Wandlösungen
Schallschutzberechnung nach E DIN 4109 sowie DIN EN 12354-1 und Z-23.22-1787 Künftig anzuwendende Verfahren Das baurechtlich eingeführte Nachweisverfahren zur Ermittlung des resultierenden Luftschalldämm-Maßes R’w,R nach DIN 4109 (Nov. 1989) basiert zum Teil auf groben Annahmen bzw. Pauschalisierungen und kann u. U. zu groben Fehlern bei der Prognose des zu erwartenden Schallschutzes führen. Im zukünftigen europäischen Berechnungsverfahren der Luftschalldämmung zwischen Räumen nach DIN EN 12354 bzw. der nationalen E DIN 4109 wird der Bedeutung der flankierenden Schallübertragung Rechnung getragen und alle an der Schallübertragung beteiligten Übertragungswege (Bauteile und Bauteilanschlüsse) werden qualitativ und differenziert erfasst. Die flankierende Schallübertragung wird somit zur elementaren Planungsaufgabe und akustische Schwachstellen können bereits im Vorfeld der Bauausführung gelöst werden. Die Rechenalgorithmen dieser zukünftigen Norm sowie der derzeitige Stand der Technik werden bereits jetzt durch die Allgemein bauaufsichtliche Zulassung Z-23.221787 des DIBt für den bauordnungsrechtlichen Schallschutznachweis mit PorotonZiegel legitimiert und sind für den Planer damit einfach und sicher mit der kostenlosen Wienerberger Schallschutz-Software anwendbar. Das zukünftige Berechnungsmodel nach E DIN 4109-2 "Rechnerische Nachweise der Erfüllung der Anforderungen" legt u.a. für die Berechnung der Luftschalldämmung in Gebäuden ein ganzheitliches Bilanzierungsverfahren zugrunde.
Die Grafiken zeigen die unterschiedlichen Übertragungswege zwischen zwei Räumen und deren Bezeichnungen nach DIN EN 12354-1 bzw. E DIN 4109 , wobei der Weg Dd die Direktübertragung über das trennende Bauteil und Ff, Fd und Df die Flankenübertragung an einem Flankenbauteil bezeichnen. Schallübertragung horizontal
2
Ff 4
Df
1
Dd
3
Fd
Schallübertragung vertikal Ff
Dd
Df
Schallübertragung Die resultierende Schalldämmung R’w eines trennenden Bauteils, z. B. einer Wohnungstrennwand, wird in hohem Maße durch die flankierenden Bauteile wie Außenwände, Innenwände und Decken beeinflusst. Ein jedes trennende Bauteil wird von insgesamt 4 flankierenden Bauteilen begrenzt. Somit ergeben sich insgesamt 12 flankierende Schallübertragungswege (Ff, Fd, Df) und der direkte Schalldurchgang durch das trennende Bauteil (Dd). Im neuen Rechenverfahren werden insgesamt 13 Wege der Schallübertragung getrennt berechnet und anschließend aufsummiert. Berechnung der Schallübertragung Die Schallübertragung für das trennende Bauteil wird für jeden Übertragungsweg differenziert berechnet. Berücksichtigt werden die Direktschalldämm-Maße Rw des trennenden und der flankierenden Bauteile, die Flankenschalldämm-Maße Rij,w (Wege Ff, Fd und Df) und die Dämmung der Stoßstelle Kij bewertetes Schalldämm-Maß des trennenden Bauteils: R’w = -10 lg (10-RDd,w/10 + Y 10-Rij,w/10) [dB] Direktschalldämm-Maß des trennenden Bauteils: RDd,w = RS,w + DRDd,w [dB] Flankenschalldämm-Maß je Übertragungsweg: Rij,w = (Ri,w + Rj,w)/2 + DRij,w + Kij + 10 lg (SS/(lo*lf)) [dB] Ri,w Schalldämm-Maß des angeregten Bauteils Schalldämm-Maß des abstrahlenden Bauteils Rj,w DRij,w Luftschallverbesserungsmaß durch Vorsatzschalen (Flanke) DRDd,w Luftschallverbesserungsmaß durch Vorsatzschalen (Trennbauteil)
76
Technische Informationen
Kij Stoßstellendämm-Maß Ss Fläche des trennenden Bauteils lf gemeinsame Kantenlänge zwischen Trenn- und Flankenbauteil l0 Bezugskantenlänge = 1,0 m
Fd
4 3 2
1
trennendes Bauteil angrenzendes flankierendes Bauteil
Weg 1: Anregung (D) und Abstrahlung (d) durch das trennende Bauteil, Übertragungsweg Dd Weg 2: Anregung der Flanke (F) und Abstrahlung durch die Flanke (f), Übertragungsweg Ff Weg 3: Anregung der Flanke (F) und Abstrahlung über das trennende Bauteil (d), Übertragungsweg Fd Weg 4: Anregung des trennenden Bauteils (D) und Abstrahlung über die Flanke (f), Übertragungsweg Df