Zugstützen im Eckbereich Bei zu geringen Auflasten aus der obersten Geschoßdecke und damit verbundenen abhebenden Kräften sind diese ggf. in den darunterliegenden Geschossen zu verankern. Die auftretenden Zugkräfte können über Zugstützen in den Außenecken abgeleitet werden (Bild 3). Große Deckenspannweiten Durch die Architektur der offenen Bauweise werden gerade im Geschosswohnungsbau große Deckenspannweiten gewünscht. Deckenspannweiten ab 4,2 m sollten mit einem Lastfreistreifen unterhalb der Decke versehen werden. Auch hier gilt es wieder die Folgen aus den Verformungen der Stahlbetondecke, wie z.B. Kantenabplatzungen, möglichst zu vermeiden. Als Lastfreistreifen eignen sich z. B. einseitig selbstklebende Trennwandbänder, Breite 30 – 50 mm, Dicke 5 mm (Verwendung im Trockenbau) aus Filz, aus geschlossenzelligem weichem Polyethylen (PE) oder aus Zellkautschuk (Moltopren, Moosgummi).
Bild 3
Attika Eine Attika stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Die abschließende Dachdecke wird nicht mehr durch hohe Lasten beansprucht. Aufschüsseln der Decke, Schwinden und Kriechen können zu Rissen im sichtbaren Außenbereich führen. Wichtig ist hier eine durchgehende Trennung zwischen Auflagerung, Decke und aufgehendem Mauerwerk (Bild 4). Überstände des aufgehenden Mauerwerks Überstände im Bereich der Deckenauflager, über Kellergeschossen bzw. Fundamenten stellen eine Schwächung des Mauerwerkes dar. Die DIN EN 1996 bietet hierfür konkrete Lösungsansätze, in dem die Auflagersituation in einem Abminderungsbeiwert berücksichtigt wird. Gemäß dem Vereinfachten Verfahren nach DIN EN 1996-3 und dem nationalen Anhang sind somit Überstände von der halben Wanddicke, bei einer Wandstärke von 36,5 cm sogar bis 20 cm möglich. Unter Berücksichtigung der bauphysikalischen Anforderungen aus Wärme- und Schallschutz, sowie den statischen Aspekten, empfiehlt sich eine Deckenauflagerung bzw. eine Aufstandsfläche von 2/3 der Wandstärke (Bilder 5 und 6).
Bild 4
~2/3 · t
Bild 5
~2/3 · t
Bild 6
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