Technische Information Wandlösungen

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Ermittlung bewertetes Schalldämmmaß R’w, R Beim Nachweis des Schallschutzes von Bauteilen wird grundsätzlich zwischen einund mehrschaligen Bauteilen unterschieden. Einschalige Bauteile können aus mehreren fest miteinander verbundenen Schichten, wie z. B. beidseitig verputztes Mauerwerk, bestehen. Massive zweischalige Bauteile, mit Luft- und / oder Dämmschichten getrennt, sind beispielsweise zweischalige Haustrennwände oder zweischalige Außenwände mit Verblend­mauerwerk. Einschalige massive Bauteile Die Schalldämmung eines Bauteils resultiert in erster Linie aus seiner flächenbezo­genen Masse. Voraussetzung ist jedoch, dass das Bauteil keine störenden Fehlstellen oder Hohlräume aufweist. Rohrleitungsschlitze bei Schlitzbreiten bis zu 150 mm können die Schalldämmung um 1 dB mindern. Ebenfalls können spiegel symmetrisch angeordnete Steckdosen in Wohnungstrennwänden den Schallschutz negativ beeinflussen. Das bewertete Schalldämmmaß R’w, R einschaliger, biegesteifer Wände ist nach Beiblatt 1 zu DIN 4109 in Abhängigkeit von seiner flächenbezogenen Masse m’ges zu ermitteln. Tabelle 4: Flächenbezogene Masse von Wandputz Spalte

1

Zeile

Putzdicke

2

3

mm

kg/m²

Kalkputz, Kalkzementputz Zementputz kg/m²

1

10

10

18

2

15

15

25

3

20

30

Tabelle 5: Wandrohdichten einschaliger, biegesteifer Wände aus Steinen und Platten (Rechenwerte) in Abhängigkeit des Mauermörtels 1

Zeile

Stein-/Plattenrohdichte

2

3

Flächenbezogene Masse m’Putz von

kg/m³

kg/m³

Leichtmörtel (Rohdichte ≤ 1000 kg/m3) kg/m²

1

2200

2080

1940

2

2000

1900

1770

3

1800

1720

1600

4

1600

1540

1420

5

1400

1360

1260

6

1200

1180

1090

7

1000

1000

950

8

900

910

860

9

800

820

770

10

700

730

680

11 12 13

600 500 400

640 550 460

590 500 410

Normalmörtel

1)

Je höher diese Masse, desto besser der Schallschutz. Wer sich auf Dauer etwas Gutes tun will, sollte schon bei der Planung daran denken, dass die Lärmbelastung ständig steigt, und deshalb an den Schallschutz hohe Anforderungen stellen.

Flächenbezogene Masse m’Putz von Kalkgipsputz, Gipsputz

Spalte

DIN 4109, Beiblatt 1 Ermittlung der flächenbezogenen Masse Die flächenbezogene Masse der Wand ergibt sich aus der Dicke der Wand und deren Wandrohdichte (Tabelle 5) in Abhängigkeit von der Rohdichte der verwendeten Mauersteine und des Mauermörtels. Gegebenenfalls ist ein Zuschlag für ein- oder beidseitigen Putz zu berücksichtigen (Tabelle 4).

Die angegebenen Werte sind für alle Formate der in DIN 1053 Teil 1 und DIN 4103 Teil 1 für die Herstellung von Wänden aufgeführten Steine bzw. Platten zu verwenden. Dicke der Mörtelfugen von Wänden nach DIN 1053 Teil 1.

Wandrohdichte Die Tabelle 5 enthält Rechenwerte der Wandrohdichten gemauerter Wände verschiedener Steinund Platten­rohdichten mit einer Lagerfugenaus­bildung im Normalbzw. Leichtmörtel. Zur Ermittlung der flächenbezogenen Masse von fugenlosen Wänden und Wänden aus geschosshohen ­Platten ist bei unbewehrtem Beton und S ­ tahlbeton aus Normalbeton mit einer Rohdichte von 2300 kg/m³ zu rechnen. Bei Wänden aus im D ­ ünnbettmörtel vermauerten Planziegeln ist die ­Rohdichte nach Tabelle 6 zu mindern.

Tabelle 6: Abminderung der Wandrohdichten bei Planziegelmauerwerk Spalte

1

2

3

Zeile

Rohdichteklasse

Rohdichte

Abminderung

1 2

> 1,0 ≤ 1,0

> 1000 kg/m3 3 ≤ 1000 kg/m

100 kg/m3 50 kg/m3

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