Wald4tlerin Winter 2014

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COVERSTORY

Sabine Neumann

Die gute Fee im Tier-Reich Text & Fotos: Lilly Dippold

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anchmal geht einfach gar nichts mehr - da kann nur noch eine gute Fee helfen. Das gilt nicht nur für unsere Menschenleben, auch im Tier-Reich ist das so. Sie glauben nicht an die gute Fee? Dann lesen Sie unsere Weihnachtsgeschichte, denn ich bin sicher, Sie werden den Glauben wiedergewinnen!

ganz besondere Heimat gibt. Die Hunde im Tier-reich haben einiges gemeinsam: Sie sind alt, gebrechlich oder gar krank und die meisten blicken auf eine traurige Vergangenheit zurück. Der Hundefreundin mit dem großen Herz ist es ein Anliegen, dass sie wenigstens die letzte Zeit ihres Lebens glücklich, angstfrei und geliebt verleben dürfen.

Wie so oft im Leben hat mich auch diesmal der Zufall auf die Fährte gebracht. Unser Collie hat seinen letzten Lebensabschnitt begonnen und leidet an so manchem Alterszipperlein: Von Hüftproblemen über Gelenksbeschwerden bis hin zu Inkontinenz kommt einiges zusammen. Tierärzte raten zu Schmerztabletten, Hilfe kann wenig geboten werden. Wir leiden mit unserem treuen Gefährten und bemerken, dass wir wenig über Hunde im Alter wissen. Auf der Suche nach mehr Informationen wurde uns Sabine Neumann empfohlen. »Die macht irgendwas mit alten Hunden, vor allem mit Collies. Vielleicht kann sie weiterhelfen ...«

In rein privater Initiative nimmt Sabine Neumann solcherart benachteiligte Hunde in ihrem Tier-reich auf. Sofern sie ins Rudel passen und freier Platz vorhanden ist. »Wir sind hier kein Tierheim«, macht sie deutlich, denn nur allzu oft kommen Anfragen, »und wir haben nur sehr begrenzte Ressourcen.«

Unsere Weihnachtsgeschichte erzählt vom Waldviertel. Genauer gesagt von Sabine Neumann aus Fernitz bei Plank am Kamp. Hier lebt die Hundetrainerin mit ihrem Mann und sieben Hunden am Ende der kleinen Straße in einem Haus mit großem Garten. Doch es ist nicht das einzige Haus und auch sieben Hunde sind nicht genug. Ein paar Ecken weiter ist der von ihr gegründete Tierschutzverein ›Tier-reich‹ beheimatet. Das heißt, beheimatet sind dort eigentlich zurzeit elf weitere Hunde, denen die engagierte Tierschützerin eine

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Wer im Tier-reich zuhause war, bleibt unvergessen. Wie Bienchen ...

So sind es dann auch ganz spezielle Glückskinder, die hier ihr Zuhause finden. Und bleiben dürfen, bis sie ihre weitere Reise antreten. Ein Hunde-Hospiz, das für Liebe und Zuwendung, Pflege und Medizin, Nahrung und Spaziergänge sorgt.

HUNDE-HOSPIZ Ursprünglich hatte Sabine Neumann das Haus am Ortsrand von Fernitz ja als Seminar- und Trainingsort für ihre Hundeschule geplant, doch mittlerweile ist es zum Zuhause für Fee und Anka, Aragon und Julie, Bibi und Celina, Cleo und Tommy, sowie die ›Zwerge‹ Alina, Puppi und Domino geworden, die im Zwergenhaus wohnen.

Ebenso liebevoll wie tatkräftig wird Sabine Neumann von ihrem Mann unterstützt

Einträchtig leben die Hunde hier miteinander. Die meisten jedenfalls. Nur Aragon zieht das Singleleben vor und wohnt, etwas abgeschieden im Vorgarten, alleine. Der arme Kerl leidet seit Jahren unter schwerer Arthrose und wird in seinem neuen Zuhause mit Physiotherapie und Gymnasik versorgt. Sabine Neumann hat dem elf Jahre alten Collie ein neues Heim


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