POROTON: Technische Informationen STATIK

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3. Die einschalige Außenwand 3.3.2 Wärmebrücken Allgemeines Vor allem bei Anschlüssen verschiedener Bauteile (z. B. Deckenauflager) sowie bei Gebäudeaußenecken und auskragenden Bauteilen (z. B. Balkone) treten erhöhte Wärmeverluste infolge von Wärmebrückenwirkungen auf. Ein wärmebrückenbedingtes Absinken der raumseitigen Oberflächentemperaturen erhöht vor allem die Gefahr von Tauwasser- bzw. Schimmelpilzbildung und kann zu Bauschäden führen. Wärmebrücken sind zur Verminderung des Energiebedarfs sowie zur Vermeidung von Bauschäden zu optimieren, denn der Anteil von Wärmebrückenverlusten bei hochgedämmten Konstruktionen kann einen erheblichen Teil der gesamten Transmissionswärmeverluste ausmachen. Durch den Einsatz des homogenen POROTON-Ziegelsystems mit einem umfangreichen Angebot an wärmedämmenden Ziegel-Ergänzungsprodukten und baupraktisch einfach umsetzbaren Detaillösungen können solche Wärmebrücken zuverlässig optimiert und auf ein Minimum reduziert werden.

geometrische Wärmebrücke

stofflich bedingte Wärmebrücke

3.6 Wärmebrücken

Wärmebrücken im Nachweis nach EnEV Die infolge von Wärmebrücken zusätzlich auftretenden Transmissionswärmeverluste werden als zusätzlicher Wärmedurchgangskoeffizient ΔUWB [W/(m²K)] entweder durch einen pauschalen Zuschlag berücksichtigt oder durch den längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ψ (Psi) in [W/(mK)] detailliert abgebildet. Berechnung nach pauschalem Ansatz Die einfachste Möglichkeit ist es, den Einfluss von Wärmebrücken mit einem pauschalen Ansatz von

ΔUWB = 0,10 [W/(m²K)] bei der Berechnung zu berücksichtigen. Der pauschale Ansatz mit ΔUWB = 0,10 [W/m²K] führt allerdings zu sehr hohen rechnerischen Transmissionswärmeverlusten, der den heutigen Ansprüchen i.d.R. nicht mehr genügt und daher nicht mehr praxisrelevant ist. DIN 4108 Beiblatt 2 Gegenwärtig werden die meisten Ziegel-Effizienzhäuser mit einem Wärmebrückenzuschlag von

Berücksichtigung des Transmissions­wärmeverlustes über Wärmebrücken: 1. Genaue Berücksichtigung der Wärme­ brücken mit: DUWB = S l * C / A [W/(m²·K)]

C = längenbezogener Wärmebrücken­verlustkoeffizient der Wärmebrücke [W/(mK)] l = Länge der Wärmebrücke [m] A = wärmetauschende Hüllfläche (des Gebäudes) [m²]

ΔUWB = 0,05 [W/(m²K)] berechnet. In diesem Fall muss die Ausführung der Wärmebrückendetails den Anforderungen nach DIN 4108 Beiblatt 2 oder zumindest ein Gleichwertigkeitskriterium dazu erfüllen. Detaillierter Nachweis Eine detaillierte Berücksichtigung der Wärmebrücken erfolgt durch Aufsummieren, wenn die längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten aller Wärmebrücken bekannt sind.

ΔUWB = Summe (l x ψ) / A [W/(m²K)]

ψ: längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient [W/(mK)] l: Länge der Wärmebrücke [m] A: wärmetauschende Hüllfläche des Gebäudes [m²]

Eine detaillierte Berücksichtigung der Wärmebrücken wird von allen gängigen für EnEVNachweise genutzten Rechenprogrammen unterstützt. Aufgrund des sehr hohen Potenzials bei Konstruktionen mit POROTON-Mauerwerk empfiehlt sich diese genauere Betrachtung. Für die üblichen Bauteilanschlüsse mit dem POROTON-Ziegelsystem liegen in umfangreicher Form für verschiedene Dämmstandards bereits berechnete Wärmebrückendetails vor. Neben der Angabe des längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ψe für den Einzelnachweis der Wärmebrücken je Detailausbildung wird die Gleichwertigkeit des Bauteilanschlusses zu DIN 4108 Beiblatt 2:2006-03 berechnet bzw. nachgewiesen. /// 30

Genaue Berücksichtigung der Wärme­ brücken mit dem EnEV-Planungsprogramm oder dem Wärmebrückenkatalog (kosten­loser Download unter www. wienerberger.de)


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