Baugesetzbuch im Bild

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Zulassung von Einzelbauvorhaben

Teil 4: BauGB in Wort und Bild Teil 4/4.1.3 Seite 15

ZR 36/92 –, BB 1993, 1910 = BRS 55 Nr. 156 = BauR 1993, 707 = MDR 1993, 1182 = NJW 1993, 3065 = UPR 1993, 442 = ZfBR 1993, 294), und zwar auch dann, wenn die Gemeinde ein Einvernehmen verweigert, das tatsächlich gar nicht erforderlich ist (BGH, 6/5 2002, Rdnr. 26) oder ein nach § 36 Abs. 2 Satz 2 BauGB fingiertes Einvernehmen „zurücknimmt“ (BGH, 6/5 2005, Rdnr. 22). Darin erschöpfen sich aber auch – abgesehen von der Gemeinde selbst – die Schutzwirkungen der Regelungen über die Erforderlichkeit des gemeindlichen Einvernehmens; insbesondere sind diese nicht nachbarschützend (BVerwG, Urt. v. 06.12.1967 – IV C 94.66 –, BVerwGE 28, 268 = BBauBl. 1968, 470 = Buchholz 406.11 § 35 Nr. 60 = DVBl. 1968, 651 = DÖV 1968, 322 = JR 1968, 474 = JuS 1968, 340 = MDR 1968, 521 = VRspr. 1968, 234; auch keine Haftung der Gemeinde bei rechtswidriger Erteilung des Einvernehmens: BGH, BGHZ 99, 262 = BRS 46 Nr. 2 = BauR 1987, 194 = BayVBl. 1987, 284 = JZ 1987, 671 = MDR 1987, 476 = NJW 1987, 1320 = UPR 1987, 103). Das Verfahren bei der Entscheidung über das gemeindliche Einvernehmen regelt teils § 36 BauGB, teils muss auf die Landesbauordnung und das Landeskommunalrecht zurückgegriffen werden. Letzteres – also die jeweilige Gemeindeordnung – gibt insbesondere darüber Auskunft, wer (welches Organ) innerhalb der Gemeinde für die Entscheidung über das gemeindliche Einvernehmen zuständig ist. Allgemein lässt sich dazu nur sagen, dass dies von der Größe der Gemeinde einerseits, der Schwierigkeit des Falls andererseits abhängt. Während in kleinen Gemeinden häufig alle Bauvorhaben – wenn nicht im Gemeinderat, so doch jedenfalls – im (beschließenden) Bauaus-

24 Wer entscheidet über Einvernehmen?

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