POROTON: Technische Informationen STATIK

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4.2.6 Planungshinweise zum Schallschutz mit Ziegel Um den Luftschallschutz der Wohnungstrennwände sicherzustellen, empfehlen wir die Verwendung von 24,0 cm dicken, mit Beton (≥ C 12/15) gefüllten Planfüllziegeln. Erhöhte Anforderungen an den Schallschutz werden durch eine optimierte Stoßstellenausbildung ermöglicht. Hierzu ist die Wohnungstrennwand in die einschalige Außenwand mindestens zur Hälfte einzubinden bzw. durchzubinden (vgl. Abb. 4.3). Alternativ bzw. zusätzlich kann die Wohnungstrennwand in Planfüllziegel der Wandstärke 30,0 cm ausgeführt werden. Wohnungstrenndecken sollten ebenfalls eine ausreichend hohe Direkt-Schalldämmung aufweisen. Deckenstärken ab 20,0 cm mit schwimmender Estrichkonstruktion erfüllen die heutigen Anforderungen an den Luftschall- und Trittschallschutz. Um die flankierende Schallübertragung auch hier zu optimieren, sind die Geschossdecken zu 2/3 in die einschalige Außenwand einzubinden, und unter- sowie oberhalb der

Geschossdecke ist eine besandete Bitumendachbahn R500 anzuordnen. Im Geschosswohnungsbau werden oftmals leichte nichttragende Innenwände als Raumtrennwände angeordnet. Werden diese Wände (m‘ ≤ 150 kg/m²) massiv in Ziegeln ausgeführt und mittels Stumpfstoßtechnik an eine Wohnungstrennwand oder eine Geschossdecke angeschlossen, bieten diese ein ideales Sprungbrett für den Schall. Eine Minderung der Flankenschalldämmung und daraus resultierend eine Reduzierung des Schalldämmmaßes R’w des trennenden Bauteils sind die Folge. Leichte nichttragende, massive Innenwände sind demzufolge schalltechnisch zu entkoppeln oder alternativ mit einer höheren flächenbezogenen Masse auszuführen. Für die schalltechnische Entkopplung hat die Ziegelindustrie ein Ziegel-Innenwand-System ZIS entwickelt. Das System besteht aus weichen Trennprofilen (EntkopplungAnschluss-Profil EAP), die die Körperschall-

übertragung in angrenzende Bauteile deutlich reduzieren und eine Putzüberbrückung verhindern (Abb.4.4). Da der Schallschutz in einem Gebäude u. a. von der schalltechnischen Qualität der Außenwand abhängt, hat die Ziegelindustrie für wärmedämmendes monolithisches Mauerwerk im Geschosswohnungsbau schalltechnisch optimierte Produkte entwickelt. Für einen bauordnungsrechtlichen (Mindest-)Schallschutz sollten Ziegel mit einem Direkt-Schalldämmmaß Rw,Bau,ref von ca. 48 dB und für einen erhöhten Schallschutz mit einem Rw,Bau,ref von ≥ 50 dB geplant und ausgeführt werden. Die vorgenannten Werte und Empfehlungen dienen der Orientierung. Aussagen zum objektbezogenen Schallschutz kann und muss der entsprechende schalltechnische Nachweis erbringen.

Verarbeitungsdetail Wandanschluss leichte nichttragende Innenwand mit dem Ziegel-Innenwand-System (ZIS)

ZIS-Profil zur Schallentkoppelung (EAP Wand) ~12 mm Innenputz Tragende Außen- oder Trennwandkonstruktion

Leichte, nichttragende Innenwand aus ZWP-Plan 11,5 cm ~12 mm Innenputz

sichere Trennung der Bauteile bei aufgebrachtem Innenputz 4.4 Ziegel-Innenwand-System ZIS – Wandanschluss im Horizontalschnitt

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