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REKORDINVESTMENT: 300 MILLIONEN FÜR GOSTUDENT

BEATINVEST STARTET IM APRIL 2022

Der Online-Nachhilfe-Anbieter GoStudent hat sich in der jüngsten Finanzierungsrunde 300 Millionen Euro neues Kapital besorgt. Die Geldgeber sind bekannte Investoren wie die japanische Softbank, der chinesische Internetriese Tencent, die Deutsche Telekom und Prosus aus den Niederlanden. Das Rekordinvestment will man in die Expansion stecken.

Das Fintech Beatinvest startet im April 2022. Die App soll Börsenneulinge beim Investieren unterstützen. Mithilfe von „On the go“Kursen und dem damit erworbenen Wissen erstellt eine künstliche Intelligenz ein individualisiertes Depot aus breitgestreuten Indexfonds für den langfristigen Vermögensaufbau. N26-Gründer Max Tayenthal hat sich über den Venture Capital Fonds APX am Fintech von Julia Kruslin und Sophie Thurner beteiligt. Der Firmendatenanbieter 360kompany wurde von Moody’s Analytics „in einem der größten Exits der heimischen Gründerszene“ gekauft. Das Start-up ermöglicht den Zugriff auf Firmendaten von mehr als 115 Millionen Unternehmen weltweit. Der Börsianer hat mit dem investierten Präsidenten des European Super Angels Clubs, Berthold Baurek-Karlic, gesprochen:

Für 360kompany wird eine Verdopplung des Geschäfts erwartet. Woher kommt dieses

Wachstum? - 360kompany AG ist in einem absoluten Wachstumsmarkt tätig, der Automatisierung von Business-Know-YourCustomer (KYB). Die laufend strengeren Richtlinien der Europäischen Union hinsichtlich Geldwäsche, Terrorismus- und Korruptionsbekämpfung bei gleichzeitig immer mehr international ausgerichteten Finanzmärkten und Akteuren führten zu einem stark gestiegenen Bedarf an spezialisierten Abteilungen, ComplianceSpezialisten und Software.

Warum sind die in Österreich strenge Regulierung und Bürokratie für das Unternehmen hilfreich? - Das ist eine Aussage, die ich im Zuge eines Interviews mit einem Schmunzeln getätigt habe. Österreich ist per se nicht wirklich Gründer- oder Private-Equity-freundlich. Der Standort ist sehr bürokratisch und teuer. Wenn man an so einem Standort arbeitet, darf man sich aber auch nicht den ganzen Tag be-

BERTHOLD BAUREC-KARLIC

Präsident European Super Angels Clubs

MOODY’S ANALYTICS KAUFT WIENER START-UP 360KOMPANY

schweren. 360kompany AG konnte die Stärken von Österreich perfekt nutzen, so hat man die Verrechnungsstellenkonzession (für Firmenbuchabfragen, Anm.) in anderen Ländern als Eintrittskarte genutzt – hier war Regulierung, gepaart mit der Tatsache, dass Österreich ein neutrales Land ist und einen sehr strengen Umgang mit Daten beziehungsweise für hohe Sicherheitsstandards steht, quasi ein Qualitätssiegel.

Ist der Standort Österreich für Start-ups und

Investoren attraktiv? – Die Frage müsste lauten, warum gibt es trotz dieser Rahmenbedingungen Investoren, Fonds und Start-ups im Land? Diese Frage stelle ich mir oft, beantworte sie aber für mich selbst zumindest so: Innovation ist der Treiber unseres Wirtschaftswachstums und letzten Endes der Garant für den Wohlstand unserer Gesellschaft. Wir investieren, weil wir große Potenziale sehen und ambitionierten Gründern helfen wollen, international erfolgreich zu werden. Unser Standort könnte aber sicherlich viel attraktiver sein – ein Blick ins Nachbarland Deutschland oder in Länder wie England oder Dänemark zeigt auf, was alles möglich wäre. Es bräuchte eine Mobilisierung von institutionellem Kapital, einen flexibleren Arbeitsmarkt, weniger Bürokratie, eine fundamentale Gesellschaftsrechtsreform, geringere Abgaben und steuerliche Anreize für private Investoren.