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Grüße von Ensemblemitgliedern an das Publikum

GRÜSSE VON ENSEMBLEMIT GLIEDERN AN DAS PUBLIKUM

Liebe Besucherinnen und Besucher!

Die aktuellen Umstände haben uns, falls wir nicht sogar physisch von der Krankheit direkt betroffen sind, zur Besinnung gezwungen. Das Leben steht still. Ein Zustand, der gerade für ein Theater, zumal für ein Opernhaus, paradox erscheint. Ich hoffe für uns alle, dass die Gefahr bald vorbei ist! Und auch, dass wir nicht zur Normalität zurückkehren, sondern einige Erfahrungen aus dieser Zeit mitnehmen. Ruhe, Gedanken, Geist. Besinnung auf die wichtigen Dinge des Lebens. Das wird auch dem nächsten Theaterbesuch gut tun. Denn schließlich, das haben wir – glaube ich – gelegentlich unterschlagen, schließlich geht es auch (und gerade) bei uns, um nichts weniger, als um das Leben!

Ihr Hans Peter Kammerer

Liebes Publikum, liebe bekannten und unbekannten Menschen, die die Oper lieben!

Ich hoffe, dass es Euch (sei es mir jetzt erlaubt derart familiär zu sein) gut geht und ich hoffe, dass wir bald für Euch auf der Bühne stehen, um Euch wieder Schönheit und Kraft zu geben und um von Euch im Gegenzug Liebe und Kraft zu empfangen. Genießt die digitale Oper, freut Euch aufs Streaming, genießt Musik auf jede Weise – es gibt keine bessere Impfung gegen Angst und Traurigkeit! ABER bitte vergesst nicht, dass eine Vorstellung mit lebendigen Künstlern – mit anderen gemeinsam erlebt – durch absolut nichts zu ersetzen ist.

Also, liebe Freunde und Mitmenschen, bis bald!

Eure Simina Ivan Liebe Opernfreunde!

Auch wenn unsere geliebte Staatsoper leider gerade leider eine „künstlerische Auszeit“ nimmt und wir Sänger zwangsläufig etwas „durchschnaufen“ müssen, wird die Liebe zur Musik und die Sehnsucht nach OPER umso stärker in unseren Herzen brennen. Ich rufe Ihnen daher frohen Mutes zu, jetzt zusammenzuhalten, besonnen und beherzt die notwendigen Maßnahmen gemeinsam mitzutragen, damit sich der Vorhang unserer geliebten Wiener Staatsoper schon bald wieder öffnet.

Meine besten Wünsche, bleiben Sie gesund und bis bald im Haus am Ring. Ihr Clemens Unterreiner

Liebe Opernliebhaber, liebe Musikliebhaber!

Die Corona-Krise gibt uns vermehrt den zwingenden Anlass, die Sachlage „Welt“ neu zu überdenken. Abgesehen davon, dass wir – insbesondere ich – die Wichtigkeiten neu definieren, ist es hier auch nötig, die „Kultur“ als solche neu zu überdenken. Als Solist und Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper drängen sich anhand der Krise viele Fragen auf. In erster Linie mache ich mir Sorgen um die Freelancer in unserer Branche, die von Engagement zu Engagement ihren Lebensunterhalt verdienen. Mich bewegt aber auch die Frage, ob dies in der „Zeit danach“ überhaupt wieder so möglich sein wird. Aber ohne Kultur können wir ja nicht leben! Deshalb sind neue Strategien gefragt, die uns sicherlich wieder nach vorne bringen, sowohl die Staatsoper als auch die Theater im ganzen Land. Neue Ideen sind gefragt, neue Ziele und vor allem Mut! Ja, den haben wir zu Genüge!! Da ich einen zweiten Beruf neben dem des Sängers erlernt habe – die Malerei – ist es für mich persönlich ein Leichtes, diese „spezifische“ Zeit mit

GRÜSSE VON ENSEMBLEMIT GLIEDERN

der Malerei im Kreise meiner geliebten Familie zu verbringen. Da bin ich also wieder einmal ein klein wenig auf die Butterseite gefallen und bin mir dessen auch bewusst – und sehr dankbar. (Natürlich … ab und an ist es nötig, ein wenig die Stimme zu beleben, schließlich möchte man, wenn alles vorbei ist, wieder startklar sein …)

Ihr Herbert Lippert

zu sein und gesungen zu haben. Das Glück, eine Karriere an einem Haus aufzubauen und diese auch so lange zu halten, wird in Zukunft in unserem kurzlebigen Sängergeschäft, wo die SängerInnen zur schnell austauschbaren Ware geworden sind, kaum mehr möglich sein. Deshalb bin ich dem Schicksal doppelt dankbar, für mich an dem schönsten Hause der Welt so lange gewirkt zu haben. Vielleicht behalten Sie mich und die anderen SängerkollegInnen, die nun im wahrsten Sinn des Wortes „sang und klanglos“ unser Haus verlassen, in guter Erinnerung.

Bitte bleiben Sie auch in Zukunft weiter unserer Oper und unseren SängerInnen treu und vor allem bleiben Sie gesund! Ihr Herwig Pecoraro

Zeichnerische Grüße von Benedikt Kobel

Liebes Publikum, liebe Opernfreunde!

Wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass dieses Coronavirus unsere heurige Opernsaison beendet? Ich habe mir auch nicht gedacht, dass mein Herodes am 24. Jänner dieses Jahres meine letzte Vorstellung an der Wiener Staatsoper gewesen sein sollte. Wie gerne hätte ich noch meinen letzten Ring im April als Abschluss vor meiner Pensionierung gesungen, aber wie mein Vater schon immer sagte: „Das Leben ist kein Wunschkonzert!“ So möchte ich diese Plattform nutzen, um mich nach 30 Jahren auf der Bühne der Wiener Staatsoper von Ihnen zu verabschieden. Ich verbeuge mich zum letzten Mal, leider nur imaginär, noch einmal ganz tief vor Ihnen und bedanke mich in Demut und Dankbarkeit für Ihren Applaus und Ihre Treue in all diesen Jahren. Es ist in unserem Sängerberuf keine Selbstverständlichkeit, so lange an einem Haus engagiert gewesen

„Hereinspaziert in die Menagerie, Ihr stolzen Herrn, ihr lebenslust’gen Frauen, Mit heißer Wollust und mit kaltem Grauen ...“

So der Beginn des Prologs des Tierbändigers aus Alban Bergs Lulu. Einst folgte die Präsentation der kunstvollen Verbalisierung und Vertonung des „kalten Grauens“ zu unser aller höchstem Kunstgenuss. Jetzt müssen wir uns damit bescheiden, dem kalten Grauen in der Wirklichkeit gegenüberzutreten. Bescheiden? Nein, wir haben gar keine andere Wahl, als die Herausforderung anzunehmen und zu bestehen. Da mag sich das Vermissen der Bühne als beinahe nachgereihte Pein entpuppen. Aber immerhin darf der Wunsch, in naher Zukunft wieder einmal eine Opernvorstellung zu erleben, als Belohnung für die aktuellen Entbehrungen dienen. Wissend, dass dem so sein wird, weil ich auf unsere Kraft vertraue, diese Krise zu meistern, grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen Gesundheit und Zuversicht! Ihr Wolfgang Bankl, zur Zeit Hauslehrer und Gärtner