2 minute read

Theater: Jubiläumsproduktion SchlossSpiele Thun und Theater am Tatort

Was für ein Theater: «Copy and Paste»

Die Schlossspiele Thun feiern ihr 20-jähriges Bestehen, das Theater am Tatort sein 10-jähriges. Aus diesem Anlass spannen die beiden Vereine zusammen. Bis Ende Jahr ist «Copy and Paste» zu sehen, eine Komödie über irrwitzige Tücken der Technik.

Nachdem die Schlossspiele Thun zehn Jahre lang erfolgreich Freilichtspiele durchgeführt hatten, entstand das Bedürfnis, auch in anderer Umgebung zu spielen. Zu diesem Zweck wurde 2010 das Theater am Tatort gegründet. Wie der Name sagt, sind dessen Stücke jeweils für einen bestimmten Ort geschrieben. So lud man das Publikum für «Druckerschwerzi» in eine Druckerei oder für «Magie der Elektrizität» in die NetZulg AG ein. In den vergangenen Jahren setzten die zwei Vereine ihre Produktionen getrennt um, die Zusammenarbeit und die personellen Verbindungen blieben aber eng.

Co-Produktion zum Jubiläum

Nun feiern die beiden Theatervereine – coronabedingt mit etwas Verspätung – Jubiläum: 20 Jahre Schlossspiele Thun, 10 Jahre Theater am Tatort. Aus diesem Anlass schliessen sie sich zusammen. Am 18. November 2022 feierte «Copy and Paste» in der Produktionshalle der Stiftung Transfair Premiere, gespielt wird bis Silvester. «Ausgangspunkt des Stücks ist eine Situation, wie sie viele schon erlebt haben», erklärt Ueli Bichsel, Autor und Regisseur des Stücks, «schon bald entwickelt sich die Geschichte aber in eine völlig unerwartete Richtung.» Leano Colbrelli, ein IT-Fachmann im Homeoffice, ist im Stress: Er muss seine App fertig entwickeln, damit sie für die Zoom-Präsentation am nächsten Morgen bereit ist. Weil er nicht weiterkommt, fragt er in der Verzweiflung seinen Bildschirm rhetorisch: «Säg mer doch, wo macheni der Dänkfähler?» Und der Bildschirm gibt Antwort... Dies ist nur der Anfang einer witzigen Geschichte, die immer neue, unerwartete Wendungen nimmt, bis Leano Colbrelli wirklich ein «Theater» hat mit seinen Geräten.

Bild: Beherrschen Menschen die Geräte oder die Geräte den Menschen? «Copy and Paste» ist äusserst unterhaltsam, aber auch tiefgründig.

Humorvoller Abend

«Ich bin eigentlich kein Komödienschreiber», sagt Ueli Bichsel über sich, «in der aktuellen Zeit mit all ihren Schwierigkeiten möchte ich dem Publikum aber die Gelegenheit bieten, einen Abend lang abzuschalten und zu geniessen.» Die Idee zum Stück entstand aus Alltagssituationen, zum Beispiel aus Erlebnissen des Autors im Homeoffice oder der Erfahrung, dass auf dem Handy Werbung zu einem Thema erscheint, über das man sich kürzlich unterhalten hat. «Copy and Paste» thematisiert den Umgang mit der digitalen Umgebung und die Frage, wer denn nun wen beherrscht: Der Mensch das Gerät oder umgekehrt? Dies geschieht zwar auf witzige Art, doch ab und zu bleibt das Lachen auch im Hals stecken.

Zusammenarbeit geht weiter

Im Sommer 2023 wirken die beiden Vereine erneut zusammen. Von Juli bis September präsentieren sie das Freilicht-Theater «Der letzte de Rougemont» auf dem Areal der Firma Contec AG in Uetendorf und erzählen die Geschichte des letzten Erben des Schloss Schadau.

Text: Gabriela Meister Bild: zvg

Theater «Copy and Paste»

bis 31. Dezember 2022 jeweils Donnerstag bis Sonntag

Produktionshalle der Stiftung Transfair, Im Schoren 23, 3645 Gwatt

www.copyandpaste-thun.ch

This article is from: