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REGION
KreuzlingerZeitung
Nr. 4
26. Januar 2018
Ein Atelier mit Wohlfühlfaktor Am Mittwoch, 24. Januar, stellte sich das Offene Atelier Kreuzlingen bei einem Tag der offenen Tür vor. Die Hauptverantwortlichen freuen sich über die gute Aufnahme in der Nachbarschaft.
Vize-Stadtpräsidentin Dorena Raggenbass dankte den Verantwortlichen dafür, dass das Atelier das Miteinander und Kreativität nach Kreuzlingen bringe und überreichte Lenka Roth für ihr Engagement einen Gutschein von Seiten der Stadt.
Kreuzlingen. Bereits im September letzten Jahres ist die Stiftung Mansio mit ihrem Offenen Atelier an die Hauptstrasse 22 in Kreuzlingen gezügelt. Vergangenen Mittwoch, 24. Januar, stellte sich das Atelier mit einem Tag der offenen Tür bei den Bürgern der Stadt vor. Dass das Atelier erst jetzt offiziell vorgestellt wurde, war eine bewusste Entscheidung. «Der Raum konnte nun schon mit Atmosphäre gefüllt werden», sagte Atelierleiterin Lenka Roth. Das Offene Atelier ist eine Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen und kann von Betroffenen eigenständig genutzt werden.
Ursprünglich war das Angebot des Ateliers auf dem Areal der psychiatrischen Klinik in Münsterlingen anzutreffen. Nachdem die Stiftung Mansio das Offene Atelier übernommen hat, musste es aufgrund von Platzmangel aus den Räumen der Klinik weichen. Früh wurde Ausschau nach Lokalitäten in Kreuzlingen gehalten. Für Goldbecker war klar: «Wir wollten nah am Boulevard sein – im Zentrum von Kreuzlingen.» Mit den Räumlichkeiten an der Hauptstrasse sind alle Beteiligten zufrieden. Das Atelier ist vor allem offen und freundlich. «Menschen, die durch ihre Erkrankung ohnehin schon genügend Probleme haben, sollen sich bei uns wohlfühlen», betonte Goldbecker. Worüber man sich besonders freue, sei die freundliche Willkommenskultur in der Nachbarschaft.
Neue Perspektiven
Lenka Roth, Lutz Goldbecker und Dorena Raggenbass (v.l.n.r.).
Es bestehen keine Verbindlichkeiten und so kann ein Klient selbst entscheiden, wann und wie oft er die Einrichtung nutzen möchte. In den Räumen kann man mit verschiedenen Farben, Papieren, Leinwänden oder auch mit Ton arbeiten und sich künstlerisch ausgeleben. Das Atelier soll darüber hiAnzeige naus Begegnungen, Akzeptanz und Gemeinschaft schaffen. Die Klienten können deshalb auch in der Küche zusammen kochen
Bild: jl
und sich im Garten Geschichten erzählen. Sowohl Roth, als auch Lutz Goldbecker, Mitglied der Geschäftsleitung Mansio, waren beeindruckt von dem Zuspruch, den sie von der Stadt und vielen anderen Stellen sowie Privatleuten erhalten haben. Besonders die Arbeit mit dem Sozialamt lobte Goldbecker: «Man hat von Seiten des Amtes von Anfang an nach Lösungen gesucht und nicht nach Problemen, darüber freuten wir uns sehr.»
Jasmin Lubinsky
Lebt in Güttingen eine Heldin? Am Freitag, 2. Februar, wird das Radio SRF 1 zusammen mit «Schweiz aktuell» den «Helden des Alltags» küren. Margrit Bischofberger aus Güttingen ist eine der drei Nominierten. Güttingen. Wenn man sich einen typischen Helden aus der Fiktion vorstellt, trägt dieser meist ein tolles Kostüm. Alltagstauglich ist das nicht, aber gibt es auch Helden ohne Umhang? SRF 1 und «Schweiz aktuell» sind sich sicher: Es gibt die «Helden des Alltags» und küren seit einigen Jahren Menschen, die sich ehrenamtlich in der Schweiz engagieren. Aus 300 Vorschlägen hat eine Jury, bestehend aus Theres ArnetVanoni, Präsidentin Benevol Schweiz, Daniela Lager, Journalistin und Moderatorin bei SRF 1, Mundartmusiker Trauffer und dem «Helden des Alltags» 2016, Thomas Niederer, drei Finalisten gekürt.
Margrit Bischofberger engagiert sich in Güttingen. Bild: SRF Oscar Alessio
Nominiert ist auch Margrit Bischhofberger aus Güttingen, die es sich trotz ihrer Geschäftsführer-Tätigkeit im Sunnehüsli nicht nehmen lässt, sich im Dorf zu engagieren. Zwölf Jahre lang war sie die Präsidentin des hiesigen Frauenvereins und ist noch immer ein beliebtes Mitglied. Sie startete Projekte wie das Bücherhäuschen am See, von dem Interessierte Bücher mitnehmen und andere Bücher bringen dürfen. Auch die «Besorgungs-Tour» war ihre Idee, dabei unterstützt sie Menschen bei ihren Einkäufen, wenn die das allein nicht mehr können. Des Weiteren greift sie
dem Frauenverein weiterhin tatkräftig unter die Arme. Auch Ligia Vogt aus dem Aargau ist im Finale. Ihr Anliegen ist es, Migrantinnen in der Schweiz eine Perspektivem zu bieten. Da sie selbst aus Venezuela in die Schweiz kam und am eigenen Leib erfahren musste, dass ihr venezolanisches Studium der Erziehungswissenschaften hier keine Aussicht bot, gründete sie 2005 die Organisation Nosotras Aargau. Dort bietet sie Einwanderinnen Hilfestellungen in Form von Sprach- und Computerkursen an. Auch Problembewältigung im Alltag ist ein Thema der Organisation. Der dritte Nominierte ist Markus Walster aus dem Kanton St. Gallen, der mit seinem Engagement und Durchhaltevermögen eine Seilbahn aus Zeiten des zweiten Weltkriegs gerettet und wieder in Betrieb genommen hat. Zusammen mit rund 70 Freiwilligen, vor allem Rentnern, betreibt er die Seilbahn Palfries und bietet so Besuchern eine atemberaubende Aussicht in den Bergen. Bis zum Sendungsbeginn am Freitag, 2. Februar, um 19 Uhr kann man seine Stimme für seinen Favoriten abgeben unter: www.srf1.ch