4 Bemessung nach DIN 1053-1
4.5 Nachweis einer Kelleraußenwand Kelleraußenwände werden außer durch Normalkräfte (Auflasten) auch durch Erddruck auf Plattenschub bzw. Biegung beansprucht. Die Aufnahme der durch den angreifenden Erddruck in der Kelleraußenwand entstehenden Biegemomente ist nur möglich, wenn die dadurch entstehenden Zugspannungen durch Drucknormalkräfte so überdrückt werden, dass der Wandquerschnitt höchstens bis zur halben Wanddicke aufreißt. Damit wird die Tragwirkung eines vertikal gespannten Gewölbes in der Kellerwand gesichert.
Um den Nachweisaufwand zu begrenzen, darf nach DIN 1053-1 ein Nachweis entfallen, wenn die vorhandene Normalkraft in der Kelleraußenwand zwischen zwei Grenzwerten liegt und entsprechende Randbedingungen eingehalten sind. Der untere Grenzwert stellt sicher, dass ausreichende Auflasten vorhanden sind, um eine Biegebeanspruchung aus Erddruck zu überdrücken. Der obere Grenzwert begrenzt die zulässige Normalkraft, um ein Druckversagen ausschließen zu können. Die Grenzlasten wurden mit dem Ansatz eines aktiven Erddrucks als horizizontale Belastung bestimmt.
Für die Bemessung wäre daher grundsätzlich ein Druckspannungsnachweis nach Abschn. 4.4.4 und ein Plattenschubnachweis nach Abschn. 4.4.5 zu führen.
Es gelten nachfolgende Randbedingungen: Wanddicke d ? 240 mm lichte Höhe der Kelleraußenwand hs / 2,60 m Die Kellerdecke wirkt als Scheibe und kann die aus dem Erddruck entstehenden Kräfte aufnehmen. Im Einflussbereich des Erddrucks auf die Kelleraußenwände beträgt die Verkehrslast auf der Geländeoberfläche / 5 kN/m², die Geländeoberfläche steigt nicht an und die Anschütthöhe he ist nicht größer als die Wandhöhe hs.
a)
b) Belastung
Deckenlasten
g+p
p
Erddruck
e
Gw
Bild 19: a) Belastung der Kelleraußenwand b) Modell der Lastabtragung durch Gewölbeausbildung 28
Gewölbeausbildung
N0
System