

88 Jahre – das sind über 32.000 gelebte Tage. Es gilt zu berichten über einen Menschen, den man augenzwinkernd locker in einem Schelmenroman hätte unterbringen können. So verschmitzt wirkte dieser Mensch bei unserer Unterhaltung im nächtlichen, schon geschlossenen Tin Tin. Die Rede sei von Pius Eichlinger – jener mit den über 32.000 gelebten Tagen.

Pius Eichlinger, Weltenbürger seit 11. Februar 1925 – das ist doch der Künstler – Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker. Genau, man kennt ihn, hat er doch deutliche Spuren hinterlassen. 1995 wurde „unser Pius“ mit dem Besten, was die Stadt zu bieten hat, ausgezeichnet – quasi mit dem Schanzer Kreativ-Oscar: dem Kunstpreis der Stadt Ingolstadt, verbunden mit einer großen Ausstellung in der Galerie im Stadttheater. Pius Eichlinger kommt ins Schwärmen und tritt sogleich

E.A., Mädchen aus Paris, 1967

bescheiden einen Schritt zurück, um seinerseits leidenschaftlich mit einer Anekdote einen „unsichtbaren“ Macher nach vorne zu holen: Ich hätt ja nie gedacht, dass ich mit 70 eine Allein-Ausstellung mach und dass das so eine tolle Ausstellung wird. Aber das hängt natürlich auch viel davon ab, wer die macht. Ich mein den Templer Seppi, der Simon (engl.). Wir haben ja schon paar Ausstellungen miteinand‘ gemacht. Wir sind einmal nach Grasse gefahren mit einem kleinen Laster, dort hab ich eine keramische Ausstellung gemacht zum 25-jährigen Jubiläum unserer Städtepartnerschaft. Das war in der Kapelle Ste. Michelle. Und da war gar nichts – kein Podest, kein Hocker, kein Stuhl. Nur Papier und Abfall. Da haben wir erst mal aufräumen müssen. Wir haben aber Gottseidank alles dabei gehabt. Auf jeden Fall war das eine tolle Sach. Ja, das ist der Sepp. Er und die Ursel, meine Frau, haben die Ausstellung aufgebaut. Ich bin dann später dazugekommen – da hab ich nur noch geschaut. Wie die Ausstellung dagestanden ist, wie der Sepp das alles aufgebaut hat, fantastisch.

Alleins-Provence, 1968


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Der Schalk im Nacken kommt bei Pius Eichlinger ganz schnell zum Vorschein bei Fragen wie: „Was bearbeiten Sie denn gerade so alles?“ Wir haben es trotzdem versucht: Mein Leben. (lacht) Na, jetzt bin ich achtundachtzig. Ich hab mir vorgenommen, wenn jemand fragt, was ich jetzt mach‘, sag ich: Ich mal am Vormittag zwei Bilder, mittags ein Bild und am Nachmittag drei. (allgemeines Gelächter) So geht‘s, wenn‘s so saudumm fragen. Naa – im Kopf hätt ich viel, was mich noch reizen tät. Recht kompromisslos ist Eichlingers Standpunkt zum Thema Kunst. Das wurde deutlich, als wir um Nachhilfe zum Verständnis seiner Aussage „Kunst ist auch Arbeit und oft ist Arbeit nicht Kunst“ baten: So so, das soll ich gesagt haben. Na ja, das ist ganz einfach zu verstehen. Wenn einer mit Farben und Pinsel arbeitet, muss das noch lang keine Kunst werden. Ist aber Arbeit. Oder anders gesehen: Wenn einer bildhauerisch arbeitet, mit Stein, ist das auf jedem Fall Arbeit, er schwitzt dabei – nur, das, was entsteht, kann ein Mords Scheiß sein. Schau dir bloß in Friedrichshofen die Plastik vor der Kirch an. Wenn ich jetzt ein aggressiver Mensch wär, tät ich die mit Farbe übergießen. Aber ich will mich da nicht mehr einmischen. Aber nicht der Künstler, sondern der Mensch Pius Eichlinger sollte bei unserem „konspirativen“ Treffen im Vordergrund stehen. Ersteren kennen Sie gar schon oder können ihn selbst via Internet besuchen, zweiteren finden Sie hier bei Wir!.

entsteht ein Bild Ingolstadts, das noch kaum Autos kannte, die Seitenstraßen zumindest waren gewissermaßen fest in Kinderhand und die Erinnerungen voller Bubenstreiche: Mei, das war eine schöne Zeit. Es gab ja noch keinen Autoverkehr wie heut. Ich bin am Bachl 11 aufgewachsen und auch in dem Haus geboren. Wir haben da geschussert und Kreisel oder Reifen getrieben auf der Straß‘. Wir haben doch draußen alles machen können, weil‘s keinen Verkehr gegeben hat. Wir waren ja auch die Bachl-Rass. Und die Platanen an der Donau, das waren unsere Bäume. Da haben wir unsere Nester draufgehabt und mit der Steinschleuder die Donaubrücke beschossen. (jetzt kommt Stimmung auf) Das war toll. Der Bub vom Bäcker Erhard, der war ja paar Jahre jünger als wir, hat uns immer von der Konditorei Sachen bringen müssen – Tortenstücke und so. Das war unser Diener. Und die vom Stock, das war ein Reisegeschäft am Anfang vom Bachl, die waren ein bisserl älter, die haben auch zu unserer Rass gehört. Aber die haben dann schon Kommando gegeben. Da bist schon mal losgeschickt worden, um was zu bringen. Und der Kraus Lenz von der Glaserei, der war etwas älter, der hat auch zu den Kommandierenden gehört. Und als Aufnahmeprüfung zur Bachl-Rass hat der Bub vom Schreiner Weber einen Warmleim gebracht. Da hast dir die Beine mit Warmleim eingestrichen. Und wenn der Leim kalt war, hat‘s geheißen: Runterziehen! Frag nicht, wie das gut getan hat…

Also erinnert sich Pius Eichlinger an seine Kindheit, an eine Zeit, die wir uns heut gar nicht mehr vorstellen können. Es

Und dann war da noch… – genau – das andere Geschlecht. Es kommt einem ja recht bekannt vor, wenn „unser Pius“ sich an die ersten Gehversuche mit den „Mädels“ erinnert:

Cucuron-Provence, 1979

Méjean, 1986

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Die Mädels – das war die Zeit, als wir unseren Tanzkurs gemacht haben. Und ich hab eine Tanzpartnerin gesucht. Ich war damals auf dem Reuchlin. Und ich hab mir eine von der Wäscherei, also von den Klingele-Mädchen ausgeguckt. Und beim Bummel bin ich auf sie zu und hab sie gefragt: Willst du mit mir tanzen? Und was hat‘s gesagt – nein. Das war eine Sau-Enttäuschung. Das Studium zum Kunsterzieher und die Wurzeln dieses Berufswunsches – der Künstler erinnert sich: Wir haben ja auf dem Reuchlin mit 15, 16 Jahren einen tollen Zeichenlehrer gehabt – heut sagt man ja Kunst-Erzieher. Das war der Reichhart. Der hat uns damals schon, obwohl es ja verboten war, solche Künstler wie Vincent van Gogh, also „entartete Kunst“, gezeigt. Das Meiste lief ja im Wahlfach Kunst – und er war überzeugend für uns. Wir haben halt für damalige Zeiten viel freier gemalt. Der Reichhart ist mit uns auch an Sonntagen raus ins Altmühltal zum Malen. Staffeleien und Paletten haben wir uns selbst angefertigt. Ich hab heut noch die Klapp-Palette von damals. Wenn wir mit Öl gemalt haben und fertig waren, haben wir die einfach zugemacht; man hat sich nicht beschmutzt. Einmal ist er neben mir gestanden beim Malen, da hab ich zu ihm gesagt: Meines is viel besser als seines… Und da hab ich damals schon mit der Erkenntnis, dass der Reichhart eigentlich ein schönes Leben hat, gesagt: Ich werd Zeichenlehrer. Das ist mir halt geblieben. Da sieht man mal, wie ein Mensch ein ganzes Leben prägen kann.

Als wir den Künstler bei unserem Treff im Tin Tin am Schluss noch baten, uns doch mal auf einen Bierdeckel einen „Eichlinger“ zu malen, griff der Meister zur Feder. Das Ergebnis – vielleicht der kleinste Eichlinger aller Zeiten – kann sich sehen lassen…

Ein Studium in der unmittelbaren Nachkriegs-Zeit – heute brauchen wir schon jede Menge Fantasie, um uns hier hineinzudenken. Pius Eichlinger erinnert sich – ein Quäntchen Wehmut inklusive ob der Frage, ob ein reguläres Studium überhaupt möglich war: Ja, das war möglich. Bevor die Akademie aufgemacht hat, war ich noch Volontär beim Schulz-Bolle in München als Maler. Ich war also der Anstreicher. Man musste damals eine Arbeit machen, um die Lebensmittelmarken zu kriegen. Als dann die Akademie wieder auf war, hab ich mich beworben und hab eine Mappe einreichen müssen. Und ich hab Glück gehabt und bin aufgenommen worden. Mein Glück war halt, dass ich kein Perfekter war. Aber wir waren nicht in der Akademie selbst, weil die zerbombt war. In der Luisenstraße haben wir unsere Räume gehabt. Jetzt hör: Wir haben dann die Akademie freigeschaufelt – dafür haben die uns ein Semester geschenkt. Ich hab ja damals schon Keramik gemacht. Und bei der Sekretärin von der Akademie, der Angerer, war auf dem Schrank eine Schüssel gestanden. Und weil ich so neugierig war, hab ich mir die Schüssel anschauen wollen. Nur, da war die Schulspeisung drin – von der haben wir ja gelebt – und da ist‘s halt passiert… „Weil S‘ so g‘schnappert sind“ hat die Angerer nur gesagt. Auf alle Fälle: Mit fünf Semestern hab ich mein Studium als Kunsterzieher bestätigt gekriegt. Und es war eine schöne Zeit, obwohl wir ja keinen Luxus hatten, gar nix. Daran erinnern sich viele Ingolstädter noch heute mit Vergnügen: Bis 1976 war Pius Eichlinger Kunsterzieher – unter anderem am Christoph-Scheiner-Gymnasium. Er brachte seinen Schützlingen die sehr vielfältige Kunst der Nachkriegszeit näher, begeisterte sie für den Umgang mit Farbe, half ihnen, ihre Wahrnehmungskraft zu schärfen. Doch es lag nicht nur am entspannenden Fach Kunsterziehung, dass Eichlinger richtig beliebt war: Mei, die Schüler haben halt gemerkt, dass das bei mir echt ist, die Begeisterung - dass es kein Schauspiel ist. Die schwärmen heut noch, wenn sie mich treffen. Ich geb nicht an, wenn ich sag: Ich hab in die Schule viel Positives reingebracht an Techniken. Mit 16-jährigen hab ich gebatikt. Auf jeden zweiten Tisch stand ein Spirituskocher, wo das Wachs drauf gestanden ist. Da haben alle reingelangt und haben ihre Rahmen gehabt. Das war fast lebensgefährlich. Da ist mal der Chef reingekommen: „Da geht‘s aber laut zu“. „Das gehört so, das ist ganz normal“ hab ich dann gesagt. Das hat der nicht kapieren können. Dabei hab ich für mich erst mal experimentiert. Das Batiken zum Beispiel hab ich mir zuerst selbst beigebracht, damit ich weiß, wie die Abläufe sind. Aber das war schon eine Werklerei, dreißig Buben im Raum – und jeder will an den Topf ran…


Seite 31 Hohe Vase, 1979

Kopf, 2006

Kein Wunder also, dass Pius Eichlinger bis zum heutigen Tag bei seinen ehemaligen Schülern so gut ankommt: Ich war ja in der Schule schon mit Vielen befreundet. Zum Beispiel der Pilz Walter, der ist ja dann Kunsterzieher geworden. Bei dem hab ich damals schon gewusst: Der hat Talent. Auch im eigenen Schaffen. Aber der ist ja auch schon im Ruhestand. Und wir sind jetzt noch in Verbindung. Aber auch die anderen, ich kann sie jetzt gar nicht alle aufzählen, sind mir eine Freude, wenn ich sie mal seh‘. Und wenn der Künstler, der Keramiker, Maler, Grafiker und Bildhauer Pius Eichlinger auf seine rund 60 Schaffensjahre zurückblickt, kann er wohl mit Fug und Recht zufrieden sein – oder? Also, ich kann schon sagen: Ich hab im Bereich der Kunst einiges erreicht. Ich hab zum Beispiel im Haus der Kunst in München acht Mal ausgestellt. Auch keramisch – Keramik, das war für mich: Wau, das „Baatzen“, das muss ich machen. Das war noch während der Studienzeit, da kommt der Manzinger Hansi mit einem Rucksack, packt aus: Schüsseln, Becher. Und das in der Nachkriegszeit. Da hab ich gefragt: „Wo hast denn das her?“ Sagt er: „Alles selber gemacht“. Und zwar in der Werkstatt von der Akademie. Und

Kopf, 2008

am nächsten Tag war ich in der Werkstatt schon an der Scheibe. Ich hab Glück gehabt, dass mich der Sittl Karl, der Meister, genommen hat. Das hat mich so begeistert, dass ich zwei Semester nix anderes mehr gemacht hab. Das war für mich ein Genuss: ein schöner Ton, der gut gelaufen ist, den du auf der Scheibe aus einen Batzen hochgezogen hast. Ich hab in letzter Zeit Träume gehabt, wo ich den Ton zwei Meter hochgezogen hab. Ein Genuss war das. Ob ich es schaff, weiß ich nicht. Aber ich hab noch vor, hundert Schälchen zu drehen. Und die würd ich mit meinen schönsten Glasuren glasieren. Das schaff ich noch. Ich hab ja große Töne gespuckt – wie ich es immer mach –, dass ich mal 106 werd…

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Wanderwochen Ich bin dann mal weg…

400 Jahre Hortus Eystettensis „Von Sonnenblum, Honigbaum und Liebesapfel“… …unter diesem Motto steht eine Sonderausstellung auf der Willibaldsburg vom 9. Mai bis 13. Oktober zum „Hortus Eystettensis“. Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen schuf auf der Burg den „Hortus“, eine Mischung aus botanischem Garten, Zier- und Nutzgarten. Der Apotheker Basilius Besler ließ die Gewächse in Kupfer stechen. Vor genau 400 Jahren erschien die erste Auflage des Kupferstichwerks mit 300 Exemplaren. Heute existieren wohl nur noch 28 dieser kolorierten Meisterwerke. Der ursprüngliche Garten hat den 30-jährigen Krieg nur in Buchform überdauert. Mit Hilfe des Buches entstand vor 15 Jahren auf der Willibaldsburg der Bastionsgarten, um die Pflanzenwelt des Buches erlebbar zu machen. Die Ausstellung widmet sich dem „Hortus“ sowie den Initiatoren der Pflanzensammlung und des Buches. Vorträge und Führungen runden das Angebot ab.

Es muss ja nicht der Jakobsweg à la Hape Kerkeling sein – auch in und um Eichstätt gibt es während der Wanderwochen vieles zu entdecken. Ausgebildete Führer begleiten die Touren. Wie wär’s mit dem „Altmühltal-Panoramaweg von Dollnstein nach Eichstätt“ am 4. Mai, einem Gang „über die Dächer der Bischofsstadt“ am 5. Mai, einer Tour entlang des „Eichstätter Fossilienpfads“ am 27. April und 11.Mai oder einer Reise nach Wasserzell am 28. April und 12. Mai? Für Freunde kontemplativen Wanderns empfiehlt sich das „Pilgern entlang des Ostbayerischen Jakobswegs“ am 29. April oder „Pilgern auf dem Wallfahrerweg“ am 6. Mai.

Beitrag: 6 Euro Infos unter www.eichstaett.info

Infos unter (08421) 6001400 und www.schloesser.bayern.de

20. April – 12. Mai 2013

Eichstätter Wanderwochen Das Altmühltal gemeinsam erleben auf dem Fossilienpfad, dem Altmühltal-Panoramaweg, dem Wallfahrerweg, dem Ostbayerischen Jakobsweg, der „Wanderung nach Wasserzell“ oder auf dem Höhenweg rund um die Stadt. Pauschalangebot (ganzjährig): 2 Ü/F, 1 Abendessen, 1 Lunchpaket + Wanderkarte ab 84,- EUR Tourist-Information Eichstätt · Domplatz 8 · 85072 Eichstätt · Telefon 08421/6001-400 · tourismus@eichstaett.info · www.eichstaett.info



Paradies Altmühltal Ein Märchenland liegt direkt vor unserer Haustür: Das Altmühltal ist für Radwanderer ein absolutes „Muss“– und dies nicht nur der schönen Landschaft wegen. Text: Thomas Gehrke Fotos: Naturpark Altmühltal


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D

ie Hamburger, die Berliner, die Dortmunder wissen es längst. Das Altmühltal ist mit seinen rund 3.000 Quadratkilometern nicht nur der zweitgrößte Naturpark Deutschlands, sondern vor allem ein fantastisches Freizeitparadies. Es zieht jedes Jahr Scharen von Erholungssuchenden an. Und das aus gutem Grund! Schroffe Jurafelsen erheben sich über sanfte Flusswindungen der Altmühl, und enge Seitentäler bezaubern mit einmaligen Landschaften, durchzogen von blühenden Wiesen und weidenden Schafen. Urige Burgen grüßen von waldigen Höhen. Das Altmühltal ist ein Dorado für Radfahrer, Wanderer und sonstige Naturliebhaber. Heute haben wir uns vorgenommen, die traumhaft schöne „Radltour“ von Eichstätt direkt an der Altmühl entlang, ungefähr 45 Kilometer bis zum berühmten Pappenheim zu strampeln. Wir möchten Land und Leute kennen lernen. Und nichts leichter als das, liegt doch das „Paradies“ direkt vor unserer Ingolstädter Haustüre. Also, die Drahtesel auf den Thuleträger geschnallt und ab geht bei Kaiserwetter die wilde Fahrt direkt zum Eichstätter Bahnhof, wo wir unsere Tour beginnen wollen.

Ziel Pappenheim

Burg Pappenheim

Steinbrüche

Willibaldsburg

Zwölf-Apostel-Felsen

Solnhofen

Start

Burgsteinfelsen

Dollnstein

Eichstätt Streckenlänge: ca. 45 km Fahrzeit: ca. 4 Std. Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel

Eichstätt spricht alle Sinne an „Eichstätt gehört nicht zu den großartigsten, doch sicherlich zu den köstlichsten Dingen in Deutschland“. Über diese Aussage kann man geteilter Meinung sein, aber so beschrieb unser ehemaliger Bundespräsident Theodor Heuss einst die geistliche Residenzstadt, die ihr romantisches, barockes Antlitz bis in unsere Zeit bewahren konnte. Es sollte eigentlich nur ein kurzer Abstecher zum Domplatz, auf einen Cappuccino ins Segafredo werden. Eigentlich…aber Eichstätt spricht alle Sinne an, nimmt einen mit seinem geradezu südlichen Charme im Nu gefangen. Allein der Domplatz: Man verweilt ehrfürchtig unter blühenden Mandelbäumen, schlürft andächtig den original italienisch Aufgebrühten und bewun-

Ab dem ersten Meter für Sie da !


Seite 37 Burg Pappenheim

Zwรถlf-Apostel-Felsen

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dert die prachtvollen Barockfassaden, verspieltes Rokoko und selbstredend die gewaltige Fassade des fast tausend Jahre alten Eichstätter Domes. Eichstätt ist jung und voller Leben. Cafés, Biergärten und Kneipen warten auf fröhliche Gäste. Die Lebensfreude der Eichstätter findet ihren Ausdruck in vielen Festen, wobei wir Ihnen vor allem die wunderschönen Gartentage ans Herz legen wollen. Sie finden vom 26. bis zum 28. April im romantischen Hofgarten der fürstbischöflichen Sommerresidenz statt. So schwer es auch fällt, wir müssen in die Pedale treten, sonst wird’s heute nichts mehr mit unserem Ausflug. Also Wadlschmalz ausgepackt und auf geht’s. Entlang der dahin plätschernden Altmühl umrunden wir den von der mittelalterlichen Willibaldsburg gekrönten Frauenberg, Richtung Marienstein. Die Doppeltürme der Klosterkirche von Rebdorf immer im Blick, radeln wir vergnügt auf gut ausgebauten Wegen direkt in den prachtvollen Arkadenhof des einstigen Augustiner Chor-Herrenstiftes. Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, hat doch der berühmte Baumeister des Eichstätter Barock, Gabriel de Gabrieli, hier seine unverkennbare Handschrift hinterlassen. Nach einer sehr beeindruckenden Stippvisite des säkularisierten Klosterbaus besteigen wir wieder unser treues Stahlross und machen uns auf den Weg über das malerisch gelegene Wasserzell, nun rechts der Altmühl, nach Obereichstätt, wo uns ein Spaziergang in der typischen Steppenheidenflora Genuss pur verspricht. Mit etwas Glück kann man den leider schon selten gewordenen Apollofalter entdecken, einst ein Botschafter der gesamten Region. Über die „Attenbrunner Mühle“ gelangen wir nun staunend zu einer der Hauptattraktionen des Altmühltals, den Kletterfelsen von Dollnstein. Idyllisch gelegen, zwischen Wiesen und Feldern, gehört der 45 Meter hohe „Burgsteinfelsen“ zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Und hier ist immer was los. Erfahrene Alpinisten nutzen die hoch ragende und weithin sichtbare „Dolomitzinne“ gerne als Trainingsmöglichkeit. Bietet sie doch unterschiedliche Routen, in Schwierigkeitsgraden bis zur Profistufe VIII an. Wir legen uns ins frisch duftende Gras, sehen den Profis beim Erklimmen des „Hinkelsteines“ zu und genießen die ersten Sonnenstrahlen des beginnenden Frühlings. Was kann es Schöneres geben?

Deftiger Lammeintopf und „Big Mäh“ Dollnstein selbst liegt in einem weiten Talkessel, den die Urdonau in ihrer Einmündung in das Altmühltal gebildet hat. Der urige Ort, dessen mittelalterliche Befestigungsmauer noch weitgehend erhalten ist, wurde 1287 zum Markt erhoben. Und schon damals schilderte Wolfram von Eschenbach im Parzival das übermütige Faschingstreiben der Dollnsteiner Marktweiber. Ob das heute immer noch so

ist? Wollen wir es mal annehmen, uns bleibt eh’ nichts anderes übrig, da heute kein Markttag ist. Die Sehnsucht treibt uns weiter am fröhlich dahin mäandernden Flüsschen, gen Hagenacker bis zu einem romantischen Rastplatz am Altmühlwehr der Hammermühle. Eine kurze Rast, länger hält es uns nicht, denn es locken Gaumengenüsse der besonderen Art. In einem romantischen Seitental der Altmühl erwarten uns die „Mörnsheimer Wirtsleut‘“, um für uns das „Altmühltaler Lamm“ frisch zuzubereiten. Das reichhaltige Angebot glänzt mit solchen „Schmankerln“ wie dem deftigen Lammeintopf mit Schafskäse und Gyros, den „Altmühltaler-Lammbratwürsten“ oder dem Lammburger „Big Mäh“. Übrigens, hat die Hüteschäferei im Naturpark Altmühltal eine jahrhundertelange Tradition. Und sie sorgt dafür, dass diese herrliche Landschaft mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten erhalten bleibt. Denn gäbe es die wolligen Rasenmäher nicht, würden die Jurafelsen in wenigen Jahrzehnten hinter Büschen und Bäumen verschwinden. Silberdistel, Enzian und Schwalbenschwanz könnten unsere Kinder dann nur noch auf Bildern bestaunen. Wer sich also im Gasthaus oder beim Metzger für ein herzhaftes Stück Altmühltaler Lammfleisch entscheidet, trägt seinen Teil zum Erhalt dieser Landschaft bei. Und weil sich die Altmühltaler Lämmer vorwiegend von Muttermilch und den frischen Kräutern auf den Magerwiesen des Naturparks ernähren, schmeckt man bei jedem Bissen diese wunderbare Landschaft. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, die beste Zeit für solche Genüsse ist der Mai und zwar vom 18. bis zum 20. Mai. Denn dann steht der ganze Ort Kopf beim „Altmühltaler Lammauftrieb“. Schaf- und Ziegenherden werden durch das Markttor getrieben, danach durch die Gassen des Ortes und später auf die Wachholderheide am Kohlberg. Ein Mordsprogramm, rund ums Lamm, lässt alljährlich den sonst eher beschaulichen Ort aus allen Nähten platzen.

Zwölf Apostel aus Stein Frisch gestärkt und noch vom Erlebten schwärmend, schwingen wir uns wieder auf unser Stahlross und treten kräftig in die Pedale, um bei Esslingen einen Schwenk für Eingeweihte zu machen. Der Abzweig, Richtung Hochholz, führt schnurstracks zu einem Parkplatz, an dem wir unsere Radl einmal abstellen, um die berühmten zwölf Apostel von oben anzusehen und zu erwandern. Ein Naturschauspiel sonders Gleichen erwartet uns. Saftige Wiesen im Talgrund, Wacholder und Mischwälder bis zur Höhe der „Berggipfel“ und dazwischen markante Felsgestalten – die steinernen zwölf Apostel. Ein besonders beeindruckendes Beispiel für Felsfreistellungen im Altmühltal. Wie schon anfangs unserer Tour in Eichstätt, können wir uns fast nicht mehr trennen von diesem einmaligen Anblick, um dann

WILLNER Fahrradzentrum


Seite 39 Burgsteinfelsen bei Dollnstein

doch Richtung Solnhofen wieder den Weg aufzunehmen. Da empfängt uns wiederum in einer weiten Schleife die Altmühl und schmiegt sich zu beiden Seiten des Tales an die Hänge. Solnhofen ist wegen seiner buchstäblich steinalten Vergangenheit das Mekka der Fossiliensammler und von jeher Anlaufpunkt Hammer und Meißel bewehrter Hobbyarchäologen. Und die zieht es erst einmal ins Bürgermeister-Müller-Museum, den Archäopteryx und andere Urviechereien zu bestaunen. Wir radeln lieber durch den schönen Ort, erfreuen uns an den Fachwerkbauten und nehmen eine Brotzeit aus der “Solnhofener Klosterbäckerei“ mit. Damit bewaffnet, umrunden wir auf Schusters Rappen den gar nicht so kleinen Hausberg südlich des Ortes. Nach geglückter Wandertour nehmen wir nun die letzte Etappe der Tour nach Pappenheim in Angriff, die uns erst einmal mit einem herrlichen Ausblick auf die Wachholderweide des „Zimmerer Hanges“ verwöhnt. Golden glänzend erstrahlt die Natur in der wärmenden Nachmittagssonne. Sie meinen, ich übertreibe – ich glaube nicht. Aber wie sagt die Werbung so schön: „Probiert’s es, dann spürt’s es“.

te der kleinen Stadt, um die Burg sogleich zu erstürmen. Berühmt wurden die Pappenheimer ja eigentlich durch Friedrich Schiller. Der verkündetet schon für alle Zeiten in seinem „Wallenstein“: „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“ und würdigte vor allem die Zuverlässigkeit und die Gastfreundschaft der Pappenheimer. Und dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Wenn Sie nun diese hoch gelobten Zeitgenossen gerne ein wenig näher kennen lernen möchten, bietet sich zum Beispiel das Wochenende um den 29. und 30. Juni an. Denn dann heißt es wieder: „Willkommen zum großen ‚Ritter Tag- und Nachtturnier‘ auf der Burg Pappenheim“. Dann haben die Reichserbmarschälle des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ wieder zum Spektakel geladen. Und was uns da alles erwartet, ist wieder eine ganz andere Geschichte. Wir beenden einen grandiosen Tag mit einem extracremigen Cappuccino, einem extra großen Stück Apfelkuchen und unvergleichlichen Erlebnissen in Pappenheim. Anschließend verladen wir unsere treuen Fahrräder in die Regio-Bahn und fahren gemütlich zurück nach Eichstätt, um eines ganz genau zu wissen: „Das war ganz bestimmt nicht unsere letzte Tour ins märchenhafte Altmühltal.“

Die berühmten Pappenheimer Nun, der Anblick der Pappenheimer Burg aus dem 11. Jahrhundert, mit ihrem mächtigen Turm, nimmt uns schlussendlich noch einmal gefangen und zieht uns magisch in die Mit-

– Ingolstadt, gleich beim Westpark


Der Stodschreiner

Seinerzeit de Wirtschaften & das Nachtleben heute Teil 1

Vor gut 60 Jahren, als ich das Licht der Welt erblickt hob, war’s mit dem Feierabendvergnügen no net so üppig wie jetzt. Aber g‘langt hot‘s a. Mit 3 oder 4 Jahr bin i mit der Mama oder mit meinem ganz lieb‘n Kindermadl Maria as erste Moi vergnüglich in d‘Stod reinkomma. Als kloaner Hosenscheißer war i mit noch ein paar Kinder dabei beim Kaffeklatsch im KaKü – Kaffe Kürzinger in der Höllbräugasse – oder im KaffePfeiffer in der Steuartstraße. De Weiber haben a Gaudi g‘habt, ham g‘ratscht und wir Kloane sind am Hosenboden auf dem dreckigen Parkett rumg’rutscht, bis de Hosn dunkelbraun oder schwarz waren. Am Weiberfasching haben mich Maria und Mama dann in den Weinkeller im Schloss mitg‘nommen. Aber nur am Nachmittag, am Abend wenn‘s lustig worden ist, sind wir dann schon heimbracht worn. Als Kind hab ich mir denkt „ja wie können denn die Damen auf einmal so narrisch wern – maskiert und ausg‘lassen. Kostüme habens ang‘habt, de siegst jetzt nur no auf einer Loveparade in Berlin, nur ned so nackert. A scheene Zeit! Aber i glaub, dass wir trotz Gaudi no ganz schee brav warn. Zeit vergeht, i bin älter worn, so um die 15, dann hams mi in an Danzkurs g‘schickt. Nach dem Motto: Nur wer danzen ko, kann sich auf den internationalen Brettern der Welt behaupten. Ja, des war so um das Jahr 1965, und jetzt sind wir in dem Alter alle ganz schee mannig geworden.

Ja wos hat‘s denn damals gegeben? Zum Danzen! As Hochhaus am Rathausplatz, jetzt a Blutspendestation, de Kasematten mit der Danzschui Angerer, über dem jetzigen Eiskeller, in der i den Danzkurs gmacht hab und im Fasching an Schäffbräusaal – der war im ersten Stock, wo bis vor kurzem as Byblos war und jetzt is sowieso scho abg‘rissen. An viel mehr kann ich mich schon nicht mehr erinnern, oder i hab was vergessen. Aber mit 16 Jahren, so um 1966, da wollten‘s wir jungen Burschen und Madln schon wissen. Durstig warn mir, tatendurstig natürlich auch, aber was gab’s, wo wir einen draufhaun konnten? Im Juni hab i des erforscht mit meiner ganzen Klass, mit der wir grad mittlere Reife geschafft haben. Madln und Buam waren wir 50:50 in der Klass und ham ausg‘macht: Wenn wir unser Schuiziel erreichen, machen wir a Wirtshaustour von West nach Ost, das heißt vom Kreuztor zum Paradeplatz. Von wegen wie heut, da sind ja Italiener, Lagobars, Salsabars, Türken, Griechen, Cocktailbars – alles Fehlanzeige. Nur Wirtshäuser, wo g‘standene Ingolstädter g‘hockt san und keine so Milchbubis wie wir damals warn. Aber trotzdem sind wir um sieben Uhr abends am Kreuztor loszogen. I glaub, wir war‘n so guate zehn Mann und Weiberleit. Grobe Richtung Paradeplatz. A riesen Gaudi, ang‘fangen bei der Glock‘n, – war grod a halbes Jahr g‘schlossn wegen Pächtermangel, weiter zum Englwirt. Da war‘s lustig, weil Metzger und Bäckerbuam vom Kammerer und Uhlmann fest g‘feiert ham, weiter an der rechten Seitn as Gasthaus Sonne am Postbergerl – des war zua, weil‘s baufällig war.


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Bevor ‘s vergess‘n wer‘n Bairische Volkssprüche

„Wann‘s Topfanudl rengt und Schmalzküachl schneibt, na bitt ma an Herrgott, dass Wetter so bleibt.“ Gruß vom Deiner Harri

Wirtshaus zur Glockn – Beginn unserer Biertour 1966

Aber davor no ins Momatre (MO), da war mei Schwester Anneluise drin und hat mir a Halbe ausgeben. Da war‘n wir ganz ehrfürchtig, denn so viel Künstler und Intelektuelle hab i außer meine Lehrer no nie auf einem Hauf‘n g‘sehn. Dann weiter ins Poppenbräu, da hat de Wirtin, de lustige Frau Günzler, a Rund‘n ausgeben. Links weiter danach ins Tafelmeier, jetziges Sausalitos. Da waren wir nur kurz, obwohl eine Zwei-Mann-Rentnerkombo mit Bass und Geige g‘spuit hat, aber des war zu unseren Leidwesen des Stammlokal von unserm strengen Lehrer Bode, und der war grad an dem Abend im Lokal, seinen Durst zu löschen. Nach dem Tafelmeier, a paar Meter weiter zur Scotchbar und Ranchbar, im heutigen Theresiencenter. Da Whisky in der „Scotch“ war grausig, aber in der Ranchbar hat mei Spezl, der Vonficht Bernd (jetzt hat er den Künstlernamen „Bernie Paul“) spontan seinen ersten Auftritt des Lebens g‘habt mit einem Song vom Elvis. Ab da ging‘s uns, des kennts glauben, nimmer so guat. Wir sind danach schon a bisserl wacklig g‘worn und haben für die 150 Meter bis zur Theresiengaststätte schon mehr als zehn Minuten braucht. Des Wirtshaus hab ich schon gekannt mit Ehrungen im Saal als Jung THW‘ler. Im Anschluss über de Theresienstraße grad rüber ins

legendäre Café Lang. Da jetzige Bürgermeister von Pfarrkirchen, da Riedl Gaggi und i (da Gaggi war a oider Ingolstädter) warn immer während der Halbzeit der Vorführung im alten Ingolstädter Stadttheater in den Räumen des Rappenskeller ins Café Lang nei und haben sich die zweite Halbzeit des Theaters geschenkt. Mei erste „Berliner Weiße“ war im Café Lang. Wenn jetzt jemand meint, wir wären zwischendurch in einen Biergarten, denn es war ja Hochsommer, der täuscht sich gewaltig, denn in der ganzen Stod gab‘s koan Biergarten. Den einzigen, den ich kannt hab‘, war die Antoniusschwaige und die war zu dem Moment zu weit weg. Also, mittlerweilig sind wir ganz schee lustig worn und warn in der Ludwigstraße links im Schmalzingerbräu, wo bis dato der Wooli war, danach noch in den Ziegelbräukeller namens Taverne. Die hat aber g‘schlossen g’habt, weil ihnen de Musiker abg‘sagt haben. Ab da ging‘s schnell bergab. Ein Milchshake in der Milchbar bei der Bräumutter hot sich mit de vorhergehenden Getränken im Bauch gar kräftig g‘rauft. De weiteren Stationen sind für uns alle etwas nebulös, denn wir hab‘n ja net so viel vertragen. Ich glaub‘ vom Hören- Sagen (und so ging‘s uns allen) müssten wir noch g‘wesn sein: Ludwigstraße links „Drei Mohren“, Vielleicht rechts, vis à vis im Kino Luli auf oan Drink, am Paradeplatz im Cafe Schalk und zum Schluss in der Farb‘, wo dann später die Eierschale drin war und jetzt de AOK Altersversorgung. Um Mitternacht war‘n wir fertig. Und am nächsten Tag war Schulsportfest, und do hab‘n wir ganz gute Leistungen bracht.

Fazit: Von 19 bis 24 Uhr ohne Vorglühen kannst auch was erleben; brauchst net voll sein bis zur Oberkante Unterlippe, bist am nächsten Tag noch brauchbar in der Früh und brauchst net wie die Jungen einen Ausruhschlaf bis 16 Uhr.

Euer Stodschreiner Hansi Bichlmaier Teil 2 von 1966 bis 1978 folgt!

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die ökologischen Einrichter aus Ingolstadt

25 Jahre bewegen sich Ingrid und Andreas Ridder nun in der lokalen Möbelbranche. Was im Mai 1988 am Kreuztor quasi als „Versuchsballon“ unter dem Namen „Asiatische Wohnkultur“ mit trendigen Futons und asiatischen Wohnaccessoires begann, entwickelte sich in den Folgejahren zum Fachgeschäft für ökologische Schlafkultur. Mit dem neuen Namen „Traum Station“ und der Zugehörigkeit zum gleichnamigen Franchisesystem stand dann nach dem ersten Umzug 1993 in die Hieronymusgasse der neue Leitgedanke fest: „Alles rund um den gesunden Schlaf und Wohnen im Einklang mit der Natur“. Diese private und geschäftliche Ausrichtung trug Früchte. 2 Töchter bereicherten das Familienleben!

Auch die Geschäftsidee und –philosophie kam gut an. Bereits 1995 heimste Ingrid Ridder den Deutschen Franchise-Nehmer-Preis ein. Schon bald platzte der schmucke Laden hinter dem Rathaus aus allen Nähten und so folgte 1999 der zweite Umzug in einen modernen Neubau am Pulverl mit doppelter Ladenfläche. Es folgten spannende Jahre mit allen Höhen und Tiefen der Möbelbranche, einem Totalschaden nach Schwelbrand und der Neueröffnung bereits 4 Wochen später nach einem wahrlichen Gewaltakt. Das Angebot des etwas anderen Möbelhauses wurde während dieser Jahre kontinuierlich ergänzt und ausgeweitet – wobei die ökologische Ausrichtung und Nachhaltigkeit der angebotenen Produkte oberstes Auswahlkriterium blieb.


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Mit der Übernahme der regionalen Vertretung des österreichischen „Vorzeigebiomöblers“ TEAM7 wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt, der 2008 zum schliesslich dritten Umzug innerhalb Ingolstadts führte. Mit den Glashäusern der ehemaligen Gärtnerei Stern in der Gerolfinger Straße wurde ein würdiges und aussergewöhnliches Ambiente für die Naturmöbelkollektion der Ridders gefunden. Und man wechselte auch gleich den Namen. Fortan wurden komplette Einrichtungskonzepte und Biomöbel unter dem Namen Ridder² angeboten. Auf Bundesebene wurden die Ridders 2009 mit dem Preis „Bettenfachhändler des Jahres“ ausgezeichnet. Auch eine Würdigung für das Engagement, dass das Unternehmerehepaar bei der Gründung und Gestaltung des Ingolstädter Firmenverbunds von Raum+Leben e.V. zeigte. Nun konnte man – auch mit Hilfe der gleichgesinnten Partner – Räume und Häuser komplett planen und gestalten.

Im Herbst 2012 erhielt Ridder² den Ritterschlag des Naturmöbelhandels – sie wurden in den Europäischen Verband ökologischer Einrichtungshäuser aufgenommen. Für Ingrid und Andreas Ridder eine Belohnung für die Leidenschaft mit der sie nun seit einem Vierteljahrhundert Möbel und Schlafsysteme aus natürlichen und schadstoffkontrollierten Materialen verkaufen. Natürlich steht hinter den Ridders auch ein tolles Team, sowie zuverlässige Partner und ausgewählte Lieferanten. Gegenseitige Wertschätzung, Offenheit und Vertrauen sind dabei die Basis für die geschäftliche Zusammenarbeit und den Umgang mit Kunden. „Wir möchten unsere Kunden nicht nur für nachhaltige, natürliche und schadstoffkontrollierte Produkte und ökologische Einrichtungskonzepte begeistern, sondern wollen auch eine entsprechend ausgerichtete Idee transportieren!“ – so der Geburtstagswunsch der Ridders.


30 Jahre Kleinkunst in Ingolstadt

Die  Neue  Welt Das kulturelle Sahneschnittchen der Schanz Text: Nick-IN Text Bildergeschichte: Maxi Grabmeier Fotos Bildergeschichte: Ritchie Herbert

Einen Termin sollten Sie sich jetzt schon mal vormerken: Den 2. Oktober 2013. Dann steigt im Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt die Jubiläums-Gala. Diese ist wohl der Höhepunkt einer ganzen Veranstaltungs-Reihe zum Geburtstag, denn: Die Neue Welt, Ingolstadts erste und einzige Kleinkunstbühne, wird heuer tatsächlich 30 Jahre alt. Oder anders gesagt: Die Neue Welt kann stolz auf rund 3.000 Veranstaltungen zurückblicken. Wer hätte das gedacht, als am 3. Oktober 1983 mit Rudi Trögl, später mit dem Jazzförderpreis dekoriert, und seiner Band Sundown der Reigen eröffnet wurde. Diese immerwährende Entwicklung hin zu einer der führenden Bühnen Süddeutschlands mit internationalem Ruf liegt definitiv daran, dass die Neue Welt seit 1986 fest in der Hand von Walter Haber und Josef Jauernig ist. Die Kabarett-Tage oder das Bluesfest sind mittlerweile Legende. So ist es wohl ein Glücksfall, dass sich in der Griesbadgasse die „Macher“ und das Publikum die Begeisterung für Kultur in diesem „intimen“ Rahmen teilen.

Die Kresslesmühle in Augsburg wird jährlich mit 350.000 Euro pro Jahr geförder t. Die Neue Welt erhält von der Stadt 19.000 Euro.

Das Publikum Zumindest das Stammpublikum ist mit den beiden Chefs während der letzten drei Jahrzehnte gepflegt gealtert. Ein eindeutiges Indiz für „Treue“. Und diese Altersgruppe – 40 Jahre aufwärts – ist auch die wichtigste „Klientel“ im gesamten Kulturleben. Weil sie die Zeit dafür haben – und das Geld. Während der Kneipenzeiten kann man in der Neuen Welt – wohl dank Audi – ab und an diversen europäischen Sprachen oder gar chinesischen Dialekten lauschen. Besonders reizvoll, wenn die Probanden dabei begeistert Josis Speisenangebot verkosten. Vielfalt der Kulturen inmitten der Vielfalt der Kultur. Unterdessen finden Sie bei Live-Auftritten naturellement letzteres auf der Bühne. Zu dieser sind dann auch die Stuhlreihen ausgerichtet – und je nach „Angebot“ der Bühnen-Darbietung ist auch das Publikum: Von Studenten bis hin zur reiferen Jugend, friedlich vereint. Sehr angenehm, dass der Ruf der Neuen Welt gewisse Zielgruppen von vorn herein davon abhält, hier Quartier zu machen. Aus den Reihen der Gäste möchten wir Ihnen, als „Zweit-Meinung“, ein Kompliment an die „Macher“ wiedergeben – Susi Sontheimer ist während der Kabarett-Tage quasi in der Neuen Welt zuhause. Sie schätzt die


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Lokalität als „eine gemütliche ‚alte’ Kneipe, frei vom geschlecktem Designermobiliar, das man jetzt so in den ‚neuen’ Kneipen findet. Während der Kabarett-Tage ist die Neue Welt für mich fast ein zweites Wohnzimmer mit vielen netten anderen Stammgästen, die ich dort über die Jahre hinweg kennengelernt habe. Die netten Bedienungen wissen meist schon, was man trinkt, und das gute Essen vom Josi erspart das Kochen daheim.“

Neue Welt und alte Hasen Sagen wir es mal so: Walter „Woidl“ Haber und Josef „Josi“ Jauernig sind die Neue Welt. Die beiden Unzertrennlichen sind seit Anfang 1986 die „Macher“ der Kneipe und Kleinkunstbühne, aber das mit Leidenschaft – jeder auf seine Weise: Woidl sorgt für das Kulturelle, Josi für das Kulinarische. Diese Beständigkeit könnte ihren Ursprung darin haben, dass sich beide dereinst mit dem Studium des Lehramts beschäftigten – jeder auf seine Weise. Kurzum: Sie sind die alten Hasen in der Ingolstädter Kultur-Szene.

Die Neue Welt und die Jungen: „Wir haben vor paar Jahren Andy Mc Kee hier gehabt, den führenden Akustik-Gitarristen. Der Saal war voll. Wegen YouTube. Mc Kee war damals der meistgeklickte YouTube-Clip. Du musst nur den richtigen Künstler da haben. Dann kommen sie schon.“ Woidl

Derweilen war am Anfang für den Woidl nur so viel klar: „Ich mach’ das ein paar Jahre und dann seh’ ich weiter.“ Bis dann die Liebe hinzu kam. Die Liebe zu seiner Bestimmung als Impresario. Außerdem hatte er durch die Förderband Musikinitiative (eine „Bürgerinitiative“, die seit 1977 das kulturelle Leben Ingolstadts beseelt) eh’ schon gute Kontakte zur Szene. Der Woidl also präsentiert uns seit ewigen Zeiten via Neue Welt und Förderband Kleinkunst, Kabarett, Blues, Folk oder Americana. Große Namen im kleinen Rahmen oder hoffnungsvoller Nachwuchs sind ein erfolgreiches, fein abgeschmecktes Rezept. Und kein Mensch sieht den Aufwand, der mit Vor- und Nachbereitung jede einzelne Veranstaltung begleitet. So sei nur an die Gema erinnert, die Künstler und Veranstalter bei jedem Gig aufs Neue begeistert – oder an die Künstlersozialkasse, die sogar bei ausländischen Künstlern ihren Tribut fordert. Das geht wohl nur mit Begeisterungsfähigkeit, Mut und Talent.

Mick Tailor, Nachfolger von Brian Jones bei den Stones war mit r Band hier angekündigt am Tag vor dem 1. Mai. Die sind nicht da zum eine Soundcheck. Irgendwann klingelt das Telefon: Ja, sie kämen erst um acht. Von der Polizei aufgehalten und so weiter. Und noch mal: Jetzt Panne. Und das hat sich Ausverkauftes Haus! Ein Einziger ist gegangen! Und wir machingezogen bis halb elf. elf Uhr Schluss mit der Musik. Und ich weiss gar nicht warumhen ja normalerweise um - aber wir haben das locker gesehen und gewartet. Dann sind die um elf gekommen, en aufgebaut und um Mitternacht zum Spielen angefangen. Um zwölf Uhr nachts!hab nicht leise war - eineinhalb Stunden! Dann haben die abgebaut Ein Konzert, das auch - und: Keine Beschwerden, nix. Es gibt Abende, da sagt du: Das kann doch nicht wahr sein …“ Woidl


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ich sein Video, „Helge Schneider werd’ ich nie vergessen. Wiehab gesehen , war ich entsetzt. ein extrem wackeliges Schwarz-Weiss-Videoheu Agent ist: Und da sagt sein Agent, der auch t nochdusein chen!“ „Du, den musst du machen! Den musst ma Zeit, in der man alles, was Na ja, schräg ist ja lustig. Und damals wars die rzielle zu schauen. verrückt war, gemacht hat. Ohne auf KomPhmeänomen!“ Woidl Und dann war der ausverkauft! Ein

Spannende Aussichten Der Mann, der eher im Hintergrund sein Wirken zur Entfaltung bringt: Josi – ein Genießer, der sich mächtig bemüht, seinen Geschmack auf die Zungen seiner Gäste zu bringen. Der Herr über eine kleine, feine Speisekarte – der Haus-Klassiker: Josis Chili con Carne – ist also der Küchenchef der Neuen Welt. Und liefert sich mit dem Klaus vom Ölbaum ein immerwährendes, freundschaftliches „Koch-Duell“. Schon lange frönt Josi seiner Leidenschaft für die britische Insel. Keine Wunder, dass er in der Neuen Welt eine Whisky-Karte mit mancher Kostbarkeit bereit hält und regelmäßig Single-Malt-Whisky-Verkostungen aus den Regionen Schottlands zelebriert. Ein Philosoph würde jetzt wohl sagen: Josi öffnet uns seine kulinarische Seele scheunentorweit. Was – wie man/frau ja sieht/schmeckt – kein Nachteil sein muss…

Im Umgang mit der Zukunft sind sich beide einig: Die Pläne seien ziemlich offen, 2016 sei aber „auf jeden Fall ein Ziel“, so der Woidl. Klar sind Woidl und Josi anno 2013 in einem Alter, wo schon mal die Frage der Nachfolge am Horizont auftaucht: „Man muss sich halt zwei Jahre, bevor man die Reißleine zieht, Gedanken um eine Nachfolge machen. Wie immer das aussieht, wer immer das wird“ sinniert Woidl. „Obwohl wohl kein anderer bereit wäre, so viele Veranstaltungen wie der Woidl zu machen“: Josi kennt seinen Partner…

sind die Basis „Bühnen wie die Neue Weltn einer Stadt. für so viel im Kulturlebe t mehr geben, Würde es solche Bühnen nichz bleiben.“ Woidl w ürde nur noch der Kommer

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Bartmode 1983

Vom Lehrer zum Kneipier mit Stil: „Geplant war das nicht, aber jetzt sind es doch 30 Jahre geworden. Wir waren schon zusammen in der Schule. Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden, wie das Leben halt so spielt.“ Zuerst lief es gleich richtig gut. Heute ist es schwierig, die Leute überhaupt zu erreichen. Egal mit welchem Angebot, vieles geht über Empfehlung bei diesem Riesenangebot.

Chiliwerkstatt


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dl Josi und Woi

Der lange Blick zurück... „Andere Kleinkustkneipen beneiden uns, weil wir ein so hochwertiges Programm derart konstant bieten. Dieses Haus hat schon viel gesehen! Von der Hochzeitsfeier über Hard Rock bishin zu Kabaret t, Blues, Jazz und... Exoten aller Art. Grosse Künstler aus aller Welt auf Durchreise.“ „ Ja wo bleiben‘s denn ?“

Whisky auf der Wartebank

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Atmosphäre pur...

Die Neue Welt war bereits um 1900 eines der ersten Lokale in der Altstadt. Die Räume strahlen Atmosphäre aus. Auch nach der Renovierung. Die Gäste und Künstler fühlen sich wohl hier. Nirgendwo sonst gibt es hochwertigen schot tischen Whisky zu vernünftigen Preisen – mit Liebe gepflegt und serviert. Soundcheck: Bei Constanze von der „Unverschämten Wirtshausmusik“ fiepst‘s

Flurimpressionen


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Niveauvoll gefüllt

Rappelvoll ! Kunst hautnah – von Mensch zu Mensch. Da springt der Funke schnell über. Nichts entgeht dem wachen Auge und Ohr des Publikums. Ein echtes Sinnenfest für Alle. Da lernt mal auch mal jemanden kennen, ob man will oder nicht. Der „Hasi“ hört‘s nicht. Der Tontechniker auch nicht. Aber wenn es fiepst, kann sie sich nicht konzentrieren. Also muss das weg!

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Ein auSSergewรถhnliches Haus

Neuburger


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K端nstlerhaus wiriningolst adt.de


Zuckerwatte für die Augen Text: Stephan Arens Fotos: Ritchie Herbert

Die WIR!-Redaktion ist immer auf der Suche nach dem Besonderen und wurde diesmal in Neuburg fündig. Wir folgten der Einladung von Isabel Patel zum Tag der offenen Tür in Ihrem Künstlerhaus, in dem sie zu diesem Zeitpunkt ihre Frühjahrsausstellung präsentierte. Schon die Lage des Hauses am Rande einer Senke bei Neuburg begeisterte uns, aber unsere Begeisterung fand kein Ende mehr, nachdem wir das Haus betreten hatten. Sicher, die vielen Exponate in ihrer Farbenvielfalt und ihrem Einfallsreichtum, alle aus Künstlerhand und alles Unikate, brachten einen ins Schwärmen. Was uns aber restlos begeisterte, war die Gestaltung des Hauses selbst. Hier hat Isabel Patel zusammen mit ihrer Mutter Ute Patel-Missfeld geradezu Einzigartiges geschaffen. Farbenfreude,Kreativität und gestalterisches Talent lassen jeden einzelnen Raum zu einem eigenen Kunstwerk werden und bilden zusammen ein harmonisches Ganzes, das die Bezeichnung „Künstlerhaus“ mehr als verdient. Die Liebe auch zum kleinsten Detail, die Wahl der Farben, die Platzierung der Bilder, das Arrangement der Jugendstil- und Art déco-Möbel und der Lampen lassen das Auge gar nicht mehr zu Ruhe kommen. Wir merken: Hier hat uns jemand sein Privathaus geöffnet und lässt uns an etwas Wunderbarem teilhaben. So sehen es auch die anderen Besucher und staunen darüber, dass man ein ganz normales Haus so umwerfend gestalten und daraus ein Gesamtkunstwerk schaffen kann.


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Übrigens: Wer schöne, außergewöhnliche Dinge liebt oder sein Zuhause künstlerisch gestalten lassen möchte, der findet Isabel Patel inmitten des botanischen Gartens der Gärtnerei Rehm in Neuburg, wo die Symbiose „Kunst-Mode-Schmuck-Floristik und mehr“ an den Garten Eden denken läßt.

Gustav-Philipp-Straße 36, 86633 Neuburg a. d. Donau www.Isabel-Patel-Ideenquell.de

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n e h e s s u a r e g Jü n g n i t f i l e c a F o i B k da n r o s s e f o r P h c na d l i h c s h t o R . Dr Sanft geglättet Text: Barbara Schuster

Früher oder später ist es soweit: Das Alter hinterlässt Spuren auf unserer Haut. Sie wird grau, trocken, schlaff, wirkt müde, verliert an Spannung, bekommt Falten und Tränensäcke. Mit Salben, Lotionen und Co. dagegen anzucremen ist nur bedingt erfolgreich. Dauerhaften Effekt verspricht das Bio-Facelifting nach Professor Dr. Rothschild. Dieses vor Jahren in USA entwickelte Verfahren tritt nun seinen Siegeszug durch Europa an. Vorteile: Kein Eingriff mit Skalpell, keine Schmerzen, keine Narben. Heilpraktiker Stephan Arens arbeitet seit einigen Jahren mit dieser Methode. Wir fragten ihn nach seinen Erfahrungen.


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Wir!: Was genau lässt sich mit Bio-Facelifting erreichen? Stephan Arens: Die Zellregeneration nimmt mit fortschreitendem Alter ab. Die Neubildung abgestorbener Zellen braucht immer länger, weil das körpereigene Reparatursystem seine Fähigkeit verliert, bestimmte Moleküle und Substanzen zu bilden, welche der Alterung der Haut entgegen wirken. Insofern handelt es sich also um einen ganz natürlichen Vorgang. Hier setzt das Bio-Facelifting an. Die verwendeten Organlysate sind wässrige Lösungen körperähnlicher Wirkstoffe. Sie versetzen das Reparatursystem der Haut in die Lage, wieder die Zellbausteine zu bilden, welche die Haut regenerieren, glätten, straffen und belebend auf sie wirken. Die durch den Alterungsvorgang erlahmte Zellteilung wird angeregt, die Lebensdauer der Zellen erhöht sich, und die Haut wirkt wieder strahlend jung und gesund. Wie läuft eine Behandlung ab? Denkbar einfach! Nach der Reinigung der Haut wird ein Mittel zur örtlichen Betäubung aufgebracht, das die nahezu völlige Schmerzfreiheit während der Behandlung sicherstellt. Dann wird mit einer superdünnen, speziell für dieses Verfahren entwickelten Nadel in Abständen von etwa einem Zentimeter ein Medikamentengemisch aus natürlichen Substanzen etwa einen Millimeter tief in die Haut gespritzt. Danach wird eine Salbenmischung dick aufgetragen und über zehn Minuten sanft einmassiert. Von den zahlreichen kleinen Einstichen ist nach dieser Gesichtsmassage nichts mehr zu sehen oder gar zu spüren. Es bleibt lediglich ein angenehmes Straffungsgefühl zurück. Wie lange dauert eine Sitzung? Und wie viele Termine sind bei diesem Verfahren nötig? Eine Sitzung dauert dabei etwa anderthalb Stunden. Um den gewünschten dauerhaften Erfolg zu er zielen, muss die Behandlung etwa zehnmal durchgeführt werden; zunächst sechs Mal im Wochenrhythmus, dann in größeren Abständen. In den Behandlungspausen trägt der Patient regelmäßig ein besonderes Salbengemisch auf, das zusätzlich unterstützend wirkt.

Sind Nebenwirkungen bekannt? Gibt es Gegenanzeigen? Da die verwendeten Medikamente natürlichen Ursprungs sind und keine körperfremden Eiweiße oder andere stark reizenden Substanzen enthalten, sind Nebenwirkungen so gut wie ausgeschlossen. Gegenanzeigen für das Verfahren sind ebenso wenig bekannt wie negative Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Ist Bio-Facelifting ein Verfahren für jeden? Das Verfahren ist für Frauen und Männer jeden Alters gleichermaßen geeignet. Übrigens ist das männliche Geschlecht immer häufiger vertreten. Was kostet eine Behandlung? Bio-Facelifting ist auf jeden Fall erheblich kostengünstiger als der chirurgische Eingriff, der ungleich gefährlicher ist. Zieht man außerdem die Kosten für fortan nicht mehr notwendige teure Kosmetika ab, ist die sehr zeit- und materialaufwendige Behandlung wirklich erschwinglich. Das zeigt sich auch darin, dass die Patienten aus allen gesellschaftlichen Schichten stammen. Eine Sitzung kostet 180 Euro.

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Foto: Ritchie Herbert

Wann sind erste Erfolge zu sehen? Bereits nach dem dritten Behandlungstermin sieht man einen deutlichen Erfolg. Diese Wirkung steigert sich mit jeder Behandlung. Nach zehn Terminen ist das Gesicht um Jahre verjüngt, und der morgendliche Blick in den Spiegel macht wieder Freude. Ist die positive Wirkung von längerer Dauer? Ja! Der Effekt dieser Therapie endet nicht mit der letzten Sitzung, sondern hält über Jahre an und steigert sich dabei noch. Denn das körpereigene, wieder in Gang gesetzte Reparatursystem arbeitet nun so effizient wie früher und tut das erfahrungsgemäß weiterhin für etwa drei Jahre.

Stephan Arens Heilpraktiker Im Medi-Center Mitterstraße 18-20 · 85077 Manching Telefon 08459-333222 Mobil 0173-3931065 www.naturheilpraxis-in.de

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Zukunftsvision Donaubrücke Eine Großstadt sollte eine Prachtbrücke haben. Hatten wir ja auch mal, sie wurde aber leider gegen Ende des Krieges gesprengt. Beim Wiederaufbau der Brücke wurde das Donautor entfernt und seine Bestandteile fachgerecht gelagert. Sie dienten in den 50er Jahren zur Restauration der „steinernen Brücke“ in Regensburg. Wirklich schön ist der heutige Zweckbau nicht, architektonisch höchstens Mittelmaß. Wie wäre es, wenn wir auf den bereits vorhandenen breiten Gehwegen den Beton durch Pflaster ersetzen und stilvolle Lampen und Bänke aufstellen, die Brücke mit Lichtinstallationen ausstatten und wenn

wir dann das bestehende Geländer noch farblich gestalten würden, in Blau, in einer Art 3D-Effekt, in Wellenform die blaue Donau symbolisierend? Dann wären wir einer Prachtbrücke doch schon ein gutes Stück näher gekommen. Wenn wir von Visionen sprechen, dann heißt das, wir stellen uns vor, wie etwas sein könnte. Also: Wir stellen uns vor, wir bauen das Donautor wieder auf – wie sollte es aussehen? Historisch korrekt, modern, künstlerisch gestaltet – wie also? Die Ausbuchtungen auf beiden Seiten der Brücke am nördlichen Ende wären sicher auch unter statischen Gesichtspunkten der ideale Standort.


Seite 63 Vision: Maria Bentz, Umsetzung: Fabrizio Verni, Text: Stephan Arens, Foto: Ritchie Herbert

Vision 1: Wie wäre es etwa mit einer Mischung aus Surrealismus und Hundertwasser? Als Vorlage dient das alte Donautor. Es sollten Aussichtstürme werden, mit einer Innentreppe und einer Außentreppe. Im Inneren sollte mit neuester Technik ein Sternenhimmel an Wände und Decke projiziert werden. Den 1. Stock erreicht man über die Innentreppe, von dort geht über die Außentreppe in den 2. Stock. Die Farbgebung hat Symbolcharakter. Dabei steht blau für Bayern, gold für den früheren Namen „Ingoldestadt“ und terrakotta ist die vorherrschende Farbe der historischen Bauten unserer Stadt.

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Zukunftsvision Donaubrücke Vision 2: Der Turmaufbau ist der gleiche. Das Äußere orientiert sich mehr am historischen Vorbild, alleine schon durch Farbe und Stilelemente. Die Farbe schafft einen Bezug zum Kreuztor. Das südliche Brückenende würde nun ein wenig nackt wirken. Dem könnte man abhelfen, indem man in den auch dort auf beiden Seiten befindlichen Ausbuchtungen die Löwen postiert, die zur Zeit den Luitpoldpark bewachen.


Seite 65 Vision: Maria Bentz, Umsetzung: Fabrizio Verni, Text: Stephan Arens, Foto: Ritchie Herbert

Vision 3: F端r den Wiederaufbau des Donautores m端ssten doch jede Menge engagierter Sponsoren zu finden sein.

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Und zu guter Letzt!

Orientierung bitte! Text: Maxi Grabmaier Foto: Stephan Arens Nicht mal 50 Gramm schwer, aber da ist alles drin! Passt in eine Hand und ist in weniger als einem Tag gelesen und auch verstanden. Kostet weniger als 5 Euro, die Summe, die manchem „abgeht“ beim Anblick einer Nervensäge. „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl.“ Utopie? Wunderland? Weichgespülter „Ökuschmus“? Mitnichten! Dies ist der Beginn des Artikels 151 des Freistaates Bayern. Gesetz. Der Rechtsboden, auf dem WIR! alle leben. Oder zumindest sollten. Weiter geht es mit: „Insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.“ Soso! Das ist ja schön. Also theoretisch gesehen. Wie in der Präambel hierzu nachzulesen, besann sich das Bayerische Volk bereits nach dem 2. Weltkrieg auf seine mehr als tausendjährige Geschichte und formulierte eine demokratische Verfassung. Leider kennt die nur kaum einer, selbst die größte Buchhandlung der Stadt hatte sie nicht da. Das ist nicht nur befremdlich, sondern auch teuer! Auch für Sie! Wären die realen Verhältnisse hierzulande so, wie in unserer Verfassung beschrieben, hätten wir viele der Ihnen gut bekannten Probleme nicht. Und glückselig würde der Urbayer mit seiner Bayerin samt deren Kindern über eine verdient wie vom Herrgott geschenkten, lebensfördernden Landschaft blicken. Mit eigener Sprache und Kultur ausgestattet würde dieser dann sein Lebenswerk vollenden, um anschließend nach einem arbeitsreichen aber erfüllten Leben dereinst beim Petrus um Einlass an der Himmelspforte anzuklopfen. Oder wie unser aller Ministerpräsident gerne schwärmt: „Bayern ist das Vorzimmer zum Paradies.“ Ja, aber wer wie ich schon viel Zeit in Vorzimmern warten musste, erntet dort nicht nur den Umgang mit Geduld, sondern auch die Erkenntnis, dass nirgendwo sonst die

Motivation auf einen Durchbruch so sprunghaft ansteigt wie gerade dort. Was hindert uns daran, im Paradies zu leben? Eine Mauer? Ein „Knopf im Kopf“? Die Unkenntnis der Verfassung? Sind die anderen schuld? Nein! WIR! sind es selbst. Jeder einzelne von uns. Der rafft und spart, oder betrügt und spart, oder ist fleißig und spart. Setzt seine Lebensenergie und Zeit ein, um Geld zu erwirtschaften, das er dann irgendwo einzahlt. Oder an der Börse spekuliert, zusammen mit anderen,. Dort arbeiten aber Abzockprofis und verdienen entsprechend viel. Geld weg! Ätsch! Da steht er dann, der Mensch, im Vorzimmer zum Paradies, vor einem Geldautomaten, der ihm nur kleines Geld gibt. Wie der Ochs vorm Berg! Oder ein Zypriot! Wen erwischt es als nächstes? Ja, werden Sie jetzt denken, das ist aber doch leider „alternativlos“! Falsch!!! Das ist lediglich die konstante Dauerausrede für äußerst beschränkte Lösungsfinder- und innen. Eine ethisch-moralisch, sozial wie übrigens auch politisch interessantere Variante gibt es bereits. Nicht nur in unserer Nachbarkommune Gaimersheim. Die konkrete Umsetzung heißt „Gemeinwohl – Ökonomie“ Dazu gibt es nicht nur ein Buch, sondern seit 2010 ein mehrere Länder umspannendes funktionierendes Netzwerk. Daran nehmen seitdem ständig wachsend mehr als 4.600 Privatpersonen, Firmen, Vereine, Stiftungen, Wirtschaftsunternehmen verschiedener Art aktiv teil. Gemeinwohl statt Geldabfluss, Frustration, Angst und Defizit! Bitte machen Sie mit! Paradies für alle! Auch in Bayern!

Buchtipps hierzu: Gemeinwohl – Ökonomie von Christian Felber, 17,90 Euro Freistaat Bayern Verfassung (zusammen mit Bundesrepublik Deutschland Grundgesetz), 3,95 Euro

Veranstaltungs-Tipp: So. 23. Juni im Diagonal: „Radieserl“ – Bayerisches Unterhaltungskabarett von und mit Maxi Grabmaier


Stellen Sie die Vertrauensfrage! Wem vertrauen Sie? Wem vertrauen Sie Ihre Kinder an? Wem Ihr Geld? Sicher nicht jedem! Und wem vertrauen Sie Ihre Gesundheit an? Am besten auch nicht irgendwem. Vertrauen muss man sich verdienen. Durch Kontinuität, durch Aufrichtigkeit, durch Leistung und Zuverlässigkeit, durch Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Dadurch, dass man gerade dann für jemanden da ist, wenn er es besonders notwendig braucht. Wir sind für Sie da. 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr – in Schaltjahren sogar einen mehr. Wir bieten kontinuierlich medizinische Höchstleistungen und zuverlässige Qualität – das belegen nicht nur unsere erfolgreichen Zertifizierungen, sondern auch Vergleiche mit anderen Kliniken. Unsere Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter in der Verwaltung geben jeden Tag ihr Bestes für Sie und Ihre Gesundheit – mit Kompetenz, Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Ihnen können Sie vertrauen. Uns können Sie vertrauen. Denn wir tun alles dafür, dass es Ihnen und Ihren Lieben möglichst bald wieder gut geht und Sie bei uns ganz gemäß unserem Motto „in guten Händen“ sind. Gesundheit ist Leben. Wir sind Gesundheit. Klinikum Ingolstadt.

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