Schlitze und Aussparungen
Werden Schlitze und Aussparungen nicht im gemauerten Verband, sondern nachträglich hergestellt, sind sie mit speziellen Schlitzwerkzeugen auszuführen, mit denen Breite und Tiefe genau eingehalten werden. Zum Schlitzen von Ziegelmauerwerk eignen sich Mauernutfräsen mit zwei parallel laufenden Diamant-Trennscheiben. Beim Fräsen der Schlitze wird das Mauerwerk nicht erschüttert und damit ein Ausbrechen der Stege bei sachgemäßer Ausführung vermieden. Horizontale und schräge Schlitze ohne statischen Nachweis (nachträglich hergestellt) Schlitztiefe (in mm) Wanddicke in mm
unbegrenzte Schlitzlänge
Schlitzlänge maximal 1,25 m (Abstand von Öffnungen $ 490 mm)
115
–
–
175
–
25
240
15
25
300
20
30
Horizontale und schräge Schlitze sind zulässig: Q nur im Bereich 0,4 m ober- bzw. unterhalb der Rohdecke, Q nur an einer Wandseite. Die Schlitztiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Tiefe genau eingehalten werden kann, z.B. Fräsen. Vertikale Schlitze und Aussparungen ohne statischen Nachweis (nachträglich hergestellt) Vertikale Schlitze und Aussparungen können die Tragfähigkeit der Wand erheblich beeinträchtigen, weil die seitliche Aussteifung verringert bzw. aufgehoben wird. Aussparungen in Schallschutzwänden verringern das Schalldämm-Maß! Schlitzmaße bei unbegrenzter Schlitzlänge in mm Wanddicke in mm
Gesamtbreite auf 2 m Wandlänge
Tiefe
Einzelbreite
115
10
100
100
175
30
100
260
240
30
150
385
300
30
200
385
Abstand der Schlitze von Öffnungen 115 mm, bei Verwendung von Fräsen dürfen in 240 mm dicken Wänden 10 mm tiefe Schlitze gegenüberliegen. Schlitze bis maximal 1 m über Fußboden dürfen bei Wanddicken 240 mm bis 80 mm tief und 120 mm breit ausgeführt werden.
Q Q
Wichtig: Um die Anforderungen an die Luft- bzw. Winddichtheit gemäß DIN 4108 und Energieeinsparverordnung einzuhalten, sollten Schlitze und Aussparungen sorgsam abgedichtet werden. Dies kann z. B. bei Steckdosen durch sattes Eingipsen oder Spezialeinsätze erfolgen.
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