3 minute read

Quelle des Lebens

Kraut & Rüben KRAFT STOFF

Viel Power am Teller. Wintergemüse ist nicht nur bunt und vielfältig, sondern auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen. So bringen uns Rote Rüben, Grünkohl & Co. gesund und fit durch die kalte Jahreszeit.

VON CHRISTIANE REITSHAMMER

Wintergemüse sind Sorten, die im Winter bzw. zwischen November und Anfang April vom Freiland oder aus unbeheizten Folienhäusern geerntet werden. Es kann zudem recht gut gelagert und variantenreich haltbar gemacht werden, sodass wir das ganze Jahr etwas von den schmackhaften und gesunden Lebensmitteln haben. In Österreich haben im Winter vor allem Kohl, Kohlrabi, Kohlsprossen, Kraut, Kürbis, Pastinaken, Rote Rüben, Schwarzwurzel, Sellerie, Vogerlsalat, Eisberg und Porree Saison.

Vitamin- und Mineralstoffwunder

Da eine ausgewogene Ernährung aus Gemüse und Obst, gesunden Fetten, Nüssen und Proteinen (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Eier) besonders in der kalten Jahreszeit wichtig ist, um das Immunsystem fit zu halten, ist das winterliche Gemüseallerlei besonders wertvoll. Punkten können die Gemüsesorten mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen. Kraut z. B. ist außerdem besonders vitaminreich (A, B, C) und weist die Mineralstoffe Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Schwefel auf. Kohlsprossen sind sehr gute Lieferanten für Vitamin C, B und K, Folsäure und Mineralstoffe. Besonders hoch ist auch der Nährwert von Roten Rüben, wodurch sie als richtiges „Superfood“ gelten. Sie sind ebenfalls reich an Mineralstoffen, an Vitamin B und C sowie Folsäure. Der rote Farbstoff Betanin hat zudem antioxidative und entgiftende Wirkung.

Wenn das Vitamin D fehlt

Vitamin D ist in Gemüse kaum vorhanden, am ehesten noch in Speisepilzen. Vitamin D ist verantwortlich für die Knochenbildung, stärkt das Immunsystem, ist wichtig in der Schwangerschaft und soll auch eine schützende Wirkung gegen Krebs haben. Der Körper ist zwar in der Lage, es selbst herzustellen, braucht dazu aber Sonnenlicht – viele Menschen leiden daher im Winter aufgrund des fehlenden UV-Lichts unter einem Mangel. Die Folgen sind z. B. Müdigkeit und Stimmungstiefs oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. Gesundheitsexperten raten daher, auch im Winter regelmäßig nach draußen zu gehen und Gesicht, Hände, Arme und Beine der Sonne auszusetzen. Über die Ernährung lässt sich der Tagesbedarf nur wenig decken, auch bei ausgewogener Ernährung. Lebensmittel, die Vitamin D enthalten, sind z. B. fette Fische wie Hering, Lachs und Makrele, Lebertran, Eigelb oder angereicherte Lebensmittel (z. B. Margarine). Menschen, die sich nur wenig im Freien aufhalten können (oder wollen), wird oft auch die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats empfohlen. Eine Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin ist dabei aber wichtig.

Gewürze zum Anheizen

Vitamine und Mineralien weisen auch Gewürze und Kräuter auf. G’schmackig und duftend haben sie eine besondere Wirkung auf den Körper. Besonders wärmend sind etwa Zimt, Nelke, Ingwer, Chili, Pfeffer, Kurkuma, Kümmel, Sternanis und Wacholder. Nicht zuletzt werden sie daher auch gerne als Zutaten von Weihnachtsbäckereien verwendet. Sie finden aber auch in weniger kalorienreichen Speisen und (alkoholfreien) Heißgetränken hervorragende Verwendung. l

Ein Best of

Die Zimtrinde z. B. hat antibakterielle, verdauungsfördernde Wirkung, fördert die Durchblutung.

Verdauungsfördernd ist etwa auch Kümmel (besonders gut auch zu blähenden Gemüsen wie Kohl).

Gewürznelken wirken Blähungen und – nach zu vielem Essen – dem Völlegefühl entgegen.

Das in der Chili enthaltene Capsaicin sorgt für Schärfe im Mund, heizt dem Körper ein und gilt zudem als natürliches Antibiotikum. Lässt der Schmerz der Schärfe nach, machen sich Endorphine bemerkbar.

Pfeffer hat den Bestandteil Piperin, welcher krampflösend, antirheumatisch und verdauungsanregend wirkt. Und auch das Glückshormon Serotonin wird gebildet.

Ingwer hat viel Vitamin C und Mineralien, wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, entgiftend, schleimlösend. Er hilft auch bei Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit.

Immunstärkend wie der Ingwer ist auch Kurkuma – fördert die Durchblutung, ist entzündungshemmend und lindert Magenbeschwerden.

TIPP INGWERNELKEN-TEE

Ein paar Nelken, Pfefferkörner, ein Stück Ingwer (etwa 1 cm), Zitronensaft, eine halbe Zimtstange, eine halbe Chilischote im Wasser aufkochen. Nach 15 Minuten abseihen und mit Honig süßen. Das Getränk ist reich an Vitamin C, kreislaufanregend und wärmt.