2 minute read

Aus dem Leben

Next Article
Tipps und Tricks

Tipps und Tricks

Pubertät: Gelassenheit hilft!

Die eigenen Kinder beim Erwachsenwerden zu begleiten, ist etwas vom Schönsten und gleichzeitig auch etwas vom Anspruchsvollsten. Denn sobald die Pubertät naht, kommen bei den Sprösslingen Hormone ins Spiel, die prägend sind für Körper, Geist und Seele.

Der Begriff Pubertät leitet sich ab vom Lateinischischen pubertas, Geschlechtsreife, was die Entwicklungsphase bezeichnet, die zur Erlangung der sexuellen Reife dient. Heute durchlaufen die meisten Jugendlichen die Pubertät zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr. Nebst den rein körperlichen Veränderungen, die durch die erhöhte Produktion von Geschlechtshormonen ausgelöst werden, passiert ebenfalls ein enormer Umbau auf der geistigen und psychischen Ebene. Doch während bei den einen diese Phase sanft wie ein Nieselregen verläuft, tobt sie bei anderen wie ein heftiges Gewitter. So oder so, die Pubertät ist für alle eine Zeit des Suchens. Gleichzeitig werden die jungen Erwachsenen selbständiger und möchten ihre Druck erzeugt eigenen Entscheidungen treffen. Gegendruck – Die Meinung von Gleichaltrigen wird wichtig, Schule und Familie suchen Sie den treten in den Hintergrund. Sie Konsens. machen sexuelle Erfahrungen oder finden sogar ihre erste Liebe. Viele entdecken das Ausgehen, probieren Alkohol oder andere Substanzen, beginnen zu rauchen oder nehmen Risiken auf sich, die Eltern schaudern lassen. Ebenfalls in die Pubertätszeit fällt die Berufswahl oder der Entscheid für eine weiterführende Schule. Auch das kann Jugendlichen viel abverlangen und sie an ihre Grenzen bringen. Kein Wunder häufen sich in dieser heiklen Phase psychische Störungen, die sich während der Covid-19-Pandemie durch Kontaktbeschränkungen noch verstärkt haben.

STARKE BEZIEHUNGEN SIND WICHTIG Wenn die Gefühle des eigenen Kindes Achterbahn fahren, ist es auch für Eltern nicht leicht, Ruhe zu bewahren. Dabei sind gerade in stürmischen Zeiten Gelassenheit und eine riesige Portion Verständnis gefragt. Doch wie soll das funktionieren, wenn man sich in der Familie gegenseitig an den Nerven zerrt? Gemäss Erziehungsexpertinnen und -experten ist es für Mütter und Väter vor allem wichtig, den Kontakt zu den Töchtern und Söhnen aufrechtzuerhalten. Idealerweise sollten sie sich verhalten wie ein Fels in der Brandung – stark, bestimmt und verlässlich. Wer seinem Teenager mit Aufmerksamkeit und Interesse zuhört, macht deutlich, dass seine Meinung und seine Gedanken wichtig sind und dass er respektiert wird. Dies stärkt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen. Ob Mädchen oder Junge – wichtig ist vor allem ein offenes Ohr und Anerkennung. Eltern, Grosseltern und andere wichtige Bezugspersonen sollten bereit sein, zuzuhören, Gefühle zu verstehen, Auseinandersetzungen möglichst konstruktiv auszutragen und gemeinsam Lösungen zu finden, statt zu befehlen, zu ermahnen, Kommentare abzugeben oder Ratschläge zu erteilen. Im Endeffekt sind für Jugendliche drei Dinge ganz besonders wichtig, nämlich dass sie sich gehört, verstanden und wertgeschätzt fühlen. Unterstützend dabei sind Liebe und Vertrauen: Wenn Erwachsene Kindern vertrauen, lernen diese, sich selbst und dem Leben zu vertrauen – eine gute Voraussetzung für den weiteren Weg in die Zukunft.

Christina Bösiger

RAT UND HILFE ZU SUCHTMITTELN

Das Jugendalter ist eine Zeit grosser Veränderungen. Viele Jugendliche wollen sich von der Welt der Erwachsenen abgrenzen, sie suchen die Grenzen und loten sie aus. Dabei gehen sie auch Risiken ein. Alkohol, Drogen, Rauchen, aber auch der suchtartige Gebrauch des Smartphones, exzessives Gamen oder Glücks- und Geldspiele gehören bei einigen dazu. Hier bieten die «Elternbriefe» von Sucht Schweiz Rat. Diese können direkt bei www.suchtschweiz.ch (d/f/i) heruntergeladen werden. Eltern und Jugendliche erhalten hier kostenlose Hilfe über die Gratisnummer 0800 104 104 (Dienstag bis Donnerstag, jeweils von 9 bis 12 Uhr).

This article is from: